Ichthraletten
Fachinformation: Ichthraletten® |
Fachinformation
Bezeichnung des Arzneimittels
Ichthraletten® 200 mg magensaftresistente
Tabletten
Wirkstoff:
Natriumbituminosulfonat, Trockensubstanz
2 Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 magensaftresistente Tablette
enthält:
Wirkstoff:
Natriumbituminosulfonat, Trockensubstanz
(Ichthyol®-Natrium) 0,2 g.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Lactose 11,4 mg
Sucrose (Zucker) 189,72 mg
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe
Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
dunkelbraune magensaftresistente
Tabletten
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Rosacea, auch mit
Seborrhoe.
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung und Art der Anwendung:
In der ersten und zweiten Woche werden dreimal täglich 2 magensaftresistente Tabletten, ab der dritten Woche dreimal täglich 1 magensaftresistente Tablette eingenommen.
Dauer der Anwendung:
Die Behandlung sollte nicht länger als 6 Wochen dauern.
Gegenanzeigen
Erkrankungen des Immunsystems
Nachgewiesene Überempfindlichkeit gegen sulfonierte Schieferöle, wie z. B. Ammonium- und/oder Natriumbituminosulfonat oder einen der sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-oder Fructose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Saccharase-Isomaltase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Ichthraletten®nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme (innerhalb von 3 Stunden) von Tetracyklinen inaktiviert beide Stoffe.
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Ichthraletten®bei Schwangeren vor. Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien in bezug auf die Auswirkungen auf Schwangerschaft, fetale Entwicklung oder postnatale Entwicklung (siehe 5.3) vor. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Ichthraletten®dürfen während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Ist eine Anwendung während der Schwangerschaft erforderlich, so ist die niedrigste therapeutisch wirksame Dosis zu wählen und eine langfristige Anwendung zu vermeiden.
Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff der Ichthraletten®in die Muttermilch übergeht und zu Substanzwirkungen beim gestillten Kind führt. Ichthraletten®sollen daher nicht in der Stillzeit angewendet werden. Ist eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich, ist abzustillen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Ichthraletten® haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden
folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (1/10)
Häufig (1/100 bis 1/10)
Gelegentlich (1/1.000 bis 1/100)
Selten (1/10.000 bis 1/1.000)
Sehr Selten (1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr selten (< 0,01%) kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen, wie z. B. leichten Beschwerden im Magen-Darm-Trakt.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
In Einzelfällen kann es zum Auftreten von Hautrötungen, Hauttrockenheit undallergischen Hautreaktionen kommen.
Meldung des Verdachts von Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts von Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über http://www.bfarm.debeim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonnanzuzeigen.
Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Beschwerden im Magen-Darm-Trakt sind
möglich.
b) Therapiemaßnahmen bei schwerer Überdosierung
Keine besonderen Maßnahmen
notwendig.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Dermatika
ATC-Code: D11AX
Sulfoniertes Schieferöl, dunkel wirkt antiphlogistisch, antibakteriell und antimyzetisch. Die Stimulation neutrophiler Granulozyten sowie die Hemmung der Leukozytenmigration, Sauerstoffradikalbildung und Freisetzung chemotaktischer Faktoren konnte nachgewiesen werden. Die MHK-Werte betrugen im grampositiven Bereich 0,039-0,313%, im gramnegativen Bereich > 5%, für Candida albicans-Stämme 16,8%, Hyphomyceten 12,9% und Dermatophyten 0,2%.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Bei epidermaler Applikation von 35S-markiertem sulfoniertem Schieferöl, dunkel an Miniaturschweinen lagen bereits 15 Minuten nach Applikationsbeginn die Werte über dem Nullwert. Während einer 24-stündigen Anwendung wurden zwischen 7 und 12 Stunden maximale Werte festgestellt, die danach trotz fortgesetzter Applikation abfielen. Die Versuchstiere nahmen über die Haut 1 - 3% der aufgetragenen Radioaktivität auf. Davon wurden innerhalb von 240 Stunden im Mittel 88,2% mit Harn und Faeces ausgeschieden.
Nach oraler Verabreichung von
35S-sulfoniertem Schieferöl, dunkel an Ratten zeigten die
Blutspiegelkurven nach einmaliger Applikation ein
Absorptionsmaximum aus dem Gastrointestinaltrakt bereits nach 1
bis 2 h. Bei mehrfacher Applikation stieg die Konzentration an
Sulfonatschwefel im Blut von Applikation zu Applikation deutlich
an. Während der Applikationsperiode wurden im Mittel 94% und im
Verlauf der gesamten Versuchszeit 96,9% des Sulfonatschwefels mit
Urin und Faeces ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Bis zur höchsten geprüften Dosierung von 21.500 mg/kg KG bei dermaler Verabreichung bei der Ratte zeigten sich keine toxischen Symptome, weder systemisch noch lokal.
Bei einmaliger dermaler Applikation von sulfoniertem Schieferöl, dunkel am Kaninchen kam es in den geprüften Konzentrationen von 12,5 %, 25 %, 50 % und 100 % ebenfalls nicht zur Mortalitätserhöhung. Es zeigten sich je nach Aufbereitung und Konzentration Erytheme (Reaktionsstufe 1 = leichte, nach DRAIZE). Bei Konzentrationen ab 50 % wurden korrosive Effekte auf der Haut beobachtet. In keiner der geprüften Konzentrationen zeigten sich Ödeme. Systemische toxische Erscheinungen traten nicht auf.
Veränderungen in Verhalten, Allgemeinzustand, Futterverbrauch und Körpergewichtsentwicklung waren nicht zu verzeichnen.
Bei einmaliger oraler Anwendung von sulfoniertem
Schieferöl, dunkel, an der Ratte zeigten sich bis zur höchsten
geprüften Dosis von 10.000 mg/kg KG keine Todesfälle. Ab einer
Dosis von 7.900 mg/kg KG wurde Ataxie und bei 10.000 mg/kg KG
Sedierung beobachtet.
Subakute Toxizität
Sulfoniertes Schieferöl, dunkel wurde Ratten im Futter
verabreicht. Da die Anfangsdosierungen von 125, 250 und 500 mg/kg
KG/Tag nicht zu Unverträglichkeitsreaktionen führten, wurde eine
Steigerung - jeweils im 7-tägigen Abstand - bis auf eine Dosierung
von 8.000 mg/kg KG/Tag vorgenommen. Keine der geprüften Dosierungen
führte zu eindeutigen Verhaltensänderungen. Von 4.000 mg/kg KG/Tag
an bestand zeitweise der Eindruck einer beginnenden Sedierung.
Während der gesamten Versuchsdauer starb keine Ratte. In der
höchsten Dosis von 8.000 mg/kg KG/Tag war die Gewichtsentwicklung,
vor allem bei männlichen Tieren, deutlich beeinträchtigt. Blutbild
und histologische Untersuchung ergaben keine pathologischen
Veränderungen.
Chronische Toxizität
Chronische Toxizität (über 6 Monate) von sulfoniertem Schieferöl, dunkel wurde an Ratten bei Verabreichung im Futter geprüft. Die Dosierungen betrugen 330, 1.000, 3.000 mg Wirkstoff/kg KG/Tag. Bei Gabe der niedrigen Dosierungen konnten keine Unverträglichkeitsreaktionen beobachtet werden. 3.000 mg/kg KG/Tag im Futter führten zu einer deutlichen Hemmung des Futterverbrauchs und der Körpergewichtsentwicklung. Die Organgewichte waren entsprechend reduziert. Kein Tier starb während der Versuchszeit. Die histologischen Untersuchungen zeigten keinen pathologischen Befund. Unter den vorliegenden Versuchsbedingungen dürfte die niedrigste toxische Dosis zwischen 1.000 und 3.000 mg sulfoniertem Schieferöl, dunkel/kg KG/Tag im Futter liegen.
Neben der Ratte erfolgte eine chronische Toxizitätsprüfung auch am Hund.
Die 6-Monate-Toxizität von sulfoniertem Schieferöl, dunkel wurde an Beagle-Hunden durch Verabreichung per Magensonde geprüft. Nach Gabe von 990 mg/kg KG/Tag wurde eine leichte Sedierung festgestellt, es kam zu einzelnen Brechattacken, die von einer gesteigerten Salivation begleitet waren. Nur bei dieser hohen Dosierung wiesen 4 von 6 Tieren histologisch eine leichte, vom Typ her reversible Leberschädigung in Form von Zellvergrößerung (zum Teil mit trüber Schwellung) auf.
Reproduktionstoxizität
In Studien zur Embryotoxizität an Kaninchen und
Ratten wurden mit oraler Applikation keine Schädigungen der
Embryonen festgestellt. Spätere Stadien der intrauterinen
Entwicklung, mögliche Auswirkungen auf postnatale Parameter,
Effekte auf die Fertilität und der Übergang des Wirkstoffes in die
Milch sind nicht untersucht worden.
Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Mutagenität
Ein AMES-Test an verschiedenen Salmonella typhimurium-Stämmen ergab keine Hinweise auf mutagene Eigenschaften von sulfoniertem Schieferöl, dunkel. Auch ein Mutagenitätstest an der V 79-Zellinie vom Hamster (in vitro) sowie ein Chromosomen-Aberrations-Test an Ratten und Hamstern (in vivo) zeigten keine Mutagenität von sulfoniertem Schieferöl, dunkel.
Kanzerogenität
In einer chronischen Langzeitstudie (Lebenszeitversuch) an Wistar-Ratten wurde sulfoniertes Schieferöl, dunkel in einer Dosis von 5 mg/kg KG/Tag an 39 Tiere verabreicht (19 männliche / 20 weibliche Ratten). Weitere 76 Tiere (38 männliche / 38 weibliche) dienten zur Kontrolle. Es fanden sich keine Hinweise auf neoplastigene Eigenschaften von dunklem sulfonierten Schieferöl.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Weißer Ton,
Lactose-Monohydrat,
Copovidon,
Glycerol,
Stearinsäure,
hochdisperses Siliciumdioxid,
Talkum,
arabisches Gummi,
Macrogol 6000,
Sucrose (Saccharose),
Eisenoxide und -hydroxide (E172),
Montanglykolwachs,
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1).
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
Art und Inhalt des Behältnisses
Es werden möglicherweise nicht alle
Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Durchdrückpackung (PVC/Aluminiumblister) mit 60 und 100 (N3) magensaftresistenten Tabletten
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
Ichthyol-Gesellschaft
Cordes, Hermanni & Co.(GmbH &
Co.)KG
Sportallee 85
22335 Hamburg
Tel.: 040 / 507 14-0
Fax: 040 / 507 14-110
E-Mail: info@ichthyol.de
Zulassungsnummer
6869726.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der
Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung:
05.08.2005
Datum der Verlängerung der Zulassung:
entfällt
Stand der Information
Mai 2013
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Mai 2013 Seite 8