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Inzolen-Infusio E

Fachinformation


Dr. F. Köhler Chemie GmbH

Neue Bergstraße 3-7

D-64665 Alsbach-Hähnlein



Inzolen-Infusio E



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Inzolen-Infusio E


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff oder Indikationsgruppe

Mineralstoff- und Spurenelementpräparat.


3.2 Bestandteile nach Art und arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge


500 ml Infusionslösung enthalten:

arzneilich wirksamer Bestandteil

4505,000 mg Kaliumhydrogenaspartat-Hemihydrat 25,00 mmol K+

2254,000 mg Magnesiumbis(hydrogen-DL-aspartat) ∙ 4 H2O

6,25 mmol Mg2+

11,540 mg Zinkbis(hydrogen-DL-aspartat)

35,00 µmol Zn2+

2,357 mg Kupfer(II)-hydrogen-DL-aspartat 0,5 H2O

7,00 µmol Cu2+

1,821 mg Mangan(II)-hydrogen-DL-aspartat∙2,5 H2O 5,00 µmol Mn2+

1500,000 mg Natriumchlorid 25,67 mmol Na+

25000,000 mg Xylitol

500,000 mg Dexpanthenol

sonstige Bestandteile

Wasser für Injektionszwecke


Osmolalität: 520 – 650 mOsmol/kg pH-Wert: 6,60 – 7,20


4. Anwendungsgebiete

Parenterale Elektrolyt- und Spurenelementsub­stitution bei vorhandenem oder zu erwartendem Elektrolyt- und Spurenelementmangel.

Ausgleich der Elektrolyte und Spurenelemente während einer längerfristigen parenteralen Ernäh­rung.


5. Gegenanzeigen

Myasthenia gravis, AV-Block, Hypermag­nesiämie, Hyperkaliämie, Hyperhydratation, Niereninsuffizienz mit Anurie, Kupferspeicher­krankheit, erhöhte Plasmaspiegel der in Inzo­len-Infusio E enthaltenen Spurenelemente.

Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Inzolen-Infusio E bei Patienten mit Leberfunktionsstö­rungen, insbesondere mit Cholestase, da Mangan fast ausschließlich biliär ausgeschieden wird. Bei einem Anstieg von Mangan in potentiell toxische Bereiche muss Inzolen-Infusio E abgesetzt werden. Es liegen noch keine ausreichenden Daten über die Verträglichkeit von Xylitol bei Niereninsuffizienz und bei Kindern unter 14 Jahre vor. Eine Anwendung der Lösung ist bei diesen Patienten bis zum Vorliegen neuer Erkenntnisse nicht zu empfehlen.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Zu einer möglichen Reproduktionstoxizität von

Inzolen-Infusio E sind nur begrenzte Informationen verfügbar. Dennoch scheint es, dass Inzolen-Infusio E kein Risiko darstellt, wenn es in therapeutischen Dosen während


Schwangerschaft und Stillzeit angewendet wird. Eine Bewertung des Risiko – Nutzen -Verhältnisses unter den aktuellen klinischen Bedingungen sollte jedoch erfolgen, bevor Inzolen-Infusio E angewendet wird. Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen noch oraler Gabe nicht aufWirkungen von Dexpanthenol auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. Panthothenat passiert per aktivem Transport die Plazenta und wird über die Muttermilch proportional zur Aufnahme ausgeschieden. Tierexperimentelle Studien ergaben nach oraler Verabreichung keine Hinweise auf teratogene oder fetotoxische Effekte. (siehe 13.2). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht ausreichend bekannt. Dexpanthenol darf nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig er­forderlich. Die Gabe von Dosen bis zu 6 mg/Tag ist unbedenklich.

Da noch keine ausreichenden Daten zur Verträglichkeit von Xylitol in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, kann die Anwendung von Xylitol während dieser Zeit nicht empfohlen werden.


6. Nebenwirkungen

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung sind keine Nebenwirkungen bekannt. In seltenen Fällen treten bei periphervenöser Applikation Intimareize auf, die mit einem erhöhten Wärmegefühl einhergehen. Eine veränderte Positionierung der Kanüle kann Abhilfe schaffen, die Infusion muss nicht abgebrochen werden.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Mit allen Basislösungen (Elektrolyt- und/oder Aminosäurelösungen ist Inzolen-Infusio E grundsätzlich kompatibel. Es ist lediglich darauf zu achten, dass keine phosphathaltigen Substanzen enthalten sind, da es sonst zu Ausfällungen schwerlöslicher anorganischer Phosphatsalze kommen kann.

Grundsätzlich ist bei Raumtemperatur Inzolen-Infusio E mit Glukoselösungen oder Zuckeraustauschstoffen mischbar. Wegen der möglichen Maillard’schen Reaktion sollte bei Glukoselösungen die Mischung erst kurz vor der Infusion erfolgen.

Bei der Herstellung von Mischlösungen ist zu beachten, dass Spurenelemente den Abbau von

Ascorbinsäure (Vitamin C) durch Luftsauer­stoff beschleunigen können.

Die gleichzeitige Applikation mit Antibiotika soll unterbleiben, da eine beeinträchtigte Wir­kung des Antibiotikums durch Komplexbil­dung mit den in Inzolen-Infusio E enthal­tenen Spurenelementen möglich ist.




Bei gleichzeitiger Gabe von Suxamethonium und Kalium können erhebliche Hyperkali­ämien ausgelöst werden, die sich ihrerseits negativ auf den Herzrhythmus auswirken können.


8. Warnhinweise:

Die Höhe der Kaliumzufuhr von 20 mmol/Std. bei ca. 70 kg Körpergewicht soll nicht über­schritten werden. Bei Routinelaborunter­suchungen ist die Kontrolle des Blutzucker­spiegels erforderlich. Herzrhythmusstörungen und andere Symptome einer Hyperkaliämie können bei Überdosierungen auftreten und lebensbedrohlich sein, wenn die Plasmakon­zentration von K+ über 6,5 mmol/l ansteigt.


9. Inkompatibilitäten:

Phosphathaltige Lösungen (s. Pkt. 7).


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Der Mangel an einzelnen Elektrolyten und Spurenelementen sollte selektiv korrigiert wer­den. Kontrollen des Serumionogramms und des Säure-Basen-Haushaltes sind erforderlich.


Dosierung mit Einzel- und Tagesangaben:

Die Dosierung von Inzolen-Infusio E richtet sich nach dem Kaliumbedarf.

Die Applikation erfolgt stets intravenös (peripher oder zentralvenös).

Soweit nicht anders verordnet, Dauertropf-Infusion entsprechend dem Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf. Als Leition dient Kalium. Zur Erzielung therapeutischer Effekte ist eine intravenöse Kalium-Zufuhr von mindestens 8 mmol (Beginn der therapeutischen Wirkun­gen) bis hin zu Tagesdosen von 140 mmol und darüber erforderlich, wobei die Obergrenze des Plasma-Kaliumspiegels von 5,5 mmol/l beachtet werden muss. Für Magnesium betra­gen die entsprechenden täglichen Zufuhrmen­gen 4 bis etwa 70 mmol pro Tag. Als Ober­grenze des Plasma-Magnesiumspiegels zur Erzielung therapeutischer Effekte gilt ein Wert von 3,5 mmol/l.

Einzelangaben:

a) Empfohlene Infusionsgeschwindigkeit: 500 ml in 2-3 Stunden, entsprechend ca. 55-80 Tropfen/min bei 70 kg KG.

b) Maximale Infusionsgeschwindigkeit: 500 ml in 1,25 Stunden, entsprechend 130 Tropfen /Min bei ca. 70 kg KG.

c) Bei hypoxischen Zuständen ist die Dosie­rungsgrenze für Xylitol mit 0,125 g/kg KG/ Std. einzuhalten. Dies entspricht bei 70 kg








KG einer Infusionsgeschwindigkeit von 500 ml in 3 Stunden bzw. maximal 55 Tropfen/Min.

Tagesangaben:

a) präoperativ: 500 ml/Tag

b) perioperativ: 500 - 1000 ml/Tag, je nach OP-

Dauer und Bedarf

c) postoperativ: 500 - 1000 ml/Tag, je nach Be­

darf über 2-3 Tage.

Damit wird der Grundbedarf an den Elektrolyten Kalium und Magnesium sowie an Spurenelemen­ten gedeckt. Eine Kaliumzufuhr von 20 mmol/Std. soll im allgemeinen nicht überschrit­ten werden.

Für Xylitol-haltige Lösungen gilt eine Dosie­rungsbeschränkung von 0,125 g/kg KG/Std. Xylitol.

Bei Verabreichung von Kohlenhydratlösungen, gleich welcher Konzentration, sind Blutzucker­kontrollen anzuraten.

Hinweis zur Dosierung der Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr:

Mit 30 ml/kg KG/Tag Flüssigkeit ist nur der physiologische Basisbedarf abgedeckt. Postope­rativ und bei Intensivpatienten ist wegen der eingeschränkten Konzentrierungsfähigkeit der Niere und des erhöhten Anfalls von ausschei­dungspflichtigen Stoffwechselprodukten eine erhöhte Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Spurenele­mentzufuhr im Sinne des korrigierten Basisbe­darfs mit einer Flüssigkeitssteigerung auf ca. 40 ml/kg KG/Tag erforderlich.

Darüber hinaus auftretende Verluste (z.B. bei Fie­ber, Diarrhö, Fisteln, Erbrechen, etc.) sind durch einen adaptierten Korrekturbedarf abzudecken.

Die Bemessung der aktuell und individuell benötigten Flüssigkeits- und Elektrolytmenge ergibt sich aus dem in jedem Fall abgestuft erforderlichen Monitoring (z.B. Urinausschei­dung, Osmolarität in Serum und Urin, Bestimmung ausscheidungspflichtiger Substan­zen). Die Basissubstitution der wichtigsten Kati­onen Natrium und Kalium beträgt ca. 1,5 - 3 mmol/kg KG/Tag bzw. 0,7 - 1,0 mmol/kg KG/ Tag.

Der im Rahmen einer Infusionstherapie tatsäch­lich erforderliche Bedarf richtet sich nach entsprechender Bilanzierung sowie nach den Laborkontrollen der Plasmakonzentrationen.


11. Art und Dauer der Anwendung

11.1 Art der Anwendung

Zur intravenösen Infusion unter aseptischen Bedingungen. Die Infusion kann peripher- oder zentralvenös erfolgen, als Dauertropf-Infusion oder per Infusionspumpe.


11.2 Dauer der Anwendung

Im Rahmen der perioperativen Kaliumsubsti­tution richtet sich die Dauer der Anwendung nach dem Bedarf an Elektrolyten und der Schwere des Traumas, im Rahmen einer parenteralen Ernäh­rung nach dem Bedarf an Elektrolyten und Spu­renelementen.


15. Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit im unversehrten Behältnis beträgt 3 Jahre.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungs­hinweise

Vor Licht geschützt und nicht über 25°C aufbewahren.


17. Packungsgrößen

Packungen zu 10 Flaschen à 250 ml Infusions­lösung und zu 10 Flaschen à 500 ml Infusions­lösung.


18. Stand der Information

Dezember 2005


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmens


Dr. Franz Köhler Chemie GmbH

Neue Bergstraße 3-7

64665 Alsbach-Hähnlein

Telefon: 06257/509-0

Telefax: 06257/509-46

eMail: info@koehler-chemie.de

Nach Ablauf des Verfalldatums soll das Arz­neimittel nicht mehr angewendet werden.


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbe­wahren.





Bei einer Behandlungsdauer über mehrere Wochen ist die Überprüfung des Kupfer- und Manganspiegels erforderlich.



12. Notfallmaßnahmen, Symptome, Gegen­mittel

Überdosierung kann zu Entgleisungen des Stoffwechsels, wie Hyperglykämie sowie zu Entgleisungen des Wasser-, Elektrolyt- und Säuren-Basen-Haushalts führen.

Primäre Therapie der Störungen:

Absetzen der Infusion und individuelle Bilanzie­rung nach Laborkontrollen. Eine Hyperglykämie kann mit Insulingaben behandelt werden.

Überdosierung von Xylitol kann zu Ablagerun­gen von Oxalatkristallen in den Nierentubuli und Hirngefäßen führen.


13 Pharmakologische und toxikologische Ei­genschaften

13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Die in Inzolen-Infusio E enthaltenen Elemente Kalium und Magnesium sowie die Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan sind für den menschlichen Organismus essentiell. Ist eine orale oder enterale Aufnahme nicht oder nur unzureichend möglich, können diese Elemente durch Inzolen-Infusio E parenteral substi­tuiert werden, sodass Mangelerscheinungen und Funktionsstörungen verhindert werden. Im Rahmen der perioperativen Kaliumsubstitution erfordert der akut erhöhte Bedarf die intravenöse Zufuhr.

Xylitol wird insulinunabhängig von der Leber aufgenommen und dort metabolisiert. Xylitol ist ein Zwischenprodukt des Glucuronsäure-Xylulose-Zyklus und steht in direkter Beziehung zur Glykolyse und Gluconeogenese. Durch die protrahierte Umwandlung von Xylitol in Glucose werden Blutzuckerspitzen vermieden und hyperglykämische Reaktionen gedämpft.

Die Hauptbedeutung der Elektrolyte Kalium, Magnesium, Natrium und Chlorid ist die Erzeugung und Aufrechterhaltung des osmoti­schen Drucks der Extra- bzw. Intrazellulärflüs­sigkeit sowie die Mitwirkung bei elektrophysio­logischen Vorgängen, wie der Aufrechterhaltung des Membranruhepotentials, der elektrischen Erregbarkeit jeder Zelle sowie der Erregungs­bildung und -weiterleitung.

Neben Kalium und Magnesium werden auch Spurenelemente zur Aufrechterhaltung einer Vielzahl physiologischer, zellulärer und bioche­mischer Funktionen und elementarer Stoffwech­selprozesse sowie als Aktivator bzw. Bestandteil von Enzymen benötigt. Daher ist die routine­mäßige Zufuhr adäquater Mengen der essenti­ellen Spurenelemente, wie z. B. Zink, Kupfer und Mangan, als integraler Bestandteil einer intravenösen Ernährungstherapie anerkannt.


13.2 Toxikologische Eigenschaften

Obwohl systematische Studien nicht durchge­



führt wurden, sollte Inzolen-Infusio E in therapeutischen Dosierungen keine gefähr­lichen Wirkungen ausüben. Dennoch können isolierte Vergiftungen z.B. mit Kalium, Magnesium, Eisen, Zink, Mangan, Kupfer und Natriumchlorid nicht völlig ausgeschlossen werden; typische Fallreferate liegen vor. Die eingesetzten Dosierungen sollten die tatsächlichen Erfordernisse des Organismus erfüllen. Eine Überdosierung sollte durch Überwachung der Haputparameter des Was­ser-Elektrolyt-, Mineralstoff-, Spurenelement- und Säure-Basen-Haushalts ausgeschlossen werden. Im Falle einer Reduktion der Leber- und /oder Nierenfunktion kann Inzolen-Infusio E kontraindiziert sein. Es wird nicht ausgeschlossen, dass einige Komponenten von Inzolen-Infusio E (insbesondere Chrom) sensibilisierende Eigenschaften haben können. Inzolen-Infusio E sollte praktisch weder ein mutagenes noch ein karzinogenes Potential haben. Basierend auf konventionellen Studien zum akuten, chronischen und subchronischen Potential von Dexpanthenol lassen präklini­sche Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Die orale Gabe von Calzium-Pantothenat vor der Paarung und während der Gestation in Dosen bis 1 mg ergab bei Ratten keine Hinweise auf tera­togene und fetotoxische Effekte. Bisherige Untersuchungen zum mutagenen Potential verliefen negativ. Langzeitstudien zum tumor­erzeugenden Potential von Dexpanthenol lie­gen nicht vor.


13.3 Pharmakokinetik


Intravenös verabreichtes Kalium und Magne­sium, das nicht in die Zelle aufgenommen wird und am Elektrolytumsatz teilnimmt, wird praktisch ausschließlich renal ausgeschieden. Zink, Kupfer und Mangan werden zum größ­ten Teil von der Bauchspeicheldrüse bzw. über die Galle sezerniert und über den Stuhl ausgeschieden. Ca. 90 % der Gesamtausschei­dung von Zink und Kupfer erfolgen über den Stuhl, ca. 10 % über die Nieren mit dem Urin. Mangan wird fast ausschließlich (99 %) über den Stuhl ausgeschieden. Unter parenteraler Ernährung ist die renale Ausscheidung erhöht. Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion können daher erhöhter Plasma­spiegel der genannten Elemente auftreten.


14. Sonstige Hinweise

Nur zu verwenden, wenn das Behältnis unverletzt und die Lösung klar ist.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

siehe Abschnitt 5. Gegenanzeigen.

Kontrollen des Serumionogramms, der Was­serbilanz und der Blutglukosekonzentration sind erforderlich. Vorsicht bei Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen.