Magnesium-Diasporal 150
Anlage zum Schreiben vom 30.05.2005 Zul.-Nr.
28218.00.02
Betr.: Verlängerung der Zulassung gemäß § 31 AMG vom
26.04.2005
Bezug: BfArM-Schreiben vom 27.04.2005
Gesch.Z. 1142.08-28218.00.02
Fachinformation
Protina GmbH Magnesium-Diasporal® 150
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Magnesium-Diasporal® 150
Wirkstoff: Magnesiumoxid
2. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Mineralstoffe, Magnesium
3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil
1 Hartkapsel enthält:
250 mg Magnesiumoxid
(entsprechend 150,8 mg Magnesium)
3.3 Sonstige Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Macrogol 6000, Macrogolstearat 2000, Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid E 171, Natriumdodecylsulfat
4. Anwendungsgebiet
Magnesiummangel, wenn er Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen, Wadenkrämpfe) ist.
5. Gegenanzeigen
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen sowie bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels soll Magnesium-Diasporal® 150 nicht angewendet werden.
6. Nebenwirkungen
Bei höherer Dosierung kann es unter der Behandlung mit Magnesium-Diasporal® 150 in seltenen Fällen zu weichen Stühlen bis hin zu Durchfällen kommen.
Die Therapie sollte vorübergehend unterbrochen werden und kann nach Besserung bzw. nach Verschwinden der Symptome mit reduzierter Dosis wieder aufgenommen werden.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Aminoglycosid-Antibiotika, Cisplatin und Cyclosporin A beschleunigen die Ausscheidung von Magnesium. Magnesium, Eisen, Fluoride und Tetracycline beeinflussen sich gegenseitig in ihrer Resorption.
Es sollte daher ein Abstand von 2-3 Stunden zwischen der Einnahme von Magnesium-Diasporal® 150 und Präparaten, die oben genannte Stoffe enthalten, eingehalten werden.
8. Warnhinweise
Keine.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher nicht bekannt.
10. Dosierung mit Tages- und Einzelgaben
Morgens und abends je 1 Hartkapsel.
11. Art und Dauer der Anwendung
Magnesium-Diasporal® 150 Hartkapseln sollen mit reichlich Flüssigkeit kurz vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Bei intakter Nierenfunktion sind Magnesium-Vergiftungen aufgrund oraler Magnesium-Überdosierung nicht zu erwarten. Nur bei schwerer Niereninsuffizienz kann es zu Kumulation von Magnesium und zu Intoxikationserscheinungen kommen.
Symptome einer Intoxikation:
Periphere curareähnliche Lähmungserscheinungen mit Nausea, Erbrechen, u.U. Unruhe, Somnolenz und letztlich Atem- und Herzstillstand.
Therapie einer Intoxikation:
Calcium i.v. und Neostigmin 1-2 Ampullen i.m. bzw. s.c..
Isotonische Natriumchlorid-Lösung i.v. und per os.
Atem und Kreislaufhilfe.
Bei Niereninsuffizienz: Hämodialyse.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Magnesium
-
wirkt als physiologischer Calciumantagonist
-
aktiviert für die Energieversorgung der Muskeln wichtige Enzyme sowie die Cholin- und Cholesterinesterase
-
stabilisiert die Phospholipide der Zellmembran
-
hemmt die neuromuskuläre Übertragung.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Plasmakonzentrationen bis 2 mmol/l werden im allgemeinen problemlos vertragen. Bei höherer Konzentration können auftreten: Blutdruckabfall, Brechreiz, Erbrechen, Hyporeflexie, Somnolenz, EKG-Veränderungen, Atemdepression und Herzstillstand.
Akute Toxizität
Vergiftungen nach oraler Einnahme von Magnesiumsalzen sind selten, kommen jedoch im Zusammenhang mit einer Niereninsuffizienz vor. Beim Menschen können orale Dosen von 50 g Magnesium in Form von Magnesiumsulfat tödlich sein (s. Ziff. 12).
Chronische Toxizität
Siehe Ziff. 6 Nebenwirkungen.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Untersuchungen auf ein mutagenes Potential von Magnesiumsalzen sind nicht durchgeführt worden.
Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von oralen Magnesiumsalzen sind nicht durch-geführt worden.
Reproduktionstoxikologie
Es liegen keine Hinweise auf ein Fehlbildungsrisiko vor. Die dokumentierten Erfahrungen bei Menschen mit der Anwendung in der Frühschwangerschaft sind jedoch sehr gering.
13.3 Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit
Magnesiumoxid wird im Magen-Darm-Trakt weitgehend in Magnesiumchlorid umgewandelt. Das Magnesium wird langsam und unvollständig - vorwiegend aus dem Dünndarm - resorbiert. Der nicht resorbierbare Anteil kann eine laxierende Wirkung entfalten. Das resorbierte Magnesium wird praktisch nur über die Niere ausgeschieden.
Verteilung in Organen und Geweben
Im Serum befindet sich nur etwa 1% des Magnesiumgesamtbestandes, das sind 0,8 bis 1,0 mmol/l (entspr. 1,6 bis 2,0 mval/l). Davon sind etwa 45% an Albumin und andere Liganden gebunden. Das freie, ionisierte Magnesium stellt den physiologisch wirksamen Anteil dar.
Etwa die Hälfte des Magnesiumgesamtbestandes ist intrazellulär lokalisiert. Der verbleibende Rest des Magnesiums ist in den Knochen enthalten, wobei der an die Oberfläche adsorbierte Anteil mit dem Serummagnesium im Gleichgewicht steht. Die Serummagnesiumwerte unterliegen tageszeitlichen Schwankungen. Wegen des Gleichgewichtes zwischen Serummagnesium und dem Depot in den Knochen kann aus der im Serum gemessenen Magnesiummenge nicht auf den Bestand im Körper geschlossen werden. Eine neuromuskuläre Übererregbarkeit kann ein Hinweis auf einen Magnesiummangel sein.
14. Sonstige Hinweise
Keine.
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Haltbarkeit in den Originalbehältnissen beträgt 3 Jahre.
Nach Ablauf des Verfalldatums soll Magnesium-Diasporal® 150 nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Trocken und nicht über 25°C lagern.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
50 Hartkapseln (N 2)
100 Hartkapseln (N 3)
18. Stand der Information
Mai 2005
19. Name der Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmens
Protina Pharmazeutische Gesellschaft mbH
Adalperostraße 37
D-85737 Ismaning
Telefon: (089) 996553-0
Telefax: (089) 963446
e-mail: info@protina.de
Internet: www.protina.de