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Meclosorb

S&K PHARMA GmbH Fachinformation Meclosorb®




1. Bezeichnung des Arzneimittels

Meclosorb®


2. Qualitative und quantitative Zusammen-setzung

1g Creme Meclosorb® enthält 14,6 mg Meclocyclin-5-sulfosalicylat (entspr. 10mg Meclocyclin).


3. Darreichungsform

Creme zur Anwendung auf der Haut.


4. Klinische Angaben


Anwendungsgebiete

Bakterielle Infektionen der Haut sofern sie durch Meclo-cyclin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Meclosorb® wird im Allgemeinen 2-4 mal täglich auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen.

Verbände sind zu vermeiden, da eine verstärkte Hautreizung auftreten kann.


Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegenüber Meclocyclin, anderen Antibiotika der Tetracyclinreihe oder anderen Bestand-teilen von Meclosorb®. Nicht zur Anwendung am Auge.


Meclosorb® ist nicht geeignet zur Behandlung von Hautinfektionen durch Staphylokokken und Enterokokken, da ein hoher Prozentsatz dieser Erreger resistent ist gegen Meclocyclin.


Besondere Warn- und Vorsichtshinweise für die Anwendung

Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen. Erreger, die unempfindlich gegen andere Tetracycline sind, sind häufig gleichzeitig unempfindlich gegen Meclocyclin.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimit-teln und sonstige Wechselwirkungen

Bisher sind Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen nicht bekannt.


Schwangerschaft und Stillzeit

Obgleich bei Resorptionsstudien mit Meclosorb® keine messbaren Blutspiegel festgestellt wurden, sollte - wie bei anderen Tetracyclinen - nach eingetretener Schwanger-schaft und bei Leber- und Nierenerkrankungen, die Indi-kationsstellung sorgfältig geprüft werden.


Für Meclosorb® liegen keine klinischen Daten über expo-nierte Schwangere vor. Meclocyclinsulfosalicylat ist tier-experimentell nur unzureichend auf reproduktionstoxi-sche Eigenschaften untersucht worden. Salicylate zeig-ten in tierexperimentellen Studien nach oraler Gabe Re-produktionstoxizität (siehe 5.3).

Tetracycline können beim Feten zu irreversiblen Zahn-schäden (Verfärbungen, Schmelzdefekte, erhöhte Ka-riesanfälligkeit) sowie zu einer reversiblen Verzögerung des Knochenwachstums führen.

Nach topischer Applikation zeigt Meclocyclin nur eine ge-ringe systemische Verfügbarkeit.


Meclosorb® darf jedoch in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risikoabwägung angewendet werden.



Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Topisches Antibiotikum; gehört zur Gruppe der Tetracycline.

ATC-Code: D06AA05


Meclocyclin (7-Chloro-6-methylen-5-oxytetracyclin) ist ein kaum wasserlösliches Tetracyclin-Derivat. Es unterschei-det sich vom Tetracyclin durch die Substitution der ersten drei Ringe. Aus Gründen der Stabilität und Wirkstoff-Freigabe liegt das Meclocyclin in der Creme als Salz der Sulfosalicylsäure vor. Seine Wirkweise beruht primär auf einer Hemmung der Proteinsynthese am Ribosom, wo es den Einbau aktivierter Aminosäuren in die wachsenden Peptidketten blockiert. Als Sekundäreffekt wird die oxy-dative Phosphorylierung in den Mitochondrien gehemmt.

Meclocyclin hat sich als antibakteriell wirksame Substanz erwiesen, die gegen verschiedene gram-positive (Strepto-kokken, Propionibacterium acnes) und gram-negative Bakterien wirksam ist.

Nicht empfindlich sind Proteus-Species und Pseudomonas aeruginosa sowie ein hoher Prozentsatz der Staphylokokken und Enterokokken.

Für die topische Anwendung erwies sich 1%ige Meclo-cyclincreme in synthetischer Triglycerid-Grundlage vom Mischtyp O/W-W/O besonders günstig. Diese Creme-grundlage lässt eine gute Verteilung auf der Haut zu und gewährleistet eine leichte Penetration in die tieferen Epi-dermisschichten. Während der Verdunstung der Wasser-phase kommt es zur Entwicklung eines kühlenden Effek-tes und zu einer sog. "Hydratisierung", d.h. der Fettfilm, der die Haut bedeckt, wirkt okkludierend. Durch Bindung von Wasser an die chemische Substanz der Creme wird mehr Feuchtigkeit in der Haut gehalten und der Träger-stoff kann besser in die tiefen Hautschichten penetrieren.


Pharmakokinetische Eigenschaften

Meclocyclin wird im Magen-Darm-Trakt so gut wie nicht resorbiert und eignet sich deshalb nicht für die systemi-sche Anwendung. Die höchste Serumkonzentration, die nach oraler Verabreichung von 250 Milligramm Meclo-cyclin demonstriert werden konnte, lag bei 0,2 g/ml, die Ausscheidung über den Urin lag im Bereich von 2-10% der verabreichten Dosis.

Meclocyclin zeigt eine gute Penetration in tiefste Epider-misschichten, ohne dass eine Resorption in den Blutkreis-lauf nachgewiesen wurde.

Auch wenn Meclosorb® auf ausgedehnten oder patholo-gisch veränderten Hautflächen appliziert wurde, ließen sich keine messbaren Serumspiegel nachweisen. Ebenso wurden durch das Anlegen eines Okklusivverbandes keine Blutspiegel erreicht, die mit mikrobiologischen Verfahren bestimmt werden konnten.


Vorklinische Sicherheitsdaten

Bisherige Untersuchungen zur akuten, chronischen und subchronischen Toxizität von Meclocyclinsulfosalicylat lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen er-kennen.

Studien zur Mutagenität und Kanzerogenität liegen für Meclocyclin nicht vor, so dass ein mutagenes bzw. kann-zerogenes Potential nicht beurteilt werden kann. Aufgrund der mit dem strukturell eng verwandten Oxyte-tracyclin durchgeführten Untersuchungen läßt sich kein besonderes Risiko erkennen.

In Embryotoxizitätsstudien zeigte Meclocyclinsulfosali-cylat nach oraler Gabe an Ratte und Kaninchen keine teratogenen Effekte. Fertilitäts- oder Peri-/Postnatal-studien wurden nicht durchgeführt. Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies bei systemischer Applikation teratogene Wirkungen gezeigt. Implantationsstörungen, embryo- und fetotoxische Wir-kungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei den Nach-kommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden.

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist jedoch mit toxischen Effekten nicht zu rechnen, da bei üblicher Anwendung toxikologisch relevante Plasmaspiegel nicht erreicht werden.




Aufgrund des Gehaltes an Salicylat darf Meclosorb® in der Schwangerschaft nur kleinflächig (kleiner als 10 cm2) angewendet werden.

Es ist nicht bekannt, ob Meclocyclinsulfosalicylat in die Muttermilch übergeht und schädliche Wirkungen auf das gestillte Kind hat.

Meclocyclin zeigt nach topischer Applikation nur eine geringe systemische Verfügbarkeit. Meclosorb® darf jedoch während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risikoabwägung angewendet werden. Ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautstel-len ist zu vermeiden. Sollte der Arzt eine regelmäßige Behandlung großer Hautflächen mit Meclosorb® für notwendig halten, so ist frühzeitig abzustillen, da Ri-siken wegen mangelnder Entgiftung beim Neugebo-renen nicht auszuschließen sind.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen

Entfällt.


Nebenwirkungen

In der Packungsbeilage wird der Patient darauf hingewiesen, bei Auftreten von Nebenwirkungen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, diese einem Arzt oder Apotheker mitzuteilen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicher-weise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig:


mehr als 1 von 10 Behandelten.


Häufig:


weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten.


Gelegentlich:


weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten.


Selten:


weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten.


Sehr selten:


weniger als 1 von 10.000 Behan-delten, einschließlich Einzelfälle.


Nicht bekannt:



Häufigkeit auf Grundlage der ver-fügbaren Daten nicht abschätzbar.


Gelegentlich kann es zu vorübergehendem leichten Bren-nen, Juckreiz, Rötung, Hautreizung, zu kontaktaller-

gischen Reaktionen oder Gelbfärbung der Haut kommen.

In den seltenen Fällen einer Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile von Meclosorb® ist das Präparat abzusetzen.

Wie bei allen Präparaten, die Antibiotika enthalten, können sich auch nach Anwendung von Meclosorb® resistente Keime bilden; in diesem Fall ist die Therapie abzubrechen und durch eine andere, geeignete Behandlung zu er-setzen.


Während der Behandlung mit Meclosorb kann es zu einem Keimwechsel von gram-positiven und Coryne-bakterien zu gram-negativen Enterokokken kommen mit der Folge einer gramnegativen Follikulitis.


4.9 Überdosierung

Der Wirkstoff Meclocyclin ist ausschließlich für die lokale Anwendung verfügbar und wird praktisch nicht resorbiert. Systemische Nebenwirkungen werden dadurch bei kor-rekter Anwendung ausgeschlossen.


Bei der Beurteilung der kutanen Sicherheit von Meclocyclin beim Menschen, konnten keinerlei Anhaltspunkte für eine primäre Irritation oder Allergisierung beobachtet werden.

In Untersuchungen mit subtotaler Einreibung des Körpers über einen Zeitraum von 28 Tagen wurden keine messba-ren Mengen von Meclocyclin im Blut oder im Urin nachge-wiesen.

Modifizierte Tests zur kumulativen Irritation, der Maximie-rung, Phototoxizität und Photoallergie zeigten keine Reak-tionen.

Nach bis zu 30-minütigen Bestrahlungen mit künstlichem UV-Licht, das einer bis zu 10-stündigen natürlichen Son-nenbestrahlung gleichkommt, wurde das Absorptions-spektrum bzw. die therapeutische Aktivität des Antibioti-kums nicht verändert.


Die orale LD50 beträgt bei Mäusen 5000 mg/kg und bei Ratten 2000 mg/kg Körpergewicht. Bei intraperitonealer Verabreichung (Bauchraum) bei Mäusen beträgt sie

400 mg/kg Körpergewicht.

Untersuchungen zur subakuten Toxizität über 30 Tage an Ratten zeigten die gute Verträglichkeit einer oralen Tages-dosis von 250 mg/kg Körpergewicht.

Langzeitstudien über die Toxizität (6 Monate) nach oraler Verabreichung bei Ratten und Hunden ergaben eine gute Verträglichkeit mit der Gabe von 500 bzw. 200 mg/ kg täglich. Nach i.v.-Verabreichung von täglich 3 bis 9 mg/kg Körpergewicht über einen Zeitraum von 37 bis 45 Tagen war die Leber- und Nierenfunktion gestört.


Die topische und systemische Verträglichkeit von Meclo-cyclin wurde durch das Fehlen biohumoraler oder histolo-gischer Veränderungen bei Dauergabe des Arzneimittels am Tier nachgewiesen. Untersuchungen an Kaninchen ergaben keinen Anhaltspunkt für eine Embryotoxizität oder Teratogenität.


6. Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Fettsäureester (C12-C18), Propylenglycol, Natriumdisulfit und Wasser.


6.2 Hauptinkompatibilitäten

Oxidationsmittel inaktivieren Meclocyclin.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

In der Originalverpackung ist Meclosorb® ab Herstellung

3 Jahre haltbar.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbe-wahrung

Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Tuben mit 10g und 30g Creme.

Aluminiummembrantuben mit Lackschutzschicht und einem Latexverschluss. Schraubverschlüsse aus PE/PP.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von angebrochenen Arzneimitteln

Es bestehen keine speziellen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

S&K PHARMA Schumann und Kohl GmbH,

Maienbergstr. 10-12,

15562 Rüdersdorf bei Berlin

Telefon: 033638 - 749-38

Fax: 033638 - 749-62

e-mail: info@SuK-Pharma.de


8. Zulassungsnummer

Zul.-Nr.: 6151621.00.00


9. Datum der Verlängerung der Zulassung

24.01.2005


10. Stand der Information

Juli 2009


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig.