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Methotrexat 2,5mg Tabletten Medac

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Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollten. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation


Methotrexat 2,5 mg Tabletten medac

(Wirkstoff: Methotrexat-Dinatrium)


Zusammensetzung


1 Tablette Methotrexat 2,5 mg Tabletten medac enthält 2,74 mg Methotrexat-Dinatrium, entsprechend 2,5 mg Methotrexat.


Sonstige Bestandteile:


Lactose-Monohydrat, Kartoffelstärke, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Siliciumdioxid.


Darreichungsform und Inhalt


Tabletten


OP mit 30 Tabletten N3

OP mit 100 Tabletten


Methotrexat ist ein Folsäureanalogon und hemmt als Antimetabolit die Vermehrung sich schnell teilender Zellen


medac

Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH

Fehlandtstraße 3

20354 Hamburg

Tel.: 04103 – 8006-0

Fax: 04103 – 8006-100


Anwendungsgebiete


Die Behandlung mit Methotrexat 2,5 mg Tabletten medac ist angezeigt bei:


bestimmten Formen von Blutkrebs (akute lymphatische Leukämie)

bösartigen Neubildungen der Fruchthülle (maligne gestationsbedingte Trophoblasttumoren zur Monochemotherapie bei Patientinnen mit guter Prognose)


Gegenanzeigen


Gegenanzeigen sind Krankheiten oder Umstände, bei denen bestimmte Arzneimittel nicht oder nur nach sorgfältiger Prüfung durch den Arzt angewendet werden dürfen, da hier im Allgemei­nen der zu erwartende Nutzen in keinem günstigen Verhältnis zu einem möglichen Schaden steht.


Damit der Arzt sorgfältig prüfen kann, ob Gegenanzeigen bestehen, muss er über Vorerkrankungen, Begleiterkrankungen, eine gleichzeitige andere Behandlung sowie über Ihre besonderen Lebensumstände und Gewohnheiten unterrichtet werden. Gegen­anzeigen können auch erst nach Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel auftreten oder bekannt werden. Auch in solchen Fällen sollten Sie Ihren Arzt informieren.


Wann dürfen Sie Methotrexat-Tabletten nicht einnehmen?


Überempfindlichkeit gegen Methotrexat, Schwangerschaft, Stillzeit, bestehende Infektionen, Stomatitiden, Magen-Darm-Geschwüre, ausgeprägte Leber-und Nierenfunktionsstörungen sowie Störungen des blutbildenden Systems (z.B. nach vorangegangener Bestrahlung oder Chemotherapie) stellen Gegenanzeigen für die Anwendung von Methotrexat dar.


Durch die Anwendung von Methotrexat kann sich die Nierenfunktion verschlechtern.

Eine besonders strenge Überwachung des Patienten ist weiterhin bei einer vorangegangenen intensiven Strahlentherapie, reduziertem Allgemeinzustand sowie jugendlichem und hohem Alter geboten.


Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist das Risiko für das Auftreten einer Leberfibrose (erhöhter Bindegewebsgehalt in der Leber) bzw. –zirrhose (Leberschrumpfung) erhöht. Diese Veränderungen können auch ohne Erhöhung der Transaminasen (Leberenzyme) auftreten.


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beach­ten?


Während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht anwenden.


Eine Empfängnisverhütung sollte, auch bei Behandlung des männlichen Partners, während und 6 Monate nach der Therapie durchgeführt werden.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


Bei Anwendung von Methotrexat während einer Strahlentherapie kann das Risiko für das Auftreten von Weichteil- und Knochennekrose (Gewebstod) erhöht sein.


Wegen seiner potentiell hepatotoxischen Wirkung sollte auf regelmäßigen Alkoholkonsum und potentiell leberschädigende Mittel während der Therapie mit Methotrexat verzichtet werden. Durch Einnahme anderer potentiell leberschädigender Mittel wird die lebertoxische Wirkung von Methotrexat verstärkt. Patienten, die während der Methotrexat-Therapie potentiell hepatotoxische Mittel (z.B. Leflunomid) einnehmen, sollten diesbezüglich engmaschig überwacht werden. Analoges ist bei der gleichzeitigen Gabe von potentiell hämatotoxischen Mitteln (z.B. Leflunomid) zu berücksichtigen.


Durch die Anwendung von Methotrexat kann sich die Nierenfunktion verschlechtern. Auch Zustände, die zur Dehydratation führen, können die Toxizität von Methotrexat auf Grund erhöhter Wirkstoffspiegel steigern.


Methotrexat kann auf Grund seiner möglichen Wirkung auf das Immunsystem Impf- und Testergebnisse (immunologische Verfahren zur Erfassung der Immunreaktion) verfälschen.


Unter zytostatischer Therapie ist nach Impfung mit Lebendimpfstoffen das Risiko einer Infektion erhöht. Impfungen mit Lebendvakzinen sollten bei Patienten unter Methotrexat-Therapie vermieden werden.


Zytostatika können die Antikörperbildung nach Influenzaimpfung mindern.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Methotrexat 2,5 mg Tabletten medac daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Mittel beeinflusst werden. Fragen Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Mittel ständig anwenden, bis vor kurzem angewendet haben oder gleichzeitig mit dem hier vorliegenden Arzneimittel anwenden wollen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesen Umständen mit Unverträglichkeiten zu rechnen ist oder ob besondere Maßnahmen, wie z. B. eine neue Dosisfestsetzung, erforderlich sind, wenn Sie dieses Arzneimittel anwenden.


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Methotrexat-Tabletten, und was müssen Sie beachten, wenn Sie zu­sätzlich andere Arzneimittel einnehmen?


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Salicylate, Amidopyrin-Derivate, Phenylbutazon, Diphenylhydantoin (= Phenytoin), Barbiturate, Tranquilizer, Tetracycline, Sulfonamide, Doxorubicin, Probenecid und para-Aminobenzoesäure verdrängen Methotrexat aus der Plasmaeiweißbindung und können so dessen Giftigkeit steigern.


Salicylate, entzündungshemmende Arzneimittel, die sich nicht von Cortison ableiten, para-Aminohippursäure, Probenecid, Sulfonamide und Cefalotin können die tubuläre Sekretion von Methotrexat vermindern und so insbesondere im niedrigen Dosierungsbereich von Methotrexat dessen Giftigkeit steigern.


Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat über die Niere im Einzelfall reduzieren, so dass erhöhte Serumkonzentrationen von Methotrexat mit gleichzeitiger hämatologischer (die Blutbildung betreffend) und gastrointestinaler (den Magen-Darm-Kanal betreffend) Toxizität auftreten können.


Die gleichzeitige Einnahme anderer Mittel (einschließlich Alkohol) mit einer potentiell lebertoxischen Wirkung muss vermieden werden. Patienten, die während der Methotrexat-Therapie potentiell hepatotoxische Mittel (z.B. Leflunomid, Azathioprin, Sulfasalazin, Retinoide) einnehmen, sollten diesbezüglich engmaschig überwacht werden. Analoges ist bei der gleichzeitigen Gabe von potentiell hämatotoxischen Mitteln (z.B. Leflunomid) zu berücksichtigen.


Die Anwendung von Pyrimethamin und Cotrimoxazol in Kombination mit Methotrexat kann eine starke Verminderung aller Blutzellen verursachen.


Cholestyramin kann die Ausscheidung von Methotrexat erhöhen.


Gleichzeitige Anwendung von Mercaptopurin und Methotrexat kann die Bioverfügbarkeit von Mercaptopurin erhöhen, wahrscheinlich durch Hemmung des Stoffwechsels von Mercaptopurin.


Gleichzeitige Anwendung von Methotrexat und Theophyllin kann die Theophyllin-Clearance vermindern.


Vorsicht ist geboten, wenn Erythrozytenkonzentrate und Methotrexat gleichzeitig gegeben werden, da die Toxizität von Methotrexat erhöht werden kann.


Die Verwendung von Narkosemitteln (Anästhetika) auf Stickoxidbasis verstärkt die Wirkung von Methotrexat und führt zu schwerer nicht voraussehbarer Beeinträchtigung des blutbildenden Systems und Entzündung der Mundschleimhaut. Dies kann durch die Gabe von Calciumfolinat vermindert werden.


Bei Anwendung von Methotrexat während einer Strahlentherapie kann das Risiko für das Auftreten von einer Weichteil- oder Knochennekrose (lokaler Gewebstod) erhöht sein.


Bei einer Vorbehandlung mit Medikamenten, die Nebenwirkungen auf das Knochenmark aufweisen (z. B. Zytostatika, Sulfonamide, Chloramphenicol, Diphenylhydantoin, Amidopyrin-Derivate), ist die Möglichkeit ausgeprägter Störungen der Blutbildung zu beachten.


Die gleichzeitige Verabreichung von L-Asparaginase hemmt die Wirkungen von Methotrexat.


Bei vorbestehendem Folsäuremangel ist die Giftigkeit von Methotrexat gesteigert, die Wirksamkeit der Therapie kann durch Tetrahydrofolsäurepräparate beeinträchtigt werden.


Besondere Vorsicht ist bei gleichzeitiger Gabe von Methotrexat und entzündungshemmenden Arzneimitteln, die sich nicht von Cortison ableiten, geboten. In diesem Zusammenhang ist über schwerwiegende Nebenwirkungen einschließlich Todesfällen, gewöhnlich nach hohen Methotrexatdosen, berichtet worden.


Die gleichzeitige Gabe von Protonenpumpenblockern wie Omeprazol und Pantoprazol kann zu Interaktionen führen. Bei Omeprazol wurde eine Verzögerung der Ausscheidung über die Nieren von Methotrexat beschrieben. Bei Pantoprazol wurde über einen Fall einer Hemmung der Ausscheidung über die Nieren des 7-Hydroxymethotrexats mit Myalgie und Schüttelfrost berichtet.


Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Während der Anwendung von Methotrexat 2,5 mg Tabletten sollte Alkoholgenuss vermieden werden.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Methotrexat darf zur Behandlung von Tumoren nur unter Aufsicht eines in der Tumortherapie erfahrenen Arztes verabreicht werden.


Je nach Indikation, Allgemeinzustand des Patienten und Zustand der Knochenmarkreserven werden, soweit nicht anders verordnet, die folgenden Dosierungsempfehlungen für Methotrexat 2,5 mg Tabletten medac gegeben:


Akute lymphatische Leukämien

Über die Dosierung entscheidet der behandelnde Arzt.


Übliche Einzeldosen liegen im Bereich von 20 mg/m2Körperoberfläche Methotrexat.


Maligne gestationsbedingte Trophoblasttumoren zur Monochemotherapie bei Patientinnen mit guter Prognose

Dosierungsbereich:

Die Standarddosis ist 0,4 mg/kg, maximal jedoch 25 mg, 1 x täglich von Tag 1 – 5 mit einer 9-tägigen Pause vor dem nächsten Einnahmezyklus.


Dosierung bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkung

Da Methotrexat vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, ist bei eingeschränkter Nierenfunktion die Dosierung anzupassen.


Art der Anwendung


Es empfiehlt sich, die Tabletten abends nach den Mahlzeiten einzunehmen. Zur Vermeidung von Ausfällungen von Methotrexat in den Nierentubuli ist auf reichliche Flüssigkeitszufuhr und Alkalisierung des Urins auf pH-Wert über 7,0 zu achten.


Dauer der Anwendung


Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung des Behandlungsprotokolls und der individuellen Therapiesituation. Für Methotrexat ist keine kumulative Grenzdosis bekannt.


Nebenwirkungen


Wie alle Arzneimittel kann Methotrexat 2,5 mg Tabletten Nebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


Häufigkeit und Schwere von Nebenwirkungen sind in der Regel abhängig von Dosierung, Anwendungsart und Dauer der Methotrexat-Behandlung. Da es jedoch auch unter niedriger Dosierung und jederzeit während der Therapie zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann, ist eine regelmäßige Überwachung durch den Arzt in kurzen zeitlichen Abständen unerlässlich. Die meisten Nebenwirkungen sind reversibel, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Einige der unten genannten schwerwiegenden Nebenwirkungen können jedoch in sehr seltenen Fällen einen plötzlichen Tod zur Folge haben.

Beim Auftreten von Nebenwirkungen sollten je nach deren Schweregrad und Intensität gegebenenfalls die Dosierung reduziert oder die Therapie unterbrochen und geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Bei Wiederaufnahme einer Methotrexattherapie sollte diese mit Vorsicht weitergeführt werden unter eingehender Begutachtung der Notwendigkeit der Therapie und mit erhöhter Wachsamkeit für das mögliche Wiederauftreten von Toxizität.


Hemmung der Neubildung von Knochenmarkzellen (Myelosuppression) und Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut (Mukositis) stellen im Allgemeinen die dosisbegrenzenden toxischen Wirkungen dar. Ihre Schwere ist abhängig von der Dosierung, der Art und Dauer der Anwendung von Methotrexat. Mukositis tritt ca. 3 – 7 Tage nach Methotrexat-Anwendung auf, Mangel an weißen Blutkörpern und Mangel an Blutplättchen (Leuko- und Thrombopenie) 4 – 14 Tage nach Methotrexat-Anwendung.

Myelosuppression und Mukositis sind bei Patienten mit ungestörten Ausscheidungsmechanismen im Allgemeinen innerhalb von 14 Tagen heilbar.


Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Thrombopenie, Leukopenie, Stomatitis, Bauchschmerzen, Anorexie, Übelkeit und Erbrechen (vor allem innerhalb der ersten 24 – 48 Stunden nach Gabe von Methotrexat), eine erniedrigte Kreatinin-Clearance sowie ein Anstieg der Leberenzyme (ALAT [GPT], ASAT [GOT]), der alkalischen Phosphatase und des Bilirubins.


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig: Gürtelrose (Zoster)

Gelegentlich: Opportunistische Infektionen (Entzündungen infolge einer gestörten immunolgischen Abwehrreaktion), die tödlich verlaufen können, einschließlich Lungenentzündungen.

Selten: Sepsis (Blutvergiftung)

Ferner: Infektionen hervorgerufen durch Pilze (Histoplasma-Mykosen, Cryptococcus-Mykosen), durch Bakterien (Nokardiosen), durch Viren (Cytomegalievirus, einschließlich Cytomegalievirus-Lungenentzündungen, Herpes simplex-Hepatitis und verbreiteter Herpes simplex), tödlich verlaufende Sepsis (Blutvergiftung)


Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen

Gelegentlich: Maligne Lymphome

Sehr selten: Tumorlysesyndrom (durch Tumorzerfall auftretende Stoffwechsel­veränderungen)


Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems

Sehr häufig: Leukopenie, Thrombozytopenie (krankhafte Verminderung der weißen Blutkörper und/oder der Blutplättchen)

Häufig:Myelosuppression (Hemmung der Neubildung von Knochenmarkzellen) bis hin zur Agranulozytose (starker Abfall der Zahl der weißen Blutkörperchen), Anämie (Abfall der Zahl der roten Blutkörperchen) bis hin zur Panzytopenie (Abfall der Zahl aller Blutzellen)

Selten: Megaloblastäre Anämie (Blutarmut mit Vergrößerung der roten Blutkörperchen)

Sehr selten: Aplastische Anämie (Blutarmut aufgrund einer gestörten Blutbildung), Eosinophilie (Vermehrung der eosinophilen Granulozyten), Neutropenie (Verminderung der sog. neutrophilen Granulozyten im Blut), Lymphadenopathie (Erkrankungen der Lymphknoten), lymphoproliferative Erkrankungen (unkontrollierte Vermehrung von Lymphzellen)


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock (schwere allergische Reaktionen mit Haut- und Schleimhautschwellung, Luftnot, Herzjagen und Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufversagen/allergischem Schock), allergische Vaskulitis (allergische Entzündung der Blutgefäße), Fieber, Immunsuppression (Begünstigung von Entzündungen durch Unterdrückung der körpereigenen Abwehr)

Sehr selten: Hypogammaglobulinämie (Verminderung der Antikörper im Blut)


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich: Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: Depressionen

Selten: Stimmungsschwankungen, vorübergehende Wahrnehmungsstörungen


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit

Gelegentlich: Schwindel, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Hemiparese (halbseitige Lähmung)

Selten: Parese (Lähmung), Sprachstörungen, einschließlich Dysarthrie und Aphasie

Sehr selten: Ungewöhnliche kraniale Sinneswahrnehmungen, Geschmacks­veränderungen, Schmerzen und Parästhesien (Mißempfindungen/­Kribbeln) in Armen und Beinen, Muskelschwäche, akute aseptische Meningitis (Hirnhautentzündung) mit Meningismus [Zeichen einer Hirnhautentzündung (wie starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifigkeit und Bewusstseinstrübung)]


Augenerkrankungen

Selten: Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Schleiersehen), schwerwiegende Sehstörungen von unbekannter Ursache

Sehr selten: Konjunktivitis (Augenbindehautentzündung), vorübergehende Erblindung, Sehverlust, periorbitale Ödeme (Schwellung um die Augenhöhle), Blepharitis (Lidrandentzündung), Epiphora (tränende Augen) und Photophobie (erhöhte Lichtempfindlichkeit)


Herzerkrankungen

Selten: Hypotonie (erniedrigter Blutdruck)

Sehr selten: Perikarderguss (Flüssigkeitsansammlung zwischen den Herzbeutel­blättern), Perikardtamponade (Behinderung der Herzfüllung durch Erguss im Herzbeutel), Perikarditis (Herzbeutelentzündung)


Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Vaskulitis (Blutgefäßentzündung) als schwere toxische Erscheinung

Selten: Thromboembolische Ereignisse (Verschluss von Gefäßen durch Blutgerinnsel, einschließlich arterieller Thrombose, zerebraler Thrombose, Thrombophlebitis, tiefer Venenthrombose, Retina-Venenthrombose und Lungenembolie)


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Häufig: Lungenkomplikationen auf der Grundlage einer interstitiellen Pneumonitis, Alveolitis (Entzündung der kleinen Luftröhrenäste oder der Lungenbläschen), die zum Tod führen können.

Gelegentlich: Lungenfibrose (bindegewebige Umwandlungen der Lunge), Pleuraerguss

Selten: Pharyngitis (Entzündungen im Rachenbereich)

Sehr selten: Chronische interstitielle obstruktive Lungenerkrankungen, Asthma bronchiale-ähnliche Reaktionen (erschwerte Ausatmung) mit Husten, Dyspnoe (Luftnot) und krankhaftem Befund im Lungenfunktionstest, Lungenentzündung durch Pneumocystis-carinii


Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Sehr häufig: Stomatitis (Entzündungen und Geschwüre im Mund- und Rachenraum), Übelkeit, Erbrechen (vor allem in den ersten 24 – 48 Stunden nach Gabe von Methotrexat), Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit vor allem innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach Gabe von Methotrexat.

Häufig: Diarrhö (Durchfall)

Gelegentlich: Gastrointestinale Ulzerationen (Geschwüre des Magen-Darm-Traktes) und Blutungen, Pankreatitis

Selten: Enteritis (Darmentzündung), Gingivitis (Zahnfleischentzündung), Melaena (blutiger Stuhl)

Sehr selten: Hämatemesis (Bluterbrechen)


Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr häufig: Anstieg der Leberwerte (ALAT [GPT], ASAT [GOT] der alkalischen Phosphatase und des Bilirubins

Gelegentlich: Leberverfettung, chronische Leberfibrose und –zirrhose (bindegewebige bzw. narbig-bindegewebige Umwandlung von Lebergewebe), Abfall des Serumalbumins

Selten: Lebertoxizität, akute Hepatitis (Leberentzündung)

Sehr selten: akute Lebernekrose, akuter Leberzerfall, Leberversagen, Reaktivierung einer chronischen Leberentzündung


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Exantheme (Hautausschlag), Pruritus (Juckreiz), Erytheme (Hautrötung)

Gelegentlich: Alopezie (Haarausfall), Urtikaria (Quaddelbildung), Photosensibilität (vermehrte Lichtempfindlichkeit bei Sonneneinstrahlung), verstärkte Pigmentierung der Haut, schwere, lebensbedrohliche allergische Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), herpesähnliche Hautausstülpungen, Wundheilungsstörungen

Selten: Akne, Hautulzerationen (Hautgeschwüre), Erythema multiforme, Nodulosis (Knötchen), schmerzhafte Erosionen von psoriatischer Plaque, Ekchymosen (kleinflächige Hautblutungen), verstärkte Pigmentierung der Nägel, Onycholyse (Nagelablösung), Zunahme von Rheumaknoten

Sehr selten: Furunkulosis (Auftreten von Furunkeln an verschiedenen Körperteilen), Teleangiektasie (Erweiterung der kleinen oberflächlichen Hautgefäße), akute Paronychie (Nagelfalzentzündung)


Durch Schuppenflechte bedingte Hautveränderungen können sich durch UV-Bestrahlung unter gleichzeitiger Methotrexat-Therapie verschlechtern. Durch Bestrahlung hervorgerufene Dermatitis und Sonnenbrand können bei Anwendung von Methotrexat wieder auftreten (sog. ”Recall”-Reaktionen).


Erkrankungen der Skelettmuskulatur, des Bindegewebes und der Knochen

Gelegentlich: Arthralgie/Myalgie (Gelenkschmerzen/Muskelschmerzen), Osteoporose (Verminderung der Knochenmasse)

Selten: Belastungsfraktur (Knochenbruch durch Belastung)


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr häufig: Erniedrigte Kreatinin-Clearance

Gelegentlich: Schwere Nephropathie (Nierenschädigung), Nierenversagen, Zystitis mit Ulzerationen (Entzündung und Geschwüre im Bereich der Harnblase, zum Teil mit Blut im Urin), Blasenentleerungsstörungen, Oligurie (verminderte Harnausscheidung), Anurie (zu wenig Harnausscheidung), schmerzhafte Blasenentleerung (Dysurie)

Selten: Hyperurikämie (erhöhter Harnsäuregehalt des Serums), erhöhte Harnstoff- und Kreatininkonzentrationen im Serum

Sehr selten: Azotämie (Vermehrung stickstoffhaltiger Proteinstoffwechselprodukte im Blut), Hämaturie (Blut im Urin), Proteinurie (vermehrte Eiweißausscheidung mit dem Urin)


Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Gelegentlich: Missbildungen des Fötus

Selten: Abort (Fehlgeburt)

Sehr selten: Tod des Fötus


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich:Entzündungen und Geschwüre im Bereich der Scheide

Selten: Menstruationsstörungen

Sehr selten: Gestörte Oogenese/Spermatogenese (gestörte Bildung von Ei- und Samenzellen), Impotenz, Unfruchtbarkeit, Libidoverlust (Verlust des sexuellen Interesses), vorübergehende Oligospermie (Verminderung der Spermienzahl), Störungen des weiblichen Zyklus, Scheidenausfluss, Gynäkomastie (Vergrößerung der männlichen Brustdrüse)


Empfohlene Kontrolluntersuchungen und Sicherheitsmaßnahmen


Vor Therapiebeginn

Nieren- und Leberfunktionsproben zum Ausschluss einer Niereninsuffizienz bzw. einer Leberschädigung. Kompletter Blutstatus.


Während der Therapie

Bei höherer Dosierung: regelmäßige Kontrolle des Methotrexatserumspiegels.

Tägliche Inspektion der Mundhöhle und des Rachens.

Regelmäßige Leukozyten- und Thrombozytenkontrolle (täglich bis 3 x wöchentlich).

Kompletter Blutstatus einmal wöchentlich.

Regelmäßige Durchführung von Nieren- und Leberfunktionsproben.

Bei länger dauernder Therapie ggf. Knochenmarkbiopsien.

Vorbereitungen für eine möglicherweise notwendige Bluttransfusion sollten getroffen werden.


Hinweise

Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmittel sind entsprechend den örtlichen Anforderungen zu entsorgen.


Stand der Information: November 2005



PIL (D) Methotrexat 2,5 mg Tabletten medac, Date of latest revision: 11/2005 15