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Letrozand

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1. BEZEICHNUNG DESARZNEIMITTELS


Letrozand 2,5 mg Filmtabletten


2. QUALITATIVEUNDQUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG


Eine Filmtablette enthält 2,5 mg Letrozol.

Sonstiger Bestandteil: 61,000 mg Lactose-Monohydrat


VollständigeAuflistungdersonstigenBestandteilesiehe,Abschnitt6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Filmtablette


Gelbe, runde, bikonvexe Filmtabletten.


4. KLINISCHEANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


. AdjuvanteTherapiepostmenopausalerFrauenmithormonrezeptor-positivemprimärem Mammakarzinom.

. ErweiterteadjuvanteTherapiedeshormonabhängigenprimärenMammakarzinomsbei postmenopausalenFrauennachvorherigeradjuvanterStandardtherapiemitTamoxifenüber5 Jahre.

. First-Line-TherapiedeshormonabhängigenfortgeschrittenenMammakarzinomsbei postmenopausalenFrauen.

. BehandlungdesMammakarzinomsimfortgeschrittenen StadiumnachRezidivoderProgressionder ErkrankungbeiFrauen,diesichphysiologischodernacheinemkünstlichenEingriffinderPostmenopause befindenunddiezuvormitAntiöstrogenenbehandeltwurden.

. NeoadjuvanteBehandlungpostmenopausalerFrauenmithormonrezeptor-positivem,HER-2- negativemMammakarzinom,beideneneineChemotherapie nichtinBetrachtkommtundeinsofortiger chirurgischenEingriffnichtindiziertist.


BeiPatientinnenmithormonrezeptor-negativemMammakarzinomistdieWirksamkeitnichtbelegt.


4.2 DosierungundArtderAnwendung


Dosierung

ErwachseneundälterePatientinnen

DieempfohleneDosierungvonLetrozand 2,5 mg Filmtabletten beträgteinmaltäglich1Filmtablette.Bei älterenPatientinnenist keineDosisanpassungerforderlich.


InderTherapiedesfortgeschrittenenodermetastasiertenMammakarzinomssolltedieBehandlungmit Letrozand 2,5 mg Filmtablettensolangedurchgeführtwerden,biseineProgressionder Tumorerkrankungfestgestelltwird.


InderadjuvantenunddererweitertenadjuvantenTherapiesolltedieBehandlungmitLetrozand 2,5 mg Filmtablettenüber5Jahreoderje nachdem,welchesEreigniszuerstauftritt,biszum Tumorrezidivfortgeführtwerden.


InderadjuvantenTherapiekannaucheinesequenzielleBehandlung(2JahreLetrozolgefolgtvon 3JahrenTamoxifen)inBetrachtgezogenwerden(sieheAbschnitte4.4und5.1).


InderneoadjuvantenTherapiesolltedieBehandlungmit Letrozand 2,5 mg Filmtabletten 4bis 8Monatefortgeführtwerden,umeineoptimaleTumorreduktionzuerreichen.WenndieWirksamkeitnicht ausreichendist,solltedieBehandlungmitLetrozand 2,5 mg Filmtablettenbeendetwerdenundein chirurgischerEingriffgeplantund/oderandereBehandlungsoptionenmitderPatientinbesprochenwerden.


KinderundJugendliche

Letrozand 2,5 mg FilmtablettenwerdenbeiKindernundJugendlichennichtempfohlen.DieSicherheitund WirksamkeitvonLetrozand 2,5 mg FilmtablettenbeiKindernundJugendlichenbiszu17Jahren istnichterwiesen.EssindnurwenigeDatenverfügbarundeskannkeineDosierungsempfehlung gegebenwerden.


Niereninsuffizienz

BeiPatientinnenmiteinerKreatinin-Clearancevon10ml/ministkeineDosisanpassungvonLetrozand 2,5 mg Filmtablettenerforderlich.Bei PatientinnenmiteinerKreatinin-Clearanceunter10ml/minsind keineausreichendenDatenverfügbar(sieheAbschnitte 4.4und5.2).


Leberinsuffizienz

BeiPatientinnenmitleichterbismittelschwererLeberinsuffizienz (Child-PughAoderB)ist keine DosisanpassungvonLetrozand 2,5 mg Filmtablettenerforderlich.Bei Patientinnenmitschwerer LeberinsuffizienzsindunzureichendeDatenverfügbar.PatientinnenmitschwererLeberinsuffizienz (Child-PughC)ist eineengmaschigeÜberwachungerforderlich(sieheAbschnitte4.4und5.2).


Art der Anwendung

Letrozand 2,5 mg Filmtablettenkönnenmit oderohneNahrungoraleingenommenwerden.


4.3 Gegenanzeigen


. ÜberempfindlichkeitgegendenWirkstoffodereinenderinAbschnitt6.1genanntensonstigen Bestandteile

. PrämenopausalerHormonstatus

. Schwangerschaft(sieheAbschnitt4.6)

. Stillzeit(sieheAbschnitt4.6)


4.4 BesondereWarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmenfürdieAnwendung


Menopausaler Status

BeiPatientinnen,derenpostmenopausalerStatusunklarerscheint,müssenvorBehandlungsbeginnmit LetrozoldasluteinisierendeHormon(LH),dasfollikelstimulierendeHormon(FSH) und/oderdieÖstradiol-Spiegelbestimmtwerden.NurFrauenmiteinempostmenopausalenHormonstatus dürfen Letrozolerhalten.


Niereninsuffizienz

LetrozolwurdenichtaneinerausreichendenAnzahlvonPatientinnenmit einerKreatinin-Clearancevon<10ml/mingeprüft.Das möglicheRisikounddermöglicheNutzenbeisolchen PatientinnensolltenvorderEinnahmevonLetrozolsorgfaltiginErwagung gezogenwerden.


Leberinsuffizienz

BeiPatientinnenmitschwerenLeberfunktionsstörungen(Child-PughC)warendiesystemischeExposition und dieterminaleHalbwertszeitimVergleichzugesundenProbandenungefährzweifacherhöht. DiesePatientinnensinddaherengmaschigzuüberwachen(sieheAbschnitt5.2).


Auswirkungen auf die Knochen

LetrozolbewirkteinestarkeSenkungdesÖstrogen-Spiegels.Bei Frauenmit Osteoporoseund/oderFraktureninderAnamneseodermiteinemerhöhtenOsteoporoserisikosolltevor BeginnderadjuvantenunderweitertenadjuvantenBehandlungdieKnochendichtegemessen werden.DieseFrauensolltenwährendundnachderBehandlungmitLetrozolimHinblickaufdieEntwicklungeinerOsteoporosebeobachtetwerden.Wennerforderlich,solltedieProphylaxeoderBehandlung einer Osteoporoseinitiiertundsorgfaltigüberwachtwerden.Bei deradjuvantenTherapiekann, abhängigvomSicherheitsprofilderPatientin,aucheinsequenziellesBehandlungsschema (2JahreLetrozolgefolgtvon3JahrenTamoxifen)inBetrachtgezogenwerden(sieheAbschnitte4.2, 4.8und5.1).


