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Methionin Sandoz 500mg Filmtabletten

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Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Methionin Sandoz®500 mg Filmtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: L-Methionin


1 Filmtablette enthält 500 mg L-Methionin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Filmtablette

Weiße, längliche, bikonvexe Tabletten mit Filmüberzug.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Harnansäuerung mit dem therapeutischen Ziel:


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

3-mal täglich 1 – 2 Filmtabletten Methionin Sandoz 500 mg (entsprechend

3-mal 0,5 g – 1 g L-Methionin täglich).


Bei nicht Acidose-gefährdeten Patienten kann in besonderen Fällen die Dosierung

bis auf 10 g / Tag erhöht werden.


Therapeutisch angestrebt wird ein pH-Wert des Urins kleiner pH 6. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Wirkung von Methionin Sandoz 500 mg auch erst nach 5 – 6 Tagen eintreten kann.


Die Filmtabletten werden mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.


Die Anwendungsdauer richtet sich ausschließlich nach der therapeutischen Notwendigkeit.


4.3 Gegenanzeigen

Methionin Sandoz 500 mg darf nicht eingenommen werden bei


- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff L-Methionin oder einen der sonstigen Bestandteile von Methionin Sandoz 500 mg


Wegen der Gefahr der Synthese neurotoxischer Merkaptane im bakteriellen Stoffwechsel sollte Patienten mit Leberinsuffizienz oder hepatogener Enzephalopathie kein L-Methionin verabreicht werden.


Zur Anwendung von Methionin Sandoz 500 mg bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Methionin Sandoz 500 mg sollte deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei einem Mangel an Folsäure, Vitamin B2, B6 und/oder B12 kann es unter der Behandlung mit L-Methionin zu einer Erhöhung des Homocysteinspiegels kommen. Eine Hyperhomocysteinämie kann als unabhängiger Risikofaktor der Atherogenese angesehen werden. Bei einer Langzeitanwendung von Methionin Sandoz 500 mg ist daher auf eine ausreichende nutritive Versorgung mit Folsäure und B-Vitaminen zu achten. Gegebenenfalls sollte eine Supplementierung erfolgen.


Unter einer hypothyreoten Stoffwechsellage kann der Homocysteinplasmaspiegel erhöht sein. Deshalb ist vor einer Behandlung mit L-Methionin die Schilddrüsenfunktion zu überprüfen.


Unter Methioninbelastung kann es zu einer erhöhten Kalziumausscheidung im Urin (Hyperkalziurie) kommen. Bei Langzeitbehandlung mit Methionin Sandoz 500 mg ist deshalb auf eine regelmäßige Kontrolle des Mineralhaushaltes zu achten


Bei Azidose-gefährdeten Patienten sollte die langfristige Behandlung mit Methionin Sandoz 500 mg unter regelmäßiger Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes im Blut erfolgen.





4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Methionin Sandoz 500 mg kann zur Verschlechterung der Wirksamkeit von L-Dopa bei Patienten mit Morbus Parkinson führen. Eine erhöhte Dosierung von L-Methionin sollte bei diesen Patienten vermieden werden.


Methionin kann die Wirkung von Wirkstoffen, wie z. B. Penicilline, Sulfonamide und Nalidixinsäure verstärken.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Obwohl derzeit keine Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen vorliegen, sollte Methionin Sandoz 500 mg während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.



4.8 Nebenwirkungen

Bei Azidose-gefährdeten Patienten kann es zur Verschiebung des Blut-pH-Wertes in den sauren Bereich kommen.


Die Einnahme von Methionin Sandoz 500 mg kann zu Erbrechen, Übelkeit, Schläfrigkeit und Reizbarkeit führen.


4.9 Überdosierung

Akute Intoxikationen sind nicht bekannt. Bei einer langfristigen Überdosierung (über 15 mg/Tag) können Organotrophien sezernierender Organe, wie Parotis, Glandula submaxillaris und Glandula sublingualis, auftreten.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Urologikum

ATC-Code: G04BA04


L-Methionin gehört zu den essentiellen Aminosäuren und ist als solche ein wichtiger Proteinbaustein für den menschlichen Organismus. Der gesunde Erwachsene benötigt eine Tagesmenge von 0,07 mmol/kg KG (ca. 0,5 g/Tag).

L-Methionin ist außerdem die einzige essentielle Aminosäure, die Schwefel im Molekül enthält. Die Bereitstellung von Methionin (als Schwefeldonator) in ausreichender Menge ist die Voraussetzung für die Biosynthese der schwefelhaltigen Aminosäure Cystein. L-Methionin wird durch die Methionin-Adenosyltransferase aktiviert. Als wichtigstes Stoffwechselprodukt wird daraus Cystein gebildet, aus dem durch Oxidation und Decarboxylierung Taurin gebildet werden kann, das als Konjugat mit Gallensalzen biliär ausgeschieden wird. Quantitativ wichtiger ist der Abbau zu Pyruvat und Schwefelwasserstoff, der zu Sulfat oxidiert wird. Nach Gabe von 6 g L-Methionin täglich, werden über 70 % des Sulfats renal ausgeschieden. Bei der Oxidation von Schwefelwasserstoff entstehen Protonen, die zusammen mit dem Sulfat über den Urin ausgeschieden werden. Dieser physiologische Prozess ist die Grundlage der harnansäuernden Wirkung von L-Methionin.


Der harnansäuernde Effekt von L-Methionin


(bakteriostatische Wirkung).

verbessert die Wirkung von Antibiotika, für deren therapeutischen Erfolg ein Wirkungsoptimum im sauren Milieu (pH 4 – 6) erforderlich ist.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

L-Methionin wird vor allem im mittleren Dünndarm von der Mucosazelle über ein Trägerprotein, das bevorzugt neutrale Aminosäuren transportiert, nahezu quantitativ aufgenommen. Von der Mucosazelle wird L-Methionin ins Blut abgegeben. Nach Einmalgabe werden maximale Plasmawerte nach ca. 30 min erreicht. In den folgenden 2 Stunden fällt der Plasmaspiegel steil ab. Methionin gelangt über die Portalvene zur Leber, wo, je nach Erfordernis, physiologisch wirksame Stoffwechselprodukte gebildet werden. Als wichtigstes Stoffwechselprodukt wird daraus Cystein gebildet, aus dem durch Oxidation und Decarboxylierung Taurin gebildet werden kann, das als Konjugat mit Gallensalzen biliär ausgeschieden wird. Beim Vorliegen eines Methionin-Adenosyltransferase-Mangels ist die Ausscheidung von Methionin erheblich gemindert. Durch Transaminierung entstehen möglicherweise neurotoxische Metabolite wie Methandiol.


Die Clearance ist bei zirrhotischen und niereninsuffizienten Patienten vermindert. Daher ist bei leberinsuffizienten Patienten die Gefahr der Bildung toxischer Metabolite und bei niereninsuffizienten Patienten die der metabolischen Azidose erhöht.


Präklinische Daten zur Sicherheit

L-Methionin wurde nicht in einem systematischen toxikologischen Prüfprogramm untersucht. Von klinischer Relevanz sind neuere Studien an Ratten und Kaninchen, die zeigen, dass orale Gaben von L-Methionin (200 mg/kg bzw. 0,3 % im Futter) zu erhöhten Plasmaspiegeln des toxischen Metaboliten Homocystein führen und im Zuge dessen zu pathologischen Veränderungen der Aorta in Form von atherosklerotischen Plaques oder Verdickungen der Intima.


Nach dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Diskussion schädigt Homocystein das Gefäßendothel infolge von oxidativem Stress, erhöht das thromboembolische Risiko und fördert die Oxidation von LDL-Cholesterin, was als Hauptursache für die Entwicklung pathologischer atherosklerotischer Veränderungen angesehen wird. Insgesamt ergibt sich aus den bisher vorliegenden Daten, dass erhöhte Homocystein-Plasmaspiegel bei der therapeutischen Anwendung von L-Methionin unbedingt zu vermeiden sind (siehe hierzu auch 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


Es gibt keine relevanten Hinweise auf eine genotoxische Wirkung von L-Methionin bzw. seines Metaboliten Homocystein. Langzeituntersuchungen zu tumorigenen Eigenschaften von L-Methionin liegen nicht vor.


Reproduktionstoxizität


Methionin ist unzureichend auf reproduktionstoxische Eigenschaften geprüft. Es liegen keine Daten zu Wirkungen hoher Dosen auf die Fertilität und die peri- und postnatale Entwicklung vor. Die verfügbaren Untersuchungen zur Embryotoxizität an verschiedenen Tierarten belegen, dass Dosierungen von 43 bzw. 75 mg/kg/Tag während der Organogenesephase und bis zu 187 mg/kg an einzelnen Tagen innerhalb des Zeitraums im Tierversuch keine Schädigungen des Embryos hervorrufen. Toxische Effekte (überwiegend Embryoletalität) traten bei Ratten auf, die Methionin in Dosierungen von ca. 1000 – 1400 mg/kg/Tag mit dem Futter erhielten.




6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, (E,E)-Hexa-2,4-diensäure, Hypromellose, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Methylcellulose, mikrokristalline Cellulose, Poly(ethylacrylat-co-methylmethacrylat) (2:1), Simeticon, Talkum, Titandioxid (E171), vorverkleisterte Stärke, Wasser.



6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 ºC lagern.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Originalpackung mit 20 (N 1) Filmtabletten

Originalpackung mit 50 (N 2) Filmtabletten

Originalpackung mit 100 (N 3) Filmtabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstrasse 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de


8. Zulassungsnummer

45417.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung

05.03.2002

10. Stand der Information

März 2008

11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig

spcde-methionin-s-500-mg-ftbl-0308-m 7/7 März 2008