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Isoket Lösung 0,1 %

Document: 15.01.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Wortlaut der für die kombinierte Gebrauchs- und Fachinformation vorgesehenen Angaben


Gebrauchsinformation und Fachinformation


Bezeichnung

isoket® Lösung 0,1 %

Wirkstoff:Isosorbiddinitrat


Bezeichnung

Zusammensetzung

1 ml Infusionslösung enthält:

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 mg Isosorbiddinitrat


Sonstige Bestandteile:

Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke


Darreichungsform und Packungsgrößen

Infusionslösung zur intravenösen Anwendung

1 Durchstechflasche (N1) zu 100 mg Isosorbiddinitrat inmit100 ml InfusionslLösung

10 Ampullen (N2) zumitje 10 mg Isosorbiddinitrat in10 ml InfusionslLösung

Klinikpackungen mit 5 x 10 Ampullen mitzuje 10 mg Isosorbiddinitrat in10 ml InfusionslLösung

Klinikpackungen mit 1 Durchstechflasche mitzu50 mg Isosorbiddinitrat in50 ml InfusionslLösung


Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise

Organisches Nitrat, VasodilatatorISOKET® Lösung 0,1 % ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Herzschmerzen aufgrund von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen (Angina pectoris).


Name und Anschrift der pharmazeutischen Unternehmer und des Herstellers

Schwarz Pharma Hersteller:

Deutschland GmbH SCHWARZ PHARMA AG

SCHWARZ PHARMA AG Alfred-Nobel-Straße 10

Alfred-Nobel-Straße 10 40789 Monheim

40789 Monheim Telefon: 02173/48-0

Telefon: 02173/48-4847 Telefax: 02173/48-1608

Telefax: 02173/48-4841

Internet: http://www.schwarzpharma.de


Anwendungsgebiete

Schwere Angina pectoris (Herzschmerzen aufgrund von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen), z.B. instabile und vasospastische Form

Akuter Herzinfarkt

Akute Linksherzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche mit eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer)


Gegenanzeigen

ISOKET® Lösung 0,1 % darf nicht angewendet werden:

Bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Isosorbiddinitrat, und anderen Nitroverbindungen Nitratverbindungen oder einem der sonstigen Bestandteile von ISOKET® Lösung 0,1 %.

Bei akutem Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps).

Bei durch Herzversagen ausgelöstem Schock (kardiogenem Schock), sofern nicht durch geeignete Maßnahmen ein ausreichend hoher Füllungsdruck im Herzen (linksventrikulärer, enddiastolischer Druck) gewährleistet ist.

Bei sehr niedrigem Blutdruck (ausgeprägter Hypotonie:), d.h. systolischer Blutdruck weniger als unter 90 mmHg).



Es darf keine gleichzeitige Behandlung mit ISOKET® Lösung 0,1 % und Phosphodiesterase-5-Hemmern, z.B. Viagra®, erfolgen, da es in diesem Fall zu einem erheblichen blutdrucksenkenden Effekt kommen kann.


Während der Behandlung mit ISOKET® Lösung 0,1 % dürfen keine Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen eingenommen werden, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodiesterase-5-Hemmer enthalten, wie z.B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil, da die Gefahr eines starken Blutdruckabfalls besteht, der schwerwiegende Folgen haben kann (z.B. plötzlicher Bewusstseinsverlust, Herzinfarkt).


Warnhinweis:

ISOKET® Lösung 0,1 % darf auch dann nicht angewendet werden, wenn der Patient Viagra® eingenommen hat und akute Angina-pectoris-Beschwerden auftretenSie Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen eingenommen haben, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodiesterase-5-Hemmer enthalten, wie z.B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil, und akute Angina-pectoris-Beschwerden bekommen.


Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche ÜberwachungBesondere Vorsicht bei der Anwendung von ISOKET® Lösung 0,1 %ist erforderlich:

Wenn Sie an einer Herzmuskelerkrankung mit Verengung des Herzinnenraumes (hypertropher, obstruktiver Kardiomyopathie), einengender Herzbeutelentzündung (konstriktiver Perikarditis)
oder Herzbeuteltamponade (Perikardtamponade) leiden.

Bei niedrigen Füllungsdrücken, z.B. bei akutem Herzinfarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherzinsuffizienz). Eine Blutdrucksenkung unter 90 mmHg systolisch sollte vermieden werden.

Wenn bei Ihnen eine Verengung an der Aorten- und/oder Mitralklappe der Herzklappen der linken Herzkammer (Aorten- und/oder Mitralstenose) vorliegt.


Bei Volumenmangel ist bei Therapiebeginn eine adäquate Volumensubstitution erforderlich.


Die Lösung ist steril, aber nicht konserviert. Die Durchstechflasche ist nicht zur Mehrfachentnahme vorgesehen. ISOKET® Lösung 0,1 % sollte sofort nach dem Öffnen unter aseptischen Bedingungen verwendet werden.

Materialien aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polytetrafluorethylen (PTFE) haben sich bei der Infusion von ISOKET® Lösung 0,1 % bewährt. Infusionsmaterial aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PU) führt zu erheblichenWirkstoffverlusten durch Adsorption. Diese müssen durch eine Dosiserhöhung ausgeglichen werden.


Da ISOKET® Lösung 0,1 % mit Wirkstoff übersättigt ist, kann bei Anwendung in unverdünnter Form gelegentlich eine Auskristallisierung beobachtet werden. Obgleich die Verabreichung unter normalen Bedingungen hierdurch nicht beeinträchtigt wird, ist es im Falle von Kristallbildung ratsam, die Lösung nicht mehr zu verwenden.


Bei einem Wechsel der Perfursorspritze sollte auch der Infusionsschlauch gewechselt werden.


Schwangerschaft

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollteWenn Sie schwanger sind, sollte ISOKET® Lösung 0,1 %aus Gründen besonderer Vorsicht Isosorbiddinitratnur auf ausdrückliche Anordnung desIhresArztes angewendet werdenangewendet werden, da über die Anwendungbei Schwangeren und


Stillendenkeine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Tierexperimentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben.


Stillzeit

Auch in der Stillzeit sollte ISOKET® Lösung 0,1 % aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes angewendet werden, da nicht bekannt ist, ob ISOKET® Lösung 0,1 % in die Muttermilch übergeht. Bei der Anwendung von ISOKET® Lösung 0,1 % in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.


Kinder

Erfahrungen über die Behandlung von Kindern liegen bislang nicht vor.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.

Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die gleichzeitige Einnahme von anderen Vasodilatatoren (gefäßerweiternden Mitteln), Antihypertensiva (blutdrucksenkenden Arzneimittel), Beta-Rezeptorenblockern, Calciumantagonisten, Neuroleptika oder trizyklischen Antidepressiva sowie Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von ISOKET® Lösung 0,1 % verstärken. Dies gilt insbesondere für die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern, z.B. Viagra® (siehe Abschnitt Gegenanzeigen).

Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung durch


ISOKET® Lösung 0,1 % kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin (DHE)zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigerndeWirkung verstärken.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierungsempfehlungen

Grundsätzlich muss die Dosis den vorliegenden klinischen und hämodynamischen Ausgangswerten angepasst werden.

Im klinischen Gebrauch wird mit einer Dosis von 1 - 2 mg/h Isosorbiddinitratbegonnen, die Dosis danach dem individuellen Bedarf angepasst. Maximaldosen betragen in der Regel 8 (-10) mg/h.


Bei Patienten mit Herzinsuffizienz können höhere Dosen erforderlich sein: bis 10 mg/h und in Einzelfällen bis 50 mg/h; die mittlere Dosis liegt bei 7,5 mg/h.


Bei mit organischen Nitratverbindungen, z.B. Isosorbiddinitrat, Isosorbid-5-Mononitrat, vorbehandelten Patienten kann eine höhere Dosierung von ISOKET® Lösung 0,1 % zur Erzielung der gewünschten hämodynamischen Wirkung erforderlich sein.



Art und Dauer der Anwendung

Die Anwendung von ISOKET® Lösung 0,1 % kann sowohl verdünnt als auch unverdünnt als Dauerinfusion intravenös mittels automatischer Infusionsgeräte unter stationären Bedingungen und ständiger Herz-Kreislauf-Kontrolle erfolgen.


ISOKET® Lösung 0,1 % ist kompatibel mit den in der Klinik gebräuchlichen Infusionslösungen wie z.B. physiologische Kochsalzlösung, 5 - 30 %ige Glucoselösung, Ringerlösung, proteinhaltige Lösungen. Bei Kombination mit Infusionslösungen sind die Informationen der jeweiligen Hersteller über ihre Infusionslösungen, so auch zur Kompatibilität, zu Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen zu beachten.


Je nach Art und Schwere des Krankheitsbildes sind zusätzlich zu den üblichen Verlaufskontrollen (Symptomatik, Blutdruck, Herzfrequenz, Urinausscheidung) invasive hämodynamische Messungen angezeigt.


Anwendung der verdünnten Lösung


Dosierungstabelle für verdünnte Lösungen


100 µg/ml

5 Ampullen à mit 10 ml Lösung oder

1 Durchstechflasche à mit 50 ml Lösung

aufgefüllt auf 500 ml Lösung


200 µg/ml

10 Ampullen à mit 10 ml Lösung oder

2 Durchstechflaschen à mit 50 ml Lösung oder

1 Durchstechflasche à mit 100 ml Lösung

aufgefüllt auf 500 ml Lösung

Infusiongeschwindigkeit

Vorgesehene

Dosis

Infusionsgeschwindigkeit


Mikrotropfen/min
ml/h

Tropfen/min

mg/h

Mikrotropfen/min

ml/h

Tropfen/min


10

3 - 4

1 mg/h

5

1 - 2

20

7

2 mg/h

10

3

30

10

3 mg/h

15

5

40

13

4 mg/h

20

7

50

17

5 mg/h

25

8

60

20

6 mg/h

30

10

70

23

7 mg/h

35

12

80

27

8 mg/h

40

13

90

30

9 mg/h

45

15

100

33

10 mg/h

50

17


1 ml Lösung entspricht = 60 Pädiatrische Mikrotropfen =20 StandardtTropfen


Anwendung der unverdünnten Lösung

ISOKET® Lösung 0,1 % kann auch unverdünnt über Perfusor verabreicht werden. 1 ml dieser Lösung ISOKET® Lösung 0,1 % enthält 1 mg Isosorbiddinitrat.

Bitte Warnhinweise beachten.


Je nach klinischem Bild, Hämodynamik und EKG kann die Behandlung bis zu 3 Tage oder länger fortgesetzt werden.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit größeren Mengen von ISOKET® Lösung 0,1 % ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen.


Symptome einer Überdosierung

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung können starker Blutdruckabfall (Hypotonie) mit orthostatischen Regulationsstörungen, reflektorischer Erhöhung der Pulsfrequenz Tachykardie und Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Schwindel und Benommenheit, Schwindel sowie Kopfschmerzen, Hautrötung, Flush, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können auftreten.


Bei hohen Dosen (größer 20 mg/kg Körpergewicht) ist infolge des beim Isosorbiddinitrat-Abbau entstehenden Nitrit-Ions mit Methämoglobinbildung, Zyanose, Atemnot und Tachypnoe zu rechnen.


Bei sehr hohen Dosen kann es zur Erhöhung des intrakraniellen Druckes mit cerebralen Symptomen kommen.


Bei chronischer Überdosierung wurden erhöhte Methämoglobinspiegel gemessen, deren klinische Relevanz umstritten ist.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Neben allgemeinen Maßnahmen wie Horizontallage des Patienten mit Hochlegen der Beine müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.


Bei ausgeprägter Hypotonie und/oder Schock sollte eine Volumensubstitution erfolgen; in Ausnahmefällen kann zur Kreislauftherapie Norepinephrin und/oder Dopamin infundiert werden. Die Gabe von Epinephrin und verwandter Substanzen ist kontraindiziert.


Je nach Schweregrad bieten sich bei Methämoglobinämie folgende Antidote an:


1. Vitamin C: 1 g p.o. oder als Natriumsalz i.v.


2. Methylenblau: bis zu 50 ml einer 1 %igen Methylenblaulösung i.v.


3. Toluidinblau: initial 2 - 4 mg/kg Körpergewicht streng intravenös; falls erforderlich, mehrfache Wiederholung in einstündigem Abstand mit 2 mg/kg KG möglich


4. Sauerstoffbehandlung, Hämodialyse, Blutaustausch.


Nebenwirkungen

Wie alle Arzneimittel kann ISOKET® Lösung 0,1 % Nebenwirkungen haben.


Bei der Auflistung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als

1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als

1 von 1 000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


Häufig Sehr häufig können bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen (“Nitratkopfschmerzen”) auftreten, die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Anwendung abklingen.



Gelegentlich wirdHäufigwerdenbei der Erstanwendung, aber auch bei einer Dosiserhöhung, ein Abfall des Blutdrucks und/oder eineKreislaufregulationsstörungen bei Lagewechsel (orthostatische Hypotonie) beobachtet, die mit einer reflektorischenErhöhung der HerzfrequenzPulsfrequenz, Benommenheit sowie einem Schwindel- und Schwächegefühl einhergehen können. Bei stärkerem Blutdruckabfall ist die Infusion zu unterbrechen. Falls keine spontane Erholung erfolgt, sind u.U. herz- und kreislaufregulierende Maßnahmen zu ergreifen, z.B. Hochlagern der Beine und Volumenersatzmittel.


Selten können Übelkeit, Erbrechen, flüchtige Hautrötungen (Flush) und allergische Hautreaktionen vorkommen.


In seltenen Fällen kann mit einem starken Blutdruckabfall eine Verstärkung der Angina-pectoris-Symptomatik auftreten.


Selten werden Kollapszustände, gelegentlich mit Herzrhythmusstörungen mit Verlangsamung der Pulsfrequenz (bradykarden Herzrhythmusstörungen) und plötzlichem Bewusstseinsverlust (Synkopen) beobachtet.

Gelegentlich werden beobachtet:


In Einzelfällen kann eine exfoliative Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung) auftreten.

Sehr selten werden beobachtet:


Sonstige Hinweise

Bei Gabe von ISOKET® Lösung 0,1 % kann, bedingt durch eine relative Umverteilung des Blutflusses in minderbelüftete Lungenabschnitte (hypoventilierte Alveolargebiete), eine vorübergehende Verminderung des Sauerstoffgehaltes im arteriellen Blut (Hypoxämie) Schlagaderblut auftreten, und wodurch bei Patienten mit Durchblutungsstörungen der in den Herzkranzgefäßen (koronare Herzkrankheit) eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff (myokardiale Hypoxie) auslösen ausgelöst werden kann.

Eine Toleranzentwicklung (Ein Nachlassen der Wirksamkeit) sowie das Auftreten einer Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitroverbindungen (die Abschwächung der Arzneimittelwirkung bei vorheriger Behandlung mit anderen Nitrat-Arzneimitteln) wurden beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten gleichbleibend hohe kontinuierliche Dosierungen vermieden werden.

Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.

Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf ISOKET® Lösung 0,1 % nicht nochmals angewendet werden.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Ungeöffnete Originalpackung

5 Jahre




Das Verfalldatum dieser Packung ist auf Behältnis und Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.


Gebrauchsfertige Lösung

Die gebrauchsfertige Lösung ist innerhalb von 24 Stunden zu verwenden.


Besondere Lagerungshinweise

Keine


Stand der Information

Januar 2004


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Zusätzliche Informationen für Fachkreise


Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig


Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Biover-fügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


Pharmakodynamische Eigenschaften

ATC-Code: C 01 DA 08


Wirkungsweise

Isosorbiddinitrat wirkt direkt relaxierend auf die glatte Gefäßmuskulatur und führt zu einer Vasodilatation.


Die postkapillären Kapazitätsgefäße und die großen Arterien - insbesondere die noch reagiblen Teile von Koronararterien - sind hierbei stärker betroffen als die Widerstandsgefäße. Die Vasodilatation in der Strombahn führt zur Zunahme der venösen Kapazität (“pooling”), der Rückstrom zum Herzen wird vermindert, Ventrikelvolumina und Füllungsdrücke sinken (“preload”-Senkung). Verkleinerter Ventrikelradius und verminderte systolische Wandspannung senken den myokardialen Energie- bzw. O2-Bedarf.


Die Abnahme der kardialen Füllungsdrücke begünstigt die Perfusion ischämiegefährdeter, subendokardialer Wandschichten, regionale Wandbewegung und Schlagvolumen können verbessert werden.


Die Dilatation der großen herznahen Arterien führt zu einer Abnahme sowohl des systemischen (“afterload”-Senkung) als auch des pulmonalen Auswurfwiderstandes.


Isosorbiddinitrat bewirkt eine Relaxation der Bronchialmuskulatur, der ableitenden Harnwege, der Muskulatur der Gallenblase, des Gallenganges sowie des Ösophagus, des Dünn- und Dickdarmes einschließlich der Sphinkteren.


Auf molekularer Ebene wirken die Nitrate sehr wahrscheinlich über die Bildung von Stickoxid (NO) und zyklischem Guanosylmonophosphat (cGMP), das als Mediator der Relaxation gilt.


Pharmakokinetische Eigenschaften

Intravenös infundiertes Isosorbiddinitrat wird mit einer Halbwertzeit von ca. 10 min eliminiert. Die bei der Denitrierung entstehenden Metabolite Isosorbid-2-nitrat und Isosorbid-5-nitrat haben eine Halbwertzeit von 1,5 - 2 Stunden bzw. 4 - 6 Stunden und sind ebenfalls wirksam.



ISDN unterliegt einem “first-pass-Effekt”, der bei oraler Applikation stärker ausgeprägt ist als bei transdermaler Gabe. In der Leber, aber auch in vielen anderen Geweben, z.B. in den
Erythrozyten, erfolgt stufenweise eine reduktive Denitrierung mittels Glutathion-S-Trans-
ferase. Es entstehen als ebenfalls pharmakologisch aktive Metaboliten: zu ca. 60 % das Isosorbid-5-nitrat (IS-5-N) und zu 20 - 25 % das Isosorbid-2-nitrat (IS-2-N), der Rest wird vermutlich simultan zum Isosorbid denitriert. Die Isosorbidmononitrate werden wesentlich langsamer abgebaut (HWZ für IS-5-N: 4 - 6 h, für IS-2-N: 1,5 - 2 h) als ISDN (HWZ: 30 - 60 min).


Endprodukte des ISDN-Metabolismus sind u. a. das Glucuronid von IS-5-N, Isosorbid und Sorbit; die Ausscheidung erfolgt zu 99 % renal. Bei eingeschränkter Nierenfunktion erfolgt eine unveränderte Elimination von ISDN und seinen wirksamen Metaboliten, bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen kann die Plasmakonzentration von ISDN erhöht und die des Metaboliten IS-5-N erniedrigt sein.


Toleranz

Trotz gleichbleibender Dosierung und beiBeikonstanten Nitratspiegeln wurde ein Nachlassen der Wirksamkeit trotz gleichbleibender Dosierungbeobachtet. Die ToleranzentwicklungEine bestehende Toleranzklingt nach Absetzen der Therapie innerhalb von 24 Stunden ab. Bei entsprechendintermittierender Verabreichung wurdenkeine Toleranzentwicklungenbeobachtet.


Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit von ISOKET® Lösung 0,1 % ist, wie bei allen i.v. applizierten Medikamenten, per Definition 100 %.


Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Lokale Verträglichkeit

Untersuchungen der akuten Toxizität nach einmaliger intravenöser Applikation an Mäusen, Ratten und Hunden zeigten eine gute lokale Verträglichkeit der ISOKET® Lösung 0,1 % in unverdünnter Form. Auch bei der Anwendung am Menschen erwies sich die lokale Verträglichkeit - bei unverdünntem und verdünntem Gebrauch - als gut.


b) Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe Abschnitt Überdosierung und andere Anwendungsfehler).


c) Chronische Toxizität

In Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratten und Hunden traten bei extrem hohen Dosierungen (Ratte 480 mg/kg Körpergewicht pro Tag, Hund 90 mg/kg Körpergewicht pro Tag) toxische Effekte im Sinne von ZNS-Symptomen und Lebervergrößerungen auf. Die Lebervergrößerung kann auf den pharmakodynamischen Effekt von Isosorbiddinitrat zurückgeführt werden.


d) Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Eine Langzeituntersuchung an der Ratte ergab keinen Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Isorbiddinitrat.

Untersuchungen in mehreren Mutagenitätstests (in vitro und in vivo) verliefen negativ.


e) Reproduktionstoxizität

Aus Untersuchungen am Tier ergaben sich keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Isorbiddinitrat.

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen für den Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und in der Stillzeit vor. Bei der Anwendung bei stillenden Frauen empfiehlt es sich, die Säuglinge auf pharmakologische Wirkungen von Isorbiddinitrat zu beobachten.




Sonstige Hinweise

ISOKET® Lösung 0,1 % enthält neben dem Wirkstoff Isosorbiddinitrat eine isotonische wässrige NaCl-Lösung. Die Lösung ist frei von Ethanol und Propylenglykol und enthält keine Kalium-Ionen.


Inkompatibilitäten physikalischer oder chemischer Art mit zugemischten Substanzen bzw. Lösungen sind nicht bekannt.


Zur Adsorption an bestimmte Infusionsmaterialien siehe Abschnitt Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung.


Q:\isoket Lösung\0,1\Texte\FI/GI change.doc (Schw/mb)

Änderungsanzeige vom 12.01.2004 - Berücksichtigung von Mustertexten: ISDN oral (Stand: 09.05.2003)