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Indocolir

Document: 03.09.2010   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben (SPC-Struktur)


l. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Indocolir®

1 ml Augentropfen enthält 1 mg Indometacin


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 ml Augentropfen enthält Indometacin 1,0 mg

Hilfsstoffe siehe unter 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung von Augentropfen


4. KLINISCHE ANGABEN


Anwendungsgebiete


- Entzündung des vorderen Augenabschnittes nach Augenoperationen.

- Zur Vermeidung einer Miosis während operativer Eingriffe.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zur Anwendung am Auge.

Indocolir ist zum Eintropfen in den unteren Bindehautsack bestimmt.

Zur Vermeidung einer Miosis während operativer Eingriffe:

1 Tropfen alle 30 Minuten in den letzten 2 Stunden vor der Operation in den unteren Bindehautsack eintropfen.


Zur Vorbeugung von Entzündungen des vorderen Augenabschnittes nach Augenoperationen:

1 Tropfen 4- bis 6-mal am Tag vor der Operation,

1 Tropfen alle 30 Minuten, während der letzten 2 Stunden vor dem Eingriff und danach 4-mal täglich 1 Tropfen während eines Monats in den unteren Bindehautsack eintropfen.

Die Dauer der Anwendung sollte 1 Monat nicht überschreiten.


4.3 Gegenanzeigen

Das Präparat soll nicht angewendet werden bei Patienten, bei denen nach Acetylsalicylsäure oder ähnlichen entzündungshemmenden Medikamenten ein Asthmaanfall aufgetreten ist, sowie bei einer Überempfindlichkeit gegen

Indometacin, Methyl-4-hydroxybenzoat oder einender sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Warnhinweise

Bei Patienten, die auf Acetylsalicylsäure oder andere nicht steroidale Entzündungs-

hemmer überempfindlich reagieren, ist eine Überempfindlichkeitsreaktion auch auf

Indometacin nicht auszuschließen.

Durch die lokale Anwendung von nicht steroidalen Entzündungshemmern,

können die Anzeichen für eine akute Infektion überdeckt werden.

Nicht steroidale Entzündungshemmer besitzen keine antimikrobiellen Eigen-

schaften. Auf diese Tatsache ist bei einer infektiösen Ursache der Entzündung zu

achten.

- Durch nicht steroidale Entzündungshemmer kann die Blutungsneigung der

Augengewebe bei Augenoperationen erhöht werden. Bei Patienten mit bekannter

erhöhter Blutungsneigung, sowie bei Patienten, die Medikamente einnehmen,

welche die Blutungszeit verlängern können, sollte Indocolir®mit Vorsicht

angewendet werden.

Durch nicht steroidale Entzündungshemmer kann die Wundheilung nach

Augenoperationen verzögert werden.


Hinweis für Kontaktlinsenträger

Weiche Kontaktlinsen sollten während der Behandlung mit Indocolirnicht getragen

werden.


Wenn die Erkrankung des Auges das Tragen von Kontaktlinsen nicht grundsätzlich verbietet, ist ein Tragen von harten Kontaktlinsen möglich, wenn sie vor dem Eintropfen entfernt und frühestens nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden.


Kinder: Bei Kindern wurden keine spezifischen Studien durchgeführt.


Vorsichtsmaßnahmen


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei örtlicher Anwendung von Indocolir® am Auge sind bisher keine Wechsel-wirkungen mit anderen örtlich anzuwendenden Mitteln bekannt. Eine gleichzeitige Einnahme von systemischen nicht steroidalen Antirheumatika kann die Wirkung von Indocolir®am Auge erhöhen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Wird während einer längeren Anwendung von Indocolir eine Schwangerschaft festgestellt, so ist der Arzt zu benachrichtigen. Im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel sollte Indocolir nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. Über die Sicherheit einer Anwendung in der Schwangerschaft liegen für den Menschen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Da der Einfluss einer Prostaglandinsynthese-Hemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollte Indocolir in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft darf Indocolir wegen eines erhöhten Risikos von Komplikationen für Mutter und Kind bei der Geburt nicht angewendet werden. Aufgrund des Wirkungsmechanismus könnte es zu einer Hemmung der Wehentätigkeit, vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli, verstärkter Blutungsneigung bei Mutter und Kind und verstärkter Ödembildung bei der Mutter kommen.


Stillzeit

Der Wirkstoff Indometacin und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über.

Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Wird eine längere Anwendung bzw. die Anwendung höherer Dosen verordnet, sollte jedoch ein frühzeitiges Abstillen erwogen werden (siehe auch Punkt 5.3). Eine Anwendung in der Stillzeit sollte nach Möglichkeit vermieden werden.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Maschinen


Durch das Eintropfen kann es zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung des

Sehvermögens (Schleiersehen) kommen.

Eine Teilnahme am Straßenverkehr bzw. das Bedienen von Maschinen oder Arbeiten

ohne sicheren Halt sollten erst erfolgen, wenn die Sicht nicht mehr beeinträchtigt ist.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien

zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Gelegentlich kann leichtes bis mäßiges vorübergehendes Augenbrennen nach der

Anwendung der Augentropfen auftreten.

Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen mit Juckreiz und Rötungen sowie

eine Photosensibilisierung auftreten. Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID)können in seltenen Fällen zu schweren Hornhautkomplikationen wie Keratiden und Hornhautulcera führen. Verschlimmern sich diese, kann dies eine Perforation der Cornea zur Folge haben, vor allem bei Patienten mit vorgeschädigter Hornhaut. Methyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen

4.9 Überdosierung


Eine Überdosierung hat keine akuten Schäden zur Folge.

Bei versehentlicher oraler Einnahme sind aufgrund der geringen Dosierung

Vergiftungserscheinungen nicht zu erwarten.

Es ist die Aufnahme von Flüssigkeit zur Konzentrationsverminderung zu empfehlen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Nicht steroidales Antiphlogistikum-Analgetikum


ATC-Code: S01BC01


Indometacin ist ein nicht steroidales Antiphlogistikum-Analgetikum, das sich in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Es hemmt im Arachidonsäure-Stoffwechsel die Cyclooxygenase und dadurch die Entstehung von Prostaglandinen, die auch im Auge eine wesentliche Rolle als Mediatoren von Entzündungsreaktionen spielen.


Indometacin wirkt bei topischer Applikation auch am Auge antiphlogistisch. Klinische Versuche zeigten, dass Indometacin, präoperativ verabreicht, bei Kataraktoperationen die Miosis hemmt und nach chirurgischen Eingriffen entzündungshemmend wirkt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die einmalige Verabreichung von Indocolir(markiertes Indometacin) am farbigen Kaninchen zeigt, dass die maximale Konzentration (> 100 ng/g) im Kammerwasser, der Iris und im Ziliarkörper in 1 h erreicht ist.

Diese Konzentration ist weitaus höher als die wirksame Konzentration von Indometacin.

Die höchste Plasmakonzentration von 8 ng /g ist nach 2 Stunden erreicht.

Beim Menschen führt die Instillation von Indometacin 4-mal täglich am Tag vor der Operation, dann 2 h; 1,5 h; 1 h und 30 min. vor dem Eingriff zu effizienten Konzentrationen von Indometacin im Kammerwasser, um die Prostaglandinsynthese zu verhindern.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Akute Toxizität

Die Prüfung der akuten Toxizität im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben. (Zu Vergiftungssymptomen siehe 4.9)


b) Chronische Toxizität

Die subchronische und chronische Toxizität von Indometacin zeigte sich in Tierversuchen in Form von Läsionen und Ulcera im Magen-Darm-Trakt, einer erhöhten Blutungsneigung sowie hepatischen und renalen Läsionen.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In vitro und in vivo Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen des Indometacin. In Langzeitstudien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Indometacin gefunden.


d) Reproduktionstoxizität

Das embryotoxische Potential von Indometacin wurde an 3 Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Bereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorganges wurden durch Indometacin verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Methyl-4-hydroxybenzoat ; Natriumtetraborat .10 H2O; Natriumedetat (Ph. Eur.); Borsäure; Dextran MMG 70; Macrogol 400; Gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Indocolir ist 18 Monate haltbar. Die Haltbarkeit nach Öffnen der Behältnisse oder nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung beträgt höchstens 4 Wochen.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

6.4 Besondere Lager-und Aufbewahrungshinweise


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

Nicht über 25 °C lagern.

Fläschchen nach Gebrauch sofort verschließen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Augentropfen (Pulver + Lösungsmittel)


Packung mit: 1 Flasche mit 58,2 mg Pulver und 1 Flasche mit 5 ml Lösungsmittel zur Herstellung von Augentropfen


Packung mit:2 Flaschen mit je 58,2 mg Pulver und 2 Flaschen mit je 5 ml Lösungsmittel zur Herstellung von Augentropfen


Packung mit:3 Flaschen mit je 58,2 mg Pulver und 3 Flaschen mit je 5 ml Lösungsmittel zur Herstellung von Augentropfen

Unverkäufliches Muster mit

1 Flasche mit 58,2 mg Pulver und 1 Flasche mit 5 ml Lösungsmittel zur Herstellung von Augentropfen


Klinikpackungen:

Originalpackung mit 10 x 5 ml (Tropfflasche)*

Originalpackung mit 20 x 5 ml (Tropfflasche)*

Originalpackung mit 160 x 5 ml (Tropfflasche)*

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*) Diese Packungsgröße ist zur Zeit vorübergehend nicht im Handel.


6.6 BesondereVorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine.


7. Inhaber derZulassung


Chauvin ankerpharm GmbH

Brunsbütteler Damm 165-173

13581 Berlin

Telefon: 0800 – 09 09 490 – 90 (gebührenfrei)

Telefax: 030 / 33093 350

E-Mail: ankerpharm@bausch.com


8. ZULASSUNGSNUMMER

19016.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


05.02.1998


10. STAND DER INFORMATION

August 2010


11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig


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Mitvertrieb durch

Bausch & Lomb GmbH

Brunsbütteler Damm 165-173

13581 Berlin

Telefon: 0800 – 09 09 490 – 90 (gebührenfrei)

Telefax: (030) 330 93 - 350

E-Mail: ophthalmika@bausch.com

Indocolir /Prod.-Nr.: 540 / ENR: 2119016

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