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Levovist

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LEVovist®

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)




1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Levovist, Granulat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension

2. qUALITATIVE UND QUANTITAVIE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoffe: Galactose, Palmitinsäure



1 g Granulat enthält als arzneilich wirksame Bestandteile 999 mg Galactose und 1 mg Palmitinsäure.
Eine Lösungsmittelampulle enthält 20 ml Wasser für Injektionszwecke.



Physikalische Eigenschaften

Kontrastmittelkonzentration

(mg Mikropartikel/ml gebrauchsfertige Suspension)

~200

~300

~400

Viskosität

(mPa.s bzw. cP) der gebrauchsfertigen Suspension unter Injektionsbedingungen bei 25 °C

~1,5

~3

~4

effektive Osmolalität (mosm/kg H2O) der frisch hergestellten Suspension bei 37 °C

~910

~980

~950



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Granulat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Levovist ist ein Kontrastmittel für die Ultraschalldiagnostik. Es wird angewendet für:

Ein- und zweidimensionale doppler- und duplexsonographische Blutflussdarstellung bei Patienten mit unzureichenden Dopplersignalintensitäten:

Erkrankungen im Bereich des linken Herzens, wie z.B. Aortenvitien, Veränderungen des linksventrikulären Ausflusstraktes, Mitralvitien,

Erkrankungen peripherer Arterien und Venen, wie z.B. Stenosen hirnversorgender Arterien, Stenosen oder Veränderungen der Gefäße des Abdomens und kleinen Beckens sowie der Extremitäten,

Tumorerkrankungen zur Feststellung des Vaskularisierungs­ausmaßes.

Diagnose des vesikoureteralen Refluxes (VUR) bei Kindern mit kontrastverstärkter Miktions-Urosonographie.



Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung



Art der Anwendung:

Levovist ist vorgesehen für die intravenöse bzw. intravesikale Anwendung.

Die gebrauchsfertige Suspension ist unmittelbar vor der Anwendung nach Vorschrift herzustellen (siehe Abschnitt ‚Herstellungsanleitung für die gebrauchsfertige Levovist-Suspension').

Für die verschiedenen Anwendungsgebiete von Levovist sind Suspensionen mit unterschiedlichen Konzentrationen erforderlich. Die jeweils benötigte Konzentration wird durch Suspendieren des Granulats in einer bestimmten Menge Wasser für Injektionszwecke hergestellt.

Empfehlungen bezüglich der einzusetzenden Konzentrationen und Volumina sind den nachfolgenden Abschnitten zu entnehmen:



Intravenöse Anwendung: Ein- und Zweidimensionale Doppler- und Duplexsonographie



Gefäß-Doppler- und Duplexsonographie

Wahl von Konzentration und Volumen:

Die intravenöse Injektion sollte zügig und ohne Unterbrechungen erfolgen (ca. 1‑2 ml/s), um gleichmäßige Verstärkungseffekte in der Dopplerableitung zu erreichen.

In speziellen Fällen kann eine wiederholte Injektion von Levovist notwendig werden, z. B. um mehrere Schnittebenen zu untersuchen. Um einen stärkeren Effekt zu erreichen oder eine längere Wirkdauer zu erzielen, kann die Dosis erhöht werden, vor allem durch die Wahl einer höheren Konzentration. Üblicherweise beträgt die Dauer des Signalanstiegs 2 – 4 Minuten.

Empfohlene Maximaldosis:

4 Injektionen der Einzeldosis.



Doppler-und Duplex-Echokardiographie der rechten und linken Herzhöhlen

Wahl von Konzentration und Volumen:

Die intravenöse Injektion sollte zügig und ohne Unterbrechungen erfolgen (ca. 1‑2 ml/s), um gleichmäßige Verstärkungseffekte in der Dopplerableitung zu erreichen.

In speziellen Fällen kann eine wiederholte Injektion von Levovist notwendig werden, z. B. um mehrere Schnittebenen zu untersuchen. Um einen stärkeren Effekt zu erreichen oder eine längere Wirkdauer zu erzielen, kann die Dosis erhöht werden, vor allem durch die Wahl einer höheren Konzentration. Üblicherweise beträgt die Dauer des Signalanstiegs 1-2 Minuten.

Empfohlene Maximaldosis:

4 Injektionen der Einzeldosis.



Kontrastverstärkte Miktions-Urosonographie



Zur Diagnose des vesikoureteralen Refluxes (VUR) bei Kindern mittels kontrastverstärkter Miktions-Urosonographie wird eine Konzentration von 300 mg/ml empfohlen. Bezüglich Untersuchungsablauf und Dosis wird folgendes empfohlen:

Standardsonographie der Nieren und ableitenden Harnwege. Falls mit nativer Sonographie die Nieren nicht erfolgreich dargestellt werden können, sollte der Patient keiner Miktions-Urosonographie mit Levovist zugeführt werden.

Transurethrale Blasenkatheterisierung. Die Blase muss mit Hilfe des Katheters geleert werden.

Blasenfüllung mit vorgewärmter physiologischer Kochsalzlösung. Es wird empfohlen, nur Kochsalzlösungen zu verwenden, die in Plastikbehältern bereitgestellt werden. Kochsalzlösungen aus Glasflaschen enthalten im Allgemeinen zu wenig gelöste Luft und verringern damit die Stabilität der Levovist-Mikrobläschen. Die Kochsalzlösung wird langsam in die Blase gegeben, bis das Kind Harndrang verspürt oder der Anwender einen auch nur minimalen Gegendruck bei der Injektion bemerkt.

Das Volumen der Blasenfüllung ist als Grundlage für die Berechnung des zu applizierenden Levovist-Volumens zu verwenden: Es wird ein Levovist-Suspensionsvolumen von ca. 10 % des Blasenfüllvolumens bei einer Konzentration von 300 mg/ml empfohlen.

Die Levovist-Suspension wird langsam unter Ultraschallkontrolle injiziert. Um die Zerstörung der Mikrobläschen zu minimieren, sollte die Energie der Schallwellen zunächst niedrig eingestellt werden. Normalerweise ist es sinnvoll, das berechnete Volumen in einer einzigen Injektion zu applizieren. Empfehlungen zur Optimierung der Dosis in speziellen Fällen sowie bei Säuglingen sind den nachstehenden Hinweisen (A und B) zu entnehmen.

Um sicherzustellen, dass kein Levovist im Katheter zurückbleibt, sollte dieser mit 5 ml Kochsalzlösung durchgespült werden.

Nachdem eine homogene Verteilung der Mikrobläschen in der Blase erreicht wurde, ist die kontrastverstärkte Untersuchung der Harnwege in Rücken- oder Bauchlage durchzuführen. Anschließend wird der Patient gebeten, die Blase zu entleeren. Während und nach der Miktion wird die Ultraschalluntersuchung fortgesetzt.

Wurde die Blase durch die Miktion nicht entleert, erfolgt dies mittels Katheter am Ende der Untersuchung.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die empfohlenen Volumina von 300 mg/ml Levovist-Suspension und die Verwendung von Levovist-Durchstechflaschen.



Zu verwendende Packungsgrößen

Volumen der Blasenfüllung mit Kochsalzlösung

Volumen von 300 mg/ml Levovist-Suspension


2,5-g-Durchstechflasche


4-g-Durchstechflasche

< 85 ml

< 8,5 ml

1


85 - 135 ml

8,5 - 13,5 ml


1

135 - 170 ml

13,5 - 17,0 ml

2


170 - 220 ml

17 - 22 ml

1

1

220 - 270 ml

22 - 27 ml


2



Hinweise zu Schritt 5:

Aufgrund der von Patient zu Patient unterschiedlichen akustischen Eigenschaften sowie der unterschiedlichen Eigenschaften der verwendeten Ultraschallgeräte, kann die Applikation der empfohlenen Dosis (10 % des Blasenvolumens) in einem Zug zu Abschattungen führen. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Levovist-Injektion nach der Hälfte des berechneten Volumens zu unterbrechen und die kontrastverstärkte Untersuchung in Rückenlage zu beginnen. Die zweite Hälfte des berechneten Volumens wird vor der Untersuchung in Bauchlage injiziert.

Säuglinge urinieren häufig bereits bei geringer Blasenfüllung. Falls nach der Blasenfüllung mit Kochsalzlösung eine volle Blase nicht über einen ausreichend langen Zeitraum gehalten werden kann, werden zunächst 5 ml Levovist-Suspension in die leere Blase injiziert, unmittelbar gefolgt von einer Injektion von physiologischer Kochsalzlösung, wobei Blase und Nieren sonographisch untersucht werden.



