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Maprotilin-Neuraxpharm

Document: 26.07.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Maprotilin-
neuraxpharm®

Injektionslösung

Wirkstoff: Maprotilinmesilat


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation

Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung enthält 25 mg Maprotilinmesilat.

Sonstige Bestandteile:

Mannitol (Ph. Eur.), Wasser für Injektionszwecke.

Darreichungsform und Inhalt

Packungen mit 5 Ampullen (N1) und 10 Ampullen (N2) zu 2 ml Injektionslösung

Mittel zur Behandlung von krankhafter Verstimmung (Depression) aus der Gruppe der tetrazyklischen Antidepressiva

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

neuraxpharm Arzneimittel GmbH u. Co. KG

Postfach 40 04 55 • 40244 Langenfeld

Tel. 02173 / 1060 - 0 • Fax 02173 / 1060 – 333

Anwendungsgebiete

Depressive Erkrankungen

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Maprotilin-neuraxpharm nicht anwenden?

Sie dürfen Maprotilin-neuraxpharm nicht anwenden bei:

Überempfindlichkeit gegen Maprotilinmesilat oder verwandte Wirkstoffe (tri- und tetrazyklische Antidepressiva),

akuten Vergiftungen mit Alkohol oder mit Arzneimitteln, die das zentrale Nervensystem dämpfen (Schlafmittel, Psychopharmaka und bestimmte Schmerzmittel),

akuten Delirien (Verwirrtheits- und Erregungszustände mit Sinnestäuschungen und z. T. schweren körperlichen Störungen) und Manien (starker Erregungszustand mit krankhafter Hochstimmung),

unbehandeltem erhöhtem Augeninnendruck (Engwinkel-Glaukom),

akutem Harnverhalten,

Vergrößerung der Vorsteherdrüse mit Restharnbildung,

Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose),

Darmlähmung (paralytischer Ileus),

schwerwiegenden unbehandelten Störungen der Blutdruckregulation,

akuter Phase eines Herzinfarktes,

bestehenden Erregungsleitungsstörungen des Herzens,

bestehender oder weniger als zwei Wochen zurückliegender Therapie mit bestimmten Arzneimitteln gegen Depressionen (MAO-Hemmstoffe vom irreversiblen Hemmtyp).

Wann dürfen Sie Maprotilin-neuraxpharm erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Maprotilin-neuraxpharm nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Maprotilin-neuraxpharm darf nur unter Berücksichtigung aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden bei:

Vergrößerung der Vorsteherdrüse ohne Restharnbildung,

Störungen der Blutbildung,

Epilepsie und erhöhter Krampfbereitschaft des Gehirns (z. B. bei Hirnschäden verschiedenster Ursache, Alkoholkrankheit),

bestehender Herz-Kreislauf-Schwäche,

schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen,

Stoffwechselerkrankungen, wie z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus.

Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft darf Maprotilin-neuraxpharm nur nach ausdrücklicher Verordnung durch den Arzt angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen existieren.

Maprotilin geht in die Muttermilch über, daher darf Maprotilin-neuraxpharm in der Stillzeit nicht angewendet werden. Ist eine Behandlung mit Maprotilin-neuraxpharm unvermeidbar, muß abgestillt werden.

Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

Kinder und Jugendliche sind von der Behandlung mit Maprotilin-neuraxpharm auszuschließen, da keine ausreichenden Erfahrungen bei der Behandlung depressiver Erkrankungen in diesen Altersstufen vorliegen.

Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktive Ateminsuffizienz) sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht geboten (Dosierungsanleitung beachten!).

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Bei Behandlung schwer depressiver Patienten ist grundsätzlich zu berücksichtigen, daß das Risiko eines Selbstmordes mit zum Krankheitsbild gehört und trotz Behandlung bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen fortbesteht. Die antriebssteigernde Wirkung von Maprotilinmesilat kann vor dem stimmungsaufhellenden Effekt auftreten.

Dem jeweiligen Risiko entsprechend (Auftrittswahrscheinlichkeit der Nebenwirkung und Risikolage des Patienten) sind in regelmäßigen Abständen Kontrollen von Blutdruck, EKG, Blutbild, Leberfunktion und ggf. EEG vorzunehmen.

Bei einem Auftreten einer manischen Verstimmung ist Maprotilin-neuraxpharm sofort abzusetzen. Das gleiche gilt für das Auftreten akut produktiver Symptome bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen.

Maprotilinmesilat kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z. B. Entzugssyndrom nach abruptem Absetzen von Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse können Nebenwirkungen von Maprotilin-neuraxpharm auf das Herz-Kreislauf-System verstärkt werden. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt über eine bestehende Schilddrüsenerkrankung.

Diabetiker sollten ihren Blutzuckerspiegel während und nach einer Behandlung mit Maprotilin-neuraxpharm besonders sorgfältig überwachen.

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie auch im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Medikamenten (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka). Sie können dann möglicherweise auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie in diesem Fall nicht Auto oder andere Fahrzeuge. Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, daß Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Maprotilin-neuraxpharm oder werden selbst in Ihrer Wirkung durch Maprotilin-neuraxpharm beeinflußt?

Die Wirkungen von Alkohol und die Wirkungen anderer zentraldämpfend wirkender Arzneimittel können bei gleichzeitiger Anwendung von Maprotilin-neuraxpharm verstärkt werden.

Bei Schilddrüsenüberfunktion sowie bei Patienten, die Schilddrüsenpräparate erhalten, können kardiovaskuläre Nebenwirkungen verstärkt auftreten.

Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Arzneimittel, die teilweise wie Maprotilin-neuraxpharm wirken (anticholinerge Wirkung), ist mit einer Verstärkung peripherer und zentraler Effekte (insbesondere einem Delir [Erklärung siehe „Gegenanzeigen“]) zu rechnen.

Die Wirkung bestimmter Arzneimittel, die das Organnervensystem beeinflussen (adrenerge Wirkungen auf das vegetative Nervensystem durch sympathomimetische Amine), kann durch gleichzeitige Gabe von Maprotilin-neuraxpharm erheblich verstärkt werden, z. B. durch die gefäßverengenden (vasokonstriktorischen) Zusätze bei Lokalanästhetika.

Bestimmte Arzneimittel, die auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden (MAO-Hemmer vom irreversiblen Hemmtyp), sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage vor Beginn der Behandlung mit Maprotilin-neuraxpharm abgesetzt werden. Andernfalls muß mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delir, Koma, hohem Fieber (Hyperpyrexie), Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva, wie z. B. Fluvoxamin oder Fluoxetin (sog. selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffe), können die Plasmakonzentrationen von Maprotilinmesilat stark ansteigen. Wegen der sehr langsamen Ausscheidung dieser Stoffe kann der Effekt entsprechend lange andauern.

Es kann zu einer Wirkungsabschwächung von bestimmten Bluthochdruckmitteln (Antihypertensiva vom Typ des Guanethidin bzw. des Clonidin) kommen mit der Gefahr eines Wiederanstiegs des Blutdrucks (Rebound-Hypertension) bei mit Clonidin behandelten Patienten.

Maprotilin-neuraxpharm kann die Wirksamkeit von Medikamenten zur Regulierung des Herzschlags (Antiarrhythmika besonders vom Typ I a [z. B. Chinidin] und Typ III [z. B. Amiodaron]) verstärken.

Bei einer Kombination mit Neuroleptika (Mittel zur Behandlung bestimmter geistig-seelischer Störungen) kann es zur Erhöhung der Blutspiegel tri- und tetrazyklischer Antidepressiva wie Maprotilinmesilat kommen.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Phenothiazin-haltigen Mitteln sowie bei abrupter Dosisverringerung von Benzodiazepinen muß mit erhöhtem Risiko des Auftretens von Krampfanfällen gerechnet werden.

Auch bei einer zugleich bestehenden Behandlung mit Cimetidin (Mittel gegen Magengeschwüre) kann der Blutspiegel von Maprotilinmesilat erhöht werden.

Barbiturathaltige Mittel können den Blutspiegel des Maprotilinmesilat erniedrigen.

Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Die Wirkung von Alkohol kann bei gleichzeitiger Anwendung von Maprotilin-neuraxpharm verstärkt werden. Sie sollten daher während der Behandlung mit Maprotilin-neuraxpharm Alkohol vermeiden.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Maprotilin-neuraxpharm nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Maprotilin-neuraxpharm sonst nicht richtig wirken kann.

Dosierung und Dauer der Anwendung müssen der individuellen Reaktionslage, dem Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung angepaßt werden.

