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Levonance 30 0,03 Mg/0,15 Mg Filmtabletten

Document: 12.08.2016   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Levonance® 30 0,03 mg/0,15 mg Filmtabletten

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Filmtablette enthält 0,03 mg Ethinylestradiol und 0,15 mg Levonorgestrel.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 51,98 mg Lactose (siehe Abschnitt 4.4).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Gelbe, runde Filmtablette.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1Anwendungsgebiete

Orale Kontrazeption.

Bei der Entscheidung, Levonance 30 zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Levonance 30 mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

4.2Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung Zum Einnehmen.

Wie ist Levonance 30 einzunehmen?

Die Filmtabletten müssen jeden Tag etwa zur gleichen Zeit, falls erforderlich mit etwas Flüssigkeit, in der auf der Blisterpackung angegebenen Reihenfolge eingenommen werden. Über 21 aufeinander folgende Tage wird täglich 1 Filmtablette eingenommen. Mit der nächsten Packung wird jeweils nach einer 7-tägigen Einnahmepause begonnen. In dieser einnahmefreien Zeit kommt es üblicherweise zu einer Abbruchblutung. Die Blutung setzt meist innerhalb von 2-3 Tagen nach Einnahme der letzten Filmtablette ein und kann noch bis zum Beginn der nächsten Packung andauern.

Wie wird mit der Einnahme von Levonance 30 begonnen?

Keine vorige Anwendung hormonaler Kontrazeptiva (im Vormonat)

Mit der Einnahme wird am 1. Tag des Zyklus (= 1. Tag der Monatsblutung) begonnen. Mit der Einnahme kann auch an den Tagen 2 - 5 begonnen werden; in diesem Fall wird jedoch die zusätzliche Anwendung einer Barrieremethode während der ersten 7 Tage des ersten Zyklus empfohlen.

Wechsel von einem anderen kombinierten hormonalen Kontrazeptivum (KOK, Vaginalring, transdermales Pflaster)

Mit der Einnahme von Levonance 30 wird möglichst am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des vorherigen KOK (bzw. nach der Entfernung des Vaginalrings/Pflasters), spätestens jedoch am Tag nach der üblichen Einnahmepause (bzw. üblichen Ring- oder Pflaster-freien Intervalls) bzw. am Tag nach der Einnahme der letzten Placebotablette des vorherigen hormonalen Kontrazeptivums begonnen.

Wechsel von einem Gestagen-Monopräparat (Minipille, Injektion, Implantat) oder Intrauterin-System (IUS)

Die Anwenderin kann jederzeit von der Minipille zu Levonance 30 wechseln. Beim Wechsel von einem Implantat oder IUS muss mit der Einnahme an dem für die nächste Injektion vorgesehenen Zeitpunkt oder an dem Tag, an dem das Implantat oder das IUS entfernt wird, begonnen werden. In jedem Fall müssen aber während der ersten 7 Tage der Einnahme nach dem Wechsel zusätzliche barrierebildende Schutzmaßnahmen ergriffen werden (z. B. ein Kondom).

Nach Abort im ersten Trimenon (Frühabort)

Mit der Einnahme der Filmtabletten kann sofort begonnen werden. In diesem Fall sind keine weiteren empfängnisverhütenden Maßnahmen erforderlich.

Nach einer Entbindung oder einem Abort im zweiten Trimenon (Spätabort)

Zur Einnahme während der Stillzeit siehe Abschnitt 4.6.

Mit der Einnahme wird an Tag 21 bis 28 Tage nach der Entbindung bzw. dem Spätabort begonnen. Bei späterem Beginn muss während der ersten 7 Tage der Einnahme zusätzlich eine Barrieremethode verwendet werden. Wenn die Frau bereits Geschlechtsverkehr hatte, muss vor Beginn der KOK-Anwendung eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die nächste Monatsblutung abgewartet werden.

Wenn die Einnahme vergessen wurde

Levonance 30 enthält beide Hormone in sehr niedriger Dosierung. Das Auslassen einer Filmtablette kann daher den Konzeptionsschutz beeinträchtigen. Wenn die Anwenderin die übliche Einnahmezeit um weniger als 12 Stunden überschreitet, ist die empfängnisverhütende Wirkung weiterhin gewährleistet. Die Anwenderin sollte die Filmtablette einnehmen, sobald sie daran denkt, und die Einnahme dann zum gewohnten Zeitpunkt fortsetzen.

Wenn die Anwenderin die Einnahmezeit um mehr als 12 Stunden überschreitet, kann dies die empfängnisverhütende Wirkung verringern. Für das Vorgehen bei vergessener Einnahme gelten die folgenden zwei Grundregeln:

1.    Die Einnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2.    Um eine ausreichende Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu gewährleisten, ist eine ununterbrochene Einnahme der Filmtabletten über 7 Tage erforderlich.

Dementsprechend kann für die tägliche Praxis folgende Empfehlung gegeben werden:

Woche 1

Die Anwenderin sollte die letzte vergessene Filmtablette einnehmen, sobald sie daran denkt, auch wenn dies bedeutet, dass sie zwei Filmtabletten gleichzeitig einnehmen muss. Danach setzt sie die Einnahme zum gewohnten Zeitpunkt fort. Zusätzlich sollte während der nächsten 7 Tage eine Barrieremethode, z. B. ein Kondom, verwendet werden. Hatte die Anwenderin in den 7 Tagen vor dem Auslassen einer Filmtablette Geschlechtsverkehr, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Je mehr Filmtabletten ausgelassen wurden und je geringer der Abstand zwischen Auslassung und des regulären einnahmefreien Intervalls ist, desto größer ist das Risiko einer Schwangerschaft.

Woche 2

Die Anwenderin sollte die letzte vergessene Filmtablette einnehmen, sobald sie daran denkt, auch wenn dies bedeutet, dass sie zwei Filmtabletten gleichzeitig einnehmen muss. Danach setzt sie die Einnahme zum gewohnten Zeitpunkt fort. Wenn die Anwenderin ihre Filmtabletten in den 7 Tagen vor dem ersten Auslassen einer Filmtablette korrekt eingenommen hat, sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Hat sie die Filmtabletten nicht korrekt eingenommen oder wurde mehr als eine Filmtablette ausgelassen, wird die Anwendung zusätzlicher Verhütungsmittel an den folgenden 7 Tagen empfohlen.

Woche 3

Aufgrund der bevorstehenden 7-tägigen Einnahmepause besteht das Risiko, dass der volle Konzeptionsschutz nicht mehr gewährleistet ist, was aber durch die Anpassung der Dosierung verhindert werden kann. Bei Befolgen der nachfolgenden Ratschläge sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, vorausgesetzt die Anwenderin hat ihre Filmtabletten in den 7 Tagen vor dem ersten Auslassen einer Filmtablette korrekt eingenommen. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte die Anwenderin wie nachfolgend unter Punkt 1 beschrieben vorgehen und außerdem in den nächsten 7 Tagen zusätzliche Verhütungsmittel anwenden.

1.    Die Anwenderin sollte die letzte vergessene Filmtablette einnehmen, sobald sie daran denkt, auch wenn dies bedeutet, dass sie zwei Filmtabletten gleichzeitig einnehmen muss. Danach setzt sie die Einnahme zum gewohnten Zeitpunkt fort. Mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung wird direkt nach Aufbrauchen der aktuellen Packung begonnen, d. h., es gibt kein einnahmefreies Intervall zwischen den beiden Packungen. Es ist unwahrscheinlich, dass es bei der Anwenderin vor Aufbrauchen der zweiten Packung zu einer Abbruchblutung kommt, allerdings kann es während der Einnahme zu Schmier- oder Durchbruchblutungen kommen.

2.    Die Anwenderin kann auch die Einnahme von Filmtabletten aus der aktuellen Packung abbrechen und dann ein einnahmefreies Intervall von bis zu 7 Tagen einlegen, die Tage der vergessenen Einnahme eingerechnet.

Wenn die Anwenderin mehrere Filmtabletten vergessen hat und im nächsten regulären einnahmefreien Intervall die Abbruchblutung ausbleibt, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Verhalten bei gastrointestinalen Störungen

Bei schweren gastrointestinalen Störungen werden die Wirkstoffe möglicherweise nicht vollständig vom Körper aufgenommen und machen daher zusätzliche kontrazeptive Maßnahmen erforderlich.

Bei Erbrechen oder schwerem Durchfall innerhalb der ersten 3-4 Stunden nach Einnahme sollte die Anwenderin die Hinweise unter „Wenn die Einnahme vergessen wurde” befolgen. Wenn die Anwenderin nicht von ihrem normalen Einnahmerhythmus abweichen möchte, muss sie die Ersatztablette(n) aus einer anderen Blisterpackung einnehmen.

Wie kann der Eintritt der Periode auf einen anderen Tag verlegt oder die Periode hinausgezögert werden?

Um den Eintritt einer Periode zu verschieben, sollte die Anwenderin unmittelbar nach Beendigung der aktuellen Packung ohne Unterbrechung mit der nächsten Packung fortfahren. Die Periode kann beliebig lange verzögert werden, aber maximal bis zum Ende der zweiten Packung. Während dieser Zeit kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach dem üblichen 7-tägigen einnahmefreien Intervall wird die reguläre regelmäßige Einnahme von Levonance 30 fortgesetzt.

Wenn die Anwenderin den Eintritt ihrer Perioden auf einen anderen Wochentag verlegen möchte, kann sie das nächste tablettenfreie Intervall um beliebig viele Tage verkürzen. Je kürzer die Tablettenpause, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Abbruchblutung ausbleibt und es zu Durchbruch- und Schmierblutungen während der Einnahme von Filmtabletten aus der zweiten Packung kommt (genau wie beim Verzögern der Periode).

4.3Gegenanzeigen

Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden. Tritt eine der genannten Erkrankungen während der Anwendung eines KOK zum ersten Mal auf, muss die Einnahme des Arzneimittels sofort beendet werden.

- Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

•    Venöse Thromboembolie - bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])

•    Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel oder eine andere thrombogene Koagulopathie, eine thrombogene Valvulopathie oder thrombogene Herzrhythmusstörungen

•    Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)

•    Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

- Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

•    Arterielle Thromboembolie - bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)

•    Zerebrovaskuläre Erkrankung - bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromale Erkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte

•    Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z. B. Hyperhomocysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans)

•    Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

•    Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie: Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung, Schwere Hypertonie, Schwere Dyslipoproteinämie

-    Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

-    Bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis im Zusammenhang mit schwerer Hypertriglyzeridämie

-    Bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberwerte nicht normalisiert haben

-    Bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (benigne oder maligne)

-    Bekannte oder vermutete durch Sexualhormone beeinflusste Malignome (z. B. der Genitalorgane oder der Brüste)

-    Unklare Vaginalblutung

-    Amenorrhoe unbekannter Ursache.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Warnhinweise

Die Eignung von Levonance 30 sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.

Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an Ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden, ob die Anwendung von Levonance 30 beendet werden sollte.

Gefäßerkrankungen

Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung.

Die Entscheidung, Levonance 30 anzuwenden, sollte nur nach einem Gespräch mit der Frau getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht: das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Levonance 30, wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frau kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten).

Ungefähr 6 (Mittelwert der Spannweite 5-7 pro 10.000 Frauenjahre, auf der Grundlage eines relativen Risikos für Levonorgestrel-haltige KHK versus Nichtanwendung von ungefähr 2,3 bis 3,6) von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges KHK anwenden, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE.

Die Anzahl an jährlichen VTE unter niedrig dosierten KHK ist niedriger als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.

VTE verlaufen in 1-2 % der Fälle tödlich.

Äußerst selten wurde bei Anwenderinnen von KHK über eine Thrombose in anderen Blutgefäßen berichtet, wie z. B. in Venen und Arterien von Leber, Mesenterium, Nieren oder Retina.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).

Levonance ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt- in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für VTE

Risikofaktor

Anmerkung

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.

Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinen oder Hüfte, neurochirurgische Operation oder schweres Trauma

Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von > 4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren.

In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung der Tablette (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen nach der kompletten Mobilisierung wieder aufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Levonance 30 nicht vorab abgesetzt wurde.

Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister- oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Andere Erkrankungen, die mit einer VTE verknüpft sind.

Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6-wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden (Informationen zu „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)

Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

-    unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene

-    Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird

-    Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.

Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:

-    plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens

-    plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse

-    stechender Brustschmerz

-    starke Benommenheit oder Schwindelgefühl

-    schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.

Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. als Atemwegsinfektionen).

Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.

Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen tritt der Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.

Risiko _ für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z. B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.

Risikofaktoren für ATE

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sch bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle). Levonance 30 ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt - in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnis darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für ATE

Risikofaktor

Anmerkung

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Rauchen

Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden.

Hypertonie

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.

Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei einem Geschwister- oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d. h. jünger als 50 Jahre)

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Migräne

Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein.

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen verknüpft sind

Diabetes mellitus, Hyperhomocysteinämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes.

Symptome einer ATE

Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:

-    plötzliches Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer

Körperseite

-    plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsverlust oder

Koordinationsstörungen

-    plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten

-    plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen

-    plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache

-    Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Vorübergehende Symptome deuten auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.

Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:

-    Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder

unterhalb des Sternums

-    in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden

-    Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl

-    Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl

-    extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit

-    schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.

Tumore

In einigen epidemiologischen Untersuchungen wurde über ein erhöhtes Risiko für Zervix-Karzinome bei Langzeitanwendung von KOK (>5Jahre) berichtet. Kontrovers diskutiert wird nach wie vor, in welchem Ausmaß dieses Ergebnis auf das Sexualverhalten und andere Faktoren, wie eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV), zurückzuführen ist.

Eine Meta-Analyse von 54 epidemiologischen Studien ergab, dass KOK-Anwenderinnen ein geringfügig erhöhtes Brustkrebsrisikos haben (RR=1,24). Dieses erhöhte Risiko geht allmählich innerhalb von 10 Jahren nach Beendigung der KOK-Einnahme zurück. Da bei Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs selten auftritt, ist die Anzahl der zusätzlich diagnostizierten Brustkrebsfälle bei gegenwärtigen und früheren KOK-Anwenderinnen gering im Verhältnis zum Gesamtrisiko für Brustkrebs.

In seltenen Fällen wurden bei KOK-Anwenderinnen gutartige und in noch selteneren Fällen bösartige Lebertumore berichtet. In Einzelfällen führten diese Tumore zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen. Wenn bei KOK-Anwenderinnen starke Schmerzen im Oberbauch, Lebervergrößerung oder Zeichen einer intraabdominalen Blutung auftreten, muss ein Lebertumor als Differentialdiagnose in Erwägung gezogen werden.

Sonstige Erkrankungen

Frauen mit Hypertriglyzeridämie oder einschlägiger Familienanamnese können während der Anwendung eines KOK ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Pankreatitis haben.

Zwar wurde bei vielen KOK-Anwenderinnen ein geringer Anstieg des Blutdrucks beobachtet, doch kommt es nur selten zu einer klinisch relevanten Blutdruckerhöhung. Nur in diesen seltenen Fällen ist ein sofortiges Absetzen der KOK-Anwendung gerechtfertigt. Eine systematische Korrelation zwischen KOK-Anwendung und klinischer Hypertonie ist nicht nachgewiesen. Wenn es bei einer bereits existierenden Hypertonie und der gleichzeitigen Einnahme eines KOK zu ständig erhöhten Blutdruckwerten oder einer signifikanten Erhöhung des Blutdrucks kommt, und in diesen Fällen eine antihypertensive Therapie keine Wirkung zeigt, muss das KOK abgesetzt werden. Wenn es angemessen erscheint, kann die Einnahme des KOK wieder begonnen werden, sobald sich die Blutdruckwerte unter der antihypertensiven Therapie normalisiert haben.

Über ein Auftreten bzw. eine Verschlechterung folgender Erkrankungen wurde sowohl in der Schwangerschaft als auch unter KOK-Anwendung berichtet, wobei ein Zusammenhang mit der KOK-Anwendung nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte: Cholestase-bedingter Ikterus bzw. Pruritus, Gallensteine, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, Sydenham-Chorea, Herpes gestationis, Otosklerose-bedingter Hörverlust, Depression.

Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können ein Absetzen des KOK erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben. Auch ein erneutes Auftreten eines in einer früheren Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von steroidalen Geschlechtshormonen aufgetretenen cholestatischen Ikterus bzw. Cholestase-bedingten Pruritus macht das Absetzen des KOK erforderlich.

Obwohl KOK einen Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und Glukosetoleranz haben können, liegen keine Hinweise auf die Notwendigkeit einer Änderung des Therapieregimes bei Diabetikerinnen vor, die niedrig dosierte KOK anwenden. Allerdings sollten Diabetikerinnen sorgfältig überwacht werden, insbesondere zu Beginn der KOK-Anwendung.

Bei Anwendung von KOK wurde über eine Verschlechterung endogener Depressionen, Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet.

Gelegentlich können Chloasmen auftreten, besonders bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen mit einer Veranlagung zu Chloasma sollten daher während der Einnahme von KOK direktes Sonnenlicht oder UV-Strahlung meiden.

Ärztliche Untersuchung/Beratung

Vor der Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Levonance 30 muss eine vollständige Anamnese (inklusive Familienanamnese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck sollte gemessen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, die sich an den Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) orientiert. Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen, einschließlich des Risikos von Levonance im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.

Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsleitlinien entsprechen und individuell auf die Frau abgestimmt werden.

Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Verminderte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von KOK kann beeinträchtigt sein, wenn z. B. Filmtabletten vergessen wurden, bei Erbrechen oder Durchfall oder wenn gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel eingenommen werden.

Beeinflussung der Zyklusstabilität

Bei allen KOK kann es, insbesondere in den ersten Monaten der Anwendung, zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblutungen) kommen. Eine diagnostische Abklärung unregelmäßiger Blutungen ist deshalb erst nach einer Anpassungsphase von etwa drei Zyklen sinnvoll. Bei mehr als 50 % der Anwenderinnen von KOK mit den gleichen Wirkstoffen wurden während der ersten 6 Einnahmezyklen Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblutungen) berichtet.

Bei anhaltenden unregelmäßigen Blutungen oder beim Auftreten von Blutungsunregelmäßigkeiten bei bislang regelmäßigen Zyklen sollten nichthormonale Ursachen in Betracht gezogen und entsprechende diagnostische Maßnahmen ergriffen werden, um eine maligne Erkrankung oder eine Schwangerschaft auszuschließen. Dies kann auch eine Kürettage beinhalten.

Es ist möglich, dass einige Anwenderinnen im einnahmefreien Intervall keine Abbruchblutung haben. Wenn das KOK wie unter Abschnitt 4.2 beschrieben eingenommen wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wenn die Einnahme des KOK jedoch vor der ersten ausgebliebenen Entzugsblutung nicht vorschriftsmäßig erfolgt ist oder bereits zum zweiten Mal die Abbruchblutung ausgeblieben ist, muss vor einer weiteren Anwendung des KOK erst eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Levonance 30 nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungen von KOK mit anderen Arzneimitteln können zu Durchbruchblutungen bzw. Abnahme der kontrazeptiven Wirkung führen.

Reduzierte Resorption

Arzneimittel, welche die gastrointestinale Motilität erhöhen, z. B. Metoclopramid, können die Resorption der Hormone beeinträchtigen.

Hepatische Metabolisierung

Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln auftreten, welche zur Induktion bestimmter mikrosomaler Leberenzyme führen; dies kann eine erhöhte Clearance von Sexualhormonen zur Folge haben.

Zu diesen Arzneimitteln gehören Hydantoin-Derivate (z. B. Phenytoin), Barbiturate, Primidon, Carbamazepin, Rifampicin, und möglicherweise auch Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat und Griseofulvin. Pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, sollten nicht gleichzeitig mit Levonance 30 eingenommen werden, da dies möglicherweise zu einem Verlust der kontrazeptiven Wirkung führt. Es gibt Berichte über Durchbruchblutungen und ungewollte Schwangerschaften. Die maximale Enzyminduktion wird in der Regel erst nach 2 Wochen erreicht, kann aber nach Absetzen der Behandlung mit Johanniskraut noch länger anhalten.

Auch von Anti-HIV-Proteaseinhibitoren (z. B. Ritonavir) und nukleosidanalogen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (z. B. Nevirapin) und Kombinationen davon wurde eine potenzielle Beeinträchtigung der hepatischen Metabolisierung berichtet.

Frauen, die mit Arzneimitteln einer der genannten Substanzklassen behandelt werden, sollten während der Dauer der Behandlung zusätzlich zum KOK vorübergehend eine Barrieremethode oder eine andere Verhütungsmethode anwenden. Im Fall von Arzneimitteln, die mikrosomale Leberenzyme induzieren, sollte während der gleichzeitigen Anwendung der Arzneimittel und für weitere 28 Tage nach Absetzen der Behandlung eine Barrieremethode verwendet werden.

Falls die Begleitmedikation auch nach Einnahmeende der Filmtabletten einer Blisterpackung des KOK fortgeführt werden muss, sollte direkt, ohne das übliche einnahmefreie Intervall, mit der Einnahme aus der nächsten Packung des KOK begonnen werden.

Orale Kontrazeptiva können den Metabolismus anderer Arzneimittel beeinflussen. Bei gleichzeitiger Gabe von KOK wurden erhöhte Plasmakonzentrationen von Cyclosporin berichtet. KOKs können den Metabolismus von Lamotrigin induzieren und zu subtherapeutischen Plasmakonzentrationen von Lamotrigin führen.

Hinweis: Um mögliche Wechselwirkungen zu identifizieren, ist die Fachinformation der Begleitmedikation hinzuzuziehen.

Laboruntersuchungen

Die Anwendung steroidaler Kontrazeptiva kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen, u. a. die biochemischen Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion sowie die Plasmaspiegel von (Träger-) Proteinen (z. B. des kortikosteroidbindenden Globulins und der Lipid-/Lipoprotein-Fraktionen), die Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowie die Blutgerinnungsund Fibrinolyseparameter. Die Veränderungen bleiben in der Regel innerhalb des Normbereichs.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Levonance 30 ist in der Schwangerschaft nicht indiziert.

Wenn die Anwenderin während der Einnahme von Levonance 30 schwanger wird, muss das KOK sofort abgesetzt werden.

Die meisten epidemiologischen Untersuchungen zeigten jedoch weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft KOK eingenommen hatten, noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme von KOK in der frühen Schwangerschaft.

Stillzeit

Die Laktation kann durch KOK beeinflusst werden, weil diese die Menge der Muttermilch verringern und ihre Zusammensetzung verändern können. Die Anwendung von KOK sollte daher im Allgemeinen nicht vor dem vollständigen Abstillen empfohlen werden. Kleine Mengen der kontrazeptiven Steroide bzw. ihrer Metaboliten können mit der Muttermilch ausgeschieden werden und den Säugling beeinträchtigen.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurden keine Studien durchgeführt. Bei Anwenderinnen von KOK wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beobachtet.

4.8    Nebenwirkungen

Die häufigste unerwünschte Arzneimittelwirkung bei Anwenderinnen von Produkten, die Ethinylestradiol/Levonorgestrel enthalten sind Kopfschmerzen (17 - 24 % der Anwenderinnen).

Andere unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die bei Anwenderinnen von KOK berichtet wurden,

sind:

Organsystem

(MedDRA)

Häufig

(> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000,

< 1/100)

Selten (> 1/10.000, < 1/1.000)

Erkrankungen des

Überempfindlichkeit

Immunsystems

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Wasser

ansammlungen

Psychiatrische

Erkrankungen

Gedrückte Stimmung, Stimmungsveränderungen

Abnahme der Libido

Zunahme der Libido

Erkrankungen des Nervensystems

Migräne

Augenerkrankungen

Kontaktlinsen

Unverträglichkeit

Gefäßerkrankungen

Venöse/arterielle

Thromboembolie

(VTE/ATE)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Hautausschlag

Urtikaria

Erythema nodosum, Erythema multiforme

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Übelkeit,

Bauchschmerzen

Erbrechen,

Durchfall

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Empfindlichkeit der Brust, Schmerzen in der Brust

Vergrößerung der Brust

Absonderungen aus der Brustwarze, vaginaler Ausfluss

Untersuchungen

Gewichtszunahme

Gewichtsverlust

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.

Bei KOK-Anwenderinnen wurde über die folgenden schweren unerwünschten Ereignisse berichtet, die in Abschnitt 4.4 erläutert wurden:

-    Hypertonie

-    Lebertumore

-    Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Endometriose, Gebärmuttermyom, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, Herpes gestationis, Sydenham-Chorea, hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus.

Bei Anwenderinnen von KOK ist die Diagnosehäufigkeit von Brustkrebs leicht erhöht. Da bei Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs selten auftritt, ist die Anzahl der zusätzlich diagnostizierten Brustkrebsfälle im Verhältnis zum Gesamtrisiko für Brustkrebs gering. Die Kausalität in Verbindung mit der KOK-Anwendung ist unbekannt. Für weitere Informationen siehe Abschnitt 4.3 und 4.4.

Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Es liegen keine Berichte über schwerwiegende unerwünschte Wirkungen bei Überdosierung vor. Mögliche Symptome einer Überdosierung sind Übelkeit, Erbrechen und, bei jungen Mädchen, leichte Vaginalblutungen. Es gibt keine Gegenmittel und die Behandlung ist symptomatisch.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen, ATC-Code: G03AA07

Die empfängnisverhütende Wirkung von KOK basiert auf dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Die wichtigsten dieser Faktoren sind die Verhinderung des Eisprungs und die Veränderungen des Zervixschleims.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Levonorgestrel

Resorption

Oral verabreichtes Levonorgestrel wird rasch und vollständig resorbiert. Etwa 1 Stunde nach Einnahme von Levonance 30 werden maximale Wirkstoffkonzentrationen im Serum von etwa 3-4 ng/ml erreicht. Die Bioverfügbarkeit beträgt nahezu 100 %.

Verteilung

Levonorgestrel bindet an Serumalbumin und SHBG (Sex Hormon Binding Globulin). Nur 1,1 % der Gesamtkonzentration im Serum liegen als freies Steroid vor, etwa 65 % binden mit hoher Affinität an SHBG und rund 35 % binden unspezifisch an Albumin. Der durch Ethinylestradiol induzierte Anstieg von SHBG beeinflusst die relative Verteilung von Levonorgestrel in verschiedenen Proteinfraktionen. Die Induktion des Bindungsproteins bewirkt eine Erhöhung der SHBG-gebundenen Fraktion und eine Abnahme der Albumin-gebundene Fraktion. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Levonorgestrel nach einer einmaligen Dosis beträgt 129 l.

Biotransformation

Levonorgestrel wird vollständig über die bekannten Wege für Steroidstoffwechsel metabolisiert. Die metabolische Clearance-Rate aus dem Serum beträgt ca. 1,0 ml/min/kg.

Elimination

Die Serumspiegel von Levonorgestrel sinken in zwei Phasen, mit einer Halbwertszeit von etwa 25 Stunden in der terminalen Phase. Levonorgestrel wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Seine Metaboliten werden über Urin und Galle (Stuhl) ausgeschieden bei einem Exkretionsverhältnis von etwa 1:1. Die Halbwertszeit der Metabolitenausscheidung beträgt ungefähr 1 Tag.

Fließgleichgewicht ("steady state")

Während der laufenden Anwendung von Levonance 30 steigen die steady-state-Konzentrationen während der zweiten Hälfte des Behandlungszyklus bis auf das Dreifache. Die Pharmakokinetik von Levonorgestrel wird durch die SHBG-Serumspiegel beeinflusst, die durch Ethinylestradiol um das 1,5 - 1,6-fache erhöht werden. Daher sind Clearance-Rate aus dem Serum und Verteilungsvolumen im steady-state leicht reduziert (0,7 ml/min/kg und etwa 100 l).

Ethinylestradiol

Resorption

Oral verabreichtes Ethinylestradiol wird rasch und vollständig resorbiert. Etwa 1 - 2 Stunden nach Einnahme von Levonance 30 werden maximale Wirkstoffkonzentrationen im Serum von etwa 95 pg/ml erreicht. Während Resorption und First-Pass-Metabolismus in der Leber wird Ethinylestradiol extensiv metabolisiert, wodurch sich eine mittlere orale Bioverfügbarkeit von etwa 45 % ergibt (interindividuelle Variation etwa 20 - 65%).

Verteilung

Ethinylestradiol bindet mit hoher Affinität (ca. 98 %), aber unspezifisch an Serumalbumin und induziert eine Erhöhung der Serumkonzentrationen von SHBG. Ethinylestradiol hat ein scheinbares Verteilungsvolumen von 2,8 - 8,6 l/kg.

Biotransformation

Ethinylestradiol wird durch präsystemische Konjugation in der Schleimhaut des Dünndarms und in der Leber abgebaut. Ethinylestradiol wird primär durch aromatische Hydroxylierung metabolisiert, dabei werden verschiedene hydroxylierte und methylierte Metabolite gebildet, die als freie Metaboliten oder als Glucuronid- oder Sulfat-Konjugate im Serum nachweisbar sind. Die metabolische Clearance-Rate aus dem Serum beträgt etwa 2,3-7 ml/min/kg.

Elimination

Die Serumspiegel von Ethinylestradiol sinken in zwei Phasen, mit Halbwertszeiten von etwa 1 Stunde bzw.10 - 20 Stunden.

Ethinylestradiol wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Seine Metaboliten werden über Urin und Galle ausgeschieden bei einem Exkretionsverhältnis von etwa 4:6 und einer Halbwertszeit von ungefähr 1 Tag.

Fließgleichgewicht ("steady state")

Nach regelmäßiger Anwendung von Levonance 30 verdoppeln sich Serumkonzentration von Ethinylestradiol. Aufgrund der variablen Halbwertszeit der terminalen Phase der Serum-Clearance und der tägliche Verabreichung werden steady-state-Bedingungen innerhalb einer Woche erreicht.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Daten präklinischer Studien (allgemeine Toxizität, Genotoxizität, zum karzinogenen Potenzial und zur Reproduktionstoxizität) beschränken sich auf die Effekte, die mit dem bekannten Hormonprofil von Ethinylestradiol und Levonorgestrel in Verbindung gebracht werden können.

Es sollte jedoch beachtet werden, dass Sexualsteroide das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe und Tumoren fördern können.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Maltodextrin, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.).

Überzug:

Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 400, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Chinolingelb, Aluminiumsalz (E104).

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Transparente PVC/PE/PVdC/Aluminium Blisterpackung.

Kalenderblisterpackungen mit 1x 21, 3x 21, 6x 21 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

acis Arzneimittel GmbH Lil-Dagover-Ring 7 82031 Grünwald

Telefon: 089 / 44 23 246 0 Telefax: 089 / 44 23 246 66 E-Mail: info@acis.de

8.    ZULASSUNGSNUMMER

94017.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

23.10.2015

10.    STAND DER INFORMATION

Juli 2016

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig.

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