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Lophakomp-B12 (3000µg)

Document: 15.05.2008   Fachinformation (deutsch) change

Lophakomp-B 12 (3000 µg) Zulassungsnummer: 6541523.00.00 Seite 12 von 12



Auflagen zur Verlängerung der Zulassung 13.05.2008

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Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Lophakomp-B12 (3000 µg) Injektionslösung



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff:

3000 µg Cyanocobalamin pro Ampulle à 2 ml Injektionslösung


Sonstige Bestandteile:

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Injektionslösung



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Vitamin-B12-Mangel, der ernährungsmäßig nicht behoben werden kann.


Vitamin-B12-Mangel kann sich in folgenden Krankheitsbildern äußern:

- hyperchromer makrozytärer Megaloblastenanämie (Perniciosa, Biermer-Anämie, Addison Anämie),

- funikulärer Spinalerkrankung.


Ein labordiagnostisch gesicherter Vitamin-B12-Mangel kann auftreten bei:

- Jahrelanger Mangel- und Fehlernährung (z. B. durch streng vegetarische Kost).

- Malabsorption durch

- ungenügende Produktion von Intrinsic factor,

- Erkrankungen im Endabschnitt des Ileums, z.B. Sprue,

- Fischbandwurmbefall oder

- Blind-loop-Syndrom.

- Angeborenen Vitamin-B12-Transportstörungen.





4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zu Beginn der Behandlung wird in den ersten Wochen nach Diagnosestellung 1 ml Lophakomp®-B 12 (3000 g) zweimal wöchentlich verabreicht (entsprechend 3000 µg Cyanocobalamin).


Bei nachgewiesener Vitamin-B12-Aufnahmestörung im Darm werden anschließend 100 µg Cyanocobalamin einmal im Monat verabreicht.

Lophakomp®-B 12 (3000 g) wird in der Regel intramuskulär verabreicht. Es kann aber auch langsam intravenös oder subkutan gegeben werden.


Bei guter Verträglichkeit ist die Dauer der Anwendung nicht begrenzt. Bei nachgewiesener Vitamin-B12-Aufnahmestörung im Darm wird Vitamin B12in der Regel lebenslang substituiert.



4.3 Gegenanzeigen

Lophakomp-B12 (3000 µg) darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von Lophakomp-B12 (3000 µg).



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Lophakomp-B12 (3000 µg) enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 1 ml.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind für Lophakomp-B12 (3000 µg) nicht bekannt.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Die empfohlene tägliche Vitamin-B12-Zufuhr in Schwangerschaft und Stillzeit beträgt 4 µg. Nach den bisherigen Erfahrungen haben höhere Dosen keine nachteiligen Auswirkungen auf den Feten.


Vitamin B12wird in die Muttermilch ausgeschieden.





4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es liegen keine negativen Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Anwendung von Lophakomp-B12 (3000 µg) vor und sind auch nicht zu erwarten.



4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>10 %)

Häufig (> 1 % - < 10 %)

Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)

Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)

Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)



Sehr selten wurden Akne, ekzematöse und urtikarielle Arzneimittelreaktionen sowie anaphylaktische bzw. anaphylaktoide Reaktionen beobachtet.



4.9 Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitamin

ATC-Code: B03BA

Vitamin B12ist als Bestandteil der prosthetischen Gruppen der Methylmalonyl-CoA-Isomerase für die Umwandlung der Propionsäure in Bernsteinsäure notwendig. Weiterhin ist Vitamin B12neben Folsäure an der Neubildung labiler Methylgruppen beteiligt, die durch Transmethylierungsprozesse auf andere Methylakzeptoren übertragen werden. Das Vitamin nimmt dabei auf die Nukleinsäuresynthese Einfluß, insbesondere bei der Hämatopoese und anderen Zellreifungsvorgängen im Körper.


Vorkommen und Bedarfsdeckung

Zu therapeutischen Zwecken wird Vitamin B12in Form von Cyanocobalamin, Hydroxocobalamin und Hydroxocobalaminacetat angewendet. Diese beiden Formen stellen ”Prodrugs” dar, die im Organismus in die wirksamen Formen Methyl- und 5-Adenosylcobalamin überführt werden.


Der Mensch ist nicht in der Lage, Vitamin B12selbst zu synthetisieren, und muß sich das Vitamin mit der Nahrung zuführen. Als Vitamin-B12-haltige Produkte sind Leber, Niere, Herz, Fisch, Austern, Milch, Eigelb und Muskelfleisch bekannt.


Die Resorption von Vitamin B12erfolgt überwiegend im Dünndarm, jedoch nur, wenn das Vitamin zuvor mit dem im Magen gebildeten Intrinsic factor, einem Glykoprotein, eine Verbindung eingegangen ist. Nur die Vitamin-B12-Menge wird im Körper retiniert, die zur täglichen Bedarfsdeckung notwendig ist und etwa 1 µg beträgt.


Mangelerscheinungen

Eine jahrelang dauernde verminderte oder fehlende Vitamin-B12-Resorption führt zu Mangelerscheinungen, wenn der Plasmaspiegel unterhalb 200 pg/ml fällt. Hämatologisch finden sich Blutbildveränderungen in Form einer megaloblastären Anämie. Neurologisch manifestieren sich Ausfälle am peripheren und zentralen Nervensystem. Zeichen der Polyneuropathie können mit Läsionen der langen Rückenmarksbahnen und psychischen Störungen kombiniert sein. Bei Mangelerscheinungen treten meist uncharakteristische Symptome auf, z. B. Müdigkeit und Blässe, Kribbeln in Händen und Füßen, Gangunsicherheit und verminderte körperliche Belastbarkeit.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Vitamin-B12-Resorption erfolgt über zwei Wege:


1. Vitamin B12wird im Dünndarm aktiv in der an den Intrinsic factor gebunden Form resorbiert. Der Transport des Vitamin B12zum Gewebe erfolgt durch Anlagerung an Transcobalamine, Substanzen aus der Reihe der Plasma-Beta-Globuline.


2. Unabhängig vom Intrinsic factor kann das Vitamin auch durch passive Diffusion über den Magen-Darm-Trakt oder Schleimhäute in den Blutstrom gelangen. Von oral angebotenen Mengen gelangen jedoch nicht mehr als 1 bis 3 % ins Blut.


Untersuchungen an Gesunden ergaben, daß von oralen Dosen (mehr als 5 µg) über den Intrinsic factor im Durchschnitt maximal 1,5 µg Vitamin B12resorbiert werden. Bei Patienten mit perniziöser Anämie wurden nach oralen Dosen von 100 µg Vitamin B12und mehr Resorptionsraten von maximal 1 % gefunden.


Das im Körper enthaltene Vitamin B12ist in Depots gespeichert, von denen die Leber das wichtigste ist. Der durch den täglichen Bedarf verbrauchte Vitamin-B12-Anteil ist sehr gering und liegt bei etwa 1 µg, die Turnover-Rate bei 2,5 µg. Die biologische Halbwertszeit beträgt ca. 1 Jahr. Dabei werden 2,55 µg Vitamin B12pro Tag oder 0,051 % der Gesamtbestände des Körpers umgesetzt.


Vitamin B12wird überwiegend über die Galle ausgeschieden und bis auf 1 µg wieder über den enterohepatischen Kreislauf rückresorbiert. Wird die Speicherkapazität des Körpers durch hochdosierte, insbesondere parenterale Gabe überschritten, so wird der nicht retinierte Anteil im Urin ausgeschieden.


Die Blutplasma-Spiegel geben über die Höhe des Vitamin-B12-Depots im Körper Auskunft. Wird einem gesunden Organismus jegliche Vitamin-B12-Zufuhr entzogen, braucht es einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren, bis kritische Werte erreicht werden, die einen Vitaminmangelzustand anzeigen.


50 bis 90 % einer intramuskulär oder intravenös verabreichten Gabe von 0,1 - 1 mg Cyanocobalamin werden innerhalb von 48 Stunden mit dem Urin ausgeschieden, wobei nach intravenöser Gabe die Elimination über den Urin sogar noch schneller verläuft. Nach Applikation von Hydroxocobalamin werden dagegen länger anhaltende Serumspiegel beobachtet, wobei innerhalb von 72 Stunden lediglich 16 bis 66 % der Dosis im Urin erscheinen, mit einem Maximum nach 24 Stunden.


Dieser Effekt soll jedoch bei einer Langzeitbehandlung spätestens nach einem Monat verlorengehen, so daß zwischen Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin keine wesentlichen Unterschiede im Resorptions- und Retentionsverhalten bestehen.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Aus der vorliegenden Literatur ergeben sich keine Erkenntnisse über mutagene, kanzerogene oder reproduktionstoxische Eigenschaften von Vitamin B12.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.


6.2 Inkompatibilitäten

Aufgrund der Instabilität von Vitamin B12kann durch Zumischung anderer Arzneistoffe ein Wirkverlust des Vitamins auftreten.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nach Anbruch Rest verwerfen!

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braun eingefärbte 2 ml Glasampulle.



Packungsgrößen:

Packung mit 5 Ampullen à 2 ml Injektionslösung

Packung mit 10 Ampullen à 2 ml Injektionslösung

Packung mit 20 Ampullen à 2 ml Injektionslösung

(als Bündelpackung mit 2 x 10 Ampullen)


Klinikpackung:

Bündelpackung mit 5 x 10 Ampullen à 2 ml Injektionslösung

Bündelpackung mit 10 x 10 Ampullen à 2 ml Injektionslösung

Bündelpackung mit 20 x 10 Ampullen à 2 ml Injektionslösung


Sonderpackung:

Packung mit 5 Ampullen à 2 ml Injektionslösung

und dem Aufdruck "unverkäufliches Muster" auf der Faltschachtel.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung <und sonstige Hinweise zur Handhabung>

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Köhler Pharma GmbH

Neue Bergstraße 3-7

64665 Alsbach-Hähnlein

Tel.: 06257/61031

Fax.: 06257/7790



8. Zulassungsnummer(n)

6541523.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

28.08.1997





10. Stand der Information

05/2008



11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig