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Medi-Mibi 500 Mikrogramm Kit Für Ein Radioaktives Arzneimittel

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3232



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 68779.00.00


___________________________________________________________


FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Medi-MIBI 500 Mikrogramm Kit für ein radioaktives Arzneimittel


Wirkstoff: Tetrakis(1-isocyan-2-methoxy-2-methylpropan)kupfer(1+)-tetrafluoroborat


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Durchstechflasche enthält:


Wirkstoff:

Tetrakis(1-isocyan-2-methoxy-2-methylpropan)kupfer(1+)-tetrafluoroborat:

500 Mikrogramm


Sonstiger Bestandteil

Natriumchlorid: 13,5 mg


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Kit für ein radioaktives Arzneimittel

Lyophilisiertes, weißes Pulver


Zur Rekonstitution mit Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung (nicht im Kit enthalten).


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.


Zur intravenösen Injektion nach Rekonstitution mit Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung kann es angewendet werden:



FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Der Inhalt einer Durchstechflasche wird mit 1-5 ml einer sauerstofffreien sterilen Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung, die maximal 15 GBq enthält, rekonstituiert.


Zur intravenösen Anwendung.


Soweit nicht anders verordnet werden für einen Erwachsenen (70 kg) folgende Dosierungsbereiche zur intravenösen Anwendung empfohlen:


Diagnose der koronaren Minderperfusion sowie des Herzinfarktes:

400 – 900 MBq


Beurteilung der globalen Ventrikelfunktion:

600 - 800 MBq i.v. als Bolusinjektion


Für die Diagnose der ischämischen Herzerkrankung sind zwei Injektionen (Belastung und Ruhe) erforderlich, um Ischämie von Narben zu unterscheiden.

Der empfohlene Dosierungsbereich zur Diagnose der ischämischen Herzerkrankung gemäß der europäischen Verfahrensvorschrift ist:

– Zwei-Tages-Protokoll: 600–900 MBq/Studie

– Ein-Tages-Protokoll: 400–500 MBq

für die erste Injektion, dreimal mehr für die zweite Injektion.

Eine Dosis von maximal 2000 MBq sollte für das Ein-Tages-Protokoll und 1800 MBq für das Zwei-Tages-Protokoll für beide Injektionen nicht überschritten werden, wobei die zweite Injektion frühestens 6 Stunden nach der ersten Injektion erfolgen sollte. Die Untersuchung kann auch in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden. Nach der Injektion unter Belastung, sollte dazu ermutigt werden die Übung für eine weitere Minute (wenn möglich) durchzuführen.


Zur Diagnostik des Herzinfarktes ist eine Injektion in Ruhe ausreichend.


Die Injektion höherer Aktivitäten, als die nationalen DRWs (Diagnostische Referenzwerte) sollte begründet sein.


Zur Darstellung der weiblichen Brust:

740 - 925 MBq als Bolusinjektion, injiziert in den Arm der der zu untersuchenden Läsion gegenüber liegt


Zur Darstellung der Nebenschilddrüse:

185 - 740 MBq als Bolusinjektion

(Die verwendete Dosis sollte in allen Fällen so niedrig wie möglich sein um die gewünschte Information zu erhalten.)


Die Anwendung bei Kleinkindern und Jugendlichen sollte mit Vorsicht erfolgen, unter Berücksichtigung der klinischen Notwendigkeit und Einbeziehung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe.

Bei Kindern wird die anzuwendende Aktivität durch Multiplikation der für Erwachsene empfohlenen Aktivität mit einem Faktor aus der folgenden Tabelle berechnet (Paediatric European Task Group EANM 1990):



3 kg = 0,10

12 kg = 0,32

22 kg = 0,50

32 kg = 0,62

42 kg = 0,78

52-54 kg = 0,90

4 kg = 0,14

14 kg = 0,36

24 kg = 0,53

34 kg = 0,64

44 kg = 0,80

56-58 kg = 0,92

6 kg = 0,19

16 kg = 0,40

26 kg = 0,56

36 kg = 0,66

46 kg = 0,82

60-62 kg = 0,96

8 kg = 0,23

18 kg = 0,44

28 kg = 0,58

38 kg = 0,68

48 kg = 0,85

64-66 kg = 0,98

10 kg = 0,27

20 kg = 0,46

30 kg = 0,60

40 kg = 0,70

50 kg = 0,88

68 kg = 0,99


Herzdiagnostik:

Wenn möglich sollte der Patient mindestens 4 Stunden vor der Anwendung nichts mehr essen. Es wird empfohlen, dass der Patient nach der Injektion und vor der Akquisition eine leichte fetthaltige Mahlzeit zu sich nimmt oder 1 bis 2 Gläser Milch trinkt.

Dies wird die hepatobiliäre Ausscheidung von (99mTc)Technetium-Sestamibi beschleunigen und die Aufnahme wird eine verminderte Leberaktivität aufweisen.


Die Akquisition sollte idealerweise 60 Minuten nach Injektion erfolgen um eine hepatobiliäre Ausscheidung zu ermöglichen.


Eine längere Wartezeit bis zur Akquisition in Ruhe und unter Belastung mit Vasodilatatoren kann wegen des Risikos höherer subdiaphragmatischer 99mTc-Aktivität erforderlich sein. Es gibt keine Hinweise für signifikante Änderungen der Herz-Tracer-Konzentration oder einer Rückverteilung, daher ist eine Akquisition bis zu 6 Stunden nach Injektion möglich. Untersuchungen können als Ein-Tages- oder Zwei-Tages-Protokoll durchgeführt werden.

Die tomographische Akquisition (SPECT) mit oder ohne EKG-Triggerung sollte gemäß den derzeitigen internationalen Richtlinien durchgeführt werden.


Brustdiagnostik:

Der optimale Zeitpunkt für den Beginn der Untersuchung der Brust liegt zwischen 5 und 10 Minuten nach Injektion. Die Patientin sollte hierfür in die Bauchlage positioniert werden mit frei beweglicher Brust. Eine seitliche Aufnahme der Brust mit Verdacht auf Krebs sollte mit einer Kameraeinstellung so brustnah wie möglich erfolgen.


Die Patientin sollte danach so positioniert werden, dass eine entsprechende seitliche Aufnahme der anderen frei beweglichen Brust erfolgen kann. Eine Aufnahme von vorne kann dann bei Rückenlage mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt erfolgen.


Nebenschilddrüsendiagnostik:

Die Darstellung der Nebenschilddrüse kann entweder mittels Subtraktionsmethode oder Zweiphasen-Methode (wash-out-technique) erfolgen. Bei der Subtraktionsmethode kann Iod-123, Technetium-99oder Thallium-201 benutzt werden und sollte gemäß Literatur, Richtlinien und empfohlenen Dosierungen durchgeführt werden.


Bei der Zweiphasen-Methode werden 370-740 MBq (99mTc)Technetium-Sestamibi injiziert und 10 Minuten später die ersten Aufnahmen von Hals und Thorax angefertigt. Nach einer wash-out-Phase von 1-2 Stunden werden Hals und Thorax erneut dargestellt. Zwischen den beiden Aufnahmen kann SPECT oder SPECT/CT durchgeführt werden.


Im Falle eines Nierenversagens kann die Strahlenbelastung erhöht sein. Dies muss bei der Berechnung der anzuwendenden Aktivität berücksichtigt werden.

Im Allgemeinen sollte man bei Patienten mit verminderter Leberfunktion die Dosierung vorsichtig auswählen; normalerweise beginnt man mit der niedrigsten Dosierung.


Anweisungen zur Zubereitung und zur Kontrolle der radiochemischen Reinheit des radioaktiven Arzneimittels siehe Abschnitt 12.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Schwangerschaft siehe Abschnitt 4.6


Der Inhalt der Durchstechflasche ist nur die Herstellung von (99mTc)Technetium-Sestamibi zu verwenden und darf nicht ohne das Markierungsverfahren zu durchlaufen direkt am Patienten angewendet werden.


Neugeborene, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche siehe Abschnitt 4.2.


Bei der Myokardszintigraphie unter Belastung sind die allgemeinen Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Ergometrie und pharmakoligischem Stress zu berücksichtigen.


Wegen einer potentiellen Gewebeschädigung ist die extravasale Injektion dieses radioaktiven Arzneimittels unbedingt zu vermeiden.


Besondere Vorsicht ist angeraten bei Patienten mit verringerter hepatobiliärer Funktion, da eine erhöhte Strahlenbelastung bei diesen Patienten möglich ist.


Mit der Szintimammographie werden u. U. nicht alle Brustläsionen mit einem Durchmesser von weniger als 1 cm entdeckt, da die Sensitivität von (99mTc)Technetium-Sestamibi für die Erkennung dieser Läsionen, verglichen mit der histologischen Diagnostik, weniger als 52 % beträgt. Für solche kleinen Läsionen gilt deshalb, dass ein negativer Befund eine Brustkrebserkrankung nicht ausschließt.


Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und häufiges Wasserlassen sind notwendig um die Strahlenbelastung der Blase zu vermindern.


Radioaktive Arzneimittel dürfen nur durch qualifiziertes Personal mit entsprechender behördlicher Umgangsgenehmigung für radioaktives Material angewendet werden. Der Erhalt, die Lagerung, die Anwendung, der Transport und die Entsorgung unterliegen gesetzlichen Bestimmungen und/oder entsprechender Genehmigungen der lokalen Behörden.


Bei jedem Patienten ist eine sorgfältige Abwägung zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.

Radioaktive Arzneimittel müssen vom Anwender so hergestellt werden, dass sowohl die Strahlenschutzbestimmungen als auch die pharmazeutischen Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Geeignete aseptische Vorkehrungen müssen getroffen werden um den GMP-Bedingungen für Arzneimittel zu entsprechen.


Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu “natriumfrei“.


Wenn Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, ist die Anwendung des Arzneimittels sofort abzubrechen und eine intravenöse Behandlung, sofern erforderlich, einzuleiten.

Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, müssen Arzneimittel und entsprechende Ausstattung, wie z. B. Trachealtubus und Beatmungsgerät griffbereit sein.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es sind bisher keine Wechselwirkungen bekannt.


Arzneimittel, die die Myokardfunktion und/oder die Durchblutung beeinflussen, können in der Diagnose der koronaren Herzkrankheit zu falsch negativen Ergebnissen führen. Aus diesem Grunde ist die Begleitmedikation bei der Interpretation der Ergebnisse szintigraphischer Untersuchungen zu berücksichtigen.


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Frauen im gebärfähigen Alter

Wenn es erforderlich ist einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu injizieren, sollte immer an eine Schwangerschaft gedacht werden. Jede Frau, deren Periode ausgeblieben ist, sollte als schwanger gelten, solange das Gegenteil nicht erwiesen ist. Falls Ungewissheit besteht ist es wichtig die Strahlenbelastung so niedrig wie möglich zu wählen um die gewünschte medizinische Information zu erhalten. Alternative Verfahren, die keine ionisierenden Strahlen benötigen, sollten immer in Betracht gezogen werden.


Schwangerschaft

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Feten. Aus diesem Grunde sollten in der Schwangerschaft nur Untersuchungen bei vitaler Indikation durchgeführt werden, wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko für die Mutter und den Fötus bei Weitem überwiegt.


Stillzeit

Vor Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an Stillende ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist und ob im Hinblick auf eine möglichst geringe Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde.

Falls die Anwendung notwendig ist, sollte das Stillen für 24 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.

Der enge Kontakt mit Kleinkindern sollte in dieser Zeit vermieden werden.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Medi-MIBI 500Mikrogramm hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt ( Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig: Direkt nach der Injektion ist häufig mit einem metallischen und bitteren Geschmack, z.T. mit Mundtrockenheit und einer Störung des Geruchssinns verbunden, zu rechnen.

Selten: Fieber, Müdigkeit, Schwindel, vorübergehende arthritis-ähnliche Schmerzen.


Herzerkrankungen:

Gelegentlich: Brustschmerzen/Angina pectoris, EKG-Veränderungen

Selten: Arrhythmien


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Gelegentlich: Nausea

Selten: Abdominale Schmerzen


Erkrankungen des Nervensystems:

Gelegentlich: Kopfschmerzen

Selten: Krampfanfälle (kurz nach der Anwendung von Medi-MIBI), Synkope.


Erkrankungen des Immunsystems:

Selten: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen wie Dyspnoe, Hypotension, Bradykardie, Asthenia und Erbrechen (im Allgemeinen innerhalb von zwei Stunden nach der Anwendung von Medi-MIBI), Angioödem.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Selten: Allergische Haut- und Schleimhautreaktionen mit Exanthemen (Pruritus, Urtikaria, Ödeme), Vasodilatation, lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, verminderte Empfindung von Berührungsreizen (Hypästhesie) und Missempfindungen (Parästhesie), Flushing.

Sehr selten: Andere Überempfindlichkeitsreaktionen wurden bei prädisponierten Patienten beschrieben.

Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und, sofern notwendig, eine intravenöse Behandlung einzuleiten.


Entsprechende Arzneimittel und Ausstattung (wie z. B. Trachealtubus und Beatmungsgerät) müssen unmittelbar verfügbar sein.


AndereErkrankungen:

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Nach heutigen Erkenntnissen dürften diese Effekte mit geringer Häufigkeit auftreten, da die meisten diagnostischen nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen Strahlendosen von weniger als 20mSv verbunden sind. Die effektive Dosis beträgt 3.8 mSv, wenn die maximal empfohlene Aktivität von 925 MBq angewendet wird.


FO 4.9 Überdosierung


Im Falle einer Überdosierung von (99mTc)Technetium-Sestamibi, sollte sofern möglich, die Strahlenbelastung des Patienten durch eine häufige Blasen- und Darmentleerung reduziert werden.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: (99mTc)Technetium-Verbindungen

ATC-Code: V09GA01


Pharmakodynamische Effekte sind nach der Anwendung von (99mTc)Technetium-Sestamibi nicht zu erwarten. Nach Rekonstitution mit Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung bildet sich der folgende Komplex (99mTc)Technetium-Sestamibi:


99mTc (MIBI)6+MIBI = 2-Methoxyisobutylisonitril


Bei der Anwendung von (99mTc)Technetium-Sestamibi in der üblichen Dosis und auf die übliche Weise sind keine pharmakodynamischen Effekte erkennbar.


Die Aufnahme von (99mTc)Technetium-Sestamibi in das Gewebe hängt in erster Linie von der Vaskularisierung ab, die im Tumorgewebe im Allgemeinen erhöht ist.

Bedingt durch die Lipophilie und die positive Ladung passiert der (99mTc)Technetium-Sestamibi -Komplex die Zellmembran und findet sich gehäuft im am negativsten geladenen Teil der Zelle, den Mitochondrien.


Herzindikation

(99mTc)Technetium-Sestamibi bindet an die Mitochondrienmembran und ein intaktes Mitochondrienmembranpotential ist für die intrazelluläre Bindung wichtig. Die Aufnahme von (99mTc)Technetium-Sestamibi in das Myokard ist innerhalb physiologischer Blutflusswerte. proportional zur Durchblutung

Die passive Aufnahme wird durch die Membranpermeabilität des Arzneimittels und die Oberfläche der Gefäße denen es ausgesetzt ist, bestimmt. Da der Radiotracer durch Perfusion in die Zelle gelangt, wird die Durchblutung bei hohen Fließwerten (>2.0 ml/g/min) erniedrigt sein. Wenn die koronare Durchblutung zwischen 0,52 und 3,19 ml/g/min variiert, liegt die koronare Aufnahme für (99mTc)Technetium-Sestamibi im Mittel bei 0,38 + 0,09. (99mTc)Technetium-Sestamibi verteilt sich schnell aus dem Blut in das Gewebe. 5 Minuten nach der Injektion befinden sich nur noch 8 % der injizierten Dosis im Blutkreislauf.

(99mTc)Technetium-Sestamibi unterliegt einer minimalen Rückverteilung über die Zeit. Das unterschiedliche „Washout“ zwischen normalen und geschädigtem Myokard, kann das Ergebnis einer Abnahme der Größe des geschädigten Gebietes oder die Zunahme der Schädigung über die Zeit sein und hat dadurch möglicherweise Einfluss auf die Erkennung von Läsionen. .

Brustkrebsindikation

Es hat sich gezeigt, dass die zelluläre Konzentration von (99mTc)Technetium-Sestamibi im Tumorgewebe der Brust erhöht ist, möglicherweise wegen der hohen Anzahl von Mitochondrien in Tumorzellen und dem hohen Membranpotential von Tumorzellen.

Einige in-vitro Studien zeigten, dass (99mTc)Technetium-Sestamibiein Substrat von P-Glycoprotein ist. Eine direkte Korrelation zwischen der P-Glycoproteinbildung und der Elimination von (99mTc)Technetium-Sestamibiaus Tumoren ist gesichert. Die vermehrte zelluläre Bildung von P-Glycoprotein kann zu falsch negativen Aufnahmen von Tumoren führen, insbesondere wenn die Tumoren größer als 1 cm sind.


Parathyroidindikation

In Adenomen der Nebenschilddrüse sind die Durchblutung und die Zahl der Mitochondrien erhöht. Dieser Umstand kann die erhöhte Aufnahme und das Einfangen von (99mTc)Technetium-Sestamibi in Nebenschilddrüsenadenomen erklären. Die Lokalisation von (99mTc)Technetium-Sestamibi scheint abhängig von der Durchblutung des Gewebes, der dem Gewebe zur Verfügung stehenden Konzentration von (99mTc)Technetium-Sestamibi und der Größe des Nebenschilddrüsenadenoms zu sein.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


(99mTc)Technetium-Sestamibi ist ein kationischer Komplex der in vitalem Myokardgewebe proportional zur lokalen Myokarddurchblutung akkumuliert.

(99mTc)Technetium-Sestamibi verteilt sich rasch aus dem Blut in das Gewebe: 5 Minuten nach der Injektion befinden sich nur 8 % der injizierten Dosis im Blutkreislauf.

Die myokardiale Aufnahme ist abhängig vom koronaren Blutfluss und beträgt 1,5 % der injizierten Dosis unter Belastungsbedingungen und 1,2 % in Ruhe.


Tierexperimentelle Untersuchung zeigten, dass die Aufnahme nicht abhängig von der Funktionsfähigkeit der Natrium-Kalium-Pumpe ist. Jedoch nehmen irreversibel geschädigte Zellen kein (99mTc)Technetium-Sestamibi mehr auf.

Hypoxie reduziert das Ausmaß der myokardialen Extraktion.

Die Clearance des myokardialen Anteils ist minimal und die Rückverteilung ist über 4 Stunden nach einer induzierten Ischämie beim Hund nicht vernachlässigbar.

(99mTc)Technetium-Sestamibi verteilt sich rasch aus dem Blut in das Gewebe: 5 Minuten nach der Injektion befinden sich nur 8 % der injizierten Dosis im Blutkreislauf.

Jedoch zeigten einige experimentelle und klinische Studien eine Rückverteilung in schwer ischämische Gebiete. Ein möglicher Einfluss auf die diagnostische Qualität des Tests ist nicht gesichert.


Elimination Die Ausscheidung von (99mTc)Technetium-Sestamibi erfolgt vorwiegend hepatobilär. Die Aktivität der Gallenblase geht 1 Stunde nach der Injektion in den Darm über. Ca 27 % der injizierten Dosis werden innerhalb von 24 Stunden renal und schätzungsweise 33 % der injizierten Dosis werden innerhalb von 48 Stunden über die Faeces ausgeschieden.

Halbwertszeit Die biologische Halbwertszeit im Myokard beträgt in Ruhe und unter Belastung ungefähr 7 Stunden. Die tatsächliche Halbwertszeit (die die biologische und physikalische Halbwertszeit beinhaltet) beträgt annähernd 3 Stunden.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität, und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Effekte in präklinischen Studien wurden nur nach Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen humantherapeutischen Exposition lagen. Die Relevanz für den Menschen wird als gering bewertet.

Nebenwirkungen, die nicht in klinischen Studien beobachtet wurden, aber bei Tieren nach Exposition im humantherapeutischen Bereich auftraten und als möglicherweise relevant für die klinische Anwendung zu bewerten sind, waren wie folgt : Pathologische Untersuchungen während präklinischer Studien offenbarten keine pathologischen Organschäden der Labortiere. In der relevanten Literatur wurde nichts zur Mutagenität, Teratogenität oder Kanzerogenität des Arzneimittels berichtet.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Zinn(II)-chlorid-Dihydrat

Natriumdiphosphat 10 H2O

Cysteinhydrochlorid-Monohydrat

Glycin

Natriumchlorid



FS 6.2 Inkompatibilitäten


Die Markierungsreaktion unter Verwendung von Natrium(99mTc)pertechnetatInjektionslösung ist abhänging von Anteil Zinn in reduzierter Form. Daher ist es nicht gestattet Natrium(99mTc)pertechnetatInjektionslösung, die oxidierende Substanzen enthält zu verwenden.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


30 Monate

Das radioaktive markierte Arzneimittel muss innerhalb von 8 Stunden nach Rekonstitution mit Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung verwendet werden.


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25°C lagern

Nach Rekonstitution von Medi-MIBI 500 Mikrogramm mit Natrium(99mTc)pertechnetat:

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Die Lagerung des radioaktiv markierten Arzneimittels muss unter Berücksichtigung nationaler Vorschriften für radioaktive Materialien erfolgen.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


8 ml, farblose, Typ I Borosilikatglass-Durchstechflaschen, mit Chlorbutylgummistopfen und einer Plastik-Aluminium-Bördelkappe (Polypropylen-Aluminium-Verschluss) mit vorbereitetem Aufreißclip verschlossen.

1 Packung enthält 6 Durchstechflaschen


Klinikpackungen:

Bündelpackung bestehend aus 2 Packungen mit 6 Durchstechflaschen

Bündelpackung bestehend aus 4 Packungen mit 6 Durchstechflaschen


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen für radioaktives Material zu entsorgen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


RADIOPHARMACY Laboratory Ltd.

H-1224 Budapest

Fodor u. 104

Ungarn

Telefon: +36-1-225-1984

Fax: +36-1-225-1985

e-mail: info@radiopharmacy-laboratory.eu


F5 8. Zulassungsnummer


68779.00.00


F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]


F10 10. Stand der Information


...


11. Dosimetrie


Technetium-99m zerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von 6 Stunden zu Technetium-99, das aufgrund seiner langen Halbwertszeit als quasi stabil zu betrachten ist.

Die unten aufgeführten Daten sind aus ICRP 80 und wurden unter folgenden Annahmen berechnet: Nach intravenöser Injektion erfolgt eine schnelle Verteilung aus dem Blut und findet sich hauptsächlich im Muskelgewebe (einschließlich Herz), Leber, Nieren und ein geringerer Anteil im den Speicheldrüsen und der Schilddrüse.

Wenn die Substanz in Verbindung mit einem Belastungstest injiziert wird, erfolgt eine vermehrte Aufnahme in Organe und Gewebe. Die Substanz wird über die Leber und die Nieren im Mengenverhältnis 75% und entsprechend 25%.


Organ

Absorbierte Strahlendosis pro verabreichter Aktivität [mGy/MBq]

(Ruhe)


Erwachsene

15-Jährige

10-Jährige

5-Jährige

1-Jährige

Nebennieren

Blasenwand

Knochenoberfläche

Gehirn

Brust

Gallenblase

Magen-Darm-Trakt:


Magen

Dünndarm

Kolon

ULI

LLI

Herz

Nieren

Leber

Lungen

Muskeln

Oesophagus

Ovarien

Pankreas

Knochenmark

Speicheldrüsen

Haut

Milz

Testes

Thymus

Schilddrüse

Uterus

Sonstige Organe


Effektive Dosis

[mSv/MBq]

0,0075

0,011

0,0082

0,0052

0,0038

0,039


0,0065

0,015

0,024

0,027

0,019

0,063

0,036

0,011

0,0046

0,0029

0,0041

0,0091

0,0077

0,0055

0,014

0,031

0,0065

0,0038

0,0041

0,0053

0,0078

0,0031


0,0090

0,0099

0,014

0,010

0,0071

0,0053

0,045


0,0090

0,018

0,031

0,035

0,025

0,0082

0,043

0,014

0,0064

0,0037

0,0057

0,012

0,010

0,0071

0,017

0,0041

0,0086

0,0050

0,0057

0,0079

0,010

0,0039


0,012

0,015

0,019

0,016

0,011

0,0071

0,058


0,015

0,029

0,050

0,057

0,041

0,012

0,059

0,021

0,0097

0,0054

0,0086

0,018

0,016

0,011

0,022

0,0064

0,014

0,0075

0,0086

0,012

0,015

0,0060


0,018

0,022

0,023

0,021

0,016

0,011

0,010


0,021

0,045

0,079

0,089

0,065

0,018

0,085

0,030

0,014

0,0076

0,013

0,025

0,024

0,030

0,015

0,0098

0,020

0,011

0,013

0,024

0,022

0,0088


0,028

0,038

0,041

0,038

0,027

0,020

0,32


0,035

0,080

0,015

0,17

0,12

0,023

0,045

0,039

0,044

0,026

0,019

0,034

0,021

0,023

0,045

0,038

0,034

0,021

0,023

0,045

0,038

0,016


0,053



Organ

Absorbierte Strahlendosis pro verabreichter Aktivität [mGy/MBq]

(Belastung)


Erwachsene

15-Jährige

10-Jährige

5-Jährige

1-Jährige

Nebennieren

Blasenwand

Knochenoberfläche

Gehirn

Brust

Gallenblase

Magen-Darm-Trakt:


Magen

Dünndarm

Kolon

ULI

LLI


Herz

Nieren

Leber

Lungen

Muskeln


Oesophagus

Ovarien

Pankreas

Knochenmark

Speicheldrüsen

Haut


Milz

Testes

Thymus

Schilddrüse

Uterus


Sonstige Organe


Effektive Dosis

[mSv/MBq]

0,0066

0,0098

0,0078

0,0044

0,0034

0,033


0,0059

0,012

0,019

0,022

0,016


0,0072

0,026

0,0092

0,0044

0,0032


0,0040

0,0081

0,0069

0,0050

0,0092

0,0029


0,0058

0,0037

0,0040

0,0044

0,0072


0,0033


0,0079

0,0087

0,013

0,0097

0,0060

0,0047

0,038


0,0081

0,015

0,025

0,028

0,021


0,0094

0,032

0,012

0,0060

0,0041


0,0055

0,011

0,0091

0,0064

0,011

0,0037


0,0076

0,0048

0,0055

0,0064

0,0093


0,0043


0,010

0,013

0,017

0,014

0,0093

0,0062

0,049


0,013

0,024

0,041

0,046

0,034


0,010

0,044

0,018

0,0087

0,0060


0,0080

0,015

0,014

0,0095

0,0015

0,0058


0,012

0,0071

0,0080

0,0099

0,014


0,0064


0,016

0,019

0,021

0,020

0,014

0,0097

0,086


0,019

0,037

0,064

0,072

0,053


0,021

0,063

0,025

0,013

0,0090


0,012

0,023

0,021

0,013

0,0020

0,0090


0,017

0,011

0,012

0,019

0,020


0,0098


0,023

0,033

0,038

0,036

0,023

0,018

0,26


0,032

0,066

0,12

0,13

0,099


0,035

0,11

0,044

0,023

0,017


0,023

0,040

0,035

0,023

0,029

0,017


0,030

0,020

0,023

0,035

0,035


0,018


0,045




Bei einer applizierten Aktivität von (maximal empfohlen) 2000 MBq (99mTc)Technetium-Sestamibi beträgt die effektive Dosis für den Erwachsenen (70 kg) 18 mSv in Ruhe und 15,8 mSv bei Belastung.


12. Anweisungen zur Zubereitung von radioaktiven Arzneimitteln


Der Inhalt der Durchstechflasche vor Zubereitung ist nicht radioaktiv. Nach Zugabe von Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung muss eine geeignete Abschirmung der erhaltenen Zubereitung sichergestellt werden.

Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln stellt ein Risiko für andere Personen durch die externe Strahlenbelastung sowie durch die Kontamination von verschüttetem Urin, Erbrechen, etc. dar. Vorkehrungen zum Strahlenschutz müssen entsprechend den nationalen Anforderungen getroffen werden. Die Zubereitung enthält kein bakteriostatisches Konservierungsmittel.

(99mTc)Technetium-Sestamibi ist innerhalb von acht (8) Stunden nach Rekonstitution zu verwenden. Die Durchstechflasche wird mit maximal 15 GBq sauerstofffreier Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung rekonstituiert. Wie jedes Arzneimittel darf es nicht verwendet werden, wenn bei der Herstellung des Arzneimittels die Integrität der Durchstechflasche zu irgendeinem Zeitpunkt nicht gewährleistet ist.


Nur Eluat von einem Technetium-99m Generator verwenden, der innerhalb der letzten 24 Stunden eluiert wurde. Nur Eluat verwenden, das weniger als 2 Stunden vor der Rekonstitution gewonnen wurde.


Die Markierung des Kits sollte entweder gemäß Methode A oder Methode B erfolgen.


Anleitungen zur Herstellung von (99mTc)Technetium-Sestamibi

A Verfahren mittels Kochen:


Die Zubereitung von (99mTc)Technetium-Sestamibi aus dem Medi-MIBI 500 Mikrogramm Kit erfolgt aseptisch nach folgender Methode:


Während der Zubereitung müssen wasserfeste Handschuhe getragen werden. Die Plastikkappe wird von der Durchstechflasche entfernt und die Oberfläche der Durchstechflasche wird durch Abreiben mit Alkohol desinfiziert.

Die Durchstechflasche wird in einen geeigneten Abschirmschutzbehälter gesetzt, mit Datum und Uhrzeit der Zubereitung, Volumen und Aktivität beschriftet.

Mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze wird ca. 1-5 ml oxidantienfreie, sterile und pyrogenfreie Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung - max. 15 GBq (555 mCi) aufgezogen.

Aseptisch wird Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung der Durchstechflasche im Abschirmschutzbehälter zugefügt. Ohne die Nadel wieder herauszuziehen, wird zum Druckausgleich ein gleiches Volumen Luft entnommen.

Die Durchstechflasche wird mittels 5 – 10 schneller Auf- und Abwärtsbewegungen kräftig geschüttelt.

Die Durchstechflasche wird aufrecht für 10 Minuten in ein geeignetes abgeschirmtes kochendes Wasserbad gestellt. Die Zeit für die 10 Minuten wird genommen, sobald das Wasser anfängt zu kochen.

Hinweis: Während des Erhitzens muss die Durchstechflasche aufrecht stehen. Ein Wasserbad verwenden, bei dem der Stopfen aus dem Wasser herausragt.

Die abgeschirmte Durchstechflasche wird aus dem Wasserbad genommen und für 15 Minuten zum Abkühlen stehen gelassen.


Vor der Anwendung visuell auf Partikelfreiheit und Verfärbungen prüfen.

Unter aseptischen Bedingungen wird mit einer abgeschirmten Spritze Lösung entnommen. Die Lösung innerhalb von acht (8) Stunden nach Zubereitung verwenden.

Die radiochemische Reinheit muss vor der Verabreichung nach der radio-dünnschichtchromatographischen Methode oder der Extraktion mittels eines organischen Lösungsmittels, wie nachfolgend beschrieben, geprüft werden.


Hinweis: Die Gefahr des Zerbrechens oder einer signifikanten Kontamination besteht immer, wenn Durchstechflaschen mit radioaktivem Material erhitzt werden.


Methode “B“ Verfahren mittels trockenem Erhitzen


Die Zubereitung von (99mTc)Technetium-Sestamibi aus dem Medi-MIBI 500 Mikrogramm Kit erfolgt aseptisch nach folgender Methode:


Anweisungen zur Herstellung von (99mTc)Technetium-Sestamibi


Methode “B” – Verfahren mittels trockenem Erhitzen


Während der Zubereitung müssen wasserfeste Handschuhe getragen werden. Die Plastikkappe wird von der Durchstechflasche entfernt und die Oberfläche der Durchstechflasche wird durch Abreiben mit Alkohol desinfiziert.

Die Durchstechflasche wird in einen geeigneten Abschirmschutzbehälter gesetzt, mit Datum und Uhrzeit der Zubereitung, Volumen und Aktivität beschriftet.

Mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze wird ca. 1-5 ml oxidantienfreie, sterile und pyrogenfreie Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung - max. 15 GBq (555 mCi) aufgezogen.

Aseptisch wird Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung der Durchstechflasche im Abschirmschutzbehälter zugefügt. Ohne die Nadel wieder herauszuziehen, wird zum Druckausgleich ein gleiches Volumen Luft entnommen.

Die Durchstechflasche wird mittels 5 – 10 schneller Auf- und Abwärtsbewegungen kräftig geschüttelt.

Die Durchstechflasche in den Heizblock stellen. Mit einem leichten Druck nach unten sicherstellen, dass das Durchstechflasche sicher im Heizblock steht.

Den Knopf drücken um das Heizprogramm zu starten. Nach 10-minütigem Kochen die Durchstechflasche unter geeigneter Abschirmung auf Raumtemperatur abkühlen lassen.

Vor der Anwendung visuell unter Verwendung eines Vergrößerungsglases auf Partikelfreiheit und Verfärbungen prüfen.

Unter aseptischen Bedingungen wird mit einer abgeschirmten Spritze Lösung entnommen. Die Lösung innerhalb von acht (8) Stunden nach Zubereitung verwenden.

Die radiochemische Reinheit muss vor der Verabreichung nach der radio-dünnschichtchromatographischen Methode oder der Extraktion mittels eines organischen Lösungsmittels, wie nachfolgend beschrieben, geprüft werden.

Nach Rekonstitution ist das markierte Medi-MIBI 500 Mikrogramm unter 25°C und vor Licht geschützt aufzubewahren.


Hinweis: Die Zubereitung nicht verwenden, wenn die radiochemische Reinheit weniger als 94 %beträgt.


Nach Rekonstitution sind das Behältnis und nicht verwendetes Arzneimittel entsprechend den nationalen Anforderungen für radioaktives Material zu entsorgen.


Radio-DC Methode zur quantitativen Bestimmung von (99mTc)Technetium-Sestamibi


1. Material


1.1 Baker-Flex-Aluminiumoxidplatten, # 1 B-F, vorgeschnitten auf 2,5 cm x 7,5 cm.

1.2 Ethanol > 95 %

1.3 Capintec, oder ein gleichwertiges Instrument zur Radioaktivitätsmessung im Bereich von 0,01MBq - 15 GBq. Der Wert für die Auflösung beträgt 0,001 MBq.

1.4 1 ml Spritze mit Nadel der Größe 22-26 G.

1.5 DC-Wanne mit Deckel (ca. 100 ml Becherglas verschlossen mit Parafilm® ist ausreichend).


2. Methode


2.1 Das Ethanol wird bis zu einer Höhe von 3-4 mm in die DC-Wanne (Becherglas) eingefüllt und diese daraufhin mit Parafilm® verschlossen. Anschließend wird die verschlossene DC-Wanne ca. 10 Minuten beiseite gestellt, um zu erreichen, dass eine Kammersättigung eintritt.

2.2 Mit Hilfe einer Spritze mit 22-26 G Nadel wird ein Tropfen Ethanol auf die Startlinie (1,5 cm) der Aluminiumoxid DC-Platte aufgebracht. Achten Sie darauf dass der Tropfen nicht eintrocknet.

2.3 Auf den Ethanoltropfen wird jetzt ein Tropfen der (99mTc)Technetium- Sestamibi Injektionslösung aufgebracht. Nach diesem Vorgang wird der mit (99mTc)Technetium-Sestamibi Injektionslösung versetzte Ethanoltropfen ohne Erhitzen getrocknet.

2.4 Über eine Distanz von 5 cm wird die Platte entwickelt.

2.5 Die Platte wird in einem Abstand von 4 cm vom Boden geschnitten und jeder Teil einer Radioaktivitätsmessung unterzogen.


2.6 Die radiochemische Reinheit (in %) wird wie folgt berechnet:


Aktivität des oberen Teils

% (99mTc)Technetium-Sestamibi = ------------------------------------------ x 100

Aktivität beider Teile


2.7 Die radiochemische Reinheit muss 94 % (99mTc)Technetium- Sestamibi betragen, ansonsten ist die Zubereitung zu verwerfen..


II Extraktion mittels eines organischen Lösungsmittels


Materialien und Ausstattung


1. Natriumchlorid Lösung

2. Chloroform

3. Vortex Mixer

3. Capintec, oder ein gleichwertiges Instrument zur Radioaktivitätsmessung im Bereich von 0,01MBq - 15 GBq. Der Wert für die Auflösung beträgt 0,001 MBq.


Verfahren


0,1 ml der markierten Zubereitung in ein Fläschchengeben, die 3 ml Chloroform und 2,9 ml Natriumchloridlösung enthält.

Das Fläschchen schließen, mittels eines Vortex Mixers 1 Minute mischen, danach warten bis sich die Phasen getrennt haben (1-2 Minuten).

Die obere Schicht (Kochsalzlösung) in ein anderes Fläschchen geben und die Aktivität von beiden Phasen (Fläschchen mit Kochsalzlösung und Fläschchen mit Chloroform) mit einem Gerät zur Aktivitätsmessung einzeln messen. Das lipophile (99mTc)-MIBI ist in der Chloroformphase und die Verunreinigungen finden sich in der Kochsalzlösung.

Berechnung


Berechnung des Prozentanteils von( 99mTc)-Medi-MIBI:


Aktivität der Chloroformphase

% des lipophilen (99mTc)-Medi-MIBI= -----------------------------------------------x100

Gesamtaktivität von beiden Phasen


Der Prozentsatz der radiochemischen Reinheit darf nicht weniger als 94 % innerhalb von 8 Stunden betragen.



F11 13. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig




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