iMedikament.de

Konakion Mm 10mg

Document: 06.09.2010   Gebrauchsinformation (deutsch) change


Gebrauchsinformation: Information für den Anwender



Konakion® MM 10 mg


Zur Anwendung bei Erwachsenen


Wirkstoff: Phytomenadion (Vitamin K1)



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.

Dieses Arzneimittel ist ohne Verschreibung erhältlich. Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, muss Konakion MM 10 mg jedoch vorschriftsmäßig angewendet werden.


1. Was ist Konakion MM 10 mg und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Konakion MM 10 mg beachten?

3. Wie ist Konakion MM 10 mg anzuwenden?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Konakion MM 10 mg aufzubewahren?

6. Weitere Informationen



1. Was ist KONAKION MM 10 mg UND wofür wird es angewendet?


Konakion MM 10 mg ist ein Vitamin zur Verhinderung von Blutungen (Antihämorrhagikum).


Gesichertes Anwendungsgebiet ist ausschließlich die Behandlung von Vitamin-K-Mangelblutungen sowie die Vorbeugung von Vitamin-K-Mangelzuständen, die ernährungsmäßig nicht behoben werden können.


Dazu gehören:

Prophylaxe eines Vitamin-K-Mangels für das Neugeborene durch Vitamin-K-Gabe an die Schwangere vor der Entbindung, wenn sie Antikonvulsiva, Tuberkulostatika oder Cumarinderivate eingenommen hatte.


Prophylaxe eines Vitamin-K-Mangels bei Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung eines Vitamin-K-Mangels, sobald der INR über die Normgrenze ansteigt.


Vitamin-K-Therapie bei Patienten mit Vitamin-K-Mangelblutung, die zumeist mit einem INR ≥ 5 einhergehen. Die Vitamin-K-Mangelblutung kann durch einen echten Vitamin-K-Mangel oder durch eine zu hohe Dosierung von Cumarinderivaten verursacht sein.



2. Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von KONAKION MM 10 mg beachten?


Konakion MM 10 mg darf nicht angewendet werden,

– wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Phytomenadion (Vitamin K1, Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile von Konakion MM 10 mg sind

.

– bei Neugeborenen; zur Vorbeugung des Morbus haemorrhagicus neonatorum steht Konakion MM 2 mg zur Verfügung.


Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Konakion MM 10 mg ist erforderlich

Wegen des Gehalts an Glykocholsäure darf Konakion MM 10 mg bei Gelbsucht mit Gallestauung (cholestatischem Ikterus) nicht parenteral angewendet werden. Zur Behandlung der Blutungsgefahr infolge Vitamin-K-Mangels bei schwerwiegenden Leberfunktionsstörungen sollte Konakion MM 10 mg oral verabreicht werden. Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Überwachung des INR-Wertes notwendig.


Konakion MM 10 mg darf Patienten mit erhöhtem INR-Wert wegen der Gefahr ausgedehnter Hämatome nicht intramuskulär gespritzt werden.


Wenn Sie unter einer gerinnungshemmenden Behandlung mit Cumarinderivaten stehen und bei Ihnen eine Aufhebung dieser Wirkung durch Konakion MM 10 mg angestrebt wird, muss bedacht werden, dass die wieder einsetzende Gerinnungsfähigkeit des Blutes die Thrombosegefahr, also die Gefahr eines Gefäßverschlusses, erneut und evtl. sogar verstärkt aufkommen lässt. Daher ist eine Selbstbehandlung mit Konakion MM 10 mg sehr gefährlich und zu unterlassen. Wenn Sie Ihre Gerinnung im Selbstmanagement (z.B. CoaguCheck®) kontrollieren, sollten Sie bei einem erhöhten INR-Wert von ≥ 5 immer Ihren behandelnden Arzt konsultieren.


Bei Anwendung von Konakion MM 10 mg mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Cumarinderivate hemmen, ebenso wie Cephalosporine mit einer N-Methyl-Thiotetrazolgruppe, die Epoxidreduktase im Vitamin-K-Zyklus und damit die Kofaktorfunktion des Vitamin K1bei der Carboxylierungsreaktion.


Acetylsalicylsäure und andere Salizylate vermindern ebenfalls die Vitamin-K-Wirkung durch Hemmung des Carboxylase-Reduktase-Systems.


Cephalosporine mit der N-Methyl-Thiotetrazolgruppe hemmen die Vitamin-K-Epoxidreduktase und somit die Vitamin-K-Wirkung.


Antikonvulsiva wie Phenobarbital und Diphenylhydantoin sowie die Tuberkulostatika INH und Rifampicin können bei Neugeborenen, deren Mütter diese Medikamente während der Schwangerschaft eingenommen haben, am ersten Lebenstag Vitamin-K-Mangelblutungen verursachen. Der genaue Mechanismus ist noch ungeklärt.


Bei Anwendung blutgerinnungshemmender Substanzen (Antikoagulantien vom Cumarintyp) verhindert Vitamin K deren therapeutische Wirkung und bedingt somit eine Thrombosegefahr.


Schwangerschaft und Stillzeit

Bisherige Erfahrungen bei der Anwendung von Vitamin K1 bei Schwangeren und Stillenden in therapeutischer Dosierung haben keine schädigende Wirkung gezeigt.


Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es sind keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen bekannt.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Konakion MM 10 mg

Konakion MM 10 mg enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml Lösung, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.



3. Wie ist KONAKION MM 10 mg ANZUWENDEN?


Wenden Sie Konakion MM 10 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Arzt Konakion MM 10 mg nicht anders verordnet hat.


Vorbeugung eines Vitamin-K-Mangels

Für Schwangere, die Antikonvulsiva oder Tuberkulostatika einnehmen:

10 bis 20 mg Vitamin K1 (1 bis 2 ml Konakion MM 10 mg) oral oder 2 bis 5 mg Vitamin K1 (0,2 bis 0,5 ml Konakion MM 10 mg) intramuskulär 48 Stunden bis einige Stunden vor der Entbindung.


Vitamin-K-Behandlung


Bei schweren oder lebensbedrohlichen Vitamin-K-Mangelblutungen (z.B. während einer Antikoagulanzientherapie) muss Vitamin K1 langsam (mindestens 30 Sekunden) intravenös in einer Dosierung von 5 bis 10 mg (1 Ampulle Konakion MM 10 mg enthält 10 mg Vitamin K1) zusammen mit Gefrierfrischplasma oder einem Prothrombinkomplexpräparat (30 E/kg) verabreicht werden. Die Vitamin-K1-Dosis kann nach Bedarf wiederholt werden.


Dosierungsempfehlungen zur Vitamin-K1-Therapie bei Patienten mit asymptomatisch hohem INR mit oder ohne leichte Blutungen


Antikoagulanz

INR

Vitamin K1, oral

Vitamin K1, intravenös

Phenprocoumon

5 - 9

2,0 bis 5,0 mg

2,0 bis 5,0 mg

> 9

2,0 bis 5,0 mg

2,0 bis 5,0 mg

> 10

nicht empfohlen

Individuelle Dosisanpassung

Warfarin

5 - 9

1,0 bis 2,5 mg zur initialen Aufhebung

2,0 bis 5,0 mg zur schnellen Aufhebung

(zusätzlich 1,0 bis 2,0 mg, wenn der INR nach 24 Std. noch erhöht ist)

0,5 bis 1,0 mg

0,5 bis 1,0 mg

> 9

2,5 bis 5,0 mg (bis zu 10,0 mg)

1,0 mg

Acenocoumarol

5 - 8

1,0 bis 2,0 mg

1,0 bis 2,0 mg

> 8

3,0 bis 5,0 mg

1,0 bis 2,0 mg


Für niedrige Dosen können eine oder mehrere Ampullen Konakion MM 2 mg (2 mg/0,2 ml, gleiche Lösung) verwendet werden.


Dosierungsempfehlungen zur Vitamin-K1-Therapie bei Patienten mit schweren und lebensbedrohlichen Blutungen


Antikoagulanz

Kondition

Vitamin K1, intravenös

Begleittherapie

Phenprocoumon

schwere Blutung, INR < 5,0

5,0 mg

PCC

schwere Blutung, INR > 5,0

10,0 mg

PCC

Warfarin

schwere Blutung

5,0 bis 10,0 mg

FFP oder PCC

lebensbedrohliche Blutung

10,0 mg

FFP, PCC oder rekombinanter Faktor VIIa

Acenocoumarol

schwere Blutung

5,0 mg

FFP, PCC oder Prothrombinkonzentrate und Faktor VII

FFP: Gefrierfrischplasma

PCC: Prothrombinkomplexkonzentrat


Bei Patienten mit Aufnahmestörungen:

(z.B. ungenügende Aufnahme von Nahrungsbestandteilen aus dem Verdauungstrakt [Malabsorption], Bauchspeicheldrüsenerkrankung), hier ist eine parenterale Anwendung zu empfehlen, wobei die Dosierung der oralen Anwendung entspricht. Kommt es innerhalb von 3 bis 6 Stunden nicht zu einer ausreichenden Absenkung des INR-Wertes auf ca. 2 oder nicht zum Stillstand der Blutung, so ist eine zweite, eventuell größere Dosis von Vitamin K1 zu geben.


Ältere Patienten

Ältere Patienten neigen dazu, auf die Aufhebung der Antikoagulation mit Konakion empfindlicher zu reagieren. Für diese Patienten sollte die Dosierung im unteren Bereich der Empfehlungen liegen. Kleine Dosen von 0,5 bis 1,0 mg Vitamin K1, intravenös oder oral verabreicht, zeigten eine wirksame Abnahme des INR bis < 5,0 innerhalb von 24 Stunden.


Kinder über 1 Jahr

Die optimale Dosierung sollte vom behandelnden Arzt aufgrund der Indikation und des Gewichtes des Kindes festgelegt werden. Eine Einzeldosis von 1/10 der intravenösen Vitamin-K1-Dosis eines Erwachsenen führte zu einer wirksamen Aufhebung des asymptomatisch hohen (> 8) INR bei klinisch gesunden Kindern.



Art der Anwendung

Konakion MM 10 mg kann oral, intramuskulär oder intravenös appliziert werden.


Für die orale Gabe ist die erforderliche Menge (1 mg Vitamin K1 entspricht 0,1 ml Lösung) mittels einer Spritze mit aufgesetzter Kanüle der Ampulle zu entnehmen, die Kanüle von der Spritze abzunehmen und der Inhalt der Spritze direkt in den Mund des Patienten zu applizieren.


Bei Schwangeren, die Antikonvulsiva oder Tuberkulostatika einnehmen, wird intramuskulär injiziert.


Wegen des Gehalts an Glykocholsäure darf Konakion MM 10 mg bei Gelbsucht mit Gallestauung (cholestatischem Ikterus) nicht parenteral angewendet werden. Zur Behandlung der Blutungsgefahr infolge Vitamin-K-Mangels bei schwerwiegenden Leberfunktionsstörungen sollte Konakion MM 10 mg oral verabreicht werden (siehe 2. „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Konakion MM 10 mg ist erforderlich“).


Konakion MM 10 mg darf Patienten mit vermehrter Blutungsneigung nicht intramuskulär injiziert werden (siehe 2. „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Konakion MM 10 mg ist erforderlich“).


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Konakion MM 10 mg zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Konakion MM 10 mg angewendet haben als Sie sollten

Auch nach massiver Überdosierung sind bisher keine toxischen Erscheinungen bekannt geworden. Die Wiederaufnahme der Gerinnungshemmung kann beeinträchtigt sein.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Konakion MM 10 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1 000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 Behandelten

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen nach intravenöser Verabreichung von Konakion MM 10 mg.

(3-sn-Phosphatidyl)cholin (aus Sojabohnen) kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten: Venöse Irritation oder Venenentzündung (Phlebitis) in Verbindung mit intravenöser Verabreichung von Konakion MM 10 mg.



Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.



5. Wie ist KONAKION MM 10 mg aufzubewahren?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Aufbewahrungsbedingungen

Nicht über 25 °C lagern. Die Ampulle im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung


Konakion MM 10 mg darf nicht verdünnt oder mit anderen parenteral zu applizierenden Arzneimitteln vermischt werden.


Die Ampullenlösung muss vor der Verwendung klar sein. Bei nicht vorschriftsmäßiger Lagerung kann eine Trübung oder Phasentrennung auftreten. In solchen Fällen darf die Ampulle nicht mehr verwendet werden.


Nach Anbruch der Ampulle verbleibende Reste an Lösung sind zu verwerfen.



6. WEITERE Informationen

Was Konakion MM 10 mg enthält

Der Wirkstoff ist: Phytomenadion (Vitamin K1)


1 Ampulle Konakion MM 10 mg enthält 1 ml einer Lösung von 10 mg Phytomenadion (Vitamin K1) (Füllvolumen 1,15 ml).


Die sonstigen Bestandteile sind: Glycocholsäure; (3-sn-Phosphatidyl)cholin (aus Sojabohnen); Natriumhydroxid; Salzsäure 37 %; Wasser für Injektionszwecke.


Wie Konakion MM 10 mg aussieht und Inhalt der Packung

10 Ampullen zu je 1 ml Lösung


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Roche Pharma AG

Emil-Barell-Straße 1

79639 Grenzach-Wyhlen

Telefon 07624/14-0

Telefax 07624/1019


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im September 2010.






Hinweis: Handhabung der OPC(one-point-cut)-Ampullen:
Anfeilen nicht erforderlich!





Farbpunkt nach oben

Im Ampullenspieß befindliche Lösung durch Klopfen oder Schütteln nach unten fließen lassen.

Farbpunkt nach oben

Ampullenspieß nach unten
abbrechen.




V\...\2ff7c565e011c3ef8bb2050537e9cb7d.rtf 11