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Lanso Tad 15 Mg Magensaftresistente Hartkapseln

_ ____________________Fachinformation_______________________________


________________________________________Lanso TAD® 15 mg

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Lanso TAD® 15 mg magensaftresistente Hartkapseln


2. Qualitative und quantitative Zusam­mensetzung

Jede magensaftresistente Hartkapsel enthält 15 mg Lansoprazol.


Ferner ist Sucrose (Zucker) enthalten. Jede Kapsel enthält bis zu 80,6 mg Sucrose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Magensaftresistente Hartkapseln


Hartgelatinekapseln (Größe 1) mit weißem Hartkapsel-Unterteil und rotbräunlicher Kappe, gefüllt mit weiß bis hellbraun oder leicht rosa gefärbten magensaftresistenten Pellets.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung von endoskopisch oder radiographisch nachgewiesenen Zwölf­fingerdarm- oder Magengeschwüren

Behandlung der Refluxösophagitis

Langzeitprophylaxe der Reflux­ösophagitis


Zollinger-Ellison-Syndrom

Therapie von Magen- und Zwölffinger­darmgeschwüren bei Patienten, die eine Behandlung mit nichtsteroidalen Anti­rheumatika benötigen

Langzeittherapie zur Rezidivprophylaxe von Magen- und Zwölffinger­darm­geschwüren bei Risikopatienten, die eine Behandlung mit nichtsteroidalen Anti­rheumatika benötigen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen­dung

Zwölffingerdarmgeschwür:

Die empfohlene Dosis liegt bei 30 mg einmal täglich über einen Zeitraum von 2 Wochen. Falls sich innerhalb dieses Zeitraums keine vollständige Heilung einstellt, sollte das Arzneimittel in gleicher Dosierung über weitere 2 Wochen angewendet werden.


Magengeschwür:

Die empfohlene Dosis liegt bei 30 mg einmal täglich über einen Zeitraum von 4 Wochen. Das Geschwür heilt in der Regel innerhalb von 4 Wochen ab. Falls sich innerhalb dieses Zeitraums keine vollständige Heilung ein­stellt, sollte das Arzneimittel in gleicher Dosierung über weitere 4 Wochen an­gewendet werden.


Refluxösophagitis:

Die empfohlene Dosis liegt bei 30 mg einmal täglich über einen Zeitraum von 4 Wochen. Falls sich innerhalb dieses Zeitraums keine vollständige Heilung einstellt, sollte das Arzneimittel in gleicher Dosierung über weitere 4 Wochen angewendet werden.


Langzeit-Prophylaxe von Refluxösophagitis:

Die empfohlene Dosis liegt bei 15 mg einmal täglich. Falls nötig, kann die Dosis auf bis zu 30 mg täglich erhöht werden.


Zollinger-Ellison-Syndrom:

Die empfohlene Anfangsdosis für Erwach­sene liegt bei 60 mg einmal täglich. Die Dosis sollte individuell angepasst und die Behandlung so lange wie nötig fortgeführt werden. Es wurden Tagesdosen von bis zu 180 mg angewendet. Falls die erforderliche Tagesdosis 120 mg überschreitet, sollte eine Aufteilung in zwei Dosen vorgenommen werden.


Behandlung von NSAR-bedingten Magen.- und Zwölffingerdarmgeschwüren:

Die empfohlene Dosis liegt bei 30 mg einmal täglich über einen Zeitraum von 4 Wochen. Falls sich keine vollständige Heilung ein­stellt, sollte die Behandlung über weitere 4 Wochen fortgeführt werden. Patienten, für die ein erhöhtes Risiko für Geschwüre be­steht, oder die an Geschwüren leiden, die schwer zu heilen sind, sollte eine längere Behandlungsdauer und/oder eine höhere Dosis in Erwägung gezogen werden.


Prophylaxe von NSAR-bedingten Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren:

Die empfohlene Dosis liegt bei 15 mg einmal täglich. Wenn die Behandlung versagt, sollte eine Dosis von 30 mg einmal täglich an­gewendet werden.


Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz:

Bei Patienten mit beeinträchtigter Nieren­funktion ist keine Dosisänderung erforder­lich. Die übliche Tagesdosis von 30 mg sollte bei diesen Patienten allerdings nicht über­schritten werden. Die Anwendung von Lansoprazol bei Patienten mit leichter bis mäßiger Beeinträchtigung der Leberfunktion sollte vorsichtig erfolgen. Patienten mit leicht beeinträchtigter Leberfunktion sollten eine Dosis von höchstens 30 mg erhalten. Bei Patienten mit mäßiger Beeinträchtigung der Leberfunktion sollte die Dosis 15 mg täglich nicht übersteigen. Da zur Anwendung bei Patienten mit stark beeinträchtigter Leber­funktion keine entsprechenden Daten zur Verfügung stehen, sollte diese Patienten nicht mit Lansoprazol behandelt werden. Eine Kombinationsbehandlung mit Clarithromycin sollte nicht in Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion erfolgen.


Kinder:

Die Anwendung von Lansoprazol bei Kindern wird aufgrund unzureichender Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit nicht empfohlen.


Ältere:

Angesichts einer verzögerten Elimination von Lansoprazol kann es bei Älteren er­forderlich sein, die Behandlung mit individuell angepassten Dosierungen von 15-30 mg anzuwenden. Die Tagesdosis sollte im Fall von älteren Patienten jedoch nicht bei über 30 mg liegen.


Die Hartkapseln werden als Ganzes mit Flüssigkeit geschluckt. Die Hartkapseln können geleert werden, wobei der Inhalt jedoch nicht zerkaut oder zerdrückt werden darf. Die gleichzeitige Einnahme von Nahrung führt zu einer Verlangsamung und Verminderung der Resorption von Lansoprazol. Dieses Arzneimittel entfaltet die beste Wirkung bei Einnahme auf leeren Magen.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Lansoprazol oder einen der sonstigen Bestandteile.


Lansoprazol sollte ebenso wie andere Protonenpumpeninhibitoren nicht zusammen mit Atazanavir verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung

Hypomagnesiämie

Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit PPIs wie Lansoprazol behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszuständen, Tetanie, Delir, Krämpfe, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des PPIs.

Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die PPIs mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z.B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit PPI eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.


Frakturen

Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirbelsäulen-frakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mäßig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.


Die Diagnose von gastroduodenalen Geschwüren und Refluxösophagitis sollte endoskopisch bzw. mit Hilfe anderer geeigneter Diagnostik bestätigt werden. Eine Refluxösophagitis tritt möglicherweise nicht in Form einer Ulzeration und/oder sichtbaren Schädigung in Erscheinung, weshalb in bestimmten Fällen eine Endoskopie allein möglicherweise nicht ausreicht.


Vor dem Einleiten der Behandlung eines Magengeschwürs mit Lansoprazol sollte die Möglichkeit eines bösartigen Magentumors ausgeschlossen werden, da Lansoprazol die Symptome verschleiern und die Diagnose verzögern kann.


Die Anwendung von Lansoprazol bei Patienten mit Leberfunktionsstörung sollte vorsichtig erfolgen (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Der Wirkmechanismus von Lansoprazol ähnelt demjenigen von Omeprazol, und beide Wirkstoffe erhöhen den pH-Wert im Magen, weshalb folgende Feststellung in Analogie zu Omeprazol getroffen werden kann. Die verminderte Azidität des Magensaftes infolge von Lansoprazol erhöht die Anzahl der normalerweise im Gastrointestinaltrakt vor­handenen Bakterien. Die Behandlung mit Lansoprazol kann zu einem leicht erhöhten Risiko gastrointestinaler Infektionen führen, zum Beispiel mit Salmonella und Campylobacter.


Bei Patienten mit gastroduodenalen Geschwüren sollte an die Möglichkeit einer H.-pylori-Infektion als ätiologischem Faktor gedacht werden. Falls Lansoprazol mit Anti­biotika kombiniert wird, sind außerdem die Hinweise für die Anwendung der ent­sprechenden Antibiotika zu beachten.


Da die Sicherheitsdaten für Patienten mit Erhaltungstherapie über einen Zeitraum von über einem Jahr begrenzt sind, sollten bei solchen Patienten in regelmäßigen Abständen eine Überprüfung der Behandlung sowie eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung statt­finden.


Kommt es während einer langfristigen Anwendung (>1 Jahr) zu Sehstörungen, so sollte die Einnahme des Arzneimittels sofort unterbrochen ein Ophthalmologe hinzu­gezogen werden.


Da dieses Arzneimittel Sucrose (Zucker) enthält, sollten Patienten mit seltenen erblichen Problemen wie Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Insuffizienz dieses Arzneimittel nicht anwenden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkun­gen

Wirkstoffe, die mit Cytochrom P450 in Ver­bindung stehen

Da Lansoprazol über ein mit Cytochrom P450 (CYP2C19 und CYP3A4) in Ver­bindung stehendes metabolisches Enzym­system verstoffwechselt wird, sind Wechselwirkungen mit Wirkstoffen, die über dasselbe Enzymsystem metabolisiert werden, möglich.


Wirkungen anderer Wirkstoffe auf Lansoprazol


Wirkstoffe, die CYP2C19 hemmen

Die Anwendung von CYP2C19 hemmenden Wirkstoffen kann zu einer Erhöhung der Lansoprazolkonzentration im Plasma führen. Der CYP2C19-Hermmer Fluvoxamin führte zu einer bis zu vierfachen Erhöhung der Lansoprazolkonzentration im Plasma.


Wirkstoffe, die CYP3A4 hemmen

CYP3A4 hemmende Wirkstoffe wie Ketoconazol, Itraconazol, Proteasehemmer, Makrolide usw. können eine deutliche Erhöhung der Lansoprazolkonzentration im Plasma herbeiführen.


Wirkungen von Lansoprazol auf andere Wirkstoffe


Ketoconazol und Itraconazol

Die Resorption von Ketoconazol und Itraconazol aus dem Gastrointestinaltrakt wird durch die Anwesenheit von Magensäure verstärkt. Die Anwendung von Lansoprazol kann zu subtherapeutischen Konzentrationen von Ketoconazol und Itraconazol führen, eine entsprechende Kombination sollte ver­mieden werden. Zu einer derartigen Wirkung kann es ebenfalls kommen, wenn Lansoprazol mit anderen Wirkstoffen kombiniert wird, deren Resorption pH-abhängig ist.


Digoxin

Die gleichzeitige Anwendung von Lansoprazol und Digoxin kann zu erhöhten Digoxinkonzentrationen im Plasma führen. Bei Patienten unter Digoxin sollten daher die Plasmaspiegel überwacht werden und die Digoxindosis ist erforderlichenfalls anzu­passen.


Durch CYP3A4 metabolisierte Wirkstoffe

Lansoprazol kann erhöhte Konzentrationen von durch CYP3A4 metabolisierten Wirk­stoffen im Plasma herbeiführen. Eine kombinierte Gabe von Lansoprazol und Wirkstoffen, die durch dieses Enzym metabolisiert werden, sollte vorsichtig erfolgen.


Tacrolimus

Die gleichzeitige Anwendung mit Lansoprazol führt zu erhöhten Plasma­spiegeln von Tacrolimus (ein CYP3A- und P-gp-Substrat). Eine Exposition gegenüber Lansoprazol erhöhte die mittlere Exposition gegenüber Tacrolimus um bis zu 81%. Das Einleiten oder die Beendigung einer gleich­zeitigen Behandlung mit Lansoprazol sollte unter Überwachung der Tacrolimuskonzen­trationen im Plasma vorgenommen werden.


Carbamazepin

Im Fall einer gleichzeitigen Behandlung mit Carbamazepin (ein CYP3A-Substrat) und Lansoprazol ist Vorsicht geboten. Diese Arzneimittelkombination kann zu erhöhten Carbamazepinkonzentrationen sowie verminderten Lansoprazolkonzentrationen führen.


Phenytoin

Studien haben gezeigt, dass die Dosierung von Phenytoin (CYP2C19- und CYP2C9-Substrat) bei gleichzeitiger Gabe von Lansoprazol möglicherweise vermindert werden muss. Wenn eine Behandlung mit Lansoprazol eingeleitet oder beendet wird, sind Vorsicht und eine Überwachung der Phenytoinkonzentrationen im Plasma geboten.


Warfarin

Wenn bei Patienten unter Warfarin eine gleichzeitige Behandlung mit Lansoprazol eingeleitet oder beendet wird, sind Vorsicht und ein häufigeres Monitoring geboten.


Theophyllin

L

Tabelle 1: Nebenwirkungen


Häufig

(≥1/100; <1/10)

Gelegentlich

(≥1/1000; ≤1/100)

Selten

(≥1/10000; ≤1/1000)

Sehr selten

(≤1/10000)

Nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Gastro-intestinaltrakts

Erbrechen,

Übelkeit, Diarrhöe, Magenschmer­zen, Obstipation, Flatulenz und Dyspepsie

Trockener Mund oder Rachen,

Anorexie

Pankreatitis,

Candidose des Ösophagus, Glossitis.

Colitis, Stomatitis und schwarze Zunge.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell-gewebes

Ekzem, Urtikaria, Juckreiz und Ausschlag


Erythema multiforme, Petechien, Purpura, Haarausfall, Hyperhidrose und Purpura

Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse


Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen,

Schwindel


Depression,

Halluzinationen,

Verwirrtheit,

Insomnie,

Somnolenz, Benommenheit, Vertigo, Tremor und Parästhesie,

Ruhelosigkeit



Erkrankungen der Leber und Galle


Anstieg der Leberenzymwerte.

Hepatitis

Ikterus



Erkrankungen der Nieren und Harnwege Galle



Interstitielle Nephritis



Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen





Hypomagnesiämie (siehe Abschnitt 4.4 “Warnhinweise”)

Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems



Thrombozytopenie, Eosinophilie, Panzytopenie, Anämie und Leukopenie

Agranulozytose


Herz- und Gefäß-erkrankungen



Palpitationen und Schmerzen im Brustraum.



Erkrankungen der Gefäße



Peripheres Ödem



Skelettmuskulatur- Bindegewebs-und Knochen-erkrankungen


Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise“)

Muskel- und Gelenkschmerzen



Erkrankungen des Auges und Geschmacks-störungen


Geschmacks-störungen


Sehstörungen



Endokrine Erkrankungen




Gynäkomastie Galaktorrhöe


Allgemeine Erkrankungen

Erschöpfung


Angioödem, Broncho-konstriktion, Fieber

Anaphylak-tischer Schock, Impotenz und allgemeines Krankheitsgefühl


Untersuchungen




Anstieg der Cholesterin- und Triglyceridspiegels




Bei Einnahme von Nahrung wird die Bioverfügbarkeit von Lansoprazol vermindert: Lansoprazol sollte vorzugsweise vor einer Mahlzeit eingenommen werden.


ansoprazol führt eine Verminderung der Theophyllinkonzentrationen im Plasma um 14% herbei. Bei einigen Patienten kann sich eine klinisch relevante Verminderung einstellen. Eine Kombination beider Wirkstoffe sollte vorsichtig erfolgen.

Es wurden keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen zwischen Lansoprazol und Diazepam nachgewiesen. Antazida und Sucralfat können die Bioverfügbarkeit von Lansoprazol vermindern. Die Lansoprazol­dosis sollte daher mindestens eine Stunde davor oder danach eingenommen werden.


Es hat sich gezeigt, dass Lansoprazol in vitro das Transportprotein P-Glycoprotein (P-gp) hemmt. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass Lansoprazol den Transport über dieses Protein beeinflusst und sich so erhöhte Konzentrationen von P-gp-Substraten wie Digoxin im Plasma einstellen.


Werden Atazanavir und Protonenpumpen­hemmer wie Lansoprazol zusammen einge­nommen, kann sich die Löslichkeit von Atazanavir verringern, was zu einer Vermin­derung von Plasma­konzentration und therapeutischer Wirkung führt. In einer Pharmakokinetik-Studie zeigte sich an Probanden, dass die Resorption von Atazanavir signifikant reduziert wird, wenn es zusammen mit Lansoprazol verabreicht wird.


Bei der Kombination von Lansoprazol und Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite ist Vorsicht geboten, da die Wirkung von Lansoprazol auf die Metabolisierung anderer Arzneimittel nicht umfassend untersucht wurde.


Der Einfluss einer Kombinationsbehandlung von Lansoprazol, Clarithromycin und einem weiteren Antibiotikum wurde noch nicht systematisch untersucht. Aus theoretischer Sicht muss vorsichtshalber von verstärkten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln ausgegangen werden. Dementsprechend wird eine Kontrolle der Serumkonzentrationen der anderen Arzneimittel, die während der Kombinationstherapie von Lansoprazol mit Antibiotika eingenommen werden, empfohlen. Dies gilt in besonderem Maße für Arzneimittel, die ebenfalls über das Cytochrom-P450-System metabolisiert werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Für Lansoprazol liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen.


Die Anwendung von Lansoprazol während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.


Es ist nicht bekannt, ob Lansoprazol in die menschliche Muttermilch übertritt. Tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass Lansoprazol in die Milch ausgeschieden wird. Die Entscheidung, das Stillen fortzusetzen/zu beenden bzw. die Therapie mit Lansoprazol fortzusetzen/zu beenden, sollte den Nutzen des Stillens für das Kind und den Nutzen der Lansoprazolbehandlung für die Mutter berücksichtigen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüch­tigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Lanso TAD hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1.000 bis ≤1/100)

Selten (≥1/10.000 bis ≤1/1.000)

Sehr selten (≤1/10.000)

Nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Innerhalb der Eingruppierung nach Häufigkeitsangaben werden die Nebenwirkungen nach abnehmender Schwere aufgeführt.


4.9 Überdosierung

Die Wirkungen einer Überdosierung von Lansoprazol beim Menschen sind unbekannt (obwohl die akute Toxizität wahrscheinlich gering sein dürfte), weshalb keine Hinweise zur entsprechenden Behandlung gegeben werden können. Allerdings wurden im Rahmen von Studien tägliche Dosen von bis zu 180 mg Lansoprazol verabreicht, ohne dass signifikante unerwünschte Ereignisse aufgetreten sind.

Mögliche Symptome einer Überdosierung von Lansoprazol sind wahrscheinlich ähnlich den im Abschnitt 4.8 aufgeführten Neben­wirkungen.


Lansoprazol wird durch Hämodialyse nicht in bedeutenden Mengen eliminiert. Falls nötig, werden Magenentleerung, Gabe von Aktivkohle und symptomatische Therapie empfohlen.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonen­pumpenhemmer.

ATC-Code: A02BC03.


Bei Lansoprazol handelt es sich um einen Protonenpumpenhemmer des Magens. Lansoprazol hemmt die terminale Phase der Magensäurebildung durch Hemmung der Wirkung der H+/K+-ATPase in den Parietal­zellen des Magens. Diese Hemmung ist dosisabhängig und reversibel und wirkt sowohl auf die basale als auch auf die stimulierte Magensäuresekretion. Lanso­prazol reichert sich in den Parietalzellen an und wird in der sauren Umgebung aktiviert, reagiert daraufhin mit der Sulfhydrylgruppe der H+/K+ATPase und hemmt so die Enzym­aktivität.


Wirkung auf die Magensäuresekretion:

Lansoprazol ist ein spezifischer Protonen­pumpenhemmer in den Parietalzellen. Eine orale Einzeldosis von 30 mg Lansoprazol hemmt die pentagastrinstimulierte Sekretion von Magensäure um etwa 80 %. Nach wiederholter täglicher Anwendung über einen Zeitraum von sieben Tagen wird eine Verminderung der Magensäuresekretion um rund 90 % erreicht. Die Wirkung auf die basale Magensäuresekretion ist analog. Eine orale Einzeldosis von 30 mg vermindert die basale Sekretion um ungefähr 70 % und entsprechend stellt sich bei den Patienten bereits nach der ersten Dosis eine Symptom­linderung ein. Nach wiederholter Gabe über einen Zeitraum von acht Tagen wird eine Verminderung um etwa 85 % erreicht. Mit einer Dosis von 30 mg täglich lässt sich eine rasche Symptomlinderung erzielen und die meisten Patienten mit Zwölffingerdarm­geschwür erholen sich innerhalb von 2 Wochen, Patienten mit Magengeschwür und Refluxösophagitis innerhalb von 4 Wochen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Verteilung:

Lansoprazol wird durch Magensäure rasch inaktiviert und wird deshalb als magensaft­resistentes Granulat in Gelatinekapseln an­gewendet. Die Resorption aus dem Duo­denum erfolgt zügig und die Plasmaspitzen­konzentration wird innerhalb von 1,5-2 Stunden erreicht. Die Bioverfügbarkeit nach einer Einzeldosis von 30 mg und nach wiederholter täglicher Verabreichung liegt bei 80-90%. Die Einnahme von Nahrungs­mitteln verlangsamt die Resorptionsrate von Lansoprazol und verringert seine Bioverfüg­barkeit (AUC) um etwa 25%. Antazida und Sucralfat können die Bioverfügbarkeit von Lansoprazol herabsetzen. Die Plasma­proteinbindung von Lansoprazol liegt bei etwa 95%; dies scheint jedoch keinen signi­fikanten Einfluss auf andere an Proteine gebundene Wirkstoffe zu haben.


Metabolismus und Elimination:

Die Metabolisierung von Lansoprazol wird hauptsächlich durch das Enzym CYP2C19 katalysiert. Auch das Enzym CYP3A4 trägt zur Metabolisierung bei. CYP2C19 weist einen genetischen Polymorphismus auf, und 2-6% der Bevölkerung, so genannte lang­same Metabolisierer [„poor metabolisers“ (PMs)], sind homozygot für ein mutiertes CYP2C19-Allel und ihnen fehlt daher ein funktionales CYP2C19-Enzym. Defiziente Metabolisierer weisen gegenüber schnellen Metabolisierern [„extensive metabolisers“ (EMs)] eine mehrfach erhöhte Exposition gegenüber Lansoprazol auf.


Die Eliminationshalbwertszeit von Lansoprazol beträgt 1,0-2,0 Stunden. Die Halbwertszeit ändert sich während der Behandlung nicht. Die Gabe einer Einzel­dosis Lansoprazol hemmt die Sekretion von Magensäure über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden. Da Lansoprazol in den Parietalzellen aktiviert wird, steht die Plasmakonzentration nicht mit der Magen­säurehemmung in Verbindung. Lansoprazol wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Im Plasma wurden drei Meta­boliten identifiziert: Sulfon, 5-Hydroxy-Lansoprazol und Sulfid. Diese Metaboliten haben keine signifikante Auswirkung auf die Säuresekretion. Etwa 15 bis 50 % der Meta­boliten werden im Urin ausgeschieden; der Rest in den Fäzes. Drei Metaboliten wurden im Urin identifiziert: 5-Hydroxysulfon, 5-Hydroxysulfid und 5-Hydroxy-Lansoprazol. Bei Zirrhose-Patienten ist die AUC von Lansoprazol deutlich erhöht und die Halb­wertszeit ist verlängert, nichts deutet jedoch auf eine Akkumulation von Lansoprazol hin. Die Bioverfügbarkeit von Lansoprazol wird durch eine bestehende Niereninsuffizienz nicht signifikant verändert. Bei älteren Patienten erfolgt die Elimination etwas lang­samer.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität und Gen­toxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


In zwei Studien zum kanzerogenen Potenzial an Ratten induzierte Lansoprazol eine dosisabhängige ECL-Zell-Hyperplasie im Magen und ECL-Zell-Karzinoide, die mit Hypergastrinämie infolge einer Säure­sekretionshemmung assoziiert waren. Intestinale Metaplasie sowie Leydig-Zell-Hyperplasie und benigne Leydig-Zell­tumoren wurden ebenfalls beobachtet. Nach Behandlung über 18 Monate wurden Retina­atrophien festgestellt. Sie wurde bei Affen, Hunden oder Mäusen nicht beobachtet.


In Studien zum kanzerogenen Potenzial an Mäusen entwickelten sich eine dosisabhängige ECL-Zell-Hyperplasie des Magens sowie Lebertumoren und Adenome des Rete testis.


Die klinische Relevanz dieser Befunde ist nicht bekannt.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose und Mais­stärke)

Povidon K 30

Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat (Ph. Eur.)

Sucrose

Maisstärke

Natriumdodecylsulfat

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)-Dispersion 30 %

Talkum

Macrogol 6000

Titandioxid (E 171)

Polysorbat 80


Kapselhülle:

Kapselunterteil:

Gelatine

Titandioxid (E 171)

Kapseloberteil:

Gelatine

Eisen(III)-oxid (E 172)

Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

HDPE-Flasche: 3 Jahre


Die Haltbarkeitsdauer nach dem ersten Öffnen des Behältnisses beträgt drei Monate.


OPA-Alu-PVC/Alu-Blister: 2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung und sonstige Hinweise zur Handhabung

HDPE-Flasche: keine besonderen Lagerungsbedingungen


OPA-Alu-PVC/Alu-Blister: Nicht über 30°C lagern.


Magensaftresistente Kapseln müssen als Ganzes geschluckt werden oder können geöffnet werden, um den Inhalt unmittelbar vor der Anwendung mit einer kalten Flüssig­keit zu mischen. Sie dürfen nicht zerdrückt oder gekaut werden.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

HDPE-Behälter mit einem Polypropylenver­schluss und Trockenkapsel (Silikagel).

Packungsgrößen: 14, 28, 56 und 98 Kapseln.

Der Behälter mit 98 Hartkapseln enthält zwei Silikagel-Trockenkapseln.


OPA-Alu-PVC/Alu-Blister:

Packungsgrößen: 7, 14, 15, 28, 30, 50 und 56 Kapseln.


6.6 Hinweise für die Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Str. 5

27472 Cuxhaven

Telefon: (04721)606-0

Telefax: (04721)606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de


8. Zulassungsnummer

66564.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung

11.05.2007


10. Stand der Information

August 2012


11. Verschreibungspflichtig/Apotheken­pflicht

Verschreibungspflichtig


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