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Metformin Lindopharm 1000 Mg Filmtabletten

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Metformin Lindopharm 1000 mg Filmtabletten

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

Stand: 08/2009



Änderungen gegenüber Vorversion:




Geänderter Text ist i.A. durch graue Hinterlegungmarkiert.



Fachinformation



1. Bezeichnung der Arzneimittel



Metformin Lindopharm 1000 mg Filmtabletten





2. Qualitative und quantitative Zusammen­setzung



Jede Filmtablette enthält 1000 mg Metformin­hydrochlorid, entsprechend 780 mg Metformin.



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.





3. Darreichungsform



Filmtabletten





4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete



Therapie des Diabetes mellitus Typ 2; insbe­sondere bei übergewichtigen Patienten, bei denen allein durch Diät und körperliche Betä­tigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.



Bei Erwachsenenkönnen Metformin Lindopharm 1000 mg Filmtabletten in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika bzw. Insulin angewendet werden.



Bei Kindern ab 10 Jahren und bei Jugendlichenkönnen Metformin Lindopharm 1000 mg Filmtabletten in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit Insulin angewendet werden.



Bei übergewichtigen erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 konnte nach Versagen diätetischer Maßnahmen eine Senkung der Häufigkeit von diabetesbedingten Komplika­tionen unter Behandlung mit Metformin­hydrochlorid als Therapie der ersten Wahl nachgewiesen werden (siehe 5.1 „Pharmako­dynamische Eigenschaften“).



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen­dung



Erwachsene

Monotherapie und Kombination mit anderen oralen Antidiabetika

- Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette mit 500 mg bzw. 850 mg Metforminhydrochlorid zwei- oder dreimal täglich, während oder nach den Mahlzeiten.

Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung in Abhängigkeit von den Messungen des Blut­zuckerspiegels angepasst werden. Eine all­mähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträglich­keit des Medikaments aus.

Die maximale empfohlene Tagesdosis be­trägt 3 g Metforminhydrochlorid täglich.

- Bei der Umstellung von einem anderen ora­len Antidiabetikum auf Metforminhydrochlorid sollte zunächst das bisherige Medikament abgesetzt und danach die Therapie mit Metforminhydrochlorid in der oben angegeben Dosierung begonnen werden.



Kombination mit Insulin

Metforminhydrochlorid und Insulin können kombiniert werden, um eine bessere Einstellung des Blutzuckerspiegels zu erreichen. Metformin­hydrochlorid wird in der üblichen Anfangsdo­sierung von einer Filmtablette mit 500 mg bzw. 850 mg Metforminhydrochlorid zwei- bis dreimal täglich gegeben, während sich die Insulindosis nach den gemessenen Blutzuckerwerten richtet.



Ältere Patienten

Bedingt durch die bei älteren Patienten häufig eingeschränkte Nierenfunktion sollte sich die Dosierung von Metforminhydrochlorid nach der Nierenfunktion richten. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Messung der Nierenfunktion not­wendig (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).



Kinder ab 10 Jahre und Jugendliche

Monotherapie und Kombinationstherapie mit Insulin





4.3 Gegenanzeigen

- Überempfindlichkeit gegenüber Metformin­hydrochlorid oder einem der sonstigen Be­standteile.

- Diabetische Ketoazidose, diabetisches Prä­koma.

- Nierenversagen oder Störung der Nieren­funktion (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min).

- Akute Zustände, die zu einer Beeinträchti­gung der Nierenfunktion führen können, z. B.:

- Dehydratation,
- schwere Infektionen,
- Schock.

- Intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kon­trastmitteln (siehe unter 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwen­dung“).

- Akute oder chronische Erkrankungen, die zu einer Gewebshypoxie führen können, wie:

- kardiale oder respiratorische Insuffizienz,

- frischer Myokardinfarkt,

- Schock.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Laktatazidose

Bei der Laktatazidose handelt es sich um eine seltene, jedoch schwerwiegende (hohe Mortalität ohne schnelle Behandlung) metabolische Kom­plikation, die durch eine Akkumulation von Metformin verursacht werden kann. Die bisher bekannt gewordenen Fälle von Laktatazidose bei mit Metforminhydrochlorid behandelten Patienten betrafen vor allem Diabetiker mit schwerer Niereninsuffizienz. Die Inzidenz der Laktatazi­dose kann und sollte durch die Erfassung von weiteren Risikofaktoren reduziert werden (z. B. schlecht eingestellter Diabetes, Ketonämie, Fasten, übermäßiger Alkoholkonsum, Leber­insuffizienz und alle mit einer Hypoxie einher­gehenden Zustände).



Diagnose:

Laktatazidose ist gekennzeichnet durch eine azidotische Dyspnoe mit Abdominalbeschwerden und Hypothermie, gefolgt von Koma. Zu den für die Diagnose relevanten Laborparametern zählen ein erniedrigter pH-Wert des Blutes, Laktatspiegel im Plasma von über 5 mmol/l sowie eine Erhöhung der Anionenlücke und des Laktat/Pyruvat-Quotienten. Wenn der Verdacht auf das Vorliegen einer metabolischen Azidose besteht, sollte Metforminhydrochlorid abgesetzt und der Patient sofort stationär aufgenommen werden (siehe Abschnitt 4.9 „Überdosierung“).



Nierenfunktion

Da Metformin über die Nieren ausgeschieden wird, sollte vor Beginn der Behandlung sowie danach in regelmäßigen Abständen eine Kon­trolle des Serumkreatininspiegels durchgeführt werden:

- Mindestens jährlich bei Patienten mit nor­maler Nierenfunktion.

- Mindestens zwei- bis viermal jährlich bei Patienten, deren Serumkreatininspiegel an der oberen Grenze des Normbereiches liegt, sowie bei älteren Patienten.



Eine verminderte Nierenfunktion ist bei älteren Patienten häufig und asymptomatisch.

Besondere Vorsicht ist in Situationen ange­bracht, in denen es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion kommen kann (z. B. Beginn einer Therapie mit Antihypertensiva oder Diuretika oder mit nichtsteroidalen Antiphlogistika).



Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln

Da die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln bei radiologischen Untersuchungen zu Niereninsuffizienz führen kann, sollte die letzte Dosis Metforminhydrochlorid spätestens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion fortgesetzt werden.



Chirurgische Eingriffe

Metforminhydrochlorid sollte 48 Stunden vor elektiven chirurgischen Eingriffen unter Voll­narkose oder unter Anwendung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach dem Eingriff erfolgen bzw. nach Wiederaufnahme der oralen Ernährung und nach Sicherstellung einer normalen Nieren­funktion.



Kinder und Jugendliche

Die Diagnose eines Typ 2-Diabetes muss bestä­tigt sein, bevor eine Behandlung mit Metformin begonnen wird.



Während einjähriger kontrollierter klinischer Studien wurde keine Beeinflussung von Wachs­tum und Pubertät durch Metformin beobachtet, aber Langzeitergebnisse liegen zu diesen spezi­fischen Fragestellungen noch nicht vor. Deshalb wird eine sorgfältige Beobachtung möglicher Metforminwirkungen in Bezug auf diese Para­meter empfohlen.



Kinder zwischen 10 und 12 Jahren

Nur 15 Personen aus der Altersgruppe zwischen 10 und 12 Jahren waren in die kontrollierten klinischen Studien eingeschlossen, die mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt wurden. Obwohl sich Wirksamkeit und Arzneimittel­sicherheit von Metformin bei Kindern unter 12 Jahren nicht unterschieden von Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit bei älteren Kindern, wird besondere Vorsicht bei der Verordnung von Metformin für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren empfohlen.



Weitere Vorsichtsmaßnahmen

- Alle Patienten sollten ihre Diät weiterführen, wobei auf eine adäquate Verteilung der Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu achten ist. Übergewichtige Patienten sollten ihre kalorienreduzierte Diät weiterführen.

- Die Routine-Laboruntersuchungen zur Über­wachung des Diabetes mellitus sollten regel­mäßig durchgeführt werden.

- Metforminhydrochlorid allein führt nicht zu Hypoglykämie, allerdings ist bei der Kombination mit Insulin oder Sulfonylharn­stoffen Vorsicht angebracht.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen



Nicht zu empfehlende Kombinationen

Alkohol

Bei akuter Alkoholintoxikation besteht ein erhöh­tes Risiko einer Laktatazidose, vor allem im Zusammenhang mit

- Fasten oder Mangelernährung,

- Leberinsuffizienz.

Alkoholkonsum und alkoholhaltige Arzneimittel sind zu meiden.



Jodhaltige Kontrastmittel

Durch die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln kann es zu Niereninsuffizienz und damit zu einer Akkumulation von Metformin kommen, so dass ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose besteht. Die letzte Dosis Metforminhydrochlorid sollte spätestens 48 Stunden vor solchen Untersuchungen eingenommen werden. Die Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach Beendigung der Untersuchung und nach Sicherstellung einer normalen Nierenfunktion fortgesetzt werden.



Kombinationen, bei denen besondere Vor­sichtsmaßnahmen erforderlich sind

Glucocorticoide(systemische und lokale Anwen­dung), ß2-Agonistenund Diuretikabesitzen eine intrinsische hyperglykämische Aktivität. Infor­mieren Sie den Patienten darüber, und messen Sie seinen Blutzuckerspiegel vor allem zu Beginn der Therapie in kürzeren Abständen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums
- sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dem Absetzen desselben an.



ACE-Hemmerkönnen zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwen­dig - während der Therapie mit dem anderen Medi­kament sowie nach dessen Absetzen an.







4.6 Schwangerschaft und Stillzeit



Anwendung in der Schwangerschaft

Gegenwärtig sind noch keine diesbezüglichen epidemiologischen Daten verfügbar. In tierexpe­rimentellen Studien fand sich kein Hinweis auf schädliche Wirkungen hinsichtlich Schwanger­schaft, embryonaler und fetaler Entwicklung, Geburt oder postnataler Entwicklung (siehe auch Abschnitt 5.3).

Patientinnen mit Diabetes, die schwanger sind oder dies werden möchten, sollten nicht mit Metforminhydrochlorid behandelt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte in diesen Fällen durch Insulin so gut wie möglich auf normale Werte eingestellt werden, um das Risiko von fetalen Missbildungen infolge von pathologischen Blut­zuckerwerten zu senken.



Anwendung in der Stillzeit

Metformin geht bei Ratten in die Muttermilch über. Beim Menschen liegen diesbezüglich noch keine Erkenntnisse vor, und je nach der Bedeu­tung des Arzneimittels für die Gesundheit der Mutter ist zu entscheiden, ob abgestillt oder Metforminhydrochlorid abgesetzt werden sollte.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen



Eine Monotherapie mit Metformin Lindopharm 1000 mg Filmtabletten führt nicht zu Hypoglykämie und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass bei Kombination von Metforminhydrochlorid und anderen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe, Insulin, Repaglinid) das Risiko einer Hypoglykämie besteht.



4.8 Nebenwirkungen



Die folgenden Nebenwirkungen können unter Metformin auftreten

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)



Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten: Bei langfristig mit Metformin behan­delten Patienten wurde sehr selten eine vermin­derte Absorption von Vitamin B 12 sowie eine Senkung der Serumspiegel beobachtet. Dies sollte bei Patienten mit megaloblastärer Anämie als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.

Sehr selten: Laktatazidose (0,03 Fälle/1000 Pa­tientenjahre; siehe 4.4 „Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung“).



Erkrankung des Nervensystems

Häufig: Geschmacksveränderung.



Gastrointestinale Beschwerden

Sehr häufig: Gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abdominal­schmerzen und Appetitverlust. Diese Neben­wirkungen treten meist zu Therapiebeginn auf und verschwinden in den meisten Fällen spontan. Um diese gastrointestinalen Symptome zu verhindern, wird empfohlen, Metforminhydro­chlorid während der oder nach den Mahlzeiten in Form von 2 oder 3 Einzeldosen einzunehmen. Eine langsame Steigerung der Dosierung kann die gastrointestinale Unverträglichkeit ebenfalls mindern.



Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Abnormalitäten der Leberfunktions­tests oder Hepatitis, die nach Absetzen von Metforminhydrochlorid reversibel sind.



Funktionsstörungen der Haut und des Unterhaut­zellgewebes

Sehr selten: Hautreaktionen wie Erythem, Pruri­tus und Urtikaria.



Limitierte Daten zeigten bei Kindern und Jugendlichen ein ähnliches Nebenwirkungsprofil wie bei Erwachsenen.



4.9 Überdosierung



Bei Dosierungen von bis zu 85 g wurde keine Hypoglykämie beobachtet, auch wenn es unter diesen Umständen zu einer Laktatazidose kam. Bei starker Überdosierung oder Vorhandensein von Begleitrisiken kann es zu einer Laktatazi­dose kommen. Dabei handelt sich um einen medizinischen Notfall, der im Krankenhaus behandelt werden muss. Die wirksamste Metho­de zur Entfernung von Laktat und Metformin aus dem Körper ist die Hämodialyse.





5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften



Pharmakotherapeutische Gruppe: Orales Antidiabetikum

(Verdauungstrakt und Metabolisierung)

ATC-Code: A10BA02



Metformin ist ein Biguanid mit blutzuckersenken­der Wirkung und bewirkt eine Senkung sowohl des basalen als auch des postprandialen Blut­zuckerspiegels. Es stimuliert nicht die Insulin­sekretion und führt daher nicht zu Hypoglykämie.



Die Wirkung von Metformin beruht wahrschein­lich auf 3 Mechanismen:

1. Senkung der Glukoseproduktion in der Leber durch Hemmung der Glukoneogenese und der Glykogenolyse.

2. Erhöhung der Insulinempfindlichkeit in der Muskulatur und damit Verbesserung der peri­pheren Glukoseaufnahme und -verwertung.

3. Hemmung der intestinalen Glukoseabsorp­tion.



Metformin stimuliert die intrazelluläre Glykogen­synthese durch seine Wirkung auf die Glykogen­synthase.

Metformin erhöht die Transportkapazität von allen bis jetzt bekannten membranständigen Transportproteinen für Glukose (GLUT).



Beim Menschen besitzt Metformin unabhängig von seiner Wirkung auf den Blutzuckerspiegel eine günstige Wirkung auf den Fettstoffwechsel. Dies wurde in therapeutischer Dosierung in kon­trollierten mittelfristigen Studien und Langzeit­studien nachgewiesen. Metformin führt zu einer Senkung des Gesamtcholesterins, des LDL-Cho­lesterins und der Triglyzeride.



Klinische Wirksamkeit

In einer prospektiven randomisierten Studie (UKPDS) wurde der langfristige Nutzen einer intensiven Kontrolle der Einstellung des Blut­zuckerspiegels bei erwachsenen Typ 2-Diabe­tikern nachgewiesen.



Bei der Analyse der Resultate für übergewichtige Patienten, die nach dem Versagen von diäte­tischen Maßnahmen allein mit Metforminhydro­chlorid behandelt wurden, kam man zu den folgenden Ergebnissen:

- Signifikante Senkung des absoluten Risikos aller diabetesbedingten Komplikationen in der mit Metforminhydrochlorid behandelten Gruppe (29,8 Ereignisse/1000 Patientenjahre) gegenüber Diät allein (43,3 Ereignisse/1000 Patientenjahre), p = 0,0023, sowie gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen (40,1 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre), p = 0,0034.

- Signifikante Senkung des absoluten Risikos für diabetesbedingte Mortalität: Metformin­hydrochlorid 7,5 Ereignisse/1000 Patienten­jahre gegenüber Diät allein 12,7 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre, p = 0,017.

- Signifikante Senkung des absoluten Risikos für Mortalität insgesamt: Metforminhydro­chlorid 13,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre gegenüber Diät allein 20,6 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p = 0,011), und gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen 18,9 Ereignisse/ 1000 Patientenjahre (p = 0,021).

- Signifikante Senkung des absoluten Risikos für Myokardinfarkt: Metforminhydrochlorid 11 Ereignisse/1000 Patientenjahre, Diät allein 18 Ereignisse/1000 Patientenjahre (p = 0,01).



Bei Verwendung von Metforminhydrochlorid als Begleitmedikament in Verbindung mit einem Sulfonylharnstoff konnte kein Vorteil hinsichtlich des klinischen Resultats nachgewiesen werden.

Bei Typ 1-Diabetes wurde bei ausgewählten Patienten die Kombination aus Metforminhydro­chlorid und Insulin eingesetzt, aber der klinische Vorteil dieser Kombination konnte nicht zweifels­frei nachgewiesen werden.



Kontrollierte einjährige klinische Studien an einer begrenzten Zahl von Patienten im Alter zwischen 10 und 16 Jahren zeigten eine ähnliche Wirkung auf die Blutzuckereinstellung wie bei Erwachsenen.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften



Absorption

Nach einer oralen Dosis Metforminhydrochlorid wird die maximale Konzentration (Tmax) nach 2,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit einer 500 mg oder 850 mg Filmtablette Metforminhydrochlorid beträgt bei gesunden Patienten ca. 50 - 60 %. Nach einer oralen Dosis beträgt die nicht ab­sorbierte und mit dem Stuhl ausgeschiedene Fraktion 20 - 30 %.



Nach oraler Gabe ist die Absorption von Metfor­minhydrochlorid unvollständig und zeigt Sättigungscharakter. Man nimmt an, dass die Pharmakokinetik der Metforminabsorption nicht linear ist.



Bei der empfohlenen Dosierung und den ge­bräuchlichen Dosierungsintervallen wird der Gleichgewichtszustand hinsichtlich der Plasma­konzentrationen innerhalb von 24 bis 48 Stunden erreicht. Letztere betragen im Allge­meinen weniger als 1 µg/ml. In kontrollierten klinischen Studien überstiegen die maximalen Plasma­konzentrationen (Cmax) von Metformin selbst bei maximaler Dosierung nicht 4 µg/ml. Durch die Aufnahme von Nahrung wird die Absorption von Metformin verringert und leicht verzögert. Nach Gabe einer Dosis von 850 mg zeigte sich eine um 40 % geringere maximale Plasmakonzen­tration, eine Senkung der AUC (area under the curve) um 25 % und eine Verlängerung der Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakon­zentration (Tmax) um 35 Minuten. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.



Verteilung

Die Bindung an Plasmaproteine ist zu vernach­lässigen. Metformin geht in die Erythrozyten über. Die maximale Konzentration im Vollblut ist geringer als im Plasma und stellt sich ungefähr zur selben Zeit ein. Die Erythrozyten stellen wahrscheinlich ein sekundäres Verteilungskom­partiment dar. Das mittlere Verteilungsvolumen (Vd) schwankte zwischen 63 und 276 l.



Stoffwechsel

Metformin wird in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Beim Menschen wurden bisher keine Abbauprodukte identifiziert.



Elimination

Die renale Clearance für Metformin beträgt > 400 ml/min, was darauf hinweist, dass Metfor­min durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden wird. Nach einer ora­len Dosis beträgt die terminale Eliminationshalb­wertzeit ungefähr 6,5 Stunden. Bei einge­schränkter Nierenfunktion sinkt die renale Clea­rance proportional zur Kreatininclearance, so dass die Eliminationshalbwertzeit verlängert wird und die Metforminkonzentration im Plasma steigt.



Bioverfügbarkeit

Eine im Jahr 2006 durchgeführte vergleichende Bioverfügbarkeitsuntersuchung (offen, crossover, randomisiert ) an 24 gesunden männlichen probanden Probanden im alter von 18-45 Jahren ergab nach einmaliger Gabe von 1 Filmtablette Metformin Aristo 1000 mg Filmtabletten im Vergleich zu 1 1000 mg Filmtablette eines Referenzpräparates (1000 mg Metforminhydrochlorid) folgende Ergebnisse.

Parameter

Statistik

Test (T)

Referenz (R)

Cmax( μg /

mL)

Arithmetischer Mittelwert

1.464

1.522

S.D.

0.3819

0.4473

C.V. (%)

26.08

29.38

AUC0-t(hr. μg / mL)

Arithmetischer Mittelwert

12.771

13.181


S.D.

3.8133

3.4691


C.V.(%)

29.86

26.32

AUC0-inf-(hr. μg /mL)

Arithmetischer Mittelwert

13.189

13.514


S.D.

3.8755

3.5338


C.V. (%)

29.38

26.15

Tmax (hr)(median)

Median

4.50

4.50


S.D.

1.402

1.453


C.V.%

37.27

39.38



Cmax: maximale Plasmakonzentration

Tmax: Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration

AUC Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve

SD: Standard Abweichung

C.V.: Variationskoefficient



Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-
Diagramm:



Abb. Arithmetische Mittelwerte der Plasmakonzentration von Metformin nach Einmalgabe

von 1 Filmtablette Metformin-ac FT 1000mg bzw. Referenzpräparat.





















Kinder

Einzeldosisstudie: Nach einer einzelnen Dosis von 500 mg Metforminhydrochlorid zeigten pädiatrische Patienten das gleiche pharmako­kinetische Profil wie gesunde Erwachsene.

Mehrdosenstudie: Nach wiederholter Gabe von 2mal täglich 500 mg Metformin für 7 Tage waren die mittlere maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die systemische Aufnahme (AUC) um ca. 33 % bzw. 40 % reduziert, im Vergleich zu erwachsenen Diabetikern, die 14 Tage lang wiederholte Dosen von 2mal 500 mg erhielten. Da die Dosis abhängig von der Blutzuckerkon­trolle individuell titriert wird, ist dies jedoch von begrenzter klinischer Relevanz.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit



Nach den präklinischen Daten besteht aufgrund der konventionellen Studien hinsichtlich pharma­kologischer Sicherheit, Toxizität von wiederhol­ten Dosen, Gentoxizität, karzinogenes Potential und Reproduktionstoxizität keine besondere Gefahr für den Menschen.





6. Pharmazeutische Angaben



Liste der sonstigen Bestandteile



Tablettenkern: Povidon K 90, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich];

Filmüberzug: Opadry YS-1R-7006 enthält Hypromellose, Macrogol 400, Macrogol 6000)





6.2 Inkompatibilitäten



Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit



Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 48 Monate.



Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Ver­fallsdatums nicht mehr angewendet werden.







6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses



Blister aus PVC/PVDC und Aluminiumfolie.

Originalpackung mit 30 (N1), 120 (N2) und 180 Filmtabletten (N3)

Unverkäufliches Muster mit 30 Filmtabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung



Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.





7. Inhaber der Zulassung



LINDOPHARM GmbH

Neustr. 82

40721 Hilden

Telefon +49 21 03 206 5

Telefax +49 21 03 206 600



Zulassungsnummern



68925.00.00



Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung



11.12.2008





Stand der Information



08/2009





Verkaufsabgrenzung



Verschreibungspflichtig





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