Medronsäure Draximage 10 Mg Kit Für Ein Radioaktives Arzneimittel
Medronsäure DRAXIMAGE 10 mg, kit für ein radioaktives Arzneimittel
NL/H/0962/001/IB/015
ModulI
–Verwaltungsinformationen
ZUSAMMENFASSUNGDER MERKMALEDESARZNEIMITTELS
1.BEZEICHNUNGDESARZNEIMITTELS
MedronsäureDRAXIMAGE 10 mg,Kit fürein radioaktives Arzneimittel
2.QUALITATIVEUNDQUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG
JedeDurchstechflascheenthält 10 mgMedronsäure. Das Radioisotop ist nichtBestandteil des Kits.
VollständigeAuflistung dersonstigen BestandteilesieheAbschnitt 6.1.
3.DARREICHUNGSFORM
Kit fürein radioaktivesArzneimittel.
Zur Rekonstitution mit Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung (nicht im Kit enthalten).
Das Arzneimittel ist ein weißer,gefriergetrockneterKlumpen, derzu Pulverzerfällt.
4.KLINISCHEANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.
NachRekonstitutionmitNatrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung wirddas ArzneimittelbeiErwachsenenundKinderninderKnochenszintigrafiezurDarstellung von Bereichen veränderterOsteogeneseeingesetzt, dieeinhergehen mit:
Neoplasmen:
• Bestimmungdes Tumorstadiums bei Osteosarkom
• Nachweis und Beobachtungvon Knochenmetastasen
Nicht-neoplastischeLäsionen:
• Als Zusatzuntersuchungin derBeurteilung:
• Osteomyelitis
• AvaskuläreNekrose
• Morbus Paget
• Ermüdungsfrakturen, Tibiakantensyndrom
• Screening bei gelockerten oder entzündeten Gelenkprothesen, nachdem eine konventionelleRöntgenaufnahmeerstellt wurde, dienicht eindeutigist
• Morbus Sudeck
• Vitalität von
Knochenersatz
ModulI
–Verwaltungsinformationen
ImFalle einerpositivenKnochenszintigrafie könnenweitere Untersuchungenerforderlich sein,umdasRisikofalschpositiver Ergebnissezuverringern,daBereiche veränderter Osteogenesezwarmit hoherSensitivität, abergeringerSpezifität erfasst werden.
4.2 Dosierung undArtderAnwendung
Dosierung
Erwachsene: Die optimale Aktivitätder (99mTc)Technetium-Medronat-Injektionwurde nicht systematisch untersucht. DieinjizierteAktivität kann jenachPatient sowie bildgebendem Verfahrenund System variieren.
DiedurchschnittlicheperintravenöserEinzelinjektionverabreichteAktivitätbeträgt500
MBq(300–740MBq),gemäßEANM-Empfehlung 2003.Ggf.könnenandereAktivitäten gerechtfertigt sein. Gemäß Empfehlungen der Gesellschaft für Nuklearmedizin, SNM
2003, ist bei deutlich adipösen erwachsenen Patienten ggf. eine Aktivität von 11–13
MBq/kg Körpergewichterforderlich.
Neugeborene,Kleinkinder,Kinder undJugendliche:Die optimale Aktivitätbei pädiatrischen Patienten wurde nicht systematisch untersucht. Eine Anwendung bei KindernundJugendlichenmusssorgfältig überdachtwerdenundvonderklinischen NotwendigkeitsowiedemRisiko-Nutzen-Verhältnisin dieserPatientengruppeabhängig gemachtwerden.Die zuverabreichende AktivitätbeiKindernundJugendlichenkannauf GrundlagedesKörpergewichts gemäß folgenderTabelleberechnet werden:
Bruchteilder zuverabreichendenErwachsenen-AktivitätbeiKindern
(nachEmpfehlungender ArbeitsgruppePädiatrieder EANM)
Körpergewicht |
% verabreichter Erwachsenen- Aktivität |
Gewicht |
% verabreichter Erwachsenen- Aktivität |
Körpergewicht |
% verabreichter Erwachsenen- Aktivität |
3 kg |
10% |
22 kg |
50% |
42 kg |
78% |
4 kg |
14% |
24 kg |
53% |
44 kg |
80% |
6 kg |
19% |
26 kg |
56% |
46 kg |
82% |
8 kg |
23% |
28 kg |
58% |
48 kg |
85% |
10 kg |
27% |
30 kg |
62% |
50 kg |
88% |
12 kg |
32% |
32 kg |
65% |
52-54 kg |
90% |
14 kg |
36% |
34 kg |
68% |
56-58 kg |
92% |
16 kg |
40% |
36 kg |
71% |
60-62 kg |
96% |
18 kg |
44% |
38 kg |
73% |
64-66 kg |
98% |
20 kg |
46% |
40 kg |
76% |
68 kg |
99% |
ZurErstellung vonBilderninausreichenderQualitätistbeiKinderneineMinimalaktivität von 20 bis 40 MBq erforderlich.
Patientenab65Jahre:EineeventuelleAnpassung derDosisbeigeriatrischenPatienten wurde nichtsystematischuntersucht.BeiälterenPatientenkönneneine eingeschränkte Nierenfunktion(sieheunten)undverminderteOsteogenesedieAufnahme,Verteilung oder Ausscheidungvon (99mTc)Technetium-Medronat-Injektionslösungbeeinträchtigen.
PatientenmiteingeschränkterNierenfunktion:Diezu verabreichendeAktivität
muss
sorgfältig
überdachtwerden,dabeidieserPatientengruppeeineerhöhteStrahlenexposition
ModulI
–Verwaltungsinformationen
möglich ist. Eine eventuell erforderliche Anpassung der Dosis bei Patienten mit eingeschränkterNierenfunktion wurdenicht systematisch untersucht.
