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Methylprednisolon-Ratiopharm 125 Mg P.I.

Document: 16.09.2015   Fachinformation (deutsch) change

F achinformation

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Methylprednisolon-ratiopharm® 125 mgp.i.

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Methylprednisolon-ratiopharm® 125 mg p.i.

Jede Durchstechflasche enthält 165,7 mg Methylprednisolon-21-hydrogensuccinat-Natriumsalz (entsprechend 125 mg Methylprednisolon). Jeder ml der rekonstituierten Lösung enthält

62.5    mg Methylprednisolon.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Durchstechflasche enthält 0,307 mmol (7,07 mg) Natrium

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Weißes oder fast weißes steriles lyophilisiertes Pulver.

Rekonstituierte Lösung: klare, farblose oder leicht bräunliche Lösung pH: 7,0-8,0

Osmolalität:

294.5    - 325,5 mOsmol/kg

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Die Behandlung mit Methylprednisolon ist indiziert in Situationen, in denen eine rasche und starke Kortikosteroidwirkung erforderlich ist. Dies sind unter anderem:

•    Dermatologische Erkrankungen

Ausgeprägte Formen des Erythema multiforme (Stevens-Johnson-Syndrom)

•    Allergische Erkrankungen Asthma bronchiale

Schwere saisonale oder perenniale Rhinitis allergica

Angioneurotisches Ödem

Anaphylaxie

•    Gastrointestinale Erkrankungen Colitis ulcerosa

Morbus Crohn

•    Respiratorische Erkrankungen

Aspiration von Mageninhalt

Fulminante oder disseminierte Tuberkulose (unter ausreichender tuberkulostatischer Therapie)

•    Neurologische Erkrankungen Sekundäres Hirnödem durch Gehirntumor

Akute Exazerbation im Rahmen einer schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose

•    Sonstige

Meningitis tuberculosa (unter ausreichender tuberkulostatischer Therapie) Transplantation

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Methylprednisolon kann intravenös oder intramuskulär verabreicht werden. In Notfallsituationen ist die bevorzugte Methode die intravenöse Injektion über einen ausreichend langen Zeitraum.

Bei intravenöser Anwendung in hohen Dosen sollte die Injektion von Methylprednisolon über mindestens 30 Minuten erfolgen. Dosierungen bis 250 mg i.v. sollten über mindestens 5 Minuten injiziert werden.

Unerwünschte Wirkungen lassen sich durch Anwendung der geringsten wirksamen Dosis über den kürzestmöglichen Zeitraum minimieren (siehe Abschnitt 4.4).

Erwachsene

Die Dosierung richtet sich nach der Schwere des Zustandsbildes; die Anfangsdosis sollte zwischen 10 und 500 mg liegen. Bei der Behandlung von Abstoßungsreaktionen nach Transplantation kann eine Dosis von bis zu 1 g/Tag erforderlich werden. Zwar wurden in den Studien zu Methylprednisolon unterschiedliche Dosierungen und Protokolle zur Behandlung von Transplantatabstoßungsreaktionen verwendet, doch die veröffentlichten Arbeiten stützen die Anwendungen dieses Dosisniveaus, da bei der akuten Abstoßung meistens 500 mg bis 1 g eingesetzt wurden. Die Therapie mit solch hoher Dosierung sollte auf einen Zeitraum von 48-72 Stunden bis zur Stabilisierung des Zustands beschränkt werden, da eine längerfristige hoch dosierte Kortikosteroidtherapie schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen kann (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Kinder und Jugendliche

Zur Anwendung bei Hochdosisindikationen wie hämatologischen, rheumatischen, renalen und dermatologischen Erkrankungen wird eine Dosierung von 30 mg/kg/Tag (bis maximal 1 g/Tag) empfohlen. Diese Dosis kann dreimal hintereinander in täglichen oder zweitägigen Abständen verabreicht werden. Für die Behandlung von Abstoßungsreaktionen nach Transplantation wird eine Dosis von 10-20 mg/kg/Tag (bis maximal 1 g/Tag) über bis zu 3 Tage empfohlen. Zur Therapie des Status asthmaticus wird eine Dosis von 1-4 mg/kg/Tag für 1-3 Tage empfohlen. Die Dosierung kann bei Säuglingen und Kindern reduziert werden. Diese sollte stärker durch den Schweregrad der Erkrankung und die Reaktion des Patienten auf die Behandlung bestimmt sein, als durch das Alter oder Körpergewicht des Patienten.

Ältere Patienten

Methylprednisolon wird hauptsächlich zur kurzfristigen Behandlung akuter Zustände eingesetzt. Bisher liegen keine Hinweise darauf vor, dass bei älteren Patienten eine veränderte Dosierung erforderlich wäre. Bei der Planung einer Therapie für ältere Menschen sollte jedoch stets im Auge behalten werden, dass die üblichen Kortikosteroidnebenwirkungen im höheren Alter gravierendere Konsequenzen haben können, so dass eine engmaschige Überwachung erforderlich ist (siehe Abschnitt 4.4).

Tm Einzelnen werden folgende Dosierungen bei Erwachsenen empfohlen:

Bei einer anaphylaktischen Reaktion sollte aufgrund der hämodynamischen Sofortwirkung zunächst Adrenalin oder Noradrenalin verabreicht werden. Anschließend wird, neben weiteren allgemein anerkannten Maßnahmen Methylprednisolon intravenös injiziert. Es gibt Hinweise darauf, dass Kortikosteroide durch ihre prolongierte hämodynamische Wirkung zur Prävention rezidivierender akuter anaphylaktischer Reaktionen hilfreich sind.

Bei Uberempfindlichkeitsreaktionen kann Methylprednisolon die Symptome innerhalb von 54 bis 2 Stunden lindern. Bei Patienten im Status asthmaticus kann Methylprednisolon in einer Dosis von 40 mg i.v. verabreicht werden, mit Wiederholungsgaben je nach Ansprechen des Patienten. Tn einigen Fällen ist es bei Asthmapatienten vorteilhaft, das Arzneimittel als langsame Tropfinfusion über einen Zeitraum von mehreren Stunden zuzuführen.

Bei einer Transplantatabstoßung wurden Dosen von bis zu 1 g pro Tag eingesetzt, um Abstoßungskrisen zu überwinden. Bei einer akuten Rejektion werden üblicherweise 500 mg bis 1 g eingesetzt. Diese Therapie sollte nur bis zur Stabilisierung der Situation und in der Regel nicht länger als 48-72 Stunden durchgeführt werden.

Eine Hirnödemtherapie mit Kortikosteroiden wird durchgeführt, um die Hirnödembildung bei Gehirntumoren (Primärtumoren oder Metastasen) zu reduzieren oder zu verhindern.

Bei Patienten mit tumorbedingtem Hirnödem scheint das Ausschleichen der Kortikoiddosis besonders wichtig zu sein, um einen Wiederanstieg des intrakraniellen Druckes (Rebound) zu vermeiden. Wenn bei der Dosisreduktion eine Hirnschwellung auftritt (und eine intrakranielle Blutung ausgeschlossen wurde), sollte die Behandlung mit höheren und häufigeren parenteralen Dosen wiederaufgenommen werden. Bei bestimmten malignen Erkrankungen müssen die Patienten möglicherweise monatelang oder sogar lebenslänglich mit oralen Kortikosteroiden weiterbehandelt werden. Ähnliche oder noch höhere Dosen können zur Kontrolle des Hirnödems bei einer Strahlentherapie sinnvoll sein.

Die folgenden Dosierungsschemata können zur Behandlung eines durch einen Gehirntumor verursachten Hirnödems eingesetzt werden:

Schema 1

Dosis

[mg]

Anwendung

Intervall

[Stunden]

Dauer

Präoperativ:

20

i.m.

3-6

Während der OP:

20-40

i.v.

stündlich

Postoperativ:

20

i.m.

3

24 Stunden

16

i.m.

3

24 Stunden

12

i.m.

3

24 Stunden

8

i.m.

3

24 Stunden

4

i.m.

3

24 Stunden

4

i.m.

6

24 Stunden

4

i.m.

12

24 Stunden

Schema 2

Dosis

[mg]

Anwendung

Intervall

[Stunden]

Dauer

Präoperativ:

40

i.m.

6

2-3

Postoperativ

40

i.m.

6

3-5

20

oral

6

1

12

oral

6

1

8

oral

8

1

4

oral

12

1

4

oral

-

1

Ziel: Beendigung der Therapie nach insgesamt 10 Tagen.

Bei der Behandlung akuter Schübe einer Multiplen Sklerose bei Erwachsenen wird eine Dosis von 1 g täglich für 3 Tage empfohlen. Methylprednisolon sollte als intravenöse Infusion über mindestens 30 Minuten verabreicht werden.

Bei anderen Indikationen schwankt die Initialdosis je nach dem klinischen Behandlungsgrund zwischen 10 mg und 500 mg. Höhere Dosierungen können für die kurzfristige Therapie schwerer, akuter Zustände erforderlich werden. Eine Initialdosis von bis zu 250 mg sollte intravenös über einen Zeitraum von mindestens 5 Minuten injiziert werden, Dosen über 250 mg i.v. über mindestens 30 Minuten. Die nachfolgenden Gaben können intravenös oder intramuskulär erfolgen; die Dosisintervalle richten sich nach dem Ansprechen und dem klinischen Zustand des Patienten. Die Kortikosteroidtherapie ist immer eine Ergänzung - und kein Ersatz - für die konventionelle Therapie.

Art der Anwendung

Intravenöse oder intramuskuläre Anwendung.

Für die Anleitung zur Herstellung einer Injektionslösung siehe Abschnitt 6.6.

4.3    Gegenanzeigen

•    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Kortikosteroide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

•    Systemische Infektionen (sofern keine spezifische Therapie mit Antiinfektiva durchgeführt wird)

•    Septischer Schock

•    Hirnödem im Rahmen einer Malaria

•    Systemische Mykosen

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:

• Unerwünschte Wirkungen lassen sich durch Anwendung der geringsten wirksamen Dosis über den kürzestmöglichen Zeitraum minimieren. Häufige Kontrollen sind erforderlich, um die Dosis stets an die Krankheitsaktivität des Patienten anzupassen (siehe Abschnitt 4.2).

•    Bei längerfristiger Anwendung entwickelt sich eine Nebennierenrindenatrophie, die Monate über das Therapieende hinaus persistieren kann. Bei Patienten, die länger als 3 Wochen systemische Kortikosteroide in Dosierungen über dem physiologischen Bereich (ca. 6 mg Methylprednisolon) erhalten haben, darf das Absetzen nicht abrupt erfolgen. Wie die Dosis auszuschleichen ist, hängt weitgehend davon ab, ob bei einer Dosisreduktion der systemischen Kortikosteroide ein Krankheitsrezidiv zu erwarten ist. Während der Absetzphase kann daher eine klinische Beurteilung der Krankheitsaktivität erforderlich sein. Wenn ein Wiederaufflammen der Erkrankung beim Absetzen der systemischen Kortikoidtherapie unwahrscheinlich ist, aber Unsicherheit über eine eventuelle Nebennierenrinden-Suppression besteht, kann die systemische Kortikosteroiddosis rasch bis zum physiologischen Bereich reduziert werden. Sobald eine Tagesdosis von 6 mg Methylprednisolon erreicht ist, muss die weitere Dosisreduktion langsamer geschehen, um der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse Zeit zur Erholung zu geben.

Die abrupte Beendigung einer systemischen Kortikosteroidtherapie, die über maximal 3 Wochen durchgeführt wurde, ist möglich, wenn ein Krankheitsrezidiv aus der Sicht des behandelnden Arztes unwahrscheinlich ist. In den meisten Fällen wird das abrupte Absetzen einer Dosis von bis zu 32 mg Methylprednisolon nach einer maximalen Anwendungsdauer von 3 Wochen nicht zu einer klinisch relevanten Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse führen. Jedoch sollte in den folgenden Situationen auch nach einer Behandlungsdauer von 3 Wochen oder weniger ein schrittweises Absetzen der systemischen Kortikosteroidtherapie erwogen werden:

-    bei Patienten, die wiederholte Therapieblöcke mit systemischen Kortikosteroiden erhalten haben, insbesondere wenn die Anwendung länger als 3 Wochen gedauert hat.

-    wenn eine Kurztherapie innerhalb eines Jahres nach dem Ende einer Langzeittherapie (über Monate oder Jahre) durchgeführt worden ist.

-    bei Patienten, die neben der exogenen Kortikosteroidzufuhr weitere Gründe für die Entwicklung einer Nebennierenrindeninsuffizienz haben könnten.

-    bei Patienten, die systemische Kortikosteroide in einer Dosis von über 32 mg Methylprednisolon pro Tag erhalten haben.

-    bei Patienten, die wiederholte Abenddosen erhalten haben.

•    Nach den Ergebnissen einer klinischen Studie zum Nachweis der Wirksamkeit von Methylprednisolon beim septischen Schock war die Mortalität bei Patienten erhöht, die bei Eintritt in die Studie einen erhöhten Kreatininspiegel hatten oder nach dem Beginn der Therapie eine Sekundärinfektion entwickelten. Das Arzneimittel sollte daher nicht im Rahmen der Behandlung von septischen Zuständen oder septischem Schock angewendet werden.

•    Es gibt einzelne Berichte über kardiale Arrhythmien und/oder Kreislaufkollaps und/oder Herzstillstand bei rascher intravenöser Zufuhr hoher Dosen von Methylprednisolon (über 500 mg in weniger als 10 Minuten). Auch Bradykardien wurden während oder nach Gabe hoher Dosen von Methylprednisolon beschrieben; diese treten möglicherweise unabhängig von der Infusionsgeschwindigkeit und -dauer auf.

•    Kortikosteroide können bestimmte Zeichen einer Infektion maskieren und während ihrer Anwendung können neue Infektionen auftreten. Durch Suppression der Entzündungsreaktion und Immunfunktionen nehmen die Anfälligkeit für mykotische, virale und bakterielle Infektionen sowie deren Schweregrad zu. Das klinische Bild kann oft atypisch sein, so dass eine solche Infektion erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt wird.

•    Ein schwerwiegendes Problem stellen Varizellen dar, denn diese normalerweise unkomplizierte Erkrankung kann bei immunsupprimierten Patienten tödlich verlaufen. Die Patienten (bzw. Eltern von Kindern) ohne eindeutig durchgemachte Varizelleninfektion sollten angewiesen werden, engen persönlichen Kontakt mit Varizellen und Herpes zoster zu vermeiden und im Falle einer Exposition sofort einen Arzt aufzusuchen. Nichtimmune Patienten, die mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden oder in den letzten 3 Monaten behandelt wurden, benötigen nach einer Exposition eine passive Immunisierung mit Varicella/Zoster-Immunglobulin (VZIG); diese ist innerhalb von 10 Tagen nach der Varicella-Exposition durchzuführen. Wenn eine bestätigte Varizellendiagnose vorliegt, muss die Erkrankung dringend und in einer spezialisierten Einrichtung behandelt werden. Die Kortikosteroide sollten nicht abgesetzt werden; ihre Dosis muss möglicherweise sogar erhöht werden.

•    Auch der Kontakt zu Masern-Patienten ist zu vermeiden. Falls es zu einer Exposition kommt, ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen. Möglicherweise ist die prophylaktische Gabe von Normalimmunglobulin i.m. erforderlich.

•    Lebendimpfstoffe sollten nicht bei Patienten mit herabgesetzter Immunantwort eingesetzt werden. Auch die Antikörperantwort auf andere Impfstoffe kann abgeschwächt sein.

•    Wenn eine aktive Tuberkulose-Infektion vorliegt, beschränkt sich die Anwendung von Methylprednisolon auf Fälle einer fulminanten oder disseminierten Tuberkulose, in denen das Kortikosteroid in Verbindung mit einer geeigneten tuberkulostatischen Therapie zur Beherrschung der Krankheit eingesetzt wird. Wenn bei einem Patienten mit latenter Tuberkulose oder mit positivem Tuberkulintest eine Kortikosteroidtherapie indiziert ist, ist eine engmaschige Beobachtung erforderlich, da es zu einer Reaktivierung der Erkrankung kommen kann. Bei einer längeren Kortikoidtherapie sollten diese Patienten eine Chemoprophylaxe erhalten.

•    Selten wurden nach parenteraler Gabe von Methylprednisolon anaphylaktoide Reaktionen beschrieben. Der Arzt, der das Arzneimittel verabreicht, sollte auf eine solche Reaktion vorbereitet sein und sie angemessen behandeln können. Insbesondere wenn bei einem Patienten anamnestisch Arzneimittelallergien bekannt sind, sollten vor der Arzneimittelgabe geeignete Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

•    Besondere Vorsicht ist erforderlich bei Patienten, die herzwirksame Arzneimittel wie Digoxin erhalten, da Steroide Elektrolytstörungen/Kaliumverlust verursachen können (siehe Abschnitt 4.8).

•    Kortikoide sollten nicht zur Behandlung von Kopfverletzungen oder Schlaganfällen eingesetzt werden, da sie in diesen Situationen keinen Vorteil bringen und möglicherweise sogar schädlich sind.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen:

Die Anwendung systemischer Kortikosteroide bei den folgenden Erkrankungen erfordert besondere Vorsicht und häufige Kontrollen des Patienten:

•    Osteoporose (besonders hohes Risiko bei postmenopausalen Frauen)

•    Hypertonie oder Herzinsuffizienz

•    Aktuell bestehende oder anamnestisch bekannte schwere affektive Störung (insbesondere frühere Steroidpsychose)

•    Diabetes mellitus (oder familiäre Diabetesbelastung)

•    Anamnestisch bekannte Tuberkulose

•    Glaukom (oder familiäre Glaukomdisposition)

•    Frühere Kortikosteroid-Myopathie

•    Leberinsuffizienz oder Zirrhose

•    Niereninsuffizienz

•    Epilepsie

•    Peptisches Ulkus

•    Frische intestinale Anastomosen

•    Thrombophlebitisneigung

•    Abszess oder andere eitrige Infektion

•    Colitis ulcerosa

•    Divertikulitis

•    Myasthenia gravis

•    Herpes simplex corneae (Gefahr der Hornhautperforation)

•    Hyperthyreose

•    Frischer Herzinfarkt (Myokardrupturen wurden beschrieben)

•    Die Entwicklung von Kaposi-Sarkomen wurde bei Patienten unter Kortikoidtherapie beschrieben; das Absetzen der Kortikosteroide kann zur klinischen Remission führen.

•    Die Patienten und/oder Pflegepersonen sollten darauf hingewiesen werden, dass unter systemischer Kortikoidtherapie schwere unerwünschte psychiatrische Reaktionen auftreten können (siehe Abschnitt 4.8). Typischerweise entwickeln sich die Symptome einige Tage bis Wochen nach dem Beginn der Therapie. Das Risiko ist wahrscheinlich höher bei hoher Dosierung/systemischer Exposition (siehe auch Abschnitt 4.5), wo das Risiko von Nebenwirkungen generell erhöht ist; andererseits lassen sich aus der Höhe der Dosis keine Voraussagen über Auftreten, Art, Schweregrad oder Dauer derartiger Reaktionen ableiten. Die meisten Reaktionen bilden sich nach Dosisreduktion oder Absetzen der Behandlung zurück, aber eine spezifische Therapie kann erforderlich werden. Die Patienten/Pflegepersonen sollten dazu angeregt werden, bei Auftreten beunruhigender psychischer Symptome ärztlichen Rat einzuholen, insbesondere wenn der Verdacht auf Depressionen oder Suizidgedanken besteht. Auch auf die Möglichkeit psychiatrischer Störungen bei oder unmittelbar nach dem Ausschleichen/Absetzen systemischer Steroide sollten die Patienten/Pflegepersonen hingewiesen werden, auch wenn solche Reaktionen nur selten beobachtet wurden.

Besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn die Anwendung systemischer Kortikosteroide bei Patienten mit aktuell bestehenden oder früheren schweren affektiven Störungen (beim Patienten selbst oder bei Verwandten ersten Grades) erwogen wird. Dies betrifft depressive oder manischdepressive Störungen und frühere Steroidpsychosen.

Kinder und Jugendliche

Bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen verursachen Kortikosteroide eine Wachstumsverzögerung, die irreversibel sein kann. Die Behandlung muss daher auf die geringstmögliche Dosis und den kürzestmöglichen Zeitraum beschränkt werden. Um die Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse sowie die Wachstumsverzögerung zu minimieren, sollte die Behandlung möglichst mit Einzeldosen an alternierenden Tagen durchgeführt werden.

Ältere Patienten

Im höheren Alter können die üblichen Nebenwirkungen der systemischen Kortikosteroidtherapie besonders schwerwiegende Folgen haben, insbesondere Osteoporose, Hypertonie, Hypokaliämie, Diabetes, Infektanfälligkeit und Hautatrophie. Eine engmaschige klinische Beobachtung ist erforderlich um lebensbedrohliche Reaktionen zu vermeiden.

Die Anwendung von Methylprednisolon-ratiopharm® kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Zudem kann es bei Anwendung von Methylprednisolon-ratiopharm® als Dopingmittel zu einer Gefährdung der Gesundheit kommen.

Methylprednisolon-ratiopharm® 125 mgp.i. enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

•    Bei gleichzeitiger Anwendung von Ciclosporin und Methylprednisolon wurden Krampfanfälle beschrieben. Da die beiden Substanzen bei der gleichzeitigen Anwendung wechselseitig ihre Verstoffwechslung hemmen, können Krampfanfälle und andere Nebenwirkungen der einzelnen Substanzen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftreten.

•    Leberenzyminduktoren wie Rifampicin, Rifabutin, Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Aminoglutethimid beschleunigen den Metabolismus der Kortikosteroide und können deren therapeutische Wirkung daher herabsetzen.

•    Substanzen, die das Enzym CYP3A4 hemmen (z. B. Cimetidin, Erythromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Diltiazem und Mibefradil) können die Abbaurate der Kortikosteroide vermindern und deren Serumspiegel daher ansteigen lassen.

•    Bei Myasthenia gravis können Steroide die Wirkung von Anticholinesterasen herabsetzen. Die erwünschten Wirkungen von Antidiabetika (einschließlich Insulin), Antihypertensiva und Diuretika werden von Kortikosteroiden antagonisiert, der Kaliumverlust durch Acetazolamid, Schleifendiuretika, Thiaziddiuretika und Carbenoxolon dagegen gesteigert.

•    Die Wirksamkeit von Kumarin-Antikoagulantien kann durch eine gleichzeitige Kortikosteroidtherapie verstärkt werden, so dass engmaschige Kontrollen von INR oder Prothrombinzeit erforderlich sind, um Spontanblutungen zu vermeiden.

•    Durch Kortikosteroide wird die renale Clearance der Salicylate gesteigert und beim Absetzen der Steroide kann es zu einer Salicylat-Intoxikation kommen. Bei Hypothrombinämie dürfen Salicylate und nichtsteroidale Antiphlogistika nur mit besonderer Vorsicht gemeinsam mit Kortikosteroiden angewendet werden.

•    Es wurde berichtet, dass Steroide mit Hemmstoffen der neuromuskulären Übertragung (wie z. B. Pancuronium) interagieren und eine partielle Aufhebung der neuromuskulären Blockade auftreten kann.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Der Übertritt der Kortikosteroide über die Plazenta ist bei den einzelnen Arzneimitteln unterschiedlich ausgeprägt; Methylprednisolon ist jedoch in der Lage, die Plazenta zu passieren.

Die Anwendung von Kortikosteroiden bei trächtigen Tieren kann Störungen der fetalen Entwicklung hervorrufen (einschließlich Gaumenspalten, intrauterine Wachstumsverzögerung und Beeinträchtigung von Hirnwachstum und -entwicklung). Es gibt keine Hinweise darauf, dass Kortikosteroide beim Menschen die Inzidenz von kongenitalen Fehlbildungen wie z. B. Gaumenspalten erhöhen; bei längerfristiger oder wiederholter Anwendung in der Schwangerschaft können sie jedoch das Risiko einer intrauterinen Wachstumsverzögerung erhöhen. Theoretisch kann es beim Neugeborenen nach perinataler Kortikosteroidexposition zu einer Nebennierenunterfunktion kommen; diese bildet sich nach der Geburt jedoch in der Regel spontan zurück und wird selten klinisch relevant. Wie alle Arzneimittel sollten Kortikosteroide nur dann eingesetzt werden, wenn der Nutzen für Mutter und Kind die Risiken überwiegt. Wenn die Kortikosteroidanwendung wichtig ist, können Patientinnen mit unkomplizierter Schwangerschaft jedoch wie Nichtschwangere behandelt werden.

Stillzeit

Kortikosteroide treten in geringen Mengen in die Muttermilch über; bei Tagesdosen bis zu 40 mg Methylprednisolon sind systemische Wirkungen beim Säugling jedoch unwahrscheinlich. Wenn die Mutter höhere als die genannten Dosen erhält, kann beim Säugling bis zu einem gewissen Grad eine Nebennierenrindensuppression auftreten. Der Nutzen durch das Stillen überwiegt jedoch wahrscheinlich gegenüber jeglichem theoretischem Risiko.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8    Nebenwirkungen

Häufigkeitsangaben nach MedDRA:

Sehr häufig

> 1/10

Häufig

> 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich

> 1/1.000 bis < 1/100

Selten

> 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich: Natrium- und Flüssigkeitsretention, Kaliumverlust, Manifestation eines latenten Diabetes mellitus, zunehmender Antidiabetika- oder Insulinbedarf bei Diabetikern.

Hypokalaemische Alkalose.

Herzerkrankungen Myokardruptur nach Herzinfarkt.

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Hypertonie, thrombolytische Komplikationen durch gesteigerte Gerinnung.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Häufig: Muskelschwäche, Osteoporose.

Selten: aseptische Knochennekrose (Femur, Humerus), Sehnenruptur.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Selten: peptisches Ulkus.

Dyspepsie, geblähtes Abdomen, Ösophagusgeschwür, Soorbefall der Speiseröhre, akute Pankreatitis, Darmperforation, Übelkeit, Erbrechen, unangenehmer Geschmack.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: verzögerte Wundheilung.

Gelegentlich: Haut- und Weichteilatrophie durch subkutane Injektion.

Selten: allergische Dermatitis, Kontaktdermatitis, angioneurotisches Ödem.

Erkrankungen des Nervensystems Häufig: Konvulsionen

Selten: benigne intrakranielle Drucksteigerung.

Endokrine Erkrankungen

Häufig: Hemmung der endogenen ACTH- und Cortisolsekretion, Cushing-Symptome, Wachstumshemmung bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen, Osteoporose. Menstruationsunregelmäßigkeiten, Amenorrhö.

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Glaukom, posteriorer Katarakt.

Anstieg des intraokulären Druckes, Papillödem mit Gefahr der Schädigung des N. opticus, Ausdünnung von Kornea und Sklera, Exazerbation einer ophthalmologischen Virus- oder Pilzinfektion.

Erkrankungen des Immunsystems

Häufig: Zunahme von Infektionsanfälligkeit und -schweregrad mit Suppression der klinischen Infektionssymptome, opportunistische Infektionen, bei Hauttests Unterdrückung der Reaktion möglich, Aktivierung einer ruhenden Tuberkulose (siehe Abschnitt 4.4).

Selten: Überempfindlichkeit, Unterdrückung der Reaktion bei Hauttests, allergische Reaktionen (zum Teil anaphylaktisch, mit Bronchospasmus).

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig: Verschiedenste psychiatrische Reaktionen einschließlich affektive Störungen (z. B. gereizte, euphorische, deprimierte oder labile Stimmungslage, psychische Abhängigkeit, Suizidgedanken), psychotische Reaktionen (z. B. Manie, Wahn, Halluzinationen, Verstärkung einer Schizophrenie), Verhaltensstörungen, Reizbarkeit, Angst, Schlafstörungen, Krampfanfälle und kognitive Funktionsstörungen (z. B. Verwirrtheit und Gedächtnisverlust) wurden für alle Kortikosteroide beschrieben. Diese Reaktionen sind häufig und können sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten. Bei Erwachsenen wird die Häufigkeit schwerer Reaktionen auf 5-6 % geschätzt.

Psychische Auswirkungen beim Absetzen von Kortikosteroiden wurden beschrieben.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Selten: Bronchospasmus.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Die klinischen Zeichen einer Überdosierung sind nicht bekannt. Methylprednisolon ist dialysierbar.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Corticosteroide zur systemischen Anwendung, rein. Glucocorticoide. ATC-Code: H02AB04

Wirkmechanismus

In Methylprednisolon-ratiopharm® ist der Wirkstoff Methylprednisolon enthalten. Methylprednisolon ist ein synthetisches Glukokortikoid. Methylprednisolon ist ein synthetisches Analogon eines Glukokortikosteroids und hat eine starke entzündungshemmende

Steroidwirkung. Hauptsächlich werden Methylprednisolon und seine Abkömmlinge als antiinflammatorische und immunsuppressive Arzneimittel eingesetzt.

Zur Behebung von pathologischen Zuständen, bei denen eine rasche und intensive Hormonwirkung gewünscht ist, kann Methylprednisolon intravenös oder intramuskulär injiziert werden. Methylprednisolon hat eine starke antiphlogistische, immunsuppressive und antiallergische Wirkung.

Pharmakodynamische Wirkungen

Glukokortikoide werden aufgrund ihrer antiinflammatorischen und immunsuppressiven Wirkungen verbreitet eingesetzt. Sie hemmen sowohl die Früh- als auch die Spätsymptome einer Entzündung.

Beim Menschen dämpfen sie die Proliferationsantwort auf bestimmte Mitogene und Antigene. Aufgrund ihrer Wirkung wird die Produktion von Lymphokinen gedrosselt; dies wiederum bewirkt eine verminderte Mobilisierung und Aktivierung von Makrophagen (Immunsuppression).

Glukokortikoide reduzieren die Proteinsynthese und steigern den Proteinabbau insbesondere in der Muskulatur. Sie haben permissive Wirkung auf die durch Katecholamine und andere Hormone ausgelöste Lipolyse; Grundlage hierfür ist der Anstieg der intrazellulären cAMPKonzentrationen. Glukokortikoide besitzen daneben eine geringe Mineralokortikoidwirkung auf Ebene der Mineralokortikoidrezeptoren und induzieren bis zu einem gewissen Grad eine Na+-Retention sowie einen K+-Verlust.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Der Wirkstoff liegt in Methylprednisolon-ratiopharm® als Methylprednisolon-21-hydrogensuccinat, Natriumsalz vor, das in vivo rasch zu Methylprednisolon hydrolysiert wird. 40 mg Methylprednisolon bewirken 25 Minuten nach i.v. Bolusgabe einen Plasmaspitzenspiegel von 42-47 pg/100 ml, bzw. 120 Minuten nach i.m. Injektion eine Plasmaspitzenkonzentration von 34 pg/100 ml. (Bei beiden Anwendungsarten wird eine nahezu gleichwertige Methylprednisolon-Wirkung erzielt.)

Verteilung

Wie die endogenen binden sich auch exogen zugeführte Kortikosteroide wie Methylprednisolon zu etwa 90 % an das in der Leber synthetisierte kortikosteroidbindende Globulin (CBG).

Die Halbwertszeit von Methylprednisolon im Blutkreislauf beträgt normalerweise 3-3,5 Stunden, ist jedoch bei adipösen Patienten verkürzt. Sie kann zunehmen, wenn große Mengen Methylprednisolon zugeführt werden, der Patient in einer Stresssituation ist oder eine Hypothyreose oder Lebererkrankung vorliegt.

Biotransformation und Elimination

Glukokortikoide werden nur zu 1-20 % unverändert renal ausgeschieden. Hauptsächlich findet der Abbau der Glukokortikoide in der Leber statt; Methylprednisolon kann daneben in vielen anderen Geweben, einschließlich der Plazenta, metabolisiert werden.

Eingeschränkte Leberfunktion

Obwohl bei Lebererkrankungen die hepatische Inaktivierung der Glukokortikoide supprimiert ist, wird die Verstoffwechslung der Kortikosteroide nicht wesentlich beeinträchtigt und eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei Verabreichung von Kortikosteroiden an trächtige Tiere traten fetale Schädigungen auf. Beobachtet wurden Gaumenspalten, intrauterine Wachstumsverzögerung und eine Hemmung von Hirnwachstum und -entwicklung.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumhydroxid

Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat

Dinatriumhydrogenphosphat

6.2    Inkompatibilitäten

Um Kompatibilitäts- und Stabilitätsprobleme zu vermeiden, darf Methylprednisolon-ratiopharm® p.i., außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden und muss separat über das Infusionsgerät zugeführt werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Die chemische und physikalische Stabilität nach Rekonstitution wurde für 8 Stunden bei 25 °C und für 24 Stunden bei Lagerung im Kühlschrank (2-8 °C) nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht darf das Produkt nach dem Öffnen maximal 24 Stunden bei 2-8 °C gelagert werden. Abweichungen von diesen Angaben liegen in der Verantwortung des Anwenders.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagertemperaturen erforderlich.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Durchstechflasche aus Klarglas mit Kautschukstopfen, Aluminiumverschluss und orangefarbener Kunststoffkappe.

Packungsgrößen: 1 Durchstechflasche.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Das Arzneimittel darf nur innerhalb der auf der Verpackung angegebenen Haltbarkeitsdauer verwendet werden.

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Hinweise für die Zubereitung der Injektionslösung

Parenterale Arzneimittelzubereitungen sollten vor der Verabreichung möglichst immer auf partikuläre Verunreinigungen und Verfärbungen inspiziert werden.

Die Verdünnung erfolgt mit Wasser für Injektionszwecke.

a) Zubereitung der Injektionslösung: Das Lösungsmittel wird unter aseptischen Bedingungen zu dem sterilen Pulver hinzugefügt.

Rekonstitutionstabelle

Präparat

Lösungsmittelmenge (ml)

Volumen des gelösten Arzneimittels (ml)

Nominelle

Konzentration

(mg/ml)

125

mg/Durchstechflasc

he

2

2

62,5

b) Zubereitung der Infusionslösung: Das sterile Pulver wird wie oben beschrieben gelöst. Die initiale Lösung kann mit Glucose 5 % in Wasser, isotoner Kochsalzlösung oder Glucose 5 % in NaCl 0,9 % weiter verdünnt werden. Um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden, darf Methylprednisolon nur separat und in den genannten Lösungen verabreicht werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8.    ZULASSUNGSNUMMER(N)

81495.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 30. November 2012

10.    STAND DER INFORMATION

Juni 2015

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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