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Lorinden Teersalbe

Document: 16.05.2011   Fachinformation (deutsch) change

medphano Fachinformation Lorinden® Teersalbe

ArzneimittelGmbH


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Lorinden® Teersalbe


15mg/g Salbe


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff: Steinkohlenteer.


1g Salbe enthält 15 mg Steinkohlenteer.


Sonstige Bestandteile: Propylenglycol, Wollwachs.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Salbe zur Anwendung auf der Haut.


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete


Nur unter sorgfältiger Abwägung des therapeutischen Nutzens gegenüber dem kanzerogenen Risiko und unter Berücksichtigung risikoärmerer und therapeutischer Alternativen bei:


- chronischem Ekzem,

- Neurodermitis (atopische Dermatitis),

- Psoriasis vulgaris.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung:

Lorinden® Teersalbe ist 1x täglich auf die zu behandelnden Flächen in dünner Schicht aufzutragen.


Art und Dauer der Anwendung:

Mit Besserung des Krankheitsbildes sollte die Häufigkeit der Anwendung verringert werden. Unter Beachtung der maximalen Behandlungsdauer von 4 Wochen ist die Behandlung bis zur vollständigen Abheilung der Krankheitsherde fortzuführen.


4.3 Gegenanzeigen


Absolute:


Anwendung während der Schwangerschaft, Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6), im Säuglings- und Kleinkindesalter,

Anwendung bei Xeroderma pigmento-sum, Naevus-Dysplasie-Syndrom, Basal-zellnaevussyndrom,

● Überempfindlichkeit gegenüber Steinkohlenteer bzw. den sonstigen Bestandteilen,

nässende Dermatosen.


Relative:


Anwendung in der Genital-, Inguinal-, Perianal- und Axillarregion,

Anwendung am Skrotum,

Anwendung im Kindesalter.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Wollwachs kann örtlich begrenzte Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen. Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.


Im Hinblick auf nicht ganz auszuschließende systemische Wirkungen nach Teerresorption sollte eine großflächige Anwendung (auf über 10 % der Körperoberfläche) oder okklusive Anwendung von Lorinden® Teersalbe, insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz, nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung unter regelmäßiger ärztlicher Überwachung erfolgen.


Lorinden® Teersalbe darf nicht mit Schleimhäuten oder mit der Augenbindehaut in Berührung kommen.


Wegen der potentiellen kanzerogenen Wirkung muss die Behandlung mit Lorinden® Teersalbe zeitlich auf maximal 4 Wochen begrenzt, nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter ärztlicher Kontrolle möglichst kurzfristig durchgeführt werden. Zu den besonders karzinomgefährdeten Hautpartien zählen die Genitalregion, insbesondere das Skrotum, die Inguinal- und Perianal- sowie die Axillarregion.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei gleichzeitiger UV-Lichtexposition können phototoxische Reaktionen auftreten.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Studien an Tieren haben teratogene Wirkungen gezeigt.


Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist die Anwendung von Lorinden® Teersalbe kontraindiziert.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Da Lorinden® Teersalbe oberflächlich auf der Haut angewendet wird, ist nicht mit Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen zu rechnen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig: (≥ 1/10)

Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten: (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten: (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Es können Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut gegenüber den Bestandteilen von Lorinden® Teersalbe auftreten, die das Absetzen des Präparates erfordern.

Gelegentlich sind Teerfollikulitis und phototoxische Reaktionen zu erwarten.

Selten wurde nach unkontrollierter, regelmäßiger und langjähriger Anwendung von Teerpräparaten Kanzerogenese beobachtet.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

In Einzelfällen sind bei großflächiger Anwendung nephrotoxische Reaktionen aufgetreten.


4.9 Überdosierung


Bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht bekannt.


Zum Abwaschen von Lorinden® Teersalbe sollten keine Syndets verwendet werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAF-TEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Dermatikum mit Steinkohlenteer.


ATC-Code: D05AA02


Steinkohlenteer ist der Oberbegriff für Teerarten, die durch trockene Destillation aus Steinkohle gewonnen werden. Es handelt sich um Stoffgemische mit einer Vielzahl Einzelkomponenten.

Die Hauptbestandteile sind organische Substanzen u.a. vom Typ des Naphthalins, Phenanthrens, Anthracens, Phenols sowie verschiedene Phenolderivate, Benzol, Toluol, Harz, Benzoesäure und Pyridinbasen.


Bei Anwendung auf erkrankter Haut besitzt Teer antiphlogistische, antiproliferative, antimikrobielle, antimykotische, photosensibilisierende Eigenschaften und an der akantho-tischen Haut eine antiakanthotische Wirkung. Es konnte eine transfollikuläre und transepidermale Penetration von Teerinhaltsstoffen nachgewiesen werden.


Nach mehrfacher Exposition kommt es zunächst zu einer Verdickung der Epidermis, die nach weiterer Behandlung zunehmend atrophisch wird. Die epidermale Zell-DNA-Synthese wird unterdrückt.

Teerpräparate können bei wiederholter Anwendung die Haut reizen. Im Teer sind krebserzeugende Stoffe wie Benzpyrene, Dibenzanthracene und Benzol enthalten.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Teerbestandteile werden aus der Lorinden® Teersalbe bei großflächiger Anwendung resorbiert und können zu nephrotoxischen Wirkungen führen.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Steinkohlenteer ist mutagen. In einigen Tierstudien zeigten topische Steinkohlenteerzubereitungen, welche polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthielten, eine cutane Karzinogenität.


Nach dermaler Anwendung von Steinkohlenteerprodukten in hohen Dosen wurden fetotoxische und teratogene Wirkungen in nicht-konventionellen Studien beobachtet, die an Ratten und Mäusen durchgeführt wurden.


6. PAHRMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Propylenglycol, Weißes Vaselin, Wollwachs.


6.2 Inkompatibilitäten


Bisher nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


Nach Anbruch 4 Wochen haltbar.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Originalpackung mit Tube zu 15g und 50g Salbe


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung sowie sonstige Hinweise zur Handhabung


Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser entsorgt werden.



7. INHABER DER ZULASSUNG


medphano Arzneimittel GmbH

Maienbergstraße 10-12

15562 Rüdersdorf b. Berlin

Tel.: (033638) 749-0

Fax: (033638) 749-77


8. ZULASSUNGSNUMMER


3002036.00.00


9. DATUM DER VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


07.12.2005


10. STAND DER INFORMATION


Mai 2011


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


421B0006


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