Loratadin Galpharm 10 Mg Tabletten
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FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 86344.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
FACHINFORMATION
FC 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Loratadin Galpharm 10 mg Tabletten
FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Tablette enthält 10 mg Loratadin.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Die Menge Lactose-Monohydrat in der 10 mg Loratadin Tablette beträgt 62,50 mg.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Weiße, ovale Tabletten mit einer Kerbe auf der einen Seite und einer glatten anderen Seite und der Prägung „L” auf der einen Seite der Kerbe und „10” auf der anderen Seite der Kerbe.
Die Kerbe dient nicht zum Teilen der Tablette.
FG 4. KLINISCHE ANGABEN
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Loratadin-Tabletten sind angezeigt für die symptomatische Behandlung von allergischer Rhinitis und chronischer idiopathischer Urtikaria.
FN 4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren:
10 mg täglich (d. h. eine Tablette einmal täglich).
Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Kinder von 2 bis unter 12 Jahren:
Bei einem Körpergewicht von über 30 kg: 10 mg täglich (d. h. eine Tablette einmal täglich).
Bei einem Körpergewicht von 30 kg oder darunter: Die 10-mg-Tablette ist für Kinder mit einem Körpergewicht von unter 30 kg nicht geeignet.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Loratadin-Tabletten bei Kindern im Alter von unter 2 Jahren sind nicht erwiesen.
Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz sollten eine geringere Anfangsdosis erhalten, weil die Clearance von Loratadin vermindert sein kann. Bei Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht von über 30 kg wird als Anfangsdosis eine Tablette jeden zweiten Tag empfohlen.
Bei älteren Patienten oder Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Loratadin sollte bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz vorsichtig angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2).
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Loratadin Galpharm nicht einnehmen.
Die Anwendung von Loratadin-Tabletten sollte mindestens 48 Stunden vor der Durchführung von Hauttests unterbrochen werden, da Antihistaminika sonst positive Reaktionen auf den Hauttest verhindern oder abschwächen können.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Gemäß Studien zur psychomotorischen Leistungsfähigkeit besitzen Loratadin-Tabletten bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol keine potenzierende Wirkung.
Es können potenzielle Wechselwirkungen mit allen bekannten CYP3A4- oder CYP2D6-Inhibitoren auftreten, die zu erhöhten Loratadin-Spiegeln führen können (siehe Abschnitt 5.2). Dies kann eine Zunahme von unerwünschten Ereignissen zur Folge haben.
FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
In tierexperimentellen Studien wurde keine teratogene Wirkung von Loratadin festgestellt. Die Sicherheit der Anwendung von Loratadin während der Schwangerschaft ist nicht erwiesen. Deshalb wird von der Anwendung von Loratadin Galpharm in der Schwangerschaft abgeraten.
Da Loratadin in die Muttermilch übergeht, wird von einer Anwendung in der Stillzeit abgeraten.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
In klinischen Studien zur Beurteilung der Verkehrstüchtigkeit wurde bei Patienten, die Loratadin erhielten, keine Beeinträchtigung festgestellt.
Die Patienten sollten jedoch darauf hingewiesen werden, dass es in sehr seltenen Fällen zu Benommenheit kommen kann, was zu einer Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen kann.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Klinische Studien:
In klinischen Studien mit pädiatrischen Patienten, d. h. Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren, waren häufige Nebenwirkungen, über die mehr als unter Placebo berichtet wurde, Kopfschmerzen (2,7 %), Nervosität (2,3 %) und Müdigkeit (1 %).
In klinischen Studien an erwachsenen und jugendlichen Patienten mit verschiedenen Indikationen, wie allergische Rhinitis (AR) und chronische, idiopathische Urtikaria (CIU), wurden unter der empfohlenen Dosis von 10 mg täglich bei 2 % mehr der Patienten Nebenwirkungen beschrieben als bei denen, die mit Placebo behandelt wurden. Die häufigsten Nebenwirkungen, über die unter Loratadin häufiger als unter Placebo berichtet wurde, waren Schläfrigkeit (1,2 %), Kopfschmerzen (0,6 %), Appetitsteigerung (0,5 %) und Schlaflosigkeit (0,1 %).
Erfahrungen nach der Markteinführung
Zusätzlich zu den oben genannten Nebenwirkungen, die bei klinischen Studien beobachtet wurden, wurden die nachfolgend genannten Nebenwirkungen seit der Markteinführung beschrieben. Diese seltener berichteten Nebenwirkungen traten mit folgenden geschätzten Häufigkeiten seit der Markteinführung auf (Sehr häufig: ≥1/10, Häufig: ≥1/100 bis <1/10, Gelegentlich: ≥1/1.000 bis <1/100, Selten: ≥1/10.000 bis <1/1.000, Sehr selten: <1/10.000, Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten: Anaphylaxie
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr selten: Schwindel
Herzerkrankungen:
Sehr selten: Tachykardie, Palpitationen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Sehr selten: Übelkeit, Mundtrockenheit, Gastritis
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Leberfunktionsstörungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Sehr selten: Hautausschlag, Alopezie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Sehr selten: Müdigkeit
FO 4.9 Überdosierung
Bei Überdosierung von Loratadin kam es zu einem häufigeren Auftreten anticholinerger Symptome. Bei Überdosierung wurden Schläfrigkeit, Tachykardie und Kopfschmerzen beschrieben.
Im Fall einer Überdosierung ist eine allgemeine symptomatische und supportive Therapie einzuleiten und so lange wie erforderlich fortzuführen. In Wasser gelöste Aktivkohle kann als Brei verabreicht werden. Eine Magenspülung kann erwogen werden. Loratadin wird nicht durch Hämodialyse entfernt und es ist nicht bekannt, ob Loratadin durch Peritonealdialyse eliminiert wird. Nach der Notfalltherapie muss der Patient weiterhin unter medizinischer Aufsicht bleiben.
FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antihistaminika zur systemischen Anwendung – H1-Antagonist
ATC-Code: R06A X13.
Loratadin, der Wirkstoff in Loratadin Galpharm, ist ein trizyklisches Antihistaminikum mit selektiver peripherer H1-Rezeptor-Aktivität.
Loratadin besitzt bei den meisten Patienten und in der empfohlenen Dosierung keine klinisch relevanten sedierenden oder anticholinergen Eigenschaften.
Während einer Langzeitbehandlung zeigten sich keine klinisch relevanten Veränderungen der Vitalparameter, der Laborwerte, der Allgemeinuntersuchungsergebnisse oder des Elektrokardiogramms.
Loratadin weist keine signifikante H2-Rezeptor-Aktivität auf. Es hemmt die Norepinephrin-Aufnahme nicht und hat praktisch keinen Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Funktion oder auf die intrinsische Schrittmacheraktivität des Herzens.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Verabreichung wird Loratadin rasch und gut resorbiert und unterliegt einem ausgedehnten First-Pass-Metabolismus, hauptsächlich durch CYP3A4 und CYP2D6. Der Hauptmetabolit ‑ Desloratadin (DL) ‑ ist pharmakologisch wirksam und zum großen Teil für die klinische Wirkung verantwortlich. Die höchsten Plasmakonzentrationen (Tmax) von Loratadin und DL werden zwischen 1–1,5 Stunden bzw. 1,5–3,7 Stunden nach der Anwendung erreicht.
In kontrollierten Studien wurde bei gleichzeitiger Anwendung von Loratadin mit Ketoconazol, Erythromycin und Cimetidin ein Anstieg der Plasmakonzentrationen beschrieben. Dabei wurden keine klinisch relevanten Veränderungen (einschließlich elektrokardiographischer Veränderungen) festgestellt.
Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme kann sich die Resorption von Loratadin geringfügig verzögern, was jedoch keinen Einfluss auf die klinische Wirkung hat.
Verteilung
Loratadin wird weitgehend (97 % bis 99 %) und sein aktiver Metabolit mäßig (73 % bis 76 %) an Plasmaproteine gebunden.
Biotransformation
Bei gesunden Probanden betragen die Verteilungs-Halbwertszeiten von Loratadin und dessen aktivem Metaboliten im Plasma ca. 1 bzw. 2 Stunden. Die mittleren Eliminationshalbwertszeiten betragen bei gesunden erwachsenen Probanden 8,4 Stunden (Bereich = 3 bis 20 Stunden) für Loratadin und 28 Stunden (Bereich = 8,8 bis 92 Stunden) für den aktiven Metaboliten.
Elimination
Innerhalb eines Zeitraums von 10 Tagen werden ca. 40 % der Dosis über den Harn und ca. 42 % der Dosis über die Fäzes ausgeschieden und zwar hauptsächlich in Form konjugierter Metabolite. In den ersten 24 Stunden werden ungefähr 27 % der Dosis im Urin ausgeschieden. Weniger als 1 % des Wirkstoffs wird unverändert in aktiver Form als Loratadin oder als DL ausgeschieden.
Die Bioverfügbarkeit von Loratadin und seinem aktivem Metaboliten verhält sich proportional zur angewendeten Dosis.
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz waren sowohl die AUC als auch die Plasmaspitzenkonzentrationen (Cmax) von Loratadin und dessen Metaboliten höher als die von Patienten mit normaler Nierenfunktion.
Die mittleren Eliminations-Halbwertszeiten für Loratadin und seinen Metaboliten wiesen keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu denen bei gesunden Probanden auf. Hämodialyse hat keinen Einfluss auf das pharmakokinetische Profil von Loratadin oder dessen aktivem Metaboliten bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz.
Bei Patienten mit chronischer alkoholbedingter Leberinsuffizienz waren die AUC und die Plasmaspitzenkonzentationen (Cmax) von Loratadin doppelt so hoch, während sich das pharmakokinetische Profil des aktiven Metaboliten nicht signifikant von dem der Patienten mit normaler Leberfunktion unterschied.
Die Eliminationshalbwertszeiten für Loratadin und dessen Metaboliten betrugen 24 bzw. 37 Stunden und nahmen mit der Schwere der Lebererkrankung zu.
Loratadin und sein aktiver Metabolit gehen in die Muttermilch über.
Pharmakokinetische/pharmakodynamische Zusammenhänge
Das pharmakokinetische Profil von Loratadin und seinem Metaboliten ist bei gesunden erwachsenen Probanden und bei gesunden geriatrischen Probanden vergleichbar.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie , zur Toxizität bei Mehrfachdosisapplikation, zur Genotoxizität und zur Kanzerogenität ergaben kein besonderes Risiko.
In Studien zur Reproduktionstoxizität wurde keine teratogene Wirkung beschrieben. Bei Ratten jedoch zeigten sich bei Plasmaspiegeln (AUC), die 10 mal höher waren als die mit therapeutischen Dosen erzielten, ein verlängerter Geburtsverlauf und eine verminderte Lebensfähigkeit der Nachkommen.
FR 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Vorverkleisterte Stärke (Mais)
Magnesiumstearat (Ph.Eur)
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Tabletten sind in weiße, undurchsichtige PVC/PVdC-Aluminium-Blisterpackungen (PVC-Dicke: 250 µm, PVdC-Überzug: 40 g/m2) mit 7, 10, 14, 20, 21, 30, 50 und 100 Tabletten verpackt.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
FZ 7. INHABER DER ZULASSUNG
Galpharm Healthcare Limited
Wrafton, Braunton
Devon
EX33 2DL
Vereinigtes Königreich
F5 8. ZULASSUNGSNUMMER
86344.00.00
F6 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
[siehe Unterschrift]
F10 10. STAND DER INFORMATION
F11 11. VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig
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