Letrozand
alt informationen1. BEZEICHNUNG DESARZNEIMITTELS
Letrozand 2,5 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVEUNDQUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG
Eine Filmtablette enthält 2,5 mg Letrozol.
Sonstiger Bestandteil: 61,000 mg Lactose-Monohydrat
VollständigeAuflistungdersonstigenBestandteilesiehe,Abschnitt6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Gelbe, runde, bikonvexe Filmtabletten.
4. KLINISCHEANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
. AdjuvanteTherapiepostmenopausalerFrauenmithormonrezeptor-positivemprimärem Mammakarzinom.
. ErweiterteadjuvanteTherapiedeshormonabhängigenprimärenMammakarzinomsbei postmenopausalenFrauennachvorherigeradjuvanterStandardtherapiemitTamoxifenüber5 Jahre.
. First-Line-TherapiedeshormonabhängigenfortgeschrittenenMammakarzinomsbei postmenopausalenFrauen.
. BehandlungdesMammakarzinomsimfortgeschrittenen StadiumnachRezidivoderProgressionder ErkrankungbeiFrauen,diesichphysiologischodernacheinemkünstlichenEingriffinderPostmenopause befindenunddiezuvormitAntiöstrogenenbehandeltwurden.
. NeoadjuvanteBehandlungpostmenopausalerFrauenmithormonrezeptor-positivem,HER-2- negativemMammakarzinom,beideneneineChemotherapie nichtinBetrachtkommtundeinsofortiger chirurgischenEingriffnichtindiziertist.
BeiPatientinnenmithormonrezeptor-negativemMammakarzinomistdieWirksamkeitnichtbelegt.
4.2 DosierungundArtderAnwendung
Dosierung
ErwachseneundälterePatientinnen
DieempfohleneDosierungvonLetrozand 2,5 mg Filmtabletten beträgteinmaltäglich1Filmtablette.Bei älterenPatientinnenist keineDosisanpassungerforderlich.
InderTherapiedesfortgeschrittenenodermetastasiertenMammakarzinomssolltedieBehandlungmit Letrozand 2,5 mg Filmtablettensolangedurchgeführtwerden,biseineProgressionder Tumorerkrankungfestgestelltwird.
InderadjuvantenunddererweitertenadjuvantenTherapiesolltedieBehandlungmitLetrozand 2,5 mg Filmtablettenüber5Jahreoderje nachdem,welchesEreigniszuerstauftritt,biszum Tumorrezidivfortgeführtwerden.
InderadjuvantenTherapiekannaucheinesequenzielleBehandlung(2JahreLetrozolgefolgtvon 3JahrenTamoxifen)inBetrachtgezogenwerden(sieheAbschnitte4.4und5.1).
InderneoadjuvantenTherapiesolltedieBehandlungmit Letrozand 2,5 mg Filmtabletten 4bis 8Monatefortgeführtwerden,umeineoptimaleTumorreduktionzuerreichen.WenndieWirksamkeitnicht ausreichendist,solltedieBehandlungmitLetrozand 2,5 mg Filmtablettenbeendetwerdenundein chirurgischerEingriffgeplantund/oderandereBehandlungsoptionenmitderPatientinbesprochenwerden.
KinderundJugendliche
Letrozand 2,5 mg FilmtablettenwerdenbeiKindernundJugendlichennichtempfohlen.DieSicherheitund WirksamkeitvonLetrozand 2,5 mg FilmtablettenbeiKindernundJugendlichenbiszu17Jahren istnichterwiesen.EssindnurwenigeDatenverfügbarundeskannkeineDosierungsempfehlung gegebenwerden.
Niereninsuffizienz
BeiPatientinnenmiteinerKreatinin-Clearancevon≥10ml/ministkeineDosisanpassungvonLetrozand 2,5 mg Filmtablettenerforderlich.Bei PatientinnenmiteinerKreatinin-Clearanceunter10ml/minsind keineausreichendenDatenverfügbar(sieheAbschnitte 4.4und5.2).
