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Imigran-Inject

Fachinformation


I migran-Inject

Imigran Filmtabletten


1. Bezeichnung der Arzneimittel

Imigran-Inject

Imigran 50 mg Filmtabletten

Imigran 100 mg Filmtabletten

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Imigran-Inject

1 Kartusche mit 0,5 ml Injektionslösung enthält 8,4 mg Sumatriptanhydrogensuccinat, entsprechend 6 mg Sumatriptan.

Imigran 50 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 70 mg Sumatriptanhydrogensuccinat, entsprechend 50 mg Sumatriptan.

Imigran 100 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 140 mg Sumatriptanhydrogensuccinat, entsprechend 100 mg Sumatriptan.

Hilfsstoffe siehe unter 6.1.

3. Darreichungsform

Imigran-Inject

Klare, schwach gefärbte Lösung zur Injektion.

Imigran 50 mg Filmtabletten

Pinkfarbene, kapselförmige, bikonvexe Filmtabletten, die auf einer Seite mit der Prägung „Imigran“ und auf der anderen Seite mit einer Bruchrille versehen sind.

Imigran 100 mg Filmtabletten

Weiße, kapselförmige, bikonvexe Filmtabletten, die auf einer Seite mit der Prägung „Glaxo“ und auf der anderen Seite mit der Prägung „Imigran“ versehen sind.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Imigran-Inject

Akute Behandlung von Migräneanfällen mit und ohne Aura, Cluster-Kopfschmerz (Horton-Syndrom).

Imigran 50 mg Filmtabletten und Imigran 100 mg Filmtabletten

Akute Behandlung von Migräneanfällen mit und ohne Aura.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Imigran ist indiziert zur Akutbehandlung von Migräneanfällen und Imigran-Inject auch zur Therapie von Cluster-Kopfschmerz (Horton-Syndrom). Die Arzneimittel sollen nicht prophylaktisch angewendet werden.

Imigran wird als Monotherapeutikum zur akuten Behandlung der Migräne empfohlen und sollte nicht gleichzeitig mit Ergotamin oder einem Ergotaminderivat (einschließlich Methysergid) verabreicht werden (siehe 4.3 Gegenanzeigen).

Imigran sollte so früh wie möglich nach Auftreten des Migränekopfschmerzes angewendet werden. Das Arzneimittel ist allerdings auch bei Anwendung zu einem späteren Zeitpunkt während des Migräneanfalles gleichermaßen wirksam.

Die nachfolgend für Imigran empfohlenen Dosierungen sollen nicht überschritten werden.

Erwachsene

Imigran-Inject

Akute Behandlung von Migräneanfällen und Cluster-Kopfschmerz (Horton-Syndrom):

1 Kartusche mit 0,5 ml Injektionslösung (6 mg Sumatriptan) wird subkutan injiziert. Bei Anwendung höherer Dosen durch mehrfache Injektion ist keine Wirkungsverbesserung zu erwarten. Nur wenn bereits abgeklungene Symptome wieder auftreten, können frühestens nach 2 Stunden weitere 0,5 ml Injektionslösung injiziert werden. Die Höchstdosis für Imigran-Inject beträgt 2-mal 0,5 ml Injektionslösung (12 mg Sumatriptan) innerhalb von 24 Stunden.

Die erste Anwendung darf nur unter ärztlicher Überwachung erfolgen.

Imigran 50 mg Filmtabletten und Imigran 100 mg Filmtabletten

Akute Behandlung von Migräneanfällen:

Es wird die Einnahme von 50 mg Sumatriptan (entspr. 1 Filmtablette Imigran 50 mg) empfohlen. Einige Patienten können 100 mg Sumatriptan (entspr. 2 Filmtabletten Imigran 50 mg bzw. 1 Filmtablette Imigran 100 mg) benötigen. Bei Einnahme höherer Dosen als 100 mg Sumatriptan ist keine Wirkungsverbesserung zu erwarten. Nur wenn bereits abgeklungene Beschwerden wieder auftreten, können weitere Filmtabletten eingenommen werden. Insgesamt dürfen nicht mehr als 300 mg Sumatriptan (entspr. 6 Filmtabletten Imigran 50 mg bzw. 3 Filmtabletten Imigran 100 mg) innerhalb von 24 Stunden angewendet werden.

Patienten, die auf die erste Dosis Imigran nicht ansprechen, sollten für dieselbe Attacke keine zweite Dosis anwenden. Die Attacke kann jedoch mit Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder nicht-steroidalen antientzündlichen Arzneimitteln weiterbehandelt werden. Imigran kann bei nachfolgenden Attacken wieder angewendet werden.

Kinder (unter 18 Jahren)

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sumatriptan bei Kindern wurde noch nicht belegt.

Ältere Patienten (über 65 Jahre)

Bisher liegen keine Erfahrungen zur Anwendung von Imigran in dieser Altersgruppe vor. Die Pharmakokinetik bei älteren Patienten wurde noch nicht hinreichend untersucht. Daher wird die Anwendung bis zum Vorliegen weiterer Daten nicht empfohlen.

Imigran 50 mg Filmtabletten und Imigran 100 mg Filmtabletten

Die Filmtabletten werden unzerkaut mit Wasser eingenommen.

Imigran-Inject

Nur zur subkutanen Injektion mit dem GlaxoPen.

Imigran-Inject darf nicht intravenös injiziert werden.

Imigran-Inject wird für gewöhnlich in die Außenseite des Oberschenkels injiziert.

Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, die Bedienungsanleitungen für Imigran-Inject Kartuschen bzw. den GlaxoPen sorgfältig zu beachten, insbesondere die Hinweise zur sicheren Entsorgung der Kartuschen.

Hinweis

Imigran-Inject kann nur mit Hilfe des GlaxoPens injiziert werden. Beachten Sie bitte die Bedienungsanleitung für das Gerät.



Bedienungsanleitung

Bitte beachten Sie alle Punkte der Bedienungsanleitung sorgfältig.

Einleitung

Der GlaxoPen mit dem Federmechanismus dient der automatischen Injektion von Imigran-Inject. Der GlaxoPen sollte nur in beladenem Zustand, d. h. mit einer neuen Kartusche, ausgelöst werden.

Die dazugehörige Nachfüllpackung mit zwei Kartuschen passt formgerecht in das Etui und ist separat erhältlich.

Einsetzen der Nachfüllpackung

a) Beim Öffnen des Etuis befindet sich der GlaxoPen bereits an seinem Platz.

b) Schieben Sie die Nachfüllpackung in das Etui hinein, während Sie gleichzeitig die beiden gegenüberliegenden seitlichen Knöpfe der Nachfüllpackung zusammendrücken.

c) Die Nachfüllpackung befindet sich dann in der richtigen Position, wenn die blauen Knöpfe in den Löchern des Etuis eingerastet sind.

Gebrauch des GlaxoPens

1) Öffnen Sie das Etui.

Entfernen Sie die Versiegelung von einemder beiden Behälter der Nachfüllpackung und klappen Sie die Verschlusskappe auf.

Hinweis: Das Fehlen der Versiegelung signalisiert, dass die entsprechende Kartusche bereits verbraucht wurde.

2) Nehmen Sie den GlaxoPen aus dem Etui.

Hinweis: Der Federmechanismus des GlaxoPens ist so beschaffen, dass der GlaxoPen bei der Entnahme aus dem Etui gebrauchsfertig ist. Der weiße Stempel soll nicht aus dem unteren Ende des GlaxoPens herausragen.

3) Zum Beladen des GlaxoPens mit einer Kartusche stecken Sie den GlaxoPen in den geöffneten Behälter der Nachfüllpackung und schrauben ihn im Uhrzeigersinn fest (ca. eine halbe Umdrehung).

Hinweis: Achten Sie darauf, dass Sie den blauen Auslöseknopf am oberen Ende des GlaxoPen nicht versehentlich betätigen.

4) Entnehmen Sie den beladenen GlaxoPen möglichst senkrecht aus dem Etui. Hierbei müssen Sie unter Umständen recht kräftig ziehen. Achten Sie auch jetzt darauf, dass Sie den blauen Auslöseknopf nicht betätigen.

Hinweis: Bei dem Herausziehen des beladenen GlaxoPens wird eine Schutzkappe von der Kartuschennadel entfernt.

5) Der beladene GlaxoPen ist nun gebrauchsfertig.

Hinweis: Aus Sicherheitsgründen kann das Gerät nur dann ausgelöst werden, wenn es gegen die Haut bzw. einen Widerstand gedrückt wird, so dass der blaue Teil in den grauen geschoben wird.

6a) Sie können den GlaxoPen in jeder für Sie angenehmen Weise halten, um ihn für die Injektion am Oberschenkel oder Oberarm senkrecht anzusetzen.

6b) Zur Vorbereitung der Injektiondrücken Sie den beladenen GlaxoPen gegen die Haut, so dass der blaue Teil so weit wie möglich in den grauen Teil hinein gedrückt wird. In dieser Position drücken Sie kräftig auf den blauen Auslöseknopf am oberen Ende des GlaxoPens und halten dann den GlaxoPen für fünf Sekunden ruhig (zählen Sie z.B. bis Zehn).

Danach ist die Injektion beendet.

7) Heben Sie nun, nach fünf Sekunden, den GlaxoPen vorsichtig ab. Achtung! Die Nadel ragt nun aus dem unteren Ende des GlaxoPens heraus.



8) Stecken Sie die benutzte Kartusche sofort wieder in die Nachfüllpackung, indem Sie den beladenen GlaxoPen so weit wie möglich in den leeren Behälter der Nachfüllpackung schieben.

Drehen Sie nun den GlaxoPen etwa eine halbe Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn, bis der GlaxoPen und die Kartusche voneinander getrennt sind.

9) Nehmen Sie den leeren GlaxoPen aus dem Behälter und verschließen Sie diesen wieder mit der Verschlusskappe. Somit ist die leere Kartusche sicher aufbewahrt.

Hinweis: Da der GlaxoPen nun benutzt wurde, ragt der weiße Stempel aus dem unteren Ende heraus.

10) Setzen Sie den GlaxoPen wieder in das Etui ein und pressen ihn kräftig herunter, bis Sie das Einrasten in die korrekte Position spüren.

Hinweis: Nun ist der Federmechanismus des GlaxoPens auf den nächsten Gebrauch vorbereitet. Der Deckel des Etuis ist nur verschließbar, wenn sich der GlaxoPen in diesem Zustand befindet.

Entnahme der verbrauchten Nachfüllpackung

Sobald beide Kartuschen einer Nachfüllpackung verbraucht wurden, sollte diese aus dem Etui entnommen werden.

a) Halten Sie das geöffnete Etui in einer Hand und drücken Sie dabei die beiden seitlichen blauen Knöpfe zusammen.

b) Ziehen Sie die Nachfüllpackung vorsichtig mit der anderen Hand aus dem Etui.

Die Kartusche ist damit sicher in der Nachfüllpackung verwahrt.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere Bestandteile des Präparates (siehe auch 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung in Hinsicht auf die Anwendung bei Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden).

Patienten mit Herzinfarkt in der Vorgeschichte oder mit ischämischer Herzkrankheit, koronaren Vasospasmen (Prinzmetal Angina), peripheren vaskulären Erkrankungen oder Patienten mit Symptomen oder Anzeichen einer ischämischen Herzkrankheit dürfen nicht mit Sumatriptan behandelt werden.

Sumatriptan sollte nicht an Patienten mit Schlaganfall (CVA) oder vorübergehenden ischämischen Attacken (TIA) in der Krankheitsgeschichte verabreicht werden.

Sumatriptan sollte nicht von Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen angewendet werden.

Die Anwendung bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Bluthochdruck und leichtem unkontrolliertem Bluthochdruck ist kontraindiziert.

Sumatriptan darf nicht gleichzeitig mit Ergotamin- oder Ergotaminderivat-haltigen Arzneimitteln (einschließlich Methysergid) oder Monoaminooxidase-Hemmern angewendet werden (siehe 4.5 Wechselwirkungen).

Imigran darf nicht innerhalb von zwei Wochen nach Abbruch einer Therapie mit einem Monoaminooxidase-Hemmer angewendet werden.

4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Imigran sollte nur bei eindeutiger Diagnose einer Migräne angewendet werden.

Sumatriptan ist nicht zur Anwendung bei hemiplegischer, Basilar- oder ophthalmoplegischer Migräne angezeigt.

Wie bei anderen Migränetherapeutika sollten andere ernsthafte neurologische Erkrankungen vor der Behandlung von Patienten, bei denen bisher keine Migräne diagnostiziert wurde, und von Migränepatienten mit atypischen Symptomen ausgeschlossen werden.

Es ist zu beachten, dass Migränepatienten ein erhöhtes Risiko für bestimmte cerebrovaskuläre Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, vorübergehende ischämische Attacken) haben.

Nach Behandlung mit Sumatriptan kann es zu vorübergehenden – manchmal intensiven – Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb kommen, die in den Halsbereich ausstrahlen können (siehe 4.8 Nebenwirkungen). Wenn es sich bei diesen Symptomen um mögliche Anzeichen einer ischämischen Herzerkrankung handelt, sollten keine weiteren Dosen Sumatriptan verabreicht und eine angemessene Untersuchung durchgeführt werden.

Sumatriptan sollte nicht an Patienten, bei denen Risikofaktoren für eine ischämische Herzerkrankung vorliegen, einschließlich solcher Patienten, die starke Raucher sind oder die sich einer Nikotinsubstitutionstherapie unterziehen, ohne eine vorhergehende Untersuchung auf eine bestehende Gefäßerkrankung der Koronararterien verabreicht werden (siehe 4.3 Gegenanzeigen). Besonders beachtet werden sollten dabei Frauen in der Menopause und Männer über 40 Jahre mit Risikofaktoren. Möglicherweise wird jedoch trotz eingehender Untersuchung nicht jeder Patient erkannt, bei dem eine Herzerkrankung vorliegt. In sehr seltenen Fällen sind schwerwiegende Wirkungen am Herzen aufgetreten, ohne dass eine kardiovaskuläre Erkrankung vorlag.

In seltenen Fällen wurde über Patienten berichtet, bei denen nach der Einnahme eines selektiven Serotonin-Reuptake-Hemmers (SSRI) und Sumatriptan Schwäche, Hyperreflexie und Koordinationsstörungen auftraten. Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Sumatriptan und einem SSRI aus medizinischen Gründen notwendig ist, sollte der Patient angemessen überwacht werden.

Sumatriptan sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Erkrankungen, die die Resorption, den Metabolismus oder die Exkretion des Arzneimittels beeinflussen können, wie z.B. eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion.

Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden können unter Umständen Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade, vom Hautausschlag bis zum anaphylaktischen Schock, entwickeln. Die Hinweise auf eine Kreuzsensibilisierung sind begrenzt, trotzdem ist bei Anwendung von Imigran bei diesen Patienten Vorsicht geboten.

Bei gemeinsamer Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum)enthalten, können möglicherweise häufiger Nebenwirkungen auftreten.

Wie bei anderen Arzneimitteln zur Behandlung der akuten Migräne wurde bei übermäßiger Anwendung von Sumatriptan über chronische, täglich auftretende Kopfschmerzen bzw. eine Verstärkung der Kopfschmerzen berichtet, welches möglicherweise das Absetzen des Arzneimittels erfordert.

Die empfohlene Dosierung sollte nicht überschritten werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es gibt keine Hinweise auf Wechselwirkungen mit Propranolol, Flunarizin, Pizotifen oder Alkohol.

Die Datenlage zu Wechselwirkungen mit Ergotamin-haltigen Arzneimitteln ist begrenzt. Theoretisch besteht das Risiko koronarer Vasospasmen, die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert.

Der einzuhaltende zeitliche Abstand zwischen der Anwendung von Sumatriptan und einem Ergotamin-haltigen Arzneimittel ist nicht bekannt. Er hängt von der Dosis und der Art des verwendeten Ergotamin-Präparates ab. Additive Effekte sind möglich. Es wird geraten, nach der Anwendung von Ergotamin-haltigen Arzneimitteln mindestens 24 Stunden bis zur Anwendung von Sumatriptan zu warten. Umgekehrt wird empfohlen, nach der Anwendung von Sumatriptan mindestens 6 Stunden zu warten, bevor ein Ergotamin-haltiges Produkt angewendet wird (siehe 4.3 Gegenanzeigen).

Wechselwirkungen können zwischen Sumatriptan und MAO-Hemmern auftreten, die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert (siehe 4.3 Gegenanzeigen). In seltenen Fällen können möglicherweise Wechselwirkungen zwischen Sumatriptan und SSRIs auftreten.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Nach Markteinführung liegen Daten zur Anwendung von Sumatriptan während der ersten drei Schwan-gerschaftsmonate von über 1000 Frauen vor. Auch wenn diese Daten nicht ausreichend sind, um gesicherte Schlussfolgerungen zu ziehen, weisen die Befunde nicht auf ein erhöhtes Risiko angeborener Missbildungen hin. Die Erfahrungen mit der Anwendung von Sumatriptan im zweiten und dritten Trimenon der Schwangerschaft sind begrenzt.

Tierexperimente ergaben keinen Hinweis auf direkte teratogene oder schädigende Wirkungen auf die peri-postnatale Entwicklung. Beim Kaninchen ist jedoch die embryofötale Lebensfähigkeit möglicherweise beeinträchtigt (siehe 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).

Das Arzneimittel sollte nur dann bei Schwangeren angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter ein mögliches Risiko für das Kind überwiegt.

Nach subkutaner Verabreichung geht Sumatriptan in die Muttermilch über. Säuglinge können vor einer Entwicklung geschützt werden, wenn das Stillen bis 24 Stunden nach Anwendung unterbrochen wird.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Hierzu liegen keine Daten vor. Sowohl durch den Migräneanfall als auch durch die Behandlung mit Sumatriptan kann Müdigkeit hervorgerufen werden. Diese kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinflussen.

4.8 Nebenwirkungen

Imigran-Inject:

Vorübergehendes Brennen an der Injektionsstelle.

Allgemeine Nebenwirkungen

Die folgenden Symptome sind gewöhnlich vorübergehend, manchmal intensiv und können in verschiedenen Körperteilen, inkl. Brust- und Halsbereich, auftreten:

Häufig (> 1/100 - < 1/10): Schmerzen, Kribbeln, Hitze-, Schwere-, Druck- oder Engegefühl.

Gelegentlich (> 1/1.000 - < 1/100): Steifheit des Nackens.

Die folgenden Symptome sind überwiegend geringgradig ausgeprägt und vorübergehend:

Häufig (> 1/100 - < 1/10): Gesichtsrötung (Flush), Benommenheit bzw. Schwindel, Gefühl von Schwäche, Müdigkeit und Schläfrigkeit.

Kardiovaskuläre Nebenwirkungen

Häufig (> 1/100 - < 1/10): Vorübergehender Blutdruckanstieg kurz nach der Anwendung.

Selten (> 1/10.000 - < 1/1.000): Blutdruckabfall, Bradykardie, Tachykardie, Herzklopfen, Arrhythmie, vorübergehende ischämische EKG-Veränderungen, koronare Vasospasmen oder Herzinfarkt, Raynaud-Syndrom und ischämische Kolitis.

Gastrointestinale Nebenwirkungen

Häufig (> 1/100 - < 1/10): Übelkeit und Erbrechen traten bei einigen Patienten auf, aber der Zusammenhang mit der Einnahme von Sumatriptan ist unklar.

Nebenwirkungen auf das Zentrale Nervensystem (ZNS)

Selten (> 1/10.000 - < 1/1.000): Krampfanfälle. Auch wenn einige dieser Anfälle bei Patienten mit Krampfanfällen in der Krankheitsgeschichte oder mit bestehenden Risikofaktoren für Krampfanfälle auftraten, gibt es auch Berichte über Patienten, die nicht prädisponiert waren.

Nebenwirkungen auf das Auge

Selten (> 1/10.000 - < 1/1.000): Bei Patienten, die mit Imigran behandelt wurden, kam es zu Sehstörungen wie Augenflimmern und Doppeltsehen. Zusätzlich sind Fälle von Nystagmus, Skotomen und Visusminderung beobachtet worden.

Sehr selten (< 1/10.000): Sehr selten trat Sehverlust auf, einschließlich permanenter Sehstörungen. Unabhängig davon können Sehstörungen aber auch während einer Migräneattacke selbst auftreten.

Überempfindlichkeitsreaktionen/Nebenwirkungen auf die Haut

Selten (> 1/10.000 - < 1/1.000): Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade vom Hautausschlag bis zu seltenen Fällen von anaphylaktischen Reaktionen wurden berichtet.

Laborwerte

Sehr selten (< 1/10.000): Es traten geringfügige Veränderungen der Leberwerte auf.

4.9 Überdosierung

Es liegen einige Berichte zu Überdosierungen mit Imigran vor. Patienten erhielten einmalig subkutane Injektionen bis zu 12 mg Sumatriptan, ohne dass signifikante unerwünschte Wirkungen auftraten. Nach Anwendung von bis zu 16 mg Sumatriptan subkutan bzw. 400 mg oral wurden keine anderen als die bisher erwähnten Nebenwirkungen beobachtet. Erfahrungen mit höheren Dosen liegen bisher nicht vor.

Nach Überdosierung sollte der Patient für mindestens 10 Stunden überwacht werden und gegebenenfalls symptomatisch behandelt werden. Es ist nicht bekannt, ob Hämo- oder Peritonealdialyse einen Einfluss auf den Plasmaspiegel von Sumatriptan haben.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Selektiver 5HT1-Rezeptor-Agonist,

ATC-Code: N02CC01.

Sumatriptan ist ein selektiver Agonist des 5-Hydroxytryptamin1-like Rezeptors (5HT1-Rezeptor), der keine Wirkung auf andere 5HT-Rezeptoren (5HT2-5HT7) zeigt. Der vaskuläre 5HT1d-Rezeptor wurde überwiegend in kranialen Blutgefäßen gefunden und bewirkt eine Vasokonstriktion. Bei Tieren führt Sumatriptan zu einer selektiven Konstriktion der Carotis-Gefäße, verändert aber nicht den zerebralen Blutfluss.

Durch die Blutzirkulation in der Carotis wird Blut zu den extrakranialen und intrakranialen Geweben wie der Gehirnhaut geführt. Es wird angenommen, dass eine Dilatation dieser Gefäße und/oder die Ödembildung in diesen Blutgefäßen der der Migräne zugrundeliegende Mechanismus beim Menschen ist.

Zusätzlich weisen experimentelle Untersuchungen an Tieren darauf hin, dass Sumatriptan die Aktivität des Trigeminus-Nervs inhibiert. Diese beiden Mechanismen (kraniale Vasokonstriktion und Inhibierung der Aktivität des Trigeminus-Nervs) tragen wahrscheinlich zur Wirkung von Sumatriptan beim Menschen bei.

Eine klinische Wirkung stellt sich bei der Therapie mit Sumatriptan bereits 10 – 15 Minuten nach subkutaner Injektion und ca. 30 Minuten nach oraler Applikation ein.

Die empfohlene Dosis Sumatriptan bei oraler Applikation ist 50 mg, jedoch kann die Stärke einer Migräneattacke sowohl bei einem einzelnen Patienten von Attacke zu Attacke als auch zwischen verschiedenen Patienten differieren. Dosen von 25 mg bis 100 mg Sumatriptan zeigten im Vergleich zu Placebo (wirkstofffreies Medikament) höhere Wirksamkeit, eine Dosis von 25 mg Sumatriptan ist aber statistisch signifikant weniger wirksam als Dosen von 50 mg und 100 mg Sumatriptan.

Der Metabolismus anderer Arzneimittel wird durch Sumatriptan nicht beeinflusst. Es ergaben sich keine Hinweise auf ein mögliches Abhängigkeitspotenzial.





5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Der Hauptmetabolit von Sumatriptan, ein Indolessigsäurederivat, wird als freie Säure und als entsprechendes Glucuronidkonjugat im Urin ausgeschieden und zeigt keine Aktivität an 5-HT1- oder 5-HT2-Rezeptoren. Andere Metaboliten wurden bisher nicht identifiziert.

Die Plasmaproteinbindung von Sumatriptan ist gering (14 – 21 %), das mittlere Verteilungsvolumen beträgt 170 Liter. Die mittlere totale Plasma-Clearance wird mit ca. 1200 ml/min angegeben, die mittlere renale Clearance mit ca. 260 ml/min. Die extrarenale Clearance von etwa 80 % zeigt deutlich, dass Sumatriptan zum größten Teil metabolisiert wird. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei 2 Stunden.

Die Pharmakokinetik von oral appliziertem Sumatriptan wird anscheinend durch einen Migräneanfall nicht signifikant beeinflusst.

Nach subkutaner Injektion wird Sumatriptan fast vollständig resorbiert (Bioverfügbarkeit 96 %). Maximale Serumspiegel treten ca. 25 Minuten nach subkutaner Applikation ein und betragen nach einer 6 mg Sumatriptan-Dosis im Mittel 72 ng/ml; 1 Stunde nach Verabreichung ergibt sich eine Serumkonzentration von ca. 23 ng/ml.

Nach oraler Applikation wird Sumatriptan rasch resorbiert (70 % der maximalen Serumkonzentration im Mittel nach ca. 45 Minuten). Die maximalen Serumspiegel nach 100 mg Sumatriptan oral betragen ca. 54 ng/ml (Bereich 24 – 71 ng/ml). Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit liegt bei 14 % (Bereich 10 – 20 %) und ergibt sich teils aufgrund eines präsystemischen Metabolismus, teils aufgrund einer unvollständigen Resorption.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Abgesehen von lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle wurden nach subkutaner Applikation weder makroskopische noch mikroskopische Gewebeveränderungen gefunden, die evtl. im Zusammenhang mit der Applikation von Sumatriptan stehen.

Chronische Toxizität

Die durchgeführten Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf eine chronische Toxizität.

Bei Kaninchen erbrachte die subkutane Anwendung von 1 ml Injektionslösung, die im Vergleich mit der subkutan beim Menschen verwendeten Dosis (0,5 ml Injektionslösung mit 12 mg Sumatriptan/ml) die 4fache Konzentration und das doppelte Volumen aufwies, keine offensichtlichen Reizungen und verursachte nur leichte nekrotische Veränderungen in den untersten Schichten des subkutikularen Muskels. Die verursachten Läsionen heilten schnell und unkompliziert.

Lokale Effekte an den Injektionsstellen wurden auch in den Langzeitstudien zur subkutanen Anwendung an Ratten und Hunden beobachtet. Allerdings ergaben sich bei Hunden nach der Gabe von etwa der doppelten therapeutisch empfohlenen Dosis einer mehr als 6fach konzentrierten Lösung keine Anzeichen einer Reizung.

Reproduktionstoxizität

In einer Fertilitätsstudie an Ratten wurde in Dosierungen, die weit über der max. Dosierung für den Menschen lagen, eine Verminderung der Befruchtung beobachtet. Bei Kaninchen trat Embryoletalität ohne teratogene Defekte auf. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen sind unbekannt.

Tumorerzeugendes und mutagenes Potenzial

Sumatriptan zeigte in vitro und im Versuchstier keine genotoxischen oder karzinogenen Effekte.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Hilfsstoffe

Imigran-Inject

Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.

Imigran 50 mg Filmtabletten

Laktose, Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triacetin, Eisen(III)-oxid (E 172).

Imigran 100 mg Filmtabletten

Laktose, Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, Hypromellose, Titandioxid (E 171).

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Entsprechend der in den Lieferländern festgelegten Haltbarkeitsdauer.

6.4 Besondere Lagerungshinweise

Imigran-Inject

Nicht über +30°C lagern und aufbewahren.

Vor Licht schützen.

Imigran 50 mg Filmtabletten und Imigran 100 mg Filmtabletten

Keine.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Imigran-Inject

Glaskartuschen

Packung mit 2 Kartuschen mit jeweils 0,5 ml Imigran-Inject Injektionslösung und 1 GlaxoPen

Packung mit 2 Kartuschen mit jeweils 0,5 ml Imigran-Inject Injektionslösung

Imigran 50 mg Filmtabletten:

Blisterpackungen mit 6 Filmtabletten

Imigran 100 mg Filmtabletten:

Blisterpackungen mit 3 Filmtabletten

Blisterpackungen mit 6 Filmtabletten

Außerdem sind erhältlich:

Imigran Zäpfchen

Packungen mit 6 Zäpfchen

Imigran Nasal mite 10 mg

Packung mit 2 Sprays mit je 0,1 ml Lösung

Imigrane Nasal 20 mg

Packungen mit 2 und 6 Sprays mit je 0,1 ml Lösung



6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung

Keine speziellen Hinweise.

7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER

Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH

Am Gänslehen 4 – 6

83451 Piding

Tel.: 08651/704-0

Fax: 08651/704-324

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Imigran-Inject

53652.00.00

Imigran 50 mg Filmtabletten

41837.00.00

Imigran 100 mg Filmtabletten

41837.01.00

9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Imigran-Inject

Juli 2002

Imigran 50 mg Filmtabletten

Januar 2000

Imigran 100 mg Filmtabletten

Januar 2000

10. STAND DER INFORMATION

März 2002

11. VERSCHREIBUNGSSTATUS / APOTHEKENPFLICHT

Verschreibungspflichtig

Februar 2003