Magnesium-Diasporal 300
Nachlieferung vom 06.05.2004 zum Verlängerungsbescheid vom 16.03.2004 Zul.-Nr. 28218.00.01
Fachinformation
Protina GmbH Magnesium-Diasporal® 300 Granulat
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Magnesium-Diasporal®
300,
Granulat zur Herstellung einer Lösung zum
Einnehmen
Wirkstoff: Magnesiumcitrat
2. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Mineralstoffe, Magnesium
3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil
1 Briefchen Granulat (5 g) enthält
1830 mg Magnesiumcitrat;
Magnesium-Gehalt:
295,7 mg = 12 mmol = 24 mval
3.3 Sonstige Bestandteile
Riboflavin, Natriumhydrogencarbonat, Sucrose, Citronensäure, Aromastoffe.
Hinweis für Diabetiker: Ein Briefchen enthält 2,3 g Sucrose (= Saccharose) entsprechend 0,2 BE.
4. Anwendungsgebiete
Nachgewiesener Magnesium-mangel, wenn er die Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen, Wadenkrämpfe) ist.
5. Gegenanzeigen
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen und bei Störungen der Erregungsüberleitung am Herzen, die zu langsamem Herzschlag (Bradykardie) führen, Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile des Arzneimittels, hereditärer Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel darf Magnesium-Diasporal® 300 nicht angewendet werden.
6. Nebenwirkungen
Unter der Behandlung mit
Magnesium-Diasporal®
300 kann es zu Beginn der Einnahme gelegentlich zu
weichen Stühlen bis hin zu Durchfällen kommen, die unbedenklich
sind und wieder abklingen.
Bei länger dauernder Einnahme kann es in sehr
seltenen Fällen zu Müdigkeitserscheinungen kommen.
Die Therapie sollte vorübergehend unterbrochen
werden und kann nach Besserung bzw. nach Abklingen der Symptome mit
reduzierter Dosis wieder aufgenommen werden.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Magnesiumsalze können die Aktivität von neuromuskulär blockierenden Substanzen (z.B. Pancuroniumbromid, Succinylcholinhalogenid) verstärken. Aminoglycosid-Antibiotika, Cisplatin und Cyclosporin A beschleunigen die Ausscheidung von Magnesium. Magnesium, Eisen, Fluoride und Tetracycline beeinflussen sich gegenseitig in ihrer Resorption. Es sollte daher ein Abstand von 2-3 Stunden zwischen der Einnahme von Magnesium-Diasporal® 300 und Präparaten, die oben genannte Stoffe enthalten, eingehalten werden.
8. Warnhinweise
Der häufige und dauernde Gebrauch von Magnesium-Diasporal® 300 kann aufgrund des enthaltenen Zuckers schädlich für die Zähne sein (Karies).
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher nicht bekannt
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
1 x täglich den Inhalt eines Brief-chens. Die Standarddosis pro Tag beträgt damit 1 x 295,7 mg Magnesium-Ionen = 12 mmol = 24 mval.
Bei Kindern ist die Tagesdosis
altersentsprechend zu reduzieren.
11. Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung: Zum Einnehmen nach Auflösen (Inhalt eines Briefchens in Fruchtsaft, Tee oder Wasser auflösen und trinken).
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Bei intakter Nierenfunktion sind Magnesium-Vergiftungen aufgrund oraler Magnesium-Überdosierung nicht zu erwarten. Nur bei schwerer Niereninsuffizienz kann es zu Kumulation von Magnesium und zu Intoxikationserscheinungen kommen.
Symptome einer Intoxikation:
Periphere curareähnliche Lähmungserscheinungen mit Nausea, Erbrechen, u.U. Unruhe, Somnolenz und letztlich Atem- und Herzstillstand.
Therapie einer Intoxikation:
Calcium i.v. und Neostigmin 1-2 Ampullen i.m. bzw. s.c.
Isotonische Natriumchlorid-Lösung i.v. und per os.
Atem- und Kreislaufhilfe.
Bei Niereninsuffizienz: Hämodialyse.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Magnesium
-
wirkt als physiologischer Calciumantagonist
-
aktiviert für die Energieversorgung der Muskeln wichtige Enzyme sowie die Cholin- und Cholesterinesterase
-
stabilisiert die Phospholipide der Zellmembran
-
hemmt die neuromuskuläre Übertragung
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Plasmakonzentrationen bis 2 mmol/l
werden im allgemeinen problemlos vertragen. Bei höherer Konzentration können auftreten: Blutdruckabfall, Brechreiz, Erbrechen, Hyporeflexie, Somnolenz, EKG-Veränderungen, Atemdepression und Herzstillstand.
Akute Toxizität:
Vergiftungen nach oraler Einnahme von
Magnesiumsalzen sind selten, kommen jedoch im Zusammenhang mit
einer Niereninsuffizienz vor.
Beim Menschen können orale Dosen von 50 g Magnesium in Form von Magnesiumsulfat tödlich sein (s. Ziff. 12).
Chronische Toxizität:
Siehe Ziff. 6 Nebenwirkungen
Mutagenes und tumorerzeugendes
Potential:
Untersuchungen auf ein mutagenes Potential von
Magnesiumsalzen sind nicht durchgeführt worden. Untersuchungen auf
ein tumorerzeugendes Potential von oralen Magnesiumsalzen sind
nicht durchgeführt worden.
Reproduktionstoxikologie:
Es liegen keine Hinweise auf ein
Fehlbildungsrisiko vor. Die dokumentierten Erfahrungen beim
Menschen mit der Anwendung in der Frühschwangerschaft sind jedoch
sehr gering.
13.3 Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit
Magnesium wird langsam und unvollständig - vorwiegend aus dem Dünndarm - resorbiert. Der nicht resorbierbare Anteil kann eine laxierende Wirkung entfalten. Das resorbierte Magnesium wird praktisch nur über die Niere ausgeschieden.
Die Verteilung von Magnesium im Organismus hängt vom jeweiligen Füllungszustand der Magnesiumspeicher ab. Die klassische Methode zur Bestimmung der Bioverfügbarkeit anhand von Plasmakonzentrationskurven ist für Magnesium nicht anwendbar.
Vor einer Bestimmung der therapeutischen Verwertbarkeit
von
Magnesium müssen die Magnesiumspeicher möglichst
vollständig aufgefüllt werden, da im steady-state die renale
Exkretion der Absorption entspricht. Anhand der Messung der
Magnesiumexkretion wurde in einer Untersuchung an 16 Probanden im
Jahr 1989 für
Magnesium-Diasporal® 300 eine therapeutische
Verwertbarkeit von 47,0 % ermittelt.
Verteilung in Organen und Geweben: Im Serum befindet sich nur etwa 1% des Magnesiumgesamtbestandes, das sind 0,8 bis 1,0 mmol/l (entspr. 1,6 bis 2,0 mval/l). Davon sind etwa 45% an Albumin und andere Liganden gebunden. Das freie, ionisierte Magnesium stellt den physiologisch wirksamen Anteil dar.
Etwa die Hälfte des Magnesiumgesamtbestandes ist intrazellulär lokalisiert. Der verbleibende Rest des Magnesiums ist in den Knochen enthalten, wobei der an die Oberfläche adsorbierte Anteil mit dem Serummagnesium im Gleichgewicht steht.
Die Serummagnesiumwerte unterliegen tageszeitlichen Schwankungen. Wegen des Gleichgewichtes zwischen Serummagnesium und dem Depot in den Knochen kann aus der im Serum gemessenen Magnesiummenge nicht auf den Bestand im Körper geschlossen werden. Eine neuromuskuläre Übererregbarkeit kann ein Hinweis auf einen Magnesiummangel sein.
14. Sonstige Hinweise
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit:
Gegen die Anwendung von
Magnesium-Diasporal® 300 in der Schwangerschaft und
Stillzeit bestehen keine Bedenken.
15. Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Keine
16a. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung des Arzneimittels, wenn es nicht vollständig verwendet wurde
Keine
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
Originalpackung mit
20 Briefchen (N 1) Granulat zur Herstellung einer
Lösung zum Einnehmen
Originalpackung mit
50 Briefchen (N 2) Granulat zur Herstellung einer
Lösung zum Einnehmen
Originalpackung mit
100 Briefchen (N 3) Granulat zur Herstellung einer
Lösung zum Einnehmen
Klinikpackung mit 200 Briefchen Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
18. Stand der Information
April 2004
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Protina Pharmazeutische
Gesellschaft mbH
Adalperostraße 37
D-85737 Ismaning
Telefon: (089) 99 65 53 0
Telefax: (089) 96 34 46
e-mail: info@protina.de
Internet: www.protina.de