WeitereWarnhinweise

DiegleichzeitigeGabevonLetrozolmitTamoxifen,anderenAntiöstrogenenoder östrogenhaltigenTherapiensolltevermiedenwerden,weildieseSubstanzendiepharmakologische Wirkungvon Letrozolverringernkonnten(sieheAbschnitt4.5).


Letrozand 2,5 mg Filmtabletten enthaltenLactose.PatientinnenmitderseltenenhereditärenGalactose- Intoleranz,Lactase-MangeloderGlucose-Galactose-MalabsorptionsolltendiesesArzneimittelnichteinnehmen.


4.5 WechselwirkungenmitanderenArzneimittelnundsonstigeWechselwirkungen


LetrozolwirdteilweiseüberCYP2A6undCYP3A4metabolisiert.Cimetidin,einschwacher,unspezifischerInhibitorvonCYP45O-EnzymenbeeinflusstediePlasmakonzentrationenvonLetrozolnicht.DerWirkungvon starkenCYP45O-Inhibitorenistunbekannt.


Zurzeitgibtes,außerfürTamoxifen,keineklinischenErfahrungenzurAnwendungvonLetrozolinKombinationmit ÖstrogenenoderanderenAntitumormitteln.Tamoxifen,andere AntiöstrogeneoderöstrogenhaltigeTherapienkonntendiepharmakologischeWirkungvonLetrozol vermindern. Darüberhinauswurdegezeigt,dassdiegleichzeitigeGabevonTamoxifenundLetrozoldiePlasmakonzentrationvonLetrozoldeutlichverringert.DiegleichzeitigeGabevonLetrozolmit Tamoxifen,anderenAntiöstrogenen oderÖstrogenensolltevermiedenwerden.


LetrozolhemmtinvitrodieCytochrom-P-45O-Isoenzyme2A6und,ingeringemMaße,2C19.Die klinischeRelevanzhiervonist aberunbekannt.Dahersolltediegleichzeitige Verabreichungvon Arzneimitteln,derenEliminationhauptsachlichvondiesenIsoenzymenabhängtunddieeineenge therapeutischeBreitehaben(z.B.Phenytoin,Clopidogrel),mitVorsichterfolgen.


4.6 Fertilität,SchwangerschaftundStillzeit


Frauen imperimenopausalenStatus oder imgebarfähigen Alter

LetrozoldarfnurbeiFrauenmit eindeutigfestgestelltempostmenopausalenStatus angewendetwerden(sieheAbschnitt4.4).DaBerichtevonFrauenvorliegen,diewährendeinerBehandlungmitLetrozoldieovarielleFunktionwiedererlangten,obwohlzuBehandlungsbeginneineindeutigerpostmenopausalerStatusvorgelegenhat,mussderArzteineangemesseneKontrazeptiondiskutieren, wenndieserforderlichist.


Schwangerschaft

AufgrundvonErfahrungenamMenschen,beideneninisoliertenFallenGeburtsdefekte(zusammengewachsene Lippen,nichteindeutigeGenitalien)auftraten,bestehtderVerdacht,dassdieAnwendungvonLetrozolwährendderSchwangerschaftangeboreneFehlbildungen auslösenkönnte. TierexperimentelleStudienhabeneineReproduktionstoxizitatgezeigt(siehe Abschnitt5.3).


Letrozolist währendderSchwangerschaftkontraindiziert(sieheAbschnitte

4.3und5.3).


Stillzeit

Esist nichtbekanntobLetrozolundseineMetabolitenindieMuttermilchübergehen.EinRisikofürdas NeugeboreneKindkannnichtausgeschlossenwerden. Letrozolist währendderStillzeitkontraindiziert(sieheAbschnitt4.3).


Fertilitat

DiepharmakologischeWirkungvonLetrozolberuhtaufeinerReduktionderÖstrogenproduktiondurch eineHemmungderAromatase.Bei prämenopausalenFrauenführtdieHemmungderÖstrogensynthese zu einerZunahmederGonadotropin-Spiegel(LH,FSH).ErhöhteFSH-Spiegelstimulierendas FollikelwachstumundkönneneineOvulation auslösen.


4.7 AuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienenvon Maschinen


LetrozolhateinengeringenEinflussaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeit zumBedienenvonMaschinen.DaunterderBehandlungmitLetrozol MüdigkeitundSchwindelsowiegelegentlichSchläfrigkeitbeobachtetwurden,ist Vorsichtangezeigtbeider Teilnahmeam StraßenverkehroderbeiderBedienungvonMaschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

DieAngabederHäufigkeitvonNebenwirkungendurchLetrozolbasiertvorallemauf DatenausklinischenStudien.


BeietwabiszueinemDritteldermitLetrozol behandeltenPatientinnenim metastasiertenStadiumundbeietwa80%derPatientinneninderadjuvantenunderweitertenadjuvantenTherapietratenNebenwirkungenauf.DieMehrzahldieserNebenwirkungentrat währendder ersten Behandlungswochenauf.


DieamhäufigsteninklinischenStudienberichtetenNebenwirkungenwarenHitzewallungen, Hypercholesterinamie, Arthralgie,Müdigkeit,verstärktesSchwitzenundÜbelkeit.


WichtigezusätzlicheNebenwirkungen,dieunterLetrozolauftretenkönnen,sind: Skelett-Ereignissewiez.B.Osteoporoseund/oderKnochenfrakturenundkardiovaskuläreEreignisse (einschließlichzerebrovaskuläreundthromboembolischeEreignisse).DieHäufigkeitendieser Ereignissesind inTabelle1beschrieben.


TabellarischeAuflistung von Nebenwirkungen

DieAngabederHäufigkeitvonNebenwirkungendurchLetrozolbasiertvorallemauf DatenausklinischenStudien.


DiefolgendeninTabelle1aufgelistetenunerwünschtenArzneimittelwirkungenwurdeninklinischenStudienundimRahmenderallgemeinenAnwendungvonLetrozolnachderZulassung berichtet:


Tabelle1

DieunerwünschtenEreignissesindunterdenjeweiligenÜberschriftenentsprechendihrerHäufigkeit aufgelistet,beginnendmitdergrößtenHäufigkeit.DiefolgendeEinteilungwirdverwendet:Sehr

häufig:10%;häufig:1%—<10%;gelegentlich:0,1%—<1%;selten:0,01%—<0,1%;sehr

selten:<0,01%,nichtbekannt(kannaufderGrundlagedervorhandenenDatennichtabgeschatztwerden).

InfektionenundparasitäreErkrankungen

Gelegentlich: Harnweginfektionen

Gutartige,bösartigeundunspezifischeNeubildungen(einschließlichZystenundPolypen)

Gelegentlich: Tumorschmerzen1

ErkrankungendesBlutesunddesLymphsystems

Gelegentlich: Leukopenie

ErkrankungendesImmunsystems

Nichtbekannt: AnaphylaktischeReaktion

Stoffwechsel-undErnährungsstörungen

Sehrhäufig: Hypercholesterinamie

Häufig: Appetitlosigkeit,erhöhterAppetit

PsychiatrischeErkrankungen

Häufig: Depression

Gelegentlich: Angststörungen(einschließlichNervosität),Reizbarkeit

ErkrankungendesNervensystems

Häufig: Kopfschmerzen,Schwindel

Gelegentlich: Schläfrigkeit,Schlaflosigkeit,Gedächtnisstörungen,Empfindungsstörungen (einschließlichParasthesieundHypasthesie),Geschmacksstörungen, zerebrovaskulärer Insult

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Katarakt,Augenreizung,verschwommenesSehen

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Herzklopfen1,Tachykardie,ischamischekardialeEreignisse(einschließlichneueoder sichverschlechterndeAngina,AnginamitderNotwendigkeit einerchirurgischen Intervention,Herzinfarkt,myokardialeIschamie)

Gefäßerkrankungen

Sehrhäufig: Hitzewallungen

Häufig: Bluthochdruck

Gelegentlich: Thrombophlebitis(einschließlichoberflächigerundtieferVenenthrombophlebitis)Selten: Lungenembolie,arterielleThrombose,Hirninfarkt

ErkrankungenderAtemwege,desBrustraumsundMediastinums

Gelegentlich: Atemnot,Husten

ErkrankungendesGastrointestinaltraktes

Häufig: Übelkeit,Dyspepsie1,Obstipation,abdominaleSchmerzen,Diarrhö,Erbrechen

Gelegentlich: Mundtrockenheit,Stomatitis1

Leber-undGallenerkrankungen

Gelegentlich: AnstiegderLeberenzymwerte

Nichtbekannt: Hepatitis

ErkrankungenderHautunddesUnterhautzellgewebes

Sehrhäufig: Schweißausbrüche

Häufig: Alopezie,Hautausschlag(einschließlicherythematösem,makulopapulösem, psoriasiformemundvesikuläremHautausschlag),trockeneHaut

Gelegentlich: Pruritus,Urtikaria

Nichtbekannt: Angioödeme,toxischeepidermaleNekrolyse,Erythemamultiforme

Skelettmuskulatur-,Bindegewebs-undKnochenerkrankungen

Sehrhäufig: Arthralgie

Häufig: Myalgie,Knochenschmerzen1,Osteoporose,Knochenfrakturen

Gelegentlich: Arthritis

ErkrankungenderNierenundHarnwege

Gelegentlich: VermehrteMiktion

ErkrankungenderGeschlechtsorganeundderBrustdrüse

Häufig: Vaginalblutung

Gelegentlich: VaginalerAusfluss,trockeneVagina,Brustschmerzen


AllgemeineErkrankungen

Sehrhäufig: Müdigkeit(einschließlichSchwächegefühl,Unwohlsein) Häufig: PeriphereÖdeme

Gelegentlich: AllgemeineÖdeme,trockeneSchleimhäute,Durstgefühl,Fieber

Untersuchungen

Häufig: Gewichtszunahme

Gelegentlich: Gewichtsverlust

1 Nebenwirkungen,dienurimmetastasiertenStadiumberichtetwurden.


EinigeNebenwirkungenwurdeninderadjuvantenTherapiemitdeutlichunterschiedlichen Häufigkeitenberichtet.DiefolgendenTabellen gebenInformationenzusignifikantenUnterschiedenin der MonotherapievonLetrozol- vs.einerTamoxifen-Monotherapieundinder sequenziellenLetrozol-Tamoxifen-Therapie:


Tabelle2 AdjuvanteLetrozol-Monotherapievs.Tamoxifen - Monotherapie NebenwirkungenmitsignifikantenUnterschieden



Häufigkeit unter Letrozol

Häufigkeit unter

Tamoxifen

Knochenbrüche

10,1% (13,8%)

7,1% (10,5%)

Osteoporose

5,1% (5,1%)

2,7% (2,7%)

Thromboembolische Ereignisse

2,1% (2,9%)

3,6% (4,5%)

Myokardinfarkt

1,0% (1,5%)

0,5% (1,0%)

Endometriumhyperplasie/Endometriumkrebs

0,2% (0,4%)

2,3% (2,9%)

Hinweis: Mediane Behandlungsdauer 60 Monate. Der Berichtszeitraum beinhaltet den Behandlungszeitraum plus 30 Tage Nachbeobachtung.

Die Prozentangabe in der Klammer ist die Häufigkeit des Ereignisses zu jedem Zeitpunkt nach der Randomisierung, einschließlich der Beobachtungszeit nach Beendigung der Studie. Der Follow-up betrug im Median 73 Monate.


Tabelle3 Sequenztherapievs.Letrozol-Monotherapie NebenwirkungenmitsignifikantenUnterschieden



Letrozol-Monotherapie

Letrozol

-> Tamoxifen

Tamoxifen -> Letrozol

Knochenbrüche

9,9%

7,6%*

9,6%

Proliferative

Erkrankungen des

Endometriums

0,7%

3,4%**

1,7%**

Hypercholesterinamie

52,5%

44,2%*

40,8%*

Hitzewallungen

37,7%

41,7%**

43,9%**

Vaginalblutungen

6,3%

9,6%**

12,7%**

* Signifikant niedriger als unter einer Letrozol-Monotherapie

** Signifikant höher als unter einer Letrozol-Monotherapie

Hinweis: Berichtszeitraum ist gleich Behandlungszeitraum oder innerhalb von 30 Tagen nach Beendigung der Behandlung.


Beschreibung ausgewählterNebenwirkungen

KardialeNebenwirkungen

BeideradjuvantenTherapiewurdenzusätzlichzudenAngabeninTabelle 2diefolgenden NebenwirkungenmitLetrozolbzw.Tamoxifen(medianeBehandlungsdauer: 60Monate+30Tage)berichtet:AnginamitderNotwendigkeiteineschirurgischenEingriffs(1,0% vs.1,0%);Herzversagen(1,1%vs.0,6%);Hypertonie(5,6%vs.5,7%);zerebrovaskularerVorfall/TIA(2,1% vs. 1,9%).


BeidererweitertenadjuvantenTherapiemitLetrozol(medianeBehandlungsdauer: 5 Jahre)bzw.Placebo(medianeBehandlungsdauer:3Jahre)wurdenberichtet:Angina mitderNotwendigkeit eineschirurgischenEingriffs(0,8%vs.0,6%);neuauftretendeoderVerschlechterungeinerAngina(1,4%vs. 1,0%);Herzinfarkt(1,0%vs.0,7%);thromboembolischeEreignisse* (0,9%vs.0,3%);Schlaganfall/TIA* (1,5%vs.0,8%).


Diemiteinem*markiertenEreignissewarenzwischendenbeidenBehandlungsgruppenstatistisch signifikantunterschiedlich.


