Levodopa Plus Carbidopa Stada 100 Mg/25 Mg Tabletten
Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Levodopa plus Carbidopa STADA® 100 mg/25 mg Tabletten Levodopa plus Carbidopa STADA® 250 mg/25 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Levodopa plus Carbidopa STADA 100 mg/25 mg Tabletten 1 Tablette enthält 100 mg Levodopa und 27 mg Carbidopa-Monohydrat, entsprechend 25 mg wasserfreiem Carbidopa.
Levodopa plus Carbidopa STADA 250 mg/25 mg Tabletten 1 Tablette enthält 250 mg Levodopa und 27 mg Carbidopa-Monohydrat, entsprechend 25 mg wasserfreiem Carbidopa.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Pkt. 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Levodopa plus Carbidopa STADA 100 mg/25 mg Tabletten Gelbe, runde Tablette mit Bruchrille.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Levodopa plus Carbidopa STADA 250 mg/25 mg Tabletten Blaue, runde Tablette mit Bruchrille.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
- Zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die optimale Tagesdosis von Levodopa plus Carbidopa STADA muss individuell für jeden Patienten sorgfältig angepasst werden.
Da sowohl Wirkungen als auch Nebenwirkungen unter Levodopa/Carbidopa schneller eintreten als unter Levodopa allein, sollten die Patienten während des Zeitraums der Dosisanpassung sorgfältig überwacht werden. Unwillkürliche
Bewegungen, besonders Lidkrampf, sind bei einigen Patienten verlässliche Frühzeichen einer Überdosierung.
Im Falle einer erforderlichen Vollnarkose kann die Therapie mit Levodopa plus Carbidopa STADA solange fortgesetzt werden, wie es dem Patienten noch gestattet ist, Flüssigkeit und Arzneimittel einzunehmen. Falls die Therapie zeitweilig unterbrochen werden muss, kann Levodopa plus Carbidopa STADA wieder gegeben werden, sobald die orale Medikation mit der gleichen Dosierung wie zuvor wieder verabreicht werden kann.
Levodopa plus Carbidopa STADA ist in einem Verhältnis Carbidopa: Levodopa von 1:4 oder 1:10 erhältlich, um die Möglichkeit einer genauen Dosisanpassung für jeden Patienten zu erleichtern.
Patienten, die bisher kein Levodopa erhalten haben:
Levodopa plus Carbidopa STADA 100 mg/25 mg
Zur Einleitung der Therapie empfiehlt sich eine Anfangsdosis von 3-mal täglich 1 Tablette Levodopa plus Carbidopa STADA 100 mg/25 mg. Dieses Dosierungsschema sieht 75 mg Carbidopa pro Tag vor. Die Dosis kann, soweit erforderlich, um %-1 Tablette Levodopa plus Carbidopa STADA 100 mg/25 mg täglich oder jeden 2. Tag erhöht werden, bis eine Tagesdosis von 8 Tabletten Levodopa plus Carbidopa STADA 100 mg/25 mg erreicht wird.
Levodopa plus Carbidopa STADA 250 mg/25 mg
Für Patienten, die mit Levodopa plus Carbidopa STADA 250 mg/25 mg beginnen, beträgt die Anfangsdosis 1- bis 2-mal % Tablette täglich. Unter Umständen wird dadurch jedoch nicht die optimale Menge an Carbidopa, die viele Patienten benötigen, erreicht. Falls notwendig, muss bis zum Erreichen eines optimalen Ansprechens die Dosis um % Tablette täglich oder jeden 2. Tag erhöht werden.
Ein Ansprechen auf die Therapie wurde nach einem Tag, manchmal schon nach der ersten Dosis beobachtet. Volle Wirksamkeit der Dosen wird gewöhnlich innerhalb von 7 Tagen, im Vergleich zu Wochen oder Monaten bei Levodopa allein, erreicht.
Patienten, die bisher Levodopa erhalten haben:
Levodopa muss mindestens 12 Stunden (bei Retardpräparaten 24 Stunden) vor Beginn einer Therapie mit Levodopa plus Carbidopa STADA abgesetzt werden. Am einfachsten ist dies, wenn Levodopa plus Carbidopa STADA als erste Morgendosis nach einer Nacht ohne Levodopa gegeben wird. Die Dosis von Levodopa plus Carbidopa STADA sollte ungefähr 20% der vorausgegangenen täglichen Dosis an Levodopa betragen.
