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Lisinopril Tad 5mg

Document: 19.02.2015   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

Fachinformation


Lisinopril TAD® 5 mg/- 10 mg


1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Lisinopril TAD® 5 mg Lisinopril TAD® 10 mg

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Lisinopril-Dihydrat

Lisinopril TAD 5 mg:

5,44 mg Lisinopril-Dihydrat (entsprechend 5 mg Lisinopril)

Lisinopril TAD 10 mg:

10,89 mg Lisinopril-Dihydrat (entsprechend 10 mg Lisinopril)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Tabletten

Lisinopril TAD 5 mg:

Lisinopril TAD 5 mg ist eine weiße oder fast weiße, runde, flache Tablette mit der Prägung „5“ auf der einen und einer Bruchkerbe auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Lisinopril TAD 10 mg:

Lisinopril TAD 10 mg ist eine weiße oder fast weiße, quadratische, beidseitig nach außen gewölbte Tablette mit der Prägung „10“ auf der einen und einer Bruchkerbe auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

-    Hypertonie

-    Herzinsuffizienz, zusätzlich zu Diuretika und, sofern geeignet, auch zu Digitalis

-    Akuter Myokardinfarkt - bei Patienten, die hämodynamisch stabil sind (systolischer Blutdruck >100 mmHg, Serumkreatininkonzentration <177 mikromol/l [2,0 mg/dl] und Proteinurie <500 mg/24 Stunden). Lisinopril sollte zusätzlich zur üblichen Infarkt-Standardtherapie gegeben werden, vorzugsweise zusammen mit Nitraten.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung:

Hinweis:

Insbesondere bei Patienten mit Salz- und/ oder Flüssigkeitsmangel (z.B. nach Erbrechen, Durchfall, unter Diuretikabehandlung), bei Patienten mit Herzinsuffizienz, schwerer oder renaler Hypertonie und bei älteren Patienten kann es zu Beginn der

Therapie mit Lisinopril zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen.

Falls möglich, sollte daher ein Salz-und/oder Flüssigkeitsmangel vor Beginn der Therapie mit Lisinopril ausgeglichen bzw. eine bestehende Diuretikatherapie in der Dosis reduziert oder gegebenenfalls beendet werden.

Die Behandlung mit Lisinopril ist bei diesen Patienten mit der geringsten Einzeldosis von 2,5 mg Lisinopril morgens zu beginnen.

Patienten, für die ein hohes Risiko einer schweren akuten Hypotonie besteht, sind nach Gabe der ersten Dosis, aber auch nach jeglicher Dosiserhöhung von Lisinopril und/ oder des Diuretikums mindestens 8 Stunden ärztlich zu überwachen. Dies trifft auch auf Patienten mit Angina pectoris oder zerebro-vaskulärer Verschlusskrankheit zu, bei denen eine übermäßige Blutdrucksenkung zum Myokardinfarkt oder zu einem Schlaganfall führen kann.

Bei Patienten mit maligner Hypertonie oder bei schwerer Herzinsuffizienz soll die Einleitung der Therapie und die Dosisanpassung unter stationären Bedingungen erfolgen.

Kinder und Jugendliche Es gibt nur begrenzte Erfahrungen zur Wirksamkeit und Sicherheit bei hypertensiven Kindern, die älter als 6 Jahre sind und keine Erfahrungen in den anderen Anwendungsgebieten (siehe Abschnitt 5.1). Die Anwendung von Lisinopril TAD 5 mg/- 10 mg wird bei Kindern in anderen Anwendungsgebieten als der Hypertonie nicht empfohlen.

Die Anwendung von Lisinopril TAD 5 mg/- 10 mg wird bei Kindern unter 6 Jahren oder bei Kindern mit schwerer Nierenschädigung (GFR < 30 ml/min/1,73m2) nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).

Ansonsten gelten, soweit nicht anders verordnet, folgende Dosierungsrichtlinien:

Hypertonie

Die Behandlung sollte mit 5 mg Lisinopril morgens begonnen werden.

Die Dosis sollte so eingestellt werden, dass eine optimale Kontrolle des Blutdrucks gewährleistet ist. Dosissteigerungen sollten dabei nicht vor Ablauf von jeweils mindestens 3 Wochen vorgenommen werden.

Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 10 - 20 mg Lisinopril einmal täglich, jedoch können Dosen von bis zu 40 mg einmal täglich verabreicht werden.

Anwendung bei hypertensiven Kindern und

Jugendlichen im Alter von 6 - 16 Jahren Bei Patienten mit einem Körpergewicht von 20 bis 50 kg ist die empfohlene Anfangsdosis 2,5 mg einmal täglich und bei Patienten mit mehr als 50 kg Körpergewicht 5 mg einmal täglich. Bei Patienten, die 20 bis 50 kg wiegen, sollte die Dosierung bis zu einem Maximum von 20 mg täglich individuell angepasst werden, bei Patienten mit mehr als 50 kg bis zu einem Maximum von 40 mg. Dosierungen über 0,61 mg/kg (oder mehr als 40 mg) sind bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht worden (siehe Abschnitt 5.1).

Bei Kindern mit einer verminderten Nierenfunktion sollte eine geringere Anfangsdosis oder ein verlängertes Dosisintervall in Betracht gezogen werden.

Herzinsuffizienz

Lisinopril kann als Zusatzmedikation zu einer bestehenden Diuretika- und Digitalistherapie gegeben werden.

Die Anfangsdosis beträgt 2,5 mg Lisinopril morgens.

Die Erhaltungsdosis sollte schrittweise mit einer Erhöhung um jeweils 2,5 mg Lisinopril eingestellt werden. Eine Steigerung der Dosierung darf nur allmählich und in Abhängigkeit vom individuellen Ansprechen des Patienten auf die Therapie erfolgen. Dosiserhöhungen sollten frühestens nach 2 Wochen, vorzugsweise vier Wochen erfolgen.

Die Maximaldosis von 35 mg Lisinopril pro Tag darf nicht überschritten werden.

Akuter Myokardinfarkt bei hämodynamisch stabilem Zustand

Lisinopril sollte zusätzlich zu Nitraten (z.B. intravenös, transdermal) und der üblichen Infarkt-Standardtherapie gegeben werden. Die Behandlung mit Lisinopril soll innerhalb von 24 Stunden nach dem Auftreten der Symptome des Myokardinfarktes begonnen werden, vorausgesetzt, dass die Patienten hämodynamisch stabil sind.

Die Anfangsdosis beträgt 5 mg Lisinopril, nach 24 Stunden werden weitere 5 mg, nach 48 Stunden 10 mg Lisinopril gegeben. Anschließend beträgt die Dosis 10 mg Lisinopril pro Tag. Bei Patienten mit einem systolischen Blutdruck von <120 mmHg vor Therapiebeginn wird die Behandlung mit einer geringeren Dosis - 2,5 mg Lisinopril pro Tag - begonnen und diese Dosierung gegebenenfalls drei Tage fortgesetzt. Falls der systolische Blutdruck nach dieser Dosierung <100 mmHg beträgt, soll die Erhaltungsdosis 5 mg Lisinopril pro Tag nicht überschreiten. Gegebenenfalls kann zeitweise eine Reduktion auf 2,5 mg Lisinopril erfolgen. Wenn der systolische Blutdruck, trotz Reduktion der Dosis auf 2,5 mg Lisinopril pro Tag, länger a1s eine


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Stunde unter 90 mmHg beträgt, muss Lisinopril abgesetzt werden.

Die Behandlung mit Lisinopril sollte sechs Wochen lang fortgesetzt werden. Die geringste Erhaltungsdosis beträgt 5 mg Lisinopril pro Tag. Patienten, die Symptome oder Zeichen einer chronischen Herzinsuffizienz entwickeln, sollten mit Lisinopril weiterbehandelt werden (siehe Dosierung bei chronischer Herzinsuffizienz).

Dosierung bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clea-rance 30 - 60 m1/min) und älteren Patienten (über 65 Jahre)

Die Anfangsdosis beträgt 2,5 mg Lisinopril, die Erhaltungsdosis richtet sich nach dem Therapieerfolg und beträgt in der Regel 5 -10 mg Lisinopril pro Tag. Die Maximaldosis von 20 mg Lisinopril pro Tag sollte nicht überschritten werden.

Die Einnahme von Lisinopril kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, die angegebene Tagesmenge sollte jedoch immer zur gleichen Tageszeit mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) auf einmal eingenommen werden.

Die Behandlung der Hypertonie und der Herzinsuffizienz bedeutet in der Regel eine Langzeittherapie.

Bei Myokardinfarktpatienten wird die Behandlung zunächst über 6 Wochen durchgeführt. Bei Symptomen oder Zeichen von chronischer Herzinsuffizienz sollte die Behandlung fortgeführt werden.

4.3 Gegenanzeigen

Lisinopril darf nicht angewendet werden bei:

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere ACE-Hemmer oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

-    anamnestisch bekanntem angioneuroti-schen Ödem (z.B. infolge einer früheren ACE-Hemmer-Therapie) sowie bei hereditärem oder idiopathischem Angioödem (vgl. 4.4. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)

-    Nierenarterienstenose (beidseitig oder einseitig bei Einzelniere)

-    schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)

-    Dialyse

-    Während einer Therapie mit Lisinopril darf keine Dialyse oder Hämofiltration mit Poly(acrylonitril, natrium-2-methyl-allylsulfonat)-high-flux-Membranen (z.B. "AN69") erfolgen, da die Gefahr besteht, dass anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum Schock) auftreten. Im Falle einer notfallmäßigen Dialyse oder Hämofiltration muss deshalb vorher auf ein anderes Arzneimittel (jedoch keinen ACE-Hemmer) umgestellt werden oder eine andere Dialysemembran verwendet werden.

-    hämodynamisch relevanter Aorten- oder Mitralklappenstenose bzw. hypertropher Kardiomyopathie

-    hämodynamischer Instabilität nach akutem Myokardinfarkt

-    systolischem Blutdruck < 100 mmHg vor Beginn der Behandlung mit Lisinopril

-    kardiogenem Schock

-    zweites und drittes Schwangerschaftstrimester (siehe Abschnitt 4.4 und 4.6).

-    Die gleichzeitige Anwendung von Lisinopril TAD 5 mg/- 10 mg mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m2) kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor Therapiebeginn mit Lisinopril muss die Nierenfunktion überprüft und ein Salz-und/oder Flüssigkeitsmangel ausgeglichen werden.

