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Ichtho-Bad

Document: 03.03.2010   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation von Ichtho®-Bad



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ichtho®-Bad



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


100 g flüssiger Badezusatz enthalten:

Wirkstoff: Ammoniumbituminosulfonat (Ichthyol®), hell 72 g


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Balneotherapeutikum



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Erfahrungsgemäße Anwendung zur Linderung der Juckempfindung bei chronisch-ekzematösen Erkrankungen, wie z.B. beim atopischen Ekzem und zur Linderung der Juckempfindung bei anogenitalen Erkrankungen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Soweit nicht anders verordnet,wirdIchtho®-Bad als Voll-, Sitz- oder Teilbad zwei- bis dreimal pro Woche angewendet. Die Therapiedauer richtet sich nach der Art der Erkrankung.


Die Dosierung erfolgt mit Hilfe von Eß- bzw. Teelöffeln:


1 ½ Eßlöffel (ca. 20 g) - für ein Vollbad

2 Teelöffel (ca. 10 g) - für ein Sitzbad

1 Teelöffel (ca. 5 g) - für ein Teilbad.


Die Wassertemperatur sollte im Normalfall körperwarm (etwa 36°C) sein. Bei starker Juckempfindung ist ein kühleres Bad (Temperatur unter 36° C) zu empfehlen.

Die Dauer des Bades soll 20 bis 30 Minuten betragen. Es ist emp­fehlenswert, nach dem Bad eine halbe Stunde zu ruhen.



4.3 Gegenanzeigen

Nachgewiesene Überempfindlichkeit gegen sulfonierte Schieferöle oder einen der sonstigen Bestandteile.



Ichtho®-Bad soll außerdem nicht angewendet werden bei frischen Psoriasis pustulosa Formen und bei Erythrodermie.

Bei schweren fieberhaften und infektiösen Erkrankungen, Tuberkulose, schweren Herz- und Kreislauferkrankungen, Herzinsuffizienz, Hypertonie, größeren Hautver­letzungen sowie akuten unklaren Hautkrankheiten nur unter strenger Indikations­stellung anwenden.


Ichtho®-Bad sollte in konzentrierter Form nicht mit den Augen in Berührung gebracht werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Keine.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Ammoniumbituminosulfonat kann andere Wirkstoffe solubilisieren und dadurch deren Aufnahme in die Haut verstärken. Der gleichzeitige, zusätzliche Gebrauch von anderen Salben oder Cremes kann die Wirkung von Ichtho®-Bad beeinträchtigen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Bisher liegen beim Menschen keine Erkenntnisse über Risiken bei der An­wendung von Ichtho®-Bad während der Schwangerschaft und Stillzeit vor. In tier­experimentellen Untersuchungen wurden bei einer Gabe von Ichthyol mit dem Futter keine Schädigungen der Frucht während der Zeit der Organentwicklung festgestellt. Spätere Stadien der Entwicklung nach der Geburt, Wirkungen auf die Fruchtbarkeit sowie der Übergang des Wirkstoffes in die Milch sind bisher nicht untersucht worden. Deswegen sollte Ichtho®-Bad während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ichtho®-Bad hat keinen Einfluß auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Be­dienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100 bis 1/10)

Gelegentlich (1/1.000 bis 1/100)

Selten (1/10.000 bis 1/1.000)

Sehr Selten (1/10.000)


Selten (< 0,1%) kann es zu lokalen Unverträglichkeitsreaktionen der Haut kommen.


4.9 Überdosierung

Keine bekannt.




5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

.

Die Haupteigenschaft der Bituminosulfonat-Bäder ist die Linderung der Juckempfindung. Durch perkutane Aufnahme kommt es beim Baden zu einer Zunahme der kapillaren Blutfülle, die von einem angenehmen Wärmegefühl begleitet wird. Eine antiphlogistische Wirkung in der Haut ist klinisch auffällig und durch Hemmung der Funktion neutrophiler Granulozyten nachgewiesen.

Daten aus prospektiven, kontrollierten klinischen Studien mit Ichtho®-Bad liegen nicht vor.


Pharmakotherapeutische Gruppe:

dermatologische Balneotherapeutika (Bituminosulfonate),

ATC-Code: D11AB12


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Es liegen keine Daten vor.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungen zur akuten Toxizität ergaben bis zu Konzentratio­nen von 21500 mg/kg KG sulfoniertem Schieferöl, hell an Ratten bei der­malerGabe keine lokalen oder systemischen Veränderungen. Bei oralerVerabreichung zeigten sich erst ab Dosierungen von 7900 mg/kg KG Sedierung und Ataxie.

In einer Studie zur subakuten Toxizität am Kaninchen bei der dermalenAnwendung auf der intakten und skarifizierten Haut über 3 Wochen wurde eine Schwellendosis zwischen 10 und 100 mg/kg KG ermittelt. In der höchsten geprüften Dosis von 1 g/kg KG wur­den lokal am Applikationsort leichte bis mittelstarke Erytheme und Ödeme beobachtet. Diese Symptome waren 7 Tage nach Absetzen der Behandlung abgeklungen. Systemisch fanden sich keine Reak­tionen. Hämatologische und klinisch-chemische Parameter sowie mikroskopische Befunde zeigten keine substanz­bedingten Verände­rungen. In kontrollierten Studien zur chronischen Toxizität an Mäusen und Ratten bei der oralenVerabreichung über 21 bzw. 24 Monate, zeigten sich bei der Maus bis zu einer Dosierung von 3000 mg/kg KG keine Hinweise auf toxische Erscheinungen. Bei der Ratte wurden Dosierungen bis zu 1000 mg/kg KG problemlos vertra­gen. Die höchste Dosis von 3000 mg/kg KG täglich hemmte die Kör­per­gewichtsentwicklung signifikant, und es wurde eine Verkleine­rung der Milz beobachtet.

Eine Prüfung der Fertilitätund Zuchtleistungvon Ratten bei oralerApplikation wurde unter besonderer Berücksichtigung domi­nanter Letalfaktoren durchgeführt. Dazu wurden männliche und weibliche Tiere eingesetzt, die 100, 500 und 2500 mg sulfoniertes Schieferöl, hell pro kg/KG erhielten. In keiner der geprüften Do­sierungen ließen Elterntiere Unverträglichkeitsreaktionen erkennen. Hinweise auf eine Steigerung dominanter Letalfaktoren konnten in diesen Versuchen nicht gefunden werden. Die niedrig­ste toxische Dosis dürfte oberhalb von 2500 mg/kg KG nach Verab­reichung per Magensonde liegen.



Trächtige Ratten und ihre Embryonen/Foeten zeigten in einer Te­ratogenitätsstudiebei einer geprüften Dosis von 1000 mg/kg KG oralper Sonde (vom 6. bis 15. Trächtig­keitstag) keine toxischen Effekte. Somit dürfte die nicht-toxische Dosis oberhalb von 1000 mg/kg KG per Magensonde liegen. Trächtige Kaninchen zeigten in einer Teratogenitätsstudiebis zu einer Dosierung von 400 mg/kg KG oralper Sonde keine toxischen Effekte. Bei einer Dosis von 1600 mg/kg KG oral per Sonde kam es zu Sedierung, Ataxie, Apathie. Futterverbrauch und Körpergewichtsentwicklung waren ge­hemmt. Diese Dosis lag im LD100-Bereich für Foeten, der Postim­plantationsverlust betrug 94,4 % (Kontrolltiere 15,5 %). Es er­gaben sich keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften.

In einer Kanzerogenitätsstudiean Maus und Ratte ergaben sich bei Dosierungen von 330 - 3000 mg/kg KG oralmit dem Futter keine Anhaltspunkte für substanzbedingte kanzerogene Effekte.

Sulfoniertes Schieferöl, hell wurde im Vergleich zu 3,3',4',5-Tetra­chlorosalizylanilid (TCSA) auf photosensibilisierende Eigen­schaften am Meerschweinchen untersucht. Dabei ergaben sich keine Hinweise auf photosensibilisierende Eigenschaften.

Die Schleimhautverträglichkeitwurde durch einmalige Applikation einer wäßrigen Lösung (Konzentration zwischen 0,0039 % und 0,5 %) am Kaninchenauge getestet. Konzentrationen von bis zu 0,0039 % wurden problemlos vertragen. Bei Konzentra­tionen von 0,125 - 0,5 % traten nach max. 1 - 2 Tagen Erythem, Ödem und Hypersekretion auf.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

N,N-Bis(2-hydroxyethyl)oleamid, Poly(oxyethylen)-6-glycerolfettsäureester (C8-C12)

Natriumlaurylethersulfat, Duftstoffe


6.2 Inkompatibilitäten

Der gleichzeitige zusätzliche Gebrauch von Badezusätzen und Seifen hebt die Wirkung von Ichtho®-Bad auf.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Flaschen mit 130 g (6 Bäder) (N1) und 400 g (ca. 18 Bäder) (N3)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.




7. Inhaber der Zulassung

ICHTHYOL-GESELLSCHAFT

Cordes, Hermanni & Co. (GmbH & Co.) KG

Sportallee 85

22335 Hamburg


Tel: 040/50714-0

Fax: 040/50714-110


http://www.ichthyol.de

eMail: info@ichthyol.de



8. Zulassungsnummer

Reg.-Nr.: I 484



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

entfällt / letzte Verlängerung: entfällt



Stand der Information

März 2010



Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig




März 2010 Seite 9