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Loperhoe

Document: 02.12.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change



Gebrauchsinformation


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihre Ärztin, Ihren Arzt, Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker.


Loperhoe® Tabletten

Wirkstoff: Loperamidhydrochlorid 2 mg


Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 2 mg Loperamidhydrochlorid.


Sonstige Bestandteile:

mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Croscarmellose-Natrium



Darreichungsform und Inhalt

Loperhoe® ist in Originalpackungen mit 10 (N1), 20 (N2) und 50 (N3) Tabletten erhältlich.



Stoff- oder Indikationsgruppe

Loperhoe® ist ein Mittel gegen Durchfall.



Pharmazeutischer Unternehmer

betapharm Arzneimittel GmbH

Kobelweg 95, 86156 Augsburg

Tel.: 0821/74 88 10, Fax: 08 21/74 88 14 20


Herstellung im Auftrag der betapharm:

SALUTAS Pharma GmbH

Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben



Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung von Durchfällen, sofern keine ursächliche Therapie zur Verfügung steht. Eine langfristige Anwendung bedarf der ärztlichen Verlaufsbeobachtung.



Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Loperhoe® nicht anwenden?

Loperhoe® darf nicht angewendet werden bei

bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Loperamidhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile

Zuständen, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit zu vermeiden ist, z. B. aufgetriebener Leib, Verstopfung und Darmverschluss

Kindern bis zu 8 Jahren (siehe auch „Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?“).


Loperhoe® sollte nicht angewendet werden bei

Durchfällen, die mit Fieber und blutigem Stuhl einhergehen

einem akuten Schub einer Colitis ulcerosa (geschwürige Dickdarmentzündung)

Durchfällen, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten [pseudomembranöse (Antibiotika-assoziierte) Colitis].


Wann dürfen Sie Loperhoe® erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Loperhoe® nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Loperhoe® darf nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden, wenn eine Lebererkrankung besteht oder durchgemacht wurde, weil bei schweren Lebererkrankungen der Abbau von Loperamid verzögert sein kann.


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da mit der Anwendung bei Schwangeren keine Erfahrungen vorliegen und der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, sollte eine Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht erfolgen.


Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter 2 Jahren dürfen nicht mit Loperamid-haltigen Arzneimitteln, wie z. B. Loperhoe®, behandelt werden.


Bei Kindern zwischen 2 und 8 Jahren muss die Dosierung nach dem Körpergewicht berechnet werden (siehe Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung“).


Aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes ist Loperhoe® für diese Altersgruppe nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Bei Durchfall kann es zu großen Flüssigkeits- und Salzverlusten kommen. Deshalb muss als wichtigste Behandlungsmaßnahme bei Durchfall auf Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten geachtet werden. Dies gilt insbesondere für Kinder.


Bei schweren Lebererkrankungen kann der Abbau von Loperamid verzögert sein.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Loperhoe® bzw. wie beeinflusst Loperhoe® die Wirkung von anderen Arzneimitteln?

Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten mit dem Wirkstoff Chinidin, Verapamil oder Ketoconazol können Anzeichen für eine Atemabflachung (Atemdepression) ausgelöst werden. Ebenfalls wurden Wechselwirkungen unter der Einnahme des HIV-Arzneimittels Ritonavir beobachtet.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Loperhoe® nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Loperhoe® sonst nicht richtig wirken kann!


Wie viel von Loperhoe®, wie oft und wann sollten Sie Loperhoe® anwenden?

Erwachsene:

Bei akuten Durchfällen zu Beginn der Behandlung 2 Tabletten Loperhoe® (entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlorid) und danach nach jedem ungeformten Stuhl jeweils 1 Tablette Loperhoe® (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).


Eine tägliche Dosis von 8 Tabletten Loperhoe® (entsprechend 16 mg Loperamidhydrochlorid) soll nicht überschritten werden.


Bei chronischen Durchfällen: 2 Tabletten Loperhoe® (entsprechend 4 mg Loperamidhydrochlorid) täglich.


Kinder über 8 Jahre:

Bei akuten Durchfällen zu Beginn der Behandlung und nach jedem ungeformten Stuhl 1 Tablette Loperhoe® (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid).


Eine tägliche Dosis von 4 Tabletten Loperhoe® (entsprechend 8 mg Loperamidhydrochlorid) soll nicht überschritten werden.


Bei chronischen Durchfällen: 1 Tablette Loperhoe® (entsprechend 2 mg Loperamidhydrochlorid) täglich.


Bei Kindern zwischen 2 und 8 Jahren beträgt die empfohlene Dosierung 0,04 mg Loperamidhydrochlorid pro kg Körpergewicht täglich. Hierfür stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.


Wie sollten Sie Loperhoe® anwenden?

Die Tabletten sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.


Wie lange sollten Sie Loperhoe® anwenden?

Wenn bei akuten Durchfällen 48 Stunden nach Behandlungsbeginn der Durchfall weiterhin besteht, sollte Loperhoe® nicht weiter eingenommen und ein Arzt aufgesucht werden.


Loperhoe® sollte ohne ärztliche Aufsicht nicht länger als 4 Wochen angewendet werden.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Loperhoe® in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Zeichen einer Überdosierung von Loperhoe® sind Verstopfung, Darmverschluss und Vergiftungserscheinungen des zentralen Nervensystems (Neurotoxizität) wie Krämpfe, Teilnahmslosigkeit (Apathie), Schläfrigkeit (Somnolenz), gesteigerte und unwillkürlich ablaufende Muskelbewegungen (Choreoathetose), Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie) oder Herabsetzung der Atmung (Atemdepression).


Beim Auftreten von Zeichen einer Überdosierung ist auf jeden Fall ein Arzt aufzusuchen. Die Behandlung richtet sich nach den Überdosierungserscheinungen und dem Krankheitsbild.

Unter ärztlicher Verlaufsbeobachtung kann versuchsweise der Opioidantagonist Naloxon als Gegenmittel eingesetzt werden.


Hinweis für den Arzt:

Da Loperamid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon hat, kann die wiederholte Gabe von Naloxon angezeigt sein. Der Patient sollte daher engmaschig über mindestens 48 Stunden überwacht werden, um ein mögliches (Wieder-)Auftreten von Überdosierungserscheinungen zu erkennen.


Um noch im Magen vorhandene Wirkstoffreste zu entfernen, kann gegebenenfalls eine Magenspülung durchgeführt werden.



Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Loperhoe® auftreten?

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten: 1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten

einschließlich Einzelfälle


Häufig: Kopfschmerzen


Gelegentlich: Müdigkeit, Schwindelgefühl, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Mundtrockenheit.


Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Nesselsucht, Schwellung von Haut oder Schleimhäuten durch Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (angioneurotische Ödeme), Harnverhaltung.


Sehr selten: Anaphylaktischer Schock, schwere blasenbildende Hauterkrankung (toxisch epidermale Nekrolyse), Darmverschluss (Ileus) und Förderung der Ausbildung einer Dickdarmerweiterung als Komplikation z. B. einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (toxisches Megacolon).


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, auch solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Beim Auftreten von Nebenwirkungen informieren sie bitte Ihren Arzt, damit über das weitere Vorgehen entschieden werden kann.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!


Wie ist Loperhoe® aufzubewahren?

Bitte bewahren Sie das Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!



Stand der Information:

November 2005