Hyalan
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Hyalan 0,015% Augentropfen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Natriumhyaluronat (biotechnologisch hergestellt mit Hilfe eines natürlichen Stammes von Streptococcus)
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Augentropfen
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung beim trockenen Auge (Dry Eye Syndrom)
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, 4mal täglich 1 Tropfen in den Bindehautsack eintropfen. Maximale Dosierung bis zu 8mal 1 Tropfen pro Tag. Verschiedene Studien zeigten jedoch, dass mehr als 4mal tägliche Applikationen zu keiner weiteren Besserung führt. Hyalan ist für eine Dauertherapie geeignet.
Hyalan sollte nicht bei einem erhöhten Infektions-risiko des inneren und äußeren Auges (z.B. nach Augen-operationen oder bei infektionsanfälligen Patienten) angewendet werden.
Art der Anwendung
Zur Anwendung am Auge.
Für den Fall einer zusätzlichen anderen medikamentösen Behandlung am Auge sollte ein Anwendungsabstand von mindestens 5 Minuten eingehalten werden. Hyalan immer zuletzt verabreichen. Es liegen nur Erfahrungen mit Patienten über 18 Jahren vor.
Hyalan sollte daher nicht bei Patienten unter 18 Jahren angewendet werden.
Kontaktlinsen sollten vor der Anwendung entfernt und frühestens nach 30 Minuten wieder eingesetzt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile sollte Hyalan nicht angewendet werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Untersuchungen zum Einfluss vom Hyalan auf den intraokularen Druck bzw. zur Beeinflussung der Messergebnisse liegen nicht vor.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bisher keine bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Reproduktionsstudien haben keine Risiken gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Hyalan hat eine rein physikalische Wirkung am Auge und kann daher während Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es kann für kurze Zeit nach der Anwendung bis zur gleichmäßigen Verteilung der Augentropfen ein verschwommenes Sehen auftreten. Dies ist bei der Bedienung von Maschinen und im Straßenverkehr zu beachten.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis - < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000- < 1/100)
Selten ( 1/10.000 - < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
4.9 Überdosierung
Eine Überdosierung ist bis jetzt nicht beobachtet worden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Ophthalmika, Künstliche Tränen und sonstige Präparate
ATC-Code: S01XA20
Hyaluronsäure ist ein natürlich vorkommendes Mukopolysaccharid. Beim Menschen findet man sie hauptsächlich in Haut, Bindegewebe, Knochen und im Glaskörper des Auges.
Hyalan enthält Hyaluronat in Form seines Natriumsalzes.
Es wird biotechnologisch, mit Hilfe eines natürlichen Stamms von Streptococcus hergestellt. Natriumhyaluronat zeigt rheologisch ein nicht newton´sches Verhalten mit relativ hoher Viskosität im Ruhezustand, was das Abfließen durch den Tränenkanal verringert und die Verweildauer von Hyalan am Auge verlängert. Diese rheologische Eigenschaft wird vom Carbomer unterstützt. Die Scherkräfte bei Blinzelbewegungen erniedrigen dagegen die Viskosität von Hyalan und erlauben ein gutes Gleiten der Lider auf der Cornea.
Glycerol ist hygroskopisch und unterstützt die Retention von Wasser auf Cornea und Conjunktiva.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Hylan hat am Auge eine rein physikalische Wirkung und wird nicht resorbiert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Es wurde vom Mitsubishi-Kasei-Institut in Verbindung mit dem japanischen Gesundheitsministerium eine Studie zur akuten Toxizität durchgeführt. Nach einer oralen Gabe von 1500 mg/kg Körpergewicht wurden die Tiere (10 Mäuse) 14 Tage beobachtet. Es traten keine pathologischen Veränderungen auf.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Carbomer 981, Glycerol, gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre in der ungeöffneten Packung.
Übriggebliebene Einzeldosisbehältnisse 4 Wochen nach Öffnen der einzelnen Beutel vernichten.
Nach dem Öffnen darf ein einzelnes Einzeldosisbehältnis höchstens 12 Stunden bei Raumtemperatur verwendet werden und sollte danach vernichtet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Die ungeöffneten Einzeldosisbehältnisse in der verschlossenen Originalpackung nicht über 25°C und vor Licht geschützt aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packungen mit
10 Einzeldosisbehältnissen
30 Einzeldosisbehältnissen
60 Einzeldosisbehältnissen
120 Einzeldosisbehältnissen
mit je 0,65 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Pharma Stulln GmbH
Werksstrasse 3
92551 Stulln
Telefon: 0 94 35 / 3008 - 0
Telefax: 0 94 35 / 3008 - 99
8. Zulassungsnummer
56661.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
07. August 2003 / 16. August 2012
10. Stand der Information
August 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Seite: 5 von 5