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Isotrexin

Document: 05.07.2010   Fachinformation (deutsch) change



28.06.2010


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

ISOTREXIN®

Isotretinoin 0,05%

Erythromycin 2%

Gel



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoffe: Isotretinoin und Erythromycin

1 g Gel enthält:

Isotretinoin 0,5 mg

Erythromycin 20,0 mg

Sonstiger Bestandteil: Enthält Butylhydroxytoluol (siehe Abschnitt 4.4).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Schwach gelbes Gel

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

ISOTREXIN ist angezeigt zur topischen Behandlung der mittelschweren Akne.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene:

ISOTREXIN 1-2mal täglich nach der Reinigung sparsam auf das gesamte betroffene Hautareal auftragen.


Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, daß in manchen Fällen eine Behandlungsdauer von 6-8 Wochen nötig sein kann, bevor die volle therapeutische Wirksamkeit eintritt.


Die Patienten sollten nach der Anwendung von ISOTREXIN die Hände waschen.


Dem Patienten wird empfohlen, ein übermäßiges Auftragen von ISOTREXIN zu vermeiden. ISOTREXIN soll nicht in Augen, Nasenwinkel oder auf Hautareale, wo keine Behandlung beabsichtigt ist, gelangen. Der Patient sollte darüber informiert werden, dass bei exzessivem Auftragen von ISOTREXIN keine besseren oder schnelleren Behandlungsergebnisse erzielt werden. Sichtbare Rötung, Abschälen der Haut und ein unangenehmes Hautgefühl können dann auftreten. Wenn die genannten Hauterscheinungen zufällig oder durch übertriebene Anwendung auftreten, sollte die Behandlung für einige Tage unterbrochen werden.


Kinder:

Nicht angezeigt für Kinder vor der Pubertät, bei denen Akne vulgaris selten auftritt.


Ältere Menschen:

Keine speziellen Anwendungshinweise, da Akne vulgaris bei älteren Menschen nicht vorkommt.

4.3 Gegenanzeigen

Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile sollten ISOTREXIN nicht anwenden.

Nicht anwenden bei akutem Ekzem, Rosazea und perioraler Dermatitis.

ISOTREXIN ist während der Schwangerschaft, bei geplanter Schwangerschaft und während der Stillzeit kontraindiziert (siehe unter Abschnitt 4.6).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Der Kontakt mit Augen, Mund und Schleimhäuten sowie abgeschürfter oder ekzematöser Haut sollte vermieden werden.

Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.

Im Halsbereich oder auf anderen empfindlichen Hautarealen vorsichtig anwenden.

Da ISOTREXIN eine erhöhte Hautempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht hervorrufen kann, sollte bewußtes oder längeres Sonnenbaden bzw. die Benutzung von Solarien vermieden werden.Im Falle eines Sonnenbrands sollte die Behandlung vorübergehend unterbrochen werden.

Läßt sich eine Sonnenexposition nicht vermeiden, wird empfohlen, ein Lichtschutzpräparat mit adäquater Wirkung im UVA- und UVB-Bereich auf die behandelten Hautareale aufzutragen und diese durch entsprechende Kleidung zu schützen. Wurde längere Zeit ein schälendes Mittel angewendet, ist es ratsam, der Haut des Patienten “Ruhe zu gönnen” bis die Wirkung des Schälmittels nachläßt. Danach beginnt man die Behandlung mit ISOTREXIN. Werden ISOTREXIN und schälende Mittel abwechselnd angewandt, können Irritationen oder eine Dermatitis auftreten. Die Häufigkeit der Anwendung muss dann reduziert werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von topischen Antibiotika, medizinischen oder abrasiv wirkenden Seifen und Waschlotionen, Seifen und Kosmetika mit stark austrocknendem Effekt und Produkten mit hohen Konzentrationen an Alkohol und/oder Adstringentien sollte vermieden werden, da eine kumulativ irritierende Wirkung auftreten kann.

Besondere Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Präparaten mit schälender Wirkung (z. B. Benzoylperoxid).


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Die Sicherheit von ISOTREXIN bei Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen (siehe unter Abschnitt 5.3).

Isotretinoin wurde bei systemischer Anwendung mit Teratogenität beim Menschen in Zusammenhang gebracht.

Bei Schwangerschaft oder geplanter Schwangerschaft ist die Anwendung von ISOTREXIN kontraindiziert. Die Behandlung sollte einen Monatszyklus vor einer beabsichtigten Empfängnis beendet werden.


Anwendung während der Stillzeit

Die perkutane Absorption von Isotretinoin aus ISOTREXIN ist vernachläßigbar. Trotzdem darf ISOTREXIN während der Stillzeit nicht angewendet werden, da nicht bekannt ist, ob Isotretinoin in die Muttermilch gelangt

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

ISOTREXIN kann ein Stechen, Brennen oder eine Hautreizung hervorrufen. Rötung sowie ein Abschälen der Haut können im Bereich der behandelten Areale auftreten. Diese lokalen Nebenwirkungen gehen normalerweise im Behandlungsverlauf zurück.

Wenn übermäßige Hautreizungen auftreten, sollte die Behandlung zeitweise unterbrochen und nach Rückgang der Nebenwirkungen wieder aufgenommen werden. Wenn die Hautreizungen fortbestehen, sollte die Behandlung abgebrochen werden. Die Hautreaktionen verschwinden normalerweise mit dem Absetzen der Therapie.


Über erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht oder anderen UVB-Lichtquellen wurde berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Die Langzeitanwendung erythromycinhaltiger Präparate kann in seltenen Fällen das Auftreten einer gram-negativen Follikulitis begünstigen. In einem solchen Fall sollte das Produkt abgesetzt und die Therapie mit einem antibiotikafreien Präparat fortgesetzt werden.

4.9 Überdosierung

Eine akute Überdosierung von ISOTREXIN wurde bisher nicht beobachtet.

Die Wirkstoffe Isotretinoin und Erythromycin rufen voraussichtlich keine gesundheitlichen Probleme bei versehentlicher Einnahme des Gels hervor.

Übermäßige Anwendung von ISOTREXIN verbessert das Behandlungsergebnis nicht und kann zu sichtbaren Hautirritationen, z.B. Rötungen, Abschälen der Haut, Juckreiz etc., führen.




5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Aknemittel - Kombinationen

ATC-Code: D10AX30

Isotretinoin ist strukturell und pharmakologisch verwandt mit dem Vitamin A, welches das epitheliale Zellwachstum bzw. die epitheliale Zelldifferenzierung reguliert.

Die pharmakologische Wirkungsweise von Isotretinoin ist noch nicht restlos geklärt.

Bei systemischer Anwendung unterdrückt es die Aktivität der Talgdrüsen und verringert die Talgproduktion. Es beeinflußt ebenso die Komedogenese, hemmt die follikuläre Keratinisation, unterdrückt Propionibacterium acnes und vermindert Entzündungen. Es wird davon ausgegangen, dass topisches Isotretinoin in der Epidermis die Mitose stimuliert und im Stratum corneum die interzelluläre Kohäsion der Korneozyten vermindert. Es reduziert die für Akne vulgaris charakteristische Follikelhyperkeratose und unterstützt die Desquamation, so daß die Bildung von Komedonen verhindert wird. Ferner geht man davon aus, dass Isotretinoin die Produktion weniger kohäsiver Hornzellen der Epidermis begünstigt, was die initiale Expulsion und die sich hieran anschließende Prävention von Komedonen zu fördern scheint.

Studien an Tiermodellen haben eine vergleichbare Wirksamkeit bei topischer Anwendung von Isotretinoin gezeigt. Die Inhibition der Talgproduktion durch topisch appliziertes Isotretinoin wurde nach Anwendung an Ohr und Flanke beim syrischen Hamster nachgewiesen. Die 15-tägige Anwendung von Isotretinoin an den Ohren führte zu einer 50%igen und die Anwendung im Bereich der Flanken zu einer 40%igen Verringerung der Größe der Talgdrüsen. Die topische Anwendung von Isotretinoin zeigte gleichfalls eine Wirksamkeit auf die epidermale Differentierung an der Haut der Rhino-Maus. Die Reduzierung der Größe von Utriculi oder oberflächlicher Zysten zu normal aussehenden Follikeln war das vorherrschende Bild der Therapie mit Isotretinoin und wurde zur Quantifizierung des antikeratinisierenden Effektes von Isotretinoin herangezogen.

Isotretinoin weist eine topische antientzündliche Wirkung auf. Topisches Isotretinoin unterbindet die Leukotrien-B4-induzierte Migration von polymorphkernigen Leukozyten, was für seine antiinflammatorische Wirkung spricht. Topisches Isotretinoin erzeugte eine signifikante Inhibition, während topisches Tretinoin nur zu einer leichten Inhibition führte. Dies mag den verringerten Rebound-Effekt von topischem Isotretinoin gegenüber topischem Tretinoin erklären.


Erythromycin ist ein Makrolid-Antibiotikum, das durch Eingriff in die bakterielle Protein-Synthese durch reversible Bindung an ribosomale Untereinheiten wirkt. Es verhindert dadurch die Translokation von Aminoacyl-Transfer-RNA und die Polypeptid-Synthese. In der Aknetherapie wirkt es durch Reduktion der Population von Propionibacterium acnes und durch Hemmung der Freisetzung von Entzündungsmediatoren der Bakterien. Resistenzen von P. acnes gegenüber topischem Erythromycin können auftreten. Es gibt aber Hinweise dafür, daß die Kombination von Erythromycin und Isotretinoin in ISOTREXIN sich auch als wirksam gegenüber Erythromycin-resistenten Stämmen von P. acnes erweist.

Isotrexin ist wirksam sowohl bei entzündlichen als auch nichtentzündlichen Effloreszenzen. Die Isotretinoin-Komponente behandelt dabei den durch Komedonen geprägten Anteil der Akneerkrankung. Die Erythromycin-Komponente dient der Therapie der mittelstarken entzündlichen Akne vulgaris.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die perkutane Absorption von Isotretinoin und Erythromycin aus ISOTREXIN ist vernachlässigbar. In einer Maximisationsstudie an Patienten mit großflächiger Akne resultierte die perkutane Resorption nur in einer geringen Erhöhung des physiologischen Isotretinoin-Plasmaspiegels. Die Spiegel blieben unter 5 ng/ml, und erhöhten sich nicht unter Einfluß von Erythromycin im Vergleich zur alleinigen topischen Anwendung von Isotretinoin. Erythromycin-Spiegel waren nicht nachweisbar.

Unter normalen Anwendungsbedingungen bei Aknepatienten war die perkutane Absorption der aktiven Bestandteile vernachlässigbar.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Isotretinoin und Erythromycin, die wirksamen Bestandteile von ISOTREXIN sind bekannte, in Pharmakopöen monographierte Wirkstoffe, die regulär in der systemischen und topischen Therapie der Akne vulgaris Verwendung finden. Präklinische Sicherheitsstudien wurden mit ISOTREXIN nicht durchgeführt, da eine umfangreiche Anzahl toxikologischer Studien sowohl mit Isotretinoin und Erythromycin als auch mit ihren entsprechenden topischen Zubereitungsformen durchgeführt wurden. Humane Patch-Tests zum Irritationspotential zeigten eine akzeptabel geringe Irritation, wobei die irritative Wirkung der Kombination ver- gleichbar mit der der Einzelwirkstoffe ist.

Bei systemischer Anwendung wurde Isotretinoin mit Teratogenität beim Menschen in Zusammenhang gebracht. Jedoch erbrachten Reproduktionsstudien an Kaninchen, mit der bis zu 10fachen beim Menschen üblichen therapeutischen, topisch applizierten Dosierung, keinerlei Schädigungen des Foetus.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Hyprolose, Butylhydroxytoluol, Ethanol (99,4% - 100% v/v)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

18 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25ºC lagern.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Innenlackierte Aluminiumtuben mit weißem Polypropylenschraubverschluß.

Packungsgrößen: 25 und 50 g

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

80700 München

Service Tel.: 0800 1 22 33 55

Service Fax: 0800 1 22 33 66

E-Mail: produkt.info@gsk.com

http://www.glaxosmithkline.de


Mitvertrieb:

Stiefel GmbH & Co. KG

Industriestraße 32-36

23843 Bad Oldesloe


8. Zulassungsnummer

44412.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

26.03.2007

10. Stand der Information

Juni 2010

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



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