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Lacrisic Augentropfen

Document: 31.08.2011   Fachinformation (deutsch) change

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. Bezeichnung des Arzneimittels

LACRISIC®Augentropfen

2 mg

10 mg

20 mg


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 ml Augentropfen enthält:


Hypromellose 2 mg

Glycerol 85% 10 mg

Povidon 20 mg

Sonstiger Bestandteil: 1 ml Lösung enthält 0,1 mg Benzalkoniumchlorid

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Augentropfen

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung des trockenen Auges (Sicca-Syndrom: z. B. Morbus Sjögren, Keratitis sicca, Keratitis filiformis, Keratitis punctata, Keratokonjunktivitis sicca ) einschließlich der Symptome, die durch mangelnde Tränensekretion bzw. ungenügende Benetzungsfunktion verursacht werden (Brennen, Rötung, Schmerzen, Trockenheits- und Fremdkörpergefühl, Juckreiz, Schleim-, Sekret- und Schaumabsonderung, erschwerter Lidschlag).

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung


In der Regel 4-6 mal täglich 1 Tropfen LACRISIC®in den Bindehautsack tropfen. Die Anwendungshäufigkeit wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Als günstig hat es sich erwiesen, wenn die letzte Anwendung unmittelbar vor dem Zubettgehen erfolgt.


Es liegen keine Studien zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen vor.


Art und Dauer der Anwendung


Anwendung am Auge


Die Behandlung des „trockenen Auges“ erfolgt in der Regel als Langzeit- oder Dauer-therapie. Erkrankungen, in deren Verlauf es zu einer Begleitsymptomatik in Form des

Sicca-Syndroms kommt, werden für die Dauer des zugrundeliegenden Krankheitsbildes behandelt.


Werden zusätzlich andere Augentropfen angewendet, sollten zwischen der Anwendung von LACRISIC®und anderen Arzneimitteln 5 Minuten vergehen.


Um eine Verunreinigung der Tropferspitze und der Lösung zu vermeiden, muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß die Augenlider und die umgebenden Augenpartien oder sonstige Oberflächen nicht mit der Tropferspitze der Tropfflasche berührt werden.


Zur Anwendung bei Kontaktlinsenträgern bitte Hinweis im Abschnitt 4.4 beachten.



4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Benzalkoniumchlorid oder einen der sonstigen Bestandteile von LACRISIC®.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Beim Auftreten von Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Veränderungen des Sehvermögens, Augenirritationen, anhaltender Augenrötung oder wenn sich die Erkrankung verschlimmert oder nach drei Tagen keine Besserung eintritt, sollten die Patienten für die weitere Behandlung ihren Arzt konsultieren.


Hinweis für Kontaktlinsenträger

Benzalkoniumchlorid kann Irritationen am Auge hervorrufen. Der Kontakt mit weichen Kontaktlinsen ist zu vermeiden. Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen. Kontaktlinsen sind daher vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen.

LACRISIC®enthält 15,4mmol/l Phosphatpuffer als Hilfsstoff. Bei Patienten mit Hornhaut-erkrankungen oder –schädigungen besteht die Gefahr von Hornhautkalzifizierungen

(-verkalkungen). Diese Patienten sollten phosphatfreie Präparate oder solche mit einem Phosphatgehalt, der denjenigen der Tränenflüssigkeit nicht überschreitet (1,45 mmol/l), anwenden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Keine



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es sind keine Auswirkungen auf die Schwangerschaft zu erwarten, da die systemische Resorption vernachlässigbar ist. (siehe Abschnitt 5.3). LACRISIC kann während der Schwangerschaft angewendet werden.

Stillzeit

Es sind keine Auswirkungen auf gestillte Neugeborene und Säuglinge behandelter Mütter festgestellt worden. LACRISIC kann während der Stillzeit angewendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

LACRISIC®hat keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Wie bei allen Augentropfen können unmittelbar nach dem Eintropfen vorübergehendes leichtes Verschwommensehen oder andere leichte Sehbeeinträchtigungen auftreten und die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen. Sollten diese Beeinträchtigungen länger anhalten, dürfen Patienten nicht am Straßenverkehr teilnehmen und keine Maschinen bedienen, bis diese Beeinträchtigung abgeklungen ist.


4.8 Nebenwirkungen

Nach der Anwendung von LACRISIC®wurden folgende Nebenwirkungen berichtet. Häufigkeiten sind auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Systemorganklasse

Nebenwirkung

Augenerkrankungen

Verschwommenes Sehen, Überempfindlichkeits- und Unverträglichkeitsreaktionen, z.B. Lidödem, Fremdkörpergefühl im Auge, Rötung, Juckreiz, Schwellungen, Brennen



LACRISIC®enthält als Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid, das Irritationen am Auge hervorrufen kann. Für die Langzeitbehandlung der chronischen Keratokonjunktivitis sicca sollten daher Präparate ohne Konservierungsmittel bevorzugt werden.

4.9 Überdosierung

Lokale Überdosierungen am Auge sind ohne klinische Relevanz, auch bei versehentlicher oraler Einnahme von LACRISIC®sind keine Maßnahmen erforderlich. Auf Grund der geringen enteralen Resorption und der bekannten guten systemischen Verträglichkeit der Inhaltsstoffe ist mit keinen Risiken zu rechnen.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Künstliche Tränen

ATC-Code: S01XA20

Die Zusammensetzung von LACRISIC®wird in besonderem Maße den therapeutischen Erfordernissen bei unzureichender Tränensekretion gerecht. Das Präparat bildet auf der Augenoberfläche einen optisch klaren Schutz- und Gleitfilm, der die physiologischen Funktionen der verminderten oder fehlenden präkornealen Tränenflüssigkeit übernimmt. Die in LACRISIC®enthaltenen Substanzen steigern außerdem die Adsorptionsfähigkeit und Verweilzeit der Augentropfen. Dadurch wird eine Verlängerung der Tränenfilm-aufreißzeit und eine Verbesserung der Tränenfilmstabilität erreicht.

LACRISIC®ist eine hypotone bzw. hypoosmolare Lösung in tränenisotoner Form, weil bei „Sicca-Augen“ der Tränenfilm hyperton ist.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Hypromellose und Povidon sind wasserlösliche Polymere, die ähnlich wie natürliches Mucin unterschiedliche Oberflächenspannungen (Hornhaut/Träne) angleichen können. Diese mukomimetische Wirkung besteht darin, eine hydrophile Schicht auf der Epitheloberfläche zu bilden, die die Funktion des fehlenden oder mangelhaften Mucins ersetzt und gegenüber der Lipidschicht die Oberflächenspannung reduziert. Dieser Effekt bewirkt eine rasche, gleichmäßige und vollständige Verteilung der wässrigen Phase auf der gesamten Hornhautoberfläche.

Glycerol übt eine gute Gleitwirkung aus und bessert die Zellmorphologie der Hornhaut.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Für die beiden Polymere Hypromellose und Povidon bestehen aus pharmakologisch-toxikologischer Sicht keinerlei Risiken. Beide Stoffe werden seit vielen Jahren in Augentropfen eingesetzt.

Die vier zur Herstellung des Phosphatpuffers in LACRISIC®eingesetzten Salze Dinatriumphosphat-Dihydrat, Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumchlorid und Kaliumchlorid) sind in verschiedenen Arzneimitteln zugelassen. In den hier vorliegenden Konzentrationen bestehen keinerlei pharmakologisch-toxikologische Bedenken gegenüber ihrem Einsatz zur Substitution des Tränenfilms. Glycerol ist ebenfalls als Bestandteil von Augentropfen bekannt und als absolut unbedenklich anzusehen. Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.





6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Benzalkoniumchlorid

Natriumchlorid

Dinatriumphosphat-Dihydrat

Kaliumchlorid

Kaliumdihydrogenphosphat

Gereinigtes Wasser.



6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

36 Monate.

4 Wochen nach dem erstmaligen Öffnen nicht mehr verwenden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Vor Licht geschützt (in der Faltschachtel) aufbewahren.

Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packung mit 10 ml Augentropfen und 3 x 10 ml Augentropfen.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Alcon Pharma GmbH

Blankreutestr. 1

79108 Freiburg





8. Zulassungsnummer

16649.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

09.06.1997 / 07.12.2009

10. Stand der Information

August 2011

11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig

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