PatientenmiteingeschränkterLeberfunktion: EineeventuellerforderlicheAnpassung derDosisbeiPatienten mit eingeschränkterLeberfunktionwurdenichtsystematisch untersucht.Da (99mTc)Technetium-Medronatnahezuausschließlichüber dieNieren ausgeschiedenwird,istnichtzuerwarten,dasseine eingeschränkteLeberfunktioneine Anpassungderzu verabreichendenAktivität erfordert.
Art derAnwendung
Dieses Arzneimittel muss vorderAnwendungrekonstituiert werden. Dieses Arzneimittel darfausschließlich intravenösinjiziert werden. ZurVorbereitungdes Patienten sieheAbschnitt 4.4.
HinweisezurRekonstitution des Arzneimittels vorderAnwendungsieheAbschnitt 12.
Aufgrund möglicher Gewebeverletzungen ist eine extravasale Injektion dieses radioaktiven Arzneimittels unbedingt zu vermeiden.
Bilderfassung
Bilderfassungsparameterund-verfahrenhängenvonderklinischenFragestellung undden zur Verfügung stehenden Systemenab.DeroptimaleZeitpunktderBilderfassung nach Verabreichung des radioaktiven Arzneimittels wurde nicht systematisch untersucht. Bereits kurznach derInjektion kann (bei dersogenannten 3-Phasen-Szintigrafie)das Szintigramm aufabnormalen Bluteinstrom in den interessierendenSkelettbereich untersuchtwerden.Eineeventuellstattfindendebeschleunigte Aufnahme(Uptake) indie Knochensubstanzkannbereitswenige Minutenspäter nachgewiesenwerden.Gewöhnlich erfolgt dieBilderfassung 2 bis 5 Stunden nachInjektion der(99mTc)Technetium-Medronat- Lösung.Spätaufnahmen(6bis24Stunden) weiseneinbesseresKnochen-Weichteil- VerhältnisaufundermöglichensoeinebessereBewertung desBeckens,fallsdie Routineaufnahmen 2 bis5 Stunden nach derInjektion durch dieBlasenaktivität beeinträchtigtwaren.Spätaufnahmennach6bis24Stundenkönneninsbesondere bei PatientenmitNiereninsuffizienzoder peripherenKreislaufstörungensowie Patientenmit Harnstauungvon Vorteil sein.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeitgegenden Wirkstoffodereinen der inAbschnitt6.1genannten sonstigenBestandteileodereinenderBestandteile desmarkiertenradioaktiven Arzneimittels.
4.4 BesondereWarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmenfürdieAnwendung
Osteomyelitis:
ZusätzlichzuanderenbildgebendendiagnostischenUntersuchungenisteinsorgfältiger
AbgleichmitdenErgebnissenderkörperlichenUntersuchung
desPatientenobligatorisch. Die Spezifität
der Knochenszintigrafie nimmt zu, wenn der
Bereich
mit erhöhter
ModulI
–Verwaltungsinformationen
osteoblastischer/osteogener AktivitätauchdenpositivenBefundender körperlichen Untersuchung entspricht,insbesondere,wenndiesmiteinerEntzündung korreliert (Schmerzen,Rötung,Schwellung).DieSpezifitätlässtsichdurchEinbeziehung der Laborbefunde weiter verbessern,d.h.,erhöhteLeukozytenkonzentration,erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit(BSG)odererhöhtes C-reaktives Protein (CRP). Wenn die klinische FragestellungOsteomyelitisoderInfektionlautet,wirdaußerdemdringend empfohlen,eine Dreiphasenknochenszintigrafie(AufnahmeninderPerfusionsphase, Blutpoolphase undKnochenphase) durchzuführen,die imVergleichzudenüblichen Aufnahmen während derKnochenphaseeinebessereSensitivität und Spezifität aufweist.
Screening bei gelockertenoderentzündetenProthesen:
Vor der Indikation für eine Knochenszintigrafie muss eine enge Korrelation des
SchmerzverlaufsdesPatienten,der körperlichenUntersuchungunddemZeitpunktder Operationsichergestelltsein.InderdirektenpostoperativenPhasebiszu mehrereMonate nachdemEingriff istbeider Diagnose einergelockertenoderentzündetenProthese Vorsichtgeboten.WiebeiallenKnochenszintigrafien,diezurFeststellung von Entzündungen oderOsteomyelitisdurchgeführtwerden,isteine Dreiphasenknochenszintigrafiedringend angeraten.
Nachweis undBeobachtung vonKnochenmetastasen:
DerklinischeVerlaufunddiePatientenanamnesemüssenkorrelieren.Esistbekannt,dass
dieSensitivitätfürosteogene/osteoblastischeAktivitäthochist, währenddieSpezifitätfür die Diagnose einer bestimmtenErkrankunggeringer ist,wennkeine korrelierenden Informationenüber denPatientenoderBefundeanderer diagnostischer oder körperlicher Untersuchungenvorliegen.AberimFalleeinespositivenSzintigrammsistdieSpezifität fürdiegenerelleosteoblastischeAktivität mit derSensitivität vergleichbar.
Die Einzelphoton-Knochenszintigrafie isteine hochsensitive diagnostische Methode zur Beurteilung vonKnochenmetastasen,liefertaberauchkeineabsolutsicherenErgebnisse. Ein negatives Untersuchungsergebnis in Abwesenheit klinischer Symptome wie SchmerzenoderandererRöntgen- oder CT-Befunde istmitsehr hoherWahrscheinlichkeit tatsächlichnegativ.AberimFallefokussierter,nichtarthritischer Knochenschmerzensind weiterepositiveBefundederBildgebung (lytischeodersklerotischeKnochenveränderung oderPET mit entsprechendem Radiopharmakon,wenn verfügbar)hilfreich.
HINWEIS:FüreineKnochen-PET mit 18F-Natriumfluoridgelten diegleichen Einschränkungen bei Läsionen mit osteoklastischer Dominanz, und auch die ÜberlegungenzurSpezifität sind bei dieserTechnik angebracht.
ImZeitraumnacheinerStrahlentherapie,der
insbesondere nachonkologischenTherapien mehrereMonatelang seinkann,istbeieinerKnochenszintigrafieVorsichtgeboten.In diesemZeitraummusseineerhöhteIntensitätinvorhandenenLäsionennichtunbedingt aufeinenKrankheitsfortschrittodereinefehlgeschlageneTherapiehindeuten,sondern kanneine SchubreaktionaufgrundeineserwünschtenosteoblastischenReparaturprozesses nacherfolgreicherBehandlung darstellen.Esistempfehlenswert,nichtnuraufgrundeiner erhöhtenIntensitätimSzintigrammvoneinerVerschlimmerungderKnochenmetastasen
auszugehen,
sondern dies
mit klinischen
Befunden zu korrelieren und eine weitere
ModulI
–Verwaltungsinformationen
Knochenszintigrafie–entwedereineSzintigrafiemitMethylendisphosphonatoderein
18F-Natriumfluorid-PET –durchzuführen.Wennallerdingsunter denobengeschilderten Umständenzusätzliche neue Knochenläsionenfestzustellensind,istdieseinArgumentfür einFortschreitenderKnochenmetastasen.Abersolche Hinweise aufKrankheitsfortschritt (neueLäsionen)könnenauchinFällenderBesserung auftreten,wenneinefokussierte Bestrahlung einzelnerLäsionen stattgefunden hat.
Risiko von Überempfindlichkeitsreaktionen undanaphylaktischem Schock.
BeiAuftreteneinerÜberempfindlichkeitsreaktionistdieAnwendung desArzneimittels umgehendabzubrechenund,fallserforderlich,eineintravenöseBehandlungeinzuleiten. DaimNotfalleinesofortigeBehandlung erforderlichist,müssenallenotwendigen ArzneimittelundmedizinischenSysteme wieTrachealtubusundBeatmungsgerätund Personal aufAbrufzurVerfügungstehen.
IndividuelleNutzen-Risiko-Abwägung:
BeijedemPatientenmussStrahlenexposition durchdenwahrscheinlichenNutzenzu rechtfertigensein.Dabeimussdie AktivitätinjedemFallsogewähltwerden,dassdie resultierendeStrahlendosissogering wiemöglichist,aberdennochdiediagnostische Bildgebungermöglicht.
EingeschränkteNieren-/Leberfunktion
Die zu verabreichende Aktivität muss sorgfältig überdacht werden, da bei dieser
PatientengruppeeineerhöhteStrahlenexpositionmöglich ist.
Kinderund Jugendliche
InformationenüberdenEinsatzbeiKindernundJugendlichensieheAbschnitt4.2oder
5.1.Esistzuberücksichtigen,dassdieeffektiveDosisproMBqbeiKindernhöheristals bei Erwachsenen(sieheAbschnitt 11).
Bei Knochen im Wachstumsalter ist die relativ höhere Strahlenbelastung der
Wachstumsfugen besonders zu berücksichtigen.
VorbereitungdesPatienten
VorderUntersuchungistaufausreichendeHydrationdesPatientenzuachten.Inden erstenStundennachderUntersuchung solltederPatientzurReduzierung der Strahlenbelastungmöglichst häufigdieBlaseleeren.
DiePatientensolltenermutigtwerden,vielzutrinkenundsooft wiemöglichWasserzu lassen,umdieStrahlenbelastung derBlasezuverringern,insbesonderenachhohen Aktivitäten,beispielsweiseimRahmen einerradioaktivenTherapie.Patienten mit ProblemenbeiderBlasenentleerung solltenacheinerVerabreichung vonhoherAktivität ein Blasenkathetergelegtwerden.
Umeine AnreicherungdesTracersinder Muskulatur zuvermeiden,solltengrößere AnstrengungenunmittelbarnachderInjektionundbisnachderErstellung eines zufriedenstellenden Szintigramms unterbleiben.
NachderUntersuchung
DerengeKontakt zu Kleinkindern und Schwangeren
muss eingeschränktwerden.
ModulI
–Verwaltungsinformationen
Vorsichtsmaßnahmen bzgl. derUmweltgefahren sieheAbschnitt 6.6.
4.5 WechselwirkungenmitanderenArzneimittelnundsonstigeWechselwirkungen
EswurdenmöglicheWechselwirkungenbeschrieben.BeiEinnahme eisenhaltiger Verbindungen,akuterAnwendung vonDiphosphonaten,verschiedenenZytostatikaund Immunsuppressiva, aluminiumhaltigen Antazida, Röntgenkontrastmitteln, Antibiotika, Entzündungshemmern,Kalziumgluconat-InjektionenoderHeparin-Kalziumund γ- AminocapronsäurewurdeeineerhöhteAnreicherung desRadiotracersaußerhalbder Knochen beobachtet.
Da Etidronat die Aufnahme von Medronat in den Knochen hemmt, sollte eine
KnochenszintigrafieentwedervorderAnwendungvonEtidronatoderfrühestens2bis4
Wochen nach Anwendungdurchgeführt werden.
Kinderund Jugendliche
Studien zurErfassungvon Wechselwirkungen wurden nurbei Erwachsenen durchgeführt.
4.6 Fertilität, SchwangerschaftundStillzeit
GebärfähigeFrauen
BeigebärfähigenFrauenistvor derAnwendungradioaktiver Arzneimitteleine Schwangerschaftgrundsätzlichauszuschließen.BeiFrauenmitverspäteterMenstruation isteine Schwangerschaftanzunehmen,bisdasGegenteilbewiesenist.Wenndie Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht (Periode ausgeblieben oder sehr unregelmäßig),sindalternative Untersuchungsmethoden,die auf ionisierende Strahlung verzichten, in Betracht zu ziehen.
Schwangerschaft
UntersuchungenmitRadionuklidenanSchwangerenführenzwangsläufig zueiner Strahlenbelastung desFötus.SolcheUntersuchungensolltenwährendeiner Schwangerschaftnurdurchgeführtwerden,wennsiezwingenderforderlichsindundder zu erwartendeNutzen das Risiko fürMutterund Fötus übersteigt.
Basierendauf veröffentlichtenStudienführtdieInjektionvon500MBq (99mTc)Technetium-MedronatbeiPatientinnenmitnormalemUptake zueinerAufnahme von3,15mGy imUterus.BeiPatientinnenmithohemKnochenuptakeund/oderstark beeinträchtigterNierenfunktionverringertsichdiese Dosisauf1,45mGy.Veröffentlichte Berichte über Untersuchungen bei schwangeren Patientinnen nannten eine
Strahlenbelastung desFötusvon2,6bis4,6µGy/MBq(1,3bis2,3mGy/500MBq). Dennochwirdvoneiner AnwendungvonMedronsäureDRAXIMAGEwährendder Schwangerschaftabgeraten,esseidenn,einesolcheUntersuchung istzwingend erforderlich.
Stillzeit
ModulI
–Verwaltungsinformationen
ImHinblickaufdenAktivitätsübertrittindie MuttermilchistvorAnwendungeines radioaktivenArzneimittelsbeieinerstillendenMutterzuprüfen,obdie Untersuchungauf einen angemessenenZeitpunktnach demAbstillen verschobenwerden kann bzw. ob das optimaleradioaktiveArzneimittel fürdieseUntersuchung gewählt wurde.
Ist dieAnwendung einesradioaktiven Arzneimittels unerlässlich, sollteeineStillpausevon
12 Stunden eingelegt und dieabgepumpteMuttermilch entsorgt werden.
DerengeKontakt zu Kleinkindern muss in diesem Zeitraum eingeschränkt werden.
4.7 AuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienenvon
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienenvon Maschinen durchgeführt.
4.8 Nebenwirkungen
DiefolgendeTabellegibt an, wiedieHäufigkeiten in diesem Abschnitt definiert sind:
Sehr häufig (≥ 1/10) |
Häufig ( ≥ 1/100 bis < 1/10) |
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) |
Selten ( ≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) |
Sehr selten (< 1/10.000) |
Erkrankungen desImmunsystems:
Sehrselten:Überempfindlichkeitsreaktionen,Vaskulitis,mitErythemamultiformeeinhergehende
Symptome, lebensbedrohlicheAnaphylaxie, 8bis48 Stunden nach derAnwendung
Erkrankungen desNervensystems:
Sehrselten:Kopfschmerz
Gefäßerkrankungen:
Sehrselten:Blutdruckabfallund Hypotonie-Symptome,kutaneVasodilatation
Erkrankungen derAtemwege, desBrustraums undMediastinums:Sehrselten:Husten
Erkrankungen desGastrointestinaltrakts:Sehrselten:Übelkeit, Erbrechen
Leber-und Gallenerkrankungen:Sehrselten:Ikterus
Erkrankungen derHautund des Unterhautzellgewebes:
Sehrselten:lokalbegrenzterodergeneralisierterHautausschlagmiteinhergehendemJuckreizund
Hautirritationen.GewöhnlichtratendieseReaktionenmehrereStundennachderInjektionaufund
ModulI
–Verwaltungsinformationen
klangen nach bis zu 48 Stunden ab. Die Behandlung mit nicht sedierend wirkenden H1- Antihistaminikawirdempfohlen.
Ödemean den Extremitäten
Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen:Sehrselten:Schüttelfrost,Arthralgie,Myalgien
Erkrankungen derNieren und Harnwege:Sehrselten:Oligurie
Allgemeine Erkrankungenund Beschwerden amVerabreichungsort:Sehrselten:Fieber, Unwohlsein
Andere Beschwerden:
EineExpositionionisierenderStrahlenkannKrebsauslösenundzurEntwicklung von Gendefektenführen.DieStrahlendosisbeieinertherapeutischenExpositionkannzueiner höherenKrebsinzidenzundMutationenführen.Esmuss inallenFällensichergestellt werden,dassdasStrahlenrisikogeringer alsdasKrankheitsrisikoist.Die effektive Dosis beieinemPatientenmiteinemGewichtvon70kg beträgt2,85mSv,wenn dieempfohlene Aktivitätvon500 MBqverabreichtwird.DeswegenistdieWahrscheinlichkeitfürdas Auftreten dieserunerwünschten Ereignissegering.
4.9 Überdosierung
ImFalleeinerÜberdosierung derRadioaktivitätdurch(99mTc)Technetium-Medronat- InjektionslösungsollteeinezuhoheStrahlenexpositiondurchgesteigerteAusscheidung desRadionuklids(forcierte Diurese undhäufigeBlasenentleerungen) reduziertwerden. Hierbei kannes hilfreichsein, dieeffektiveverabreichteDosis zu schätzen.
5.PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN
5.1 PharmakodynamischeEigenschaften
PharmakotherapeutischeGruppe: Radiodiagnostika; Skelett; (99mTc)Technetium- Verbindungen, ATC-Code: V09BA02
PharmakodynamischeWirkungen
BeiAnwendung inüblicherDosiszeigtMedronsäureDRAXIMAGE10mg keineklinisch und/oderanalytisch nachweisbaren pharmakodynamischen Wirkungen.
5.2 PharmakokinetischeEigenschaften
Innerhalb von 3 Minuten nachInjektion von(99mTc)Technetium-Medronatsind
die Aufnahme der AktivitätimWeichteilgewebe sowie eine AnreicherungindenNieren nachweisbar.ImVerlaufderfortschreitendenClearance ausdiesenKompartimentenwird einezunehmendeKonzentrationderAktivitätimSkelettsystembeobachtet,zunächstin
denBereichenderLendenwirbelsäuleunddesBeckens.DieBlut-Clearanceerfolgtin3
ModulI
–Verwaltungsinformationen
Phasen:1-schnellePhase(t1/2=3,5Min.),2–mittelschnellePhase(t1/2=27Min.)und3
–langsamePhase(t1/2 =144Min.).WährendderschnellenPhasegehtdieradioaktive
SubstanzvomBlutkreislaufindasextravasaleSystemüber,währenddermittlerenPhase
erfolgt die Aufnahme im Skelett. Die langsame Phase geht wahrscheinlich mit der
Freigabeder(99mTc)Technetium-Medronat-Verbindungauseinem Proteinkomplexeinher.
Etwa50%derinjizierten Aktivität lagertsich imSkelett ab.EineStundenachInjektion ist diemaximaleAktivitätsanreicherungimKnochenerreicht.DieserWertbleibtnahezu72
Stundenlang konstant.UngebundeneKomplexeimKreislaufwerdenüberdieNieren ausgeschieden.Dortwirdetwa 20MinutennachInjektionderAktivitätshöchstwert gemessen.Beinormaler Nierenfunktionsindnachca.1Stunde etwa 32% der ungebundenenVerbindungenüberdenHarnausgeschiedenworden,nach2Stunden47,5
%undnach6Stunden60%.ImRahmenderempfohlenenAktivitätsdosishatdie Menge derPhosphonatekeinenEinflussaufdenAusscheidungsprozess.DieAusscheidungüber den Darm ist zu vernachlässigen.
Die Konzentration im Knochen ist abhängig von Blutzirkulation und Grad der Osteogenese.BeigesundenPatientenwurdeeineGanzkörperretentionvon31,6±5 % gemessen.BeiPatientenmiteiner beträchtlichenAnzahlvonMetastasen38,2±7%,bei primärem Hyperparathyreoidismus 49 ± 11 %und bei Osteoporose45 %.
5.3 PräklinischeDatenzurSicherheit
Präklinische Effekte beiintravenöserInjektiondesMedronat-Komplexeswurdennur nach Expositionenbeobachtet,die ausreichendüberder maximalenhumantherapeutischen Exposition lagen.DiewiederholteInjektion vonDiphosphonaten in sehrhoher Dosiskann zu Mineralisationsstörungenführen. Mutagenitätsstudien undLangzeitstudien zur Karzinogenesewurden nicht durchgeführt.
6.PHARMAZEUTISCHEANGABEN
6.1 ListedersonstigenBestandteile
4-Aminobenzoesäure Zinn(II)-chlorid-Dihydrat Salzsäure1N (zurpH-Einstellung)
Natriumhydroxid (zurpH-Einstellung)
6.2 Inkompatibilitäten
Fürdie(99mTc)-MarkierungwährendderBildung des(99mTc)methylendisphosphonat- Komplexesisteine Zinn-II-Komponente erforderlich.Oxidverbindungeninder (99mTc)pertechnetat-Lösungkönnen dieReaktionbeeinträchtigen.
ModulI
–Verwaltungsinformationen
DasArzneimitteldarf,außermitdenunterAbschnitt12aufgeführten,nichtmitanderen
Arzneimitteln vermischt werden.
6.3 DauerderHaltbarkeit
2 Jahre
Nach Rekonstitution: 12 Stunden
Nach Rekonstitution: Nicht über25 °Clagern. Nicht im Kühlschrank lagernodereinfrieren.
6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmenfürdieAufbewahrung Gefriergetrocknetes Pulver: Nicht im Kühlschranklagern odereinfrieren. Lagerungsbedingungen des radioaktiv markiertenArzneimittels sieheAbschnitt 6.3. Das Arzneimittel muss unterLuftausschlussgelagert werden.
Die Lagerung von radioaktiven Arzneimitteln muss unter Einhaltung der nationalen
VorschriftenfürradioaktiveMaterialien erfolgen.
6.5 ArtundInhaltdes Behältnisses
EineDurchstechflascheenthält 13,33 mgPulver.
Mehrdosen-Durchstechflasche aus Typ IGlas, 10 ml, mit Butylgummistopfen Typ I. Medronsäure DRAXIMAGE 10 mg ist lieferbar in Kartons à 5, 10, 30, oder 100
Durchstechflaschen.
Es werden möglicherweisenicht allePackungsgrößen in den Verkehrgebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
AllgemeineWarnhinweise
Die unbeabsichtigte oder versehentliche subkutaneInjektionvon(99mTc)Technetium- Medronatistzuvermeiden,da (99mTc)Technetium-Diphosphonatenachweislich perivaskuläreEntzündungen verursachen können.
Diesesradioaktive ArzneimitteldarfnurvonautorisiertenPersonenindafürbestimmten klinischen Einrichtungen entgegengenommen,gehandhabt undangewendet werden. Annahme,Lagerung,Verwendung,TransportundEntsorgung unterliegenden Bestimmungenund/oder denentsprechendenZulassungender zuständigenörtlichen Behörden.
Radioaktive ArzneimittelmüssenvomAnwendersohergestelltwerden,dasssowohldie Strahlenschutzbestimmungenalsauchdie pharmazeutischenQualitätsanforderungen eingehalten werden. GeeigneteaseptischeVorkehrungen müssengetroffenwerden.
DerInhaltderDurchstechflaschenistnurfürdieZubereitung von(99mTc)Technetium-
Medronat-Injektionenzuverwendenunddarf
demPatientenkeinesfallsdirektverabreicht werden, ohnedass
vorherdieZubereitungerfolgt
ist.
ModulI
–Verwaltungsinformationen
HinweisezurRekonstitution des Arzneimittels vorderAnwendungsieheAbschnitt 12. Wenn während der Zubereitung dieses Produkts die Integrität der Durchstechflasche beeinträchtigt wird, darfes nicht benutzt werden.
DieVerabreichungmusssodurchgeführtwerden,dassdasKontaminationsrisikodurch dasArzneimittelunddieStrahlenbelastung fürdenAnwendermöglichstgeringist.Eine geeigneteAbschirmungist unerlässlich.
VorderZubereitung istderInhaltdesKitsnichtradioaktiv.Abernachdemdie Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung hinzugefügtwurde,musseinegeeignete Abschirmungdes rekonstituierten Präparats aufrechterhalten werden.
DieAnwendung vonradioaktivenArzneimitteln stelltein RisikofüranderePersonen durchdieexterneStrahlenbelastung sowiedurchdieKontaminationvon verschüttetem Urin, Erbrochenem,etc.dar. Vorkehrungen zumStrahlenschutzmüssen entsprechend den nationalen Anforderungen getroffenwerden.
DurchdiesesPräparatwerdendie meistenPatienteneiner relativhohenStrahlendosis ausgesetzt.DieVerabreichung vonMedronsäureDRAXIMAGEkannbeträchtliche Umweltgefahren mit sich bringen. Dies kann jenach verabreichterAktivität ein Problem für die direktenAngehörigendesbehandeltenPatientenoder für die Allgemeinbevölkerungsein.
EntsprechenddennationalenAnforderungenmüssenangemessene Vorsichtsmaßnahmen bezüglichder vomPatientenausgehendenAktivitätgetroffenwerden,umeine Kontamination zu vermeiden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu beseitigen.
7.INHABERDERZULASSUNG
DRAXIMAGE (UK)Limited
125 Old Broad Street, 26thfloor, London, EC2N 1AR
Vereinigtes Königreich
DiagnosticImagingLimited (DIL) Elkington Lodge
Welford
NorthamptonshireNN6 6HE VereinigtesKönigreich
8.ZULASSUNGSNUMMER(N)
[Deutschland:] 71243.00.00
ModulI
–Verwaltungsinformationen
9.DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum derErteilungderZulassung: [Deutschland:] 21. April 2008
Datum derletzten VerlängerungderZulassung: 27. November2011
10. STANDDERINFORMATION
03/2013
11. DOSIMETRIE
Technetium(99mTc)wirdmithilfe eines(99Mo/99mTc)-Generatorshergestelltundzerfällt unter Abgabe vonGammastrahlungmiteinermittlerenEnergievon140keVineiner Halbwertszeitvon6,02StundenzuTechnetium(99Tc),dasangesichtsseiner langen Halbwertszeit von 2,13x105 Jahren quasi als stabil angesehen werden kann.
Die effektive Dosis (E) der (99mTc)Technetium-Medronat-Injektionslösung beträgt bei
Frauen0,00619mSv/MBqundbeiMännern0,00475mSv/MBq.DieüblicheAktivitätvon
8MBq/kg fürErwachseneresultiertbeieinererwachsenenFraumit70 kg Körpergewicht ineinereffektivenDosisvon3,5mSv,bei einemerwachsenenMannmit80kg Körpergewicht in einereffektiven Dosis von 3,0mSv.
EffektiveDosisbeiErwachsenen
D (M |
osis Bq/kg) E (mSv/MBq) |
Körpergewicht |
E (mSv) |
Frauen |
8 0.00619 |
70 |
3.47 |
Männer |
8 0.00475 |
80 |
3.04 |
EffektiveDosis(mSv/MBq)
beiKindern
0 |
1 Jahr |
5 Jahre |
10 Jahre |
15 Jahre |
0.0631 |
0.0263 |
0.0142 |
0.00904 |
0.0059 |
Bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion und Patienten
mit hoher
KnochenaufnahmefälltdieeffektiveDosisproMBqhöheraus.
ZielorganistdieKnochenoberfläche(0,063mGy/MBq).Beieiner verabreichtenAktivität von600MBqbeträgtdieStrahlenbelastungderKnochenoberfläche37.8mGy.
KritischesOrganistdieBlasenwand(0,048mGy/MBq).Beieiner verabreichtenAktivität von600MBqbeträgtdieStrahlenbelastungderBlasenwand28.8mGy.
DieDosimetriedatenindernachfolgendenTabellewurdeninÜbereinstimmung mitder Veröffentlichung
Nr.80derICRP(InternationaleKommissionfürStrahlenschutz,1999)
berechnet.
ModulI
–Verwaltungsinformationen
Strahlenbelastung:99mTc-PhosphatundPhosphonat(mGy/MBq)
Aufgenommene Dosis pro Einheit verabreichter Aktivität (mGy/MBq) Organ Erwachsener 15 Jahre 10 Jahre 5 Jahre 1 Jahr |
Blasenwand 0,048 0,060 0,088 0,073 0,13 |
Blutbildendes Knochenmark 0,0092 0,01 0,017 0,033 0,067 |
Brust 0,00071 0,00089 0,0014 0,022 0,0042 |
Gallenblase 0,0014 0,0019 0,0035 0,0042 0,0067 |
Gehirn 0,0017 0,0021 0,0028 0,0043 0,0061 |
Haut 0,0010 0,0013 0,0020 0,0029 0,0055 |
Herz 0,0012 0,0016 0,0023 0,0034 0,0060 |
Knochenoberflächen 0,063 0,082 0,13 0,22 0,53 |
Leber 0,0012 0,0016 0,0025 0,0036 0,0066 |
Lunge 0,0013 0,0016 0,0024 0,0036 0,0068 |
Magen-Darm-Trakt Magenwand 0,0012 0,0018 0,0025 0,0035 0,0066 Dünndarm 0,0023 0,0029 0,0044 0,0053 0,0095 Kolon 0,0027 0,0034 0,0053 0,0061 0,011 Oberer Dickdarm 0,0019 0,0024 0,0039 0,0051 0,0089 Unterer Dickdarm 0,0038 0,0047 0,0072 0,0075 0,013 |
Milz 0,0014 0,0018 0,0028 0,0045 0,0079 |
Muskelgewebe 0,0019 0,0023 0,0034 0,0044 0,0079 |
Nebennieren 0,0021 0,0027 0,0039 0,0058 0,011 |
Nieren 0,0073 0,0088 0,012 0,018 0,032 |
Ösophagus 0,0010 0,0013 0,0019 0,0030 0,0053 |
Ovarien 0,0036 0,0046 0,0066 0,0070 0,012 |
Pankreas 0,0016 0,0020 0,0031 0,0045 0,0082 |
Schilddrüse 0,0013 0,0016 0,0023 0,0035 0,0056 |
Testikel 0,0024 0,0033 0,0055 0,0058 0,011 |
Thymus 0,0010 0,0013 0,0019 0,0030 0,0053 |
Uterus 0,0063 0,0076 0,012 0,011 0,018 |
Sonstige Organe 0,0019 0,0023 0,0034 0,0045 0,0079 |
Effektive Äquivalenzdosis (mSv/MBq) 0,0057 0,0070 0,0110 0,0140 0,0270 |
BeiMedronsäure DRAXIMAGEbeträgtdie Effektivdosisausder verabreichtenAktivität von 500 MBq (99mTc)Technetium-Medronat2.85mSv (beieinemKörpergewichtvon 70 kg).
DieStrahlenbelastungdes Zielorgans (Knochenoberfläche)beträgt 31.5 mGy/500 MBq. Bei einer verabreichten Aktivität von 500 MBq beträgt die Strahlenbelastung des
Zielorgans (Knochenoberflächen)31.5mGy/500MBq unddietypischeStrahlenbelastung
des kritischen Organs (Blasenwand)24,0 mGy/500 MBq.
12. ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN
ARZNEIMITTELN
ModulI
–Verwaltungsinformationen
WiebeijedemArzneimittelgilt:WennwährendderZubereitungdiesesProduktsdie
IntegritätderDurchstechflaschebeeinträchtigtwird, darfes nichtbenutztwerden.
VorRekonstitutionistdieDurchstechflascheaufRisseund/oder geschmolzenes Lyophilisat oder andere Anzeichenzuuntersuchen,die aufeinenVerlust des Druckdifferenzials (innerhalb/außerhalbderDurchstechflasche)hindeuten.
DerInhaltderDurchstechflaschedarfnichtmitLuftinKontaktkommen.
Zubereitung
HINWEIS: SämtlicheVerfahrensindunter aseptischenBedingungenundden üblichen SicherheitsvorkehrungengemäßStrahlenschutzbestimmungen(geeignete Abschirmung) durchzuführen. Während der nachfolgend beschriebenen Zubereitung sindwasserdichteHandschuhezutragen.
Zubereitungder(99mTc)Technetium-Medronat-Injektion:
a) Entfernen Sie die Schutzkappe vom Gummistopfen der Durchstechflasche und desinfizierenSiedenGummistopfenmit Alkoholodereinemgeeigneten bakteriostatischen Mittel.
b)Setzen Sie die Durchstechflasche in einen geeigneten Abschirmbehälter aus Blei (Wandstärke mindestens 3,175 mm) mit passendem Bleideckel. Mit einer abgeschirmtenSpritze 2bis10mldersterilen,pyrogenfreien Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösungentnehmen.
(20 bis 500 |
mCi) Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung in |
die |
Durchstechflasche |
geben. Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösungen, |
die |
c)MiteinerabgeschirmtenSpritzeunteraseptischenBedingungen740bis18.500MBq
Oxidationsmittel enthalten, sind nicht geeignet
d)Setzen Sie den Bleideckel auf den Abschirmbehälter und schwenken Sie die abgeschirmte Durchstechflasche,bisalle Bestandteile vollständiggelöstsind.Die Lösungmuss klarund frei von Partikeln sein.
e)MessenSiedieAktivitätdesPräparatsineinemgeeignetenDosiskalibratorundtragen SiedieMessdatenaufdemEtikettmitdem Strahlensymbolein.BefestigenSiedas Etikett an derDurchstechflasche.
f)VorAnwendungderfertiggestelltenLösungmussdieradiochemischeReinheitdes
Präparats bestimmt werden. Siemuss mindestens 95 %betragen.
g)DieLösungistunteraseptischenBedingungenmiteinerabgeschirmten,sterilenSpritze
undNadelzuentnehmen.DieDurchstechflaschendürfendabeinichtbelüftetwerden,
ModulI
–Verwaltungsinformationen
dasieStickstoffenthalten.BeiwiederholterEntnahmedaraufachten,dassmöglichst keineLuft einströmt.
h)DiemarkierteInjektionslösungnichtüber25°Clagern.NichtimKühlschranklagern odereinfrieren.DiemarkierteLösung innerhalbvon12Stundenverbrauchen.Während diesesZeitraumsmussdie Durchstechflasche ineinergeeignetenBleiabschirmung aufbewahrt werden.
NachderRekonstitutionmitNatrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung liegtderpH- Wert derLösungzwischen 6,5 und 7,5.
Qualitätskontrolle
ImFolgendenwirddieDurchführung einerDünnschichtchromatografiebeschrieben. Schritte hundibeschreibenzweiVerfahren.EinVerfahrenbestimmtquantitativdasfreie Pertechnetat ineinerMischung auscheliertem und reduziertem Technetium, das andere VerfahrenbestimmtquantitativdasreduzierteTechnetiumineinerMischung aus cheliertemTechnetiumundPertechnetat.Folgende Materialiensindfür die Dünnschichtchromatografie(TLC-Verfahren)erforderlich:
StationärePhase:ITLC-SG
LaufmittelA:136mg/mlNatriumacetatlösungzurquantitativenBestimmungvon reduziertem Technetium
Laufmittel B: Methylethylketon zurquantitativenBestimmungdes Pertechnetatanteils
a) Geben Sie 1 ml des erforderlichen Laufmittels in einen 18 mm x 150 mm Reagenzglas.VerschließenSie dasReagenzglasundlassenSie die Atmosphäre zur Sättigung1 Minutelang ruhen.
b)EntnehmenSie mithilfeeinerSpritze einenTropfen(ca.0,02ml)derradioaktiven Lösung.BringenSie1cmvomRandeinesTrägerstreifensvon1cmx10cmeine BleistiftmarkierungalsStartlinie an.GebenSiedenTropfendirektaufdie Startlinie. Diesgelingtproblemlosmit einerStandard-Tuberkulinspritze,1ml,mit 25-Gauge- Nadel.EntsorgenSieNadelundSpritze nachdemGebrauch.Anstelle einer Tuberkulinspritze,kannaucheine 20MikroliterEinmal-Mikropipette (z.B.Fisher Scientific21-164-2D)verwendet werden.
c) Trocknen Sie den Tropfen unmittelbar nach Auftragen vorsichtig mit Stickstoff.
KeineDruckluft verwenden, dadies zurBildungvon Pertechnetatführt.
d) Zur Entwicklung des Chromatogramms stellen Sie den Trägerstreifen mit der Startlinieindas ReagenzglasmitdemLaufmittel.VerschließenSiedasReagenzglas. DasReagenzglasmussaufrechtstehen,idealerweise ineinemgeeignetenStänder.Die Entwicklungdes Chromatogramms dauert etwa10Minuten.
e) Sobald die Laufmittelfront das obere Streifenende erreicht hat, nehmen Sie den
TrägerstreifenmiteinerPinzetteausdemReagenzglasundlassenihntrocknen.Dazu
ModulI
–Verwaltungsinformationen
kannderStreifenbeiZimmertemperaturmitderradioaktivenSeite nachobenaufeine nichtporöseEinmalunterlagegelegt werden.
f) DieNatriumacetatlösung(136mg/ml)trenntquantitativdasreduzierte99mTcO2,das beiderStartlinie Rf= 0verbleibt,vomgebundenenundfreien99mTcO4-,daszurFront (Rf=0,85-1,0)wandert.
g) DasMethylethylketontrenntquantitativdasfreiePertechnetat99mTcO4-,daszurFront (Rf = 0,85-1,0) wandert,vomdengebundenenundreduziertenFraktionenaufder Startlinie.
h) VerfahrenA -Ermittelt den quantitativen Anteil an reduziertem Technetium unter
VerwendungeinerNatriumacetatlösung(136 mg/ml).
SchneidenSie denStreifenetwa3cmvonderStartlinie entferntdurch.Kennzeichnen SiedaskürzereStückals AbschnittI,daslängereStückalsAbschnittII.Analysieren Sie die AbschnitteineinemgeeignetenSystemundberechnenSie denprozentualen Anteil an reduziertem Technetium wiefolgt:
Prozent 99mTcO2 =
Anteile in Abschnitt I X 100
Anteile in Abschnitt I + Abschnitt II
i) Verfahren B - Bestimmt den quantitativen Anteil von Pertechnetat, unter Verwendung von Metyhlethylketon
Schneiden Sie den Streifen etwa 2 cm von der Laufmittelfront entfernt durch. Kennzeichnen Sie das kürzere Stück als Abschnitt IV, das längere Stück als Abschnitt III. Analysieren Sie die Abschnitte in einem geeigneten System und berechnen Sie den prozentualen Anteil an freiem Pertechnetat wie folgt:
Prozent 99mTcO4 =
Anteile in Abschnitt IV X 100
Anteile in Abschnitt III + Abschnitt IV
HINWEIS: DIE STREIFEN WERDEN
IN DEN UNTERSCHIEDLICHEN
VERFAHREN
A UND B
AN UNTERSCHIEDLICHEN POSITIONEN DURCHGESCHNITTEN.
j) Berechnen Sie den
prozentualen
Anteil
an gebundenem Technetium
wie folgt:
Prozent
gebundenes
99mTc = 100 - %99mTcO4-
- %99mTcO2
ModulI
–Verwaltungsinformationen
k) DieradioaktivenStreifenmüssen48Stundengelagertwerden,bevorsieals nichtradioaktiver Abfall entsorgt werden dürfen. Die verwendeten chromatografischenLaufmittel sind entsprechendzu handhaben.
<AusführlicheInformationen zu diesem Arzneimittel sind aufdenInternetseiten der
EuropäischenArzneimittel-Agenturhttp://www.ema.europa.eu/ verfügbar>.
3
VERTRAULICHE INFORMATIONEN.