Menogon 75 I.E. Pulver Und Lösungsmittel Zur Herstellung Einer Injektionslösung
Ferring GmbH MENOGON Zul.-Nr. 6081027.00.00
Änderungsanzeige gem. § 29 AMG Oktober 2012
FACHINFORMATION
1. Bezeichnung des Arzneimittels
MENOGON 75 I.E.
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Ampulle mit Pulver enthält Menotropin (humanes Menopausen-Gonadotropin, hMG) entsprechend 75 I.E. FSH und 75 I.E. LH.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
4. Klinische Angaben
4.1
Anwendungsgebiete
Bei Frauen:
Anovulation (einschließlich Syndrom der polyzystischen Ovarien);
Kontrollierte ovarielle Hyperstimulation zur Induktion der Entwicklung multipler Follikel im Rahmen der assistierten Reproduktionsmedizin [z.B.: in-vitro-Fertilisation/Embryotransfer (IVF/ET) und intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)].
Bei Männern:
Durch hypogonadotropen Hypogonadismus bedingte unzureichende Spermatogenese.
Dosierung und Art der Anwendung
Die Einleitung der Behandlung mit MENOGON sollte durch einen Arzt erfolgen, der Erfahrungen in der Behandlung von Fertilitätsstörungen hat.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der entsprechenden Indikation (s. Abschnitt Dosierung).
Dosierung
Die im Folgenden beschriebenen Dosisregime gelten sowohl für die subkutane als auch für die intramuskuläre Gabe.
Frauen:
Die Ovarien sprechen inter- und intraindividuell sehr unterschiedlich auf zugeführte Gonadotropine an. Deshalb ist es nicht möglich, ein allgemeingültiges Dosisschema zu erstellen. Die Dosierung sollte daher individuell an das Ansprechen der Ovarien angepasst werden. MENOGON kann allein oder in Kombination mit einem Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Agonisten oder –Antagonisten verabreicht werden. Empfehlungen zur Dosierung und Behandlungsdauer sind vom jeweiligen Behandlungsprotokoll abhängig.
Frauen mit Anovulation:
Die MENOGON-Therapie sollte innerhalb der ersten 7 Tage des Menstruationszyklusses einsetzen. Die empfohlene Anfangsdosis mit MENOGON liegt bei 75 - 150 I.E. täglich, für mindestens 7 Behandlungstage. Gemäß der klinischen Kontrolle (einschl. Ultraschall, vorzugsweise zusammen mit Messung der Estradiolwerte), sollte die nachfolgende Behandlung der Patientin individuell angepasst werden. Die Dosiserhöhung sollte nicht häufiger als alle 7 Tage erfolgen. Die empfohlene Dosiserhöhung beträgt 37,5 I.E. pro Schritt (maximal 75 I.E.). Die maximale Tagesdosis sollte nicht höher als 225 I.E. sein. Wird nach 4 Behandlungswochen keine optimale Reaktion erreicht, sollte die Behandlung für diesen Zyklus abgebrochen und in einem neuen Zyklus mit einer höheren Dosis wieder aufgenommen werden.
Ist eine optimale Reaktion erreicht, sollte einen Tag nach der letzten MENOGON-Injektion eine einmalige Injektion von 5.000 bis 10.000 I.E. hCG gegeben werden. Die Patientin sollte am Tag der hCG-Gabe und am darauf folgenden Tag Geschlechtsverkehr haben. Alternativ kann eine intrauterine Insemination vorgenommen werden. Die Patientinnen sollten nach der hCG-Gabe für mindestens 2 Wochen engmaschig kontrolliert werden. Wenn ein übermäßiges Ansprechen auf MENOGON eintritt, sollte die Behandlung abgebrochen und kein hCG verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.4). Die Patientin sollte bis zum Eintreten der nächsten Menstruationsblutung nicht-hormonelle Kontrazeptiva verwenden oder auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Frauen mit kontrollierter ovarieller Hyperstimulation zur Entwicklung multipler Follikel für die assistierte Reproduktionstechnologie (ART):
Bei Protokollen mit Downregulation durch GnRH-Agonisten sollte die MENOGON-Therapie ca. 2 Wochen nach dem Beginn der Agonisten-Behandlung einsetzen.
Bei Protokollen mit Downregulation durch GnRH-Antagonisten sollte die MENOGON-Therapie am 2. oder 3. Tag des Menstruationszyklusses beginnen.
Die empfohlene Anfangsdosis mit MENOGON liegt bei 150 - 225 I.E. täglich, mindestens für die ersten 5 Behandlungstage. Gemäß der klinischen Kontrolle (einschl. Ultraschall, vorzugsweise zusammen mit Messung der Estradiolwerte), sollte die nachfolgende Behandlung der Patientin individuell angepasst werden; die Dosiserhöhung sollte 150 I.E. pro Schritt nicht überschreiten. Die maximale Tagesdosis sollte nicht höher als 450 I.E. sein. Generell sollte die Behandlung 20 Tage nicht überschreiten.
Ist eine optimale Reaktion erreicht, sollte eine einmalige Injektion von bis zu 10.000 I.E. hCG gegeben werden, um die follikuläre Reifung als Vorbereitung auf die Oozytenfreisetzung abzuschließen. Die Patientinnen sollten nach der hCG-Gabe für die Dauer von mindestens 2 Wochen engmaschig kontrolliert werden. Wenn ein übermäßiges Ansprechen auf MENOGON eintritt, sollte die Behandlung abgebrochen und kein hCG gegeben werden (siehe Abschnitt 4.4). Die Patientin sollte bis zum Eintreten der nächsten Menstruationsblutung nicht-hormonelle Kontrazeptiva verwenden oder auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Männer:
Nach Normalisierung des Testosteronspiegels nach Gabe von hCG in angemessener Dosierung (z.B. 1500 bis 5000 I.E. dreimal die Woche) für vier bis sechs Monate kann MENOGON in Dosen von 75 oder 150 I.E. dreimal die Woche verabreicht werden, in Kombination mit hCG in der empfohlenen Dosierung von 1500 I.E. dreimal die Woche. Die kombinierte Behandlung sollte für mindestens drei bis vier Monate fortgeführt werden, bis eine Verbesserung der Spermatogenese beobachtet werden kann. Bei Nichtansprechen des Patienten nach diesem Zeitraum kann die Kombinationstherapie notwendig sein, bis die Spermatogenese erreicht ist. Aktuelle klinische Daten zeigen, dass eine Behandlung bis zu 18 Monate oder länger notwendig sein kann, bis die Spermatogenese erreicht wird.
Kinder und Jugendliche:
Die Anwendung von MENOGON bei Kindern und Jugendlichen ist nicht vorgesehen.
Art der Anwendung
MENOGON wird nach Zubereitung mit dem beigefügten Lösungsmittel subkutan (s.c.) oder intramuskulär (i.m.) injiziert. Schütteln sollte vermieden werden. Die Lösung sollte nicht verwendet werden, wenn Sie Partikel enthält oder nicht klar ist.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegenüber Menotropin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Bei der Frau:
-
Schwangerschaft,
-
Ovarvergrößerungen oder Zysten, die nicht auf ein polyzystisches Ovarialsyndrom zurückzuführen sind,
-
vaginale Blutungen unbekannter Ursache,
-
Uterus-, Ovar- und Brusttumoren.
Beim Mann:
-
Prostatakarzinom,
-
Hodentumoren.
Bei Vorliegen von Funktionsstörungen der Schilddrüse und Nebennierenrinde, bei Hyperprolaktinämie und bei Tumoren der Hypophyse oder des Hypothalamus muss vor Beginn der Therapie mit HMG entsprechend behandelt werden.
MENOGON darf nicht angewendet werden, wenn abzusehen ist, dass das Therapieziel nicht erreicht werden kann.
Dies gilt für Frauen bei
-
primärer Ovarialinsuffizienz
-
Missbildungen der Sexualorgane, die eine Schwangerschaft unmöglich machen
-
Uterusmyomen, die eine Schwangerschaft unmöglich machen.
Dies gilt für Männer bei:
primärer testikulärer Insuffizienz.
4.4 Besondere
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
MENOGON ist eine potente gonadotrope Substanz, die milde bis schwere Nebenwirkungen hervorrufen kann. Sie sollte nur unter Aufsicht von Ärzten verabreicht werden, die mit den Problemen und der Behandlung von Fertilitätsstörungen vertraut sind.
Die Therapie mit Gonadotropinen erfordert einen gewissen Zeitaufwand von Ärzten und medizinischem Personal sowie geeignete Überwachungseinrichtungen. Die sichere und effektive Anwendung von MENOGON erfordert die regelmäßige Kontrolle der ovariellen Reaktion mittels Ultraschall, vorzugsweise in Kombination mit der Messung des Serum-Estradiols. Die Reaktion auf die FSH-Gabe kann interindividuell unterschiedlich und bei einigen Patientinnen sehr gering sein. Um das Behandlungsziel zu erreichen, sollte die niedrigste effektive Dosis im Verhältnis zum Behandlungsziel verabreicht werden.
Die erste Injektion von MENOGON sollte unter direkter ärztlicher Überwachung erfolgen.
Frauen:
Vor der Behandlung sollte die Infertilität des Paares angemessen festgestellt und mögliche Kontraindikationen für eine Schwangerschaft beurteilt werden. Die Patientinnen sollten auf Hypothyreose, Nebennierenrindeninsuffizienz, Hyperprolaktinämie und Hypophysen- oder Hypothalamustumoren untersucht und entsprechend behandelt werden.
Bei Patientinnen, die sich einer Stimulation des Follikelwachstums unterziehen - im Rahmen einer Behandlung der anovulatorischen Infertilität oder ART - kann Größenzunahme der Ovarien oder Hyperstimulation auftreten. Die Einhaltung der empfohlenen Dosierungs- und Verabreichungsregime und sorgfältige Überwachung der Therapie können diese Risiken minimieren.
Die Beurteilung der Follikelentwicklung muss von einem Arzt vorgenommen werden, der in dieser Hinsicht erfahren ist.
Ovarielles Hyperstimulations-Syndrom (OHSS)
OHSS unterscheidet sich von unkomplizierten Vergrößerungen der Ovarien und kann sich mit ansteigenden Schweregraden manifestieren. Es umfasst deutliche Vergrößerungen der Ovarien, hohe Sexualhormonspiegel und Anstieg der vaskulären Permeabilität. Letzteres kann zu einer Flüssigkeitsansammlung in den peritonealen, pleuralen und selten in den perikardialen Hohlräumen führen.
Folgende Symptomatik kann bei schweren OHSS-Fällen beobachtet werden: Bauchschmerzen, aufgeblähtes Abdomen, starke Vergrößerung der Ovarien, Gewichtszunahme, Dyspnoe, Oligurie sowie gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Die klinische Untersuchung kann Hypovolämie, Hämokonzentration, Störungen des Elektrolythaushaltes, Aszites, Hämoperitoneum, Pleuraergüsse, Hydrothorax, akute Atemnot und Thromboembolie zeigen.
Übermäßige ovarielle Reaktion auf die Gonadotropin-Behandlung führt selten zu OHSS, sofern nicht HCG zur Ovulationsauslösung verabreicht wird. Daher ist es bei ovarieller Hyperstimulation angebracht, kein HCG zu verabreichen und die Patientin anzuweisen, für mindestens 4 Tage keinen Geschlechtsverkehr zu haben oder nicht-hormonelle Kontrazeptiva zu verwenden. OHSS kann schnell fortschreiten (zwischen 24 Stunden und mehreren Tagen) und sich zu einem schwerwiegenden Krankheitsbild entwickeln. Daher sollten Patientinnen für die Dauer von mindestens 2 Wochen nach der HCG-Gabe kontrolliert werden.
Die Einhaltung der empfohlenen Dosierungs- und Verabreichungsregime und sorgfältige Überwachung der Therapie können das Auftreten von ovarieller Hyperstimulation und Mehrlingsschwangerschaften minimieren (siehe Abschnitte 4.2 und 4.8). Bei ART kann Absaugen aller Follikel vor der Ovulation das Auftreten einer Hyperstimulation reduzieren.
OHSS kann bei Eintreten einer Schwangerschaft schwerwiegender und langwieriger sein. Am häufigsten tritt OHSS auf, nachdem eine Hormonbehandlung beendet wurde, und erreicht seinen Höhepunkt ca. 7 bis 10 Tage nach der Behandlung. Normalerweise bildet sich OHSS spontan bei Eintritt der Menstruation wieder zurück.
Wenn ein schwerwiegendes OHSS auftritt, sollte die Gonadotropin-Behandlung (falls noch nicht geschehen) abgebrochen, die Patientin ins Krankenhaus eingewiesen und eine spezielle OHSS-Behandlung begonnen werden.
Bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) tritt OHSS häufiger auf.
Mehrlingsschwangerschaften
Mehrlingsschwangerschaften, insbesondere die höherer Ordnung, bergen ein erhöhtes Risiko maternaler und perinataler Komplikationen.
Bei Patientinnen, die sich einer Ovulationsinduktion mit MENOGON unterziehen, ist das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften im Vergleich zur natürlichen Konzeption erhöht. Um das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft zu minimieren, wird die sorgfältige Überwachung der ovariellen Reaktion empfohlen.
Bei Patientinnen, die sich ART unterziehen, ist das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften hauptsächlich abhängig von der Anzahl der übertragenen Embryonen, ihrer Qualität und dem Alter der Patientin.
Die Patientin sollte vor der Behandlung über das potenzielle Risiko von Mehrlingsschwangerschaften informiert werden.
Fehl-/Frühgeburt
Fehl- oder Frühgeburten treten bei Patientinnen, die sich einer Stimulation des Follikelwachstums zur Ovulationsauslösung oder ART unterziehen, häufiger auf als in der Durchschnittsbevölkerung.
Ektope Schwangerschaften
Bei Frauen mit Eileitererkrankungen in der Vorgeschichte besteht ein Risiko ektoper Schwangerschaften, gleichgültig, ob die Schwangerschaft durch spontane Empfängnis oder durch Fertilitätsbehandlung eingetreten ist. Die Prävalenz ektoper Schwangerschaften nach IVF wurde mit 2 bis 5 % berichtet, verglichen mit 1 bis 1,5 % in der normalen Population.
Neoplasmen der Fortpflanzungsorgane
Bei Frauen, die sich mehrfachen Behandlungszyklen zur Fertilitätsbehandlung unterzogen haben, wurde von benignen und malignen Neoplasmen der Ovarien und anderer Fortpflanzungsorgane berichtet.
Es ist noch nicht gesichert, ob die Behandlung mit Gonadotropinen das Grundrisiko für diese Tumoren bei infertilen Frauen erhöht.
Angeborene Missbildungen
Die Prävalenz angeborener Missbildungen nach ART kann im Vergleich zu spontaner Empfängnis leicht erhöht sein. Dies ist vermutlich auf unterschiedliche elterliche Vorbelastungen (z.B. Alter der Mutter, Spermieneigenschaften) und Mehrlingsschwangerschaften zurückzuführen.
Thromboembolien
Frauen mit allgemeinen Risikofaktoren für Thromboembolien, wie z.B. persönliche oder familiäre Vorgeschichte, schwere Fettsucht (Body Mass Index > 30 kg/m2) oder Thrombophilie, können während oder nach der Behandlung mit Gonadotropinen ein erhöhtes Risiko für venöse oder arterielle Thromboembolien haben. Bei diesen Frauen muss der Nutzen einer Gonadotropin-Behandlung gegen das Risiko abgewogen werden. Es ist zu beachten, dass eine Schwangerschaft selbst auch ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Thromboembolien darstellt.
Männer:
Erhöhte endogene FSH-Spiegel weisen auf eine primäre Störung der Testes hin. Diese Patienten sprechen nicht auf MENOGON/HCG-Therapie an.
4 – 6 Monate nach Behandlungsbeginn sollten Spermienanalysen durchgeführt werden, um das Ansprechen auf die Therapie beurteilen zu können.
Die Anwendung von MENOGON kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die Anwendung von MENOGON als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
MENOGON enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosiereinheit, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mitanderen Arzneimittel und sonstige Wechselwirkungen
Mit MENOGON wurden an Menschen keine Studien zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln durchgeführt.
Obwohl es keine klinischen Erfahrungen gibt, ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Anwendung von MENOGON und Clomifencitrat das follikuläre Ansprechen verstärken kann. Bei Verwendung eines GnRH-Agonisten zur hypophysären Desensibilisierung kann eine höhere Dosis von MENOGON erforderlich sein, um ein ausreichendes follikuläres Ansprechen zu erreichen.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Fertilität
MENOGON ist zur Behandlung der Infertilität indiziert (siehe Abschnitt 4.1.).
Schwangerschaft
MENOGON ist in der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3.).
Stillzeit
MENOGON ist in der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3.).
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass MENOGON Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen hat.
4.8
Nebenwirkungen
In klinischen Studien wurden am häufigsten (bei bis zu 5 % der Patientinnen) folgende Nebenwirkungen während der Behandlung mit MENOGON beobachtet: ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS), Kopf- und Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch, Schmerzen an der Einstichstelle. Die folgende Tabelle zeigt die Nebenwirkungen, die bei mit MENOGON behandelten Patientinnen während klinischer Studien aufgetreten sind, unterschieden nach Organsystem und Häufigkeit. Nebenwirkungen, die nach Markteinführung beobachtet wurden, sind mit der Häufigkeit „nicht bekannt“ aufgeführt.
Systemorganklasse |
Sehr häufig (>1/10) |
Häufig (>1/100 bis <1/10) |
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100) |
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) |
Sehr selten (<1/10.000) |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Augenerkrankungen |
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Sehstörungen a |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
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Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch, Übelkeit, Erbrechen |
Abdominelle Beschwerden, Diarrhoe |
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Reaktionen* an der Injektionsstelle b |
Grippe-ähnliche Symptome |
Fieber, Fatigue |
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Malaise |
Erkrankungen des Immunsystems |
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Überempfindlichkeitsreaktionen c |
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Untersuchungen |
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Gewichtszunahme |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Schmerzen der Skelettmuskulatur d |
Erkrankungen des Nervensystems |
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Kopfschmerzen |
Schwindel |
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Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
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Mildes, mäßiges und schweres OHSS e, Beckenschmerzen f |
Ovarialzysten, Beschwerden in den Brüsten g |
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Torsion der Ovarien e |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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Hautausschlag |
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Akne |
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Pruritus, Urtikaria |
Gefäßerkrankungen |
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Hitzewallungen |
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Thromboembolie e |
* Reaktionen an der Injektionsstelle wurden bei 55 – 60 % der Teilnehmer an klinischen Studien zur lokalen Verträglichkeit beobachtet. Bei ca. 12 % wurde die Reaktion als schwerwiegend bewertet. In den meisten Fällen erfolgte die Reaktion nach subkutaner Gabe. Nach intramuskulärer Gabe wurden bei bis zu 13 % der Studienteilnehmer Reaktionen an der Injektionsstelle beobachtet.
a Nach Markteinführung wurde in Einzelfällen über Amaurose, Diplopie, Mydriasis, Skotome, Photopsie, Glaskörpertrübung, verschwommenes Sehen und Sehbehinderungen berichtet.
b Die häufigste Reaktion an der Einstichstelle war Schmerz.
c Vereinzelt kam es zu lokalisierten oder generalisierten allergischen Reaktionen einschließlich anaphylaktischer Reaktionen, die mit Begleitsymptomen einhergingen.
d Schmerzen der Skelettmuskulatur schließen Arthralgie, Rücken- und Nackenschmerzen und Schmerzen in den Extremitäten ein.
e Gastrointestinale Symptome, die mit einer OHSS assoziiert sind, wie z.B. aufgeblähter Bauch und abdominelle Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe, wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von MENOGON in klinischen Studien berichtet. In Fällen von schwerem OHSS wurde über seltene Komplikationen wie Aszites, Flüssigkeitsansammlung im Becken, Pleuraerguss, Dyspnoe, Oligurie, thromboembolische Ereignisse und Torsion der Ovarien berichtet.
f Beckenschmerzen schließen Ovarialschmerzen und Schmerzen der weiblichen Adnexe ein.
g Beschwerden in den Brüsten schließen Schmerzen in den Brüsten, Empfindlichkeit der Brüste, Brustspannen, Schmerzen der Brustwarzen und Schwellungen der Brüste ein.
Schwangerschaften, die nach Unfruchtbarkeitsbehandlung mit Gonadotropinen wie MENOGON eintreten, können häufiger in Spontanaborten enden als normale Schwangerschaften.
Männer: In Zusammenhang mit der Behandlung mit Gonadotropinen wurden über Gynäkomastie, Akne, Gewichtszunahme berichtet. Bei Männern können zusätzlich Reaktionen an der Einstichstelle und Überempfindlichkeit auftreten.
4.9 Überdosierung
Die Behandlung mit HMG kann zu einer Überstimulierung der Ovarien führen, die meistens jedoch erst nach Gabe von HCG zur Ovulationsauslösung klinisch relevant wird (s. unter 4.8 Nebenwirkungen).
Bei der leichten Überstimulierung (Grad I) mit leichter Vergrößerung der Ovarien (Ovargröße 5 - 7 cm), bei exzessiver Steroidsekretion und abdominalen Beschwerden ist keine Therapie erforderlich, doch sollte die Patientin informiert und sorgfältig kontrolliert werden. Bei Überstimulierung (Grad II) mit Ovarialzysten (Ovargröße 8 - 10 cm), Abdominalsymptomatik, Übelkeit und Erbrechen ist eine klinische Überwachung und symptomatische Behandlung, gegebenenfalls ein intravenöser Volumenersatz bei stärkerer Hämokonzentration angezeigt. Bei einer schweren Überstimulierung (Grad III) mit großen Ovarialzysten (Ovargröße über 10 cm), Aszites, Hydrothorax, aufgetriebenem Abdomen, Bauchschmerzen, Dyspnoe, Salzretention, Hämokonzentration, erhöhter Blutviskosität und erhöhter Thrombozytenaggregation mit der Gefahr von Thromboembolien ist eine Klinikeinweisung unabdingbar, da sich lebensbedrohliche Zustände entwickeln können, die intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich machen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Gonadotropine
ATC-Code: G03GA02
Die Zielorgane der hormonellen Wirkung des HMG sind die Ovarien und die Testes. HMG hat eine gametotrope und steroidogene Wirkung.
In den Ovarien induziert HMG über die FSH-Komponente eine Zunahme der wachsenden Follikel und stimuliert deren Entwicklung. FSH steigert die Produktion von Estradiol in den Granulosazellen durch Aromatisierung von Androgenen, die in den Thekazellen unter dem Einfluss der LH-Komponente entstehen.
FSH induziert in den Hoden die Transformation von unreifen zu reifen Sertolizellen. Es wirkt hauptsächlich auf die Reifung der Samenkanälchen und die Entwicklung der Spermatozoen, jedoch ist intratestikulär eine hohe Konzentration von Androgenen notwendig, für die eine vorherige Behandlung mit HCG erforderlich ist.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
HMG ist oral unwirksam und wird intramuskulär oder subkutan injiziert. Die Pharmakokinetik von HMG nach intramuskulärer und subkutaner Applikation wurde präparatespezifisch untersucht. Der maximale Serumspiegel von FSH wird 6 – 48 Stunden nach intramuskulärer Injektion bzw. 6 – 36 Stunden nach subkutaner Injektion erreicht. Anschließend nimmt der Serumspiegel mit einer Halbwertzeit von 56 Stunden (intramuskulär) bzw. 51 Stunden (subkutan) ab.
HMG wird überwiegend renal ausgeschieden.
Bioverfügbarkeit
Die Bioverfügbarkeit von MENOGON liegt nach subkutaner Anwendung höher als nach intramuskulärer Anwendung. Die Werte für FSH nach intramuskulärer und subkutaner Applikation (Dosis 300 IE) betrugen:
intramuskulär: AUC 0 -= 320,1 mlE/ml x h;
cmax= 4,15 mlE/ml;
tmax = 18 h
subkutan: AUC 0 - = 385,2 mlE/ml x h;
cmax = 5,62 mlE/ml;
tmax = 12 h
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die nicht-klinischen Daten lassen, genau wie die umfangreiche klinische Erfahrung, keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Es wurden keine Studien zur Reproduktionstoxizität während Schwangerschaft oder nach der Geburt durchgeführt, da MENOGON in dieser Zeit nicht indiziert ist.
MENOGON besteht aus natürlich vorkommenden Hormonen, so dass angenommen werden kann, dass es nicht genotoxisch ist. Studien zur Karzinogenität wurden nicht durchgeführt, da MENOGON nur kurzzeitig angewendet wird.
Vereinzelt kann es nach wiederholten zyklischen Gaben von HMG zur Bildung von Antikörpern gegen HMG kommen, weshalb der Behandlungserfolg ausbleiben kann.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Pulver:
Lactose-Monohydrat
Natriumhydroxid
Lösungsmittel:
Natriumchlorid
Salzsäure 10 %
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern. Nicht einfrieren. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und
Inhalt des Behältnisses
MENOGON ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:
OP mit je 5 Ampullen Pulver und Lösungsmittel
OP mit je 10 Ampullen Pulver und Lösungsmittel
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht
verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den
nationalen Anforderungen zu beseitigen.
INHABER DER ZULASSUNG
FERRING GmbH
Wittland 11
24109 Kiel
Mitvertreiber
FERRING Arzneimittel
GmbH
Fabrikstraße 7
24103 Kiel
Tel.: (0431) 58520
Fax.: (0431) 585274
8.
Zulassungsnummer
6081027.00.00
9. Datum der
Zulassung/Verlängerung der Zulassung
21.12.2005
10. Stand der
Information
Oktober 2012
11.
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an folgende e-mail Adresse: info-service@ferring.de
bea8c8da2e51855967123d5491fabda8.rtf 15/15