Lipocol-Merz Kautablette
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Lipocol-Merz®Kautablette, 2 g
Wirkstoff: Colestyramin 20
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Eine Kautablette
enthält 2 g Colestyramin 20.
Sonstige Bestandteile: Sucrose (Zucker),
Glucose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Kautabletten
Die Kautabletten sind biplane, facettierte, gebrochen weiß bis gelbliche runde Tabletten mit einseitiger Bruchkerbe.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
-
Die gleichzeitige Anwendung von Lipocol-Merz® Kautablette mit einem HMG-CoA-Reduktaseinhibitor (Statin) ist als adjuvante Therapie zur Diät angezeigt, um eine additive Reduktion der LDL-Cholesterol- (LDL-C)-Spiegel bei Patienten mit primärer Hypercholesterolämie zu erzielen, bei denen mit einem Statin allein keine ausreichende Kontrolle möglich ist.
-
Lipocol-Merz® Kautablette als Monotherapie ist als adjuvante Therapie zur Diät zur Reduktion des erhöhten Gesamt- und LDL-Cholesterols bei Patienten mit isolierter primärer Hypercholesterolämie angezeigt, bei denen ein Statin als unangemessen betrachtet wird oder nicht gut vertragen wird.
-
Chologene Diarrhoen
-
Pruritus oder Ikterus bei partiellem Gallengangsverschluss
Die vor der medikamentösen Behandlung eingeleiteten diätetischen Maßnahmen sollen während der Therapie beibehalten werden.
Bisher gibt es keine kontrollierten Langzeitversuche, welche die Wirkung von Colestyramin bei der primären oder sekundären Prävention von Komplikationen der Arteriosklerose belegen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur Festlegung von Behandlungsstrategien und Zielen für einzelne Patienten sind die aktuellen europäischen Richtlinien heranzuziehen. Vor dem Einleiten einer Therapie mit Colestyramin als Kombinationstherapie oder Monotherapie muss den Patienten eine cholesterolsenkende Diät verordnet und ein Lipidprofil erstellt werden, um die Gesamt-Cholesterol- (Gesamt-C), HDL-Cholesterol- (HDL-C) und Triglyceridspiegel zu ermitteln.
Während der Therapie sollte die Diät fortgesetzt werden, und die Serumspiegel an Gesamt-C, LDL-C und Triglyceriden sollten während der Behandlung in regelmäßigen Abständen ermittelt werden, um ein günstiges Erst- und Langzeitansprechen zu bestätigen.
Wenn eine Wechselwirkung mit einem gleichzeitig angewendeten Arzneimittel nicht ausgeschlossen werden kann, sollte dieses Arzneimittel mindestens eine Stunde vor oder vier Stunden nach Lipocol-Merz® Kautablette verabreicht werden, um das Risiko einer verringerten Absorption des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels zu minimieren (siehe 4.5).
Lipocol-Merz® Kautablette
muss oral mit einer Mahlzeit und mit Flüssigkeit eingenommen
werden.
Erwachsene
Kombinationstherapie
Eine Therapie mit Colestyramin kann eingeleitet werden, wenn
Standarddosen des HMG-CoA-Reduktaseinhibitors unangemessen sind
oder nicht gut vertragen werden; die Zusammenfassung der Merkmale
des Arzneimittels für den jeweiligen HMG-CoA-Reduktaseinhibitor
sollte zu Rate gezogen werden.
Für Erwachsene beträgt die Einzeldosis 2 – 8 Kautabletten
(entsprechend 4 – 16 g Colestyramin 20). Die Tagesdosis kann auf
mehrere Einzeldosen verteilt werden. Erforderlichenfalls kann die
Tagesdosis auf maximal 12 Kautabletten (entsprechend 24 g
Colestyramin 20) erhöht werden.
Monotherapie
Für Erwachsene beträgt die Einzeldosis 2 – 8
Kautabletten (entsprechend 4 – 16 g Colestyramin 20). Die
Tagesdosis kann auf mehrere Einzeldosen verteilt werden.
Erforderlichenfalls kann die Tagesdosis auf maximal 12 Kautabletten
(entsprechend 24 g Colestyramin) erhöht werden.
Immer sollte mit einschleichender Dosierung begonnen werden, um gastrointestinale Nebenwirkungen zu vermeiden bzw. gering zu halten. Erforderliche Dosiserhöhungen sollten schrittweise erfolgen, mit regelmäßiger Überprüfung der Lipid-Werte. Dosen von mehr als 24 g Colestyramin pro Tag können möglicherweise die normale Fettaufnahme stören.
Für die Therapie bei chologenen Diarrhoen wird eine Anfangsdosis von 3 x 2 Kautabletten/Tag (entsprechend 12 g Colestyramin 20) empfohlen, mit nachfolgender Dosisanpassung, falls erforderlich.
Zur Behandlung von Pruritus und Ikterus aufgrund von partiellem Gallengangsverschluss sind 2 - 4 Kautabletten/Tag (entsprechend 4–8 g Colestyramin 20) ausreichend.
Kinder und Jugendliche
Für Kinder wird die Dosierung nach dem Körpergewicht berechnet:
Körpergewicht (kg) x Erwachsenendosis (g)
70 kg
= Colestyramin (g)
Um mögliche gastrointestinale Nebenwirkungen gering zu halten, ist es sinnvoll, die Behandlung bei Kindern immer mit einer Dosis pro Tag zu beginnen. Anschließend sollte die Dosis schrittweise alle 5 - 7 Tage bis zum erwünschten therapeutischen Effekt gesteigert werden.
Art und Dauer der Anwendung
Eine
Einnahme vor den Hauptmahlzeiten ist empfehlenswert. Die
Kautabletten sollten gründlich eingespeichelt werden und
anschließend zerkaut oder gelutscht werden. Nach der Einnahme soll
reichlich Flüssigkeit nachgetrunken werden.
Bei kariös anfälligem Gebiss sollte wegen des
Zuckergehaltes der Kautablette die Mundhöhle gründlich gespült
werden.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung. In den meisten Fällen ist eine Dauertherapie erforderlich. Die Anwendungsdauer richtet sich nach dem Bedarf und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Alle Patienten mit Diarrhoe aufgrund einer Störung der Gallensäurenresorption sollten
innerhalb von 3 Tagen auf die Therapie ansprechen. Bei Nichtansprechen sollte mit einer anderen Therapie begonnen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Absolut:
-
Überempfindlichkeit gegen Colestyramin 20 oder einen der sonstigen Bestandteile von Lipocol-Merz® Kautablette
-
Darmverschluss oder Gallengangverlegung
-
Bei gleichzeitiger Anwendung von Colestyramin 20 mit einem Statin sollte die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels für das jeweilige Statin bezüglich der Gegenanzeigen konsultiert werden.
Relativ:
- Obstipation
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vor Einleitung der Therapie mit Lipocol-Merz® Kautablette sollten sekundäre Ursachen einer Hypercholesterolämie (d.h. schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Hypothyreose, nephrotisches Syndrom, Dysproteinämien, obstruktive Lebererkrankung, andere pharmakologische Therapie, Alkoholismus) ausgeschlossen werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lipocol-Merz® Kautablette mit einem Statin sollte die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels für das jeweilige Statin bezüglich der Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung konsultiert werden.
Bei Behandlung von Patienten mit Triglyceridspiegeln über 3,4 mmol/l ist aufgrund der triglyceridsteigernden Wirkung von Colestyramin Vorsicht geboten.
Colestyramin kann Verstopfung auslösen oder eine bestehende Verstopfung verschlimmern. Das Risiko einer Verstopfung muss besonders bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Angina pectoris berücksichtigt werden.
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Colestyramin bei Patienten mit Dysphagie, Schluckbeschwerden, schweren gastrointestinalen Motilitätsstörungen, entzündlichen Darmerkrankungen, Leberinsuffizienz oder größeren Magen-Darm-Traktoperationen wurden nicht ermittelt. Daher darf Colestyramin bei Patienten mit diesen Erkrankungen nur mit Vorsicht angewendet werden.
Bei Patienten unter Antikoagulanzien muss die gerinnungshemmende Therapie eng überwacht werden, da Gallensäuren-Komplexbildner nachweislich sowohl die Resorption von Vitamin K senken als auch die gerinnungshemmende Wirkung von Antikoagulanzien beeinträchtigen.
Nach Absetzen dieses Präparates kann es zu einer
Erhöhung des Digitalisspiegels kommen.
Medikamente, vor allem solche mit sauren Eigenschaften (z.B. Phenylbutazon, Cumarinderivate) können von diesem Medikament gebunden werden. Es wird daher empfohlen, andere Arzneimittel mindestens mit einem Abstand von einer Stunde einzunehmen.
Bei Patienten mit Magen-Darm-Geschwüren ist Vorsicht geboten.
Eine Aktivierung oder Verschlimmerung bestehender Geschwüre ist möglich.
Bei Langzeitanwendung sollten bei Risikopatienten regelmäßig die Blutelektrolyte überprüft werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-
Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Lipocol-Merz®Kautablette
nicht einnehmen.
Hinweis für Diabetiker:
1 Kautablette enthält ca. 3 g Sucrose (Zucker), entsprechend ca. 0,25 Broteinheiten (BE) (entspr. 50 kJ (12 kcal)). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
Der häufige und dauernde Gebrauch von Lipocol-Merz®Kautablette kann schädlich für die Zähne sein (Karies).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Eigenschaften von Colestyramin als Anionenaustauscher bringen es mit sich, dass grundsätzlich eine Verzögerung oder Verminderung der Resorption anderer oral verabreichter Medikamente, wie z.B. Phenylbutazon, Hydrochlorothiazid, Tetracyclin, Penicillin G, Phenobarbital und Schilddrüsenpräparateerfolgen kann. Wenn eine Wechselwirkung mit einem gleichzeitig angewendeten Arzneimittel nicht ausgeschlossen werden kann, sollte dieses Arzneimittel mindestens eine Stunde vor oder vier Stunden nach Lipocol-Merz® Kautablette verabreicht werden, um das Risiko einer verringerten Absorption des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels zu minimieren.
Colestyramin kann außerdem die Pharmakokinetik von Arzneimitteln, die einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen (z.B. Digitoxin, orale Antikoagulanzien, Östrogene), auch bei Einnahme in zeitlichem Abstand, stark beeinflussen. Daher kann ein rasches Absetzen zu einer lebensbedrohlichen Situation führen, wenn unter einer Colestyramin-Behandlung ein potenziell toxisches Arzneimittel (wie z.B. Digitoxin) auf die entsprechende Erhaltungsdosis titriert wurde. Ebenso kann es durch das Absetzen von Colestyramin zu einer verstärkten Wirkung oraler Antikoagulanzien kommen. Wenn Arzneimittel angewendet werden, bei denen sich eine Blutspiegeländerung in klinisch signifikanter Weise auf die Unbedenklichkeit oder Wirksamkeit auswirken könnte, muss der Arzt eine Überwachung der Serumspiegel oder Wirkungen in Erwägung ziehen.
Bei Patienten unter Antikoagulanzien muss die gerinnungshemmende Therapie eng überwacht werden, da Gallensäuren-Komplexbildner nachweislich sowohl die Resorption von Vitamin K senken als auch die gerinnungshemmende Wirkung von Antikoagulanzien beeinträchtigen. Die Wirkung einer Schilddrüsenhormonersatztherapie muss überwacht werden, da Gallensäuren-Komplexbildner nachweislich die Resorption von Thyroxin verringert haben. Eine verringerte empfängnisverhütende Wirkung kann bei Anwendung von Colestyramin an Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, nicht ausgeschlossen werden, da Gallensäuren-Komplexbildner nachweislich den T1/2-Wert von Ethinylestradiol verringern.
Andere Wechselwirkungen
Bei der Behandlung von Patienten mit Anfälligkeit für einen Mangel an fettlöslichen Vitaminen, wie z.B. Patienten mit Malabsorption, ist Vorsicht geboten. Bei diesen Patienten wird eine Überwachung der Vitamin-A-, -D- und -E-Spiegel und eine Beurteilung des Vitamin-K-Status mittels Messung von Koagulationsparametern empfohlen, und die Vitamine sollten bei Bedarf ergänzend verabreicht werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lipocol-Merz® Kautablette mit einem Statin sollte die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels für das jeweilige Statin bezüglich der Gegenanzeigen konsultiert werden.
Schwangerschaft:
Die Erfahrungen über die Einnahme von Colestyramin
in der Schwangerschaft und Stillzeit sind nicht
ausreichend.
Die Gabe von Colestyramin kann zur verminderten Resorption fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) führen. Dies kann schwerwiegende Folgen für das Kind (Blutungsneigung) haben. Bei Notwendigkeit einer Blutcholesterinsenkung während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Colestyramin nur verwendet werden, falls keine sichere Alternative existiert. Dabei ist auf eine ausreichende Zufuhr fettlöslicher Vitamine zu achten.
Stillzeit:
Colestyramin wird nicht in die Muttermilch ausgeschieden, jedoch kann der Gehalt an fettlöslichen Vitaminen in der Muttermilch wegen der verminderten Resorption erniedrigt sein.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Colestyramin hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss
auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen.
4.8
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden
folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>10 %)
Häufig (> 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)
Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (< 0,01 % oder unbekannt)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Obstipation
Häufig: Übelkeit, Völlegefühl, Sodbrennen,
Appetitlosigkeit, Dyspepsie,
Brechreiz, Blähungen, Diarrhoen
Gelegentlich Erbrechen
Sehr selten: Verstärkung einer vorbestehenden
Steatorrhoe, verminderte
Resorption fettlöslicher Vitamine, Verminderung der
Folsäurekonzentration im Serum
Leber- und Gallenerkrankungen
Zu Beginn der Therapie ist ein Anstieg der
alkalischen Phosphatase und der Transaminasen beobachtet
worden.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten Hyperchlorämische Azidose bei Kindern
und bei Patienten mit
Niereninsuffizienz unter
Langzeittherapie
Erkrankungen des Immunsystems
Allergische Reaktionen sowie Rötungen und Reizungen der Haut, der Zunge und im Analbereich wurden berichtet.
4.9 Überdosierung
Da Colestyramin nicht resorbiert wird, besteht nur ein geringes Risiko einer systemischen Toxizität. Es kann zu gastrointestinalen Symptomen kommen.
Die gastrointestinalen Nebenwirkungen sind dosisabhängig. Eine schwere Obstipation bis zum mechanischen Ileus ist möglich und ist symptomatisch zu behandeln.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Gallensäuren-Komplexbildner
ATC-Code: C10AC01
Colestyramin 20 ist chemisch betrachtet Polystyroldivinylbenzolcopolymer als Chlorid. Colestyramin ist ein basisches Anionenaustauschharz, das aus Polymeren von Styrol (Vinylbenzol) und etwa 2% Divinylbenzol mit in die Netzstruktur eingeführten quartären Ammoniumgruppen besteht. Die relative Molekülmasse beträgt etwa 106.
Colestyramin ist stark hydrophil, dabei
wasserunlöslich, fermentativ nicht aufschließbar und kann somit
auch nicht aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert werden. In der
Handelsform liegt Colestyramin als Chlorid vor. Im Magen-Darm-Trakt
besitzt es eine hohe Affinität zu Gallensäuren. Beim Kontakt mit
gallensauren Salzen wird das Chlorid gegen den Gallensäurenrest
ausgetauscht unter Entstehung von Natriumchlorid.
Cholesterol ist der einzige Vorläufer der Gallensäuren. Während der
normalen Verdauung werden Gallensäuren in den Darm sezerniert. Ein
großer Teil der Gallensäuren wird dann vom Darmtrakt rückresorbiert
und über den enterohepatischen Kreislauf wieder zur Leber
zurücktransportiert. Da Colestyramin Gallensäuren im Darm bindet
und ihre Rückresorbierung hemmt, kommt es bei schwindendem
Gallensäurenpool zur Heraufregulierung des Leberenzyms
Cholesterol-7--Hydroxylase, wodurch die Umwandlung von Cholesterol
zu Gallensäuren gesteigert wird. Dies führt zu einem verstärkten
Bedarf an Cholesterol in den Leberzellen, was eine zweifache
Wirkung auslöst: einmal die Steigerung der Transkription und
Aktivität des Cholesterolbiosyntheseenzyms
Hydroxymethylglutarylcoenzym A (HMG-CoA) Reduktase und auf der
anderen Seite die Steigerung der Anzahl der hepatischen
Low-Density-Lipoprotein-Rezeptoren. Es kann auch zum gleichzeitigen
Anstieg der Very-Low-Density-Lipoproteinsynthese kommen. Diese
ausgleichenden Wirkungen führen zu einer gesteigerten Clearance von
LDL-C aus dem Blut, und dies löst wiederum eine Senkung der
LDL-C-Serumspiegel aus.
Die Wirkungen von Colestyramin auf die Mortalität oder Morbidität wurden noch nicht ermittelt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Colestyramin wird nicht aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten.
Es wurden keine Studien bezüglich mutagener Wirkungen durchgeführt. Aus Langzeitstudien an der Ratte und an der Maus ergab sich kein Hinweis auf ein karzinogenes Potential. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung ist ein genotoxisches Risiko nicht erkennbar.
Reproduktionstoxikologische Untersuchungen an Ratten und Kaninchen haben bis zu oralen Dosen von 2 g/kg/Tag keine Hinweise auf Fertilitätsstörungen, embryotoxische Wirkungen oder Störungen der Peri-Postnatalentwicklung ergeben.
Im Tierversuch (Ratte) war während der Trächtigkeit die Wirkung von Lipocol-Merz®Kautablette auf die Cholesterolproduktion des Muttertieres herabgesetzt. Eine Beeinflussung der fetalen Cholesterolsynthese ist nicht auszuschließen. Adulte Nachkommen
von Muttertieren, die während der Trächtigkeit und Laktation einer Lipocol-Merz®Kautablette – Medikation unterzogen worden waren, zeigten im Belastungstest erhöhte Cholesterolwerte im Plasma.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Sucrose, Arabisches Gummi, Glyerol(mono,tri)docosanoat, Propylenglycolalginat, Gereinigtes Wasser, Sprühgetrockneter Glucosesirup, Lemonaroma Durarome
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25ºC lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Es liegen Originalpackungen mit 102 Kautabletten (N3) vor, die Kautabletten werden in Blisterstreifen verpackt.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Merz Pharmaceuticals GmbH
Eckenheimer Landstr. 100
60318 Frankfurt
Telefon: 069/1503-1
Telefax: 069/1503-200
24-Stunden Telefondienst für Notfälle:
06131/19240
8. Zulassungsnummer
6143685.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
05/08/2003
10. Stand der Information
06/2008
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/e6fc8234d953430eb57dca342bffe6db.rtf 09.06.08 Gr 9/9