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Malton E 400 Mg

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Fachinformation Seite 9/2


Malton E 400 mg


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Malton E 400 mg

Wirkstoff: RRR-alpha-Tocopherol


2. Verschreibungsstatus/Apothe­kenpflicht


Apothekenpflichtig (soweit Therapie beansprucht)


3. Zusammensetzung des Arznei­mittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Vitamine


3.2 Arzneilich wirksame Bestand­teile


1 Weichkapsel enthält:

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

402,6 mg RRR-alpha-Tocopherol, ent­sprechend 600 I.E. Vitamin E, in 600 mg Pflanzenöldestillat.


Hinweis

RRR-alpha-Tocopherol gehört zu den Stoffen, die zusammenfassend als "Vitamin E" bezeichnet werden (s. Ziffer 13.1 "Pharmakologische Eigenschaften").


3.3 Sonstige Bestandteile


Pflanzenöl, Rüböl, Gelati­ne, Glycerol 85 %, gereinigtes Was­ser.


4. Anwendungsgebiete


Therapie eines Vitamin-E-Mangels.


Malton E 400 mg ist nicht geeignet zur The­rapie von Vitamin-E-Mangel­zustän­den, die mit einer gestörten intesti­nalen Resorption einhergehen. In diesen Fällen stehen parenterale Zu­bereitungen zur Verfügung.


5. Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegenüber RRR-alpha-Tocopherol oder einen der sonstigen Bestandteile von Malton E 400 mg.


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Die empfohlene tägliche Aufnahme von Vitamin E beträgt 13 mg.

RRR-alpha-Tocopherol passiert die Plazenta. Bisherige Erfahrungen am Menschen haben keine nachteiligen Effekte für den Fetus durch höhere Dosen von Vitamin E erkennen lassen.

Die empfohlene tägliche Aufnahme von Vitamin E beträgt in der Stillzeit 17 mg. RRR-alpha-Tocopherol geht in die Muttermilch über.


6. Nebenwirkungen


Bei längerer Einnahme von Dosen über 400 mg RRR-alpha-Tocopherol pro Tag (@ 400 mg RRR-alpha-Toco­pherol-Äquivalent) kann es zu einer Senkung des Schilddrüsen-hormon­spiegels im Serum kommen (1 Weichkapsel enthält 402,6 mg RRR-alpha-Tocopherol).

Sehr selten treten bei hohen Do­sen in einem Bereich von 800 mg RRR-alpha-Tocopherol (@ 800 mg RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalent) Magen- und Darmbeschwerden auf.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Die Wirkung von Malton E 400 mg kann bei gleichzeitiger Gabe von Eisenpräparaten vermindert werden.


Die Hemmung der Blutgerinnung durch Vitamin-K-Antagonisten (Phen­­procoumon, Warfarin, Dicu-marol) kann bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin E verstärkt werden. Die Blutgerin­nung ist daher sorgfältig zu überwachen


8. Warnhinweise


Bei durch Malabsorption bedingtem, kombinierten Vitamin-E- und Vita­min-K-Mangel ist die Blutgerin­nung sorgfältig zu überwachen, da es in Einzelfällen zu einem starken Abfall von Vitamin K kam.


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Ta­gesgaben


Erwachsene nehmen täglich 1 Kap­sel Malton E 400 mg (entsprechend 270 bis 540 mg RRR-alpha-Toco­pherol) ein.


Für Kinder stehen Präparate mit einem niedrigeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


11. Art und Dauer der Anwendung


Die Weichkapseln werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.


Die Dauer der Anwendung ist ab­hängig vom Verlauf der Grunder­krankung.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Hypervitaminosen sind auch nach jahrelanger Verabreichung hoher Do­sen nicht bekannt geworden.


13. Pharmakologische und toxiko­logische Eigenschaften, Pharma­kokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die the­rapeutische Verwendung erfor­derlich sind


13.1 Pharmakologische Eigen­schaften


Vitamin E ist der Name für alle To­col- und Tocotrienolderivate, die qua­litativ die biologische Aktivität von RRR-alpha-Tocopherol zeigen. To­copherol beschreibt alle Mono-, Di- und Trimethyltocole. Therapeutisch verwendet werden die alpha-Toco­pherole und deren Ester, wozu RRR-alpha-Tocopherol gehört.


Biologische Aktivität

Die Deutsche Gesellschaft für Ernäh­rung (DGE) sowie das US National Research Council (NRC) verwenden zur Standardisierung der Tocophe­role den Begriff "RRR-alpha-Toco­pherol-Äquivalent". Für die Praxis gilt folgender Umrechungsfaktor (dabei entspricht 1 mg RRR-alpha-Toco­pherol 2,32 µmol):


RRR-alpha-Tocopherol


1,00 mg RRR-alpha-Tocopherol =

1,00 mg RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalent =

1,49 Internationale Einheiten (I. E.)

Vitamin E ist das wesentliche Radi­kalketten unterbrechende Antioxi­dans in biologischen Membranen; es wirkt als phenolisches Antioxidans und muss aus seiner Radikalform (Chromanoxyl) regeneriert werden, dabei gibt es eine Wechselwirkung mit Vitamin C und Glutathion.


Vitamin E beeinflusst die Fluidität biologischer Membranen sowie die Aktivität verschiedener Enzyme. Es hemmt die Thromboxan-, Leukotrien- und Prostacyclinbiosynthese.


13.2 Toxikologische Eigenschaf­ten


a) Akute, chronische und sub­chronische Toxizität

Nach tierexperimentellen Untersu­chungen ist Vitamin E weitgehend untoxisch (LD50 bei der Maus mehr als 50 g/kg, bei der Ratte mehr als 5 g/kg). Es erzeugt in Dosen von 0,5 bis 1,0 g/d über mehrere Wochen praktisch keine toxischen Effekte.


b) Reproduktionstoxizität

Mögliche Störungen der Fertilität nach Vitamin E-Gaben, die oberhalb der täglichen empfohlenen Dosis lie­gen, sind nicht ausreichend unter­sucht worden. Das potentielle Risiko für den Menschen ist unbekannt.


13.3 Pharmakokinetik


Die Resorption von Vitamin E erfolgt passiv; sie beträgt im physiologi­schen Bereich 25 bis 60 % und nimmt im höheren Dosisbereich ab. Eine 10fache Erhöhung der Einnah­me von Tocopherol führt zu einer Verdoppelung der Plasmakonzentra­tion. Der Prozess ist abhängig vom Fettgehalt der Nahrung sowie von der Anwesenheit von Gallensäuren und Pankreassaft.


Die Ester des Tocopherols müssen vor der Aufnahme über die Mukosa zunächst hydrolysiert werden. RRR-alpha-Tocopherol wird aus den Ace­tylestern schneller freigesetzt als SRR-alpha-Tocopherol. Vitamin E erscheint zunächst in Chylomikronen und ist dann hauptsächlich assoziiert mit den beta-Lipoproteinen des Plas­mas.


70 bis 80 % von intravenös applizier­tem radioaktiven Vitamin E wird in­nerhalb einer Woche über die Leber ausgeschieden, der Rest erscheint im Urin als Glukuronide der Toco­pheronsäure und ihres gamma-Lac­tons. Andere Metabolite chinoider Strukturen sowie Dimere und Trime­re wurden in Geweben gefunden.

Es gibt kein Speicherorgan für Vita­min E, jedoch findet man die größten Reserven im Fettgewebe, in der Leber und im Muskel. Der Plasma­spiegel steigt bei intensiver Muskel­tätigkeit an.


Die biologische Halbwertszeit, ge­messen für RRR-alpha-Tocopherol bei Ratten, beträgt in Leber und Lunge 7 bis 10 Tage, im Nerven­gewebe etwa das 10fache.


14. Sonstige Hinweise


Vorkommen und Bedarfsdeckung

Die reichsten Vitamin-E-Quellen sind Getreidekeime und die meisten pflanzlichen Öle. Weitere Quellen sind Blattgemüse, tierische Organe sowie Milch und Butter.


Die Einschätzung der Versorgung mit Vitamin E ist unter anderem wegen der starken Variabilität des Vitamin-E-Gehaltes bei einem be­stimmten Nahrungsmittel, durch bis zu fünffache jahreszeitliche Schwan­kungen in der Milch sowie durch Verluste durch Lagerung und den Kochprozess schwierig.


Entsprechend der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernäh­rung (DGE) liegt für den gesunden Erwachsenen die wünschenswerte tägliche Zufuhrmenge an Vitamin E bei 12 mg RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalenten. In der Schwanger­schaft und in der Stillzeit besteht ein Mehrbedarf von 2 bis 5 mg pro Tag. Ferner steigt der Bedarf an RRR-alpha-Tocopherol-Äquivalenten mit der aufgenommenen Menge hoch­ungesättigter Fettsäuren. Ein Mehr­bedarf besteht zudem bei lang an­dauernder Anwendung bestimmter Radikal bildender Arzneimittel (z.B. Chemotherapeutika) und bei spe­ziellen Erkrankungen (z.B. A-beta-Lipoproteinämie).


Mangelerscheinungen

Ein isolierter Vitamin-E-Mangel beim Menschen ist selten, während für eine Reihe von Tierspezies definierte Zeichen des Vitamin-E-Mangels aus­reichend beschrieben sind. Der Nor­malwert im Blut liegt bei Erwach­senen etwa bei 9,5 mg/l, ent­sprechend 22 µmol/l. Ein Mangel­zustand kann auf Defekten in der Resorption, des Metabolismus oder in erhöhtem Verbrauch des Vitamins durch oxidative Belastung resultie­ren. Eine Mangelsituation tritt primär nicht als Konsequenz von nahrungs­bedingter Mangelversorgung auf, da eine ausgewogene Mischkost keinen Vitamin-E-Mangel verursacht.

Eine Mangelversorgung beim Men­schen kann z.B. bei folgenden Er­krankungen auftreten: nach Gastrek­tomie, Sprue, Enterokolitis, chroni­scher Pankreatitis, zystischer Fibro­se, Cholestase, Kurzdarmsyndrom, A-beta-Lipoproteinämie, nach län­gerer parenteraler Ernährung.


Ein Vitamin-E-Mangel äußert sich speziell bei Frühgeborenen in Radi­kal induzierter Zell- und Gewebe­schädigung, wie z.B. im respiratori­schen Distress-Syndrom, in retro­lentaler Fibroplasie und hämolyti­scher Anämie. Bei manifestem Vi­tamin-E-Mangel stehen neuromusku­läre Ausfallerscheinungen im Vorder­grund, insbesondere eine spino­cerebelläre Degeneration.


Orale Vitamin-E-Präparate sind nicht geeignet zur Therapie von Vitamin-E-Mangelzuständen, die mit einer gestörten intestinalen Resorption einhergehen. Eine fehlende intesti­nale Resorption findet sich z.B. bei Cholestase, A-beta-Lipoproteinämie und Frühgeborenen. In diesen Fällen stehen parenterale Zubereitungen zur Verfügung.


15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr ange­wendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbe­wahrungshinweise


Malton E 400 mg ist vor Licht und Wärme zu schützen.


17. Darreichungsformen und Pa­ckungsgrößen


Weichkapseln.

OP mit 30 Weichkapseln (N2),

OP mit 60 Weichkapseln (N3),

OP mit 90 Weichkapseln,

OP mit 100 Weichkapseln,

OP mit 120 Weichkapseln.


18. Stand der Information


Dezember 2003


19. Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


RIEMSER Arzneimittel AG

An der Wiek 7

17493 Greifswald - Insel Riems

Tel.: 038351-76-0

Fax: 038351-308