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Lipidavit Sl Forte

Document: 08.12.2006   Fachinformation (deutsch) change

ENR: 2164079

Auflagenerfüllung vom 06.12.2006


Modul 1.3.1

Summary of Product Characteristics

0




Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Sino-Lip Natu-cur 350 mg Weichkapseln




2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung des Arzneimittels


Wirkstoff:
Entölte, angereicherte Phospholipide aus Sojabohnen


1 Weichkapsel enthält: 350 mg entölte, angereicherte Phospholipide aus Sojabohnen


Sonstige Bestandteile: Sojaöl


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1



3. Darreichungsform


Weichkapsel



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Leichtere Formen von Hypercholesterinämien, sofern Diät und andere nichtmedikamen­töse Maßnahmen (z.B. Körperliches Training und Gewichtsabnahme) alleine eine ungenügende Wirkung zeigen.


Zur Verbesserung des subjektiven Beschwerdebildes wie Appetitlosigkeit, Druckgefühl im Oberbauch bei toxisch-nutritiven Leberschäden und bei chronischer Hepatitis.


Voraussetzung für die Therapie bei chronischen Leberschäden ist die Erkennung und Vermeidung der Noxe, bei alkoholbedingten Leberschäden Alkoholabstinenz. Bei chronischer Hepatitis ist die adjuvante Therapie mit Phospholipiden aus Sojabohnen nur gerechtfertigt, wenn eine Verbesserung der Befindlichkeit unter der Therapie erkennbar ist.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahren nehmen 3mal täglich 2 Weichkapseln ein.

Die Weichkapseln werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein­genommen.

Die Dauer der Anwendung ist prinzipiell nicht beschränkt. Sie richtet sich nach dem Verlauf der Erkrankung.



4.3. Gegenanzeigen


Sino-Lip Natu-cur darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Phospholipiden, Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, bei einem Antiphospholipidsyndrom.


Sino-Lip Natu-cur darf wegen nicht ausreichender Untersuchungen in der Stillzeit nicht angewendet werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:

Bei Zunahme der Beschwerden sowie bei Auftreten anderer unklarer Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.


Aus der verbreiteten Anwendung von Sojabohnen als Lebensmittel haben sich bisher keine Anhaltspunkte für Risiken in der Schwangerschaft und bei Kindern ergeben. Ausreichende Untersuchungen zu entölten, angereicherten Phospholipiden liegen nicht vor. Deshalb wird die Anwendung des Arzneimittels in der Schwangerschaft und bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen.



4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Eine Wechselwirkung von Sino-Lip Natu-cur mit Antikoagulantien vom Cumarin-Typ (z.B. Phenprocoumon, Warfarin) kann nicht ausgeschlossen werden. Deshalb kann es notwendig sein, dass die Dosierung dieser Arzneimittel angepasst werden muss.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft: siehe unter Punkt 4.4: "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung".

Stillzeit: siehe unter Punkt 4.3: "Gegenanzeigen".


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

Selten:
weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


Gelegentlich können gastrointestinale Beschwerden in Form von Magenbeschwerden, weichem Stuhl und Diarrhöe auftreten.

Sehr selten kann es zu allergischen Reaktionen, wie z.B. Exanthem und Urtikaria kommen.

Sehr selten wird über das Auftreten von Blutungen, wie Zwischenblutungen bei Frauen und punktförmigen Hautblutungen berichtet.

Sino-Lip Natu-cur kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.



4.9 Überdosierung

Möglicherweise treten bei Einnahmen größerer Mengen von Sino-Lip Natu-cur die oben aufgeführten Nebenwirkungen verstärkt auf.



5. Pharmakologische Eigenschaften



Phospholipid-Extrakt aus Sojabohnen besteht im Mittel zu 76% aus Phosphatidylcholin (PC) und fast ausschließlich aus Phosphoglyceriden, wobei unter den Fettsäuren Linolsäure (18:2) vorherrscht.

Der Bedarf an Phospholipiden als dem Hauptbestandteil aller Zellmembranen wird zum großen Teil durch die Nahrung (0,5 bis 3 g/Tag je nach Nahrungszusammensetzung) und zum kleineren Teil durch die Neusynthese in der Leber gedeckt. Ein direkter Mangel an Phospholipiden kommt allenfalls bei chronischer parenteraler Ernährung vor.

Der Wirkmechanismus der entölten angereicherten Phospholipide aus Sojabohnen, auf dem der cholesterolsenkende Effekt beruht, ist nicht abschließend geklärt.


Mit entölten, angereicherten Phospholipiden aus Sojabohnen liegen keine Untersuchungen zur Reduktion der kardiovaskulären Ereignisrate vor.



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Lebertherapeutika, lipidsenkende Mittel

ATC Code: A05BP C10AP


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Zur Pharmakokinetik von oral applizierten Phospholipiden liegen tierexperimentelle Untersuchungen vor, in denen Phosphatidylcholin verwendet wurde, das an einem Fettsäurerest (in Position 1 oder 2), am Cholin oder am Phosphor, radioaktiv markiert war. Durch die unterschiedliche Markierung konnte die Pharmakokinetik von Phospha­tidylcholin bzw. seiner markierten Substitute aufgeklärt werden.

Phospholipid wird schon im Darm zu Lyso-Phosphatidylcholin abgebaut und über­wiegend in dieser Form absorbiert. In der Darmwand erfolgt z. T. eine Resynthese zu Phospholipid, das dann über Lymphbahnen in die Zirkulation gelangt, z. T. wird Lyso-Phosphatidylcholin in der Leber zu Fettsäuren, Cholin und Glycerin-3­phoshat abgebaut. Im Plasma sind Phosphatidylcholin und andere Phosphoglyceride fest an Lipoproteine und/oder an Albumin gebunden.

Phosphatidylcholin und die anderen Phosphatglyceride werden hauptsächlich durch eine Reihe so genannter Phospholipasen abgebaut, wobei u.a. freie Fettsäuren, Cholin und glycerinhaltige Metaboliten entstehen, die wiederum zur Resynthese von Phosphatidylcholin in der Leber und in anderen Organen verwendet werden. Die verabreichten "Phospholipide aus Sojabohnen mit 73-79% (3-sn Phosphatidyl)-cholin" dürften zum größten Teil in Form ihrer Metaboliten innerhalb von einigen Stunden in die körpereigenen Phospholipide integriert werden. Die Ausscheidung entspricht der Exkretion der körpereigenen Phospholipide bzw. ihrer Metaboliten.


Pharmakokinetische Untersuchungen am Menschen mit 3H/14C-markiertem Phosphatidylcholin lassen den Schluss zu, dass die Absorptionsrate bei 90% liegt. Die maximale Plasmakonzentration an Phosphatidylcholin nach 6 bis 24 Stunden beträgt ca. 20% des oral verabreichten Phosphatidylcholins.




5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute, chronische und subchronische Toxizität

Bis zu einer Dosis von 10 g/kg Körpergewicht ist Phosphatidylcholin bei Maus und Ratte, bis zu 4,5 g/kg Körpergewicht beim Kaninchen nach i. v., i. p. und oraler Einmal­applikation untoxisch. Die No-effect-Dosis nach 48-wöchiger oraler Verabreichung an der Ratte liegt bei > 3750 mg/kg Körpergewicht/Tag. Nach wiederholter i. v. Applikation über 12 Wochen liegt die niedrigste toxische Dosis systemisch zwischen 0,1 und 1 g/kg Körpergewicht und lokal > 1,0 g/kg Körpergewicht bei der Ratte sowie nach 4-wöchiger Applikation beim Hund > 0,1 g/kg Körpergewicht.


Reproduktionstoxizität

Bis zu 3750 mg/kg Körpergewicht wurden an Muttertieren, Embryonen oder Jungtieren keine pathologischen reproduktionstoxischen Befunde erhoben. Die niedrigste terato­gen-embryotoxische Tagesdosis liegt bei Ratten nach oraler und i. v.-Applikation > 1 g/kg Körpergewicht, bei Kaninchen nach oraler Gabe > 1 g/kg Körpergewicht und i. v. Applikation bei 0,5 g/kg Körpergewicht.


Mutagenität und Kanzerogenität

In verschiedenen In-vitro-Testsystemen konnte kein mutagenes Potential festgestellt werden. Untersuchungen zur Kanzerogenität liegen nicht vor.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Sojaöl, Glycerolmono/dispeisefettsäureester, mittelkettige Triglyceride, alpha-Tocopherol, Gelatine, Glycerol, gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Das Fertigarzneimittel ist 3 Jahre haltbar.

Nach Ablauf des Verfalldatums soll es nicht mehr verwendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Originalpackungen mit 30, 50, 100 und 200 Weichkapseln.

Unverkäufliche Muster mit 10 Weichkapseln.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Rodisma-Med Pharma GmbH

Kölner Str. 48

51149 Köln


8. Zulassungsnummer

64079.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung

28.12.2005


10. Stand der Information

Dezember 2006


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig

Sino-Lip Natu-cur Zul.-Nr.: 64079.00.00