iMedikament.de

Jutalar 4 Mg Retardtabletten

Fachinformation


BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Jutalar 4 mg Retardtabletten


QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Eine Retardtablette enthält 4 mg Doxazosin (als Mesilat).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


DARREICHUNGSFORM


Retardtablette.

Weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit der Prägung „DL“.


KLINISCHE ANGABEN


Anwendungsgebiete



Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Tabletten können zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon eingenommen werden. Die Tabletten müssen als Ganzes mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden. Die Tabletten dürfen nicht gekaut, geteilt oder zerstoßen werden.


Die empfohlene Höchstdosis beträgt 8 mg Doxazosin einmal täglich.


Essentielle Hypertonie:

Erwachsene: In der Regel 4 mg Doxazosin einmal täglich. Falls erforderlich, kann die Dosis auf 8 mg Doxazosin einmal täglich erhöht werden.


Doxazosin kann zur Monotherapie oder in Kombination mit einem anderen Arzneimittel wie z.B. einem Thiaziddiuretikum, Betablocker, Calciumantagonisten oder ACE-Hemmer angewendet werden.


Symptomatische Behandlung der Prostatahyperplasie:

Erwachsene: In der Regel 4 mg Doxazosin einmal täglich. Falls erforderlich, kann die Dosis auf

8 mg Doxazosin einmal täglich erhöht werden.


Doxazosin kann bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH), die entweder hyperton oder normoton sind, angewendet werden, da die Beeinflussung des Blutdrucks bei normotonen Patienten klinisch nicht signifikant ist. Bei Patienten mit erhöhtem Blutdruck werden beide Erkrankungen gleichzeitig behandelt.


Ältere Patienten: Es gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Da die Pharmakokinetik bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht verändert ist und es keine Hinweise darauf gibt, dass Doxazosin eine bestehende eingeschränkte Nierenfunktion verschlimmert, kann bei diesen Patienten die normale Dosis gegeben werden (siehe Abschnitt 4.4).


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:An Patienten mit Anzeichen einer eingeschränkten Leberfunktion ist Doxazosin nur mit besonderer Vorsicht zu verabreichen. Es gibt keine klinischen Erfahrungen für Patienten mit einer schweren Leberfunktionsstörung, daher wird die Anwendung von Doxazosin nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).


Kinder und Jugendliche:Doxazosin wird für die Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen.


Gegenanzeigen


Doxazosin ist kontraindiziert bei:

1nur bei Patienten, welche Retardtabletten einnehmen

2nur bei der Indikation „Hypertonie“

3nur bei der Indikation „benigne Prostatahyperplasie“


Doxazosin ist als Monotherapie kontraindiziert bei Patienten, die entweder unter Überlaufinkontinenz oder Anurie mit oder ohne progredienter Niereninsuffizienz leiden.


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Informationen, die den Patienten mitgeteilt werden müssen:Die Patienten müssen darüber informiert werden, dass sie die Tabletten als Ganzes geschluckt werden müssen. Die Patienten dürfen die Tabletten nicht kauen, teilen oder zerstoßen.


Bei diesem Produkt ist der Wirkstoff von einer inerten, unverdaulichen Umhüllung umgeben, der für eine kontrollierte Freisetzung des Wirkstoffes über einen längeren Zeitraum sorgt. Nach der Passage des Gastrointestinal-Trakts wird die leere Tablettenumhüllung ausgeschieden. Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie nicht beunruhigt sein müssen, wenn sie manchmal Überreste in ihrem Stuhl finden, die wie eine Tablette aussehen.


Ungewöhnliche kurze Zeiten für die Magen-Darm-Passage (z.B. nach chirurgischer Resektion) können in unvollständiger Resorption resultieren. Im Hinblick auf die lange Halbwertszeit von Doxazosin ist die klinische Relevanz hiervon unklar.


Behandlungsbeginn:In Verbindung mit den alpha-blockierenden Eigenschaften von Doxazosin können die Patienten insbesondere zu Beginn der Behandlung orthostatische Hypotonie erleben, die sich in Schwindel und Schwächegefühl oder selten auch in Bewusstseinsverlust (Synkope) äußert. Daher gehört es zu einer umsichtigen medizinischen Behandlung dazu, den Blutdruck zu Beginn der Behandlung zu überwachen, um das Potential für orthostatische Effekte zu vermindern. Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, bei Beginn der Behandlung mit Doxazosin Situationen zu vermeiden, in denen Verletzungsgefahr besteht, falls Schwindel oder Schwächegefühl auftreten.


Anwendung bei Patienten mit akuten Herzerkrankungen:

Wie bei allen anderen vasodilatatorischen Antihypertensiva gehört es zu einer umsichtigen medizinischen Behandlung dazu, Patienten mit den folgenden akuten Herzerkrankungen um Vorsicht zu bitten, wenn sie Doxazosin einnehmen:


Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Wie bei allen anderen Arzneimitteln, die vollständig in der Leber metabolisiert werden, ist Doxazosin bei Patienten mit Anzeichen einer eingeschränkten Leberfunktion mit Vorsicht anzuwenden. Da keine klinischen Erfahrungen mit Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen


Anwendung mit PD5-Inhibitoren:

Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von Doxazosin und Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil), da beide Wirkstoffe eine Vasodilatation verursachen und so bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen können. Um das Risiko für eine orthostatische Hypotonie zu reduzieren, wird empfohlen, nur mit einer Behandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren zu beginnen, wenn der Patient stabil auf die alpha-Blocker-Therapie eingestellt ist. Außerdem wird empfohlen, die Behandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren mit der niedrigsten möglichen Dosis zu beginnen und nach der Einnahme von Doxazosin mindestens 6 Stunden zu warten. Es wurden keine Studien mit Doxazosin Retardtabletten durchgeführt.


Anwendung bei Patienten, die sich einer Katarakt-Operation unterziehen müssen:

Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während der Katarakt-Operationen das sog. „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten einer IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu vermehrten Komplikationen während der Katarakt-Operation führen. Deshalb sollte der augenärztliche Chirurg vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell alpha-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Anwendung von Doxazosin und Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Doxazosin bindet stark an Plasmaproteine (98 %). In-vitro-Untersuchungen an Humanplasma zeigen, dass Doxazosin keine Auswirkung auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.


Konventionelles Doxazosin wurde zusammen mit Thiaziddiuretika, Furosemid, Betablockern, nichtsteroidalen Antirheumatika, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulantien gegeben, ohne dass unerwünschte Arzneimittelwechselwirkungen auftraten. Allerdings liegen keine Daten aus konventionellen Arzneimittelwechselwirkungsstudien vor.


Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer alpha-Blocker und anderer Antihypertonika.


In einer offenen, randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie an 22 gesunden männlichen Probanden resultierte die Einnahme einer Einzeldosis von 1 mg Doxazosin am ersten Tag eines 4-tägigen-Dosierungsregimes von oral verabreichtem Cimetidin (400 mg zweimal täglich) in einer 10%igen Erhöhung der mittleren AUC von Doxazosin, aber nicht in signifikanten Veränderungen des mittleren Cmaxund der mittleren Halbwertszeit von Doxazosin. Die 10%ige Erhöhung in der mittleren AUC von Doxazosin durch Cimetidin liegt innerhalb der interindividuellen Schwankung (27 %) der mittleren AUC von Doxazosin und Placebo.


Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft


Für die Indikation „Hypertonie“:

Da keine adäquaten kontrollierten klinischen Studien mit Schwangeren durchgeführt wurden, wurde die Sicherheit von Doxazosin bei Schwangeren nicht nachgewiesen. Dementsprechend darf Doxazosin während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der mögliche Nutzen die Risiken überwiegt. Obwohl in tierexperimentellen Studien keine teratogenen Wirkungen erkennbar waren, wurde bei sehr hohen Dosierungen eine verringerte fetale Überlebensrate beobachtet (siehe Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).


Stillzeit


Mütter müssen abstillen, wenn eine Behandlung mit Doxazosin notwendig ist (siehe Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).


Laktation


Doxazosin ist während der Stillzeit kontraindiziert, da sich der Wirkstoff in der Milch laktierender Ratten anreichert (siehe Abschnitt 5.3) und keine Informationen über einen Übergang des Wirkstoffes in die Muttermilch beim Menschen vorliegen.


Für die Indikation „benigne Prostatahyperplasie“:


Dieser Abschnitt ist nicht zutreffend.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Die Fähigkeit zur Teilnahme an Aktivitäten wie das Bedienen von Maschinen oder das Führen eines Kraftfahrzeugs kann insbesondere zu Beginn der Behandlung beeinträchtigt werden.


Nebenwirkungen


Die folgenden Nebenwirkungen wurden während der Behandlung mit Doxazosin beobachtet und berichtet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000).


Systemorganklasse

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt

Infektionen und parasitäre Erkrankungen


Atemwegsinfektion, Harnwegsinfektion





Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems





Leukopenie, Thrombozytopenie


Erkrankungen des Immunsystems



Allergische Reaktion auf den Wirkstoff




Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen



Anorexie, Gicht, verstärkter Appetit




Psychiatrische Erkrankungen



Angst, Depression, Insomnie


Agitiertheit, Nervosität


Erkrankungen des Nervensystems


Schwindel, Kopfschmerz, Somnolenz

Schlaganfall, Hypästhesie, Synkope, Tremor


Orthostatischer Schwindel, Parästhesie


Augenerkrankungen





Verschwommenes Sehen

Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


Vertigo

Tinnitus




Herzerkrankungen


Palpitation, Tachykardie

Angina pectoris, Myokardinfarkt


Bradykardie, kardiale Arrhythmien


Gefäßerkrankungen


Hypotonie, orthostatische Hypotonie



Flush


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis

Epistaxis


Bronchospasmus


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Abdominelle Schmerzen, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Übelkeit

Verstopfung, Diarrhoe, Flatulenz, Erbrechen, Gastroenteritis



Geschmacksstörungen

Leber- und Gallenerkrankungen



Abnormale Leberwerte


Cholestase, Hepatitis, Ikterus


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Pruritus

Hautausschlag


Alopezie, Purpura, Urtikaria



Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Rückenschmerzen, Myalgie

Arthralgie


Muskelkrämpfe, Muskelschwäche


Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Zystitis, Harninkontinenz

Dysurie, Hämaturie, Miktionsfrequenz


Miktionsstörungen, Nokturie, Polyurie, erhöhte Diurese


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse



Impotenz


Gynäkomastie, Priapismus

Verzögerte Ejakulation

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Asthenie, Brustschmerz, Grippe-ähnliche Symptome, periphere Ödeme

Schmerzen, Gesichtsödeme


Müdigkeit, allgemeines Unwohlsein


Untersuchungen



Gewichtszunahme





Überdosierung


Sollte eine Überdosis zu Hypotonie führen, sollte der Patient sofort in Rückenlage mit dem Kopf nach unten gebracht werden. Andere unterstützende Maßnahmen sollten durchgeführt werden, wenn es für den individuellen Fall angebracht erscheint. Aufgrund der hohen Plasmaproteinbindung von Doxazosin ist eine Dialyse nicht indiziert.


PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Alpha-Adrenorezeptor-Antagonisten

ATC-Code: C02CA04


Hypertonie:

Die Anwendung von Doxazosin bewirkt bei hypertonen Patienten eine klinisch bedeutsame Senkung des Blutdrucks infolge einer Verminderung des systemischen Gefäßwiderstands. Diese Wirkung beruht vermutlich auf einer selektiven Blockade der Alpha-1-Adrenozeptoren in den Gefäßen. Die einmal tägliche Gabe führt zu einer klinisch relevanten Blutdrucksenkung, die den ganzen Tag und noch 24 Stunden nach der Anwendung anhält. Die meisten Patienten sind mit der Initialdosis von 4 mg Doxazosin ausreichend behandelt. Bei Patienten mit Hypertonie bewirkte die Behandlung mit Doxazosin im Sitzen und im Stehen eine vergleichbare Blutdrucksenkung.


Bluthochdruckpatienten, die mit schnell freisetzenden Doxazosin-Tabletten behandelt werden, können auf Jutalar 4 mg Retardtabletten umgestellt werden. Die Dosis kann nach Bedarf bei gleich bleibender Wirkung und Verträglichkeit gesteigert werden.


Bei Langzeitbehandlung mit Doxazosin zeigte sich keine Toleranzentwicklung. In seltenen Fällen kam es während einer Langzeitbehandlung zu einem Anstieg der Plasmareninaktivität und Tachykardie.

Doxazosin hat eine günstige Wirkung auf die Blutfette und bewirkt einen signifikanten Anstieg des HDL/Gesamtcholesterin-Verhältnisses (ca. 4–13 % des Ausgangswerts) und eine signifikante Senkung der Gesamtglyceride und des Gesamtcholesterins. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist noch nicht bekannt.


Die Behandlung mit Doxazosin bewirkte die Rückbildung von linksventrikulärer Hypertrophie, eine Hemmung der Thrombozytenaggregation und eine Erhöhung der Kapazität des Gewebsplasminogenaktivators. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist noch ungewiss.

Doxazosin verbessert außerdem die Insulinempfindlichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Insulinempfindlichkeit, doch ist die klinische Bedeutung auch dieses Befundes noch unklar.

Die Einnahme von Doxazosin ist nachweislich nicht mit unerwünschten Stoffwechseleffekten verbunden; es eignet sich daher für die Behandlung von Patienten, die gleichzeitig an Asthma, Diabetes, Linksherzinsuffizienz oder Gicht leiden.


Prostatahyperplasie:

Bei Patienten mit Prostatahyperplasie führt die Anwendung von Doxazosin infolge einer selektiven Blockade der Alpha-Adrenozeptoren im muskulären Stroma der Prostata, in der Kapsel und im Blasenhals zu einer signifikanten Verbesserung der Urodynamik und der Symptome.

Für die meisten Patienten mit Prostatahyperplasie reicht eine Behandlung mit der Initialdosis aus.

Doxazosin hat sich als wirksamer Blocker des 1A-Subtyps der Alpha-Adrenozeptoren erwiesen, die mehr als 70 % der adrenergen Subtypen in der Prostata ausmachen.


Im empfohlenen Dosisbereich hat Doxazosin nur eine geringe oder gar keine Wirkung auf den Blutdruck normotoner Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH).


Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:

Nach oraler Anwendung therapeutischer Dosen wird Doxazosin aus Jutalar 4 mg Retardtabletten gut resorbiert; Plasmaspitzenkonzentrationen werden nach allmählichem Ansteigen 6 bis 8 Stunden nach der Einnahme erreicht. Die Spitzenwerte im Plasma betragen etwa ein Drittel der Spitzenwerte, die mit der gleichen Dosis schnell freisetzender Doxazosin-Tabletten erreicht werden. Die Talspiegel nach 24 Stunden sind jedoch ähnlich. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Doxazosin führen zu geringfügigen Schwankungen der Plasmaspiegel. Das Verhältnis Spitzen-/Talspiegel beträgt bei Jutalar 4 mg Retardtabletten weniger als die Hälfte des entsprechenden Werts bei schnell freisetzenden Doxazosin-Tabletten.


Verglichen mit der schnell freisetzenden Darreichungsform entsprach die relative Bioverfügbarkeit von Doxazosin aus Jutalar 4 mg Retardtabletten im Fließgleichgewicht 54 % bei der 4-mg-Dosis und 59 % bei der 8-mg-Dosis.


Verteilung:

Die Plasmaproteinbindung von Doxazosin beträgt ca. 98 %.


Biotransformation:

Doxazosin wird stark metabolisiert, < 5 % werden unverändert ausgeschieden.

Doxazosin wird hauptsächlich durch O-Demethylierung und Hydroxylierung metabolisiert.


Ausscheidung:

Die Plasmaelimination verläuft biphasisch. Die terminale Eliminationshalbwertzeit beträgt 22 Stunden und stellt damit die Grundlage für die einmal tägliche Dosierung dar.


Ältere Patienten:

Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin bei älteren Patienten zeigten keine bedeutenden Abweichungen gegenüber jüngeren Patienten.


Eingeschränkte Nierenfunktion:

Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin an Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung zeigten ebenfalls keine bedeutenden Abweichungen gegenüber Patienten mit normaler Nierenfunktion.


Eingeschränkte Leberfunktion:

Es liegen nur in begrenztem Umfang Daten zur Anwendung bei Patienten mit einer Leberfunktionsstörung und zur Wirkung von Arzneimitteln, die den Leberstoffwechsel beeinflussen (z.B. Cimetidin), vor. In einer klinischen Studie mit 12 Patienten mit einer mittelschweren Leberfunktionsstörung war nach Anwendung einer Einzeldosis Doxazosin die AUC um 43 % erhöht und die orale Clearance um ca. 40 % verringert. Eine Behandlung mit Doxazosin sollte bei Patienten mit einer Leberfunktionsstörung mit besonderer Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.4.).


Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Gentoxizität und zur Kanzerogenität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Studien an trächtigen Kaninchen und Ratten mit Tagesdosen, die zu 4fach bzw. 10fach höheren Plasmaspiegeln verglichen mit der humantherapeutischen Exposition führten (Cmaxund AUC), ergaben keine Hinweise auf eine Schädigung des Fötus. Eine Verabreichung von 82 mg/kg/Tag (das 8fache der humantherapeutischen Exposition) war mit einer verringerten fetalen Überlebensrate verbunden.


Studien an laktierenden Ratten, die eine radioaktiv markierte Einzeldosis Doxazosin bekommen hatten, zeigten eine Anreicherung in der Muttermilch, deren Spitzenkonzentration etwa das 20fache der Plasmakonzentration des Muttertieres betrug. Nach oraler Verabreichung von radioaktiv markiertem Doxazosin erwies sich die Radioaktivität bei trächtigen Ratten als plazentagängig.


PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Liste der sonstigen Bestandteile


Tabletteninneres:

Macrogol

Mikrokristalline Cellulose

PovidonK 29-32

Butylhydroxytoluol (E321)

alpha-Tocopherol

Hochdisperses Siliciumdioxid

Natriumstearylfumarat


Tablettenüberzug:

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1), Dispersion 30 %

Hochdisperses Siliciumdioxid

Macrogol 1300-1600

Titandioxid (E171)


Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackung aus PVC/PVDC/Aluminium.

Packungsgrößen: 98 Retardtabletten.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


INHABER DER ZULASSUNG


Juta Pharma GmbH

Gutenbergstraße 13

D-24941 Flensburg

Tel.: 0461-995799-0

Fax: 0461–995799-40


Mitvertrieb:

Q-Pharm AG

Bahnhofstr. 1-3

D-23795 Bad Segeberg


ZULASSUNGSNUMMER


59517.00.00


DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


09.07.2004 / 17.09.2007


STAND DER INFORMATION


März 2012


VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig.