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Mepicaton 3%

Document: 10.11.2008   Fachinformation (deutsch) change


FACHINFORMATION






1. Bezeichnung des Arzneimittels


Mepicaton® 3 %


Wirkstoff: Mepivacainhydrochlorid


2. Verschreibungsstatus/

Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels

3.1 Stoff- und Indikationsgruppe

Lokalanästhetikum der Anilidreihe


3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil nach Art und Menge

1 ml Injektionslösung enthält:

Mepivacainhydrochlorid 30,00 mg


3.3 Sonstige wirksame Bestandteile

Keine


3.4 Weitere Bestandteile

Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke


4. Anwendungsgebiete

Infiltrations- und Leitungsanästhesie im Zahn-, Mund- und

Kieferbereich, intraligamentäre Anästhesie.


5. Gegenanzeigen

Mepicaton 3 % darf nicht bei Patienten mit Überempfindlichkeit

gegenüber Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ angewendet wer-den.


Mepicaton 3 % ist kontraindiziert bei Patienten mit schweren Störungen des Herz-Reizleitungssystems und dekompensierter Herzinsuffizienz.


Mepicaton 3 % darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:

- Leber - oder Nierenerkrankungen

- erhöhter Krampfbereitschaft

- Injektion in ein entzündetes (infiziertes) Gebiet

- Myasthenia gravis

- Hypotension

- Hypovolämie

- erheblichen Störungen der Blutgerinnung

- erhöhtem Hirndruck

- Gefäßverschlüssen

- Arteriosklerose

- Nervenschädigungen durch Zuckerkrankheit



Schwangerschaft

Über die Anwendung von Mepicaton 3 % in der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Untersuchungen für eine Beurteilung der Anwendungssicherheit vor.

Mepicaton 3 % sollte daher in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, in welchen Mengen Mepivacainhydrochlorid in die Muttermilch ausgeschieden wird.

Sollte eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich sein, kann das Stillen ca. 24 Stunden nach Ende der Behandlung wie-der aufgenommen werden.


6. Nebenwirkungen

Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Mepicaton 3 % entsprechen weitgehend denen anderer Lokalanästhetika des Sub-stanztyps der Säureamide. Unerwünschte, bestimmte Organsysteme betreffende Wirkungen, die bei Überschreiten eines Blutplasma-spiegels von 5 - 6 µg Mepivacainhydrochlorid/ml auftreten können, sind bedingt durch die Art der Anwendung oder pharma-kodynamisch/pharmakokinetisch bedingt und betreffen entweder das Zentralnervensystem oder/und das Herz-Kreislauf-System.


Methodisch bedingt:

- infolge der Injektion zu großer Lösungsmengen;

- durch unbeabsichtigte Injektion in ein Blutgefäß;

- durch unbeabsichtigte intraneurale Injektion.


Pharmakodynamisch bedingt:

In äußerst seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten.


Pharmakokinetisch bedingt:

Als mögliche Ursache für Nebenwirkungen müssen auch eventuelle abnorme Resorptionsverhältnisse oder Störungen beim Abbau in der Leber oder bei der Ausscheidung durch die Niere in Betracht gezogen werden.


Die Nebenwirkungen lassen sich zwei qualitativ unterschied-lichen Symptomkomplexen zuordnen und unter Berücksichtigung der Intensitätsstärke gliedern:

- zentralnervöse Symptome


leichte Intoxikation:

Kribbeln in den Lippen und/oder der Zunge, Taubheit im Mundbereich, Ohrensausen, metallischer Geschmack, Angst, Unruhe, Zittern, Muskelzuckungen, Erbrechen, Desorien- tiertheit;


mittelschwere Intoxikation:

Sprachstörung, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen,

Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Zittern, choreiforme Bewegungen (bestimmte Form von Bewe-gungsunruhe), Krämpfe (tonisch-klonisch), weite Pupillenöffnung, beschleunigte Atmung;



schwere Intoxikation:

Erbrechen (Erstickungsgefahr), Schließmuskellähmung,

Muskeltonusverlust, Reaktions- und Bewegungslosigkeit

Stupor), irreguläre Atmung, Atemstillstand, Koma, Tod.


- kardiovaskuläre Symptome


leichte Intoxikation:

Herzklopfen, erhöhter Blutdruck, beschleunigter Herz-

schlag, beschleunigte Atmung;


mittelschwere Intoxikation:

beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen

(Arrhythmie), Sauerstoffmangel, Blässe;


schwere Intoxikation:

starke Sauerstoffunterversorgung (schwere Zyanose), Herz-

rhythmusstörungen (verlangsamter Herzschlag, Blutdruck-

abfall, primäres Herzversagen, Kammerflimmern,

Asystolie).


Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

Bei Anwendung dieses Arzneimittels muß vom Arzt im Einzelfall

entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr

teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mittel

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Mepicaton 3 %?


Gleichzeitige Applikation von Mepicaton 3 % und gefäßver-

engenden Mitteln führt zu einer längeren Wirkdauer. Es ist

zu beachten, daß unter der Behandlung mit Blutgerinnungs-

hemmern (Antikoagulantien wie z.B. Heparin) nichtsteroidalen

Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln nicht nur eine ver-

sehentliche Gefäßpunktion im Rahmen der Schmerzbehandlung zu

ernsthaften Blutungen führen kann, sondern daß allgemein mit

einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muß.

Gegebenenfalls sollten die Blutungszeit und die aktivierte

partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bestimmt, der Quick-Test durchgeführt und die Thrombozytenzahl überprüft werden.

Diese Untersuchungen sollten bei Risikopatienten auch im Falle

einer Low-dose-Heparinprophylaxe (vorsorgliche Behandlung mit

dem Blutgerinnungshemmer Heparin in niedriger Dosis) vor der Anwendung von Mepicaton 3 % durchgeführt werden.


Eine Anästhesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Ver-meidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermole-kularem Heparin sollte nur mit besonderer Vorsicht durchge-führt werden.

Bei Kombination mit Antifibrillantien, mit ß-Rezeptoren-blockern, Calcium-Antagonisten muß auch bei Mepivacain mit einer additiven, hemmenden Wirkung auf die AV-Überleitung, die intraventrikuläre Reizausbreitung und die Kontraktionskraft gerechnet werden.

Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung des die Herzschlagfolge beeinflussenden Aprindin.



Bei gleichzeitiger Anwendung von Aprindin und Mepicaton 3 % ist eine Verstärkung der Nebenwirkungen möglich. Aprindin hat auf Grund der chemischen Strukturähnlichkeit mit Lokalanäs-thetika ähnliche Nebenwirkungen.

Ein toxischer Synergismus wird für zentrale Analgetika und Ether beschrieben.


Wie beeinflußt Mepicaton 3 % die Wirkung anderer Arzneimittel?

Da Lokalanästhetika in hoher Dosierung einen Curare-ähnlichen Eigeneffekt besitzen (neuromuskuläre Blockade durch Hemmung der Acetylcholin-Freisetzung), können sie die Wirkung nicht-depolarisierender Muskelrelaxantien verstärken.

Lokalanästhetika können die Wirksamkeit und Toxizität von membranwirksamen Antiarrhythmika erhöhen.

Die Empfindlichkeitsschwelle von kardialen Schrittmachern kann verändert werden.


8. Warnhinweise

Mepicaton 3% enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Zylinderampulle.


9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Bisher sind keine bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Grundsätzlich gilt, daß nur die kleinste Dosis Mepicaton 3 % verabreicht werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird.


Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzel-falles individuell vorzunehmen.


Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungs-richtlinien:

Im Normalfall eine Zylinderampulle zu 1,7 ml.

Bei schwierigen und langdauernden Eingriffen darf die Dosis

entsprechend erhöht werden.


Maximaldosis für Kinder unter 20 kg Körpergewicht:

- eine Zylinderampulle zu 1,7 ml in 24 Stunden.


Maximaldosis für Kinder von 20 kg bis 30 kg Körpergewicht:

- zwei Zylinderampullen zu 1,7 ml in 24 Stunden.


Maximaldosis für Kinder über 30 kg Körpergewicht und Erwachsene:

- drei Zylinderampullen zu 1,7 ml in 24 Stunden


Für Kinder sind die Dosierungen individuell unter Berücksich-tigung von Alter und Gewicht zu berechnen. Eine Dosis von 5 -

6 mg Mepivacainhydrochlorid/kg Körpergewicht soll nicht über-schritten werden.


Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion ist stets eine Aspirationskontrolle in zwei Ebenen(Drehung der Kanüle um 180°) sorgfältig durchzuführen, wobei ein negativer Aspira-tionsbefund eine unbeabsichtigte und unbemerkte intravasale Injektion nicht sicher ausschließt.



11. Art und Dauer der Anwendung

Mepicaton 3% sollte nur von Personen mit entsprechenden Kennt-nissen zur Durchführung der jeweiligen Anästhesieverfahren an-gewendet werden.

Zur einmaligen Anwendung in der zahnärztlichen Praxis, zur submukösen Injektion. Es empfiehlt sich, die Lösung auf Körpertemperatur zu erwärmen und langsam zu injizieren.


Eine wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenüber dem Arzneimittel) zu Wirkungseinbußen führen.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Beim Auftreten von zentralen oder kardiovaskulären Symptomen einer Intoxikation (beschrieben unter Nebenwirkungen) sind folgende Gegenmaßnahmen erforderlich:

- Sofortige Unterbrechung der Zufuhr von Mepicaton 3 %;


- Freihalten der Atemwege;


- Zusätzlich Sauerstoff zuführen; falls notwendig -

zunächst über Maske und mit Beatmungsbeutel, dann erst über einen Trachealtubus mit reinem Sauerstoff assistiert und kontrolliert beatmen.


Die Sauerstofftherapie darf noch nicht beim Verschwinden

der Symptome, sondern erst dann abgesetzt werden, wenn

alle Vitalfunktionen zur Norm zurückgekehrt sind.


- Sorgfältige Kontrolle von Blutdruck, Puls und Pupillen-

weite.


- Bei einem akuten und bedrohlichen Blutdruckabfall soll

sofort der Kopf tief gelagert und ein Beta-Sympatho-

mimetikum langsam intravenös injiziert werden (z.B. 1 mg Isoprenalin/200 ml Glukoselösung 10 - 20 Tropfen/min).

Zusätzlich ist eine Volumensubstitution (z.B. mit kristalloiden Lösungen) vorzunehmen.


- Bei erhöhtem Vagotonus - Bradykardie - wird Atropin

(0,5 - 1,0 mg i.v.) verabreicht.


Bei Verdacht auf Herzstillstand sind die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.


- Konvulsionen werden mit Diazepam 5 - 10 mg i.v. behan-

delt oder kleinen, wiederholt verabreichten Dosen ultra-

kurz-wirkender Barbiturate (z.B. Thiopental-Natrium 25

- 50 mg); dabei werden die Dosen fraktioniert bis zum

Zeitpunkt der sicheren Kontrolle verabreicht. Bei an-

haltenden Krämpfen kann die Diazepam-Gabe wiederholt

werden.


Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, daß in vielen

Fällen bei Anzeichen von Krämpfen die obligate Sauer-

stoffbeatmung zur Behandlung ausreicht.


Die Krampfschwellendosis kann beim Menschen individuell

unterschiedlich sein. Als Untergrenze werden 5 µg/ml

Blutplasma angegeben.



Zentral wirkende Analeptika sind kontraindiziert bei

Intoxikation durch Lokalanästhetika!


Hinweis: Vor der Applikation eines Lokalanästhetikums

ist darauf zu achten, daß das Instrumentarium zur

Wiederbelebung, wie z.B. zum Freihalten der Atemwege

sowie zur Sauerstoffzufuhr und die Notfallmedikation

zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfügbar

sind.

13. Pharmakologische, toxikologische Eigenschaften, Pharmako-

kinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind.


13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Mepivacain ist ein Lokalanästhetikum der Anilidreihe.


Es hebt reversibel und örtlich begrenzt die Erregbarkeit der

schmerzvermittelnden sensiblen Endorgane und das Leitungsver-

mögen der sensiblen Nervenfasern auf. Als Folge davon wird die

Schmerzempfindung vorübergehend ausgeschaltet.


Über den Wirkungsmechanismus der Lokalanästhetika ist bekannt,

daß sie die Membranpermeabilität für Kationen insbesondere

Natrium-Ionen herabsetzen.

Dies führt konzentrationsabhängig zu einer verminderten Er-regbarkeit der Nervenfaser, da der zur Ausbildung des Aktions-potentials notwendige plötzliche Anstieg der Natriumper-meabilität vermindert ist. Die Wirkung ist vom pKa-Wert der Substanz und dem pH-Wert des Milieus abhängig, also von der Menge, in der sie als freie Base im sauren Milieu erhalten bleibt, da die Substanz zunächst in die lipophile Nerven-struktur permeieren muß. Die lokalanästhetische Wirkung beruht dann jedoch auf der protonierten Form. Im entzündeten Gewebe ist die Wirkung der Lokalanästhetika wegen des dort vorhande-nen niedrigen pH-Wertes herabgesetzt.

Die gefäßerweiternde Wirkung ist bei Mepivacain weniger stark

als bei anderen Lokalanästhetika ausgeprägt.


Mepicaton 3 % kann also auch bei Patienten angewendet werden,

die unter MAO-Hemmern oder trizyklischen Antidepressiva stehen

und bei denen die Anwendung von Katecholaminen kontraindiziert

ist.

Mepicaton 3 % hat einen nahezu physiologischen pH-Wert von 6

und gewährleistet dadurch eine schmerzarme Injektion.


13.2 Toxikologische Eigenschaften


Systemtoxizität

Die Prüfung der akuten Toxizität von Mepivacain im Tierversuch

ergab bei der Maus eine LD 50 nach i.v. Applikation zwischen

31,6 mg/kg KG und 40,3 3,2 mg/kg KG und bei der Ratte zwi-schen 29,8 mg/kg KG und 35,0 1 mg/kg KG.

Als kritische Schwellendosis beim Menschen wird ein Plasma-spiegel von 5 bis 6 µg/ml angesehen - eine Konzentration, bei der mit systemtoxischen Reaktionen zu rechnen ist.


Lokale Toxizität

Die Prüfung der lokalen Toxizität von Mepivacain bei verschie-denen Tierspezies bei Dosierungen bis zu 32 mg ergab keine Hinweise auf irreversible Gewebeschäden.


Chronische Toxizität

Untersuchungen zur subchronischen Toxizität bei lokaler Appli-kation von Mepivacain beim Tier (Kaninchen, Affe, Ratte) ergaben keine Anzeichen für muskuläre Faserathrophien oder andere Läsionen.

Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen nicht vor.

Kanzerogenität

Langzeituntersuchungen zum kanzerogen Potential von Mepivacain liegen nicht vor.


Mutagenität

In vitro und in vivo Mutagenitätstests zur Induktion von Gen- und Chromosomenmutationen durch Mepivacain liegen nicht vor.


Reproduktionstoxikologie

Mepivacain passiert die Plazenta mittels einfacher Diffusion. Die embryo/fetale Dosis im Verhältnis zur maternalen Serum-konzentration beträgt 0,46 - 2,7µg.


Ein Anstieg auf das zweifache an kongenitalen Anomalien wurde bei Neugeborenen von 82 Müttern beobachtet, die während der ersten vier Monate der Schwangerschaft mit Mepivacain behan-delt wurden. Die Frequenz lag jedoch nicht über derjenigen von 224 Frauen, die zu verschiedenen Zeitpunkten der gesamten Schwangerschaft mit dem Lokalanästhetikum behandelt wurden.


Bei Gabe von Mepivacain unter der Geburt (Epiduralanästhesie) ist über fetale Depressionen, fetale Intoxikationserschei-nungen, verminderten Muskeltonus und Minderung der Muskelkraft in den ersten 8 Stunden nach der Geburt berichtet worden.


Im Zusammenhang mit der Anwendung von Mepivacain bei der Para-zervikalblockade ist über fetale Bradycardien und Todesfälle berichtet worden.


Mepivacain verursachte im Tierversuch (Ratte) bei Dosen von

10 mg resp. 4 mg nach i.p. Applikation partielle bis schwere Spermatogeneseschäden. Nach Injektion von 6 mg/kg Mepivacain an trächtigen Ratten zeigten sich bei deren Nachkommen Verhaltensanomalien.


13.3 Pharmakokinetik

Mepivacain ist ungefähr 80 % an Plasmaproteine gebunden und hat einen Blut/Plasma-Konzentrationsquotienten von 0,92 %.

Die Latenzzeit von Mepicaton 3 % beträgt 2 1/2 Minuten bei Infiltrationsanästhesie und 3 bis 6 Minuten bei Leistungs-anästhesie; die Anästhesiedauer beträgt ca. 30 Minuten.


Ein Vergleich der Dispositionskinetik von Mepivacain bei Er-wachsenen und Neugeborenen zeigt, daß ein 1-Kompartiment-Modell die Neugeborenen-Daten am besten beschreibt, während für die Erwachsenen-Daten ein 2-Kompartiment-Modell erforderlich ist. Die pharmakokinetischen Parameter nach i.v. Injektion für Erwachsene und Neugeborene sind in der folgenden Tabelle angegeben:



Mepivacain


Parameter

Erwachsene

Neugeborene

Vdss (l/kg)

Vd (l/kg)

t1/2 (h)

Clhb (ml/min/kg)

Clrp (ml/min/kg)

1,02


3,17

5,10

0,20

1,75


8,69

1,37

0,76



Vdss = scheinbares Verteilungsvolumen zum Zeitpunkt

des steady state

Vd = scheinbares Verteilungsvolumen

t1/2 = Eliminationshalbwertzeit

Clhb = hepatische Körperclearance

Clrp = renale Plasma-Clearance

Neugeborene haben auch eine signifikant längere Eliminations-halbwertzeit als Erwachsene. Die renale Plasma-Clearance ist jedoch bei Neugeborenen signifikant schneller als bei Erwach-senen.


Mepivacain wird in der Leber langsam hydrolysiert. Der Abbau erfolgt durch N-Demethylierung und Hydroxylierung.


Nur 1 % einer Mepivacain-Dosis wird unverändert im menschli-chen Urin ausgeschieden. Ein weiteres Prozent wird als desalkyliertes Produkt ausgeschieden. Weitere 30 % der Dosis treten im Urin als Glucuronide auf. Insgesamt wurden 5 Metaboliten identifiziert.



13.4 Bioverfügbarkeit

Die biologische Verfügbarkeit von Mepivacain am Applika-tionsort beträgt 100 %.


14. Sonstige Hinweise

Bei Kindern, die unter 3 Jahre alt oder leichter als 13,6 kg sind, sollte Mepicaton 3% nicht angewendet werden.

Neurologische Symptome bis hin zu generalisierten Krämpfen können als Folge akzidenteller i.v. Applikation oder bei abnormen Resorptionsverhältnissen auftreten.


Als kritische Schwellendosis wird eine Konzentration von 5 - 6 µg/ml Blutplasma angesehen.


Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:

- Ist eine Allergie gegen Mepivacain bekannt, so muß mit

einer Kreuzallergie gegen andere Säureamid-Lokal-

anästhetika gerechnet werden.

- Dosierung so niedrig wie möglich wählen;

- Injektion langsam vornehmen;

- äußerlich leicht erkennbare Anzeichen der Reaktion des

Patienten auf das Arzneimittel (z.B. Veränderungen des Pulses, der Pupillenweite) sind gegebenenfalls für das weitere Vorgehen zu berücksichtigen;

- allgemeine und spezielle Kontraindikationen und Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten.



15. Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.

Nach Ablauf des Verfalldatums soll Mepicaton 3 % nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


17. Darreichungsform und Packungsgrößen

50 Zylinderampullen zu 1,7 ml


18. Stand der Information

November 2008


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen

Unternehmens

hameln pharma plus gmbh

Langes Feld 13

31789 Hameln


Telefon: 05151/ 581-0

Fax: 05151/ 581 501



Hersteller

Weimer Pharma GmbH

Im Steingerüst 30

76437 Rastatt

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