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Levodopa/Carbidopa Mylan 100 Mg/25 Mg Tabletten


2323- 13 -


FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 85174.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION


FC 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Levodopa/Carbidopa Mylan 100 mg/25 mg Tabletten


FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Tablette enthält 100 mg Levodopa und 27,0 mg Carbidopa-Monohydrat, entsprechend 25 mg Carbidopa.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. DARREICHUNGSFORM


Tablette.


Gelbe, 7,94 mm runde, flache Tablette mit abgeschrägten Kanten sowie den Prägungen „M“ oberhalb der Bruchkerbe und „CL2“ unterhalb der Bruchkerbe auf der einen Seite der Tablette und ohne Prägung auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.


FG 4. KLINISCHE ANGABEN


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson).



FN 4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Art der Anwendung

Zum Einnehmen.


Bei jedem Patienten muss die optimale Tagesdosis von Levodopa/Carbidopa Mylan durch sorgfältige Titration der Dosierung bestimmt werden.


Levodopa/Carbidopa Tabletten sind in einem Verhältnis Carbidopa zu Levodopa von 1:4 oder 1:10 erhältlich, um für jeden Patienten eine optimale Dosistitration zu ermöglichen.


Die Patienten sollten während der Dosisanpassung sorgfältig überwacht werden. Unwillkürliche Bewegungen, insbesondere Blepharospasmus, sind ein nützliches frühes Zeichen einer Überdosierung bei einigen Patienten.


Wenn eine Vollnarkose erforderlich ist, kann die Behandlung mit Levodopa/Carbidopa Mylan so lange erfolgen, wie der Patient Flüssigkeiten und Medikamente oral einnehmen kann. Wenn die Behandlung vorübergehend unterbrochen werden muss, kann die Einnahme von Levodopa/Carbidopa in der gleichen Dosierung wie vorher wieder begonnen werden, sobald die orale Einnahme möglich ist.


Patienten, die kein Levodopa erhalten

Die Dosierung kann am besten mit einer Tablette Levodopa/Carbidopa Mylan 100 mg/25 mg dreimal täglich eingeleitet werden. Bei diesem Dosierungsschema werden 75 mg Carbidopa pro Tag verabreicht. Die Dosierung kann, je nach Bedarf, um eine halbe Tablette oder eine Tablette Levodopa/Carbidopa Mylan 100 mg/25 mg täglich oder jeden zweiten Tag erhöht werden, bis ein Dosisäquivalent von acht Tabletten Levodopa/Carbidopa Mylan 100 mg/25 mg pro Tag erreicht wird.


Wenn Levodopa/Carbidopa 100/10 mg Tabletten verwendet werden, kann die Dosierung mit einer Tablette drei oder viermal täglich eingeleitet werden. Bei einigen Patienten ist eine Auftitrierung erforderlich, um eine optimale Dosierung von Carbidopa zu erreichen. Die Dosierung kann um eine Tablette täglich oder jeden zweiten Tag bis zu insgesamt acht Tabletten (zwei Tabletten viermal täglich) erhöht werden.


Für Patienten, die mit Levodopa/Carbidopa 250/25 mg Tabletten beginnen, ist die Initialdosis eine Tablette dreimal täglich. Bei diesem Dosierungsschema werden 75 mg Carbidopa pro Tag verabreicht. Die Dosierung kann, je nach Bedarf, um eine halbe Tablette oder 1 Tablette Levodopa/Carbidopa 250/25 mg täglich oder jeden zweiten Tag erhöht werden, bis ein Dosisäquivalent von acht Tabletten Levodopa/Carbidopa 250/25 mg pro Tag erreicht wird.


Ein Ansprechen wurde innerhalb eines Tages beobachtet, manchmal nach einer Dosis. Voll wirksame Dosen werden in der Regel innerhalb von sieben Tagen erreicht.


Levodopa/Carbidopa 100/10 mg Tabletten können dazu verwendet werden, die Dosistitration entsprechend den Bedürfnissen des einzelnen Patienten zu ermöglichen.


Patienten, die bereits Levodopa erhalten

Levodopa ist vor dem Beginn der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa Mylan für mindestens 12 Stunden abzusetzen (24 Stunden für langsam-freisetzende Zubereitungen). Der einfachste Weg dies zu tun ist, Levodopa/Carbidopa Mylan als erste Dosis morgens nach einer Nacht ohne Levodopa zu geben. Die tägliche Dosis Levodopa/Carbidopa Mylan sollte ungefähr 20 % der vorherigen Tagesdosis von Levodopa betragen.


Patienten, die weniger als 1.500 mg Levodopa pro Tag einnehmen, sollten mit einer Tablette Levodopa/Carbidopa Mylan 100 mg/25 mg oder Levodopa/Carbidopa 250/25 mg drei- oder viermal täglich, abhängig von den Bedürfnissen des Patienten, beginnen. Die empfohlene Anfangsdosis für die meisten Patienten, die mehr als 1.500 mg Levodopa täglich einnehmen, ist eine Tablette Levodopa/Carbidopa 250/25 mg drei oder viermal täglich.


Erhaltungsdosis

Die Behandlung mit Levodopa/Carbidopa Mylan sollte individuell und schrittweise je nach Ansprechen angepasst werden. Wenn ein größerer Anteil an Carbidopa erforderlich ist, kann jede Tablette Levodopa/Carbidopa 100/10 mg durch eine Tablette Levodopa/Carbidopa Mylan 100 mg/25 mg ersetzt werden.


Wenn mehr Levodopa erforderlich ist, sollten Levodopa/Carbidopa 250/25 mg Tabletten mit einer Dosierung von einer Tablette drei- oder viermal täglich substituiert werden. Falls erforderlich, kann die Dosierung von Levodopa/Carbidopa 250/25 mg Tabletten um eine halbe bis eine Tablette jeden zweiten Tag bis zu einem Maximum von acht Tabletten pro Tag erhöht werden. Erfahrungen mit einer Tagesgesamtdosis von mehr als 200 mg Carbidopa sind begrenzt. Die Tageshöchstdosis beträgt 8 Tabletten Levodopa/Carbidopa 250/25 mg.


Patienten, die bereits Levodopa und einen anderen Decarboxylasehemmer erhalten

Wenn ein Patient, der bisher Levodopa und einen anderen Decarboxylasehemmer erhält, auf Levodopa/Carbidopa Mylan umgestellt werden soll, ist die Einnahme mindestens 12 Stunden vor der Gabe von Levodopa/Carbidopa Mylan zu beenden. Es wird mit einer Dosierung von Levodopa/Carbidopa Mylan begonnen, die die gleiche Menge Levodopa enthält, wie in der anderen Levodopa/Decarboxylasehemmer-Kombination.


Patienten, die andere Antiparkinsonmittel erhalten

Von der Kombination Levodopa/Carbidopa Mylan mit MAO‑B-Hemmern (z. B. Selegilin) wurde berichtet, dass die Wirksamkeit von Levodopa/Carbidopa Mylan bei der Behandlung von Akinesie-Episoden und/oder Dyskinesie verbessert wird.


Die Einnahme von anderen Standard-Antiparkinsonmitteln als Levodopa allein, kann bei Behandlungsbeginn mit Levodopa/Carbidopa Mylan fortgesetzt werden; gegebenenfalls muss jedoch die Dosierung angepasst werden (siehe Abschnitt 4.5).


Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit von Levodopa/Carbidopa Mylan bei Kindern und Jugendlichen im Alter bis 18 Jahren ist nicht erwiesen und die Anwendung wird bei Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen.


Ältere Patienten

Es gibt umfangreiche Erfahrungen zur Anwendung dieses Produktes bei älteren Patienten. Die oben dargelegten Empfehlungen spiegeln die klinischen Daten, die aus diesen Erfahrungen gewonnen wurden, wieder.


FI 4.3 Gegenanzeigen



FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Levodopa/Carbidopa Mylan wird zur Behandlung von Arzneimittel-induzierten extrapyramidalen Reaktionen oder zur Behandlung von Morbus Huntington nicht empfohlen.


Levodopa/Carbidopa Mylan ist bei Patienten mit schweren kardiovaskulären oder pulmonalen Erkrankungen, Bronchialasthma, Nieren-, Leberkrankungen oder endokrinen Erkrankungen, Krampfanfällen oder Ulkuskrankheit in der Anamnese mit besonderer Vorsicht anzuwenden (da es zu Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt kommen kann).


Vorsicht ist geboten, wenn Levodopa/Carbidopa Mylan Patienten mit anamnestisch bekanntem Myokardinfarkt und Vorhof-, Sinus-, AV‑Knoten- oder Kammerarrhythmien verabreicht wird. Vor allem während des Zeitraums, in dem die initiale Dosis angepasst wird, ist bei diesen Patienten die Herzfunktion engmaschig zu überwachen.


Die Einnahme von Levodopa wurde mit Somnolenz sowie Episoden plötzlicher Schlafanfälle in Verbindung gebracht. Sehr selten wurde über plötzlich eintretende Schlafanfälle während des Tagesablaufs, in manchen Fällen ohne vorhergehende Warnzeichen, berichtet. Die Patienten sind darüber aufzuklären, während der Behandlung mit Levodopa, beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen vorsichtig zu sein. Patienten, bei denen Somnolenz und/oder Episoden plötzlicher Schlafanfälle aufgetreten sind, dürfen kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen. Eine Dosisreduktion oder das Absetzen der Therapie kann in Erwägung gezogen werden.


Alle Patienten sind sorgfältig im Hinblick auf die Entwicklung psychischer Veränderungen, Depressionen mit Suizidneigung oder anderer schwerer Verhaltensauffälligkeiten zu überwachen. Patienten mit bestehenden Psychosen oder Psychosen in der Anamnese sollten mit Vorsicht behandelt werden.


Bei zuvor nur mit Levodopa behandelten Patienten kann es zu Dyskinesien kommen, da die zusätzliche Gabe von Carbidopa bewirkt, dass mehr Levodopa das Gehirn erreicht, wodurch mehr Dopamin gebildet wird. Das Auftreten von Dyskinesien kann eine Dosisminderung erforderlich machen.


Ebenso wie Levodopa, kann die Behandlung mit Levodopa/Carbidopa Mylan unwillkürliche Bewegungen und psychische Störungen verursachen. Patienten, bei denen unter der alleinigen Gabe von Levodopa schwere unwillkürliche Bewegungsstörungen oder psychotische Episoden in der Anamnese auftraten, sind bei der Substitution mit Levodopa/Carbidopa Mylan sorgfältig zu überwachen. Diese Reaktionen sind vermutlich auf eine erhöhte Dopaminzufuhr im Gehirn durch die Verabreichung von Levodopa zurückzuführen. Die Verabreichung von Levodopa/Carbidopa Mylan kann zu einem Rezidiv führen.


Bei dem abrupten Absetzen von Antiparkinsonmitteln, insbesondere bei gleichzeitiger Behandlung des Patienten mit Antipsychotika, wurde von Reaktionen ähnlich einem malignen neuroleptischen Syndrom mit Muskelsteifigkeit, erhöhter Körpertemperatur, psychischen Veränderungen und erhöhten CPK‑Werten im Serum berichtet. Daher sollte jede abrupte Dosisminderung oder abruptes Absetzen von Levodopa/Carbidopa Mylan engmaschig überwacht werden, insbesondere bei Patienten, die gleichzeitig Antipsychotika erhalten.


Impulskontrollstörungen

Die Patienten sollten regelmäßig auf die Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Pflegepersonal sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass unter der Behandlung mit Dopamin-Agonisten und/oder anderen dopaminergen Behandlungen, die Levodopa enthalten, einschließlich Levodopa/Carbidopa Mylan, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen, wie Spielsucht, Libidosteigerung und Hypersexualität, zwanghaftem Geldausgeben oder Kaufsucht, Essattacken oder zwanghaftem Essen, auftreten können. Wenn derartige Symptome auftreten, ist eine Neubewertung der Behandlung zu empfehlen.


Die gleichzeitige Gabe von psycho-aktiven Arzneimitteln, wie Phenothiazinen oder Butyrophenonen sollte mit Vorsicht ausgeführt und die Patienten sorgfältig auf den Verlust der Antiparkinson-Wirkung hin beobachtet werden. Die Behandlung von Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese sollte mit Vorsicht erfolgen.


Vor allem bei einer längerdauernden Therapie wird eine regelmäßige Kontrolle der Leber- und Nierenfunktion, sowie der hämatopoetischen und kardiovaskulären Funktionen empfohlen.


Wenn der Augeninnendruck gut kontrolliert und die Patienten sorgfältig hinsichtlich Veränderungen des intraokularen Drucks überwacht werden, können Patienten mit chronischem Weitwinkelglaukom vorsichtig mit Levodopa/Carbidopa Mylan behandelt werden.


Unter der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa Mylan, als auch unter der alleinigen Behandlung mit Levodopa, ist von positiven Coombs-Tests berichtet worden. Jedoch tritt eine hämolytische Anämie sehr selten auf.


Levodopa/Carbidopa Mylan kann einen falsch-positiven Nachweis von Ketonkörpern im Urin verursachen, wenn Teststreifen zur Urinprobe verwendet werden. Durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert. Bei Einsatz von Glukose-Oxidase-Methoden besteht die Möglichkeit falsch-negativer Ergebnisse hinsichtlich Glukosurie.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.


Bei der gleichzeitigen Gabe von Levodopa/Carbidopa Mylan mit den nachfolgend aufgeführten Arzneimitteln ist Vorsicht geboten:


Antihypertensiva

Wenn Levodopa/Carbidopa Mylan der Behandlung von Patienten, die bereits Antihypertonika erhalten, hinzugefügt wird, kann es zu orthostatischer Hypotonie kommen. Eine Dosisanpassung des Antihypertonikums kann erforderlich werden.


Antidepressiva

In seltenen Fällen wurden bei gleichzeitiger Anwendung von trizyklischen Antidepressiva Nebenwirkungen, einschließlich Hypertonie und Dyskinesie berichtet (siehe Abschnitt 4.3).

Die gleichzeitige Anwendung von Anästhetika kann Arrhythmien induzieren.


Anticholinergika

Anticholinergika können mit Levodopa hinsichtlich der Verringerung des Tremors synergistisch wirken und diese Interaktion wird oft zum therapeutischen Vorteil genutzt; sie können jedoch auch abnorme unwillkürliche Bewegungen verstärken. In hohen Dosen können Anticholinergika die Wirksamkeit von Levodopa sogar einschränken, da die Resorption verzögert und damit der Abbau dieses Wirkstoffs im Magen beschleunigt wird.


Eisenhaltige Präparate

In Studien zeigte sich, dass die gemeinsame Gabe mit Eisensulfat oder Eisengluconat zu einer Verminderung der Bioverfügbarkeit von Carbidopa und/oder Levodopa führt. Bei gleichzeitiger Gabe wurde eine 30 %‑50 %ige Reduktion der AUC von Levodopa und eine 75 %ige Reduktion der AUC von Carbidopa beobachtet.


Sonstige Arzneimittel

Phenothiazine, Benzodiazepine, Butyrophenone, Phenytoin und Papaverin können die therapeutische Wirkung von Levodopa herabsetzen. Der Metabolismus von Levodopa wird durch antikonvulsive Arzneimittel erhöht. Patienten, die solche Arzneimittel zusammen mit Levodopa/Carbidopa Mylan einnehmen, sollten sorgfältig auf einen Verlust des therapeutischen Ansprechens hin überwacht werden.


Eine gleichzeitige Therapie mit Selegilin und Carbidopa-Levodopa kann schwere orthostatische Hypotonie verursachen. Es handelt sich um einen additiven Effekt (siehe Abschnitt 4.3).


Levodopa konkurriert mit bestimmten Aminosäuren, wodurch die Resorption bei Patienten mit einer sehr eiweißreichen Ernährung eingeschränkt sein kann.


FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Die Wirkungen von Levodopa/Carbidopa Mylan auf die Schwangerschaft beim Menschen sind nicht bekannt. Bei Kaninchen verursachten Levodopa und Kombinationen von Carbidopa und Levodopa jedoch Missbildungen im Bereich der Eingeweide und des Skeletts. Daher darf Levodopa/Carbidopa Mylan in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Therapie mit Levodopa/Carbidopa Mylan wirksame kontrazeptive Maßnahmen ergreifen.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Carbidopa in die menschliche Muttermilch übergeht. In einer Studie mit einer stillenden Mutter mit Parkinson Krankheit, wurde berichtet, dass Levodopa in die menschliche Muttermilch übergeht. Da viele Arzneimittel in die menschliche Muttermilch übergehen und aufgrund des Potenzials für schwerwiegende Nebenwirkungen bei den Säuglingen, ist je nach der Bedeutung der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa Mylan für die Mutter abzuwägen, ob während der Stillzeit die Behandlung mit Levodopa/Carbidopa Mylan abgebrochen werden soll oder abzustillen ist.


Fertilität

In präklinischen Studien wurden unter der alleinigen Gabe von Carbidopa oder Levodopa keine Nebenwirkungen auf die Fertilität beobachtet. Fertilitätsstudien bei Tieren wurden mit der Kombination aus Levodopa und Carbidopa nicht durchgeführt.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Das individuelle Ansprechen auf die Behandlung kann variieren und bei einigen Patienten wurden unter Levodopa/Carbidopa Mylan bestimmte Nebenwirkungen berichtet, die die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinflussen. Patienten, die mit Levodopa/Carbidopa Mylan behandelt werden und bei denen Somnolenz oder Episoden plötzlich eintretender Schlafanfälle auftreten, müssen darauf hingewiesen werden, dass sie kein Fahrzeug führen oder keinen anderen Tätigkeiten nachgehen dürfen, bei denen sie sich selbst oder andere aufgrund verminderter Aufmerksamkeit, dem Risiko schwerer Verletzungen oder des Todes aussetzen (z. B. beim Bedienen von Maschinen). Sie dürfen erst dann wieder ein Fahrzeug führen oder solche Tätigkeiten wieder aufnehmen, wenn diese Episoden nicht mehr auftreten (siehe Abschnitt 4.4).



FJ 4.8 Nebenwirkungen


Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen unter Levodopa/Carbidopa Mylan sind auf die zentrale neuropharmakologische Wirkung von Dopamin zurückzuführen. Diese Effekte können im Allgemeinen durch eine Reduzierung der Dosis verringert werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Dyskinesien, einschließlich choreoathetotische, dystone und andere unwillkürliche Bewegungen und Übelkeit. Muskelzuckungen und Lidkrampf können ein erster Hinweis auf eine erforderliche Dosisreduzierung sein.


Während klinischer Studien oder nach Markteinführung wurde über folgende andere Nebenwirkungen berichtet:


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Leukopenie, hämolytische und nicht-hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Agranulozytose


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Anorexie


Psychiatrische Erkrankungen: psychotische Episoden, einschließlich Wahnvorstellungen, Halluzinationen und paranoide Wahnvorstellungen, Depression mit oder ohne Suizidneigung, Demenz, anormales Träumen, Agitiertheit, Verwirrtheit, erhöhte Libido


Erkrankungen des Nervensystems: malignes neuroleptisches Syndrom (siehe Abschnitt 4.3), bradykinetische Episoden (das „on-off-Phänomen“), Schwindel, bitterer Geschmack, Parästhesien. Levodopa wird mit Somnolenz und sehr selten mit exzessiver Tagesmüdigkeit und plötzlichen Schlafanfällen in Verbindung gebracht.


Selten sind Krampfanfälle aufgetreten; ein kausaler Zusammenhang mit Levodopa/Carbidopa Mylan wurde jedoch nicht nachgewiesen.


Herzerkrankungen: Herzrhythmusstörungen und/oder Palpitationen, Dyspnoe


Gefäßerkrankungen: Hypertonie, orthostatische Regulationsstörungen, einschließlich hypotoner Episoden, Phlebitis


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Heiserkeit, Schmerzen in der Brust, bizarre Atmungsmuster, Schluckauf


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Erbrechen, gastrointestinale Blutungen, Entwicklung eines Geschwürs im Dünndarm, Diarrhoe, dunkel verfärbter Speichel, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Sialorrhoe, Dysphagie, Bruxismus, Abdominalschmerzen und -beschwerden, Obstipation, Flatulenz, Brennen auf der Zunge


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Alopezie, Hautausschlag, dunkelverfärbter Schweiß, Angioödem, Urtikaria, Pruritus, Purpura-Schönlein-Henoch


Erkrankungen der Nieren und Harnwege: dunkel verfärbter Harn


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Schwäche, allgemeines Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Hitzewallungen, Gefühl der Stimulation.


Andere Nebenwirkungen, von denen unter der Behandlung mit Levodopa oder Levodopa/Carbidopa-Kombinationen berichtet wurden und die möglicherweise unter Levodopa/Carbidopa Mylan auftreten können, umfassen:

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen): malignes Melanom (siehe Abschnitt 4.3)


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Gewichtszunahme oder –abnahme, Ödeme


Psychiatrische Erkrankungen: Insomnie, Angst, Euphorie, Orientierungsverlust


Impulskontrollstörungen

Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Kaufsucht, Essattacken oder zwanghaftes Essen können bei Patienten unter der Behandlung mit Dopamin-Agonisten und/oder dopaminergen Behandlungen mit Levodopa, einschließlich Levodopa/Carbidopa Mylan, auftreten (siehe Abschnitt 4.4).


Erkrankungen des Nervensystems: verminderte geistige Leistungsfähigkeit, Ataxie, Taubheitsgefühl, vermehrtes Zittern der Hände, Aktivierung eines latenten Horner‘schen Syndroms, Kopfschmerzen, Ohnmacht, Synkope


Augenerkrankungen: Diplopie, verschwommenes Sehen, erweiterte Pupillen, okulogyre Krise, Blepharospasmus


Gefäßerkrankungen: Hautrötung


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: vermehrtes Schwitzen


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Muskelkrämpfe, Kieferklemme


Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Harnretention, Harninkontinenz


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Priapismus


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Asthenie, Stürze und Gangstörungen


Untersuchungen:

Häufig: Unter der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa Mylan sind die Harnstoffwerte im Blut, Kreatinin- und Harnsäurewerte niedriger als unter der Behandlung mit Levodopa.


Erhöhungen von Harnstoffwerten im Blut, AST (SGOT), ALT (SGPT), LDH, Bilirubin, von alkalischer Phosphatase und proteingebundenem Jod.


Senkung des Hämoglobins, des Hämatokrits, Zunahme von Serum-Glukose und der weißen Blutkörperchen, Bakterien und Blut im Harn wurden berichtet.



FO 4.9 Überdosierung


Behandlung

Die Behandlung einer akuten Überdosierung mit Levodopa/Carbidopa Mylan entspricht weitestgehend der mit Levodopa; Pyridoxin ist zur Umkehr der Wirkungen von Levodopa/Carbidopa Mylan nicht wirksam. Eine EKG‑Überwachung sollte eingeleitet und der Patient sorgfältig im Hinblick auf eine mögliche Entwicklung von Arrhythmien überwacht werden; falls erforderlich ist eine antiarrhythmische Behandlung einzuleiten. Die Möglichkeit, dass der Patient noch weitere Arzneimittel eingenommen haben könnte, ist in Betracht zu ziehen. Es ist bisher nichts über Erfahrungen mit einer Dialyse berichtet worden, so dass deren Nutzen zur Behandlung einer Überdosierung nicht bekannt ist.


FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiparkinsonmittel; Dopaminerge Mittel; Levodopa und Decarboxylasehemmer

ATC-Code: N04BA02


Levodopa ist eine Vorstufe von Dopamin und wird als Substitutionstherapie bei der Parkinson-Erkrankung angewendet. Bei Parkinson-Patienten kommt es im Striatum, Pallidum und in der Substantia nigra zu einem starken Dopaminmangel und es wird angenommen, dass die Verabreichung von Levodopa die Menge an verfügbarem Dopamin in diesen Zentren erhöht. Die Umwandlung von Levodopa zu Dopamin durch das Enzym Dopadecarboxylase findet jedoch auch in extrazerebralen Geweben statt. Infolgedessen kann sich die volle therapeutische Wirkung möglicherweise nicht entfalten und Nebenwirkungen auftreten.


Carbidopa ist ein peripher wirkender Decarboxylasehemmer, der im peripheren Kreislauf die Metabolisierung von Levodopa zu Dopamin verhindert. Dadurch steht dem Gehirn, dem Wirkort von Dopamin, eine höhere Dosis Levodopa zur Verfügung. Es kann eine geringere Levodopa-Dosis angewendet werden, um die Häufigkeit und Schwere peripherer Nebenwirkungen zu reduzieren. Carbidopa hat in Verbindung mit Levodopa erhebliche Vorteile; diese schließen verminderte gastrointestinale Nebenwirkungen, ein rascheres Ansprechen bei Therapiebeginn und ein einfacheres Dosierungschema ein.


Levodopa/Carbidopa Mylan ist nützlich zur Verminderung der Symptome der Parkinson'schen-Krankheit, insbesondere von Muskelsteifigkeit und Bradykinesie. Es unterstützt häufig die Behandlung von Tremor, Dysphagie, Sialorrhoe und Haltungsinstabilität, die mit der Parkinson-Krankheit und dem Parkinson-Syndrom in Zusammenhang stehen.


Allgemeine Überlegungen: Studien zeigen, dass die Verabreichung von Carbidopa in Dosen zwischen 70 mg und 100 mg pro Tag das periphere Enzym Dopadecarboxylase vollständig hemmt (sättigt). Bei Patienten, die weniger als diese Menge an Carbidopa erhielten, traten eher Übelkeit und Erbrechen auf.


Levodopa/Carbidopa Mylan kann Parkinson-Patienten verabreicht werden, die Vitamin-Ergänzungsmittel einnehmen, die Pyridoxin-Hydrochlorid (Vitamin 6) enthalten.


Der Zusatz von Carbidopa verhindert den Anstieg des peripheren Metabolismus von Levodopa zu Dopamin, der bekanntermaßen durch Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B 6) induziert wird.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Levodopa und Carbidopa werden rasch resorbiert und erreichen maximale Plasmakonzentrationen nach 1 bis 3 Stunden.


Biotransformation und Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit für Levodopa in Gegenwart von Carbidopa beträgt etwa 2 Stunden. Aufgrund der Wirkung von Carbidopa wird die Plasma-Clearance von Levodopa um etwa 50 % verringert. In Gegenwart von Carbidopa wird Levodopa hauptsächlich zu Aminosäuren und in geringerem Ausmaß zu Catecholaminderivaten metabolisiert. Alle Metaboliten von Carbidopa und Levodopa werden über die Nieren ausgeschieden.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten von Levodopa und Carbidopa, allein oder in Kombination getestet, keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


Tierexperimentelle Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität zeigten, dass bei Kaninchen sowohl die Gabe von Levodopa alleine, als auch die Kombination von Carbidopa und Levodopa, Missbildungen im Bereich der Eingeweide und des Skeletts verursachten.


FR 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Hyprolose

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Mikrokristalline Cellulose

Crospovidon (Typ A)

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Chinolingelb, Aluminiumsalz (E104)



FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackung aus durchsichtiger PVC-PE-PVdC/AI-Folie in einem Umkarton.

Jede Packung enthält entweder 60, 100 oder 200 Tabletten.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.


FZ 7. INHABER DER ZULASSUNG


Mylan dura GmbH

Wittichstr. 6

64295 Darmstadt

Deutschland


F5 8. ZULASSUNGSNUMMER


85174.00.00



F6 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


[siehe Unterschrift]


F10 10. STAND DER INFORMATION



F11 11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig



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