Idom Mite
Fachinformation Idom mite
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Idommite
Wirkstoff: Dosulepinhydrochlorid
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflichtig
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung der Arzneimittel
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Trizyklisches Antidepressivum
3.2 Bestandteile nach Art und arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge
- arzneilich wirksame Bestandteile
1 Kapsel enthält:
25 mg Dosulepinhydrochlorid
- sonstige Bestandteile
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Gelatine, Titandioxid (E 171).
4. Anwendungsgebiete
- depressive Erkrankungen
5. Gegenanzeigen
Idom mite darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen Dosulepinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels,
- akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel- und Psychopharmakavergiftungen,
- akutem Harnverhalten,
- akuten Delirien,
- unbehandeltem Engwinkelglaukom,
- Prostatahypertrophie mit Restharnbildung,
- Pylorusstenose,
- paralytischem Ileus,
- Kinder unter 14 Jahren.
Idom mitedarf nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden bei:
- Prostatahypertrophie ohne Restharnbildung,
- schweren Leber- oder Nierenschäden,
- erhöhter Krampfbereitschaft,
- Störungen der Blutbildung,
- Vorschädigungen am Herzen, insbesondere Erregungsleitungsstörungen: Patienten mit vorbestehendem AV-Block 1. Grades oder anderen Erregungsleitungs-störungen, vor allem Linksschenkelblock, sollten nur unter engmaschiger EKG-Kontrolle, Patienten mit vorbestehenden höhergradigen AV-Blockierungen oder diffusen supraventrikulären oder ventrikulären Erregungsleitungsstörungen nur in Ausnahmefällen mit Idom mite behandelt werden.
Jugendliche unter 16 Jahren sollten nur bei zwingender Indikation mit Idom mite behandelt werden.
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit
Dosulepin sollte während der Schwangerschaft und insbesondere im 1. Drittel nur bei zwingender Indikation angewendet werden, da nur unzureichende Erfahrungen für den Menschen bei Anwendung in der Schwangerschaft vorliegen (s. auch Kapitel “Toxikologische Eigenschaften” und “Sonstige Hinweise”).
Idom mitesollte nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da Dosulepin, der Wirkstoff von Idom, in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht.
6. Nebenwirkungen
Zu Beginn der Behandlung können häufig auftreten:
Mundtrockenheit, verstopfte Nase, Müdigkeit, Benommenheit, Schwitzen, Schwindel, Hypotonie, Herzrhythmusstörungen, Aggression, Sprachstörungen, Tremor, Akkomodationsstörungen, Obstipation, Gewichtszunahme und meist passageres Ansteigen der Leberenzymaktivität.
Gelegentlich kommt es zu Miktionsstörungen, innerer Unruhe, Hyponatriämie, Durstgefühl, Hautausschlägen, Libidoverlust bzw. Impotenz. Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von deliranten Syndromen.
Selten kann es zu Kollapszuständen, paralytischem Ileus, Harnsperre, Blutbildveränderungen, insbesondere Leukopenien, Galaktorrhoe, Leberfunktions-störungen (z.B. cholestatische Hepatose) und Erregungsleitungsstörungen kommen. Eine bestehende Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kann verstärkt werden. Allergische Reaktionen der Haut, wie z.B. allergische Vaskulitis, können auftreten.
Im Einzelfall können durch Dosulepin Agranulozytose, zerebrale Krampfanfälle, motorische Störungen (Akathisie, Dyskinesien), Polyneuropathien oder Glaukomanfälle ausgelöst werden.
Hinweis:
Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom ist die mögliche Erzeugung eines pharmakogenen Delirs zu bedenken. Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen hochdosierten Behandlung mit Dosulepin sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist.
Hinweise auf das Reaktionsvermögen beim Führen von Kraftfahrzeugen und dem Bedienen von Maschinen sowie Arbeiten ohne sicheren Halt:
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel, sowie auch im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Medikamenten (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka).
Gleichzeitiger Genuß von Alkohol verschlechtert die Verkehrstüchtigkeit noch weiter.
Daher sollte das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz unterbleiben, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen werden. Die Entscheidung ist in jedem Einzelfall durch den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung zu treffen.
Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Antidepressiva oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 8. „Warnhinweis“).
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Die Wirkung von Alkohol und die Wirkung anderer zentraldämpfend wirkender Arzneimittel können bei gleichzeitiger Einnahme von Idom mite verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung ist mit einer Verstärkung peripherer und zentraler Effekte (insbesondere einem Delir) zu rechnen.
Die Wirkung sympathomimetischer Amine auf das vegetative Nervensystem kann durch gleichzeitige Gabe von Idom mite erheblich verstärkt werden, z.B. bei vasokonstringierenden Zusätzen bei Lokalanästhetika.
MAO-Hemmer vom irreversiblem Hemmtyp sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage vor Beginn der Behandlung mit Idom mite abgesetzt werden. Andernfalls muß mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delir, Koma, Hyperpyrexie, Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden. Bei therapieresistenten Depressionen und unter Beachtung aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen und unter langsamer Dosissteigerung ist eine zusätzliche Gabe von MAO-Hemmern bei vorbestehender Behandlung mit Idom mite im Einzelfall möglich.
Bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung von Fluoxetin oder Fluvoxamin kann es durch Substratkonkurrenz zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Dosulepin kommen. Es ist daher eine Dosisreduktion von Dosulepin, Fluoxetin oder Fluvoxamin erforderlich.
Es kann zu einer Wirkungsabschwächung von Antihypertensiva vom Typ des Guanethidin bzw. des Clonidin kommen mit der Gefahr eines Wiederanstiegs des Bluthochdrucks (Rebound-Hypertension) bei mit Clonidin behandelten Patienten.
Idom mite kann die Wirksamkeit einiger Antiarrhythmika besonders vom Typ Ia (z.B. Chinidin) und Typ III (z.B. Amiodaron) verstärken.
Bei einer Kombination mit Neuroleptika kann es zur Erhöhung der Blutspiegel trizyklischer Antidepressiva wie Dosulepinhydrochlorid kommen. Auch bei einer zugleich bestehenden Behandlung mit Cimetidin kann der Blutspiegel von Dosulepinhydrochlorid erhöht werden.
8. Warnhinweis
Bei Behandlung schwer depressiver Patienten ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass das Risiko eines Selbstmordes mit zum Krankheitsbild gehört und trotz Behandlung bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen fortbesteht.
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.
Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Bei einem Auftreten einer manischen Verstimmung ist dieses Medikament sofort abzusetzen. Das gleiche gilt für das Auftreten akut produktiver Symptome bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen. Dosulepinhydrochlorid kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z.B. Entzugssyndrom nach abruptem Absetzen von Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Idom mite nicht einnehmen.
9. Wichtige Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Dosierung und Dauer der Anwendung müssen der individuellen Reaktionslage, dem Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung angepaßt werden.
Es gilt hier, dass zwar bei einem Ansprechen des Patienten die Dosis so klein wie möglich gehalten werden sollte, dass auf der anderen Seite aber bei einem Nichtansprechen der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden sollte.
Soweit nicht anders verordnet, mindestens 3 Wochen lang 1 bis 2 Kapseln 3x täglich (entsprechend 75 bis 150 mg Dosulepin) im Laufe des Tages oder als Einmaldosis am Abend.
Sollte im Einzelfall eine Dosiserhöhung über 225 mg Dosulepin (entsprechend 9 Kapseln Idom mite) pro Tag für erforderlich gehalten werden, ist eine stationäre Behandlung notwendig.
Zur Intervalltherapie 3mal täglich 1 bis 2 Kapseln (entsprechend 75 bis 150 mg Dosulepin) einnehmen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Serumkreatinin > 130 µmol/l) (1,5 mg/dl) und bei allen Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand ist es zweckmäßig, die Tagesdosis auf 50 mg bis 75 mg (entsprechend 2 bis 3 Kapseln Idom mite) zu reduzieren und ggf. die Einzeldosen über den Tag verteilt (morgens und abends) einzunehmen. Bei älteren Patienten sollte die Anfangsdosis 50 bis 75 mg Dosulepin pro Tag (entsprechend 2 bis 3 Kapseln Idom mite) betragen und nur mit Vorsicht und unter sorgfältiger Überwachung erhöht werden. Die Hälfte der bei Erwachsenen üblichen Dosis ist meist für ein zufriedenstellendes Ansprechen auf die Therapie ausreichend.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Einnahme erfolgt zu oder unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichender Flüssigkeit.
Diese einleitende Behandlung ist durch schrittweise Dosissteigerung, und die Beendigung der Behandlung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.
Während die beruhigende Wirkung meist unmittelbar in den ersten Tagen einsetzt, ist die stimmungsaufhellende Wirkung in der Regel nach 1-3 Wochen zu erwarten. Über die Dauer der Behandlung muß der Arzt individuell entscheiden. Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen beträgt im allgemeinen mindestens 4-6 Wochen.
Bei endogenen Depressionen soll nach Rückbildung der depressiven Symptomatik die Behandlung eventuell mit einer verringerten (ambulanten) Dosis für 4-6 Monate weitergeführt werden.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a) Symptome einer Intoxikation
Überdosierungen von Idom mite sind bei depressiven Patienten mit hohem Suizidrisiko nicht auszuschließen. Die niedrigste Dosis, die bei einem Erwachsenen zum Tode geführt hat, betrug 750 mg bis 1000 mg. Die höchste Dosis von Dosulepin, die überlebt wurde, betrug 5,0 g (dies entspricht 66 überzogenen Tabletten à 75 mg).
Die Plasmakonzentration nach Einnahme von Überdosen liegen um 1 µg/ml, während die Werte bei therapeutischer Dosierung um 100ng/ml betragen.
Nach Überdosierung sind die bekannten unerwünschten Arzneiwirkungen wie Schläfrigkeit, Schleiersehen, Tremor, Erregung und Halluzination verstärkt. Bedrohlich sind Bewußtseinsstörungen, Konvulsionen, Herzrhythmusstörungen und Atemdepression.
b) Therapie von Intoxikation
Ein spezifisches Antidot für Dosulepin ist nicht bekannt. Kontrolle und Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen sowie Magenentleerung oder Magenspülung. ggf. mit Zusatz von Aktivkohle zur Verhinderung der Resorption von Dosulepin, sind geeignete Maßnahmen zur Behandlung der Idom mite-Überdosierung.
Intubation und Physostigmin-Zufuhr 6 mg/h zu Beginn sind weitere Maßnahmen, die zur Verbesserung der kardialen Symptomatik und der Bewußtseinslage beitragen. Nach Auslaßversuchen der Physostigmin-Zufuhr kann diese je nach bestehender Symptomatik bis zur Symptomfreiheit reduziert werden.
Auf eine Hämoperfusion wird wegen des hohen Verteilungsvolumens und der Ineffizienz in der Regel verzichtet. Ebenso zeigt eine forcierte Diurese keinen zusätzlichen Nutzen.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind.
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Dosulepin gehört zu den trizyklischen Antidepressiva mit psychomotorisch dämpfender Wirkung. Im Tierexperiment zeigt Dosulepin die für trizyklische Antidepressiva typischen Effekte. Auf zellulärer Ebene hemmt Dosulepin die präsynaptische Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin, während Dopamin kaum beeinflußt wird. Dies gilt auch für die antidepressiv wirkenden Metaboliten. Postsynaptisch kommt es zu einer “ß-down-regulation” und nachfolgend zu einer Abschwächung der Noradrenalin-stimulierten Adenylatcyclase.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Toxikologische Prüfungen wurden nach einmaliger und wiederholter Verabfolgung bei mehreren Tierspezies über einen Zeitraum bis zu 2 Jahren durchgeführt. Nach Dosen über 25 mg/kg KG wurden Veränderungen an Lunge, Leber und Niere gesehen, und die Mortalität stieg über die Rate der von Kontrolltieren an.
Kanzerogenitäts- und Mutagenitäts-Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf ein karzinogenes oder mutagenes Potential.
Auch die Reproduktionsuntersuchungen zeigten keine Anhaltspunkte für embryotoxische, teratogene oder die Fertilität beeinflussende Eigenschaften.
13.3 Pharmakokinetik
Nach oraler Gabe und Resorption in dem oberen Teil des Intestinums wird Dosulepin in der Leber metabolisiert.
Die pharmakologisch wirksamen Metaboliten sind Nordosulepin, Dosulepinsulfoxid und Nordosulepinsulfoxid. Demnach unterliegt Dosulepin einer N-Demethylierung der Seitenkette sowie einer Oxidation am S des mittleren Ringes.
Im Gleichgewichtszustand liegen 39 % Dosulepin, 33 % Dosulepinsulfoxid und Nordosulepinsulfoxid sowie 28 % Nordosulepin vor. Die maximale Plasmakonzentration betrug nach 50, 100 und 150 mg Dosulepin 29,5, 51,1 und 85,5 ng/ml; der Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration war 3,6 h, 3,1 h und 3,4 h. Die entsprechenden Werte nach 150 mg Dosulepin für die drei Metaboliten waren Cmax = 184,1, 18,9 und 48,1 ng/ml, die Tmax-Werte 4,4, 7,7 und 6,0 h. Die Eliminationshalbwertszeit der Muttersubstanz Dosulepin betrug 21,6 h und nimmt mit steigender Dosis bis zu 18,5 h ab. Die niedrigsten und höchsten Werte der Metaboliten waren 22,7 h und 45,7 h.
Die Halbwertszeit der Muttersubstanz rechtfertigt eine 1 x tägliche Gabe von Idom mite.
13.4 Bioverfügbarkeit
Nach einmaliger Verabreichung von 50, 100 und 150 mg Dosulepin wurde eine dosisabhängige Kinetik festgestellt. Die intestinale Absorption ist praktisch vollständig. Die hepatische Extraktion beträgt im angegebenen Dosisbereich 66 % bis 73 %. Unter Annahme einer vollständigen Absorption und praktisch ausschließlich hepatischer Metabolisierung errechnet sich die absolute Bioverfügbarkeit mit ca. 30 %. Hepatische Clearance und Gesamtkörper-Clearance betragen 65,3 bzw. 59,5 l/h.
Dosulepin unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf. Die Ausscheidung erfolgt nach Gabe von 50 mg innerhalb 96 h zu 56 % der Dosis renal und zu 15 % fäkal.
Nach wiederholter Verabfolgung von 75 mg/Tag treten Steady-State-Plasmakonzentrationen von 38-84 ng/ml innerhalb von 10 bis 14 Tagen auf. Nach Dosen von 150 mg/Tag werden Plasmakonzentrationen über 100 ng/ml beobachtet. Die interindividuelle Variabilität der Konzentrationen ist beträchtlich und von der metabolischen Kapazität der Leber und der Resorption abhängig.
14. Sonstige Hinweise
Dem jeweiligen Risiko entsprechend (Auftrittwahrscheinlichkeit der Nebenwirkungen und Risikolage des Patienten) sind in regelmäßigen Abständen Kontrollen von Blutdruck, EKG, Blutbild, Leberfunktion und ggf. EEG vorzunehmen.
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Dosulepin darf während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten sowie im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht bzw. nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden.
Nach der Geburt wurden, insbesondere nach Verabreichung höherer Dosierungen von Antidepressiva vor der Geburt, Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Herz- und Atemfunktion, Harn- und Stuhlentleerung beobachtet. Dosulepin geht in die Muttermilch über, daher sollte während der Behandlung nicht gestillt werden.
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Idom mite sollte nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Keine
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
OP mit 50
Kapseln N2
OP
mit 100 Kapseln N3
18. Stand der Information
Juli 2011
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Zulassungsinhaber:
Pharmaselect International Beteiligungs GmbH
Ernst-Melchior-Gasse 20, 1020 Wien
Vertrieb:
medphano Arzenimittel GmbH
Maienbergstrasse 10-12, 15562 Rüdersdorf
Telefon: +49/33638-749-0
Telefax: +49/33638-749-77
Hinweis
Der Wirkstoff von Idom mite, Dosulepinhydrochlorid, wird in der medizinischen Literatur auch als Dothiepinhydrochlorid bezeichnet.
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FI Idom mite Juli 2011