Herstellungsanleitung für die gebrauchsfertige Levovist-Suspension


Sowohl mit 2,5 g als auch mit 4 g Granulat können die Konzentrationen von 200 bis 400 mg/ml hergestellt werden. Die gesamte Menge von 2,5 bzw. 4 g Granulat wird in der angegebenen benötigten Wassermenge (siehe Spalte 2 der jeweiligen Tabelle) suspendiert. Bitte nie die gesamte Menge Wasser einsetzen!

Aus der eingesetzten Wassermenge ergibt sich die Konzentration an Levovist in mg Mikropartikel/ml Suspension (siehe Spalte 1 der jeweiligen Tabelle) und das resultierende Gesamtvolumen (siehe Spalte 3 der jeweiligen Tabelle).

Durchstechflasche mit 2,5 g Granulat

Levovist-Konzentration
mg / ml

Benötigte Menge an
Was­ser für Injektionszwecke
ml

Resultierendes Gesamtvolumen*
ml

ca. 200

11

12,5

ca. 300

7

8,5

ca. 400

5

6,5

*Entnehmbare Menge: ca. 1-2 ml geringer

Durchstechflasche mit 4 g Granulat

Levovist-Konzentration
mg / ml

Benötigte Menge an
Was­ser für Injektionszwecke
ml

Resultierendes Gesamtvolumen*
ml

ca. 200

17

19,5

ca. 300

11

13,5

ca. 400

8

10,5

*Entnehmbare Menge: ca. 1-2 ml geringer



Anleitung zur Herstellung der Suspension bitte genau einhalten.

Nur beigefügtes Wasser für Injektionszwecke verwenden.



1. Die Verschlusskappe der Kunststoffampulle mit dem Wasser für Injektionszwecke nach hinten biegen (Abb.1).

2. Die Verschlusskappe abdrehen (Abb.2).



3. Entnahme der benötigten Menge Wasser für Injektionszwecke mit der beigefügten Spritze (siehe "Dosierungsanleitung" Verdünnungsvorschrift für 2,5 g bzw. 4 g Granulat).
Bitte nie die gesamte Menge Wasser einsetzen!

Die blaue Plastikkappe ist von der Granulatflasche abzunehmen, ohne die Bördelkappe zu beschädigen. Der mitgelieferte Entnahmedorn wird durch den Gummiverschluss gedrückt (Abb.3).



4. Die Spritze wird auf den Luer-Lock Anschluss des Entnahmedorns (grüne Kappe) gesteckt, und das Wasser in die Granulat-Flasche überführt. Der Druckausgleich erfolgt über den Minispike (Abb. 4).



5. Durch sofortiges 5-10 Sekunden langes kräftiges Schütteln mit der Hand (keine Schüttelgeräte oder Ultraschallbäder verwenden!) wird die Suspension zubereitet (Abb. 5). Vor Verwendung ist die Suspension zwei Minuten stehen zu lassen.




6. Die gebrauchsfertige, homogene, milchig-weiße Levovist-Suspension wird durch den Entnahmedorn in die Spritze entnommen und ist innerhalb von 8 Minuten nach der Zubereitung zu verabreichen (Abb.6).



Hinweise zur Anwendung

Vor der Zubereitung der Suspension sollten Granulat und das Wasser für Injektionszwecke Raumtemperatur haben. Ein Aufwärmen der injektionsfertigen Suspension (z. B. durch längeres Umschließen der Flasche mit der Hand) sowie ein starker Unterdruck (z. B. beim Aufziehen der Suspension) ist zu vermeiden. Dies ist notwendig, um eine Abnahme der Mikrobläschenkonzentration und die Bildung größerer Luftblasen durch Entgasungsvorgänge zu verhindern.

Es wird empfohlen, die Injektion über eine flexible Venenverweilkanüle ausreichend großen Kalibers (z. B. 19-20 G) auszuführen. Außerdem ist die Verwendung von Luer-Lock-Verbindungen von praktischem Vorteil.

Vor Injektion der Suspension sind makroskopisch erkennbare Luftblasen sorgfältig zu entfernen.

Sollte während des Stehens der Suspension ein leichtes Absetzen der Mikropartikel erfolgt sein, wird empfohlen, unmittelbar vor der Injektion durch vorsichtiges Umschwenken wieder eine homogene Suspension herzustellen.