Patienten, die bisher weniger als 1500 mg Levodopa täglich eingenommen haben, sollten - je nach individuellem Bedarf - mit 3- bis 4-mal 1 Tablette Levodopa plus Carbidopa STADA 100 mg/25 mg täglich beginnen. Die empfohlene Anfangsdosis für die meisten Patienten, die bisher mehr als 1500 mg Levodopa täglich eingenommen haben, beträgt 3- bis 4-mal täglich 1 Tablette Levodopa plus Carbidopa STADA 250 mg/25 mg.
Erhaltungsdosis:
Die Therapie mit Levodopa plus Carbidopa STADA sollte individuell vorgenommen und dem Ansprechen auf die Therapie allmählich angepasst werden. Falls mehr Levodopa notwendig ist, sollte 3- bis 4-mal täglich 1 Tablette Levodopa plus Carbidopa STADA 250 mg/25 mg gegeben werden. Falls erforderlich, kann die Dosierung von Levodopa plus Carbidopa STADA 250 mg/25 mg um %-1 Tablette jeden 2. Tag bis zu maximal 8 Tabletten pro Tag erhöht werden. Über eine tägliche Gesamtdosis von mehr als 200 mg Carbidopa liegen nur eingeschränkte Erfahrungen vor.
Patienten, die bisher Levodopa kombiniert mit einem anderen Decar-boxylasehemmer erhalten haben:
Bei der Umstellung von Levodopa kombiniert mit einem anderen Decarboxyla-sehemmer auf Levodopa plus Carbidopa STADA, muss dieses Präparat mindestens 12 Stunden vor Beginn der Behandlung mit Levodopa plus Carbidopa STADA abgesetzt werden. Die Dosierung von Levodopa plus Carbidopa STADA wird mit der Menge Levodopa begonnen, wie sie in der bisherigen Levodopa/Decarboxylasehemmer-Kombination enthalten war.
Patienten, die andere Antiparkinsonmittel erhalten:
Es wird berichtet, dass die Kombination von Levodopa/Carbidopa mit MAO-B-Hemmern (z.B. Selegilin) die Wirksamkeit von Levodopa/Carbidopa bei der Kontrolle der Akinesie- und/oder Dyskinesieepisoden verbessert.
Andere Standard-Antiparkinsonmittel, außer Levodopa als Monopräparat, können zusammen mit Levodopa plus Carbidopa STADA weitergegeben werden, gegebenenfalls unter Anpassung deren oder der Levodopa-Dosis. Co-Medikation mit Anticholinergika: siehe Pkt. 4.5.
Anwendung bei Kindern
Die Unbedenklichkeit von Levodopa plus Carbidopa STADA bei Patienten unter 18 Jahren ist bislang nicht belegt (siehe Pkt. 4.3).
Anwendung bei älteren Patienten
Es gibt umfangreiche Erfahrungen zur der Anwendung dieser Arzneimittel bei älteren Patienten. Die oben genannten Empfehlungen geben die klinischen Daten wieder, die auf diesen Erfahrungen beruhen.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- MAO-Hemmer (außer niedrig dosierte selektive MAO-B-Hemmer) und Levodopa plus Carbidopa STADA sollten nicht gleichzeitig gegeben werden (Absetzen mindestens 2 Wochen vor Beginn der Behandlung mit Levodopa
plus Carbidopa STADA)
- Engwinkelglaukom
- Schwere Herzinsuffizienz
- Psychosen
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Schwangerschaft.
Da Levodopa ein malignes Melanom aktivieren kann, sollte es bei Patienten mit verdächtigen nicht diagnostizierten Hautläsionen oder einem Melanom in der Anamnese nicht angewendet werden.
Levodopa plus Carbidopa STADA sollte bei Zuständen, bei denen die Behandlung mit einem Sympathomimetikum kontraindiziert ist, nicht gegeben werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Levodopa plus Carbidopa STADA wird nicht zur Behandlung von Arzneimittelinduzierten extrapyramidalen Symptomen empfohlen.
Levodopa plus Carbidopa STADA sollte vorsichtig angewendet werden bei Patienten mit kardiovaskulären oder pulmonalen Erkrankungen, Bronchialasthma, renalen, hepatischen oder endokrinen Erkrankungen oder mit peptischen Ulzera in der Vorgeschichte (wegen der Möglichkeit von Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt).
Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Levodopa plus Carbidopa STADA bei Patienten mit Myokardinfarkt in der Vorgeschichte mit atrialen, nodalen oder ventrikulären Arrhythmien. Bei diesen Patienten sollte während der initialen Dosisanpassung die Herzfunktion sorgfältig überwacht werden.
Alle Patienten sollten sorgfältig auf mentale Veränderungen, Depressionen mit Suizidtendenz und andere schwere soziopathische Verhaltensweisen überwacht werden. Bei Patienten mit Psychosen muss das Arzneimittel vorsichtig angewendet werden.
Spielsucht/pathologisches Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität wurden bei Patienten, die Dopamin-Agonisten einschließlich Levodopa/Carbidopa zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung angewendet haben, berichtet.
Bei Patienten, die vorher mit Levodopa allein behandelt worden sind, können Dyskinesien auftreten, da unter Carbidopa mehr Levodopa ins Gehirn gelangen kann und somit mehr Dopamin gebildet wird. Das Auftreten von Dyskinesien macht eine Dosisreduktion erforderlich.
Wie Levodopa allein, kann auch Levodopa plus Carbidopa STADA unwillkürliche Bewegungen und mentale Veränderungen hervorrufen. Patienten, die während vorhergehender Behandlungen mit Levodopa allein ausgeprägte unwillkürliche Bewegungen oder psychotische Episoden entwickelten, sollten bei einer
Umstellung auf Levodopa plus Carbidopa STADA sorgfältig überwacht werden. Es wird angenommen, dass diese Reaktionen durch eine Dopaminerhöhung im Gehirn nach Gabe von Levodopa hervorgerufen werden und die Anwendung von Levodopa plus Carbidopa STADA ein Wiederauftreten dieser Reaktionen verursachen kann. In Verbindung mit einem abrupten Absetzen von Antiparkinsonmitteln wurde, insbesondere bei gleichzeitiger Behandlung mit Neuroleptika, über ein Syndrom ähnlich dem malignen neuroleptischen Syndrom mit Muskelstarre, erhöhter Körpertemperatur, mentalen Veränderungen und erhöhter Se-rum-Kreatinphosphokinase berichtet. Daher sollte jede abrupte Dosisreduktion oder das Absetzen von Levodopa plus Carbidopa STADA sorgfältig überwacht werden, besonders bei Patienten, die Neuroleptika erhalten.
Die gleichzeitige Gabe von Psychopharmaka wie Phenothiazinen oder Butyro-phenonen sollte vorsichtig erfolgen, und diese Patienten sollten auf einen Wirksamkeitsverlust der Antiparkinsonmittel hin beobachtet werden. Patienten mit Krämpfen in der Vorgeschichte sollten mit Vorsicht behandelt werden.
Wie bei Levodopa allein werden während einer Langzeitbehandlung regelmäßige Bestimmungen der hepatischen, hämatopoetischen, kardiovaskulären und renalen Funktionen empfohlen.
Patienten mit einem chronischen Weitwinkelglaukom dürfen vorsichtig mit Levodopa plus Carbidopa STADA behandelt werden, vorausgesetzt, dass der intraokuläre Druck bestmöglich eingestellt wird und dass die Patienten während der Therapie auf Veränderungen des intraokulären Drucks sorgfältig überwacht werden.
Levodopa wird mit übermäßiger Schläfrigkeit (Somnolenz) und plötzlichem Einschlafen in Verbindung gebracht. Plötzliches Einschlafen während Alltagsaktivitäten, manchmal ohne Wahrnehmung von Warnzeichen, wurde sehr selten berichtet. Patienten müssen darüber informiert sein und unterrichtet werden, beim Führen von Kraftfahrzeugen oder Bedienen von Maschinen während der Behandlung mit Levodopa plus Carbidopa STADA Vorsicht walten zu lassen. Patienten, die über Somnolenz und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens berichten, müssen vom Führen eines Kraftfahrzeuges oder Bedienen von Maschinen während der Behandlung mit Levodopa plus Carbidopa STADA absehen. Darüber hinaus ist eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie zu erwägen.
Labortests
Normalerweise sind die Blutharnstoff-, Kreatinin- und Harnsäurespiegel während der Anwendung von Levodopa/Carbidopa niedriger als bei der Anwendung von Levodopa allein. Vorübergehende Anomalien äußern sich in erhöhten Spiegeln von Blutharnstoff, AST (SGOT), ALT (SGPT), LDH, Bilirubin, alkalischer Phosphatase und proteingebundenem Jod.
Erniedrigung von Hämoglobin und Hämatokrit, Erhöhung der Serum-Glucose und der Leukozyten sowie Bakterien und Blut im Urin wurden berichtet.
Es wurde über positive Coombs-Tests sowohl unter der Kombination Car-bidopa/Levodopa als auch unter Levodopa allein berichtet, jedoch sind hämolytische Anämien äußerst selten.
Levodopa plus Carbidopa STADA kann zu einem falsch-positiven Nachweis von Ketonkörpern im Urin bei der Verwendung eines Teststreifens führen; diese Reaktion wird durch Kochen des Urins nicht verändert. Die Verwendung von Glucose-Oxidase-Methoden kann falsch-negative Harnzuckernachweise ergeben.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Einnahme von Levodopa plus Carbidopa STADA mit den folgenden Arzneimitteln:
Antihypertonika: Orthostatische Hypotonie kann auftreten, wenn Levodopa plus Carbidopa STADA zusätzlich zu Antihypertonika gegeben wird. Dosisanpassungen des Antihypertonikums können erforderlich sein.
Antidepressiva: Bei gleichzeitiger Anwendung mit tricyclischen Antidepressiva wurde selten über Reaktionen wie Hypertonie und Dyskinesie berichtet (siehe auch Gegenanzeigen für Patienten, die MAO-Hemmer erhalten).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Anästhetika können Arrhythmien auftreten.
Andere Arzneimittel:
Phenothiazine, Benzodiazepine, Butyrophenone, Phenytoin und Papaverin können den therapeutischen Effekt von Levodopa mindern. Der Metabolismus von Levodopa wird durch Antikonvulsiva beschleunigt. Patienten, die diese Arzneimittel gleichzeitig mit Levodopa plus Carbidopa STADA anwenden, sollten sorgfältig auf einen Verlust der therapeutischen Wirkung beobachtet werden.
Anticholinergika können bei der Verringerung des Tremors synergistisch mit Levodopa wirken, was oft therapeutisch genutzt wird, sie können jedoch abnorme unwillkürliche Bewegungen verstärken. In hoher Dosierung können Anticholinergika die Wirksamkeit von Levodopa durch Verzögerung der Resorption und dadurch bedingtem erhöhten gastralen Metabolismus von Levodopa vermindern.
Da Levodopa mit bestimmten anderen Aminosäuren konkurriert, kann die Resorption von Levodopa/Carbidopa bei Patienten, die sich einer eiweißreichen Diät unterziehen, unter Umständen beeinträchtigt sein.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Sch wangerschaft
Die Auswirkungen von Levodopa/Carbidopa in der Schwangerschaft sind beim Menschen nicht bekannt; jedoch verursacht sowohl die Gabe von Levodopa allein als auch die Gabe der Kombination Carbidopa/Levodopa bei Kaninchen Missbildungen an Eingeweiden und Skelett. Daher darf Levodopa plus Car-bidopa STADA während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Therapie mit Levodopa plus Carbidopa STADA wirksame kontrazeptive Maßnahmen ergreifen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Carbidopa oder Levodopa beim Menschen in die Milch übergehen. Da viele Substanzen beim Menschen in die Milch übergehen und somit die Möglichkeit schwerer Nebenwirkungen beim Säugling besteht, ist unter Berücksichtigung der Bedeutsamkeit des Arzneimittels für die Mutter, zwischen dem Abstillen und dem Absetzen von Levodopa plus Carbidopa STADA abzuwägen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine speziellen Daten zur Auswirkung dieser Arzneimittel auf die Verkehrstüchtigkeit vor. Einige der Nebenwirkungen (Pkt. 4.8) könnten jedoch die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen.
Patienten, die mit Levodopa plus Carbidopa STADA behandelt werden und über Somnolenz und/oder plötzliches Einschlafen berichten, müssen angewiesen werden, kein Kraftfahrzeug zu führen oder andere Tätigkeiten auszuüben, bei denen eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit sie selbst oder andere dem Risiko schwerwiegender Verletzungen oder des Todes aussetzt (z.B. Bedienen von Maschinen), bis diese wiederkehrenden Einschlafereignisse und Schläfrigkeit nicht mehr auftreten (siehe auch Pkt. 4.4).
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000, Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Nebenwirkungen, die häufig bei Levodopa/Carbidopa auftreten, sind auf die neuropharmakologische Wirkung von Dopamin zurückzuführen. Diese Reaktionen können gewöhnlich durch eine Dosisreduktion verringert werden. Die häufigsten Reaktionen sind Dyskinesien wie choreoforme, dystone und andere unwillkürliche Bewegungen. Muskelzuckungen und Lidkrämpfe sind erste Anzeichen dafür, eine Dosisreduktion zu erwägen.
Levodopa wird mit übermäßiger Schläfrigkeit (Somnolenz) und sehr selten mit übermäßiger Tagesschläfrigkeit sowie plötzlichem Einschlafen in Verbindung gebracht.
Andere schwerwiegende Nebenwirkungen sind mentale Veränderungen einschließlich paranoider Wahnvorstellungen und psychotischer Episoden, Depressionen mit oder ohne suizidale Tendenz und Demenz.
Es wurde berichtet, dass Patienten, die Dopamin-Agonisten einschließlich Levodopa/Carbidopa, insbesondere in hohen Dosierungen, zur Behandlung des Morbus Parkinson angewendet haben, Zeichen von Spielsucht/pathologischem Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität zeigten, die allgemein bei Dosisreduktion oder mit Beendigung der Behandlung zurückgingen.
Eine häufige, aber weniger schwerwiegende Nebenwirkung ist Übelkeit.
Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen sind kardiale Unregelmäßigkeiten und/oder Palpitationen, orthostatische hypotone Episoden, bradykinetische Episoden (On-off-Phänomen), Anorexie, Erbrechen, Schwindel und Somnolenz.
Selten traten gastrointestinale Blutungen, Entwicklung eines duodenalen Ulkus, Hypertonie, Phlebitis, Leukopenie, hämolytische und nicht-hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Agranulozytose, Brustschmerzen, Dyspnoe und Paräs-thesien auf.
Selten traten Konvulsionen auf, ein kausaler Zusammenhang mit Levo-dopa/Carbidopa konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
Folgende unerwünschten Wirkungen wurden über Levodopa berichtet und sind möglicherweise potentielle Nebenwirkungen:
Neurologisch: Ataxie, Taubheitsgefühl, verstärkter Handtremor, Muskelzucken bzw. -krampf, Kaumuskelkrampf, Aktivierung eines latenten Horner-Syndroms.
Psychiatrisch: Verwirrtheit, Insomnie, Alpträume, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Agitiertheit, Angstzustände, Euphorie.
Gastrointestinal: Mundtrockenheit, bitterer Geschmack, Hypersalivation, Dysphagie, Zähneknirschen, Schluckauf, abdominale Schmerzen und -beschwerden, Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Zungenbrennen.
Metabolisch: Gewichtszunahme oder -verlust, Ödeme.
Dermatologisch: Flush, verstärktes Schwitzen, dunkler Schweiß, Exanthem, Haarausfall.
Urogenital: Harnverhalten, Harninkontinenz, dunkler Urin, Priapismus. Sinnesorgane: Doppeltsehen, verschwommenes Sehen, Mydriasis, Blickkrämpfe.
Sonstige: Schwächegefühl, Ohnmacht, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Heiserkeit, Unwohlsein, Hitzewallungen, Reizempfindlichkeit, Atemanomalien, malignes neuroleptisches Syndrom, malignes Melanom (siehe Pkt. 4.3).
Andere Nebenwirkungen, über die bei Retardformen von Carbidopa/Levodopa berichtet wurde und potentielle Nebenwirkungen von Levodopa plus Carbidopa STADA sein können:
Neurologisch: Sturzneigung, Ganganomalien.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nut-zen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Die Behandlung einer durch Levodopa/Carbidopa hervorgerufenen, akuten Überdosierung ist grundsätzlich die gleiche wie die Behandlung einer durch Levodopa allein hervorgerufenen akuten Überdosierung. Pyridoxin ist jedoch nicht in der Lage, die Wirkung von Levodopa/Carbidopa aufzuheben. Eine EKG-Überwachung ist einzuleiten; der Patient ist im Hinblick auf die mögliche Entwicklung von Arrhythmien sorgfältig zu beobachten. Soweit erforderlich, sollte eine angemessene antiarrhythmische Behandlung durchgeführt werden.
Auch sollte die Möglichkeit, dass der Patient neben Levodopa/Carbidopa noch andere Arzneimittel eingenommen hat, berücksichtigt werden. Bis heute liegen keine Erfahrungen über den Einsatz einer Dialyse vor, daher ist über deren Stellenwert bei der Behandlung von Überdosierungen nichts bekannt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiparkinsonmittel. Dopaminerge Mittel. Levodopa in Kombination mit Carbidopa.
ATC-Code: N04BA10
Levodopa ist die metabolische Vorstufe von Dopamin. Letzteres ist im Striatum, Pallidum und der Substantia nigra der Parkinsonpatienten stark erniedrigt, und es wird angenommen, dass die Gabe von Levodopa die Spiegel des verfügbaren Dopamins in diesen Zentren erhöht. Die Umwandlung von Levodopa in Dopamin durch das Enzym Dopadecarboxylase geschieht jedoch auch in extrazerebralen Geweben. Dies hat zur Folge, dass der volle therapeutische Effekt nicht erreicht wird und Nebenwirkungen auftreten.
Die Verabreichung eines peripher wirksamen Decarboxylasehemmers, der die extrazerebrale Decarboxylierung von Levodopa blockiert, hat in Kombination mit Levodopa signifikante Vorteile, wie die Verminderung gastrointestinaler Nebenwirkungen, ein schnelleres Ansprechen auf die Therapie zu Beginn und ein einfacheres Dosierungsschema.
Indem Levodopa/Carbidopa einige der von Levodopa allein hervorgerufenen Nebenwirkungen reduziert, bringt es mehr Patienten eine angemessene Linderung der Symptome der Parkinsonschen Krankheit.
Grundsätzliche Überlegungen: Studien zeigen, dass die periphere enzymatische Dopadecarboxylase durch Carbidopa in Dosen zwischen 70 und 100 mg pro Tag vollständig gehemmt (gesättigt) wird. Bei Patienten, die weniger als diese Dosis erhalten, ist das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen wahrscheinlicher.
Levodopa plus Carbidopa STADA ist auch bei Patienten mit Parkinsonscher Krankheit und Parkinsonsyndrom geeignet, die Vitaminpräparate mit Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) einnehmen. Das Hinzufügen von Carbidopa verhindert die Zunahme der Abbaurate von Levodopa zu Dopamin, die bekanntermaßen durch Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) induziert wird.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Levodopa und Carbidopa werden gut resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1-3 Stunden erreicht. In Gegenwart von Carbidopa beträgt die terminale Halbwertszeit von Levodopa ungefähr 2 Stunden. Durch die Wirkung von Carbidopa ist die Plasmaclearance von Levodopa auf ca. 50% reduziert. In Gegenwart von Carbidopa wird Levodopa hauptsächlich zu Aminosäuren und, in geringerem Ausmaß, zu Catecholaminderivaten metabolisiert. Alle Metaboliten von Levodopa und Carbidopa werden über die Niere ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Ergebnisse von Mutagenitätsuntersuchungen zeigen, dass unter den Bedingungen der klinischen Anwendung kein mutagener Effekt durch Carbi-dopa/Levodopa zu erwarten ist. In einer Studie mit Carbidopa/Levodopa über 2 Jahre an Ratten wurde kein Hinweis auf eine karzinogene Wirkung festgestellt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Levodopa plus Carbidopa STADA 100 mg/25 mg Tabletten Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), vorverkleisterte Stärke (Mais), Maisstärke, Chinolingelb (E104).
Levodopa plus Carbidopa STADA 250 mg/25 mg Tabletten Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), vorverkleisterte Stärke (Mais), Maisstärke, Indigocarmin (E132).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über +25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium Blister.
Originalpackung mit 30, 60, 98, 100 und 200 Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
STADApharm GmbH Stadastraße 2-18 61118 Bad Vilbel Telefon: 06101 603-0 Telefax: 06101 603-259 Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummern
40867.00.00
40867.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
1. April 1998/12. Januar 2007
10. Stand der Information
Dezember 2014
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig.
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