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Ketofex Kapseln

Document: 08.12.2009   Fachinformation (deutsch) change

Dermapharm AG

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Anlage1 zur ÄA vom 08.12.2009


Ketofex Kapseln, Hartkapsel

Zul.-Nr. 11728.00.00

Fachinformation, Seite 0 von 13



Fachinformation




Dermapharm AG Ketofex® Kapseln

Ketofex® Sirup




1. Bezeichnung der Arzneimittel

Ketofex Kapseln

Ketofex Sirup


Wirkstoff: Ketotifenfumarat



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Kapsel enthält 1,38 mg Ketotifenfumarat, entsprechend 1 mg Ketotifen.


5 ml Sirup (entspricht 1 Messlöffel) enthalten 1,38 mg Ketotifenfumarat, entsprechend 1 mg Ketotifen.


Sonstige Bestandteile:

Ketofex Kapseln enthalten 94,22 mg Lactose-Monohydrat.


5 ml Ketofex Sirup enthalten 1,665 mg Methyl-4-hydroxybenzoat, 0,830 mg Propyl-4-hydroxybenzoat, 100 mg Ethanol 96 % und 4000 mg Sorbitol-Lösung 70 %.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1



3. Darreichungsform

Ketofex Kapseln:Weiße Hartkapsel

Ketofex Sirup:Klare farblose Flüssigkeit



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Längerfristige Anwendung zur Vorbeugung von asthmatischen Beschwerden in Kombina­tion mit anderen antientzündlichen Medikamenten bei Patienten mit allergischer Polysym­ptomatik.

Allergischer Schnupfen und allergische Hauterkrankungen im Sinne einer symptomati­schen Behandlung, wenn eine Therapie mit nicht-sedierenden oralen Antihistaminika, bei Rhinitis allergica auch lokalen Anthistaminika oder lokalen Glukokortikoiden nicht indiziert ist.


Hinweis:

Zur Behandlung des akuten Asthmaanfalles eignet sich Ketofex Kapseln/Ketofex Sirup nicht.

Aufgrund der Datenlage kann eine alleinige Behandlung des Asthma bronchiale mit Keto­fex Kapseln/Ketofex Sirup nicht empfohlen werden. Mit einem Wirkungseintritt von Keto­tifen ist erst nach 8 - 12 Wochen zu rechnen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung

Ketofex Kapseln:

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 3 Jahren nehmen während der ersten 3 - 4 Tage der Behandlung abends je 1 Kapsel ein, danach morgens und abends je 1 Kapsel.

Falls notwendig, kann bei Erwachsenen und Kindern ab 10 Jahren die Dosis auf maximal 2 Kapseln morgens und abends erhöht werden.


Ketofex Sirup:

Kleinkinder von 6 Monaten bis 3 Jahren erhalten morgens und abends je 1/2Messlöffel zu 2,5 ml (entspricht 0,5 mg Ketotifen).


Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 3 Jahren nehmen während der ersten 3 - 4 Tage der Behandlung abends je 1 Messlöffel zu 5 ml (entspricht 1 mg Ketotifen) Ketofex Sirupein, danach morgens und abends je 1 Messlöffel zu 5 ml (entspricht 1 mg Ketotifen) Keto­fex Sirup.


Falls notwendig, kann bei Erwachsenen und Kindern ab 10 Jahren die Dosis auf maximal 2 Messlöffel zu 5 ml (entspricht 2 mg Ketotifen) Ketofex Sirupmorgens und abends erhöht werden.


Art und Dauer der Anwendung

Ketofex Kapseln:

Die Kapseln sind mit Flüssigkeit einzunehmen.


Ketofex Sirup:

Der Sirup kann unverdünnt oder mit etwas Flüssigkeit (Tee oder Fruchtsaft) eingenom­men werden.


Da mit einem Wirkungseintritt erst nach einer Behandlungsdauer von 8 - 12 Wochen zu rechnen ist, sollte die Behandlung entsprechend lange durchgeführt werden. Eine Reduktion der Begleitmedikation sollte erst nach Ablauf dieses Zeitraums erwogen werden.

Eine besondere Begrenzung der Anwendungsdauer ist nicht vorgesehen.


Ketofex Kapseln/Ketofex Sirup sollen nicht abrupt abgesetzt werden, sondern allmählich über einen Zeitraum von 2 - 4 Wochen ausgeschlichen werden, da sich das Krank­heitsbild sonst verschlechtern kann.


Spezielle Hinweise

Besondere Dosierungsempfehlungen bei leber- oder niereninsuffizienten Patienten können wegen fehlender pharmokokinetischer Untersuchungen an diesem Patientenkol­lektiv nicht gegeben werden (siehe auch 5.2).


Gegenanzeigen

Ketofex Kapseln dürfen nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Ketotifen und/oder einem der sonstigen Bestandteile (siehe 6.1).


Ketofex Sirup darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Ketotifen, Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat und/oder einem der sonstigen Be­standteile (siehe 6.1).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Asthmatherapie sollte dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Er­folg der Therapie sollte durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen und durch eine tägli­che Selbstkontrolle (z.B. durch die Aufzeichnung des mit dem Peak-flow-Meter gemesse­nen Atemstoßes) überprüft werden. Im akuten Asthmaanfall sollte ein kurz wirkendes in­halatives Beta-Sympathomimetikum angewendet werden.


Ketofex Sirup:

Hinweis für Diabetiker: 1 Messlöffel von Ketofex Sirupenthält 2,65 g Sorbitol (eine Quelle für 0,66 g Fructose) entsprechend ca. 0,23 Broteinheiten (BE). Sorbitol kann eine leicht laxierende Wirkung haben.

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Ketofex Sirup nicht ein­nehmen.


Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsre­aktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.


Dieses Arzneimittel enthält 2,4 Vol.-% Alkohol.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Wirkung von Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln, Antihistaminika und Alkohol kann durch Ketofex Kapseln/Ketofex Sirup verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Verabreichung von Ketofex Kapseln/Ketofex Sirup und oralen Antidiabe­tika wurde in einigen Fällen ein reversibler Abfall der Thrombozyten festgestellt. Bis zur endgültigenKlärungdieser Beobachtungen wird die Kombination von Ketofex Kapseln/Ke­tofex Sirup mit solchen Präparaten nicht empfohlen.


Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen, häufig angewendeten Antiasthmatika be­kannt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Mit der Anwendung von Ketofex Kapseln/Ketofex Sirup in der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor.

Obwohl aus Tierversuchen keine Anhaltspunkte für eine teratogene Wirkung bestehen (siehe 5.3), soll Ketotifen während der Schwangerschaft nur nach strenger Indikations­stellung verordnet werden.


Ketotifen geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Obwohl bisher keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Säuglings bestehen, sollte aus allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen von einer Anwendung während der Stillzeit abgesehen und eine Therapieumstellung erwogen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktions­vermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen­verkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol und Arzneimitteln, die ihrerseits das Reaktions­vermögen beeinträchtigen können.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:

Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100 bis 1/10)

Gelegentlich (1/1.000 bis 1/100)

Selten (1/10.000 bis 1/1.000)

Sehr selten (1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Die folgenden Häufigkeitsangaben basieren auf der Auswertung von Postmarketing-Daten von 19.252 Asthma-Patienten, die über mindestens 3 Wochen mit Ketotifen behandelt wurden:


Allgemeine Störungen:

Sehr häufig: Müdigkeit

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel

Gelegentlich: Gewichtszunahme infolge Appetitsteigerung


Mit zunehmender Behandlungsdauer können diese Nebenwirkungen abklingen.


Gastrointestinaltrakt:

Häufig: Mundtrockenheit, Übelkeit


Mit zunehmender Behandlungsdauer können diese Nebenwirkungen abklingen.


Nervensystem:

Zentralnervöse Störungen, wie z.B. Unruhe, Verwirrtheit, Schlafstörungen, Nervosität, be­vorzugt bei Kindern


Haut/Unterhautzellgewebe:

Exantheme, Urtikaria

In Einzelfällen: Schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syn­drom)


Niere/Harnwege:

Zystitis


Atemwege/Brustraum/Mediastinum:

Häufig: Verschlimmerung des Asthma bronchiale (zu Therapiebeginn)


Zusätzlich für Ketofex Sirup:

Immunsystem:

Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsre­aktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.


4.9 Überdosierung

Symptome der Intoxikation
Bisher ist die Einnahme von Einzeldosen bis zu 120 mg Ketotifen ohne letalen Ausgang bekannt geworden. Nach Einnahme extrem hoher Dosen können folgende Symptome auftreten:

Müdigkeit, Schläfrigkeit, Konfusion, Desorientierung, Brady- oder Tachykardie, Hypoten­sion, Tachypnoe, Dyspnoe, Zyanose, Übererregbarkeit und Krämpfe (besonders bei Kin­dern), Koma.


Therapie von Intoxikationen

Entfernung aus dem Gastrointestinaltrakt durch
- Magenspülung

- medizinische Kohle

- salinische Laxanzien.


Ketotifen ist nicht dialysierbar.


Eine ggf. erforderliche symptomatische oder spezifische Behandlung sollte folgende Maß­nahmen umfassen:

- Überwachung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktionen

- bei anticholinergen Effekten Physostigmin

- bei Erregung oder Krämpfen kurzwirksame Barbiturate oder Benzodiazepine.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihistaminika zur systemischen Anwendung

ATC-Code: R06AX17


Ketotifen ist ein oral wirksames trizyklisches Benzocycloheptathiophen-Derivat mit ver­schiedenen pharmakologischen Eigenschaften. So zeigt Ketotifen eine Aktivität als Antihistaminikum mit einer starken Spezifität für H1-Rezeptoren sowie schwache anticholi­nerge Wirkungen. Als weitere Eigenschaften, die für die Prävention allergischer Reak­tionen von Bedeutung sein können, wurden nachgewiesen:

- Hemmung der Mastzelldegranulation mit verminderter Freisetzung von Mediatoren wie

Histamin und Leukotrienen

- Inhibierung der durch SRS-A induzierten Bronchokonstriktion

- Calcium-Antagonismus

- Anhebung des intrazellulären cAMP-Spiegels durch Phosphodiesterasehemmung

- Prävention oder Wiederherstellung einer verminderten Empfindlichkeit von ß2-Rezepto-

ren

- Unterdrückung der Aktivierung von Eosinophilen

- Hemmung des Allergie- und Entzündungsmediators PAF (Platelet-activating factor)


Im Gegensatz zu seiner Wirksamkeit als Prophylaktikum hat Ketotifen keine thera­peutische Wirkung auf den akuten Anfall von Asthma bronchiale und besitzt keine bron­chodilatatorischen Eigenschaften. Die volle Wirksamkeit tritt erst nach 8 - 12 Wochen ein. Die Wirkung einer Einzeldosis hält bis zu 12 Stunden an.


Ketotifen kann initial sedierend wirken. Dieser Effekt geht überwiegend nach der ersten Behandlungswoche zurück.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Ketotifen wird nach oraler Gabe zu über 80 % resorbiert. Wegen des First-pass-Effekts liegt die Bioverfügbarkeit bei etwa 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 2 - 4 Stunden erreicht, die Eliminationshalbwertszeit liegt bei 20 Stunden. Die therapeutische Plasmakonzentration beträgt 1 - 4 µg/ml, die Plasmaproteinbindung ca. 75 %. Ketotifen passiert die Blut-Hirn- und die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.


Ketotifen wird zum größten Teil in der Leber glucuro­nidiert und demethyliert. Als Haupt­metabolit entsteht das inaktive Ketotifen-N-Glucuronid, weiterhin die N-Demethyl-Form, die pharmakologisch aktiv ist. Bei Kindern findet sich als Zeichen einer schnelleren Verstoffwechselung eine signifikant erhöhte N-Demethyl-Metabolitenkonzentration. Muttersubstanz (weniger als 1 % unverändert) und Metaboliten werden zu über 60 % mit dem Urin ausgeschieden, ein geringer Anteil mit den Fäzes. Die Elimination bei einge­schränkter Nieren- oder Leberfunktion wurde bisher nicht untersucht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Aus tierexperimentellen Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Ketotifen an Ratte und Hund nach oraler Verabreichung zeigten sich toxische Effekte erst in Dosierungen, die weit über den in der Humantherapie verwendeten Dosen liegen. Diese können daher als wenig relevant für die klinische Verwendung angesehen werden.


In mehreren In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätsprüfungen konnte bis in Konzentrationen, die weit über den in der Humantherapie verwendeten Dosen liegen, kein Hinweis auf eine mutagene Wirkung von Ketotifen gefunden werden.

Lanzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeu­gendes Potenzial von Ketotifen.


Bei Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität an trächtigen Ratten und Kaninchen fan­den sich unterhalb des maternaltoxischen Dosisbereiches keine Hinweise auf teratogene Wirkungen oder andere toxische Wirkungen auf die Nachkommen. Ketotifen ist im Hin­blick auf Langzeitauswirkungen einer prä-postnatalen Exposition unzureichend geprüft. BeioralenDosen imtoxischenBereich wurden reversible Fertilitätsminderungen bei männ­lichen Ratten beobachtet.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Ketofex Kapseln:

Mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Talkum

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat

Gelatine

Titandioxid


Ketofex Sirup:

Methyl-4-hydroxybenzoat

Propyl-4-hydroxybenzoat

Ethanol 96 %

Sorbitol-Lösung 70 %

Citronensäure

Dinatriumhydrogenphosphat 7H2O

Himbeer-Aroma

Gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Ketofex Kapseln:36 Monate

Ketofex Sirup:22 Monate, nach Anbruch 6 Wochen


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Ketofex Kapseln:Blisterstreifen aus Aluminium- und Kunststofffolie in Packungen zu

20 Kapseln N1

50 Kapseln N2

100 Kapseln N3


Ketofex Sirup:Braunglasflaschen zu

100 ml Sirup N1

200 ml Sirup N2


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Dermapharm AG

Lil-Dagover-Ring 7

82031 Grünwald

Tel.: 089/64186-0

Fax: 089/64186-130



8. Zulassungsnummern

Ketofex Kapseln:11728.00.00

Ketofex Sirup:11728.00.01



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Ketofex Kapseln:11.03.1991/26.01.2007

Ketofex Sirup:22.03.1991/26.01.2007



10. Stand der Information

November 2009



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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