DasSkelett betreffendeNebenwirkungen

ZudendasSkelettbetreffendeSicherheitsdatenausderadjuvantenTherapiewirdaufTabelle2 verwiesen.


BeidererweitertenadjuvantenTherapiekamessignifikantbeimehrPatientinnenunterLetrozolzu einerKnochenfrakturoderOsteoporose(Knochenfrakturen:10,4%und Osteoporose: 12,2%)alsunterPlacebo(5,8%bzw.6,4%).DiemedianeBehandlungsdauerbetrug 5JahrefürLetrozolund3JahrefürPlacebo.


4.9 Überdosierung

ÜbereinzelneFälleeinerÜberdosierungvonLetrozolistberichtetworden.Eine spezifischeBehandlungderÜberdosierungist nichtbekannt.DieBehandlungsollte symptomatisch erfolgen.


5. PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN


5.1 PharmakodynamischeEigenschaften


PharmakotherapeutischeGruppe:EndokrineTherapie.HormonantagonistundAromatase-Inhibitor, ATC-Code: L02BG04.


PharmakodynamischeEigenschaften

DieAusschaltungderöstrogenbedingtenWachstumsstimulationist eineVoraussetzungdafür,dasseine Tumorerkrankung,beiderdasTumorwachstumöstrogenabhängigistundbeidereineendokrineTherapieverwandtwird,aufdieBehandlunganspricht.Bei FrauennachderMenopausewird ÖstrogenhauptsachlichdurchdasEnzymAromatasegebildet,dasAndrogeneausderNebenniere,vorallemAndrostendionundTestosteron,inÖstronundÖstradiolumwandelt.DieUnterdrückungder ÖstrogenbiosyntheseinperipherenGewebenundimTumorgewebeselbstkanndaherdurchdie spezifischeHemmungdesEnzymsAromataseerreichtwerden.


Letrozolist einnichtsteroidalerAromatase-Inhibitor,derdieAromatasedurchkompetitiveBindungan das HamdesCytochrom-P450derAromatasehemmtunddadurchdieÖstrogenbiosyntheseinall denGewebenreduziert,wosievorkommt.


BeigesundenFrauennachderMenopauseverringertLetrozolinEinzeldosenvon0,1mg,0,5mgund 2,5mgdieSerumspiegelvonÖstronum7578%undvonÖstradiolum78%gegenüberdem Ausgangswert.DermaximaleEffektwirdinnerhalbvon48—78Stundenerreicht.


BeipostmenopausalenFrauenmitBrustkrebsinfortgeschrittenemStadiumverringernTagesdosenvon0,1bis5mgdiePlasmaspiegelvonÖstradiol,ÖstronundÖstronsulfataller behandeltenPatientinnen um75—95% gegenüberdemAusgangswert.BeieinerDosierungvon0,5mgunddarüberliegen vieleWertevonÖstronund ÖstronsulfatunterderNachweisgrenze;mitdiesenDosenwurdealso einestärkereÖstrogenverminderung erreicht.DieUnterdruckungderÖstrogenbiosynthesehielt währendderBehandlungin allenFällenan.


Letrozolist einhochspezifischerHemmerderAromatase-Aktivität.EineUnterdrückungder SteroidproduktionderNebennierewurdenichtbeobachtet.Bei postmenopausalenPatientinnen,dieLetrozolin Tagesdosenvon0,1bis5mgerhielten,wurdenkeineklinischrelevantenVeränderungender PlasmakonzentrationenvonCortisol,Aldosteron,11-Deoxycortisol,17-HydroxyprogesteronundACTH oder derPlasmarenin-Aktivitatfestgestellt.Dernach6und12WochenderBehandlungmitTagesdosenvon0,1 mg,0,25mg,0,5mg,1mg,2,5mgund5 mgdurchgefuhrteACTH-StimulationstestergabkeineAbschwächungderAldosteron-oderCortisolproduktion.EineSubstitutionvonGlukokortikoidenundMineralokortikoidenistdahernichterforderlich.


BeigesundenpostmenopausalenFrauen,dieEinzeldosenvon0,1mg,0,5 mgund2,5mgLetrozolerhielten,wurdenkeineVeränderungenderPlasmakonzentrationenvonAndrogenen (Androstendionund Testosteron) gefunden.Bei postmenopausalenPatientinnen, diemitTagesdosenvon0,1bis5mgbehandeltwurden,wurdenkeineVeränderungenderPlasmakonzentration vonAndrostendiongefunden. Darausgehthervor,dassdieHemmungderÖstrogenbiosynthesenichtzueinerAkkumulationderandrogenenVorstufenführt.Die Plasmakonzentrationen vonLHundFSHwerdenbei Patientinnen,dieLetrozolerhalten,nichtbeeinträchtigt; diesgilt auchfürdieSchilddrüsenfunktion, wiesichanhandvonTSH-,T4-undT3-Wertenzeigte.


Adjuvante Therapie

Studie BIG 1-98

BIG1-98wareinemultizentrische,doppelblindeStudie,inderüber8.000postmenopausaleFrauenmithormonrezeptor-positivemprimärenMammakarzinomineinenderfolgendenStudienarmerandomisiertwurden:A.Tamoxifenfür5Jahre;B.Letrozolfür5Jahre; C.Tamoxifenfür2Jahre,gefolgtvonLetrozolfür3Jahre;D.Letrozolfür2Jahre,gefolgtvonTamoxifenfür3Jahre.


Derprimäre EndpunktwardaskrankheitsfreieÜberleben(DFS).SekundäreEndpunktewarendieZeit biszur Fernmetastasierung(TDM),dasfernmetastasenfreieÜberleben(DDFS),dasGesamtüberleben (OS),das systemerkrankungsfreieÜberleben(SDFS),dasAuftreteneinesinvasivenkontralateralenMammakarzinomssowiedieZeitbiszurRezidivierungdesMammakarzinoms.


ErgebnissezurWirksamkeitnacheinemmedianenBeobachtungszeitraumvon26und60MonatenIn Tabelle4sinddieErgebnissederprimärenHauptanalyse(PCA)basierendaufdenDatender Monotherapie-Arme AundBsowieDatenausdenzweiUmstellungsgruppen(CundD)beieinermedianenBehandlungsdauervon24MonatenundeinemmedianenBeobachtungszeitraumvon 26MonatensowieeinermedianenBehandlungsdauervon32Monatenundeinemmedianen Beobachtungszeitraumvon60Monatendargestellt.


Die5-Jahres-DFS-Ratebetrug84%fürLetrozolund81,4%fürTamoxifen.


Tabelle4 PrimäreHauptanalyse:KrankheitsfreiesundGesamtüberlebenbeieinemmedianen Beobachtungszeitraumvon26und60Monaten(ITT Population)


Primäre Hauptanalyse

Beobachtungszeitraum (Median) Beobachtungszeitraum (Median)

26 Monate 60 Monate


Letrozol

N=4003

Tamoxifen

N=4007

HR1

(95%-KI)

p

Letrozol

N=4003

Tamoxifen

N=4007

HR1

(95%-KI)

p

Erkrankungsfreies Überleben (primär)

351

428

0,81

585

664

0,86

Ereignisse

(Prüfplan-Definition2)



(0,70; 0,93)

0,003



(0,77; 0,963)

0,008

Gesamtüberleben (sekundär)

166

192

0,86

330

374

0,87

Todesfälle



(0,70; 1,06)



(0,75; 1,01)

HR = Hazard-Ratio; KI = Konfidenzintervall

1Log-Rank-Test: Stratifiziert nach Randomisierungsoption und vorangegangener adjuvanter Chemotherapie
(ja/nein)

2DFS-Ereignisse: Örtliches Wiederauftreten, Fernmetastasen, invasives kontralaterales Mammakarzinom,
weitere (nicht im Bereich der Brust liegende) primäre Tumorerkrankung, Tod jeglicher Ursache ohne
vorhergehendes Krebsereignis.


Ergebnisse nach einem medianen Beobachtungszeitraum von 73 Monaten (nur Monotherapie-Arme)

Die Analyse der Monotherapie-Arme (MAA) zur Langzeitwirksamkeit einer Letrozol-Monotherapie im Vergleich zu Placebo (mediane Behandlungsdauer 5 Jahre) ist in Tabelle 5 dargestellt.


Tabelle5 AnalysederMonotherapie-Arme:KrankheitsfreiesundGesamtüberlebennacheinemmedianenBeobachtungszeitraumvon73Monaten(ITT-Population)




Letrozol n=2463


Tamoxifen n=2459

Hazard-Ratiol

(95%-KI)


p-Wert

Krankheitsfreies Überleben (primär)2

509

565

0,88 (0,78; 0,99)

0,03

Zeit bis zur Fernmetastasierung

257

298

0,85 (0,72; 1,00)

0,045

(sekundär)





Gesamtüberleben (sekundär) -

303

343

0,87 (0,75; 1,02)

0,08

Todesfälle





Zensierte Analyse von DFS3

509

543

0,85 (0,75; 0,96)


Zensierte Analyse des

303

338

0,82 (0,70; 0,96)


Gesamtüberlebens3





1Log-Rank-Test,stratifiziertnachRandomisierungsoptionundvorangegangeneradjuvanter
Chemotherapie(ja/nein)

2DFS-Ereignisse:ÖrtlichesWiederauftreten,Fernmetastasen,invasiveskontralaterales
Mammakarzinom, weitere(nichtimBereichderBrustliegende)primäre Tumorerkrankung,Tod
jeglicherUrsacheohne vorhergehendesKrebsereignis.

3BeobachtungenimTamoxifen-Arm.ZensiertzumZeitpunktdesWechselsaufLetrozol.


Sequenztherapie-Anaiyse(STA)

DieAnalysederSequenztherapie(STA)befasstesichmitderzweitenprimärenFragestellungvon BIG1-98,nämlichobeinealternierendeBehandlungvonTamoxifenundLetrozoleinerMonotherapieüberlegen ist.EsgabkeinesignifikantenUnterschiedehinsichtlichDFS,OS,SDFS,oderDDFSnachder Umstellung imVergleichzurMonotherapie(Tabelle6).


Tabelle6 AnalysederSequenztherapiehinsichtlichkrankheitsfreiemÜberleben mitLetrozolals initialerendokrinerTherapie(STA-Switch-Population)


N

Anzahl der

Ereignissel


Hazard-

Ratio2 (97,5%-KI)


Cox- Model
p- Wert

[Letrozol →]Tamoxifen 1460 160 0,92 (0,72; 1,17) 0,42

Letrozol 1463 178


1 Im Protokoll definiert, einschließlich weitere primäre Tumorerkrankung (nicht im Bereich der Brust liegend) nach der Umstellung/nach über 2 Jahren

2 Adjustiert nach vorangegangener Chemotherapie

EsgabkeinesignifikantenUnterschiedehinsichtlichDFS,OS,SDFSoderDDFSinirgendeinerSTA beidenrandomisiertenpaarweisenVergleichen(Tabelle7).


Tabelle7 Sequenztherapie-AnalysenachRandomisierung(STA-R)deskrankheitsfreien

Überlebens(ITT-STA-R-Population)



Letrozol

Tamoxifen

Letrozol

Anzahl Patientinnen

Patientinnen mit DFS-Ereignis (laut Prüfplan) Hazard-Ratio1 (99%-KI)

1540

236

1546

248

0,96 (0,76; 1,21)


Letrozol

Tamoxifen

Tamoxifen2

Anzahl Patientinnen

Patientinnen mit DFS-Ereignis (laut Prüfplan) Hazard-Ratio1 (99%-KI)

1540

236

1548

269

0,87 (0,69; 1,09)


1 AdjustiertnachvorhergehenderChemotherapie(ja/nein)

2 624(40%)derPatientinnenwechseltenzuLetrozol,nachdemderTamoxifen-Arm2005 entblindetwurde.


Studie D2407

StudieD2407ist eineoffene,randomisierte,multizentrischeStudienachderZulassung.Siewurdegeplant,umdieWirkungeineradjuvantenTherapievonLetrozolundTamoxifen aufdie Knochenmineraldichte(BMD)undaufSerum-Lipid-Profilezuvergleichen.Insgesamtwurden 262PatientinnenentwederaufLetrozolüber5JahreoderaufTamoxifenüber2Jahregefolgtvon 3JahrenLetrozolrandomisiert.


Nach24MonatenbestandeinstatistischsignifikanterUnterschiedimprimärenEndpunkt.Die LendenwirbelsäulezeigteimMedianeinenVerlustvon4,1%unterLetrozol, währendimTamoxifen-ArmeineZunahme von0,3%beobachtetwurde.


KeinePatientinmiteinerBMDimNormbereichzuBeginnderBehandlungentwickelte währendder 2JahreBehandlungeineOsteoporose.LediglicheinePatientinmitOsteopeniezuBehandlungsbeginn (T-Wertvon-1,9)entwickeltewährendderBehandlungeineOsteoporose(zentraleBewertung).


DieErgebnissefürGesamt-BMDderftewarenähnlichwiefürdieLendenwirbelsäule,aberweniger ausgeprägt.


EsgabkeinensignifikantenUnterschiedinderFrakturrate(15%inderLetrozol-Gruppeund17%inder Tamoxifen-Gruppe).


DasGesamt-CholesterinnahmimMedianinderTamoxifen-Gruppenach6MonatenimVergleichzu Behandlungsbeginnum16%ab.DieseAbnahmebliebbeidenfolgendenVisitenbiszu24 Monateerhalten. In derLetrozol-GruppewarderGesamt-Cholesterin-SpiegelüberdieZeit relativkonstant.Daher ergabsichzu jedemZeitpunkteinstatistischsignifikanterUnterschiedzugunstenvonTamoxifen.


Erweiterte adjuvanteTherapie (MA-17)

Ineinermultizentrischen,doppelblinden,randomisierten,placebo-kontrolliertenStudie(MA-17)wurden mehrals5.100postmenopausaleFrauenmitprimäremMammakarzinommit rezeptor-positivemoder unbekanntemRezeptorstatusnacheiner4,5-bis6-jährigenadjuvantenTamoxifen-Therapie5Jahreentwedermit Letrozol oderPlacebobehandelt.


Derprimäre EndpunktwarDFS,definiertalsdieZeit biszumerstenAuftreteneinesderfolgenden Ereignisse:LokalesWiederauftreten,FernmetastasenoderkontralateralesMammakarzinom.


DieerstegeplanteInterimsanalysewurdenacheinermedianenBeobachtungszeitvon28Monaten (25%derPatientinnenwurdenmindestens38Monatebeobachtet)durchgeführt.Siezeigte,dass LetrozolsignifikantdasRisikofürdasWiederauftretendesKrebsesimVergleich zu Placeboum42%reduziert(HR0,58;95%-KI0,45;0,76;p=0,00003).DerVorteilzugunsten von LetrozolwarunabhängigvomNodalstatus.Esgabkeinen signifikantenUnterschiedhinsichtlichOS:(unterLetrozol51Todesfälle;unterPlacebo62;HR0,82; 95%-KI0,56;1,19).


VondaherwurdedieStudienachdererstenInterimsanalyseentblindetundalsoffeneStudieweitergeführt.PatientinneninderPlacebo-Gruppekonntenbiszu5JahreaufLetrozolwechseln.Über60%derinFragekommendenPatientinnen(krankheitsfreizumZeitpunktderEntblindung),entschieden sichfüreinenWechselaufLetrozol. DiefinaleAnalyseschloss1.551Frauenein,die imMedian31Monate (12bis106Monate)nachBeendigungderadjuvantenTherapiemitTamoxifenvonPlaceboauf Letrozolwechselten.ImMedianbetrugdieBehandlungmitLetrozol nachdemWechselnoch40Monate.


DiefinaleAnalyse,dienacheinermedianenBeobachtungszeitvon62Monatendurchgeführtwurde,bestätigtediesignifikanteReduktiondesRisikoszumerneutenAuftretenvonBrustkrebsdurch Letrozol.


Tabelle8 KrankheitsfreiesundGesamtüberleben(modifizierteITT-Population)


Beobachtungszeit 28 Monate Beobachtungszeit 62 Monate

(Median) (Median)


Letrozol

n=2582

Placebo

N=2586

HR

(95%-KI)2

p-Wert

Letrozol

n=2582

Placebo

N=2586

HR

(95%-KI)2

p-Wert

Krankheitsfreies Überleben3

Ereignisse

92 (3,6%)

155 (6,0%)

0,58

(0,45; 0,76)

0,00003

209

(8,1%)

286

(11,1%)

0,75

(0,63; 0,89)

DFS-Rate nach 4 Jahren

94,4%

89,8%


94,4%

91,4%


DFS, einschließlich Tod jeder Ursache

Ereignisse


DFS-Rate nach 5 Jahren



122 (4,7%)


90,5%



193 (7,5%)


80,8%



0,62

(0,49; 0,78)



344 (13,3%)


88,8%



402 (15,5%)


86,7%



0,89

(0,77; 1,03)

Fernmetastasen

Ereignisse


57 (2,2%)


93 (3,6%)


0,61

(0,44; 0,84)


142 (5,5%)


169 (6,5%)


0,88

(0,70; 1,10)

Gesamtüberleben

Todesfälle


Todesfälle4


51 (2,0%)


--


62 (2,4%)


--


0,82

(0,56; 1,19)

--


236 (9,1%)


2365 (9,1%)


232 (9,0%)


1706 (6,6%)


1,13

(0,95; 1,36)

0,78

(0,64; 0,96)


HR=Hazard-Ratio;KI=Konfidenzintervall


1AlsdieStudie2003entblindetwurde,wechselten,imMedian31Monatenachder Randomisierung,1.551PatientenausdemPlacebo-Arm(60%derreinenWechselinFrage kommendenPatientinnend.h.siewarenkrankheitsfrei)indenLetrozol-Arm. DiehiergezeigteAnalyse ignoriertdasselektiveCross-over.

2StratifiziertnachRezeptorstatus,Nodalstatusundvorhergehender adjuvanterChemotherapie.

3DefinitionvonkrankheitsfreiemÜberlebennachStudienprotokoll:WiederauftretenamselbenOrt, FernmetastasenoderkontralateralerBrustkrebs.

4Explorative Analyse, zensierter Follow-up zum Zeitpunkt des Wechsels (falls zutreffend) im Placebo-Arm.

5Beobachtungszeitraumim Median:62Monate.

6BeobachtungszeitraumimMedianbiszumWechsel(fallszutreffend):37Monate.


InderMA-17-Knochen-Substudie, indergleichzeitigKalziumundVitaminDgegebenwurde,nahmdie KnochendichteimVergleichzumBehandlungsbeginnunterLetrozolimVergleich zu Placebostärkerab.Dereinzigestatistisch signifikanteUnterschiedtrat nach2Jahrenaufundbetrafdie Gesamt-KnochendichtederHüfte(Letrozol:AbnahmeimMedianum3,8%vs. Placebo:AbnahmeimMedianum2,0%).


InderMA-17-Lipid-SubstudiegabeskeinesignifikantenUnterschiedezwischenLetrozolund PlacebohinsichtlichGesamt-CholesterinoderirgendeineranderenLipid-Fraktion.


InderaktualisiertenSubstudiezurLebensqualitätgabesbeimPhysicalComponentSummaryScore”, beim MentalComponentSummaryScore”oderbeiirgendeinemanderenScoreimSF-36keine signifikanten UnterschiedezwischendenBehandlungen.InderMENQOL-Skalawarensignifikant mehrFrauenimLetrozol-ArmalsunterPlacebo(imAllgemeinenwährend deserstenBehandlungsjahres)durch dieSymptomeeinerÖstrogensenkung-Hitzewallungenund trockeneScheide-beeinträchtigt.DasSymptom,durchdassichdiemeistenPatientinneninbeidenBehandlungsgruppenbeeinträchtigthlten,waren Muskelschmerzenmit einemstatistischsignifikantenUnterschiedzuGunstenvonPlacebo.

NeoadjuvanteBehandiung

EswurdeeineDoppel-blindeStudie(P024)bei337postmenopausalenBrustkrebspatientinnen durchgeführt,diefür4Monateentwederauf2,5mgLetrozoloderauf Tamoxifenrandomisiertwurden.ZuBehandlungsbeginnhattenalle PatientinnendenTumorstatusT2-T4c,N0-2,M0,ER-und/oderPgR-positivundbeikeinerwareinbrusterhaltenderEingriffmöglich.Basierend aufder klinischenBewertunggabesbei55%derPatientinnenimLetrozol-Armundbei36%der PatientinnenimTamoxifen-ArmeinenobjektivenEffekt (p<0,001).DieserBefundwurdedurchgängigmittelsUltraschall(Letrozol35%vs.Tamoxifen25%;p>0,04)undMammographie(Letrozol34%vs.Tamoxifen16%;p<0,01)bestätigt.Insgesamterhielten45%der Patientinnenin derLetrozol-Gruppevs.35%derPatientinneninder Tamoxifen-Gruppeeinebrusterhaltende Therapie(p=0,02).Währendder4-monatigenpräoperativenTherapiehatten12%dermit Letrozolund17%dermit TamoxifenbehandeltenPatientinnenlaut klinischerBewertungeineKrankheitsprogression.


First-Line-Therapie

IneinerkontrolliertendoppelblindenklinischenStudiewurdeLetrozol2,5mgalsFirst-Line-TherapiebeipostmenopausalenFrauenmitfortgeschrittenemMammakarzinom mit20mgTamoxifenverglichen.Bei 907FrauenwarLetrozoldemTamoxifenhinsichtlichderZeit biszur Progression(primärerEndpunkt)sowiehinsichtlichderobjektivenAnsprechrate, derZeit biszumTherapieversagenunddemklinischenNutzenüberlegen.


DieeinzelnenErgebnissesindinTabelle9wiedergegeben.


Tabelle 9 Ergebnisse nach medianem Follow-up von 32 Monaten


Variable Statistik Letrozol Tamoxifen

N=453 n=454

Zeit bis zur Median 9,4 Monate 6,0 Monate

Progression

(95%-KI) (8,9; 11,6 Monate) (5,4; 6,3 Monate)

Hazard-Ratio (HR) 0,72

(95%-KI) (0,62; 0,83)

p-Wert <0,0001

Ansprechrate CR+PR 145 (32%) 95 (21%)

(95%-KI) (28; 36%) (17; 25%)

Odds-Ratio 1,78

(95%-KI) (1,32; 2,40)

p-Wert 0,0002


Unter Letrozol war, unabhängig davon, ob eine adjuvante Antiöstrogentherapie angewandt wurde, die Zeit bis zur Progression signifikant länger und die Ansprechrate signifikant höher. Die Zeit bis zur Progression war auch, unabhängig von der Hauptlokalisation der Metastasen, signifikant länger unter Letrozol. Die mediane Zeit bis zur Progression lag bei Patientinnen mit ausschließlich Weichteil-Metastasen unter Letrozol bei 12,1 Monaten und unter Tamoxifen bei 6,4 Monaten und bei Patientinnen mit viszeralen Metastasen unter Letrozol bei 8,3 Monaten und unter Tamoxifen bei 4,6 Monaten.


Das Studiendesign sah zum Zeitpunkt einer erneuten Progression einen Wechsel auf die jeweils andere Therapie (Cross-over) oder einen Studienabbruch vor. Ca. 50 % aller Patientinnen wechselten in den anderen Behandlungsarm. Dieser Cross-over-Prozess war faktisch nach 36 Monaten abgeschlossen. Die mediane Dauer bis zum Cross-over betrug 17 Monate (von Letrozol auf Tamoxifen) bzw. 13 Monate (von Tamoxifen auf Letrozol).


DasmedianeGesamtüberlebeninderFirst-Line-TherapiebeimfortgeschrittenenMammakarzinombetrug unter Letrozol34 Monateverglichenmit30MonatenunterTamoxifen(Log-Rank-Test p=0,53,nichtsignifikant).DasFehleneinesVorteilsaufdasGesamtüberleben unter LetrozolkanndurchdasCross-over-DesignderStudieerklärtwerden.


Second-Line Therapie

EswurdenzweikontrollierteklinischeStudiendurchgeführt,diezweiDosierungenvonLetrozol(0,5 mgund2,5mg) mitMegestrolacetatbzw.mitAminoglutethimidbeipostmenopausalenFrauenmitfortgeschrittenemMammakarzinomnachvorangegangenerTherapiemitAntiöstrogenenvergleichen.


DieZeit biszurProgressionderErkrankung(TimetoProgression)warzwischen 2,5mgLetrozolund Megestrolacetatnichtsignifikantverschieden(p=0,07).StatistischsignifikanteUnterschiedewurdenzu Gunsten von2,5mgLetrozolgegenüberMegestrolacetatbeiderAnsprechrate(24%versus16%,p=0,04)undbeider Zeit biszumTherapieversagen(TimetoTreatmentFailure)beobachtet(p=0,04).Das GesamtüberlebenwarzwischendiesenbeidenTherapiearmennichtsignifikantverschieden(p=0,2).


InderzweitenStudiewardieAnsprechratezwischen2,5mgLetrozolundAminoglutethimidnichtsignifikantverschieden (p=0,06).2,5mgLetrozolwarAminoglutethimidstatistischsignifikantinderZeit biszur Progression(TimetoProgression,p=0,008),derZeit biszumTherapieversagen(TimetoTreatmentFailure,p=0,003)undimGesamtüberleben(p=0,002)überlegen.


Brustkrebs bei Männern

DieAnwendungvonLetrozolbeiMännernmit Brustkrebswurdenicht untersucht.


5.2 PharmakokinetischeEigenschaften


Resorption

LetrozolwirdraschundvollständigausdemGastrointestinaltraktresorbiert.Diemittlereabsolute Bioverfügbarkeit beträgt99,9%.GleichzeitigeNahrungsaufnahmeverringertgeringfügigdie Resorptionsgeschwindigkeit(medianetmaxbeiEinnahmeaufnüchternenMagen1Stunde,beiEinnahmemitderMahlzeit2Stunden;mittlereCmaxbeiEinnahmeaufnüchternenMagen 12±20,3nmol/l,beiEinnahmemitderMahlzeit98,7±18,6nmol/l), dochdasAusmder Resorption(AUC)ändertesichnicht.DiegeringeAuswirkungaufdieResorptionsgeschwindigkeit wird als klinischnichtrelevanterachtet.Letrozolkanndahervor,mit odernacheinerMahlzeiteingenommenwerden.


Verteilung

DiePlasmaproteinbindungvonLetrozolbeträgtetwa60%,hauptsachlichanAlbumin(55%)gebunden. Die KonzentrationvonLetrozolinErythrozytenbeträgtetwa80%derPlasmakonzentration.NachVerabreichungvon2,5mg14C-markiertemLetrozolentfielenetwa82%der RadioaktivitätimPlasmaaufdieunveränderte Substanz.DiesystemischeBelastungdurchMetabolitenist dahergering.Letrozolwirdraschundingroßem UmfangaufdieGewebeverteilt.DasapparenteVerteilungsvolumenbeträgtimSteady-Stateetwa1,87±0,47 l/kg.


Biotransformation

DieAusscheidungerfolgthauptsachlichdurchmetabolischeClearance(Clm =2,1l/h)mitUmwandlungin einenpharmakologischinaktivenCarbinolmetaboliten,ist jedochimVergleichzurLeberdurchblutung (ca.90l/h)relativlangsam.Eszeigtesich,dassdieCytochrom-P450-Isoenzyme 3A4und2A6inderLagesind,LetrozolindiesenMetabolitenumzuwandeln.Fürdie GesamteliminationvonLetrozol sinddieBildungvonunbedeutenden, nichtidentifiziertenMetabolitenunddiedirekteAusscheidungüberdieNiereundindenFäzesvonuntergeordneterBedeutung.Innerhalbvon2 Wochennach Verabreichungvon 2,5mg14C-markiertemLetrozolwurden beigesunden postmenopausalenFrauen88,2±7,6%derRadioaktivitätimUrinund 3,8±0,9%indenFäzesaufgefunden.Mindestens7%dernachbiszu216StundenimUrin aufgefundenenRadioaktivität(84,7±7,8%derDosis)entfielenaufdasGlukuroniddes Carbinolmetaboliten,etwa9%auf2nichtidentifizierteMetabolitenund6%aufunverändertesLetrozol.


DieapparenteterminaleEliminationshalbwertszeitimPlasmabeträgtetwa2Tage.Bei täglicherVerabreichungvon 2,5 mgwerdeninnerhalbvon 26WochenSteady-State-Konzentrationenerreicht.Die PlasmakonzentrationenliegenimSteady-Stateetwa7-malhöheralsnacheinerEinzeldosisvon 2,5mgundsind1,5—2-malhöheralsdieWerte,dieausdenKonzentrationennacheinerEinzeldosis vorhergesagt wurden,wasaufeinegeringeNichtlinearitätderPharmakokinetikvonLetrozolbeitäglicherEinnahmevon2,5mgverweist.DasichdieSteady-State-KonzentrationenimVerlaufderZeit nichtverändern, kanngeschlossenwerden,dasseszukeinerkontinuierlichenAkkumulationvonLetrozolkommt.


SpeziellePatientengruppen

ÄlterePatientinnen

DasAlterhattekeineAuswirkungaufdiePharmakokinetikvonLetrozol.


Niereninsuffizienz

IneinerStudiean19FreiwilligenmitunterschiedlicherNierenfunktion(24-Stunden-Kreatinin-Clearance9—116ml/min)wurdenachEinzeldosenvon2,5mgkeineAuswirkungaufdie PharmakokinetikvonLetrozolfestgestellt.


Leberinsuffizienz

IneinerähnlichenStudieanFreiwilligenmitunterschiedlicherLeberfunktionlagendiemittleren AUC-WertebeiProbandenmit mittelschwererLeberinsuffizienz(Child-PughB)um37%höheralsbei Gesunden;siebliebenjedochinnerhalbdesBereichs,derbeiVersuchspersonenohneEinschränkung der Leberfunktiongefundenwird.EinVergleichderPharmakokinetikvonLetrozolnach einmaligeroralerGabean8männlichenPatientenmitLeberzirrhoseundschwererLeberinsuffizienz(Child-PughC)mitderjenigen beigesundenFreiwilligen(n=8)ergabeineZunahme derAUCundHalbwertszeitum95%bzw.187%.DahersollteLetrozolbeiPatientinnenmitschwerenLeberfunktionsstörungenmitVorsichtundnach einerNutzen-Risiko-Abwägung fürdieeinzelnePatientinangewendetwerden.


5.3 PräklinischeDatenzurSicherheit


InverschiedenenpräklinischenSicherheitsstudienandenüblichenTierartenwurdenkeineHinweiseauf lokale Unverträglichkeit,systemischeToxizität oderOrgantoxizitätfestgestellt.


LetrozolzeigteanNagetieren,diebiszu2.000mg/kgKörpergewicht(KG)erhielten,einegeringgradigeakuteToxizität.IneinerDosierungvon100mg/kgKGerzeugteLetrozolbeiHundenZeicheneiner mittelstarken Toxizität.


DiewichtigstenBefunde,dieinToxizitätsstudienanRattenundHundenmitwiederholterVerabreichungwährendbiszu12Monatenfestgestelltwurden,konntenderpharmakologischenWirkung derSubstanz zugeschriebenwerden.DieDosierung,beiderkeineunerwünschtenEffektezusehen waren,betrugbeibeiden Tierarten0,3mg/kgKG.

Wederinvitro-nochinvivo-Mutagenitätsprüfungenmit LetrozolergabenHinweiseaufGenotoxizität.


An männlichenRattenwurdenineinerKarzinogenitätsstudieüber104Wochenkeinemitder Behandlungin BeziehungstehendenTumorefestgestellt.MitallenDosierungenvonLetrozolwurde beiweiblichenRatteneinereduzierteInzidenzbenignerundmalignerMammatumorengefunden.


LetrozolwarbeiträchtigenRattenundKaninchennachoralerGabeklinischrelevanterDosierungen embryotoxisch undfetotoxisch.InRattenmitlebendenFetengabeseineZunahmefetalerMissbildungen einschließlichMissbildungenamSchädelundderWirbelsäule.BeimKaninchenwurdekeine ZunahmefetalerMissbildungenbeobachtet.Esistnichtbekannt,ob essichdabeiumindirekte FolgenderpharmakologischenWirkung(HemmungderÖstrogen-Biosynthese)oderumdirekte EffektedesWirkstoffshandelt(sieheAbschnitte4.3und4.6).


DiepräklinischenBeobachtungenbeschränkensichaufsolche,diesichaufdieanerkanntepharmakologische Wirkungzurückführenlassen.Diesist dasEinzige,dasausdenTierversuchenzurUnbedenklichkeitder SubstanzbeimGebrauchamMenschenabgeleitetwerdenkann.


6. PHARMAZEUTISCHEANGABEN


6.1 ListedersonstigenBestandteile


Tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Maisstärke

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.)

Talkum

Magnesiumstearat (Ph. Eur.)


Überzug

Aquapolish Yellow MS, bestehend aus:

Hypromellose

Hyprolose

Talkum

Hydriertes Baumwollsamenöl

Titandioxid (E171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)

Eisen(III)-oxid (E172)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 DauerderHaltbarkeit


Alu/PVC Blisterpackung: 2 Jahre

Alu/PVC/PVDC Blisterpackung: 18 Monate


6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdieAufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 ArtundInhaltdesBehältnisse


PVC/Aluminium Blisterpackungen oder PVC/PVDC/Aluminium Blisterpackungen mit 10, 30 und 100 Filmtabletten pro Verpackungseinheit.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdieBeseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABERDERZULASSUNG


ALFRED E. TIEFENBACHER (GmbH & Co. KG)

Van-der-Smissen-Str. 1

22767 Hamburg

Deutschland

Telefon 040-4418090

Telefax 040-44180926

Email: info@aet.eu


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


70806.00.00


9. DATUMDERERTEILUNGDER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNGDER ZULASSUNG


18.02.2010


10. STANDDERINFORMATION


Juli 2012