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Lithium-Aspartat

Gebrauchsinformation


Lithium-Aspartat

Magensaftresistente Filmtabletten


Zusammensetzung

1 magensaftresistente Filmtablette enthält:


Arzneilich wirksamer Bestandteil

500 mg Lithiumhydrogen-DL-aspartat 1 H2O (entsprechend 22 mg bzw. 3,2 mmol Lithium)


Sonstige Bestandteile

Povidon 25, Cellulosepulver, Sorbitol (Ph. Eur.), Glycerol(mono/di/tri)alkanolat (C14– C18) (15:12:73), Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Metacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.), Diethylphthalat, Cellacefat, natives Rizinusöl, Talkum, Titandioxid, Polyethylenglykol 6000, Poly[butyl-methacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)methacrylat-co-methylmethacrylat] (1:2:1)


Laktose- und glutenfrei, frei von künstlichen Farbstoffen und für Diabetiker geeignet.


Darreichungsform und Inhalt

Magensaftresistente Filmtabletten, Packungen zu 100 Filmtabletten (N3).


Stoff- und Indikationsgruppe oder Wirkungsweise

Lithium-Aspartat ist ein Lithium-haltiges Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen (Psychopharmakon).


Pharmazeutischer Unternehmer

KÖHLER PHARMA GMBH

Neue Bergstraße 3-7, 64665 Alsbach-Hähnlein

Telefon: 0 62 57 - 6 10 31, Telefax : 0 62 57 - 77 90


Pharmazeutischer Hersteller

DR. FRANZ KÖHLER CHEMIE GMBH

Neue Bergstraße 3-7, 64665 Alsbach-Hähnlein


Anwendungsgebiete



Gegenanzeigen

Lithium-Aspartat darf nicht eingenommen werden:



Schwangerschaft und Stillzeit

Lithium-Aspartat darf nicht während einer Schwangerschaft angewendet werden. Ein erhöhtes Fehlbildungs – und Komplikationsrisiko durch Lithium kann nicht ausgeschlossen werden. Vor Beginn der Behandlung mit Lithium-Aspartat ist das Bestehen einer Schwangerschaft auszuschließen, während der Behandlung ist eine sichere Empfängnisverhütung zu gewährleisten. Bitte wenden Sie sich umgehend an Ihren behandelnden Arzt, wenn Sie schwanger sind, um gemeinsam über die Fortsetzung und Anpassung Ihrer Behandlung mit Lithium-Aspartat zu beraten.


Lithium geht in die Muttermilch über. Die Vorteile einer Behandlung während der Stillzeit sollten sorgfältig gegen die Risiken für das Kind abgewogen werden. Bei Einnahme von Lithium-Aspartat nach der Geburt soll die Muttermilch in den ersten 2 Lebenswochen abgepumpt und verworfen werden. Der Säugling sollte ausreichend Flüssigkeit bekommen. Wenn bei Ihrem Kind Vergiftungssymptome wie Verfärbungen von Haut und Lippen oder Teilnahmslosigkeit auftreten, ist umgehend der Arzt zu informieren.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Nierenfunktionsstörungen, Herzinsuffizienz, Schilddrüsenunterfunktion, „Bronze­haut­krankheit“ (Morbus Addison), krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis), bestimmten Erkrankungen der weißen Blutkörperchen (myeloische Leukämie), bestehender Schuppenflechte (Psoriasis) wie auch bei allen Erkrankungen, die eine kochsalzarme Diät erfordern, sowie bei Störungen im Salz- und Wasserhaushalt des Körpers oder bei Fastenkuren mit verringerter Kochsalzzufuhr sollen Lithiumsalze nicht oder nur in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt angewendet werden. Vorsicht ist geboten bei Herzrhythmusstörungen, da Lithiumsalze die Erregungsbildung und Erregungsleitung des Herzens verändern können (EKG-Untersuchungen in regelmäßigen Abständen werden empfohlen). Bei vorgeschädigtem Zentralnervensystem können Lithiumsalze, vor allem zu Beginn der Therapie, epileptische Anfälle auslösen.


Bei einer lebensbedrohlichen psychiatrischen Erkrankung und wenn andere Behandlungs­maßnahmen erfolglos waren, kann Lithium-Aspartat unter besonderer Vorsicht dennoch eingenommen werden. Die Behandlung sollte dann im Krankenhaus unter täglicher Kontrolle des Serumspiegels des wirksamen Bestandteils (Lithium) stattfinden. Gegebenenfalls muss die Dosis angepasst werden.


Lithium-Aspartat sollte 48 Stunden vor einer Elektrokrampftherapie abgesetzt werden, um die Gefahr eines Verwirrtheitszustandes (Delir) zu reduzieren. Dieser kann auftreten, wenn beide Therapien gleichzeitig verabreicht werden.


Lithium-Aspartat sollte 48 Stunden vor einer Narkose oder Operation abgesetzt werden. Lithium-Aspartat kann anschließend sofort wieder verabreicht werden, wenn die Nierenfunktion und der Elektrolythaushalt normal sind.


Harntreibende Medikamente sollten nur unter besonderer Vorsicht während einer Therapie mit Lithium-Aspartat eingesetzt werden (siehe „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln“).


Bei einer Kombinationsbehandlung mit anderen Psychopharmaka (z.B. Neuroleptika wie Haloperidol und Thioridazin, Antidepressiva) wurde von einer wechselseitigen Wirkungsverstärkung sowie einem gehäuften Auftreten von Nebenwirkungen berichtet. Deshalb sollten Patienten mit einer Kombinationstherapie von Lithium und Neuroleptika, vor allem beim Einsatz von Neuroleptika in höherer Dosierung, engmaschig von ihrem Arzt kontrolliert werden.

Bei ersten Anzeichen für eine bestimmte Nervenschädigung wie z.B. Schwäche, Fieber, Zittern, Verwirrtheit, Delir, Krampfanfälle, verstärkte Beschwerden im Bewegungsablauf, Reaktionsminderung und erhöhte Muskelspannung sowie Veränderung des Blutbildes und Serums, ist Lithium sofort abzusetzen. Diese Symptome können Anzeichen einer schweren Erkrankung des Gehirns sein (malignes neuroleptisches Syndrom).


Bei der Kombinationsbehandlung mit Substanzen, die die Serotoninwirkungen verstärken (MAO-Hemmer, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer [bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen], 5-HT-Agonisten [bestimmte Migränemittel wie z.B. Sumatriptan]), sollte auf Zeichen eines Serotonin-Syndroms (Bewusstseinsstörung, Ruhelosigkeit, Muskelzucken, gesteigerte Reflexe, Schweißausbruch, Frösteln und Zittern) geachtet werden. In diesem Fall muss schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.


Beim Verdacht auf eine beginnende Lithiumintoxikation ist die Behandlung sofort zu unterbrechen und unbedingt der Arzt aufzusuchen (Anzeichen für eine Lithiumintoxikation siehe „Dosierung“).


Begleiterkrankungen, die mit starkem Erbrechen, heftigen Durchfällen oder hohem Fieber einhergehen, oder auch starkes Schwitzen können zu einer Veränderung der Lithiumkonzentration im Blut führen. Suchen Sie bitte daher Ihren behandelnden Arzt auf. Dies ist ebenfalls erforderlich bei sehr starker Harnproduktion und ausgeprägtem Durstgefühl.


Eine Langzeittherapie mit Lithium kann einhergehen mit einer Verminderung der Konzentrierungsfähigkeit der Niere, die sich durch verstärkte Harnproduktion und ausgeprägtes Durstgefühl äußert (siehe „Nebenwirkungen“). In diesem Fall ist eine sorgfältige medizinische Betreuung notwendig, um eine Abnahme des Körperwassers mit einer daraus resultierenden Lithium-Vergiftung zu vermeiden. Nach Absetzen von Lithium ist dieser Zustand gewöhnlich reversibel.


Auf eine ausreichendeKochsalz- und Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden. Dies gilt insbesondere bei Abmagerungskuren und bei bestimmten Diätformen.


Kontrolluntersuchungen:

Einer gründlichen körperlichen Untersuchung zu Beginn der Behandlung mit Lithiumsalzen sollte sich eine sorgfältige Überwachung des Patienten während der Lithiummedikation anschließen.


Mit Hilfe der Bestimmung der Lithiumkonzentration (= wirksamer Bestandteil von Lithium-Aspartat) im Blutserum wird die zu verabreichende Menge an Lithium-Aspartat individuell eingestellt. Gehen Sie daher bitte regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen (siehe „Dosierung“).


Folgende Untersuchungen sind neben der Bestimmung der Lithiumkonzentration im Blut durchzuführen:



Kinder

Bei Kindern unter 12 Jahren wird eine Behandlung mit Lithium-Aspartat nicht empfohlen, da bei dieser Altersgruppe keine Daten zu Sicherheit/Wirksamkeit vorliegen.


Ältere Menschen

Da bei älteren Patienten die Nierenfunktion oft eingeschränkt ist, können bei ihnen bereits bei einer Dosis, die von jüngeren Patienten gut vertragen wird, höhere Serumspiegel erreicht werden und Anzeichen einer Intoxikation auftreten (siehe Dosierungsanleitung).


Schwangerschaft und Stillzeit

Siehe Gegenanzeigen.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Durch die während der Behandlung mit Lithiumsalzen mitunter auftretenden Störungen des zentralen Nervensystems wie Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit oder Halluzinationen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren.

Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Andere Arzneimittel sollten nur unter besonderer Vorsicht gleichzeitig mit Lithium-Aspartat gegeben werden, da es bei vielen Medikamenten zu Wechselwirkungen mit Lithium-Aspartat kommen kann. Insbesondere bei der gleichzeitigen Anwendung der im Folgenden aufgeführten Arzneimittel muss aus diesem Grund die Lithiumkonzentration im Blut sehr häufig überprüft werden. Gegebenenfalls muss die Dosis von Lithium-Aspartat angepasst werden.


Erhöhung der Lithiumkonzentration in Blut

Harntreibende Mittel, nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (z.B. Indometacin), einschließlich selektiver Cyclo-Oxygenase-II-Inhibitoren (z.B. Celecoxib, Rofecoxib), ACE-Hemmer (blutdrucksenkende Mittel, z.B. Captopril, Enalapril), Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, wie z.B. Losartan, Telmisartan), Phenytoin, Carbamazepin, Metronidazol, trizyklische Antidepressiva und Methyldopa können die Lithiumkonzentration im Blut erhöhen und zu Symptomen einer Lithium-Vergiftung führen.


Erniedrigung der Lithiumkonzentration in Blut

Acetazolamid, Harnstoff, Xantinpräparate (z.B. Theophyllin-haltige Antiasthmatika; durchblutungsfördernde Mittel wie Pentoxifyllin, Xantinolnicotinat) und alkalisierende Substanzen (z.B. Natriumbicarbonat) können die Lithiumkonzentration in Blut erniedrigen.


Für Tetrazykline wurden sowohl Erhöhungen als auch Erniedrigungen der Lithiumkonzentration im Blut beschrieben.


Durch Kaliumiodid kann eine mögliche Vergrößerung der Schilddrüse verstärkt werden.


Im Falle einer Operation ist zu beachten, dass die Wirkung neuromuskulär blockierender Substanzen durch Lithium-Aspartat verlängert werden kann (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


Bei einer Kombinationsbehandlung mit anderen Psychopharmaka (z.B. Neuroleptika wie Haloperidol und Thioridazin, Antidepressiva) wurde über eine wechselseitige Wirkungsverstärkung sowie ein gehäuftes Auftreten von Nebenwirkungen berichtet (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


Bei einer Kombinationsbehandlung mit Wirkstoffen, die die Serotonin-Wirkungen verstärken (MAO-Hemmer, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, 5-HT-Agonisten [bestimmte Migränemittel wie z.B. Sumatriptan]), wurde das Auftreten eines Serotonin-Syndroms beschrieben (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


Wechselwirkungen mit bestimmten Herz-Kreislauf-Medikamenten (Calciumantagonisten wie z.B. Diltiazem und Verapamil) sind beschrieben, die sich in vermehrten Nebenwirkungen von Lithium-Aspartat äußerten.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Der wirksame Bereich der Lithiumkonzentration im Blut liegt in der Regel zwischen 0,5 und 1,2 mmol/l. Zur vorbeugenden Behandlung wird eine Konzentration von 0,5 bis 0,8 mmol/l empfohlen, während in der Akutphase die Lithiumkonzentration im Blut bis zu 1,2 mmol/l betragen kann. Während der akuten manischen Phase, in der Lithium besser toleriert wird, kann die Lithiumkonzentration abfallen und somit eine Dosiserhöhung erforderlich werden. Die Lithiumtoleranz kann mit dem Abklingen der manischen Symptome sinken und erfordert dann wieder eine Dosisreduzierung.


Jeder Patient ist individuell und zu Beginn der Behandlung einschleichend auf Lithium einzustellen.

In den ersten Tagen der Behandlung sollten einschleichend nur 3 Lithium-Aspartat Filmtabletten (entsprechend 9,6 mmol Lithium) täglich verabreicht werden. Danach sollte die Tagesdosis je nach Alter der Patienten sowie in Abhängigkeit von der Lithiumkonzentration im Blut und dem therapeutischen Effekt auf 6 bis 12 Filmtabletten Lithium-Aspartat (entsprechend 19,2 bis 38,4 mmol Lithium) gesteigert werden, verteilt auf 2-3 Einnahmen pro Tag.


Kontrolluntersuchungen:

Die Bestimmung der Lithiumserumspiegel sollte 7 Tage nach Beginn der Behandlung vorge­nommen werden und während des ersten Monats einmal wöchentlich, danach im ersten halben Jahr einmal monatlich und später im vierteljährlichen Abstand wiederholt werden.

Die Bestimmung der Lithiumkonzentration im Blut durch Ihren Arzt sollte möglichst genau 12 Stunden nach der letzten Einnahme von Lithium-Aspartat erfolgen. Zweckmäßigerweise wird die Bestimmung am Morgen vor der nächsten Tablettengabe durchgeführt.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten (über 65 Jahren) ist erfahrungsgemäß eine niedrigere Dosis ausreichend. Bei ihnen sollte ein Lithiumserumspiegel über 0,6 mmol/l nach Möglichkeit vermieden werden. Auch sollte der Serumlithium-Spiegel daher häufiger kontrolliert werden als im Regelfall (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


Art und Dauer der Behandlung

Lithium-Aspartat Filmtabletten sollen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit in deutlichem Abstand vorden Mahlzeiten eingenommen werden.

Die Einnahme von Lithium-Aspartat sollte immer zu einer festgesetzten Zeit erfolgen.


Mitunter kann der Therapieerfolg erst nach längerer Behandlung eintreten. In jedem Fall bestimmt der Arzt anhand des Krankheitsverlaufs die Behandlungsdauer.


Dosisreduktion

Eine Dosisreduktion während einer Langzeitbehandlung sollte in möglichst kleinen Schritten erfolgen, da bereits bei Verminderungen des Lithiumserumspiegels um mehr als 0,2 mmol/l Rückfälle beobachtet wurden.


Umstellung von einem auf ein anderes lithiumhaltiges Arzneimittel:

Da verschiedene lithiumhaltige Arzneimittel im Körper unterschiedlich verfügbar sein können, entspricht die Umstellung auf ein anderes lithiumhaltiges Arzneimittel einer neu beginnenden Behandlung und ist entsprechend zu überwachen.


Bitte sprechen Sie mit ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Lithium-Aspartat zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Lithium-Aspartat eingenommen haben, als Sie sollten, suchen Sie bei Verdacht auf eine Lithiumintoxikation unbedingt einen Arzt auf. Zeichen einer beginnenden Lithiumintoxikation können sein: vermehrte Harnausscheidung (Polyurie), gesteigertes Durstgefühl (Polydipsie), Durchfall, Erbrechen, Abnahme des Wassers im Körper (Dehydratation), Muskelschwäche, erhöhte Muskelspannung, unfreiwillige Muskelzuckungen, Müdigkeit, Koordinations- und Konzentrationsstörungen, undeutliche Sprache, Verwirrtheit, krankhafte Schläfrigkeit, Augenzittern (Nystagmus), gesteigerte Reflexe (Hyperreflexie), Zittern. Bei höheren Lithiumserumspiegeln: Ohrgeräusche, verschwommenes Sehen, Gangunsicherheit, Teilnahmslosigkeit (Apathie), Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps, Störungen der Nieren­funktion (in seltenen Fällen auch akutes Nierenversagen), Krampfanfälle und Koma. Die Erhöhungen des Lithiumspiegels im Blut können lebensbedrohlich sein

Bei ersten Anzeichen einer Lithiumintoxikation ist Lithium-Aspartat abzusetzen.


Wenn Sie die Einnahme von Lithium-Aspartat vergessen haben

Sofern Sie einen Einnahmezeitpunkt vergessen haben sollten, kann in diesem Ausnahmefall die Einnahme übersprungen werden. Die versäumte Einnahme sollte jedoch nicht mit einer doppelten Dosis ausgeglichen werden. Bitte halten Sie ab dem nächsten Einnahmezeitpunkt wieder die vom Arzt empfohlene Dosierung konsequent ein.


Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Lithium-Aspartat abgebrochen wird

Die Behandlung mit Lithium-Aspartat sollte nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt unterbrochen oder vorzeitig beendet werden. Die Behandlung sollte nicht plötzlich abgebrochen werden, da es sonst zu Rückfällen kommen kann.


Nebenwirkungen

Wie alle Arzneimittel kann Lithium-Aspartat Nebenwirkungen haben.


Die Häufigkeit des Auftretens und die Ausprägung der Nebenwirkungen hängen im Allgemeinen von der Lithiumkonzentration im Blut ab und von Ihrer individuellen Empfindlichkeit auf Lithium. Vorwiegend zu Beginn der Behandlung sind Zittern, vermehrte Harnausscheidung, Durst und Übelkeit möglich.

Meist klingen diese unerwünschten Wirkungen mit der Fortdauer der Behandlung oder nach Verringerung der Dosis ab.

Insbesondere in den ersten zwei Jahren der Behandlung ist häufig eine Gewichtszunahme, z.T. dosisabhängig, zu beobachten (es sollte deshalb der Genuss kalorienreicher Speisen und Getränke vermieden werden).


Während der Behandlung mit Lithium-Aspartat können folgende Krankheitszeichen auftreten:


Muskeln/Nervensystem

Muskelschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen, Zittern, Muskelzuckungen, unwillkürliche Bewegungen der Extremitäten, Störungen des Bewegungsablaufes, Gangunsicherheit, verstärkter Sehnenreflex, kurzfristige Bewußtlosigkeit, Krampfanfälle, verwaschene Sprache, Koordinationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Schläfrigkeit bis hin zu komatösen Zuständen, Gedächtnisverlust, Halluzinationen, Geschmacksstörungen, Augenzittern, Gesichtsfeldausfällen, verschwommenem Sehen, Hirndrucksteigerung, Mundtrockenheit, sexuellen Störungen, Impotenz. Eine Muskelkrankheit (Myasthenia gravis) ist selten beobachtet worden.


Herz-Kreislauf

Selten können Herzrhythmusstörungen, Kreislaufversagen, niedriger Blutdruck, EKG – Ver­änderungen, Einlagerung von Wasser (Ödeme) sowie Störungen der Blutversorgung im Bereich der Hände und Füße (Raynaud-Syndrom) auftreten.


Blut

Vermehrung der weißen Blutkörperchen.


Magen-Darm

Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magenschleimhautentzündung, Mund­trockenheit sowie stärkere Speichelproduktion.


Niere

Am Anfang der Behandlung kann es zu einer Beeinträchtigung der Wiederaufnahme von Natrium und Kalium in der Niere kommen. Diese sollte sich jedoch nach einer Woche wieder normalisiert haben. Verstärkte Harnproduktion und ausgeprägtes Durstgefühl (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung) sowie Inkontinenz können auftreten. Nach lang­jähriger Behandlung sind Nierenveränderungen (z.B. interstitielle Fibrose) beobachtet worden, deren Ursache nicht eindeutig zu bestimmen war.


Hormonelle Störungen

Kropfbildung, Schilddrüsenunterfunktion sowie seltene Fälle von –überfunktion, Erhöhung des Blutzuckers, Überfunktion der Nebenschilddrüse, Erhöhung des Calciumspiegels im Blut.


Haut

Sehr selten sind Haarausfall, Akne-artige Hautreaktionen, Haarbalgentzündungen, Wiederauftreten oder Verschlimmerung einer Schuppenflechte (Psoriasis), Hautausschläge, Hautschwellungen im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem), Juckreiz sowie andere Zeichen von Überempfindlichkeit beobachtet worden.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.


Warnhinweis

Es ist unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr von Kochsalz (Natriumchlorid) zu achten. Bei Reisen in heiße Klimazonen kann es durch stärkeres Schwitzen zu erhöhtem Natriumverlust mit Zeichen einer Lithiumüberdosierung kommen.


Nicht über 25° C lagern.


Stand der Information

Juli 2005


Arzneimittel nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr anwenden!


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!