Methocarbamol-Omniapharm 750 Mg Filmtabletten
1818- 7 -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 79066.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Methocarbamol NRIM 750 mg Filmtabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Filmtablette enthält 750 mg Methocarbamol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Filmtablette
weiße, kapselförmige Filmtablette mit einseitiger Bruchkerbe
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Zur kurzfristigen symptomatischen Behandlung von akuten Störungen des Bewegungsapparates, die von schmerzhaften Muskelverspannungen begleitet sind.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung
Zum Einnehmen
Dosierung:
Erwachsene:
Die übliche Dosis beträgt viermal täglich zwei Tabletten.
Eine therapeutische Wirkung wurde aber schon bei einer Dosis von dreimal täglich einer Tablette erzielt.
Ältere Patienten:
Die Hälfte der maximalen Dosis oder weniger kann ausreichen, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen.
Kinder:
Nicht empfohlen.
Eingeschränkte Leberfunktion:
Bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung kann die Eliminationshalbwertszeit verlängert sein. Deshalb sollte das Zeitintervall zwischen den einzelnen Dosen ggf. verlängert werden.
Dauer der Anwendung:
Die Dauer der Anwendung hängt von den Symptomen ab, die von dem erhöhten Muskeltonus hervorgerufen werden. Eine Behandlungsdauer von 30 Tagen soll nicht überschritten werden.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegenüber Methocarbamol oder einem der sonstigen Bestandteile
komatöse oder präkomatöse Zustände
Bekannte Hirnfunktionsstörungen oder Epilepsie
Myasthenia gravis
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Methocarbamol soll bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und/oder eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden.
Da Methocarbamol eine allgemein dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem (ZNS) haben kann, sollten Patienten auf die verstärkte Wirkung bei Kombination mit Alkohol und anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln hingewiesen werden.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Dieses Arzneimittel kann die Wirkung von anderen zentral dämpfend wirkenden Arzneimitteln und Stimulantien, einschließlich Alkohol, Barbituraten, Anaesthetika und Appetitzüglern verstärken.
Die Wirkung von Anticholinergika, wie z. B. Atropin und einigen psychotropen Arzneimitteln kann durch Methocarbamol verstärkt werden.
Methocarbamol kann die Wirkung von Pyridostigminbromid abschwächen. Daher sollte Methocarbamol bei Patienten, die an Myasthenia gravis leiden und mit Anticholinergika behandelt werden, mit Vorsicht angewendet werden.
Über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln ist nur wenig bekannt.
Methocarbamol kann bei bestimmten Prüfverfahren auf 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) bei Verwendung von Nitrosonaphtolreagens und bei Prüfverfahren auf Urin-Vanillinmandelsäure (VMA) bei Anwendung der Gitlow-Methode eine Farbinterferenz verursachen.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Mit Methocarbamol wurden keine Tierversuche zur Reproduktionstoxizität durchgeführt. Es ist nicht bekannt, ob Methocarbamol bei der Einnahme durch Schwangere den Fötus schädigt oder die Gebärfähigkeit beeinflussen kann.
Die sichere Anwendung von Methocarbamol im Hinblick auf mögliche schädliche Folgen für die fötale Entwicklung wurde nicht nachgewiesen. Es liegen sehr wenige Berichte über fötale und angeborene Abnormalitäten in Folge einer Methocarbamol-Exposition im Mutterleib vor. Daher sollte Methocarbamol nicht von Frauen eingenommen werden, die schwanger sind oder schwanger werden könnten; dies gilt insbesondere für eine frühe Schwangerschaft, es sei denn der Ansicht des Therapeuten nach überwiegen die möglichen Vorteile mögliche Risiken.
Methocarbamol und/oder seine Metaboliten werden bei Hunden in die Milch ausgeschieden; es liegen jedoch keine Erkenntnisse darüber vor, ob Methocarbamol oder seine Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden werden. Da viele Arzneimittel in die Muttermilch ausgeschieden werden, sollte die Verordnung von Methocarbamol an eine stillende Mutter mit besonderer Vorsicht erfolgen.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Methocarbamol hat mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, da Methocarbamol Schwindel und Benommenheit hervorrufen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn weitere Arzneimittel eingenommen werden, die Benommenheit hervorrufen können. Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass diese Tätigkeiten zu unterlassen sind, sofern Schwindel oder Benommenheit auftreten.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden in Zusammenhang mit der Behandlung mit
Methocarbamol berichtet, wobei – soweit Angaben zur Häufigkeit aus der Literatur
hervorgehen – die folgenden Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt werden:
Sehr häufig (≥1/10)
Häufig (≥1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100)
Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Die häufigste Nebenwirkung sind Kopfschmerzen.
Allgemeine Erkrankungen
Selten: Kopfschmerzen, Fieber, angioneurotisches Ödem
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr selten: Übelkeit und Erbrechen
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Schwindelgefühl
Sehr selten: Sehstörungen, Benommenheit, Zittern, Krämpfe
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Rastlosigkeit, Angstgefühl, Verwirrtheit, Appetitlosigkeit
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht)
Augenerkrankungen
Selten:Bindehautentzündung mit Nasenschleimhautschwellung
Zudem traten folgende Nebenwirkungen auf:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Leukopenie
Herz-Kreislauf-System
Hautrötung, Bradykardie, Hypotonie und Synkope
Allgemeine Erkrankungen
Anaphylaktische Reaktionen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Verdauungsstörungen, Gelbsucht (einschließlich cholestatische Gelbsucht)
Erkrankungen des Nervensystems
Schwindelgefühl, Muskelkoordinationsstörungen, Amnesie, Diplopie, Nystagmus, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle (inklusive Grand Mal-Anfällen)
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes und der Sinnesorgane
Metallischer Geschmack
FO 4.9 Überdosierung
Über die akute Toxizität von Methocarbamol liegen nur begrenzte Informationen vor. Überdosierung von Methocarbamol kommt häufig in Verbindung mit Alkohol oder anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln vor und kann folgende Symptome hervorrufen: Übelkeit, Benommenheit, Sehstörungen, Hypotonie, Krämpfe und Koma. Ein Erwachsener überlebte die freiwillige Einnahme von 22 bis 30 g Methocarbamol ohne ernste Vergiftung. Ein weiterer Erwachsener überlebte eine Dosis von 30 bis 50 g. Das Hauptsymptom in beiden Fällen war eine extreme Benommenheit. Die Behandlung erfolgte symptomatisch und die Wiederherstellung erfolgte ohne Komplikationen. Dennoch sind auch Fälle einer Überdosierung mit Todesfolge vorgekommen.
Bei einer Überdosierung wird symptomatisch behandelt sowie unterstützende Maßnahmen ergriffen. Zu den unterstützenden Maßnahmen gehören: Freihalten der Atemwege, Überwachung der Harnausscheidung und Vitalfunktionen und, falls erforderlich, intravenöse Flüssigkeitszufuhr. Der Nutzen einer Hämodialyse im Zusammenhang mit der Behandlung einer Überdosierung ist nicht bekannt.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Muskelrelaxanzien, zentral wirkende Mittel; Carbaminsäureester
ATCCode: M03BA03
Methocarbamol wird für die kurzfristige symptomatische Behandlung von akuten Störungen des Bewegungsapparats, die mit schmerzhaften Muskelverspannungen einhergehen, eingesetzt.
Der Wirkungsmechanismus von Methocarbamol bei Menschen ist nicht gänzlich erforscht, beruht aber auf einer allgemeinen Dämpfung des zentralen Nervensystems. Es hat keine direkte Auswirkung auf die Kontraktion der gestreiften Muskulatur, die motorische Endplatte oder die Nervenfasern.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach der oralen Einnahme wird Methocarbamol schnell und vollständig im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Bereits 10 Minuten nach der Einnahme ist die Substanz
im Blut nachweisbar und nach 1-3 Stunden wird der maximale Wirkstoffspiegel
im Blut erreicht. DieWirkung ist auf nicht metabolisierte Moleküle zurückzuführen und nur ein kleiner Anteil wird in Guaiphenesin umgewandelt.
Die Plasmahalbwertzeit von Methocarbamol beträgt ca. 2 Stunden. Methocarbamol und seine zwei Hauptmetaboliten werden an Glucuron- und Schwefelsäure gebunden und fast ausschließlich über die Nieren ausgeschieden.
Etwa die Hälfte der applizierten Dosis wird innerhalb von 4 Stunden mit dem Urin eliminiert, davon nur ein kleiner Teil als unverändertes Methocarbamol.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Die Clearance von Methocarbamol bei Patienten mit Nierenerkrankungen unter Hämodialyse war im Vergleich mit Gesunden um etwa 40 % reduziert, obwohl die durchschnittliche Eliminationshalbwertszeit in beiden Gruppen nahezu identisch war (1,2 gegenüber respektive 1,1 Stunden).
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit Leberzirrhose als Folge von übermäßigem Alkoholkonsum war die durchschnittliche Clearance von Methocarbamol im Vergleich mit Gesunden um ungefähr 70 % reduziert (11,9 l/h) und die durchschnittliche Eliminationshalbwertszeit stieg auf etwa 3,4 Stunden an. Der Anteil an Methocarbamol, das an Plasmaproteine gebunden war, sank auf 40 – 45% im Vergleich zu 46 – 50% in einer in Bezug auf Alter und Gewicht vergleichbaren Normalpopulation.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute Toxizität von Methocarbamol ist vergleichsweise gering. Bei Tierversuchen traten folgende Anzeichen einer Vergiftung auf: Ataxie, Katalepsie, Krämpfe und Koma.
Aus In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur genetischen Toxikologie mit Methocarbamol ergaben sich keine Hinweise auf ein mutagenes Potential
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Maisstärke
Povidon K-30
Natriumdodecylsulfat
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)
Talkum
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Filmüberzug:
Opadry II Weiß 85F18422, bestehend aus:
Poly(vinylalkohol) (teilweise hydrolysiert)
Titandioxid (E171)
Macrogol 3350
Talkum
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Opak weißes HDPE Tablettenbehältnis (150 ml) mit kindergesichertem Verschluss von 38 mm Durchmesser.
Packungsgröße: 100 Filmtabletten.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
NRIM Limited
Marlborough House; 298 Regents Park Road;
Finchley N3 2UA London
Vereinigtes Königreich
F5 8. Zulassungsnummer
79066.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
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F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
1818188