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Indomet-Ratiopharm 75 Mg Retardkapseln

Document: 12.03.2008   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)





1. Bezeichnung der Arzneimittel



Indomet-ratiopharm®25 mg Hartkapseln



Indomet-ratiopharm®50 mg Hartkapseln



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln



Indomet-ratiopharm®50 mg Zäpfchen



Indomet-ratiopharm®100 mg Zäpfchen



Indomet-ratiopharm®Gel

10 mg/g



Wirkstoff: Indometacin





2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung



Indomet-ratiopharm®25 mg Hartkapseln

1 Hartkapsel enthält 25 mg Indometacin.

Sonstiger Bestandteil: Lactose



Indomet-ratiopharm®50 mg Hartkapseln

1 Hartkapsel enthält 50 mg Indometacin.

Sonstiger Bestandteil: Lactose



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

1 Retardkapsel (Hartkapsel, retardiert) enthält 75 mg Indometacin.

Sonstige Bestandteile: Lactose und Sucrose



Indomet-ratiopharm®50 mg Zäpfchen

1 Zäpfchen enthält 50 mg Indometacin.



Indomet-ratiopharm®100 mg Zäpfchen

1 Zäpfchen enthält 100 mg Indometacin.



Indomet-ratiopharm®Gel

1 g Gel enthält 10 mg Indometacin.





Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.





3. Darreichungsform



Indomet-ratiopharm®25/50 mg Hartkapseln

Hartkapsel



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

Hartkapsel, retardiert (Retardkapsel)



Indomet-ratiopharm®50/100 mg Zäpfchen

Zäpfchen



Indomet-ratiopharm®Gel

Gel





4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete



Orale und rektale Darreichungsformen



Symptomatische Behandlung von Schmerz und Entzündung bei

- akuten Arthritiden (einschließlich Gichtanfall)

- chronischen Arthritiden, insbesondere bei rheumatoider Arthritis (chronische Polyarthritis)

- Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und anderen entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulenerkrankungen

- Reizzuständen bei Arthrosen und Spondylarthrosen

- entzündlichen weichteilrheumatischen Erkrankungen

schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen



Indomet-ratiopharm®50 mg Zäpfchenzusätzlich:

schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach Operationen

- primäre Dysmenorrhoe

- Tumorschmerzen, insbesondere bei Skelettbefall oder entzündlich-peritumoralem Ödem



Wegen der verzögerten Freisetzung des Wirkstoffs Indometacin ist Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln nicht zur Therapieeinleitung bei Erkrankungen geeignet, bei denen ein rascher Wirkungseintritt benötigt wird.



Gel



- degenerative Gelenkerkrankungen (ausgenommen degenerative Erkrankungen des Hüftgelenks sowie der kleinen Wirbelgelenke)

- Entzündungen der Sehnen, Sehnenscheiden sowie der umgebenden Gewebe

- schmerzhafte Schulterversteifung

- Schwellung und Schmerzen nach Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung



Dosierung



Orale und rektale Darreichungsformen



Dosierung bei Erwachsenen

Indometacin wird in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung dosiert. Der empfohlene Dosisbereich liegt zwischen 50-150 mg Indometacin pro Tag, verteilt auf 1-3 Einzelgaben.



Die Tageshöchstdosis kann in besonderen Fällen kurzfristig auf 200 mg Indometacin pro Tag erhöht werden; diese Dosis sollte jedoch nicht überschritten werden.



Indomet-ratiopharm®25 mg Hartkapseln

Erwachsene erhalten 2-3-mal täglich 1-2 Hartkapseln (entsprechend 50-150 mg Indometacin).



Indomet-ratiopharm®50 mg Hartkapseln

Erwachsene erhalten 1-3-mal täglich 1 Hartkapsel (entsprechend 50-150 mg Indometacin).



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

Erwachsene erhalten 1-2-mal täglich 1 Hartkapsel, retardiert Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln(entsprechend 75-150 mg Indometacin).



Indomet-ratiopharm®50 mg Zäpfchen

Erwachsene erhalten 1-3-mal täglich 1 Zäpfchen (entsprechend 50-150 mg Indometacin).



Indomet-ratiopharm®100 mg Zäpfchen

Erwachsene erhalten 1-mal täglich 1 Zäpfchen (entsprechend 100 mg Indometacin).



Dosierung bei Kindern und Jugendlichen

Für eine begründete Empfehlung zur Dosierung von Indomet-ratiopharm®25/50 mg Hartkapseln und Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln bei Kindern und Jugendlichen liegt kein ausreichendes wissenschaftliches Erkenntnismaterial vor.



Indomet-ratiopharm®50/100 mg Zäpfchen sind für Kinder unter 14 Jahren wegen des zu hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet.



Gel

Mehrmals täglich (gewöhnlich 2-4-mal täglich) auf die betroffenen Körperpartien auftragen und einreiben.



Art der Anwendung



Orale und rektale Darreichungsformen

Indomet-ratiopharm®25/50 mg Hartkapseln und Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

Die Hartkapseln und Hartkapseln, retardiert werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit und nicht auf nüchternen Magen eingenommen. Bei empfindlichem Magen empfiehlt es sich, Indomet-ratiopharm®25/50 mg Hartkapseln und Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln während den Mahlzeiten einzunehmen.



Indomet-ratiopharm®50/100 mg Zäpfchen

Die Zäpfchen sollten möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After eingeführt werden.



Gel

Gel dünn auf die Haut über den betroffenen Körperpartien auftragen und einreiben.

Nicht auf Hautwunden und offene Verletzungen auftragen. Augen und Schleimhäute sollten nicht mit dem Gel in Berührung gebracht werden. Nach bestimmungsgemäßem Gebrauch ist auf Händereinigung zu achten.

Die Anwendung eines Okklusivverbandes wird nicht empfohlen.



Dauer der Anwendung



Orale und rektale Darreichungsformen

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Bei rheumatischen Erkrankungen kann die Anwendung von Indometacin über einen längeren Zeitraum erforderlich sein.



Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt 4.4).



Besondere Patientengruppen



Ältere Patienten

Wegen des möglichen Nebenwirkungsprofils (s. Abschnitt 4.4) sollten ältere Menschen besonders sorgfältig überwacht werden.



4.3 Gegenanzeigen



Orale und rektale Darreichungsformen

Diese Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden:

- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Indometacin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

- bei bekannten Reaktionen von Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis oder Urtikaria nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAR) in der Vergangenheit

- bei bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung)

- bei gastrointestinalen Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika/Antiphlogistika (NSAR)

- bei ungeklärten Blutbildungs- und Blutgerinnungsstörungen

- bei zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen

- bei schwerer Herzinsuffizienz

- in der Schwangerschaft im letzten Drittel (s. Abschnitt 4.6)



Indomet-ratiopharm®50/100 mg Zäpfchen dürfen wegen des zu hohen Wirkstoffgehaltes nicht angewendet werden bei Kindern unter 14 Jahren.



Gel

Indomet-ratiopharm®Gel darf nicht angewendet werden

- bei Überempfindlichkeit gegen Indometacin oder andere nicht-steroidalen Analgetika/Antirheumatika sowie einen der sonstigen Bestandteile

- auf Hautwunden und offenen Verletzungen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Orale und rektale Darreichungsformen



Gastrointestinale Sicherheit

Die Anwendung von Indometacin in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxigenase-2 Hemmer, sollte vermieden werden.


Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).


Ältere Patienten: Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (s. Abschnitt 4.2).


Gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen: Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.


Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit Steigen der NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (s. Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.

Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure oder anderen Arzneimitteln die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen, sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (s. unten und Abschnitt 4.5).


Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnlichen Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.

Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Corticosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (s. Abschnitt 4.5).


Wenn es bei Patienten unter Indometacin zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.


NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (s. Abschnitt 4.8).



Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer kongestiver Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitseinlagerungen und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.


Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt und Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Indometacin auszuschließen.


Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, kongestiver Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit Indometacin nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sollten auch vor Initiierung einer längerdauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) gemacht werden.



Hautreaktionen

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (s. Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Indometacin abgesetzt werden.



Sonstige Hinweise

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich:

- bei angeborener Störung des Porphyrinstoffwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie)

- bei Magen-Darm-Störungen in der Vorgeschichte

- bei Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz

- bei eingeschränkter Nierenfunktion

- bei schweren Leberfunktionsstörungen

- direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen

- bei Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen leiden, da für sie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten allergischer Reaktionen besteht. Diese können sich äußern als Asthmaanfälle (sog. Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria

- bei Patienten, die auf andere Stoffe allergisch reagieren, da für sie bei der Anwendung von Indometacin ebenfalls ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen besteht.



Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) werden sehr selten beobachtet. Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach Einnahme/Verabreichung von Indometacin muss die Therapie abgebrochen werden. Der Symptomatik entsprechende, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.



Indometacin kann vorübergehend die Thrombozytenaggregation hemmen. Patienten mit Gerinnungsstörungen sollten daher sorgfältig überwacht werden.


Bei länger dauernder Gabe von Indometacin ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbildes erforderlich.


Bei längerem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.


Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.



Im Verlauf einer Langzeitbehandlung mit Indometacin werden gelegentlich Pigmentdegenerationen der Retina und Cornea-Trübungen beobachtet (s. Abschnitt 4.8). Verschwommensehen kann hierfür ein kennzeichnendes Symptom sein und erfordert eine gründliche augenärztliche Untersuchung. Da diese Veränderungen aber auch asymptomatisch sein können, sind bei Patienten unter Langzeittherapie regelmäßige augenärztliche Untersuchungen ratsam. Beim Auftreten entsprechender Veränderungen wird ein Absetzen des Arzneimittels empfohlen. Zumeist sind diese Veränderungen dann reversibel.



Bezüglich weiblicher Fertilität siehe Abschnitt 4.6.



Sonstige Bestandteile

Indomet-ratiopharm®25/50 mg Hartkapseln enthält Lactose. Patienten mit den seltenen hereditären Krankheiten Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln enthält Lactose und Sucrose. Patienten mit den seltenen hereditären Krankheiten Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption, Fructose-Intoleranz oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittelnicht einnehmen.



Gel

Augen und Schleimhäute sollten nicht mit dem Gel in Berührung gebracht werden.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen



Orale und rektale Darreichungsformen



Andere NSAR einschließlich Salicylate

Die gleichzeitige Gabe mehrerer NSAR kann das Risiko gastrointestinaler Ulcera und Blutungen auf Grund eines synergistischen Effekts erhöhen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Indometacin mit anderen NSAR nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).



Digoxin, Phenytoin, Lithium

Die gleichzeitige Anwendung von Indometacin und Digoxin, Phenytoin oder Lithium kann die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut erhöhen. Eine Kontrolle der Serum-Lithium-Spiegel ist nötig. Eine Kontrolle der Serum-Digoxin- und der Serum-Phenytoin-Spiegel wird empfohlen.



Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten

Nicht-steroidale Antirheumatika können die Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva abschwächen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z. B. exsikkierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Einnahme eines ACE-Hemmers oder Angiotensin-II-Antagonisten mit einem Arzneimittel, dass die Cyclooxigenase hemmt, zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion, einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens, führen, was gewöhnlich reversibel ist. Daher sollte eine solche Kombination nur mit Vorsicht angewendet werden, vor allem bei älteren Patienten. Die Patienten müssen zu einer adäquaten Flüssigkeitseinnahme aufgefordert werden und eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte sollte nach Beginn einer Kombinationstherapie in Erwägung gezogen werden.

Die gleichzeitige Gabe von Indometacin und kaliumsparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen. Daher ist eine Kontrolle der Kaliumwerte erforderlich.



Antihypertonika

Indometacinkann die Wirkung von Antihypertonika abschwächen.



Glucocorticoide

Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera oder Blutungen (s. Abschnitt 4.4).



Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure und selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI)

Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (s. Abschnitt 4.4.).



Methotrexat

Die Gabe von Indometacin innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat im Blut und einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen.



Ciclosporin

Nicht-steroidale Antirheumatika (wie Indometacin) können die Nierentoxizität von Ciclosporin erhöhen.



Antikoagulanzien

Nicht-steroidale Antirheumatika können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (s. Abschnitt 4.4.). Es wird bei gleichzeitiger Therapie vorsichtshalber eine entsprechende Kontrolle des Gerinnungsstatus empfohlen.



Sulfonylharnstoffe

Vereinzelt wurde über eine Beeinflussung des Blutzuckerspiegels nach Gabe von Indometacin berichtet, die eine Dosisanpassung der antidiabetischen Medikation erforderte. Daher wird bei gleichzeitiger Therapie vorsichtshalber eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.



Probenecid

Bei Kombination mit Probenecid wird die Indometacin-Elimination verlangsamt.



Penicilline

Bei Kombination mit Penicillinen wird deren Elimination verzögert.



Furosemid

Durch Furosemid wird die Indometacin-Ausscheidung beschleunigt.



Triamteren

Indometacin sollte nicht gleichzeitig mit Triamteren angewendet werden, da sonst die Gefahr des akuten Nierenversagens besteht.



Diflunisal

Indometacin sollte auch nicht gleichzeitig mit Diflunisal eingenommen werden, da sonst mit einem deutlichen Anstieg der Indometacin-Plasmaspiegel zu rechnen ist (letale gastrointestinale Hämorrhagien wurden beschrieben).



Alkohol

Bei Anwendung von NSAR können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol Wirkstoff-bedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.



Gel

Bei der Anwendung von Indomet-ratiopharm®Gel werden nur geringe Wirkstoffmengen über die Haut in den systemischen Blutkreislauf aufgenommen. Über Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln liegen bislang keine Hinweise vor.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit



Orale und rektale Darreichungsformen

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fötale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin-Synthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin-Synthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fötaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin-Synthesehemmer erhielten.


Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Indometacin nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Indometacin von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.


Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandin-Synthesehemmer den Fötus folgenden Risiken aussetzen:

- kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);

- Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann;

und die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:

- mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein Thrombozyten-aggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;

- Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.


Zusätzlich wurde über fetale Schäden in Form einer nekrotisierenden Enterokolitis berichtet.


Daher ist Indometacin während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert.


Stillzeit

Der Wirkstoff Indometacin und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Wird eine längere Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen zur Therapie rheumatischer Erkrankungen verordnet, sollte jedoch ein frühzeitiges Abstillen erwogen werden.


Fertilität

Die Anwendung von Indometacin kann, wie die Anwendung anderer Arzneimittel, die bekanntermaßen die Cyclooxygenase/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Indometacin in Betracht gezogen werden.



Gel

Eine Anwendung während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte nicht erfolgen.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen



Orale und rektale Darreichungsformen

Da bei der Anwendung von Indometacin zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel auftreten können, kann im Einzelfall die Fähigkeit zum Fahren eines Kraftfahrzeuges und/oder zum Bedienen von Maschinen eingeschränkt sein. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol oder anderen zentral wirksamen Arzneimitteln.



Gel

Indomet-ratiopharm®Gelhat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.



4.8 Nebenwirkungen



Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Unbekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht bestimmt werden)




Orale und rektale Darreichungsformen

Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sind.



Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulcera, Perforationen oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (s. Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulcerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (s. Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.



Insbesondere das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen (Gastritiden, Erosionen, Ulcera) ist abhängig vom Dosisbereich und der Anwendungsdauer.



Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.



Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt und Schlaganfall) verbunden ist (s. Abschnitt 4.4).



Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus der nicht-steroidalen Antirheumatika. Wenn während der Anwendung von Indometacin Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten daher empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine antiinfektiöse/antibiotische Therapie vorliegt.



Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Störungen der Blutbildung (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Agranulozytose). Erste Anzeichen können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen. Bei Langzeittherapie sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.



Erkrankungen des Immunsystems

Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag und Hautjucken.

Gelegentlich: Urtikaria. Der Patient ist anzuweisen, in diesem Fall umgehend den Arzt zu informieren und Indometacin nicht mehr einzunehmen.

Sehr selten: Schwere allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen. Sie können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Luftnotbis zum Asthmaanfall, Herzjagen, Blutdruckabfall bis hin zum bedrohlichen Schock. Beim Auftreten einer dieser Erscheinungen, die schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist Indometacin nicht mehr einzunehmen und sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

Sehr selten: allergisch bedingte Vasculitis und Pneumonitis.



Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten: Hyperglykämie, Glucosurie.



Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Depression.

Gelegentlich : Verwirrtheit, Angstzustände, psychische Störungen, Schlaflosigkeit.

Eine Verstärkung der Symptome bei psychiatrischen Vorerkrankungen ist unter Gabe von Indometacin möglich. Abhängig vom Schweregrad der Erscheinungen kann eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der Therapie notwendig werden.



Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen und Benommenheit

Häufig: Schwindel, Schläfrigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Erschöpfung.

Gelegentlich: periphere Neuropathie, Muskelschwäche, Krämpfe, Parästhesien, vorübergehende Bewusstseinsverluste bis zum Koma.

Eine Verstärkung der Symptome bei Epilepsie und Morbus Parkinson ist unter Gabe von Indometacin möglich. Abhängig vom Schweregrad der Erscheinungen kann eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der Therapie notwendig werden.


Augenerkrankungen

Gelegentlich: Auftreten von Doppelbildern; Pigmentdegenerationen der Retina und Cornea-Trübungen im Verlauf einer Langzeitbehandlung. Verschwommensehen kann hierfür ein kennzeichnendes Symptom sein (s. Abschnitt 4.4).


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig: Tinnitus.

Gelegentlich: Taubheit.

Sehr selten: vorübergehende Hörstörungen.



Herzerkrankungen

Sehr selten: Palpitationen, Schmerzen in der Brust, Herzinsuffizienz.



Gefäßerkrankungen

Sehr selten: Hypertonie.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, ebenso wie geringfügige Magen-Darm-Blutverluste, die in Ausnahmefällen eine Anämie verursachen können.

Häufig: Dyspepsie, Flatulenz, Bauchkrämpfe, abdominale Schmerzen, Inappetenz sowie gastrointestinale Ulcera (unter Umständen mit Blutung und Durchbruch).

Gelegentlich: Gastritis, Hämatemesis, Melaena oder blutiger Durchfall.

Sehr selten: aphthöseStomatitis, Glossitis, Ösophagusläsionen, Beschwerden im Unterbauch (z. B. blutende, z. T. auch ulzerierende Colitis), Verstärkung einer Colitis ulcerosa oder eines Morbus Crohn, Obstipation, Pankreatitis.

Der Patient ist anzuweisen, bei Auftreten von stärkeren Schmerzen im Oberbauch oder bei Melaena oder Hämatemesis das Arzneimittel abzusetzen und sofort einen Arzt aufzusuchen.


Für die oralen Darreichungsformen zusätzlich:

Sehr selten: Diaphragmaartige intestinale Strikturen.


Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig: Erhöhung der Serumtransaminasen.

Gelegentlich: Leberschäden, insbesondere bei Langzeittherapie, akute Hepatitis mit oder ohne Ikterus (sehr selten fulminant verlaufend, auch ohne Prodromalsymptome). Die Leberwerte sollen daher regelmäßig kontrolliert werden.



Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Alopezie.

Sehr selten: Exantheme, Ekzeme, Erytheme, Photosensibilisierung, Purpura (auch allergische Purpura) und bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten: Nierengewebsschädigungen (interstitielle Nephritis, Papillennekrose), die mit akuter Niereninsuffizienz, Proteinurie und/oder Hämaturie einhergehen können, nephrotisches Syndrom. Die Nierenfunktion sollte daher regelmäßig kontrolliert werden.

Verminderung der Harnausscheidung, Ödeme, allgemeines Unwohlsein können Ausdruck einer Nierenerkrankung bis hin zum Nierenversagen sein. Der Patient ist anzuweisen, bei Auftreten oder Verschlechterung dieser Symptome das Arzneimittel abzusetzen und sofort Kontakt mit dem behandelnden Arzt aufzunehmen.



Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten: Vaginalblutungen.



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Ausbildung von Ödemen, insbesondere bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffizienz.


Für die Darreichungsform Zäpfchen zusätzlich:

Bei Zäpfchen können häufig lokale Reizerscheinungen, blutige Schleimabsonderungen oder schmerzhafte Defäkation auftreten.



Gel

Sehr selten treten lokale Trockenheit oder Brennen der Haut, Wärmegefühl, Juckreiz, Hautrötung oder Ekzem auf. Indomet-ratiopharm®Gel sollte dann abgesetzt werden.

Sehr selten wurde auch eine Verschlimmerung einer Psoriasis beobachtet.



4.9 Überdosierung



a) Symptome einer Überdosierung

Als Symptome einer Überdosierung können zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Bewusstlosigkeit und Krämpfe auftreten. Des Weiteren kann es zu Abdominalschmerzen, Übelkeit und Erbrechen kommen.

Ferner sind das Auftreten von gastrointestinalen Blutungen sowie Funktionsstörungen der Leber und der Nieren möglich.



b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Ein spezifisches Antidot existiert nicht.





5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften



Orale und rektale Darreichungsformen

Pharmakotherapeutische Gruppe: Essigsäure-Derivate und verwandte Substanzen

ATC-Code: M01AB01



Gel

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nicht-steroidale Antiphlogistika zur topischen Anwendung

ATC-Code: M02AA23



Alle Darreichungsformen

Indometacin ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum/Analgetikum, das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Indometacin entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Indometacin die ADP-induzierte Plättchenaggregation.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften



Orale und rektale Darreichungsformen

Bei oraler und rektaler Verabreichung erfolgt rasche und vollständige Resorption. Nach 30-120 min werden maximale Indometacin-Plasmaspiegel erreicht, die gut mit dem Wirkungsverlauf der Analgesie korrelieren. Die Verteilung in die Synovialflüssigkeit erfolgt mit einer zeitlichen Verzögerung zum Plasmaspiegelverlauf. Die Indometacin-Proteinbindung ist mit 90-93 % niedriger als bei den meisten anderen nicht-steroidalen Antirheumatika. Die Plasmaeliminationshalbwertszeit beträgt im Mittel 2 h, weist jedoch eine deutlich längere terminale Phase von 4-11 h auf. Die Plasmakonzentration von Indometacin ist im steady state bei der empfohlenen Dosierung durchschnittlich 1,4-mal so hoch wie nach der ersten Dosis. Die Biotransformation von Indometacin führt entweder zu einem enterohepatisch als Indometacin recyclisierbaren Esterglucuronid oder unter Wirkungsverlust zu O-demethylierten bzw. N-deacylierten Metaboliten, die sowohl renal als auch mit den Faeces ausgeschieden werden. Etwa 60 % einer oralen Dosis werden im Urin unverändert oder metabolisiert (26 % als Indometacin und seine Glucuronide) wieder gefunden, 33 % in den Faeces (1,5 % als Indometacin).



Gel

Bei lokaler Anwendung am Tier wird Indometacin in Abhängigkeit vom gewählten Hautareal und der Größe der behandelten Hautfläche unterschiedlich resorbiert. Die Plasma-Spitzenkonzentration tritt im Vergleich zur oralen Applikation später auf. Im Vergleich zu oral bzw. rektal zugeführten therapeutischen Dosen werden bei perkutaner Anwendung generell niedrigere Plasmaspiegel erreicht.

Nach perkutaner Anwendung am Menschen lässt sich Indometacin in Synovia, Synovialis und Muskel nachweisen.

Auch nach perkutaner Anwendung erfolgt eine Ausscheidung von unverändertem Wirkstoff sowie der Metaboliten O-Demethyl-Indometacin und N-Dechlorbenzoyl-Indometacin.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit



Akute Toxizität

Die Prüfung der akuten Toxizität im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben (zur Überdosierung am Menschen siehe Abschnitt 4.9).



Subchronische/Chronische Toxizität

Die subchronische und chronische Toxizität von Indometacin zeigte sich im Tierversuch in Form von Läsionen und Ulzera im Magen-Darm-Trakt, einer erhöhten Blutungsneigung sowie hepatischen und renalen Läsionen.



Mutagenität

In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung von Indometacin.



Kanzerogenität

In Langzeitstudien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial des Indometacins gefunden.



Reproduktionstoxizität

Das embryotoxische Potenzial von Indometacin wurde an 3 Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht: Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Bereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorganges wurden durch Indometacin verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.





6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile



Indomet-ratiopharm®25 mg Hartkapseln

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Croscarmellose-Natrium, Gelatine, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Copovidon, Titandioxid.



Indomet-ratiopharm®50 mg Hartkapseln

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Croscarmellose-Natrium, Gelatine, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Copovidon, Titandioxid, Eisenoxidhydrat, Eisen(II,III)-oxid, Eisen(III)-oxid.



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

Lactose-Monohydrat, Sucrose, Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Carmellose-Natrium, Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Povidon K25, Titandioxid, Eisenoxidhydrat, Eisen(II,III)-oxid, Eisen(III)-oxid.



Indomet-ratiopharm®50/100 mg Zäpfchen

Hochdisperses Siliciumdioxid, Hartfett.



Indomet-ratiopharm®Gel

Propan-2-ol, Diisopropyladipat, Carbomer 980, Trometamol, Fichtennadelöl, Gereinigtes Wasser.



6.2 Inkompatibilitäten



Bisher keine bekannt.



6.3 Dauer der Haltbarkeit



Indomet-ratiopharm®25/50 mg Hartkapseln

Indomet-ratiopharm®50/100 mg Zäpfchen

Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.



Indomet-ratiopharm®Gel

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung



Indomet-ratiopharm®25/50 mg Hartkapseln

Nicht über 25 °C lagern!

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen!



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen!



Indomet-ratiopharm®50/100 mg Zäpfchen

Nicht über 25 °C lagern!



Indomet-ratiopharm®Gel

Nicht über 20 °C lagern!



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses



Indomet-ratiopharm®25/50 mg Hartkapseln

Packung mit 20 Hartkapseln (N1)

Packung mit 50 Hartkapseln (N2)

Packung mit 100 Hartkapseln (N3)

Großpackung* mit 500 Hartkapseln

Großpackung* mit 1000 Hartkapseln

* zur Anwendung bei mehr als einem Patienten



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

Packung mit 20 Hartkapseln, retardiert (Retardkapseln) (N1)

Packung mit 50 Hartkapseln, retardiert (Retardkapseln) (N2)

Packung mit 100 Hartkapseln, retardiert (Retardkapseln) (N3)



Indomet-ratiopharm®50/100 mg Zäpfchen

Packung mit 10 Zäpfchen (N1)

Packung mit 50 Zäpfchen (N3)



Indomet-ratiopharm®Gel

Packung mit 50 g Gel (N1)

Packung mit 100 g Gel (N2)



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung



Keine besonderen Anforderungen.





7. INHABER DER ZULASSUNG



ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm

www.ratiopharm.de





8. Zulassungsnummern



Indomet-ratiopharm®25 mg Hartkapseln

1102.00.00



Indomet-ratiopharm®50 mg Hartkapseln

1102.01.00



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

1102.02.01



Indomet-ratiopharm®50 mg Zäpfchen

6864396.00.00



Indomet-ratiopharm®100 mg Zäpfchen

1102.00.03



Indomet-ratiopharm®Gel

1102.00.02





9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGen/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGen



Indomet-ratiopharm®25 mg Hartkapseln

Datum der Erteilung der Zulassung: 07. Juli 1980

Datum der Verlängerung der Zulassung: 16. Juni 2003



Indomet-ratiopharm®50 mg Hartkapseln

Datum der Erteilung der Zulassung: 07. Juli 1980

Datum der Verlängerung der Zulassung: 16. Juni 2003



Indomet-ratiopharm®75 mg Retardkapseln

Datum der Erteilung der Zulassung: 25. Juni 1981

Datum der Verlängerung der Zulassung: 19. August 2003



Indomet-ratiopharm®50 mg Zäpfchen

Datum der Erteilung der Zulassung: 02. September 1999



Indomet-ratiopharm®100 mg Zäpfchen

Datum der Erteilung der Zulassung: 24. März 1986

Datum der Verlängerung der Zulassung: 30. März 2004



Indomet-ratiopharm®Gel

Datum der Erteilung der Zulassung: 05. Oktober 1984

Datum der Verlängerung der Zulassung: 17. April 2001





10. Stand der Information



November 2007





11. Verkaufsabgrenzung



Verschreibungspflichtig

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