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Menogon 75 I.E. Pulver Und Lösungsmittel Zur Herstellung Einer Injektionslösung

Document: 22.05.2008   Fachinformation (deutsch) change

Ferring GmbH Menogon Zul.-Nr. 6081027.00.00

Änderungsanzeige gem. § 29 AMG Mai 2008



FACHINFORMATION



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Menogon 75 I.E.

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Ampulle mit Pulver enthält Menotropin (humanes Menopausen-Gonadotropin, hMG) entsprechend 75 I.E. FSH und 75 I.E. LH.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Bei Frauen:

Anovulation (einschließlich Syndrom der polycystischen Ovarien);


Kontrollierte ovarielle Hyperstimulation zur Induktion der Entwicklung multipler Follikel im Rahmen der assistierten Reproduktionsmedizin [z.B.: in-vitro-Fertilisation/Embryotransfer (IVF/ET) und intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)].


Bei Männern:

Durch hypogonadotropen Hypogonadismus bedingte unzureichende Spermatogenese.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Menogon ist zur intramuskulären oder subkutanen Anwendung bestimmt.


Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der entsprechenden Indikation (s. Abschnitt Dosierung).


Dosierung

Die im Folgenden beschriebenen Dosisregime gelten sowohl für die subkutane als auch für die intramuskuläre Gabe.


Frauen:

Die Ovarien sprechen inter- und intraindividuell sehr unterschiedlich auf zugeführte Gonadotropine an. Deshalb ist es nicht möglich, ein allgemeingültiges Dosisschema zu erstellen. Die Dosierung sollte daher individuell an das Ansprechen der Ovarien angepasst werden. Menogon kann allein oder in Kombination mit einem Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Agonisten oder –Antagonisten verabreicht werden. Empfehlungen zur Dosierung und Behandlungsdauer sind vom jeweiligen Behandlungsprotokoll abhängig.


Frauen mit Anovulation:

Die Menogon-Therapie sollte innerhalb der ersten 7 Tage des Menstruationszyklusses einsetzen. Die empfohlene Anfangsdosis mit Menogon liegt bei 75 - 150 I.E. täglich, für mindestens 7 Behandlungstage. Gemäß der klinischen Kontrolle (einschl. Ultraschall, vorzugsweise zusammen mit Messung der Östradiolwerte), sollte die nachfolgende Behandlung der Patientin individuell angepasst werden. Die Dosiserhöhung sollte nicht häufiger als alle 7 Tage erfolgen und 75 I.E. pro Schritt nicht überschreiten. Die maximale Tagesdosis sollte nicht höher als 225 I.E. sein. Wird nach 4 Behandlungswochen keine optimale Reaktion erreicht, sollte die Behandlung für diesen Zyklus abgebrochen und in einem neuen Zyklus mit einer höheren Dosis wieder aufgenommen werden.


Ist eine optimale Reaktion erreicht, sollte einen Tag nach der letzten Menogon-Injektion eine einmalige Injektion von 5.000 bis 10.000 I.E. hCG gegeben werden. Die Patientin sollte am Tag der hCG-Gabe und am darauf folgenden Tag Geschlechtsverkehr haben. Alternativ kann eine intrauterine Insemination vorgenommen werden. Die Patientinnen sollten nach der hCG-Gabe für mindestens 2 Wochen engmaschig kontrolliert werden. Wenn ein übermäßiges Ansprechen auf Menogon eintritt, sollte die Behandlung abgebrochen und kein hCG verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.4). Die Patientin sollte bis zum Eintreten der nächsten Menstruationsblutung nicht-hormonelle Kontrazeptiva verwenden oder auf Geschlechtsverkehr verzichten.


Frauen mit kontrollierter ovarieller Hyperstimulation zur Entwicklung multipler Follikel für die assistierte Reproduktionstechnologie (ART):

Gemäß den klinischen Studien mit hMG mit Downregulation durch GnRH‑Agonisten sollte die Menogon-Therapie ca. 2 Wochen nach dem Beginn der Agonisten-Behandlung einsetzen. Die empfohlene Anfangsdosis mit Menogon liegt bei 150 - 225 I.E. täglich, mindestens für die ersten 5 Behandlungstage. Gemäß der klinischen Kontrolle (einschl. Ultraschall, vorzugsweise zusammen mit Messung der Östradiolwerte), sollte die nachfolgende Behandlung der Patientin indivuell angepasst werden; die Dosiserhöhung sollte 150 I.E. pro Schritt nicht überschreiten. Die maximale Tagesdosis sollte nicht höher als 450 I.E. sein. Generell sollte die Behandlung 20 Tage nicht überschreiten.


Bei Protokollen ohne Downregulation sollte die Therapie mit Menogon am 2. oder 3. Tag des Menstruationszyklusses beginnen. Es wird empfohlen, das gleiche Dosierungs- und Anwendungsschema wie für Protokolle mit Downregulation durch GnRH-Agonisten zu verwenden.


Ist eine optimale Reaktion erreicht, sollte eine einmalige Injektion von bis zu 10.000 I.E. hCG gegeben werden, um die follikuläre Reifung als Vorbereitung auf die Oozytenfreisetzung abzuschließen. Die Patientinnen sollten nach der hCG-Gabe für die Dauer von mindestens 2 Wochen engmaschig kontrolliert werden. Wenn ein übermäßiges Ansprechen auf Menogon eintritt, sollte die Behandlung abgebrochen und kein hCG gegeben werden (siehe Abschnitt 4.4). Die Patientin sollte bis zum Eintreten der nächsten Menstruationsblutung nicht-hormonelle Kontrazeptiva verwenden oder auf Geschlechtsverkehr verzichten.


Männer:

Nach Normalisierung des Testosteronspiegels nach Gabe von hCG in angemessener Dosierung (z.B. 1500 bis 5000 I.E. dreimal die Woche) für vier bis sechs Monate kann Menogon in Dosen von 75 oder 150 I.E. dreimal die Woche verabreicht werden, in Kombination mit hCG in der empfohlenen Dosierung von 1500 I.E. dreimal die Woche. Die kombinierte Behandlung sollte für mindestens drei bis vier Monate fortgeführt werden, bis eine Verbesserung der Spermatogenese beobachtet werden kann. Bei Nichtansprechen des Patienten nach diesem Zeitraum kann die Kombinationstherapie notwendig sein, bis die Spermatogenese erreicht ist. Aktuelle klinische Daten zeigen, dass eine Behandlung bis zu 18 Monate oder länger notwendig sein kann, bis die Spermatogenese erreicht wird.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegenüber Menotropin oder einen der sonstigen Bestandteile.


Bei der Frau:

Beim Mann:


Bei Vorliegen von Funktionsstörungen der Schilddrüse und Nebennierenrinde, bei Hyperprolaktinämie und bei Tumoren der Hypophyse oder des Hypothalamus muss vor Beginn der Therapie mit HMG entsprechend behandelt werden.


Menogon darf nicht angewendet werden, wenn abzusehen ist, dass das Therapieziel nicht erreicht werden kann.

Dies gilt für Frauen bei


Dies gilt für Männer bei:

primärer testikulärer Insuffizienz.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Menogon ist eine potente gonadotrope Substanz, die milde bis schwere Nebenwirkungen hervorrufen kann. Sie sollte nur unter Aufsicht von Ärzten verabreicht werden, die mit den Problemen und der Behandlung von Fertilitätsstörungen vertraut sind.


Die Therapie mit Gonadotropinen erfordert einen gewissen Zeitaufwand von Ärzten und medizinischem Personal sowie geeignete Überwachungseinrichtungen. Die sichere und effektive Anwendung von Menogon erfordert die regelmäßige Kontrolle der ovariellen Reaktion mittels Ultraschall, vorzugsweise in Kombination mit der Messung des Serum-Östradiols. Die Reaktion auf die FSH-Gabe kann interindividuell unterschiedlich und bei einigen Patientinnen sehr gering sein. Um das Behandlungsziel zu erreichen, sollte die niedrigste effektive Dosis im Verhältnis zum Behandlungsziel verabreicht werden.


Die erste Injektion von Menogon sollte unter direkter ärztlicher Überwachung erfolgen.


Frauen:

Vor der Behandlung sollte die Infertilität des Paares angemessen festgestellt und mögliche Kontraindikationen für eine Schwangerschaft beurteilt werden. Die Patientinnen sollten auf Hypothyreose, Nebennierenrindeninsuffizienz, Hyperprolaktinämie und Hypophysen- oder Hypothalamustumoren untersucht und entsprechend behandelt werden.


Bei Patientinnen, die sich einer Stimulation des Follikelwachstums unterziehen - im Rahmen einer Behandlung der anovulatorischen Infertilität oder ART - kann Größenzunahme der Ovarien oder Hyperstimulation auftreten. Die Einhaltung der empfohlenen Dosierungs- und Verabreichungsregime und sorgfältige Überwachung der Therapie können diese Risiken minimieren.


Die Beurteilung der Follikelentwicklung muss von einem Arzt vorgenommen werden, der in dieser Hinsicht erfahren ist.


Ovarielles Hyperstimulations-Syndrom (OHSS)

OHSS unterscheidet sich von unkomplizierten Vergrößerungen der Ovarien und kann sich mit ansteigenden Schweregraden manifestieren. Es umfasst deutliche Vergrößerungen der Ovarien, hohe Sexualhormonspiegel und Anstieg der vaskulären Permeabilität. Letzteres kann zu einer Flüssigkeitsansammlung in den peritonealen, pleuralen und selten in den perikardialen Hohlräumen führen.


Folgende Symptomatik kann bei schweren OHSS-Fällen beobachtet werden: Bauchschmerzen, aufgeblähtes Abdomen, starke Vergrößerung der Ovarien, Gewichtszunahme, Dyspnoe, Oligurie sowie gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Die klinische Untersuchung kann Hypovolämie, Hämokonzentration, Störungen des Elektrolythaushaltes, Aszites, Hämoperitoneum, Pleuraergüsse, Hydrothorax, akute Atemnot und Thromboembolie zeigen.


Übermäßige ovarielle Reaktion auf die Gonadotropin-Behandlung führt selten zu OHSS, sofern nicht HCG zur Ovulationsauslösung verabreicht wird. Daher ist es bei ovarieller Hyperstimulation angebracht, kein HCG zu verabreichen und die Patientin anzuweisen, für mindestens 4 Tage keinen Geschlechtsverkehr zu haben oder nicht-hormonelle Kontrazeptiva zu verwenden. OHSS kann schnell fortschreiten (zwischen 24 Stunden und mehreren Tagen) und sich zu einem schwerwiegenden Krankheitsbild entwickeln. Daher sollten Patientinnen für die Dauer von mindestens 2 Wochen nach der HCG-Gabe kontrolliert werden.


Die Einhaltung der empfohlenen Dosierungs- und Verabreichungsregime und sorgfältige Überwachung der Therapie können das Auftreten von ovarieller Hyperstimulation und Mehrlingsschwangerschaften minimieren (siehe Abschnitte 4.2 und 4.8). Bei ART kann Absaugen aller Follikel vor der Ovulation das Auftreten einer Hyperstimulation reduzieren.


OHSS kann bei Eintreten einer Schwangerschaft schwerwiegender und langwieriger sein. Am häufigsten tritt OHSS auf, nachdem eine Hormonbehandlung beendet wurde, und erreicht seinen Höhepunkt ca. 7 bis 10 Tage nach der Behandlung. Normalerweise bildet sich OHSS spontan bei Eintritt der Menstruation wieder zurück.


Wenn ein schwerwiegendes OHSS auftritt, sollte die Gonadotropin-Behandlung (falls noch nicht geschehen) abgebrochen, die Patientin ins Krankenhaus eingewiesen und eine spezielle OHSS-Behandlung begonnen werden.


Bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCO) tritt OHSS häufiger auf.


Mehrlingsschwangerschaften

Mehrlingsschwangerschaften, insbesondere die höherer Ordnung, bergen ein erhöhtes Risiko maternaler und perinataler Komplikationen.


Bei Patientinnen, die sich einer Ovulationsinduktion mit Menogon unterziehen, ist das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften im Vergleich zur natürlichen Konzeption erhöht. Um das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft zu minimieren, wird die sorgfältige Überwachung der ovariellen Reaktion empfohlen.


Bei Patientinnen, die sich ART unterziehen, ist das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften hauptsächlich abhängig von der Anzahl der übertragenen Embryonen, ihrer Qualität und dem Alter der Patientin.


Die Patientin sollte vor der Behandlung über das potenzielle Risiko von Mehrlingsschwangerschaften informiert werden.


Fehl-/Frühgeburt

Fehl- oder Frühgeburten treten bei Patientinnen, die sich einer Stimulation des Follikelwachstums zur Ovulationsauslösung oder ART unterziehen, häufiger auf als in der Durchschnittsbevölkerung.


Ektope Schwangerschaften

Bei Frauen mit Eileitererkrankungen in der Vorgeschichte besteht ein Risiko ektoper Schwangerschaften, gleichgültig, ob die Schwangerschaft durch spontane Empfängnis oder durch Fertilitätsbehandlung eingetreten ist. Die Prävalenz ektoper Schwangerschaften nach IVF wurde mit 2 bis 5 % berichtet, verglichen mit 1 bis 1,5 % in der normalen Population.


Neoplasmen der Fortpflanzungsorgane

Bei Frauen, die sich mehrfachen Behandlungszyklen zur Fertilitätsbehandlung unterzogen haben, wurde von benignen und malignen Neoplasmen der Ovarien und anderer Fortpflanzungsorgane berichtet.

Es ist noch nicht gesichert, ob die Behandlung mit Gonadotropinen das Grundrisiko für diese Tumoren bei infertilen Frauen erhöht.


Angeborene Missbildungen

Die Prävalenz angeborener Missbildungen nach ART kann im Vergleich zu spontaner Empfängnis leicht erhöht sein. Dies ist vermutlich auf unterschiedliche elterliche Vorbelastungen (z.B. Alter der Mutter, Spermieneigenschaften) und Mehrlingsschwangerschaften zurückzuführen.


Thromboembolien

Bei Frauen mit allgemeinen Risikofaktoren für Thromboembolien, wie z.B. persönliche oder familiäre Vorgeschichte, kann sich dieses Risiko bei der Behandlung mit Gonadotropinen weiter steigern. Bei diesen Frauen muss der Nutzen einer Gonadotropin-Behandlung gegen das Risiko abgewogen werden. Es ist zu beachten, dass eine Schwangerschaft selbst auch ein erhöhtes Risiko für Thromboembolien darstellt.


Männer:

Erhöhte endogene FSH-Spiegel weisen auf eine primäre Störung der Testes hin. Diese Patienten sprechen nicht auf Menogon/HCG-Therapie an.


4 – 6 Monate nach Behandlungsbeginn sollten Spermienanalysen durchgeführt werden, um das Ansprechen auf die Therapie beurteilen zu können.


Die Anwendung von Menogon kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Die Anwendung von Menogon als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


4.5 Wechselwirkungen mitanderen Arzneimittel und sonstige Wechselwirkungen

Mit Menogon wurden an Menschen keine Studien zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln durchgeführt.


Obwohl es keine klinischen Erfahrungen gibt, ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Anwendung von Menogon und Clomifencitrat das follikuläre Ansprechen verstärken kann. Bei Verwendung eines GnRH-Agonisten zur hypophysären Desensibilisierung kann eine höhere Dosis von Menogon erforderlich sein, um ein ausreichendes follikuläres Ansprechen zu erreichen.

4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Es besteht keine Indikation zur Anwendung von HMG in der Schwangerschaft und Stillperiode.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)


Systemorganklasse

Sehr häufig

(>1/10)

Häufig

(>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich

(>1/1.000 bis <1/100)

Sehr selten

(<1/10.000)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Reaktionen* und Schmerzen an der Injektionsstelle

Grippe-ähnliche Symptome

Fieber


Erkrankungen des Immunsystems




Überempfindlichkeit

Erkrankungen des Nervensystems


Kopfschmerzen



Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse


Mildes, mäßiges und schweres OHSS



Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Ausschlag




* Reaktionen an der Injektionsstelle wurden bei 55 – 60 % der Teilnehmer an klinischen Studien zur lokalen Verträglichkeit beobachtet. Bei ca. 12 % wurde die Reaktion als schwerwiegend bewertet. In den meisten Fällen erfolgte die Reaktion nach subkutaner Gabe. Nach intramuskulärer Gabe wurden bei bis zu 13 % der Studienteilnehmer Reaktionen an der Injektionsstelle beobachtet.


Unter der Behandlung mit Menogon wurden Einzelfälle von anaphylaktischen Reaktionen berichtet.


In Zusammenhang mit ovarieller Überstimulierung wurden unter der Anwendung von Gonadotropinen Einzelfälle von thromboembolischen Komplikationen und ovariellen Torsionen berichtet.


Schwangerschaften, die nach Unfruchtbarkeitsbehandlung mit Gonadotropinen wie Menogon eintreten, können häufiger in Spontanaborten enden als normale Schwangerschaften.


Männer: In Zusammenhang mit der Behandlung mit Gonadotropinen wurden über Gynäkomastie, Akne, Gewichtszunahme berichtet.


4.9 Überdosierung

Die Behandlung mit HMG kann zu einer Überstimulierung der Ovarien führen, die meistens jedoch erst nach Gabe von HCG zur Ovulationsauslösung klinisch relevant wird (s. unter 4.8 Nebenwirkungen).


Bei der leichten Überstimulierung (Grad I) mit leichter Vergrößerung der Ovarien (Ovargröße 5 - 7 cm), bei exzessiver Steroidsekretion und abdominalen Beschwerden ist keine Therapie erforderlich, doch sollte die Patientin informiert und sorgfältig kontrolliert werden. Bei Überstimulierung (Grad II) mit Ovarialzysten (Ovargröße 8 - 10 cm), Abdominalsymptomatik, Übelkeit und Erbrechen ist eine klinische Überwachung und symptomatische Behandlung, gegebenenfalls ein intravenöser Volumenersatz bei stärkerer Hämokonzentration angezeigt. Bei einer schweren Überstimulierung (Grad III) mit großen Ovarialzysten (Ovargröße über 10 cm), Aszites, Hydrothorax, aufgetriebenem Abdomen, Bauchschmerzen, Dyspnoe, Salzretention, Hämokonzentration, erhöhter Blutviskosität und erhöhter Thrombo­zytenaggregation mit der Gefahr von Thromboembolien ist eine Klinik­einweisung unabdingbar, da sich lebensbedrohliche Zustände entwickeln können, die intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich machen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Gonadotropine

ATC-Code: G03GA02


Die Zielorgane der hormonellen Wirkung des HMG sind die Ovarien und die Testes. HMG hat eine gametotrope und steroidogene Wirkung.


In den Ovarien induziert HMG über die FSH-Komponente eine Zunahme der wachsenden Follikel und stimuliert deren Entwicklung. FSH steigert die Produktion von Estradiol in den Granulosazellen durch Aromatisierung von Androgenen, die in den Thekazellen unter dem Einfluss der LH-Komponente entstehen.


FSH induziert in den Hoden die Transformation von unreifen zu reifen Sertolizellen. Es wirkt hauptsächlich auf die Reifung der Samenkanälchen und die Entwicklung der Spermatozoen, jedoch ist intratestikulär eine hohe Konzentration von Androgenen notwendig, für die eine vorherige Behandlung mit HCG erforderlich ist.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


HMG ist oral unwirksam und wird intramuskulär oder subkutan injiziert. Die Pharmakokinetik von HMG nach intramuskulärer und subkutaner Applikation wurde präparatespezifisch untersucht. Der maximale Serumspiegel von FSH wird 6 – 48 Stunden nach intramuskulärer Injektion bzw. 6 – 36 Stunden nach subkutaner Injektion erreicht. Anschließend nimmt der Serumspiegel mit einer Halbwertzeit von 56 Stunden (intramuskulär) bzw. 51 Stunden (subkutan) ab.

HMG wird überwiegend renal ausgeschieden.


Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit von Menogon liegt nach subkutaner Anwendung höher als nach intramuskulärer Anwendung. Die Werte für FSH nach intramuskulärer und subkutaner Applikation (Dosis 300 IE) betrugen:


intramuskulär: AUC 0 -= 320,1 mlE/ml x h;

cmax= 4,15 mlE/ml;

tmax = 18 h


subkutan: AUC 0 - = 385,2 mlE/ml x h;

cmax = 5,62 mlE/ml;

tmax = 12 h


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxische Wirkungen des HMG sind beim Menschen nicht bekannt.

Für eine teratogene, mutagene und carcinogene Aktivität des HMG gibt es keinen Anhalt. Vereinzelt kann es nach wiederholten zyklischen Gaben von HMG zur Bildung von Antikörpern gegen HMG kommen, weshalb der Behandlungserfolg ausbleiben kann.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

1 Ampulle mit Pulver enthält Lactose-Monohydrat und Natriumhydroxid zur pH-Einstellung.

1 Ampulle mit 1 ml Lösungsmittel enthält Natriumchlorid, verdünnte Salzsäure 10 % zur pH-Einstellung, Wasser für Injektionszwecke.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Vor Licht geschützt und nicht über +25 °C lagern!


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Menogon ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:


OP mit je 5 Ampullen Pulver und Lösungsmittel (N1)

OP mit je 10 Ampullen Pulver und Lösungsmittel (N2)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


INHABER DER ZULASSUNG

FERRING GmbH

Wittland 11

24109 Kiel

Mitvertrieb

FERRING Arzneimittel GmbH
Fabrikstraße 7
24103 Kiel
Tel.: (0431) 58520
Fax.: (0431) 585274


8. Zulassungsnummer

6081027.00.00


9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

21.12.2005


10. Stand der Information

Mai 2008


11. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht

Verschreibungpflichtig



Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an folgende e-mail Adresse: info-serviece@ferring.de


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