Es gilt hier, daß zwar bei einem Ansprechen des Patienten die Dosis so klein wie möglich gehalten werden sollte, daß auf der anderen Seite aber bei einem Nichtansprechen der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden sollte.

Die Injektionslösung eignet sich besonders bei schweren Fällen ausgeprägter Depression, bei ungenügendem Ansprechen auf die oralen Darreichungsformen oder wenn eine rasch eintretende Wirkung erforderlich ist, insbesondere bei Behandlung im Krankenhaus (stationäre Behandlung).

Wie oft und in welcher Menge sollte Maprotilin-neuraxpharm angewendet werden?

Zur ambulanten Behandlung depressiver Erkrankungen bei Erwachsenen über 50 kg Körpergewicht wird als intravenöse Infusion eine Anfangsdosis von 1 - 3 Ampullen Maprotilin-neuraxpharm (entsprechend 25 - 75 mg Maprotilinmesilat/Tag) als Einmalgabe empfohlen.

Die Dosis kann, abhängig von Wirksamkeit und Verträglichkeit, um 1 Ampulle Maprotilin-neuraxpharm (entsprechend 25 mg Maprotilinmesilat/Tag) schrittweise erhöht und auf bis zu 6 Ampullen (entsprechend bis zu 150 mg Maprotilinmesilat/Tag) bis zum Wirkungseintritt gesteigert werden.

Die maximale Tagesdosis bei ambulanten Patienten beträgt 6 Ampullen Maprotilin-neuraxpharm (entsprechend 150 mg Maprotilinmesilat), bei stationären Patienten bis 9 Ampullen Maprotilin-neuraxpharm (entsprechend 225 mg Maprotilinmesilat).

Bei intravenöser Injektion beträgt die durchschnittliche Tagesdosis 3mal 1 Ampulle Maprotilin-neuraxpharm oder 3 Ampullen als Einzelgabe (entsprechend 75 mg Maprotilinmesilat).

Grundsätzlich sind auch intramuskuläre Injektionen in einer Dosierung bis zu 3mal täglich 1 Ampulle Maprotilin-neuraxpharm (entsprechend 75 mg Maprotilinmesilat) möglich.

Hinweis:

Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich geringere Dosis und zeigen schon häufig bei der Hälfte der üblichen Tagesdosis einen zufriedenstellenden Behandlungseffekt.

Wie und wann sollten Sie Maprotilin-neuraxpharm anwenden?

Maprotilin-neuraxpharm Injektionslösung kann als intravenöse Tropfinfusion, als intravenöse Injektion und als intramuskuläre Injektion verabreicht werden.

Zur Zubereitung der Tropfinfusion wird z. B. der Inhalt von 1 - 2 Ampullen Maprotilin-neuraxpharm mit 250 ml isotonischer Natriumchloridlösung oder isotoner Glucoselösung verdünnt und über 1½ - 2 Stunden langsam infundiert.

Bei höherer Dosierung wird z. B. der Inhalt von 3 - 6 Ampullen Maprotilin-neuraxpharm mit 500 ml isotonischer Natriumchloridlösung oder isotoner Glucoselösung verdünnt und über 2 - 3 Stunden langsam infundiert.

Hinweis:

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei Raumtemperatur (23 °C) nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.

Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Bei der intravenösen Injektion sollte die Injektionsdauer unabhängig von der Dosis mindestens 3 Minuten betragen.

Bei der intramuskulären Injektion wird der Inhalt einer Ampulle Maprotilin-neuraxpharm tief und langsam in einen großen Muskel, z. B. den Gesäßmuskel, injiziert.

Wie lange sollte Maprotilin-neuraxpharm angewendet werden?

Die einleitende Behandlung ist durch schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung der Behandlung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.

Während die beruhigende Wirkung meist unmittelbar in den ersten Tagen einsetzt, ist die stimmungsaufhellende Wirkung in der Regel nach 1 - 3 Wochen zu erwarten.

Ab Eintritt eines deutlichen Behandlungseffektes, meist innerhalb der ersten zwei Wochen, wird die Infusionsbehandlung durch orale Gaben abgelöst. Die Umstellung von parenteraler auf orale Verabreichung erfolgt im allgemeinen nicht abrupt, sondern "überlappend". Dabei wird täglich 1 Ampulle Maprotilin-neuraxpharm durch eine Tablette mit gleicher Wirkstoffmenge ersetzt.

Zeigt sich nach der Umstellung ein Nachlassen der Wirkung, kann die orale Dosis um 25 - 50 mg Maprotilinhydrochlorid erhöht werden. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Umstellung und über jede Dosisveränderung trifft der behandelnde Arzt.

Die intramuskuläre Injektion ist nicht zur Behandlung über mehrere Tage geeignet.

Die mittlere Gesamtdauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen beträgt im allgemeinen mindestens 4 - 6 Wochen.

Bei endogenen Depressionen soll nach Rückbildung der depressiven Symptomatik die Behandlung eventuell mit einer verringerten (ambulanten) Dosis für 4 - 6 Monate weitergeführt werden.

Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Maprotilin-neuraxpharm in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigt oder versehentlich)?

Maprotilin-neuraxpharm kann gefährliche Vergiftungserscheinungen hervorrufen, wenn es in zu großen Mengen angewendet wird. Kinder und Kleinkinder sind dabei besonders gefährdet.

Als lebensbedrohliche Vergiftungserscheinungen können z. B. Verwirrung, Erregungszustände bis hin zu Krampfanfällen, Bewußtseinstrübungen bis hin zu Bewußtlosigkeit, Atemstillstand und schwere Herz-Kreislauf-Störungen (Beschleunigung der Herzschlagfolge, Herzrhythmusstörungen) auftreten.

Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort einen Arzt/Notarzt! Die intensivmedizinische Behandlung ist so schnell wie möglich einzuleiten.

Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung:

Hämodialyse und Hämoperfusion sind nur innerhalb weniger Stunden nach Aufnahme in den Körper indiziert und auch dann von unsicherem Wert. Alkalisierung des Plasma mit Natriumhydrogencarbonat bzw. Natriumlactat hat sich auch in der Behandlung der kardialen Komplikationen gut bewährt.

Physostigmin kann verschiedene zentrale Vergiftungssymptome schnell und sicher durchbrechen. Auch bei Vergiftungen mit tachykarden Rhythmusstörungen eignet sich Physostigmin.

Eine klinisch-toxikologische Untersuchung von Blut bzw. Plasma und Urin wird empfohlen.

Was müssen Sie beachten, wenn zuwenig Maprotilin-neuraxpharm angewendet oder eine Anwendung vergessen wurde?

Setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt fort. Keinesfalls darf die vergessene Dosis durch eine Verdoppelung ausgeglichen werden.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. aufgrund des Auftretens von Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung mit Maprotilin-neuraxpharm unterbrechen oder vorzeitig beenden. Sie gefährden andernfalls den Therapieerfolg.

Eine eventuelle Beendigung der Behandlung ist durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Maprotilin-neuraxpharm auftreten, und welche Maßnahmen sind gegebenenfalls zu empfehlen?

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Häufig können vor allem zu Beginn der Behandlung Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit sowie Mundtrockenheit, Verstopfung, verschwommenes Sehen (Akkommodationsstörungen), erschwertes Wasserlassen oder Harnverhaltung, Schwindelgefühl, Myoklonien (ruckartiges Zucken einzelner Muskeln), Unruhe, Erregungszustände auftreten.

Das Auftreten von Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schlafstörungen, Angst, Delir (starke Verwirrung), Halluzinationen (Sinnestäuschungen), Hypomanie und Manie (Zustände leichter bis starker Erregung) wurde ebenfalls berichtet. Sie können aber auch als Absetzerscheinungen, vor allem nach plötzlichem Absetzen nach längerer Anwendung von Maprotilin-neuraxpharm, auftreten.

Gelegentlich können auftreten: Aggressivität, Alpträume, Schlaflosigkeit, Appetitsteigerungen und Gewichtszunahme, Verstärkung der depressiven Krankheitszeichen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, übermäßiges Ruhigverhalten am Tage (Tagessedation), allergische Hauterscheinungen in Form von Hautausschlägen und Bläschenbildung (Exantheme, Urtikaria), manchmal von Fieber begleitet, Lichtüberempfindlichkeit der Haut (Photosensibilität), Verdauungsstörungen, sexuelle Störungen (Libido- und Potenzstörungen), Palpitationen (unangenehmes Herzklopfen), Hitzewallungen, Ohnmacht, Parästhesien (Taubheitsgefühl, Prickeln) sowie kleinfleckige Hautblutungen (Petechien).

Selten können auftreten: Arzneimittelfieber, Störungen des Bewegungsablaufes (Ataxie) und unwillkürliche Bewegungen in Form von Zittern (Tremor) sowie Sprechstörungen (Dysarthrie) unter therapeutischen Dosen, Blutdrucksenkung oder -erhöhung, Erregungsleitungsstörungen des Herzens mit Herzjagen (Tachykardie), Herzklopfen (Herzarrhythmie) sowie vorübergehende Änderungen der T-Welle im EKG, plötzliche Glaukomanfälle (grüner Star), Durchfall, vermehrtes Schwitzen, Wasseransammlungen (Ödeme), Nervosität, Verwirrtheitszustände und zerebrale Krampfanfälle.

Krampfanfälle wurden unter Behandlung mit Maprotilinmesilat bei Patienten mit und ohne Epilepsie in der Vorgeschichte beobachtet. Daher ist bei erhöhter Krampfbereitschaft (Epilepsie, hirnorganische Veränderungen), besonders unter höherer Dosierung von Maprotilin-neuraxpharm, die gleichzeitige Verabreichung von Antikonvulsiva in Erwägung zu ziehen.

Bei herzkranken und älteren Patienten sind, insbesondere während einer hochdosierten Langzeittherapie mit Maprotilin-neuraxpharm, eine regelmäßige Überwachung der Herzfunktion und EKG-Kontrollen durchzuführen. Patienten mit Neigung zum Blutdruckabfall bei Änderung der Körperlage (orthostatische Hypotonie) bedürfen einer regelmäßigen Blutdruckkontrolle.

Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion können die unerwünschten Wirkungen von Maprotilinmesilat auf das Herz und Gefäßsystem verstärkt werden (siehe auch Abschnitt „Wechselwirkungen“).

In sehr seltenen Fällen können aufgrund von Störungen der Blutzellreifung (Leukopenie, Agranulozytose), ausgelöst durch Maprotilinmesilat, grippeähnliche Erscheinungen wie Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündung, Halsschmerzen auftreten.

Es wurde über Einzelfälle allergischer Entzündungen der Lungenbläschen (allergische Alveolitis) mit und ohne Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) sowie über Gefäßentzündungen (dermale Vaskulitis) und multiforme Erytheme berichtet. Ferner kann es vereinzelt zur Vergrößerung der Brustdrüse (Gynäkomastie) und Milchfluß (Galaktorrhoe), Geschmacksstörungen, Haarausfall bis hin zum Haarverlust, Juckreiz, Gefühl der verstopften Nase, Bronchospasmen (Verkrampfung der Bronchien), Koordinationsstörungen, Dyskinesien (Störung bestimmter Nervenfunktionen der Muskeln), Abfall der Muskelspannung, EEG-Veränderungen, Aktivierung psychotischer Symptome, Depersonalisation, Syndrom der inadäquaten Ausschüttung des antidiuretischen Hormons (SIADH), Thrombopenie (Verminderung der Zahl der Blutplättchen), Tinnitus (Ohrensausen) und Zahnkaries kommen.

Es liegen Berichte über die Erhöhung von Leberfunktionswerten und Entzündungen der Leber (Hepatitis) mit und ohne Gelbsucht (Ikterus) vor.

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, insbesondere wenn bei Ihnen starke Augenschmerzen, Hautausschlag oder Juckreiz, Harnverhalten, Herzstolpern, Schluckbeschwerden, Schlafstörungen, Unruhe, Schwindel oder Zittern der Hände auftreten. Der Arzt wird je nach Schweregrad über die zu treffenden Maßnahmen entscheiden, z. B. reduzierte Einnahmemenge oder Absetzen von Maprotilin-neuraxpharm.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Schachtel und auf dem Ampullen-Etikett aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!

Wie ist Maprotilin-neuraxpharm aufzubewahren?

Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!

Stand der Information

Juli 2005

Bitte bewahren Sie das Arzneimittel unzugänglich für Kinder auf!







Weitere Darreichungsformen:

Maprotilin-neuraxpharm 25, teilbare Filmtabletten

Maprotilin-neuraxpharm 50, teilbare Filmtabletten

Maprotilin-neuraxpharm 75, teilbare Filmtabletten





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