Leberinsuffizienz
BeiPatientinnenmitleichterbismittelschwererLeberinsuffizienz (Child-PughAoderB)ist keine DosisanpassungvonLetrozand 2,5 mg Filmtablettenerforderlich.Bei Patientinnenmitschwerer LeberinsuffizienzsindunzureichendeDatenverfügbar.PatientinnenmitschwererLeberinsuffizienz (Child-PughC)ist eineengmaschigeÜberwachungerforderlich(sieheAbschnitte4.4und5.2).
Art der Anwendung
Letrozand 2,5 mg Filmtablettenkönnenmit oderohneNahrungoraleingenommenwerden.
4.3 Gegenanzeigen
. ÜberempfindlichkeitgegendenWirkstoffodereinenderinAbschnitt6.1genanntensonstigen Bestandteile
. PrämenopausalerHormonstatus
. Schwangerschaft(sieheAbschnitt4.6)
. Stillzeit(sieheAbschnitt4.6)
4.4 BesondereWarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmenfürdieAnwendung
Menopausaler Status
BeiPatientinnen,derenpostmenopausalerStatusunklarerscheint,müssenvorBehandlungsbeginnmit LetrozoldasluteinisierendeHormon(LH),dasfollikelstimulierendeHormon(FSH) und/oderdieÖstradiol-Spiegelbestimmtwerden.NurFrauenmiteinempostmenopausalenHormonstatus dürfen Letrozolerhalten.
Niereninsuffizienz
LetrozolwurdenichtaneinerausreichendenAnzahlvonPatientinnenmit einerKreatinin-Clearancevon<10ml/mingeprüft.Das möglicheRisikounddermöglicheNutzenbeisolchen PatientinnensolltenvorderEinnahmevonLetrozolsorgfaltiginErwagung gezogenwerden.
Leberinsuffizienz
BeiPatientinnenmitschwerenLeberfunktionsstörungen(Child-PughC)warendiesystemischeExposition und dieterminaleHalbwertszeitimVergleichzugesundenProbandenungefährzweifacherhöht. DiesePatientinnensinddaherengmaschigzuüberwachen(sieheAbschnitt5.2).
Auswirkungen auf die Knochen
LetrozolbewirkteinestarkeSenkungdesÖstrogen-Spiegels.Bei Frauenmit Osteoporoseund/oderFraktureninderAnamneseodermiteinemerhöhtenOsteoporoserisikosolltevor BeginnderadjuvantenunderweitertenadjuvantenBehandlungdieKnochendichtegemessen werden.DieseFrauensolltenwährendundnachderBehandlungmitLetrozolimHinblickaufdieEntwicklungeinerOsteoporosebeobachtetwerden.Wennerforderlich,solltedieProphylaxeoderBehandlung einer Osteoporoseinitiiertundsorgfaltigüberwachtwerden.Bei deradjuvantenTherapiekann, abhängigvomSicherheitsprofilderPatientin,aucheinsequenziellesBehandlungsschema (2JahreLetrozolgefolgtvon3JahrenTamoxifen)inBetrachtgezogenwerden(sieheAbschnitte4.2, 4.8und5.1).
WeitereWarnhinweise
DiegleichzeitigeGabevonLetrozolmitTamoxifen,anderenAntiöstrogenenoder östrogenhaltigenTherapiensolltevermiedenwerden,weildieseSubstanzendiepharmakologische Wirkungvon Letrozolverringernkonnten(sieheAbschnitt4.5).
Letrozand 2,5 mg Filmtabletten enthaltenLactose.PatientinnenmitderseltenenhereditärenGalactose- Intoleranz,Lactase-MangeloderGlucose-Galactose-MalabsorptionsolltendiesesArzneimittelnichteinnehmen.
4.5 WechselwirkungenmitanderenArzneimittelnundsonstigeWechselwirkungen
LetrozolwirdteilweiseüberCYP2A6undCYP3A4metabolisiert.Cimetidin,einschwacher,unspezifischerInhibitorvonCYP45O-EnzymenbeeinflusstediePlasmakonzentrationenvonLetrozolnicht.DerWirkungvon starkenCYP45O-Inhibitorenistunbekannt.
Zurzeitgibtes,außerfürTamoxifen,keineklinischenErfahrungenzurAnwendungvonLetrozolinKombinationmit ÖstrogenenoderanderenAntitumormitteln.Tamoxifen,andere AntiöstrogeneoderöstrogenhaltigeTherapienkonntendiepharmakologischeWirkungvonLetrozol vermindern. Darüberhinauswurdegezeigt,dassdiegleichzeitigeGabevonTamoxifenundLetrozoldiePlasmakonzentrationvonLetrozoldeutlichverringert.DiegleichzeitigeGabevonLetrozolmit Tamoxifen,anderenAntiöstrogenen oderÖstrogenensolltevermiedenwerden.
LetrozolhemmtinvitrodieCytochrom-P-45O-Isoenzyme2A6und,ingeringemMaße,2C19.Die klinischeRelevanzhiervonist aberunbekannt.Dahersolltediegleichzeitige Verabreichungvon Arzneimitteln,derenEliminationhauptsachlichvondiesenIsoenzymenabhängtunddieeineenge therapeutischeBreitehaben(z.B.Phenytoin,Clopidogrel),mitVorsichterfolgen.
4.6 Fertilität,SchwangerschaftundStillzeit
Frauen imperimenopausalenStatus oder imgebarfähigen Alter
LetrozoldarfnurbeiFrauenmit eindeutigfestgestelltempostmenopausalenStatus angewendetwerden(sieheAbschnitt4.4).DaBerichtevonFrauenvorliegen,diewährendeinerBehandlungmitLetrozoldieovarielleFunktionwiedererlangten,obwohlzuBehandlungsbeginneineindeutigerpostmenopausalerStatusvorgelegenhat,mussderArzteineangemesseneKontrazeptiondiskutieren, wenndieserforderlichist.
Schwangerschaft
AufgrundvonErfahrungenamMenschen,beideneninisoliertenFallenGeburtsdefekte(zusammengewachsene Lippen,nichteindeutigeGenitalien)auftraten,bestehtderVerdacht,dassdieAnwendungvonLetrozolwährendderSchwangerschaftangeboreneFehlbildungen auslösenkönnte. TierexperimentelleStudienhabeneineReproduktionstoxizitatgezeigt(siehe Abschnitt5.3).
Letrozolist währendderSchwangerschaftkontraindiziert(sieheAbschnitte
4.3und5.3).
Stillzeit
Esist nichtbekanntobLetrozolundseineMetabolitenindieMuttermilchübergehen.EinRisikofürdas NeugeboreneKindkannnichtausgeschlossenwerden. Letrozolist währendderStillzeitkontraindiziert(sieheAbschnitt4.3).
Fertilitat
DiepharmakologischeWirkungvonLetrozolberuhtaufeinerReduktionderÖstrogenproduktiondurch eineHemmungderAromatase.Bei prämenopausalenFrauenführtdieHemmungderÖstrogensynthese zu einerZunahmederGonadotropin-Spiegel(LH,FSH).ErhöhteFSH-Spiegelstimulierendas FollikelwachstumundkönneneineOvulation auslösen.
4.7 AuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienenvon Maschinen
LetrozolhateinengeringenEinflussaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeit zumBedienenvonMaschinen.DaunterderBehandlungmitLetrozol MüdigkeitundSchwindelsowiegelegentlichSchläfrigkeitbeobachtetwurden,ist Vorsichtangezeigtbeider Teilnahmeam StraßenverkehroderbeiderBedienungvonMaschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
DieAngabederHäufigkeitvonNebenwirkungendurchLetrozolbasiertvorallemauf DatenausklinischenStudien.
BeietwabiszueinemDritteldermitLetrozol behandeltenPatientinnenim metastasiertenStadiumundbeietwa80%derPatientinneninderadjuvantenunderweitertenadjuvantenTherapietratenNebenwirkungenauf.DieMehrzahldieserNebenwirkungentrat währendder ersten Behandlungswochenauf.
DieamhäufigsteninklinischenStudienberichtetenNebenwirkungenwarenHitzewallungen, Hypercholesterinamie, Arthralgie,Müdigkeit,verstärktesSchwitzenundÜbelkeit.
WichtigezusätzlicheNebenwirkungen,dieunterLetrozolauftretenkönnen,sind: Skelett-Ereignissewiez.B.Osteoporoseund/oderKnochenfrakturenundkardiovaskuläreEreignisse (einschließlichzerebrovaskuläreundthromboembolischeEreignisse).DieHäufigkeitendieser Ereignissesind inTabelle1beschrieben.
TabellarischeAuflistung von Nebenwirkungen
DieAngabederHäufigkeitvonNebenwirkungendurchLetrozolbasiertvorallemauf DatenausklinischenStudien.
DiefolgendeninTabelle1aufgelistetenunerwünschtenArzneimittelwirkungenwurdeninklinischenStudienundimRahmenderallgemeinenAnwendungvonLetrozolnachderZulassung berichtet:
Tabelle1
DieunerwünschtenEreignissesindunterdenjeweiligenÜberschriftenentsprechendihrerHäufigkeit aufgelistet,beginnendmitdergrößtenHäufigkeit.DiefolgendeEinteilungwirdverwendet:Sehr
häufig:≥10%;häufig:≥1%—<10%;gelegentlich:≥0,1%—<1%;selten:≥0,01%—<0,1%;sehr
selten:<0,01%,nichtbekannt(kannaufderGrundlagedervorhandenenDatennichtabgeschatztwerden).
InfektionenundparasitäreErkrankungen
Gelegentlich: Harnweginfektionen
Gutartige,bösartigeundunspezifischeNeubildungen(einschließlichZystenundPolypen)
Gelegentlich: Tumorschmerzen1
ErkrankungendesBlutesunddesLymphsystems
Gelegentlich: Leukopenie
ErkrankungendesImmunsystems
Nichtbekannt: AnaphylaktischeReaktion
Stoffwechsel-undErnährungsstörungen
Sehrhäufig: Hypercholesterinamie
Häufig: Appetitlosigkeit,erhöhterAppetit
PsychiatrischeErkrankungen
Häufig: Depression
Gelegentlich: Angststörungen(einschließlichNervosität),Reizbarkeit
ErkrankungendesNervensystems
Häufig: Kopfschmerzen,Schwindel
Gelegentlich: Schläfrigkeit,Schlaflosigkeit,Gedächtnisstörungen,Empfindungsstörungen (einschließlichParasthesieundHypasthesie),Geschmacksstörungen, zerebrovaskulärer Insult
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Katarakt,Augenreizung,verschwommenesSehen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Herzklopfen1,Tachykardie,ischamischekardialeEreignisse(einschließlichneueoder sichverschlechterndeAngina,AnginamitderNotwendigkeit einerchirurgischen Intervention,Herzinfarkt,myokardialeIschamie)
Gefäßerkrankungen
Sehrhäufig: Hitzewallungen
Häufig: Bluthochdruck
Gelegentlich: Thrombophlebitis(einschließlichoberflächigerundtieferVenenthrombophlebitis)Selten: Lungenembolie,arterielleThrombose,Hirninfarkt
ErkrankungenderAtemwege,desBrustraumsundMediastinums
Gelegentlich: Atemnot,Husten
ErkrankungendesGastrointestinaltraktes
Häufig: Übelkeit,Dyspepsie1,Obstipation,abdominaleSchmerzen,Diarrhö,Erbrechen
Gelegentlich: Mundtrockenheit,Stomatitis1
Leber-undGallenerkrankungen
Gelegentlich: AnstiegderLeberenzymwerte
Nichtbekannt: Hepatitis
ErkrankungenderHautunddesUnterhautzellgewebes
Sehrhäufig: Schweißausbrüche
Häufig: Alopezie,Hautausschlag(einschließlicherythematösem,makulopapulösem, psoriasiformemundvesikuläremHautausschlag),trockeneHaut
Gelegentlich: Pruritus,Urtikaria
Nichtbekannt: Angioödeme,toxischeepidermaleNekrolyse,Erythemamultiforme
Skelettmuskulatur-,Bindegewebs-undKnochenerkrankungen
Sehrhäufig: Arthralgie
Häufig: Myalgie,Knochenschmerzen1,Osteoporose,Knochenfrakturen
Gelegentlich: Arthritis
ErkrankungenderNierenundHarnwege
Gelegentlich: VermehrteMiktion
ErkrankungenderGeschlechtsorganeundderBrustdrüse
Häufig: Vaginalblutung
Gelegentlich: VaginalerAusfluss,trockeneVagina,Brustschmerzen
AllgemeineErkrankungen
Sehrhäufig: Müdigkeit(einschließlichSchwächegefühl,Unwohlsein) Häufig: PeriphereÖdeme
Gelegentlich: AllgemeineÖdeme,trockeneSchleimhäute,Durstgefühl,Fieber
Untersuchungen
Häufig: Gewichtszunahme
Gelegentlich: Gewichtsverlust
1 Nebenwirkungen,dienurimmetastasiertenStadiumberichtetwurden.
EinigeNebenwirkungenwurdeninderadjuvantenTherapiemitdeutlichunterschiedlichen Häufigkeitenberichtet.DiefolgendenTabellen gebenInformationenzusignifikantenUnterschiedenin der MonotherapievonLetrozol- vs.einerTamoxifen-Monotherapieundinder sequenziellenLetrozol-Tamoxifen-Therapie:
Tabelle2 AdjuvanteLetrozol-Monotherapievs.Tamoxifen - Monotherapie — NebenwirkungenmitsignifikantenUnterschieden
|
Häufigkeit unter Letrozol |
Häufigkeit unter Tamoxifen |
Knochenbrüche |
10,1% (13,8%) |
7,1% (10,5%) |
Osteoporose |
5,1% (5,1%) |
2,7% (2,7%) |
Thromboembolische Ereignisse |
2,1% (2,9%) |
3,6% (4,5%) |
Myokardinfarkt |
1,0% (1,5%) |
0,5% (1,0%) |
Endometriumhyperplasie/Endometriumkrebs |
0,2% (0,4%) |
2,3% (2,9%) |
Hinweis: Mediane Behandlungsdauer 60 Monate. Der Berichtszeitraum beinhaltet den Behandlungszeitraum plus 30 Tage Nachbeobachtung. Die Prozentangabe in der Klammer ist die Häufigkeit des Ereignisses zu jedem Zeitpunkt nach der Randomisierung, einschließlich der Beobachtungszeit nach Beendigung der Studie. Der Follow-up betrug im Median 73 Monate. |
Tabelle3 Sequenztherapievs.Letrozol-Monotherapie— NebenwirkungenmitsignifikantenUnterschieden
|
Letrozol-Monotherapie |
Letrozol -> Tamoxifen |
Tamoxifen -> Letrozol |
Knochenbrüche |
9,9% |
7,6%* |
9,6% |
Proliferative Erkrankungen des Endometriums |
0,7% |
3,4%** |
1,7%** |
Hypercholesterinamie |
52,5% |
44,2%* |
40,8%* |
Hitzewallungen |
37,7% |
41,7%** |
43,9%** |
Vaginalblutungen |
6,3% |
9,6%** |
12,7%** |
* Signifikant niedriger als unter einer Letrozol-Monotherapie ** Signifikant höher als unter einer Letrozol-Monotherapie Hinweis: Berichtszeitraum ist gleich Behandlungszeitraum oder innerhalb von 30 Tagen nach Beendigung der Behandlung. |
Beschreibung ausgewählterNebenwirkungen
KardialeNebenwirkungen
BeideradjuvantenTherapiewurdenzusätzlichzudenAngabeninTabelle 2diefolgenden NebenwirkungenmitLetrozolbzw.Tamoxifen(medianeBehandlungsdauer: 60Monate+30Tage)berichtet:AnginamitderNotwendigkeiteineschirurgischenEingriffs(1,0% vs.1,0%);Herzversagen(1,1%vs.0,6%);Hypertonie(5,6%vs.5,7%);zerebrovaskularerVorfall/TIA(2,1% vs. 1,9%).
BeidererweitertenadjuvantenTherapiemitLetrozol(medianeBehandlungsdauer: 5 Jahre)bzw.Placebo(medianeBehandlungsdauer:3Jahre)wurdenberichtet:Angina mitderNotwendigkeit eineschirurgischenEingriffs(0,8%vs.0,6%);neuauftretendeoderVerschlechterungeinerAngina(1,4%vs. 1,0%);Herzinfarkt(1,0%vs.0,7%);thromboembolischeEreignisse* (0,9%vs.0,3%);Schlaganfall/TIA* (1,5%vs.0,8%).
Diemiteinem*markiertenEreignissewarenzwischendenbeidenBehandlungsgruppenstatistisch signifikantunterschiedlich.
DasSkelett betreffendeNebenwirkungen
ZudendasSkelettbetreffendeSicherheitsdatenausderadjuvantenTherapiewirdaufTabelle2 verwiesen.
BeidererweitertenadjuvantenTherapiekamessignifikantbeimehrPatientinnenunterLetrozolzu einerKnochenfrakturoderOsteoporose(Knochenfrakturen:10,4%und Osteoporose: 12,2%)alsunterPlacebo(5,8%bzw.6,4%).DiemedianeBehandlungsdauerbetrug 5JahrefürLetrozolund3JahrefürPlacebo.
4.9 Überdosierung
ÜbereinzelneFälleeinerÜberdosierungvonLetrozolistberichtetworden.Eine spezifischeBehandlungderÜberdosierungist nichtbekannt.DieBehandlungsollte symptomatisch erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN
5.1 PharmakodynamischeEigenschaften
PharmakotherapeutischeGruppe:EndokrineTherapie.HormonantagonistundAromatase-Inhibitor, ATC-Code: L02BG04.
PharmakodynamischeEigenschaften
DieAusschaltungderöstrogenbedingtenWachstumsstimulationist eineVoraussetzungdafür,dasseine Tumorerkrankung,beiderdasTumorwachstumöstrogenabhängigistundbeidereineendokrineTherapieverwandtwird,aufdieBehandlunganspricht.Bei FrauennachderMenopausewird ÖstrogenhauptsachlichdurchdasEnzymAromatasegebildet,dasAndrogeneausderNebenniere,vorallemAndrostendionundTestosteron,inÖstronundÖstradiolumwandelt.DieUnterdrückungder ÖstrogenbiosyntheseinperipherenGewebenundimTumorgewebeselbstkanndaherdurchdie spezifischeHemmungdesEnzymsAromataseerreichtwerden.
Letrozolist einnichtsteroidalerAromatase-Inhibitor,derdieAromatasedurchkompetitiveBindungan das HamdesCytochrom-P450derAromatasehemmtunddadurchdieÖstrogenbiosyntheseinall denGewebenreduziert,wosievorkommt.
BeigesundenFrauennachderMenopauseverringertLetrozolinEinzeldosenvon0,1mg,0,5mgund 2,5mgdieSerumspiegelvonÖstronum75—78%undvonÖstradiolum78%gegenüberdem Ausgangswert.DermaximaleEffektwirdinnerhalbvon48—78Stundenerreicht.
BeipostmenopausalenFrauenmitBrustkrebsinfortgeschrittenemStadiumverringernTagesdosenvon0,1bis5mgdiePlasmaspiegelvonÖstradiol,ÖstronundÖstronsulfataller behandeltenPatientinnen um75—95% gegenüberdemAusgangswert.BeieinerDosierungvon0,5mgunddarüberliegen vieleWertevonÖstronund ÖstronsulfatunterderNachweisgrenze;mitdiesenDosenwurdealso einestärkereÖstrogenverminderung erreicht.DieUnterdruckungderÖstrogenbiosynthesehielt währendderBehandlungin allenFällenan.
Letrozolist einhochspezifischerHemmerderAromatase-Aktivität.EineUnterdrückungder SteroidproduktionderNebennierewurdenichtbeobachtet.Bei postmenopausalenPatientinnen,dieLetrozolin Tagesdosenvon0,1bis5mgerhielten,wurdenkeineklinischrelevantenVeränderungender PlasmakonzentrationenvonCortisol,Aldosteron,11-Deoxycortisol,17-HydroxyprogesteronundACTH oder derPlasmarenin-Aktivitatfestgestellt.Dernach6und12WochenderBehandlungmitTagesdosenvon0,1 mg,0,25mg,0,5mg,1mg,2,5mgund5 mgdurchgefuhrteACTH-StimulationstestergabkeineAbschwächungderAldosteron-oderCortisolproduktion.EineSubstitutionvonGlukokortikoidenundMineralokortikoidenistdahernichterforderlich.
BeigesundenpostmenopausalenFrauen,dieEinzeldosenvon0,1mg,0,5 mgund2,5mgLetrozolerhielten,wurdenkeineVeränderungenderPlasmakonzentrationenvonAndrogenen (Androstendionund Testosteron) gefunden.Bei postmenopausalenPatientinnen, diemitTagesdosenvon0,1bis5mgbehandeltwurden,wurdenkeineVeränderungenderPlasmakonzentration vonAndrostendiongefunden. Darausgehthervor,dassdieHemmungderÖstrogenbiosynthesenichtzueinerAkkumulationderandrogenenVorstufenführt.Die Plasmakonzentrationen vonLHundFSHwerdenbei Patientinnen,dieLetrozolerhalten,nichtbeeinträchtigt; diesgilt auchfürdieSchilddrüsenfunktion, wiesichanhandvonTSH-,T4-undT3-Wertenzeigte.
Adjuvante Therapie
Studie BIG 1-98
BIG1-98wareinemultizentrische,doppelblindeStudie,inderüber8.000postmenopausaleFrauenmithormonrezeptor-positivemprimärenMammakarzinomineinenderfolgendenStudienarmerandomisiertwurden:A.Tamoxifenfür5Jahre;B.Letrozolfür5Jahre; C.Tamoxifenfür2Jahre,gefolgtvonLetrozolfür3Jahre;D.Letrozolfür2Jahre,gefolgtvonTamoxifenfür3Jahre.
Derprimäre EndpunktwardaskrankheitsfreieÜberleben(DFS).SekundäreEndpunktewarendieZeit biszur Fernmetastasierung(TDM),dasfernmetastasenfreieÜberleben(DDFS),dasGesamtüberleben (OS),das systemerkrankungsfreieÜberleben(SDFS),dasAuftreteneinesinvasivenkontralateralenMammakarzinomssowiedieZeitbiszurRezidivierungdesMammakarzinoms.
ErgebnissezurWirksamkeitnacheinemmedianenBeobachtungszeitraumvon26und60MonatenIn Tabelle4sinddieErgebnissederprimärenHauptanalyse(PCA)basierendaufdenDatender Monotherapie-Arme AundBsowieDatenausdenzweiUmstellungsgruppen(CundD)beieinermedianenBehandlungsdauervon24MonatenundeinemmedianenBeobachtungszeitraumvon 26MonatensowieeinermedianenBehandlungsdauervon32Monatenundeinemmedianen Beobachtungszeitraumvon60Monatendargestellt.
Die5-Jahres-DFS-Ratebetrug84%fürLetrozolund81,4%fürTamoxifen.
Tabelle4 PrimäreHauptanalyse:KrankheitsfreiesundGesamtüberlebenbeieinemmedianen Beobachtungszeitraumvon26und60Monaten(ITT Population)
Primäre Hauptanalyse Beobachtungszeitraum (Median) Beobachtungszeitraum (Median) 26 Monate 60 Monate |
||||||
|
Letrozol N=4003 |
Tamoxifen N=4007 |
HR1 (95%-KI) p |
Letrozol N=4003 |
Tamoxifen N=4007 |
HR1 (95%-KI) p |
Erkrankungsfreies Überleben (primär) |
351 |
428 |
0,81 |
585 |
664 |
0,86 |
Ereignisse (Prüfplan-Definition2) |
|
|
(0,70; 0,93) 0,003 |
|
|
(0,77; 0,963) 0,008 |
Gesamtüberleben (sekundär) |
166 |
192 |
0,86 |
330 |
374 |
0,87 |
Todesfälle |
|
|
(0,70; 1,06) |
|
|
(0,75; 1,01) |
HR = Hazard-Ratio; KI = Konfidenzintervall
1Log-Rank-Test: Stratifiziert
nach Randomisierungsoption und vorangegangener adjuvanter
Chemotherapie
(ja/nein)
2DFS-Ereignisse: Örtliches Wiederauftreten, Fernmetastasen,
invasives kontralaterales Mammakarzinom,
weitere (nicht im Bereich der Brust liegende)
primäre Tumorerkrankung, Tod jeglicher Ursache ohne
vorhergehendes Krebsereignis.
Ergebnisse nach einem medianen Beobachtungszeitraum von 73 Monaten (nur Monotherapie-Arme)
Die Analyse der Monotherapie-Arme (MAA) zur Langzeitwirksamkeit einer Letrozol-Monotherapie im Vergleich zu Placebo (mediane Behandlungsdauer 5 Jahre) ist in Tabelle 5 dargestellt.
Tabelle5 AnalysederMonotherapie-Arme:KrankheitsfreiesundGesamtüberlebennacheinemmedianenBeobachtungszeitraumvon73Monaten(ITT-Population)
|
Letrozol n=2463 |
Tamoxifen n=2459 |
Hazard-Ratiol (95%-KI) |
p-Wert |
Krankheitsfreies Überleben (primär)2 |
509 |
565 |
0,88 (0,78; 0,99) |
0,03 |
Zeit bis zur Fernmetastasierung |
257 |
298 |
0,85 (0,72; 1,00) |
0,045 |
(sekundär) |
|
|
|
|
Gesamtüberleben (sekundär) - |
303 |
343 |
0,87 (0,75; 1,02) |
0,08 |
Todesfälle |
|
|
|
|
Zensierte Analyse von DFS3 |
509 |
543 |
0,85 (0,75; 0,96) |
|
Zensierte Analyse des |
303 |
338 |
0,82 (0,70; 0,96) |
|
Gesamtüberlebens3 |
|
|
|
|
1Log-Rank-Test,stratifiziertnachRandomisierungsoptionundvorangegangeneradjuvanter
Chemotherapie(ja/nein)
2DFS-Ereignisse:ÖrtlichesWiederauftreten,Fernmetastasen,invasiveskontralaterales
Mammakarzinom, weitere(nichtimBereichderBrustliegende)primäre
Tumorerkrankung,Tod
jeglicherUrsacheohne vorhergehendesKrebsereignis.
3BeobachtungenimTamoxifen-Arm.ZensiertzumZeitpunktdesWechselsaufLetrozol.
Sequenztherapie-Anaiyse(STA)
DieAnalysederSequenztherapie(STA)befasstesichmitderzweitenprimärenFragestellungvon BIG1-98,nämlichobeinealternierendeBehandlungvonTamoxifenundLetrozoleinerMonotherapieüberlegen ist.EsgabkeinesignifikantenUnterschiedehinsichtlichDFS,OS,SDFS,oderDDFSnachder Umstellung imVergleichzurMonotherapie(Tabelle6).
Tabelle6 AnalysederSequenztherapiehinsichtlichkrankheitsfreiemÜberleben mitLetrozolals initialerendokrinerTherapie(STA-Switch-Population)
N
Anzahl derEreignissel
Hazard-
Ratio2 (97,5%-KI)
Cox-
Model
p- Wert
[Letrozol →]Tamoxifen 1460 160 0,92 (0,72; 1,17) 0,42
Letrozol 1463 178
1 Im Protokoll definiert, einschließlich weitere primäre Tumorerkrankung (nicht im Bereich der Brust liegend) nach der Umstellung/nach über 2 Jahren
2 Adjustiert nach vorangegangener Chemotherapie
EsgabkeinesignifikantenUnterschiedehinsichtlichDFS,OS,SDFSoderDDFSinirgendeinerSTA beidenrandomisiertenpaarweisenVergleichen(Tabelle7).
Tabelle7 Sequenztherapie-AnalysenachRandomisierung(STA-R)deskran