Insbesondere zu Behandlungsbeginn, bei Risikopatienten (Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, klinisch relevanten Elektrolytstörungen und/oder Flüssigkeitsmangel, Patienten mit schwerer oder renaler Hypertonie oder schwerer Herzinsuffizienz, älteren Patienten, Patienten mit gestörter Immunreaktion oder Kollagenkrankheit) und bei gleichzeitiger systemischer Therapie mit Immunsuppressiva (z.B. Kortikoide, Zytostatika, Antimetabolite), Allopurinol, Procainamid oder Lithium sind regelmäßige Kontrollen von Blutdruck und repräsentativen Laborparametern (insbesondere Se-rum-Elektrolyte, Serumkreatinin und Blutbild) erforderlich.

Hypotonie

Lisinopril kann, insbesondere nach der Initialgabe, einen starken Blutdruckabfall bewirken. Eine Hypotonie tritt eher bei Patienten mit Elektrolyt- oder Flüssigkeitsmangel auf (z.B. unter gleichzeitiger Therapie mit Diuretika, bei salzarmer Kost, bei Erbrechen oder Durchfall) und wurde vorwiegend bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz mit bzw. ohne assoziierte Niereninsuffizienz und bei schwerem oder durch Nierenerkrankungen bedingtem Bluthochdruck, beobachtet.

Auch bei Patienten mit Koronar- oder Zerebralsklerose, bei denen es auf Grund eines übermäßigen Blutdruckabfalls zu einem Myokardinfarkt oder Schlaganfall kommen kann, ist besondere Vorsicht geboten.

Die Behandlung dieser Patienten darf nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwä-gung und unter regelmäßiger Kontrolle repräsentativer klinischer und laborchemischer Parameter erfolgen.

Die Behandlung sollte in diesen Fällen mit einer niedrigen Dosierung begonnen und die Dosis vorsichtig, unter Überwachung von Nierenfunktion und Kaliumspiegel, erhöht werden. Falls möglich, sollte bei der Einleitung der Therapie eine bestehende Diuretikatherapie vorübergehend ausgesetzt werden.

Insbesondere bei Patienten mit schwerer Herzleistungsschwäche oder Nierenerkrankungen (einschließlich Nierenarterienverengung) wurde über Nierenversagen im Zusammenhang mit der Einnahme von ACE-Hemmern berichtet.

Hypotonie bei akutem Myokardinfarkt Die Anwendung von Lisinopril bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt kann zu anhaltendem Blutdruckabfall oder Nierenfunktionsstörungen führen. Die Therapie mit Lisinopril muss bei Patienten abgebrochen werden, bei denen der systolische Blutdruck länger als eine Stunde auf Werte unter 90 mmHg abfällt.

Bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz in unmittelbarer Folge eines akuten Herzinfarktes (Myokardinfarkt, Killip-Klasse IV) darf Lisinopril zunächst nicht angewendet werden, sondern erst, wenn die Hämodynamik stabil ist.

Patienten mit akutem Myokardinfarkt dürfen nicht mit Lisinopril behandelt werden, wenn aufgrund einer vorangegangenen Behandlung mit einem Vasodilatator das Risiko einer zusätzlichen schwerwiegenden Verschlechterung der hämodynamischen Situation besteht.

Renovaskuläre Hypertonie / Nierenarterienstenose

Bei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie und/oder Nierenarterienstenose besteht ein erhöhtes Risiko für starken Blutdruckabfall und Niereninsuffizienz durch die Einnahme von Lisinopril.

Die Behandlung von Patienten mit renovas-kulärer Hypertonie und/oder einseitiger Nierenarterienstenose sollte deshalb unter strenger ärztlicher Überwachung von Blutdruck und Nierenfunktion durchgeführt werden.

Bei Patienten mit bestehender beidseitiger Nierenarterienstenose bzw. Stenose der Nierenarterie bei Einzelniere ist die Anwendung von Lisinopril kontraindiziert (vgl. 4.3 Gegenanzeigen).


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Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion darf Lisinopril nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung und unter sorgfältiger Überwachung der Nierenfunktion angewendet werden. Bei diesen Patienten sollte Lisinopril vorsichtig dosiert werden (vgl. 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung").

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatininclearance unter 30 ml/min) ist die Anwendung von Lisinopril kontraindiziert (vgl. 4.3 "Gegenanzeigen").

Insbesondere bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder vorbestehenden Nierenerkrankungen (einschließlich Nierenarterienstenose) wurde über Nierenversagen im Zusammenhang mit der Einnahme von ACE-Hemmern berichtet. Eine durch Lisinopril bedingte Niereninsuffizienz ist bei umgehender Diagnose und angemessener Therapie im Allgemeinen reversibel.

Bei akutem Myokardinfarkt soll bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Serumkreatinin >177 mikromol/1 [2,0 mg/d1] und Proteinurie >500 mg/24 h) die Therapie mit Lisinopril nicht begonnen werden. Entwickelt sich während der Behandlung mit Lisinopril eine Nierenfunktionsstörung (Se-rum-Kreatinin-Clearance < 30 ml/min oder eine Verdopplung des vor der Behandlung ermittelten Serum-Kreatinin-Wertes), muss die Behandlung mit Lisinopril abgebrochen werden.

Hyperkaliämie

Während der Behandlung mit Lisinopril kann eine Hyperkaliämie auftreten, insbesondere bei Vorliegen einer Nieren-und/oder Herzinsuffizienz. Die gleichzeitige Anwendung kaliumsparender Diuretika oder die Gabe von Kaliumsupplementen kann zu einem signifikanten Anstieg des Serumkaliumspiegels führen. Scheint die gleichzeitige Gabe der oben genannten Wirkstoffe dennoch angezeigt, sollte während ihrer Anwendung die Kaliumkonzentration im Serum regelmäßig überwacht werden.

Proteinurie

Bei Patienten mit bestehender Nierenfunktionseinschränkung oder nach Gabe relativ hoher Dosen von Lisinopril kann es in seltenen Fällen zu einer Proteinurie kommen. Bei klinisch relevanter Proteinurie (mehr als 1 g/Tag) darf Lisinopril nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung unter regelmäßiger Kontrolle klinischer und laborchemischer Parameter angewendet werden.

Primärer Hyperaldosteronismus

Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus sprechen im Allgemeinen nicht auf Antihypertonika an, deren Wirkung auf der Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems beruht. Daher wird die Anwendung von Lisinopril nicht empfohlen.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten kommt es möglicherweise zu einer stärkeren Blutdrucksenkung durch Lisinopril als bei jüngeren Patienten. Deshalb sollte die Therapie älterer Patienten mit Vorsicht erfolgen. Bei Patienten im Alter von 65 Jahren oder darüber wird eine Initialdosis von 2,5 mg Lisinopril sowie eine Überwachung von Blutdruck und Nierenfunktion, insbesondere bei Therapiebeginn, empfohlen.

LDL-Lipid-Apherese/Desensibilisierungs-

therapie

Während einer LDL (low-density lipopro-tein)-Apherese mit Dextransulfat können unter der Anwendung eines ACE-Hemmers lebensbedrohliche anaphylaktoide Reaktionen auftreten. Während einer Desensibilisierungstherapie gegen Insektengifte (z.B. Bienen-, Wespenstich) und gleichzeitiger Anwendung eines ACE-Hemmers können ebenfalls lebensbedrohliche anaphylaktoide Reaktionen (z.B. Blutdruckabfall, Atemnot, Erbrechen, allergische Hautreaktionen) auftreten.

Falls eine LDL-Apherese bzw. Desensibilisierungstherapie gegen Insektengifte notwendig ist, ist der ACE-Hemmer vorübergehend durch andere Arzneimittel gegen Hypertonie bzw. Herzinsuffizienz zu ersetzen.

Angioneurotisches Ödem (vgl. 4.3. "Gegenanzeigen")

Angioneurotische Ödeme des Gesichts, der Extremitäten, der Lippen, Zunge, Glottis und/oder des Larynx wurden selten bei Patienten, die mit ACE-Hemmern einschließlich Lisinopril behandelt wurden, berichtet. Sie können zu jedem Zeitpunkt während der Behandlung auftreten. In diesen Fällen muss Lisinopril sofort abgesetzt und eine geeignete Überwachung des Patienten eingeleitet werden.

Angioödeme mit Zungen-, Stimmritzen-und/ oder Kehlkopfbeteiligung können lebensbedrohlich sein. Eine Notfallbehandlung, unter anderem mit sofortiger subkutaner Gabe von 0,3 - 0,5 mg Epinephrin bzw. langsamer intravenöser Gabe von 0,1 mg Epinephrin (Verdünnungsanweisungen beachten!) unter EKG- und Blutdrucküberwachung muss eingeleitet werden, weiterhin Maßnahmen zur Sicherung der Durchgängigkeit der Atemwege, im Anschluss daran systemische Glukokortikoidgabe.

Ferner wird die intravenöse Gabe von Antihistaminika und H2Rezeptorantagonisten empfohlen.

Zusätzlich zur Epinephrin-Anwendung kann bei bekanntem C1-Inaktivator-Mangel die Gabe von C1-Inaktivator erwogen werden. Die Patienten müssen stationär aufgenommen werden. Eine geeignete Überwachung über mindestens 12 bis 24 Stunden sollte erfolgen, um den völligen Rückgang der Symptome vor Entlassung des Patienten zu gewährleisten.

Im Vergleich mit nicht-schwarzen Patienten wurde bei schwarzen Patienten eine höhere Inzidenz von Angioödemen unter ACE-Hemmer-Therapie berichtet.

Neutropenie/Agranulozytose

Unter Therapie mit ACE-Hemmern wurde bei hypertensiven Patienten in seltenen Fällen eine Neutropenie bzw. Agranulozytose beobachtet. Dies trat häufiger bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkung auf, insbesondere bei gleichzeitiger Erkrankung des Gefäß- und Bindegewebesystems (wie z.B. systemischem Lupus erythematodes oder Sklerodermie) oder bei gleichzeitiger immunsuppressiver Therapie.

Vor Therapiebeginn mit Lisinopril ist deshalb bei Patienten mit gestörter Immunreaktion oder Kollagenkrankheit sowie bei gleichzeitiger Therapie mit Arzneimitteln, die die Abwehrreaktion unterdrücken (z.B. Kortikoide, Zytostatika, Antimetabolite) oder bei gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder Lithium eine kritische Nutzen-Risiko-Abwägung vorzunehmen. Repräsentative klinische und laborchemische Parameter sind regelmäßig zu kontrollieren.

Sollten im Verlauf der Therapie mit Lisinopril Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellungen und/oder Halsentzündung auftreten, muss umgehend das weiße Blutbild untersucht werden.

Chirurgische Eingriffe/Anästhesie Während größerer chirurgischer Eingriffe und bei der Anwendung von Anästhetika, die eine Blutdrucksenkung bewirken, kann Lisinopril die Bildung von Angiotensin II infolge kompensierender Renin-Freisetzung blockieren. Ein Blutdruckabfall, der auf diesen Wirkmechanismus zurückzuführen ist, kann durch die Gabe von Volumenexpandern behoben werden. Der entsprechende Narkosearzt muss daher über die Behandlung mit Lisinopril informiert werden.

Ethnische Unterschiede

Bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe kann die den Blutdruck senkende Wirkung von Lisinopril weniger ausgeprägt sein als bei Patienten mit anderer Hautfarbe.


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Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Svstems (RAAS)

Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hvpotonie, Hvperkaliämie und eine Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolvtwerten und Blutdruck erfolgen.

ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

Schwangerschaft

Eine Behandlung mit ACE-Hemmern sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit ACE-Hemmern ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen Lisinopril oder anderen ACE-Hemmern sind beschrieben worden:

Die den Blutdruck senkende Wirkung von Lisinopril kann verstärkt werden durch:

-    andere Antihvpertensiva, insbesondere durch Diuretika

-    Alkohol (mit möglicher gleichzeitiger Verstärkung der Alkoholwirkung).

Eine Abschwächung der (blutdrucksenkenden) Wirkung von Lisinopril ist möglich durch:

-    Analgetika, Antiphlogistika (z.B. Ace-tvlsalicvlsäure, Indometacin). Bei gleichzeitiger Verabreichung von nichtsteroidalen Antiphlogistika kann sich eine bereits eingeschränkte Nierenfunktion weiter verschlechtern.

-    Svmpathomimetika

-    Kochsalz

-    Antazida (infolge einer Verminderung der Bioverfügbarkeit von Lisinopril).

Durch Lisinopril können in ihrer Wirkung verstärkt werden:

-    Kalium, kaliumsparende Diuretika (z.B. Spironolacton, Amilorid, Triamteren) sowie andere Arzneimittel, die ihrerseits zu einer erhöhten Serum-Kalium-Kon-zentration führen

-    Lithium (regelmäßige Kontrolle des Lithiumspiegels!)

-    orale Antidiabetika (z.B. Sulfonvlharn-stoff, Biguanide) und Insulin

Eine Abnahme der Zahl weißer Blutzellen mit dem Risiko einer Leukopenie kann auftreten bei gleichzeitiger Gabe von Lisinopril und:

-    Allopurinol

-    Zytostatika, Immunsuppressiva und systemischen Kortikoiden

-    bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Procainamid).

Bestimmte Arzneimittel, die im Rahmen von operativen Eingriffen (insbesondere zur Narkose) eingesetzt werden (Hypnoti-ka, Narkotika, Anästhetika), können durch die gleichzeitige Einnahme von Lisinopril in ihrer Wirkung verstärkt werden oder zu schweren Nebenwirkungen führen (vgl. 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung")

Daten aus klinischen Studien haben gezeigt, dass eine duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren im Vergleich zur Anwendung einer einzelnen Substanz, die auf das RAAS wirkt, mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie, Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich    eines    akuten

Nierenversagens) einher geht (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft_

Die Anwendung von ACE-Hemmern wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von ACE-Hemmern im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).

Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-

Hemmern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Sofern ein Fortsetzen der ACE-Hemmer-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, auf eine alternative antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.

Es ist bekannt, dass eine Therapie mit ACE-Hemmern während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimesters fetoto-xische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat (siehe auch Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit ACE-Hemmern ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen. Säuglinge, deren Mütter ACE-Hemmer eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie untersucht werden (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.4).

Stillzeit

Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Lisinopril TAD 5 mg/-10 mg in der Stillzeit vorliegen, wird Lisinopril TAD 5 mg/-10 mg nicht empfohlen. Eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser geeigneten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8    Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 10 %)

Häufig (> 1 % - < 10 %)

Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)

Selten (>0,01 % - < 0,1 %)


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Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)

Folgende Nebenwirkungen wurden bei der Therapie mit Lisinopril oder anderen ACE-Hemmern beobachtet:

Herz-Kreislauf

Häufig, insbesondere zu Beginn der Therapie mit Lisinopril sowie bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel (z.B. Di-uretika-Vorbehandlung,    Erbre-

chen/Durchfall), gleichzeitig vorhandener Herzinsuffizienz, schwerer oder renaler Hypertonie, bei älteren Patienten, aber auch bei Erhöhung der Dosierung von Lisinopril und/oder gleichzeitig verabreichter Diuretika kann eine übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie, Orthostase) mit Symptomen wie Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, gelegentlich auch mit Bewusstseinsverlust (Synkope) auftreten.

Über folgende Nebenwirkungen wurde sehr selten im Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruckabfall berichtet: Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, Brustschmerz, Angina pectoris, Myokardinfarkt, TIA oder Schlaganfall.

Wenn Lisinopril bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt angewendet wird, kann es häufig - insbesondere während der ersten 24 Stunden eines akuten Myokardinfarktes - zu einem AV-Block 2. oder 3. Grades und/oder einer schweren Hypotonie und/oder Nierenfunktionsstörungen, in gelegentlichen Fällen auch zum kardiogenen Schock, kommen.

Niere

Häufig, insbesondere bei hohen Lisinopril Dosierungen, können Nierenfunktionsstörungen auftreten oder verstärkt werden, sehr selten, vor allem bei renaler Hypertonie, bis zum akuten Nierenversagen. Gelegentlich wurde eine Proteinurie, teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion, beobachtet.

Atemwege

Häufig können anhaltender trockener Reizhusten und Bronchitis, gelegentlich Atemnot, Sinusitis, Rhinitis, sehr selten Bronchospasmus, Glossitis und Mundtrockenheit auftreten.

Sehr selten verliefen durch ACE-Hemmer ausgelöste angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge (vgl. 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").

Das Auftreten einer allergischen Alveolitis (eosinophile Pneumonie) wurde sehr selten im Zusammenhang mit Lisinopril beschrieben.

Magen-Darm-Trakt/Leber

Häufig können Übelkeit, Oberbauchbeschwerden und Verdauungsstörungen, gelegentlich Erbrechen, Durchfall, Obstipation und Appetitlosigkeit auftreten.

Gelegentlich wurde unter einer Behandlung mit ACE-Hemmern ein Syndrom beobachtet, das mit cholestatischem Ikterus beginnt und fortschreitend bis zur hepatischen Nekrose (manchmal mit letalem Ausgang) führen kann. Der Zusammenhang ist unklar.

Sehr selten wurden Leberfunktionsstörungen, cholestatischer Ikterus, Hepatitis, Pankreatitis und Ileus unter ACE-Hemmer-Therapie beschrieben.

Haut, Gefäße

Häufig können allergische Hautreaktionen wie Exanthem, gelegentlich Urtikaria, Pruritus sowie ein angioneurotisches Ödem mit Beteiligung von Lippen, Gesicht und/oder Extremitäten auftreten.

Sehr selten sind schwerwiegende Hautreaktionen wie Pemphigus, Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syn-drom sowie toxische Epidermolyse beschrieben worden.

Hautveränderungen können mit Fieber, Myalgien, Arthralgien/Arthritis, Vaskulitis, Eosinophilie, Leukozytose, erhöhter BSG und/ oder erhöhten ANA-Titern einhergehen.

Sehr selten wurden psoriasiforme Hautveränderungen, Photosensibilität, Flush, Diaphorese, Alopezie, Onycholyse und eine Verstärkung einer Raynaud-Symptomatik unter der Therapie mit ACE-Hemmern beobachtet.

Nervensystem

Häufig können Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten, gelegentlich Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, periphere Neuropathie mit Parästhesien, Gleichgewichtsstörungen, Muskelkrämpfe, Nervosität, Verwirrtheit, Ohrensausen, verschwommenes Sehen sowie Geschmacksveränderungen oder vorübergehender Geschmacksverlust.

Laborparameter

Häufig kann eine Senkung von Hämoglobinkonzentration, Hämatokrit, Leukozytenoder Thrombozytenzahl (Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie, sehr häufig Thrombozytopenie) auftreten. Gelegentlich kann es, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagen-krankheiten oder gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmten Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken, zu Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie, sehr selten zu Agranulozytose oder Panzy-topenie kommen.

Sehr selten wurde bei Patienten mit kongenitalem G-6-PDH-Mangel über Hämolyse und hämolytische Anämie berichtet.

Gelegentlich, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, kann die Serumkonzentration von Harnstoff, Kreatinin und Kalium ansteigen sowie die Natriumkonzentration im Serum abfallen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus wurde ein Anstieg der Kaliumkonzentration im Serum beobachtet. Bei hyporeninämischem Hypoaldosteronismus, der am häufigsten bei älteren Diabetikern mit diabetischer Nephropathie auftritt, kann es zu schweren Hyperkaliämien kommen.

Bei hohen Lisinopril-Dosierungen zur Therapie der Herzinsuffizienz können vermehrt erhöhte Serumkonzentrationen von Kalium, Kreatinin, Harnstoff und NPN (Nichteiweiß-Stickstoff) auftreten.

Sehr selten kann es zu einer Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentration im Serum kommen.

Im Urin kann eine vermehrte Eiweißausscheidung auftreten.

Hinweise:

Die oben genannten Laborparameter sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Lisinopril kontrolliert werden. Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Risikopatienten (Patienten mit Niereninsuffizienz, bei Kollagenkrankheit), unter Behandlung mit Immunsuppressiva, Zytostatika, Allopurinol oder Procainamid sind Kontrollen der Elektrolyt- und Kreatininkonzentrationen im Serum sowie des Blutbildes in kurzen Zeitabständen angezeigt.

Beim Auftreten von Ikterus oder bei einem deutlichen Anstieg der Leberenzyme ist die Therapie mit Lisinopril abzubrechen und die Patienten sind ärztlich zu überwachen.

Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muss die Therapie mit Lisinopril abgebrochen werden!

Sicherheitsdaten aus klinischen Studien deuten darauf hin, dass Lisinopril von hypertensiven Kindern und Jugendlichen im Allgemeinen gut vertragen wird und dass das Sicherheitsprofil in dieser Altersgruppe mit dem bei Erwachsenen beobachteten vergleichbar ist.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer


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Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovi-gilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind folgende Symptome möglich: schwere Hypotonie, Bradykardie, Kreislaufschock, Elektrolytstörungen und Nierenversagen.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung bzw. Intoxikation richten sich die Therapiemaßnahmen nach Art und Zeitpunkt der Verabreichung sowie nach Art und Schwere der Symptome. Neben allgemeinen Maßnahmen, die der Elimination von Lisinopril dienen (z.B. Magenspülung, Verabreichung von Adsorben-tien und Natriumsulfat innerhalb von 30 Minuten nach der Einnahme von Lisinopril), müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die Vitalparameter überwacht und korrigiert werden. Elektrolyt- und Kreatininkonzentrationen im Serum sind ständig zu überwachen.

Bei Hypotonie sollte zunächst eine Kochsalz- und Volumensubstitution erfolgen, bei fehlendem Ansprechen sollten dann zusätzlich Katecholamine intravenös gegeben werden. Eine Therapie mit Angiotensin II kann erwogen werden.

Bradykardie sollte durch Atropingabe behandelt werden. Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine Schrittmachertherapie erwogen werden.

Lisinopril ist dialysierbar. Die Verwendung von High-flux-Polyacrylonitrilmembranen muss dabei vermieden werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer)

ATC-Code: C09AA03

Wirkmechanismus

Lisinopril ist ein Hemmstoff des Angioten-sin-Converting-Enzyms. Das AngiotensinConverting-Enzym (ACE) ist eine Peptidyl-dipeptidase, welche die Umwandlung von

Angiotensin I zu der vasokonstriktorisch wirksamen Substanz Angiotensin II katalysiert. Eine Hemmung von ACE führt zu einer verminderten Bildung von Angiotensin II in Gewebe und Plasma, wodurch es zur Abnahme der Aldosteronsekretion und somit zu einem Anstieg der SerumKaliumkonzentration kommen kann. Aus dem Fortfall der negativen Rückkopplung von Angiotensin II auf die Reninsekretion resultiert eine Erhöhung der Plasmareninaktivität.

Pharmakodynamische Wirkungen Da ACE auch Bradykinin, ein vasodepres-sorisches Peptid, abbaut, resultiert aus der Hemmung von ACE eine erhöhte Aktivität zirkulierender und lokaler Kallikrein-KininSysteme (und somit eine Aktivierung des Prostaglandin-Systems). Es ist möglich, dass dieser Mechanismus an der den Blutdruck senkenden Wirkung der ACE-Hemmer beteiligt und für bestimmte Nebenwirkungen mitverantwortlich ist.

Lisinopril führt bei Patienten mit Hypertonie zu einer Senkung des Blutdrucks im Liegen und im Stehen, ohne dass die Herzfrequenz kompensatorisch ansteigt. In hä-modynamischen Untersuchungen bewirkte Lisinopril eine deutliche Verringerung des peripheren arteriellen Widerstandes.

Der Beginn der antihypertensiven Wirkung wird im Allgemeinen ca. 1 - 2 Stunden nach oraler Gabe von Lisinopril beobachtet. Die maximale Wirkung wird in der Regel nach ca. 6 - 8 Stunden erreicht. Die maximale blutdrucksenkende Wirksamkeit von Lisinopril ist nach 3 - 4 Wochen ersichtlich. Bei der empfohlenen täglichen Dosis bleibt die antihypertensive Wirkung auch während einer Langzeittherapie erhalten. Kurzfristiges Absetzen von Lisinopril führt zu keinem schnellen, übermäßigen Blutdruckanstieg (Rebound).

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz zeigten hämodynamische Untersuchungen, dass Lisinopril eine Abnahme des peripheren systemischen Widerstandes und eine Erhöhung der venösen Kapazität bewirkte. Daraus resultierte eine Senkung der Vor- und Nachlast des Herzens (Abnahme des ventrikulären Füllungsdrucks). Ferner wurde eine Zunahme von Herzminutenvolumen, Schlagarbeitsindex und Belastungskapazität unter der Behandlung mit Lisinopril beobachtet.

Bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt bei hämodynamisch stabilem Zustand kann Lisinopril, insbesondere, wenn es zusammen mit Nitraten gegeben wird, die Ausbildung einer linksventrikulären Dysfunktion oder einer Herzinsuffizienz verhindern oder vermindern und die Überlebensrate erhöhen (GISSI IH-Studie).

In einer klinischen Studie mit 115 hypertensiven Kindern und Jugendlichen im

Alter zwischen 6 und 16 Jahren erhielten Patienten mit einem Körpergewicht von weniger als 50 kg 0,625 mg, 2,5 mg oder 20 mg Lisinopril einmal am Tag und Patienten mit einem Körpergewicht von 50 kg oder mehr erhielten 1,25 mg, 5 mg oder 40 mg Lisinopril einmal am Tag. Nach zwei Wochen verringerte Lisinopril einmal täglich verabreicht, den Blutdruck dosisabhängig, wobei sich bei Dosen von mehr als 1,25 mg eine durchgängige antihypertensive Wirksamkeit zeigte. Diese Wirkung wurde durch einen Auslassversuch bestätigt. Dabei stieg der diastolische Blutdruck bei Patienten, die Placebo erhielten, um ca. 9 mm Hg stärker an, als bei Patienten, die weiterhin mittlere und hohe Dosen Lisinopril erhielten. Die dosisabhängige antihypertensive Wirkung von Lisinopril zeigte sich durchgängig bei den verschiedenen demographischen Subgruppen: Alter, Tanner-Stadien, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit.

In zwei großen randomisierten, kontrollierten Studien („ONTARGET” [ONgoing Telmisartan Alone and in combination with Ramipril Global Endpoint Trial] und „VA NEPHRON-D” [The Veterans Affairs Nephropathy in Diabetes]) wurde die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers mit einem    Angiotensin-II-Rezeptor-

Antagonisten untersucht.

Die „ONTARGET“-Studie wurde bei Patienten mit einer kardiovaskulären oder einer zerebrovaskulären Erkrankung in der Vorgeschichte oder mit Diabetes mellitus Typ 2    mit    nachgewiesenen

Endorganschäden durchgeführt. Die „VA NEPHRON-D“-Studie wurde bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und diabetischer Nephropathie durchgeführt. Diese Studien zeigten keinen signifikanten vorteilhaften Effekt auf renale und/oder kardiovaskuläre Endpunkte und Mortalität, während ein höheres Risiko für Hyperkaliämie, akute Nierenschädigung und/oder Hypotonie im Vergleich zur Monotherapie beobachtet wurde. Aufgrund vergleichbarer pharmakodynamischer Eigenschaften sind diese Ergebnisse auch auf andere ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten übertragbar.

Aus diesem Grund sollten ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

In der „ALTITUDE“-Studie (Aliskiren Trial in Type 2 Diabetes Using

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Cardiovascular and Renal Disease Endpoints) wurde untersucht, ob die Anwendung von Aliskiren zusätzlich zu einer Standardtherapie mit einem ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sowie chronischer Nierenerkrankung    und/oder

kardiovaskulärer Erkrankung einen Zusatznutzen hat. Die Studie wurde wegen eines erhöhten Risikos unerwünschter Ereignisse vorzeitig beendet. Sowohl kardiovaskuläre Todesfälle als auch Schlaganfälle traten in der Aliskiren-Gruppe numerisch häufiger auf als in der Placebo-Gruppe, ebenso unerwünschte Ereignisse und besondere schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (Hyperkaliämie, Hypotonie, Nierenfunktionsstörung).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Gabe wird Lisinopril zu etwa 25% resorbiert. Die Absorption wird durch gleichzeitig aufgenommene Nahrung nicht beeinflusst.

Maximale Plasmakonzentrationen werden etwa 6 - 8 Stunden nach der oralen Gabe erreicht. Patienten mit akutem Myokardinfarkt zeigten hierbei eine leicht verlängerte Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration.

Verteilung

Lisinopril wird außer an das ACE anscheinend nicht an andere Plasmaproteine gebunden.

Elimination

Lisinopril wird nicht metabolisiert, sondern vollständig und unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion wird die Ausscheidung von Lisinopril entsprechend dem Ausmaß der Funktionseinschränkung vermindert. Dies wird klinisch relevant, wenn die glomeruläre Filtrationsrate weniger als 60 ml/min beträgt.

Die nicht an ACE gebundene freie Lisino-prilfraktion hat eine Halbwertzeit von etwa 12 Stunden. Demgegenüber weist die an das An-giotensin-Converting-Enzym gebundene Fraktion eine Halbwertzeit von 41 Stunden auf. Diese verlängerte terminale Elimination führt nicht zu einer Akkumulation des Wirkstoffs.

Bei älteren Patienten (ab 65 Jahren) und bei Vorliegen einer Herzinsuffizienz ist die renale Clearance von Lisinopril reduziert und somit die systemische Verfügbarkeit erhöht.

dern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren mit einer GFR über 30ml/min/1,73m2 untersucht. Nach Dosierungen von 0,1 bis 0,2 mg/kg traten die Steady-State-Peak-Plasmakonzentrationen von Lisinopril innerhalb von 6 Stunden ein und der resorbierte Anteil, berechnet auf Basis der Wiederfindung im Urin, betrug ungefähr 28%. Diese Werte sind mit den zuvor bei Erwachsenen ermittelten Daten vergleichbar. Die AUC- und Cmax-Werte bei Kindern in dieser Studie stimmten mit den bei Erwachsenen beobachteten überein.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Lisinopril zeigte in entsprechenden Standardtests in vitro und in vivo keine mutagenen oder kanzerogenen Eigenschaften.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Magnesiumstearat, Talkum, Mannitol, Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

der Fertigarzneimittel im unversehrten Behältnis 3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Durchdrückpackungen aus PVC-Folie verschweißt mit einer Aluminium-Folie.

Lisinopril TAD 5 mg:

Packungen mit 30, 50 und 100 Tabletten Anstaltspackung (gebündelt) mit 300 (ggf. 10x30) Tabletten

Anstaltspackung mit 5000 Tabletten Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Lisinopril TAD 10 mg:

Packungen mit 30, 50, 98 und 100 Tabletten

Anstaltspackung (gebündelt) mit 300 (ggf. 10x30) Tabletten

Anstaltspackung mit 5000 Tabletten Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

27472 Cuxhaven

Telefon: 04721/606-0 Telefax: 04721/ 606-333 E-Mail: info@tad.de

8.    ZULASSUNGSNUMMERN

Lisinopril TAD 5 mg:

43939.00.00

Lisinopril TAD 10 mg:

43939.01.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

14.03.2002/27.06.2012

10.    STAND DER INFORMATION

September 2014

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

Kinder und Jugendliche Das pharmakokinetische Profil von Lisinopril wurde bei 29 hypertensiven Kin-

7. INHABER DER ZULASSUNG

TAD Pharma GmbH Heinz-Lohmann-Straße 5

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