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Mannitol-Infusionslösung 15

Document: 19.04.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change



Gebrauchsinformation


MANNITOL-INFUSIONSLÖSUNG 15


Zusammensetzung


1 000 ml Infusionslösung enthalten:


- arzneilich wirksame Bestandteile:


Mannitol 150,0 g


sonstige Bestandteile:


Wasser für Injektionszwecke, Natriumhydroxid-Lösung 33 %


Steril und pyrogenfrei.

pH: 3,6 - 6,6

Theoretische Osmolarität: 825 mOsm/l



Darreichungsform und Inhalt


Infusionslösung in Glasflaschen

Originalpackung mit:

1 x 250 ml

10 x 250 ml



Stoff- oder Indikationsgruppe


Osmotherapeutikum zur zentralvenösen Infusion.



Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


Serumwerk Bernburg AG

Hallesche Landstraße 105 b

06406 Bernburg

Tel.: 03471/860-0 Fax: 03471/860408



Anwendungsgebiete


Therapie und Prophylaxe eines akuten Nierenversagens infolge Trauma oder Schock nach vorangegangener Probeinfusion (Probeinfusion siehe Dosierungsanleitung)

Hirndrucksenkung bei intakter Blut-Hirn-Schranke

Osmotherapie zur Hirnödemprophylaxe und -therapie

Augeninnendrucksenkung (Glaukom)

Einleitung einer osmotischen Diurese bei Oligurie/Anurie,

Diagnose der Oligurie/Anurie



Gegenanzeigen


Nach Probeinfusion anhaltende Oligurie/Anurie (Probeinfusion siehe Dosierungsanleitung),

Kardiale Dekompensation,

Dehydratationszustände,

Lungenödem,

intrakranielle Blutungen,

Hyperhydratation,

Störung der Blut-Hirn-Schranke,

Erhöhte Serumosmolarität,

Abflussbehinderungen der unteren ableitenden Harnwege



Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten zur Sicherheit einer Anwendung von Mannitol, dem Wirkstoff in Mannitol-Infusionslösung 15, bei Schwangeren vor.

Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Mannitol-Infusionslösung 15 daher nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung für unbedingt erforderlich hält. Die Dosierung ist dann so niedrig wie möglich zu wählen.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Mannitol in die Muttermilch übergeht. Deshalb sollte Mannitol-Infusionslösung 15 bei Ihnen, wenn Sie stillen, nicht angewendet werden, es sei denn, Ihr behandelnder Arzt hält dies für unbedingt erforderlich.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Bei kühler Lagerung kann es zur Bildung von Kristallen kommen, die sich durch leichtes Erwärmen wieder lösen.


Jede osmotische Diurese setzt einen ausreichenden Hydratationszustand voraus.

Vorsicht bei Hypervolämie.

Kontrollen des Serumionogramms, der Wasserbilanz und des Säure-Basen-Haushaltes sind erforderlich.

Kontrolle der Nierenfunktion erforderlich.

Vortestung bei Oligurie/Anurie erforderlich (Probeinfusion siehe Dosierungsanleitung).

Lösung nur zur Osmotherapie geeignet.



Wechselwirkungen


Osmotherapeutika eignen sich auf Grund ihrer Konzentration und

Dosierung grundsätzlich nicht zum Mischen mit anderen Arzneimitteln.

Mannitol-Infusionslösung 15 vermindert die Serumwerte zahlreicher Elektrolyte. Bei gleichzeitiger Einnahme von Lithiumpräparaten muss der Lithiumspiegel kontrolliert werden.


Mannithaltige Infusionslösungen dürfen nicht im selben Schlauchsystem mit Blut verabreicht werden, da dies zu Pseudoagglutination führen kann.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Zentralvenöse Kurzinfusion (Cavakatheter).


Maximale Tagesmengen:

Bis 3 g Mannitol/kg Körpergewicht

(entspricht 20 ml Mannitol-Infusionslösung 15/kg Körpergewicht)


Zur Hirn- und Augendrucksenkung sowie zur Osmotherapie zur Hirnödemprophylaxe und -therapie können 0,3 bis 2,5 g Mannitol/kg Körpergewicht innerhalb von 30 bis 60 Minuten infundiert werden.


Probeinfusion:

Applikation von ca. 0,2 g Mannitol/kg Körpergewicht (entspricht 1,3 ml Mannitol-Infusionslösung 15/kg Körpergewicht) innerhalb von 5 Minuten sollte zu einer Mindestdiurese von ca. 40 - 50 ml/h führen.


Bei überhöhter Infusionsgeschwindigkeit und Überdosierung besteht die Gefahr einer akuten Volumenbelastung mit Beeinträchtigung des kardiovaskulären Systems.



Anwendungsfehler und Überdosierung


Bei Überdosierung besteht die Gefahr der


- Hyperosmolarität

- akuten Volumenbelastung des kardiozirkulatorischen Systems

- Ödembildung (Lungenödem)

- Störungen im Elektrolythaushalt (Hyperkaliämie)


Klinische Symptome der Mannitolintoxikation besonders bei bestehender Niereninsuffizienz sind: ZNS-Störungen mit Konfusion, Lethargie, Stupor und Koma.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann Überdosierung zum akuten Nierenversagen führen. Diese klinischen Befunde werden begleitet von Serumelektrolytstörungen mit schwerer Hyponatriämie und Hyperosmolalität.



Therapie: - sofortiges Unterbrechen der Infusion

- Korrektur der Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen

- bei Bestehenbleiben der Anurie: Dialyse.

Zur Therapie der Mannitolintoxikation wird die Hämodialyse empfohlen.



Nebenwirkungen


Störungen im Wasserhaushalt mit Dehydratation

Störungen im Elektrolythaushalt mit Elektrolytverlusten

Ausbildung eines Lungenödems bei eingeschränkter Nierenfunktion

Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zu Schockzuständen

Übelkeit mit Erbrechen

Oberbauchbeschwerden

Kopfschmerzen

Verwirrtheitszustände

Krämpfe

Tachykardie


Bei Auftreten von sonstigen Nebenwirkungen sind diese dem Arzt unverzüglich mitzuteilen.



Dauer der Haltbarkeit


Bei kühler Lagerung kann es zur Bildung von Kristallen kommen, die sich durch leichtes Erwärmen wieder lösen.

Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen verwenden!

Nach Anbruch des Behältnisses ist die Lösung sofort zu verwenden, Restmengen sind zu verwerfen.

Nach Ablauf des Verfalldatums darf die Mannitol-Infusionslösung 15 nicht mehr angewendet werden.


Stand der Information


18. April 2006


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!



Weitere Angaben


Zul.-Nr.: 3000207.00.00

Apothekenpflichtig




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SERUMWERK BERNBURG AG

06406 Bernburg






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Mannitol-Infusionslösung 15 Zul.-Nr. 3000207.00.00

Änderungsanzeige 18. April 2006