Magnesium-Diasporal 300
Anlage zur Änderungsanzeige vom 22.09.2008 Zul.-Nr. 28218.00.01
Fachinformation
Protina GmbH Magnesium-Diasporal® 300
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Magnesium-Diasporal® 300
Wirkstoff: Magnesiumcitrat
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Briefchen Granulat (5 g) enthält
1830 mg Magnesiumcitrat;
Magnesium-Gehalt:
295,7 mg = 12 mmol = 24 mval
Die
vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Punkt
6.1.
3. Darreichungsform
Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Nachgewiesener Magnesium-mangel, wenn er die Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen, Wadenkrämpfe) ist.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
1 x täglich den Inhalt eines Brief-chens. Die Standarddosis pro Tag beträgt damit 1 x 295,7 mg Magnesium-Ionen = 12 mmol = 24 mval.
Bei Kindern
ist die Tagesdosis
altersentsprechend zu reduzieren.
Art der Anwendung: Zum Einnehmen nach Auflösen (Inhalt eines Briefchens in Fruchtsaft, Tee oder Wasser auflösen und trinken). Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
4.3 Gegenanzeigen
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen und bei Störungen der Er-regungsüberleitung am Herzen, die zu langsamem Herzschlag (Bradykardie) führen, Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile des Arzneimittels, hereditärer Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel darf Magnesium-Diasporal® 300 nicht angewendet werden.
4.4 Besondere Hinweise
Der häufige und dauernde Gebrauch von Magnesium-Diasporal® 300 kann aufgrund des enthaltenen Zuckers schädlich für die Zähne sein (Karies).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Magnesiumsalze können die Aktivität von neuromuskulär blockierenden Substanzen (z.B. Pancuroniumbromid, Succinylcholinhalogenid) verstärken. Aminoglycosid-Antibiotika, Cisplatin und Cyclosporin A beschleunigen die Ausscheidung von Magnesium. Magnesium, Eisen, Fluoride und Tetracycline beeinflussen sich gegenseitig in ihrer Resorption. Es sollte daher ein Abstand von 2-3 Stunden zwischen der Einnahme von Magnesium-Diasporal® 300 und Präparaten, die oben genannte Stoffe enthalten, eingehalten werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit:
Gegen die Anwendung von
Magnesium-Diasporal® 300 in der Schwangerschaft
und Stillzeit bestehen keine Bedenken.
Es liegen keine Hinweise auf ein Fehlbildungsrisko vor.
Die dokumentierten Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Frühschwangerschaft sind jedoch gering.
Wird Magnesium kurz vor der Geburt verabreicht, sollte das Neugeborene während der ersten 24 – 48 Lebensstunden auf Anzeichen von Toxizität (neurolgische Depression mit Atemdepression, Muskelschwäche, Verlust von Reflexen) überwacht werden. Die Gabe von Aminoglycosid-Antibiotika sollte in diesem Zeitraum vermieden werden, da Hinweise auf Wechselwirkungen vorliegen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Führen Bedienen von Maschinen
Keine.
4.8 Nebenwirkungen
Unter der
Behandlung mit Magnesium-Diasporal® 300 kann es zu Beginn der
Einnahme gelegentlich zu weichen Stühlen bis hin zu Durchfällen
kommen, die unbedenklich sind und wieder abklingen.
Bei länger dauernder Einnahme kann es in sehr
seltenen Fällen zu Müdigkeitserscheinungen kommen.
Die Therapie sollte vorübergehend unterbrochen
werden und kann nach Besserung bzw. nach Abklingen der Symptome mit
reduzierter Dosis wieder aufgenommen werden.
4.9 Überdosierung
Bei intakter Nierenfunktion sind Magnesium-Vergiftungen aufgrund oraler Magnesium-Überdosierung nicht zu erwarten. Nur bei schwerer Niereninsuffizienz kann es zu Kumulation von Magnesium und zu Intoxikationserscheinungen kommen.
Symptome einer Intoxikation:
Periphere curareähnliche Lähmungserscheinungen mit Nausea, Erbrechen, u.U. Unruhe, Somnolenz und letztlich Atem- und Herzstillstand.
Therapie einer Intoxikation:
Calcium i.v. und Neostigmin 1-2 Ampullen i.m. bzw. s.c.
Isotonische Natriumchlorid-Lösung i.v. und per os.
Atem- und Kreislaufhilfe.
Bei Niereninsuffizienz: Hämodialyse.
5. Pharmakologische Eigenschaften,
5.1 Pharmadynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mineralsstoffe
ATC: A12CC04
Magnesium
-
wirkt als physiologischer Calciumantagonist
-
aktiviert für die Energieversorgung der Muskeln wichtige Enzyme sowie die Cholin- und Cholesterinesterase
-
stabilisiert die Phospholipide der Zellmembran
-
hemmt die neuromuskuläre Übertragung
5.2 Pharmakokinetinetische Eigenschaften
Magnesium wird langsam und unvollständig - vorwiegend aus dem Dünndarm - resorbiert. Der nicht resorbierbare Anteil kann eine laxierende Wirkung entfalten. Das resorbierte Magnesium wird praktisch nur über die Niere ausgeschieden.
Die Verteilung von Magnesium im Organismus hängt vom jeweiligen Füllungszustand der Magnesiumspeicher ab. Die klassische Methode zur Bestimmung der Bioverfügbarkeit anhand von Plasmakonzentrationskurven ist für Magnesium nicht anwendbar.
Vor einer
Bestimmung der therapeutischen Verwertbarkeit von
Magnesium müssen die Magnesiumspeicher möglichst
vollständig aufgefüllt werden, da im steady-state die renale
Exkretion der Absorption entspricht. Anhand der Messung der
Magnesiumexkretion wurde in einer Untersuchung an 16 Probanden im
Jahr 1989 für
Magnesium-Diasporal® 300 eine therapeutische
Verwertbarkeit von 47,0 % ermittelt.
Verteilung in Organen und Geweben: Im Serum befindet sich nur etwa 1% des Magnesiumgesamtbestandes, das sind 0,8 bis 1,0 mmol/l (entspr. 1,6 bis 2,0 mval/l). Davon sind etwa 45% an Albumin und andere Liganden gebunden. Das freie, ionisierte Magnesium stellt den physiologisch wirksamen Anteil dar.
Etwa die Hälfte des Magnesiumgesamtbestandes ist intrazellulär lokalisiert. Der verbleibende Rest des Magnesiums ist in den Knochen enthalten, wobei der an die Oberfläche adsorbierte Anteil mit dem Serummagnesium im Gleichgewicht steht.
Die Serummagnesiumwerte unterliegen tageszeitlichen Schwankungen. Wegen des Gleichgewichtes zwischen Serummagnesium und dem Depot in den Knochen kann aus der im Serum gemessenen Magnesiummenge nicht auf den Bestand im Körper geschlossen werden. Eine neuromuskuläre Übererregbarkeit kann ein Hinweis auf einen Magnesiummangel sein.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Plasmakonzentrationen bis 2 mmol/l
werden im allgemeinen problemlos vertragen. Bei höherer Konzentration können auftreten: Blutdruckabfall, Brechreiz, Erbrechen, Hyporeflexie, Somnolenz, EKG-Veränderungen, Atemdepression und Herzstillstand.
Akute
Toxizität:
Vergiftungen nach oraler Einnahme von
Magnesiumsalzen sind selten, kommen jedoch im Zusammenhang mit
einer Niereninsuffizienz vor.
Beim Menschen können orale Dosen von 50 g Magnesium in Form von Magnesiumsulfat tödlich sein.
Chronische Toxizität:
Siehe Ziff.4.8 Nebenwirkungen
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential:
Untersuchungen auf ein mutagenes Potential von
Magnesiumsalzen sind nicht durchgeführt worden. Untersuchungen auf
ein tumorerzeugendes Potential von oralen Magnesiumsalzen sind
nicht durchgeführt worden.
Reproduktionstoxikologie:
Es liegen keine Hinweise auf ein
Fehlbildungsrisiko vor. Die dokumentierten Erfahrungen beim
Menschen mit der Anwendung in der Frühschwangerschaft sind jedoch
sehr gering.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile:
Riboflavin, Natriumhydrogencarbonat, Sucrose, Citronensäure, Aromastoffe.
Hinweis für Diabetiker: Ein Briefchen enthält 2,3 g Sucrose (= Saccharose) entsprechend 0,2 BE.
6.2 Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher nicht bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Keine
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Briefchen aus Aluminiumverbundfolie
Originalpackung mit
20 Briefchen (N 1) Granulat zur Herstellung einer
Lösung zum Einnehmen
Originalpackung mit
50 Briefchen (N 2) Granulat zur Herstellung einer
Lösung zum Einnehmen
Originalpackung mit
100 Briefchen (N 3) Granulat zur Herstellung
einer Lösung zum Einnehmen
Klinikpackung mit 200 Briefchen Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung des Arzneimittels, wenn es nicht vollständig verwendet wurde
Keine
7. Inhaber der Zulassung .
Protina
Pharmazeutische
Gesellschaft mbH
Adalperostraße 37
D-85737 Ismaning
Telefon: (089) 99 65 53 0
Telefax: (089) 96 34 46
e-mail: info@protina.de
Internet: www.protina.de
8. Zulassungsnummer:
28218.00.01
9. Datum der erteilten Zulassung/ Verlängerung der Zulassung
19.07.1993/
19.07.1998,19.07.2003
10. Stand der Information
Juni 2008
11.Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig