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Junonia Beta

FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Junonia beta

150 Mikrogramm Levonorgestrel und 30 Mikrogramm Ethinylestradiol

überzogene Tabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Eine Tablette enthält 150 Mikrogramm Levonorgestrel und 30 Mikrogramm Ethinylestradiol.


Sonstige Bestandteile: 1 überzogene Tablette enthält 58,170 mg Lactosemonohydrat und 12,030 mg Sucrose


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1


3. DARREICHUNGSFORM


Überzogene Tablette

Weiße, runde, beidseitig gewölbte, überzogene Tabletten.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Orale Kontrazeption.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Wie Junonia beta anzuwenden ist

Es muss jeden Tag eine Tablette an 21 aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen werden. Daran schließt sich eine 7-tägige Einnahmepause an, bevor mit der Einnahme der Tabletten aus der nächsten Packung begonnen wird. Während der Einnahmepause kommt es gewöhnlich zu einer Entzugsblutung.

Diese Monatsblutung sollte normalerweise 2 bis 3 Tage nach der Einnahme der letzten Tablette einsetzen und kann noch anhalten wenn mit der Einnahme aus der nächsten Packung begonnen wird.


Wie mit der Einnahme von Junonia beta Tabletten zu beginnen ist

Keine vorangegangene Einnahme eines hormonalen Kontrazeptivums (im letzten Monat); mit der Tabletteneinnahme wird an Tag 1 der natürlichen Monatsblutung der Frau begonnen (d. h. am ersten Tag der Menstruationsblutung). Falls mit der Einnahme erst zwischen Tag 2 und 5 der Monatsblutung begonnen wird, sollten während der ersten 7 Tage der Tabletteneinnahme zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen (z. B. eine Barrieremethode) getroffen werden


Wechsel von einem anderen Kombinationspräparat zur hormonalen Empfängnisverhütung (orales Kontrazeptivum, Vaginalring, transdermales Pflaster)
Mit der Einnahme von Junonia beta Tabletten sollte vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des zuvor angewendeten oralen Kombinationskontrazeptivums (oder nach der Entfernung des Vaginalrings oder Pflasters) begonnen werden, spätestens aber am Tag nach der üblichen tablettenfreien (ringfreien, pflasterfreien) Pause oder Einnahme der letzten wirkstofffreien Tablette des zuvor angewendeten hormonalen Kontrazeptivums.

Wechsel von einem Gestagenmonopräparat (Minipille, Injektion, Implantat) oder einem Intrauterinsystem (IUS)
Die Frau kann von der Minipille jeden Tag (von einem Implantat oder einem IUS am Tag der Entfernung, von einem Injektionspräparat zu dem Zeitpunkt, an dem die nächste Injektion fällig wäre) auf Junonia beta Tabletten umsteigen, sollte aber in allen Fällen angewiesen werden, in den ersten 7 Tagen der Tabletteneinnahme eine zusätzliche Barrieremethode anzuwenden.

Nach einem Abort im ersten Trimenon
Mit der Tabletteneinnahme kann sofort begonnen werden. In diesem Fall sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Maßnahmen erforderlich.

Nach einer Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon
Zur Einnahme in der Stillzeit siehe Abschnitt 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit.
Nach einer Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon sollte mit der Tabletteneinnahme am 21. bis 28. Tag begonnen werden. Bei späterem Einnahmebeginn wird empfohlen, während der ersten 7 Tage der Tabletteneinnahme zusätzlich eine Barrieremethode anzuwenden. Hat in der Zwischenzeit bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden, ist vor dem Beginn der COC-Einnahme eine Schwangerschaft auszuschließen oder die erste Monatsblutung abzuwarten.

Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme

Junonia beta enthält eine sehr niedrige Dosis der beiden Hormone, so dass die Wirksamkeitsspanne des Kontrazeptionsschutzes schmal ist wenn eine Tablette vergessen wird. Nimmt die Anwenderin eine Tablette weniger als 12 Stundenzu spät ein, wird der Kontrazeptionsschutz dadurch nicht beeinträchtigt. Die Tabletteneinnahme soll so bald wie möglich nachgeholt und die nächsten Tabletten zur gewohnten Zeit eingenommen werden.

Wenn die Einnahmezeit um mehr als 12 Stundenüberschritten wurde, kann der Kontrazeptionsschutz herabgesetzt sein. Für das Vorgehen bei versäumter Einnahme gelten die folgenden zwei Grundregeln:

Die Tabletteneinnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.

Eine regelmäßige Tabletteneinnahme über 7 zusammenhängende Tage ist erforderlich, um wirkungsvoll die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu unterdrücken.

Daraus ergibt sich folgendes Vorgehen für die tägliche Tabletteneinnahme:

Woche 1
Die Einnahme der vergessenen Tablette soll so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Tabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Während der folgenden 7 Tage sollte zusätzlich eine Barrieremethode (z. B. ein Kondom) angewendet werden. Hat in den vorangegangenen 7 Tagen ein Geschlechtsverkehr stattgefunden, sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Das Risiko einer Schwangerschaft ist umso größer, je mehr Tabletten vergessen wurden und je näher dies zeitlich bei der hormonfreien Einnahmephase liegt.

Woche 2
Die Einnahme der vergessenen Tablette soll so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Tabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Vorausgesetzt, dass die Tabletteneinnahme an den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Tablette korrekt erfolgt ist, sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Schutzmaßnahmen erforderlich. Wenn die Tabletteneinnahme jedoch nicht korrekt erfolgt ist oder wenn mehr als 1 Tablette vergessen wurde, ist die Anwendung zusätzlicher Schutzmaßnahmen für die nächsten 7 Tage zu empfehlen.

Woche 3
Ein vollkommener Kontrazeptionsschutz kann aufgrund der bevorstehenden 7-tägigen hormonfreien Einnahmephase nicht mehr gewährleistet werden. Durch eine Anpassung des Einnahmeschemas kann jedoch eine Beeinträchtigung des Kontrazeptionsschutzes vermieden werden. Wird eine der beiden folgenden Einnahmemöglichkeiten angewendet, sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Maßnahmen erforderlich, vorausgesetzt dass die Tabletteneinnahme an den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Tablette korrekt erfolgt ist. Andernfalls sollte die erste der beiden Möglichkeiten befolgt und in den nächsten 7 Tagen zusätzliche Schutzmaßnahmen angewendet werden.

Die Einnahme der letzten vergessenen Tablette soll so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Tabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit bis die Tabletten aufgebraucht sind. Mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung muss dann sofort begonnen werden, d. h. die 7-tägige Einnahmepause entfällt. Es ist unwahrscheinlich, dass es vor Aufbrauchen der zweiten Packung zu einer Entzugsblutung kommt, allerdings können noch während der Tabletteneinnahme Schmier- oder Durchbruchblutungen auftreten.

Es kann auch ein Abbruch der Einnahme der Tabletten aus der aktuellen Packung empfohlen werden. In diesem Fall schließt sich eine 7-tägige Einnahmepause an, die Tage der vergessenen Tabletteneinnahme eingerechnet. Danach wird mit der Tabletteneinnahme aus der neuen Packung begonnen.

Wenn die Einnahme mehrerer Tabletten vergessen wurde und während der anschließenden normalen Einnahmepause keine Entzugsblutung auftritt, sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Verhalten bei gastrointestinalen Störungen

Bei schweren gastrointestinalen Störungen, erfolgt die Resorption möglicherweise unvollständig und es sollten zusätzliche kontrazeptive Maßnahmen ergriffen werden.

Bei Erbrechen oder schweren Durchfällen innerhalb von 3 bis 4 Stunden nach der Einnahme einer Tablette, empfiehlt sich ein Vorgehen wie bei einer vergessenen Tabletteneinnahme. Falls die Anwenderin ihren gewohnten Einnahmerhythmus nicht verändern will, muss sie die Ersatztablette(n) aus einer anderen Packung einnehmen.

Verschieben der Entzugsblutung

Um die Entzugsblutung hinauszuschieben, soll unmittelbar nach Aufbrauchen der Tabletten aus der aktuellen Packung direkt mit der Einnahme aus der nächsten Packung ohne Einnahmepause begonnen werden. Die Entzugsblutung kann so lange wie gewünscht hinausgeschoben werden, maximal bis die Tabletten aus der zweiten Packung aufgebraucht sind. Während dieser Einnahmeverlängerung kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach der üblichen 7-tägigen Einnahmepause wird die Einnahme von Junonia beta wie gewohnt fortgesetzt.

Zum Verschieben der Menstruation auf einen anderen als nach dem bisherigen Einnahmeschema üblichen Wochentag kann empfohlen werden, die bevorstehende Einnahmepause um eine beliebige Anzahl von Tagen zu verkürzen. Je kürzer das Intervall, desto unwahrscheinlicher kommt es zu einer Entzugsblutung bzw. desto häufiger treten während der nächsten Packung Durchbruch- und Schmierblutungen auf (wie beim Verschieben der Entzugsblutung).


4.3 Gegenanzeigen


Kombinierte orale Kontrazeptiva (COC) dürfen bei Vorliegen einer der unten aufgeführten Erkrankungen nicht angewendet werden. Sollte eine dieser Erkrankungen zum ersten Mal während der COC-Einnahme auftreten, muss die Einnahme sofort beendet werden.


Bekannte Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Anamnese

Pankreatitis oder Pankreatitis in der Anamnese, in Verbindung mit einer schweren Hypertriglyzeridämie

Bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte noch nicht normalisiert haben

Bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (benigne oder maligne).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Warnhinweise:

Wenn eine/-r der unten angeführten Bedingungen/Risikofaktoren vorliegt, sollte der Nutzen einer COC-Anwendung für jede Frau individuell gegen mögliche Risiken abgewogen und mit ihr besprochen werden, bevor sie sich für die Einnahme entscheidet. Im Falle einer Verschlechterung, Exazerbation oder eines erstmaligen Auftretens einer dieser Bedingungen oder Risikofaktoren soll die Frau ihren Arzt/ihre Ärztin aufsuchen. Diese/r wird dann entscheiden, ob das COC abgesetzt werden soll.

Zirkulationsstörungen

Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die Inzidenz von venösen Thromboembolien (VTE) bei Anwenderinnen von oralen Kontrazeptiva mit niedrigem Östrogengehalt (<50 µg Ethinylestradiol) im Bereich von etwa 20 bis 40 Fälle pro 100.000 Frauenjahre liegt, wobei diese Risikoschätzung je nach Gestagen variieren kann. Im Vergleich dazu beträgt die Inzidenz unter den Nichtanwenderinnen 5 bis 10 Fälle pro 100.000 Frauenjahre. Die Anwendung jedes kombinierten oralen Kontrazeptivums birgt ein erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung.

Das zusätzliche VTE-Risiko ist während des ersten Jahres einer erstmaligen Anwendung eines kombinierten oralen Kontrazeptivums am höchsten. Dieses erhöhte Risiko ist jedoch geringer als das mit einer Schwangerschaft assoziierte VTE-Risiko, das auf 60 Fälle pro 100.000 Schwangerschaften angegeben wird. In 1-2 % der Fälle führt eine VTE zum Tode.

Das absolute Gesamtrisiko (d. h. die Inzidenz) für VTE unter der Einnahme von Levonorgestrel-haltigen kombinierten oralen Kontrazeptiva mit 30 µg Ethinylestradiol beträgt etwa 20 Fälle pro 100.000 Anwenderinnenjahre.

Epidemiologische Untersuchungen haben auch einen Zusammenhang zwischen der Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva und einem und einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolien wie Myokardinfarkt, transitorische ischämische Attacke und Schlaganfall aufgezeigt.

Extrem selten wurde über das Auftreten von Thrombosen in anderen Blutgefäßen wie z. B. in den Leber-, Mesenterial-, Nieren-, Gehirn- oder Netzhautvenen und –arterien bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva berichtet. Es besteht jedoch kein Konsens darüber, ob das Auftreten solcher Ereignisse in Zusammenhang mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva steht.

Die Symptome venöser und/oder arterieller thrombotischer/thromboembolischer Komplikationen oder eines zerebrovaskulären Insults können sein:

Das Auftreten einer oder mehrerer dieser Symptome kann ein Grund für das sofortige Absetzen von Junonia beta sein.

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei COC-Anwenderinnen steigt mit:

Das Risiko für arterielle thomboembolische Komplikationen oder einen zerebrovaskulären Insult bei COC-Anwenderinnen steigt mit:

Das Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder multipler Risikofaktoren für venöse oder arterielle Erkrankungen kann ebenfalls eine Gegenanzeige darstellen. Auch die Möglichkeit einer gerinnungshemmenden Therapie sollte in Betracht gezogen werden. COC-Anwenderinnen sollten speziell darauf hingewiesen werden, bei möglichen Anzeichen einer Thrombose ihren Arzt aufzusuchen. Im Falle einer vermuteten oder gesicherten Thrombose sollte das COC abgesetzt werden. Aufgrund des teratogenen Potentials der gerinnungshemmenden Therapie (Cumarine) sollten geeignete alternative kontrazeptive Maßnahmen getroffen werden.

Das erhöhte Risiko für das Auftreten thromboembolischer Ereignisse im Wochenbett ist zu beachten (siehe Abschnitt 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit).

Sonstige Erkrankungen, bei denen Gefäßkomplikationen auftreten können, sind u. a. Diabetes mellitus, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom sowie chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa).

Ein Anstieg der Häufigkeit oder Schwere von Migräne unter COC-Anwendung (ein mögliches Prodromalzeichen für ein zerebrovaskuläres Ereignis) kann ein Grund zum sofortigen Absetzen des COC sein.

Tumoren

In einigen epidemiologischen Untersuchungen wurde ein erhöhtes Risiko für Zervixkarzinome bei Langzeitanwenderinnen von COC berichtet. Es ist jedoch weiterhin umstritten, inwieweit hierbei Störeffekte wie das Sexualverhalten und andere Faktoren wie das humane Papillomavirus (HPV) eine Rolle spielen.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ergeben, dass das relative Risiko (RR) für die Diagnose eines Mammakarzinoms bei Frauen, die zu dem betreffenden Zeitpunkt COC einnehmen, geringfügig erhöht ist (RR = 1,24). Nach Absetzen des COD verschwindet das erhöhte Risiko im Laufe von 10 Jahren allmählich. Da Mammakarzinome vor dem 40. Lebensjahr selten sind, ist die Anzahl der zusätzlich diagnostizierten Brustkrebsfälle bei Anwenderinnen, die zu diesem Zeitpunkt ein COC einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, gering im Verhältnis zum Gesamtrisiko, an Brustkrebs zu erkranken. Diese Studien liefern keine Hinweise auf einen ursächlichen Zusammenhang. Die beobachtete Risikoerhöhung kann auf eine frühzeitigere Diagnosestellung von Brustkrebs bei COC-Anwenderinnen, die biologischen Wirkungen eines COC oder eine Kombination aus beidem zurückzuführen sein. Bei Frauen, die irgendwann einmal ein COC eingenommen haben, befindet sich der diagnostizierte Brustkrebs tendenziell in einem weniger fortgeschrittenen klinischen Stadium als bei Frauen, die noch nie ein COC angewendet haben.

In seltenen Fällen wurde über benigne Lebertumoren und noch seltener über maligne Lebertumoren bei COC-Anwenderinnen berichtet. In Einzelfällen führten diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen. Differentialdiagnostisch sollte an einen Lebertumor gedacht werden, wenn bei Frauen unter COC-Anwendung starke Oberbauchschmerzen, eine Lebervergrößerung oder Zeichen einer intraabdominellen Blutung auftreten.


Sonstige Erkrankungen

Frauen mit einer Hypertriglyzeridämie oder einer diesbezüglichen positiven Familienanamnese können unter der Einnahme eines COC ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Pankreatitis haben.

Obwohl bei vielen Frauen, die ein COC verwenden, von einem geringfügigen Blutdruckanstieg berichtet wurde, ist ein klinisch relevanter Blutdruckanstieg selten. Nur in diesen seltenen Fällen ist ein sofortiges Absetzen des COC gerechtfertigt. Ein systematischer Zusammenhang zwischen der Anwendung eines COC und einem klinischen Blutdruckanstieg ist nicht belegt. Wenn unter der Anwendung eines COC bei bereits bestehender Hypertonie anhaltend erhöhte Blutdruckwerte oder ein signifikanter Blutdruckanstieg nicht adäquat auf eine antihypertensive Therapie ansprechen, muss das COC abgesetzt werden. Wo es angezeigt erscheint, kann die Einnahme eines COC wieder aufgenommen werden, sobald sich die Blutdruckwerte unter der antihypertensiven Therapie normalisiert haben.

Über ein Auftreten bzw. eine Verschlechterung folgender Erkrankungen wurde sowohl in der Schwangerschaft als auch unter COC-Anwendung berichtet, wobei ein Zusammenhang mit der COC-Anwendung nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte: cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus; Gallensteine, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, Sydenham-Chorea, Herpes gestationis, Otosklerose-bedingter Hörverlust, depressive Verstimmung.

Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogene Estrogene Symptome eines Angioödems hervorrufen oder verschlechtern.


Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können eine Unterbrechung der Einnahme des COC erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte normalisiert haben. Bei Wiederauftreten eines erstmalig während einer Schwangerschaft oder einer früheren Anwendung von steroidalen Sexualhormonen aufgetretenen cholestatischen Ikterus und/oder Pruritus müssen COC abgesetzt werden.

Obwohl COC einen Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und die Glukosetoleranz haben können, liegen keine Hinweise für eine Notwendigkeit zur Änderung der Therapieregime bei Diabetikerinnen vor, welche niedrig dosierte COC anwenden. Dennoch sollten Diabetikerinnen, insbesondere in der ersten Zeit der COC-Anwendung, sorgfältig überwacht werden.

Unter der COC-Anwendung wurde von einer Verschlechterung endogener Depressionen, Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet.

Gelegentlich können Chloasmen auftreten, insbesondere bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen mit einer Veranlagung für Chloasmen sollten während der COC-Einnahme Sonnenlicht oder ultraviolette Bestrahlung meiden.

Ärztliche Untersuchung/Beratung


Vor der erstmaligen oder einer erneuten Verordnung von Junonia beta ist eine vollständige medizinische Anamnese (einschließlich Familienanamnese) zu erheben und eine Schwangerschaft auszuschließen. Der Blutdruck muss gemessen und eine körperliche Untersuchung unter Beachtung der Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen) und Warnhinweise (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung) vorgenommen werden. Die Anwenderin sollte zudem angehalten werden, die Gebrauchsinformation sorgfältig durchzulesen und diese zu befolgen. Häufigkeit und Umfang der Untersuchungen sollen in Übereinstimmung mit den in der Praxis gültigen Richtlinien durchgeführt und für jede Frau individuell angepasst werden.

Die Frauen sollten darauf hingewiesen werden, dass orale Kontrazeptiva keinen Schutz vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bieten.


Reduzierte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von COC kann herabgesetzt sein, wenn die Einnahme von Tabletten vergessen wurde, wenn während der Einnahme Erbrechen oder Durchfälle auftreten oder wenn gleichzeitig andere Arzneimittel eingenommen werden.

Zyklusstörungen

Bei allen COC kann es, insbesondere in den ersten Monaten nach der Einnahme, zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblutungen) kommen. Daher ist eine Abklärung unregelmäßiger Blutungen erst nach einer Anpassungsphase von ungefähr drei Zyklen sinnvoll. Von den Anwenderinnen von Junonia beta berichteten mehr als 50% in den ersten 6 Monaten der Einnahme über Blutungsunregelmäßigkeiten (Schmier- und/oder Durchbruchblutungen).

Persistieren die Blutungsunregelmäßigkeiten oder treten sie erstmals nach zuvor regelmäßigen Zyklen auf, sollten nichthormonale Ursachen in Betracht gezogen und geeignete diagnostische Maßnahmen ergriffen werden, um eine maligne Erkrankung oder eine Schwangerschaft auszuschließen. Dies kann auch eine Kürettage beinhalten.

Es ist möglich, dass es bei manchen Frauen in der Einnahmepause zu keiner Entzugsblutung kommt. Falls das COC vorschriftsmäßig, wie unter Abschnitt 4.2 beschrieben, eingenommen wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wurde das COC allerdings vor der ersten ausgebliebenen Entzugsblutung nicht vorschriftsmäßig eingenommen oder ist bereits zum zweiten Mal die Abbruchblutung ausgeblieben, muss vor der weiteren Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Patientinnen mit den seltenen hereditären Problemen einer Galactoseintoleranz, einem Lapp-Lactase-Mangel oder einer Glucose-Galactose-Malabsorption dürfen dieses Medikament nicht erhalten.


Patientinnen mit den seltenen hereditären Problem einer Fructoseintoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einem Sucrase-Isomaltase-Mangel dürfen dieses Medikament nicht erhalten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Wechselwirkungen

Wechselwirkungen zwischen COC und anderen Arzneimitteln können den kontrazeptiven Schutz beeinträchtigen und/oder zu Durchbruchblutungen führen.

Herabgesetzte Resorption: Wirkstoffe, die die gastrointestinale Motilität erhöhen wie z. B. Metoclopramid können die Hormonaufnahme vermindern.

Hepatischer Metabolismus:Wechselwirkungen können auftreten mit Arzneimittel, die mikrosomale Leberenzyme induzieren, was zu einer erhöhten Clearance der Sexualhormone führen kann. Solche Arzneimittel sind unter anderem Hydantoin-Derivate (z. B. Phenytoin), Barbiturate, Primidon, Carbamazepin, Rifampicin und möglicherweise auch Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat und Griseofulvin.Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut enthalten dürfen nicht zusammen mit Junonia beta Tabletten eingenommen werden, da dies potentiell zu einem Verlust der kontrazeptiven Wirkung führen kann. Es liegen Berichte über Durchbruchblutungen und unerwünschte Schwangerschaften vor. Die Enzym-induzierende Wirkung kann über 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Johanniskraut anhalten.

Auch für HIV-Proteasen (z. B. Ritonavir) und Nicht-Nukleosid-Hemmer der reversen Transkriptase (z. B. Nevirapin) und Kombinationen davon wurde berichtet, dass diese potentiell den Lebermetabolismus beeinträchtigen können.

Interferenz mit dem enterohepatischen Kreislauf:aus einigen klinischen Berichten geht hervor, dass die enterohepatische Zirkulation von Estrogenen gedrosselt werden kann, wenn diese zusammen mit bestimmten Antibiotika (z. B. Penicilline, Tetrazykline) gegeben werden, was zu einer Senkung der Ethinylestradiolkonzentration im Serum führen kann.

Frauen, die mit diesen Arzneimitteln behandelt werden, sollten vorübergehend für die Zeit der Behandlung zusätzlich zur COC eine Barrieremethode oder sonstige alternative Verhütungsmethode anwenden. Unter der Behandlung mit Leberenzym-induzierenden Arzneimitteln muss über die ganze Dauer der begleitenden Arzneimitteltherapie und 28 Tage darüber hinaus eine Barrieremethode angewendet werden. Mit Antibiotika (mit Ausnahme von Rifampicin und Griseofulvin) behandelte Frauen sollten für die Zeit der Anwendung von Antibiotika und 7 Tage darüber hinaus eine Barrieremethode anwenden. Wenn die Arzneimitteltherapie fortgesetzt wird, wenn die Tabletten einer COC-Packung aufgebraucht sind, sollte mit der Einnahme aus der nächsten COC-Packung untermittelbar anschließend ohne übliche Einnahmepause begonnen werden.

Orale Kontrazeptiva können in den Metabolismus bestimmter anderer Arzneimittel beeinflussen. So wurde berichtet, dass sich die Plasmakonzentrationen von Cyclosporin bei gleichzeitiger Anwendung von oralen Kontrazeptiva erhöhen können. Für Lamotrigin konnte gezeigt werden, dass dessen Plasmakonzentrationen durch COC verringert werden, was subtherapeutische Lamotriginspiegel zur Folge haben kann.

Hinweis: Die Fachinformationen gleichzeitig verabreichter Arzneimittel sollten auf mögliche Wechselwirkungen hin überprüft werden.

Laboruntersuchungen

Die Anwendung von kontrazeptiv wirkenden Steroiden kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen. Darunter fallen unter anderem die biochemischen Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion sowie die Plasmaspiegel von (Carrier-) Proteinen (z. B. des Kortikosteroid-bindenden Globulins und der Lipid-/Lipoproteinfraktionen), die Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowie die Parameter von Blutgerinnung und Fibrinolyse. Im Allgemeinen bleiben diese Veränderungen jedoch innerhalb des Normbereiches.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Junonia beta ist während einer Schwangerschaft nicht indiziert.


Tritt unter der Anwendung von Junonia beta Tabletten eine Schwangerschaft ein, ist das Präparat sofort abzusetzen.

In den meisten epidemiologischen Untersuchungen fand sich jedoch weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft COC eingenommen hatten, noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme eines COC während der frühen Schwangerschaft.

COC können die Laktation beeinflussen, da sie die Menge der Muttermilch vermindern und deren Zusammensetzung verändern können. Daher wird die Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva im Allgemeinen nicht empfohlen, solange der Säugling nicht vollständig abgestillt ist. Geringe Mengen der kontrazeptiven Steroide und/oder deren Metaboliten können in die Muttermilch übergehen und Auswirkungen auf das Kind haben.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Junonia beta hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Die häufigsten Arzneimittelnebenwirkungen bei COC-Anwenderinnen sind Kopfschmerzen (17 – 24 % der Frauen).

Weitere Nebenwirkungen, die bei Anwenderinnen von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva einschließlich Junonia beta berichtet wurden, sind:

Organsystem

Häufig

(>1/100)

Gelegentlich

(>1/1.000 und <1/100)

Selten

(< 1/1.000),

Augenerkrankungen



Kontaktlinsen-unverträglichkeit

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit, Bauchschmerzen

Erbrechen, Durchfall


Erkrankungen des Immunsystems



Überempfindlichkeit

Untersuchungen

Gewichtszunahme


Gewichtsabnahme

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen


Flüssigkeitseinlagerung


Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Migräne


Psychiatrische Erkrankungen

Depressive Verstimmung, Stimmungsschwankungen

Verminderte Libido

Gesteigerte Libido

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Empfindlichkeit der Brust, Brustschmerzen

Vergrößerung der Brust

Brustausfluss, Scheidenausfluss

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Hautausschlag

Urtikaria

Erythema nodosum, Erythema multiforme

*Es wird der jeweils zutreffendste MedDRA-Begriff (Version 7.0) verwendet, um eine bestimmte Reaktion zu beschreiben. Synonyme oder ähnliche Zustände sind nicht separat aufgeführt, sollten aber ebenfalls in Betracht gezogen werden.



Die folgenden schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse wurden bei Frauen unter der Einnahme von COC berichtet und sind im Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung näher beschrieben:

- venöse thromboembolische Störungen;

- arterielle thromboembolische Störungen;

- Hypertonie;

- Lebertumoren;

- Das Auftreten oder die Verschlechterung von Erkrankungen, für die ein Zusammenhang mit der COC-Einnahme nicht eindeutig ist: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Endometriose, Uterusmyom, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, Herpes gestationis, Sydenham-Chorea, hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus;

Die Diagnosehäufigkeit von Brustkrebs unter Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva (OC) ist nur geringfügig erhöht. Da Brustkrebs vor dem 40. Lebensjahr selten sind, ist das zusätzliche Risiko, an Brustkrebs zu erkranken im Verhältnis zum Gesamtrisiko gering. Eine Kausalität in Verbindung mit der Einnahme von COC ist nicht bekannt. Weitere Informationen siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen und 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung.

Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogene Estrogene Symptome eines Angioödems hervorrufen oder verschlechtern.


4.9 Überdosierung


Es liegen bislang keine Berichte über durch eine Überdosierung hervorgerufene schwerwiegende unerwünschte Wirkungen vor. Symptome, die durch eine Überdosierung hervorgerufen werden können, sind Übelkeit, Erbrechen und bei jungen Mädchen leichte vaginale Blutungen. Es gibt kein Antidot und die Behandlung muss symptomatisch erfolgen.


5: PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen, ATC-Code: G03AA07


Die kontrazeptiven Wirkungen von COC beruhen auf der Interaktion verschiedener Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und Endometriumsveränderungen anzusehen sind.


Kombinierte orale Kontrazeptiva haben bei korrekter Einnahme eine Versagensrate von etwa 1 % pro Jahr (Methodenversagen). Wenn die Tabletteneinnahme vergessen wird oder nicht korrekt erfolgt (Anwendungsfehler) ist mit einer höheren Versagensrate zu rechnen.

Die kontrazeptiven Wirkungen von COC beruhen auf der Interaktion verschiedener Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und Endometriumsveränderungen anzusehen sind.

Klinische Prüfungen wurden bei 2.498 Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren durchgeführt. Der aus diesen Studien berechnete Gesamt-Pearl-Index beträgt 0,69 (95 %-Konfidenzintervall 0,30 – 1,36) basierend auf 15.026 Behandlungszyklen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Levonorgestrel

Resorption
Levonorgestrel wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Konzentrationen des Wirkstoffs im Serum von etwa 2,3 ng/ml werden etwa 1,3 Stunden nach Einnahme einer Junonia beta Tablette erreicht. Die Bioverfügbarkeit beträgt nahezu 100 %.

Distribution
Levonorgestrel wird an Serumalbumin und Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) gebunden. Nur 1,1 % der Gesamtwirkstoffkonzentration im Serum liegen als freies Steroid vor, etwa 65 % werden spezifisch an SHBG und circa 35 % werden unspezifisch an Albumin gebunden. Der Ethinylestradiol-induzierte Anstieg der SHBG-Konzentration beeinflusst die relative Distribution von Levonorgestrel in verschiedene Proteinfraktionen. Die Induktion des Bindungsproteins ruft einen Anstieg der SHBG-gebundenen Fraktion und einen Abfall in der Albumin-gebundenen Fraktion hervor. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Levonorgestrel beträgt 129 l nach Einnahme einer Einzeldosis.

Metabolismus
Levonorgestrel wird über die bekannten Abläufe der Steroidmetabolisierung vollständig metabolisiert. Die metabolische Clearance von Levonorgestrel im Serum beträgt etwa 1,0 ml/min/kg.

Elimination
Die Levonorgestrelspiegel im Serum fallen in zwei Phasen ab. Die terminale Phase ist gekennzeichnet durch eine Halbwertszeit von etwa 25 Stunden. Levonorgestrel wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Seine Metaboliten werden in Urin und Faeces (biliär) mit einem Exkretionsverhältnis von etwa 1:1 ausgeschieden. Die Halbwertszeit der Metabolitenausscheidung beträgt circa 1 Tag.

Steady State-Bedingungen
Während fortgesetzter Behandlung mit Junonia beta Tabletten steigen die Levonorgestrelspiegel im Serum um etwa das 3fache an bis in der zweiten Hälfte des Behandlungszyklus Steady State-Bedingungen erreicht sind. Die Pharmakokinetik von Levonorgestrel wird von den SHBG-Spiegeln im Serum beeinflusst, die unter der Anwendung von Estradiol um das 1,5–1,6fache ansteigen. Daher sind im Steady-State die Clearance im Serum und das Verteilungsvolumen geringfügig herabgesetzt (0,7 ml/min/kg und etwa 100 l).

Ethinylestradiol

Resorption
Ethinylestradiol wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Konzentrationen des Wirkstoffs im Serum von etwa 50 pg/ml werden innerhalb von 1–2 Stunden nach Einnahme einer Junonia beta Tablette erreicht. Während der Resorption und der First pass-Metabolisierung in der Leber wird Ethinylestradiol weitgehend metabolisiert, was in einer mittleren oralen Bioverfügbarkeit von etwa 45 % resultiert (interindividuelle Schwankung circa 20–65 %).

Distribution
Ethinylestradiol wird in hohem Maße (etwa 98 %) aber unspezifisch an Albumin im Serum gebunden und induziert einen Anstieg der Serumkonzentrationen von SHBG. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Ethinylestradiol beträgt 2,8–8,6 l/kg.

Metabolismus
Ethinylestradiol wird durch präsystemische Konjugation in der Schleimhaut des Dünndarms und in der Leber abgebaut. Es wird primär über eine aromatische Hydroxylierung metabolisiert. Dabei fallen verschiedene hydroxilierte und methylierte Metaboliten an, die sowohl in freier Form als auch als Glucuronid- und Sulfatkonjugate im Serum vorliegen. Die metabolische Clearance im Serum beträgt 2,3–7 ml/min/kg.

Elimination
Die Ethinylestradiolspiegel im Serum nehmen zweiphasisch ab, wobei Phase 1 durch eine Halbwertszeit von etwa 1 Stunde und Phase 2 durch eine Halbwertszeit von 10-20 Stunden gekennzeichnet ist.

Ethinylestradiol wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Seine Metaboliten werden in Faeces und Urin in mit einem Exkretionsverhältnis von 4:6 ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit der Metaboliten beträgt circa 1 Tag.

Steady State-Bedingungen
Während fortgesetzter Behandlung mit Junonia beta Tabletten steigen die Ethinylestradiolkonzentration im Serum um etwa das Doppelte an. Aufgrund der variablen Halbwertszeit im Hinblick auf die terminale Phase bei der Clearance im Serum und der täglichen Verabreichung werden Steady State-Bedingungen innerhalb etwa einer Woche erreicht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Studien (unersucht wurden allgemeine Toxizität, Genotoxizität, karzinogenes Potential und Reproduktionstoxizität) zeigten ausschließlich Effekte, die anhand des bekannten Hormonprofils von Ethinylestradiol und Levonorgestrel erklärt werden können.

Es sollte jedoch bedacht werden, dass steroidale Sexualhormone das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe und Tumoren fördern können.


6: PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Talkum

Povidon K-25

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Überzug:

Sucrose

Talkum

Calciumcarbonat

Povidon K-90

Glycerol

Macrogol 6000

Titandioxid (E171)

Carnaubawachs


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25°C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Die Tabletten sind verpackt in PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen


Präsentation:

Packungsgrößen:

21 überzogene Tabletten (1 Blisterpackung zu 21)

63 überzogene Tabletten (3 Blisterpackung zu 21)

126 überzogene Tabletten (6 Blisterpackung zu 21)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7: INHABER DER ZULASSUNG:


Famy Care Europe Ltd.

One Wood Street

London, EC2V 7WS
Vereinigtes Königreich


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


9: DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


< Ist national auszufüllen >


11:VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


10: STAND DER INFORMATION


< Ist national auszufüllen >