In einem Untersuchungsgang innerhalb von 8 Minuten nach Zubereitung nicht verbrauchte Suspension ist zu verwerfen.

4.3 Gegenanzeigen

Levovist darf nicht angewendet werden bei

Da Erfahrungen mit der Anwendung von Levovist in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht vorliegen, soll Levovist bei Schwangeren und Stillenden nur nach strenger Indikationsstel­lung angewendet werden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwen­dung

Die Applikation von Levovist innerhalb von 14 Tagen nach einem Myokardinfarkt stellt möglicherweise ein erhöhtes Risiko dar. Bei diesen Patienten sollte Levovist aufgrund der noch unzureichenden klinischen Erfahrung nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden.

Bei der kontrastverstärkten Miktions-Urosonographie gibt es bisher keine Erfahrung über die Anwendung bei Patienten mit akuten Harnwegsinfektionen. Bei diesen Patienten sollte die Anwendung von Levovist sorgfältig abgewogen werden.

Bei Patienten mit normaler bis mäßig eingeschränkter Herzfunktion sind bei Einhaltung der empfohlenen Dosis klinisch relevante Veränderungen der Hämodynamik nicht zu erwarten. Eine Beeinflussung der Leber- oder Nierenfunktionsparameter ist nicht beobachtet worden.

Allergoide bzw. anaphylaktoide Reaktionen:

Nach Anwendung von Levovist wurden in seltenen Fällen allergieähnliche Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet (Siehe auch Abschnitt 4.8).

Diese Reaktionen treten gewöhnlich in Form von nicht schwerwiegenden Reaktionen der Atemwege oder an der Haut in Erscheinung. Im Allgemeinen treten diese Reaktionen sofort bzw. innerhalb einer Stunde nach der Kontrastmittelgabe auf. In seltenen Fällen können auch Spätreaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten.

Am Anfang jeder Kontrastmitteluntersuchung mit Levovist sollte daher eine möglichst ausführliche Feststellung der Vorgeschichte hinsichtlich Allergien (z.B. Heuschnupfen, Urtikaria) sowie hinsichtlich Überempfindlichkeits-reaktionen gegenüber einem der Bestandteile von Levovist stehen.

Die Zufuhr des Kontrastmittels muss bei drohendem Schockzustand sofort unterbrochen und - wenn notwendig - über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Daher empfiehlt es sich, bei intravenöser Applikation eine flexible Verweilkanüle zu verwenden. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollen entsprechende Medikamente, Trachealtubus und Beatmungsgerät griffbereit sein.

Eine Einzeldosis kann bis zu 3,2 g Galactose enthalten, entsprechend ca. 0,25 Broteinheiten (BE). Die maximal empfohlene Dosis kann bis zu ca. 13 g Galactose enthalten, entsprechend ca. 1 BE. Dies ist bei Patienten mit Diabetes Mellitus zu berücksichtigen.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, z. B. Galaktosämie sollten Levovist nicht anwenden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Inkompatibilitäten mit anderen Arzneimitteln sind bisher nicht bekannt.

Galactose-Bestimmungen können in Abhängigkeit von Leberfunktion und injizierter Dosis bis ca. 24 h nach der Untersuchung erhöhte Werte zeigen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Für Levovist liegen keine Erfahrungen für die Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit vor (siehe auch Abschnitt 4.3). Reproduktionstoxikologische Studien ergaben keine Hinweise auf ein teratogenes, embryotoxisches Potential oder auf eine Beeinflussung der Fertilität.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beobachtet.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:



Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Levovist sind gewöhnlich leicht und vorübergehend.

Ein vorübergehendes Schmerz-, Kälte- oder Wärmegefühl während oder kurz nach der Injektion sind die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen.



Organsystem

Häufig

(≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich
(≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten
(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Intravenöse Verabreichung

Anaphylaktoide Reaktionen/
Überempfindlichkeits-reaktionen


Übelkeit, Erbrechen, Dyspnoe, Hautreaktionen (z.B Urtikaria, Pruritus, Flush)

Ödeme, Bronchospasmus, Laryngitis, Husten und (Rhinitis)

Augen



Tränenfluss

Herzkreislaufsystem



Ventrikuläre und supraventrikuläre Extrasystolen, Anstieg der Herzfrequenz (ventrikuläre und supraventrikuläre Tachykardien), Brustschmerzen und Änderungen von Blutdruck oder Puls wurden selten berichtet.

Nervensystem


Schwindel, Kopfschmerz

Tinnitus, Schlaflosigkeit

Gastrointestinaltrakt

Geschmackssensationen

Übelkeit, Erbrechen

Mundtrockenheit, Speichelfluss

Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Injektionsstelle

an der Injektionsstelle: vorübergehende Schmerzen und Parästhesien während oder kurz nach Injektion

Wärmegefühl

Schwitzen, Kältegefühl

an der Injektionsstelle: Thrombophlebitis, Hypästhesie,
Ödeme

Kontrastverstärkte Miktions-Urosonographie

Gastrointestinaltrakt

Leichte Schmerzen im Abdomenbereich



Harntrakt

Schmerzen durch volumenbedingte Dehnung;
Schmerzen der Urethra


Zystitis, Harndrang



Intravenöse Verabreichung

Vorübergehend können wegen der Hyperosmolalität der Levovist-Suspension unspezifische Irritationen des Gefäßendothels auftreten.

Bei paravasaler Injektion kann es zu Schmerzen und Gewebereizungen kommen.

Bei anaphylaktoiden Reaktionen kann es in seltenen Fällen zu schwerwiegenden Reaktionen kommen, die eine Notfallbehandlung erfordern können.

Kontrastverstärkte Miktions-Urosonographie

Die unerwünschten Wirkungen werden eher auf die Katheterisierung als auf Levovist zurückgeführt.

Es können vasovagale Reaktionen und hypotone Kreislaufregulations-störungen auftreten.



4.9 Überdosierung

Das akzidentelle Vergiftungsrisiko ist als sehr gering einzuschätzen.

Bei Symptomen von osmotischer Diurese: Überwachung von Serum-Elektrolyten und intravasalem Volumen, ggf. Substitution.

Bei Symptomen von Hypervolämie: Intravenöse Gabe von Diuretika (z. B. Furosemid).

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Kontrastmittel aus Galactose-Mikropartikeln für die Ultraschalldiagnostik

ATC-Code: V08DA02

Levovist ist ein Kontrastmittel, das nach peripher-venöser Injektion vorübergehend zu verstärkten Ultraschallechos aus den Herzhöhlen und Blutgefäßen führt.

Diese deutliche Verstärkung der Ultraschallechos ist vorwiegend durch mikrometergroße Luftbläschen bedingt, die nach der Suspendierung des Granulats in Wasser entstehen. Durch den Palmitinsäurezusatz bleiben sie während der Herz- und Lungenpassage und im nachfolgenden Gefäßbett für einige Minuten stabilisiert, bevor sie sich im Blutstrom auflösen.

Nach Injektion in die Harnblase zur kontrastverstärkten Miktions-Urosonographie werden verstärkte Ultraschallechos aus dem Blaseninhalt beobachtet. Die Detektion von echogen markierter Flüssigkeit aus der Blase im Ureter oder im Nierenbecken zeigt vesikoureteralen Reflux an. Die mittlere Dauer der diagnostisch verwertbaren Signalverstärkung beträgt ca. 9,5 Minuten. Die Stabilität der Mikrobläschen wird durch Schwankungen des pH-Wertes zwischen 5 und 9 nicht beeinträchtigt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die pharmakokinetische Untersuchung von Levovist erfolgte mit der Konzentration 400 mg/ml und den Injektionsvolumina 35 und 70 ml.

Verteilung und Metabolisierung

Nach der i.v. Applikation von Levovist lösen sich die Galactose-Mikropartikel schnell im Blutstrom auf. Die Galactose verteilt sich zunächst im Extrazellulärraum und wird insulinunabhängig in den Glucosestoffwechsel eingeschleust. Die Bioverfügbarkeit beträgt 100%. Galactose wird vor allem in der Leber durch Bildung von Galactose-1-phosphat gespeichert oder nach Isomerisierung zu Glucose-1-phosphat und Verstoffwechselung zu CO2abgebaut.

Galactose und Palmitinsäure sind physiologische Substan­zen, die schnell verstoffwechselt werden. Die Plasma-Halbwertszeiten liegen im Bereich von 10-11 Minuten bzw. 1‑4 Minuten.

Bei der kontrastverstärkten Miktions-Urosonographie wird die Levovist-Suspension in die Harnblase injiziert. Nach der Untersuchung wird die Blase durch Miktion oder mittels Katheter geleert. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Galactose und Palmitinsäure in dieser relativ kurzen Zeit in klinisch relevantem Ausmaß über die Harnwege resorbiert werden können.

Elimination

Überschreitet der Galactose-Plasmaspiegel 50 mg/100 ml, wird Galactose renal ausgeschieden.

Die Eliminationsrate von Galactose ist bei Leberkranken in Abhängigkeit von der Leberfunktion vermindert. Mit einer entsprechend verlängerten Eliminations-Halbwertszeit ist zu rechnen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Ein akutes Vergiftungsrisiko durch Levovist ist auch bei wiederholter Verabreichung der diagnostischen Dosis in kurzen Zeitabständen nicht gegeben.

Tierexperimentelle systemische Verträglichkeitsprüfungen nach wiederholter täglicher intravenöser Verabreichung sowie nach wiederholter intrakardialer Applikation (linker Ventrikel) ergaben keine Befunde, die gegen die diagnostische intravenöse Verabreichung beim Menschen sprechen. Selbst nach sehr hohen intravenös verabreichten Dosierungen wurden keine organtoxischen Befunde festgestellt.

Lokale Verträglichkeitsprüfungen gaben Hinweise darauf, dass bei versehentlicher paravenöser Applikation geringfügige lokale Unverträglichkeitserscheinungen auftreten können.

Risiken einer tumorigenen, mutagenen oder sensibilisierenden Wirkung von Levovist werden für den Menschen nicht gesehen, da die im Kontrastmittel enthaltene Galactose und Palmitinsäure physiologischerweise vorkommen und derartige Wirkungen von Galactose und Palmitinsäure nicht bekannt sind.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

18 Monate

Die gebrauchsfertige Suspension ist innerhalb von 8 Minuten nach Herstellung zu injizieren, um gleichbleibend gut wiederholbare Kontrasteffekte sicherzustellen.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nicht über 25° C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Granulat-Behältnis:

Durchstechflasche: farbloses Glas Typ I

Stopfen: Chlorinierter Butylgummi (Typ I), auf der Unterseite mit Fluorpolymer beschichtet

Verschlusskappe: Aluminium mit Polypropylenscheibe

Wasser-Behältnis: 20 ml-Ampulle aus Polyethylen

Zusätzliches Material:

Mini-Spike: Kunststoff

Einmalspritze: 20 ml Kunststoffspritze mit Skalierung

Packungsgrößen:


Packung bestehend aus:

1 Durchstechflasche zu 20 ml mit 4 g Granulat

1 Entnahmedorn

1 20-ml-Einmalspritze, skaliert bei 17 ml, 11 ml und 8 ml

N1


1 Kunststoffampulle mit 20 ml Wasser für Injektionszwecke



Packung bestehend aus:

10 Durchstechflaschen zu 20 ml mit je 4 g Granulat

10 Entnahmedornen

10 20-ml-Einmalspritzen, skaliert bei 17 ml, 11 ml und 8 ml

10 Kunststoffampullen mit je 20 ml Wasser für Injektionszwecke


Packung bestehend aus:

1 Durchstechflasche zu 20 mlmit 2,5 g Granulat

1 Entnahmedorn

1 20-ml-Einmalspritze, skaliert bei 11 ml, 7 ml und 5 ml

N1


1 Kunststoffampulle mit 20 ml Wasser für Injektionszwecke

Packung bestehend aus:

10 Durchstechflaschen zu 20 mlmit je 2,5 g Granulat

10 Entnahmedornen

10 20-ml-Einmalspritzen, skaliert bei 11 ml, 7 ml und 5 ml

10 Kunststoffampullen mit je 20 ml Wasser für Injektionszwecke



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung



Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



Hinweise für die Handhabung

In einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Suspension ist zu ver­werfen.

Die Suspension sollte nach der Anweisung unter 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung hergestellt werden.

7. Inhaber der Zulassung

Bayer Vital GmbH

D-51368 Leverkusen

Telefon : (0214) 30-5 13 48

Telefax: (0214) 30-5 16 03

E-Mail-Adresse:

bayer-vital@bayerhealthcare.com



8. Zulassungsnummer

32851.00.00

9. DATUM DER Erteilung der ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

13.12.1995 / 23.03.2005

10. STAND DER INFORMATION

08/ 2009

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



spcde-levovist-de8-aug09

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