Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Brausetablette enthält 200 mg Ibuprofen als DL-Lysinat.
3. Darreichungsform
Brausetabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
- leichte bis mäßig starke Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen
- Fieber
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten wird in Abhängigkeit von Alter bzw. Körpergewicht dosiert. Im allgemeinen beträgt die Tagesgesamtdosis bis zu 20 – 30 mg pro kg Körpergewicht, verteilt auf mehrere Einzelgaben.
Alter bzw. (Körpergewicht) |
Einzeldosis |
Tagesgesamtdosis |
Kinder 6 – 9 Jahre (ca. 20 – 29 kg) |
1 Brausetablette (entsprechend 200 mg Ibuprofen) |
bis 3 Brausetabletten (entsprechend bis 600 mg Ibuprofen) |
Kinder 10 – 12 Jahre (ca. 30 – 43 kg) |
1 Brausetablette (entsprechend 200 mg Ibuprofen) |
3 - 4 Brausetabletten (entsprechend 600 – 800 mg Ibuprofen) |
Kinder 13 – 14 Jahre (ca. 44 – 52 kg) |
1 – 2 Brausetabletten (entsprechend 200 – 400 mg Ibuprofen) |
3 - 5 Brausetabletten (entsprechend 600 – 1000 mg Ibuprofen) |
Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene |
1 - 2 Brausetabletten (entsprechend 200 – 400 mg Ibuprofen) |
4 - 6 Brausetabletten (entsprechend 800 – 1200 mg Ibuprofen) |
Dosierung bei älteren Menschen:
Es ist keine spezielle Dosisanpassung erforderlich.
Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten wird in reichlich Flüssigkeit (z. B. in einem Glas Wasser) aufgelöst. Die Lösung wird während oder nach einer Mahlzeit getrunken.
Für Patienten, die einen empfindlichen Magen haben, empfiehlt es sich, Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten während der Mahlzeiten einzunehmen.
Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten gegen Schmerzen oder Fieber soll ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat nicht länger als 4 Tage eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten ist kontraindiziert bei Patienten mit
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ibuprofen oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels;
- Asthmaanfällen, Nasenschleimhautentzündungen oder Hautreaktionen nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern in der Vergangenheit
bestehende oder in der Vergangenheit aufgetretene Magen- oder Darmgeschwüren oder Magen-Darmblutungen
schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder schweren, unkontrollierten Herzbeschwerden
- Schwangerschaft im letzten Drittel
sowie bei:
- Kinder unter 6 Jahren, da diese Dosisstärke aufgrund des Wirkstoffgehaltes in der Regel nicht geeignet ist.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsicht ist erforderlich bei Patienten mit
- systemischem Lupus erythematodes (SLE) und Mischkollagenosen (mixed connective tissue disease).
- Magen-Darm-Beschwerden oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn);
- Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz;
- eingeschränkter Nierenfunktion;
- Leberfunktionsstörungen;
Allergien (z.B. Hautreaktionen auf andere Mittel, Asthma, Heuschnupfen), chronischen Nasenschleimhautschwellungen oder chronischen, die Atemwege verengenden Atemwegserkrankungen
sowie
bei gleichzeitiger Einnahme von mehr als 15 mg Methotrexat.
Enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie .
Eine Brausetablette enthält 29,68 mmol ( 682,00 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichti-gen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
Nebenwirkungen können vermindert werden, wenn stets die kleinste wirksame Menge für die kürzest mögliche Zeit eingenommen wird.
Sollte von ärztlicher Seite eine längerfristige Therapie mit Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten für erforderlich gehalten werden, sind regelmäßig die Leberwerte, die Nierenfunktion sowie das Blutbild zu kontrollieren.
Bei längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Schmerz-mitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen
Ibuprofen (wie andere NSAIDs) sollte nur mit Vorsicht zusammen mit den folgenden Arzneistoffen eingenommen werden:
-
Acetylsalicylsäure oder andere nicht-steroidale Antiphlogistika/Analgetika und Glucokortikoide (Erhöhung des Risikos für Magen-Darm-Geschwüre und Magen-Darm-Blutungen; außer bei kutaner Anwendung)
-
Antihypertonika und Diuretika (Ibuprofen kann dren Wirkung vermindern)
-
Blutgerinnungshemmende Mittel (Kontrolle der Blutgerinnung)
-
Lithium (Kontrolle des Lithiumspiegels)
-
Methotrexat (Verstärkung der Nebenwirkungen)
-
Zidovudine (Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Hämarthrosen und Hämatome bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten bei gleichzeitiger Behandlung)
4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Über die Sicherheit der Anwendung von Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten in der Schwangerschaft liegen für den Menschen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Da der Einfluß einer Prostaglandinsynthesehemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollte Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten kontraindiziert. Aufgrund des Wirkmechanismus könnte es zu einer Hemmung der Wehentätigkeit, einer Verlängerung von Schwangerschaft und Geburt, kardiovaskulärer (vorzeitiger Verschluß des Ductus arteriosus Botalli, pulmonale Hypertonie) und renaler (Oligurie, Oligoamnion) Toxizität beim Kind, verstärkter Blutungsneigung bei Mutter und Kind und verstärkter Ödembildung bei der Mutter kommen.
Stillzeit:
Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung der empfohlenen Dosis bei Schmerzen oder Fieber eine Unterbrechung des Stillens im allgemeinen nicht erforderlich sein. Sollte im Einzelfall eine längere Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen (mehr als 1200 mg Ibuprofen pro Tag (= 6 Brausetabletten Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten) verordnet werden, sollte jedoch ein frühzeitiges Abstillen erwogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bei kurzzeitiger Einnahme des Arzneimittels sind keine Vorsichtsmassnahmen notwendig.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sind. Insbesondere das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen (Geschwüre, Schleimhautdefekte, Magenschleimhautentzündungen) ist abhängig vom Dosisbereich und der Anwendungsdauer. Die Häufigkeitsangaben, die über sehr seltene Meldungen hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 1200 mg Ibuprofen (= 6 Brausetabletten Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten).
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: |
mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: |
mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: |
mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: |
1 oder weniger von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Verdauungstrakt:
Gelegentlich:
Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit
Selten:
Durchfall, Blähungen, Verstopfung und Erbrechen.
Sehr selten:
Magen-Darm-Geschwüre, unter Umständen mit Blutung und Durchbruch. Sollten stärkere Schmerzen im Oberbauch, Bluterbrechen, Blut im Stuhl oder eine Schwarzfärbung des Stuhls auftreten, so wird der Patient aufgefordert, Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten abzusetzen und sofort den Arzt zu informieren.
Nervensystem:
Gelgentlich:
- Kopfschmerzen
Niere:
Sehr selten:
Verminderung
der Harnausscheidung und Ödeme.
Diese Zeichen können Ausdruck einer
Nierenerkrankung bis hin zum Nierenversagen sein. Sollten die
genannten Symptome auftreten oder sich verschlimmern, wird der
Patient angewiesen, Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten abzusetzen
und sofort Kontakt mit dem Arzt aufzunehmen.
-
Nierengewebsschädigung (Papillennekrosen), insbesondere bei Langzeittherapie
-
erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut
Leber:
Sehr selten:
Leberschäden, insbesondere bei Langzeittherapie
Blut:
Sehr selten:
Störungen der Blutbildung (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Agranulozytose). Erste Anzeichen können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen. In diesen Fällen wird der Patient angewiesen, das Arzneimittel sofort abzusetzen, jegliche Selbstmedikation mit schmerz- oder fiebersenkenden Arzneimitteln zu unterlassen und den Arzt aufzusuchen.
Haut:
Sehr selten:
schwere Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und Blasenbildung (z.B. Erythema exsudativum multiforme)
Immunsystem:
Sehr selten:
Anzeichen einer Hirnhautentzündung (aseptische Meningitis) wie starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteifigkeit oder Bewusstseinstrübung. Ein erhöhtes Risiko scheint für Patienten zu bestehen, die bereits an bestimmten Erkrankungen des Immunsystems (systemischer Lupus erythematodes und Mischkollagenosen) leiden.
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Gelegentlich:
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen und Hautjucken sowie Asthmaanfällen (eventuell mit Blutdruckabfall).
Sehr selten:
schwere Überempfindlichkeitsreaktionen. Anzeichen hierfür können sein: Schwellungen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf mit Einengung der Luftwege, Atemnot, Herzjagen, Blutdruckabfall bis zum lebensbedrohlichen Schock. Beim Auftreten dieser Erscheinungen, die schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
4.9 Überdosierung
Symptome
einer Überdosierung
Als Symptome einer Überdosierung können zentralnervöse Störungen, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit und Bewußtlosigkeit, sowie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ferner kann es zu Blutdruckabfall, Atemdepression und Zyanose kommen.
b)
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Ein Antidot existiert
nicht.
5.
Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
ATC-Code: M01AE01
Ibuprofen ist ein nichtsteriodales Antiphlogistikum-Analgetikum, das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Ibuprofen die ADP- und die kollageninduzierte Plättchenaggregation.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bei oraler Applikation wird Ibuprofen zum Teil schon im Magen und anschließend vollständig im Dünndarm resorbiert. Nach hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung, Carboxylierung) werden die pharmakologisch unwirksamen Metabolite vollständig hauptsächlich renal (90 %), aber auch biliär eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt beim Gesunden und Leber- und Nierenkranken 1,8 - 3,5 Stunden, die Plasmaproteinbindung etwa 99 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach oraler Gabe nach 1 - 2 Stunden erreicht.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Die Prüfung der akuten Toxizität im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben.
Vergiftungssymptome siehe Ziffer 12.
b) Chronische Toxizität
Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen zeigte sich im Tierversuch in Form von Läsionen und Ulcera im Magen-Darm-Trakt.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen ergaben keine klinisch relevanten Hinweise auf mutagene Wirkungen des Ibuprofen. In Studien zum tumorerzeugenden Potential von Ibuprofen an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte des Ibuprofen gefunden.
d) Reproduktionstoxizität
Experimentelle Studien an zwei Tierspezies haben gezeigt, daß Ibuprofen die Plazenta passiert; sie haben jedoch keinen Hinweis auf teratogene Wirkung ergeben.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Hilfsstoffe
Natriumhydrogencarbonat, Saccharin-Natrium 2 H2O, Natriumcarbonat, Povidon K25, Xylitol, Simeticon – α-Hydro-ω-octadecyloxypoly(oxyethlyen)-5-(E,E)-Hexa-2,4 diensäure –Wasser (18,0:1,2:4,9:0,1), Natriumdihydrogencitrat, Zitronen-Aroma , 213814 Haarmann & Reimer, Aspartam
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit von Ibu-Hemopharm 200mg Brausetabletten beträgt 2 Jahre.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Vor Feuchtigkeit geschützt und bei Temperaturen unter 25°C aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Kunststoffröhrchen mit 10 und 20 Brausetabletten
Pharmazeutischer Unternehmer
Hemopharm GmbH
Pharmazeutisches Unternehmen
Königsteiner Straße 2
D - 61350 Bad Homburg v.d.H.
Telefon: 0 61 72 / 96 89 0
Telefax: 0 61 72 / 96 89 50
8. Zulassungsnummer
25066.00.00
9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
17.04.1991 / 17.04.2001
10. Stand der Information
März 2004
11. Verschreibungspflichtig / Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig