iMedikament.de

Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % Demo 100 Ml

FACHINFORMATION

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml Infusionslösung

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1000 ml enthalten 5 g Metronidazol.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Infusionslösung

Klare Lösung, frei von sichtbaren Partikeln. pH-Wert: 4,5 - 6,0

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

•    Behandlung von Infektionen mit Beteiligung von Anaerobiern, besonders Infektionen, die die vom weiblichen Genitale und vom Magen-Darm-Trakt, HNO und Mund-Zahn-Kiefer-Bereich ausgehen;

•    Zur Infektionsprophylaxe bei operativen Eingriffen im gynäkologischen Bereich oder im MagenDarm-Trakt.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Dosierung bei Erwachsenen:

Die empfohlene Tagesdosis beträgt 0,2 bis maximal 2 g Metronidazol, entsprechend 40 bis 400 ml Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml; die mittlere Dosis beträgt 0,8 bis 1 g Metronidazol, entsprechend 160 bis 200 ml Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml. Sie wird gewöhnlich auf 2 bis 3 Einzeldosen verteilt.

Dosierung bei Kindern:

Kinder erhalten zur Therapie 20 bis 30 mg Metronidazol pro kg Körpermasse, entsprechend 4 bis 6 ml Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml pro kg Körpermasse.

Art der Anwendung

Zur intravenösen Infusion

Die Therapie mit Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml sollte mit einer Initialdosis von 1,5 bis 2 g Metronidazol, entsprechend 300 bis 400 ml Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml, und einer täglichen Erhaltungsdosis von

1 g, entsprechend 200 ml Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml, über 5 bis 7 Tagen erfolgen.

Wird Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml prophylaktisch eingesetzt, sollte die Anwendung auf eine einmalige Gabe von 0,5 bis maximal 2 g Metronidazol, entsprechend 100 ml bis maximal 400 ml Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml, beschränkt bleiben.

Dauer der Anwendung

Hinweis

Die Behandlung darf in der Regel 10 Tage nicht überschreiten. Diese Frist darf nur in Einzelfällen bei besonders strenger Indikationsstellung überschritten werden. Die Behandlung sollte möglichst selten wiederholt werden.

Die Begrenzung der Therapiedauer ist erforderlich, weil sich eine Schädigung menschlicher Keimzellen nicht ausschließen lässt und weil in tierexperimentellen Studien eine Zunahme von bestimmten Tumoren gesehen wurde.

4.3    Gegenanzeigen

Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml darf bei Überempfindlichkeit gegenüber 5-Nitroimidazolen nur dann gegeben werden, wenn eine lebensbedrohliche Infektion vorliegt und andere Präparate wirkungslos sind.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml darf nur unter strenger Abwägung des NutzenRisiko-Verhältnisses angewendet werden bei:

•    schweren Leberschäden

•    Störungen der Blutbildung

•    Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems (z. B. Anfallsanamnese)

•    Schwangeren.

Nicht gleichzeitig mit Alkohol einnehmen (siehe Abschnitt 4.5).

Metronidazol hat keine direkte Wirkung auf aerobe oder fakultative anaerobe Bakterien.

Eine regelmäßige klinische Überwachung und Laborkontrolle sind bei einer Behandlung mit Metronidazol, die länger als 10 Tage dauert, erforderlich.

Es besteht die Möglichkeit, dass im Anschluss an die Eliminierung von Trichomonas vaginalis, eine durch Gonokokken verursachte Infektion bestehen bleibt.

Die Eliminations-Halbwertszeit von Metronidazol bleibt auch bei Niereninsuffizienz unverändert. Daher ist eine Dosisreduktion von Metronidazol nicht erforderlich. Bei diesen Patienten kann es jedoch zur Akkumulation von Metronidazol-Metaboliten kommen. Die klinische Bedeutung ist derzeit nicht bekannt.

Bei Patienten unter Hämodialyse können Metronidazol und dessen Metabolite während einer 8-stündigen Dialyse vollständig entfernt werden. Daher sollte Metronidazol sofort nach der Hämodialyse wieder verabreicht werden.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz, die sich einer intermittierenden Peritonealdialyse oder einer kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse unterziehen müssen, ist keine Dosisanpassung von Metronidazol erforderlich.

Metronidazol wird hauptsächlich in der Leber durch Oxidation verstoffwechselt. Bei fortgeschrittener Leberinsuffizienz kann eine substantielle Beeinträchtigung der Clearance von Metronidazol auftreten. Bei Patienten mit hepatischer Enzelopathie kann es zu einer starken Akkumulation von Metronidazol kommen, und die hohen Plasmakonzentrationen von Metronidazol können zur Symptomatik der Enzelopathie beitragen. Daher sollte Metronidazol Patienten mit einer beeinträchtigten Leberfunktion mit Vorsicht verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.2).

Bei schweren Leberschäden und Störung der Blutbildung, beispielsweise Granulozytopenie, sollte Metronidazol nur verabreicht werden, wenn der erwartete Nutzen die möglichen Risiken eindeutig überwiegt.

Während der Behandlung mit Metronidazol können gelegentlich Leukopenie, Granulozytopenie und in sehr seltenen Fällen Agranulozytose und Thrombozytose auftreten. Daher sind regelmäßige Kontrollen des Blutbildes im Fall einer längeren Behandlung mit Metronidazol erforderlich.

Metronidazol sollte Patienten mit akuten oder schweren chronischen Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems nur verabreicht werden, wenn der erwartete Nutzen die möglichen Risiken eindeutig überwiegt. Es gibt Einzelfallberichte über das Auftreten von Krampfanfällen und peripherer Neuropathie während der Behandlung mit Metronidazol, die sich hauptsächlich in Form von Taubheit und Parästhesien der Extremitäten äußern. In sehr seltenen Fällen, insbesondere bei Langzeitbehandlung mit Metronidazol in hohen Dosen, konnten im MRI strukturelle zerebrale Läsionen mit den entsprechenden Symptomen (siehe Abschnitt 4.8) gesehen werden; eine Beendigung der Metronidazol-Behandlung resultiert normalerweise in einer Linderung der Symptome und einem Verschwinden der strukturellen Läsionen. Falls Anzeichen neurologischer Störungen auftreten, ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis in Bezug auf eine Fortsetzung der Behandlung unverzüglich zu überprüfen.

Im Falle schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktischer Schock) ist die Behandlung mit Metronidazol unverzüglich abzubrechen und übliche Maßnahmen der Notfallbehandlung sind durch entsprechend qualifiziertes medizinisches Fachpersonal einzuleiten.

Schwere anhaltende Durchfälle, die während der Behandlung mit Metronidazol oder in den nachfolgenden Wochen auftreten, können durch eine pseudomembranöse Enterokolitis verursacht sein (in den meisten Fällen durch Clostridium difficile), welche lebensbedrohlich sein kann (siehe Abschnitt 4.8). In diesem Fall muss die Behandlung mit Metronidazol sofort beendet, und erforderliche Gegenmaßnahmen müssen eingeleitet werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, dürfen nicht verabreicht werden.

Dieses Arzneimittel enthält 13,5 mmol (310 mg) Natrium je 100 ml Infusionslösung. Dies ist bei Personen unter Natrium-kontrollierter (kochsalzarmer) Diät zu berücksichtigen und in Fällen, in denen eine Flüssigkeitsrestriktion erforderlich ist.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Metronidazol und die Einnahme von Alkohol sollten vermieden werden, da es bei einzelnen Patienten zu einer Disufiram-ähnlichen Wirkung (Schwindel und Erbrechen) kommen kann. Da zusammen mit Disulfiram ähnliche Symptome auftreten können, muss Disulfiram abgesetzt werden.

Bei Patienten mit Antikoagulantientherapie (Warfarin) kann die Hemmung der Blutgerinnung bei gleichzeitiger Verabreichung von Metronidazol verstärkt werden. In diesen Fällen muss der Quickwert unter Umständen neu eingestellt und die Prothrombinzeit regelmäßig kontrolliert werden.

Cimetidin

Hemmt den Abbau von Metronidazol.

Lithium

Bei Gabe von Lithium-haltigen Arzneimitteln ist Vorsicht geboten, weil ein Anstieg der Lithiumkonzentration im Serum beobachtet wurde, und Anzeichen einer Lithiumtoxizität (Zittern, Krampfanfälle) als Folgeerscheinungen auftreten können. Es gibt Hinweise, dass eine Nierenschädigung möglicherweise eine Begleiterscheinung der Lithiumretention ist. Daher sollte vor der Verabreichung von Metronidazol die Lithiumgabe reduziert oder abgesetzt werden. Bei Patienten unter LithiumBehandlung sollten bei Gabe von Metronidazol die Plasmakonzentrationen von Lithium, Kreatinin und Elektrolyten überwacht werden.

Barbiturate

Die gleichzeitige Verabreichung von Barbituraten (Hexobarbital oder Phenobarbital) führt durch eine Abnahme der Eliminationshalbwertszeit auf etwa 3 Stunden zu einer Verminderung der Wirksamkeit von Metronidazol.

Phenytoin

Metronidazol hemmt die Verstoffwechslung von gleichzeitig verabreichtem Phenytoin, wodurch die Plasmakonzentration von Phenytoin erhöht wird. Gleichzeitig vermindert Phenytoin die Wirksamkeit von Metronidazol.

Fluorouracil

Metronidazol hemmt die Ausscheidung von 5-Fluorouracil und kann dadurch zu einer erhöhten Toxizität von 5-Fluorouracil führen.

Ciclosporin

Gleichzeitige Therapie mit Ciclosporin und Metronidazol kann zu einem Anstieg der Serumkonzentration von Ciclosporin führen. Daher sind häufige Kontrollen der CiclosporinSerumkonzentration und des Serum-Kreatinins erforderlich.

Busulfan

Die Plasmaspiegel von Busulfan können durch Metronidazol erhöht werden, was zu schwerer BusulfanToxizität führen kann. Aufgrund des hohen toxischen Potentials und von Todesfällen, die mit erhöhten Plasmaspiegeln von Busulfan im Zusammenhang stehen, ist die gleichzeitige Anwendung von Metronidazol und Busulfan zu vermeiden.

Carbamazepin

Metronidazol hemmt die Verstoffwechselung von Carbamazepin und führt zu einem Anstieg der Carbamazepin-Plasmakonzentration.

Tacrolimus

Gleichzeitige Verabreichung mit Metronidazol führt zu einem Anstieg des Tacrolimus-Blutspiegels. Der Tacrolimus-Blutspiegel und die Nierenfunktion sind daher häufig zu kontrollieren, insbesondere zu Beginn und am Ende einer Behandlung mit Metronidazol bei Patienten, die auf ihre Tacrolimus-Medikation stabil eingestellt sind.

Amiodaron

Verlängerung des QT-Intervalls und Torsade de pointes wurden im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Verabreichung von Metronidazol und Amiodaron beobachtet. Regelmäßige EKG-Kontrollen werden empfohlen. Ambulante Patienten sind anzuweisen, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, sobald sie Anzeichen für Torsade de pointes bemerken wie Benommenheit, Palpitationen oder Synkopen.

Arzneimittel zur Empfängnisverhütung

In Ausnahmefällen können einige Antibiotika die Wirksamkeit von Kontrazeptiva vermindern und zwar infolge einer Hemmung der bakteriellen Hydrolyse von Steroidkonjugaten und somit einer Verminderung der Wiederaufnahme der unkonjugierten Steroide im Darm. Dadurch fallen die Plasmaspiegel der wirksamen Steroide ab. Diese ungewöhnliche Wechselwirkung kann bei Frauen mit einer hohen Ausscheidung von Steroidkonjugaten in der Galle auftreten.

Mycophenolatmofetil

Substanzen wie Antibiotika, die die gastrointestinale Flora verändern, können die orale Bioverfügbarkeit von Mycophenolsäureprodukten vermindern. Engmaschige klinische Überwachung und Laborkontrollen in Bezug auf eine Verminderung des immunsuppresiven Effekts der Mycophenolsäure werden während einer gleichzeitigen Behandlung mit Antiinfektiva empfohlen.

Andere Antibiotika

Über mäßige gleichsinnige (synergistische) Reaktionen von Metronidazol mit Antibiotika wie Tetracyclin, Spiramycin, Clindamycin, Acylureido-Penicillinen und Rifampicin wurde berichtet. Nalidixinsäure und Metronidazol zeigen deutliche synergistische Effekte.

Von antagonistischen Wirkungen wurde nicht berichtet. In Tierstudien (ED50) konnte kein Antagonismus von Metronidazol und Novobiocin, Cephalexin, Chloramphenicol, Rifampicin, Nalidixinsäure sowie Cotrimoxazol festgestellt werden.

Labortests

Metronidazol kann bei einigen Analysenmethoden störend auf die Bestimmung von klinisch-chemischen Parametern im Serum wirken, wie beispielsweise der GOT, was zu erniedrigten Werten führt.

Ohne gegenseitige Beeinflussung bleiben in Laboruntersuchungen (in vitro) die gleichzeitige Anwendung von Metronidazol mit Ampicillin, Streptomycin, Gentamicin oder Fusidinsäure. Untersuchungen auf AST, ALT, LDH, Triglyceriden und Glukose zeigen in Patienten, die mit Metronidazol behandelt werden, fälschlicherweise niedrige Werte abhängig davon, welche Methode angewandt wurde.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Metronidazol besitzt eine gute Gewebegängigkeit, so dass die Plazenta keine Schranke darstellt. Auch der Gehalt in der Muttermilch ist hoch (mehr als 50 % des Serumwertes). Obwohl es bis heute keinen gesicherten Hinweis dafür gibt, dass Metronidazol zu einer Schädigung des Embryos oder Feten führt, sollte Metronidazol im 1. Trimenon nur bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen eingesetzt werden. Im 2. und 3. Trimenon und während der Laktationsperiode kann Metronidazol unter Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses auch bei anderen Indikationen eingesetzt werden. Soweit möglich, sollte während der Schwangerschaft eine lokale Darreichungsform angewendet werden. Bei der systemischen Anwendung in der Stillperiode sollte das Stillen während der Therapie unterbrochen werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Metronidazol kann Nebenwirkungen haben (z. B. Verwirrtheitszustände, Schwindel, Halluzinationen, Krampfanfälle oder Sehstörungen), die das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird (die Patienten sollten dann diese Tätigkeiten nicht mehr ausführen). Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungs-beginn und im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8 Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen treten eher bei hohen Dosierungen oder längerfristiger Behandlung auf. Wird eine kontinuierliche Therapie zur Linderung von chronischen Erkrankungen über einen längeren Zeitraum als empfohlen in Erwägung gezogen, sollte der mögliche therapeutische Nutzen gegen das Risiko einer peripheren Neuropathie abgewogen werden.

Die am häufigsten zu beobachtenden Nebenwirklungen sind Übelkeit, abnorme Geschmacksempfindungen und das Risiko der Entwicklung von Neuropathien während längerfristiger Anwendung.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten:

Sehr selten: Nicht bekannt


>1/10

>1/100 bis <1/10 >1/1.000 bis <1/100 >1/10.000 bis <1/1.000 <1/10.000

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Infektionen und parasitäre Erkrankungen Selten: Candida-Superinfektionen im Genitalbereich

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich: Leukopenie und Granulozytopenie, Thrombozytopenie

Sehr selten: Agranulozytose und aplastische Anämie (in Einzelfällen)

Bei längerer Anwendung sind regelmäßige Blutbildkontrollen angezeigt.

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Leichte bis mittelschwere Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Pruritus, Urtikaria, Erythema multiforme, Angioödem und Arzneimittelfieber.

Sehr selten: Schwere akute systemische Überempfindlichkeitsreaktionen: anaphylaktische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock.

Nicht bekannt: Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Nicht bekannt: Anorexie

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: Psychotische Störungen einschließlich Halluzinationen, Verwirrtheitszustände, Depression

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit.

Während hochdosierter und/oder längerdauernder Metronidazol-Therapie wurde von peripherer sensorischer Neuropathie (beispielsweise Taubheit, Schmerz, pelziges Gefühl und Kribbeln in den Extremitäten) und vorübergehenden epileptischen Anfällen berichtet. In den meisten Fällen verschwand die Neuropathie, nachdem die Dosis reduziert oder die Behandlung abgesetzt wurde.

Sehr selten: Aseptische Meningitis, Enzephalopathie (beispielsweise Verwirrtheit, Fieber, Kopfschmerzen, Lähmung, Lichtempfindlichkeit, Bewegungsstörungen, Genickstarre) und subakutes zerebellares Syndrom (beispielsweise Ataxie, Dysathrie, Gangstörung, Nystagmus und Tremor), die normalerweise nach Dosisreduktion oder Therapieabbruch verschwinden (siehe Abschnitt 4.4).

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Sehstörungen, Doppeltsehen, Kurzsichtigkeit Nicht bekannt: okulomotorische Krämpfe, optische Neuropathie

Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Glossitis, Stomatitis, bitteres Aufstoßen, metallischer Geschmack, Magendrücken, Zungenbelag,.

Sehr selten: schwere und anhaltende Durchfälle während oder nach der Therapie können durch pseudomembranöse Enterokolitis (in den meisten Fällen durch Clostridium difficile) verursacht werden und können lebensbedrohlich sein (siehe Abschnitt 4.4).

Nicht bekannt: Pankreatitis, die nach Absetzen des Arzneimittels wieder verschwindet.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Leberfunktionsstörungen, z. B. Erhöhung von Transaminasen und Bilirubin im Serum.

Sehr selten: Cholestatische Hepatitis, Ikterus, der nach Absetzen des Arzneimittels wieder verschwindet.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Gelegentlich: Myalgie, Arthralgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: dunkler Urin (bedingt durch ein Stoffwechselprodukt des Metronidazols).

Selten: Dysurie, Cystitis, Harninkontinenz.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: Phlebitis bis zu Thrombophlebitis.

Selten: Schwächegefühl.

Hinweise

Auftreten von dunklem Urin (bedingt durch ein Stoffwechselprodukt des Metronidazols), metallischer Geschmack im Mund sind möglich und ohne Krankheitswert.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Zu Überdosierungen liegen keine Berichte oder Erfahrungen vor. Metronidazol ist dialysierbar.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotika zur Systemischen Anwendung ATC-Code: J01XD01

Metronidazol gehört zur Stoffgruppe der Nitroimidazole. In empfindlichen Protozoen und strikt anaerob wachsenden Bakterien wird es reduziert, wobei Acetamid und N-(2Hydroxy-ethyl)-oxamid-säure gebildet werden. Durch Interaktionen mit der DNA kommt es zur Hemmung der Nucleinsäure-Synthese der betroffenen Mikroorganismen, was zum Absterben dieser Erreger führt. Es bestehen keine Parallelresistenzen zu anderen antibakteriellen Wirkstoffgruppen.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Serum-Halbwertzeit für Metronidazol beträgt ca. 8 Stunden. Im menschlichen Organismus werden verschiedene Metaboliten gebildet. Der Hauptmetabolit im Serum ist der Hydroxymetabolit, der Hauptmetabolit im Urin ist der saure Metabolit.

Ca. 80 % der Substanz wird über die Niere ausgeschieden, wobei der nichtmetabolisierte Anteil weniger als 10 % ausmacht. Geringe Mengen werden auch über die Leber ausgeschieden. Niereninsuffizienz verlängert die Ausscheidung nur unwesentlich. Bei schwerer Leberinsuffizienz ist mit verzögerter Plasmaclearance zu rechnen. Die Proteinbindung liegt unter 20 %.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungsergebnisse am Tier:

Akute Toxizität:

Die orale LD 50 bei Mäusen und Ratten beträgt 3500 bis 5000 mg Metronidazol/kg Körpermasse.

Chronische Toxizität:

In chronischen Toxizitätsstudien konnten bei Metronidazol-Gaben von über 26 bis 80 Wochen bei Ratten keine Nebenwirkungen festgestellt werden. Erst bei Dosen von 300 bis 600 mg/kg Körpermasse und Tag traten Testisdystrophien und Prostataatrophien auf.

Toxikologische Effekte bei Hunden bei Gabe von 75 mg Metronidazol/kg Körpermasse und Tag äußerten sich lediglich in Ataxien und Tremor. Affen dagegen zeigten nach einer einjährigen Gabe von 45, 100 bzw. 225 mg/kg Körpermasse und Tag keine toxischen Nebenwirkungen.

Tumorerzeugendes und mutagenes Potential:

Tierexperimente an verschiedenen Nagern haben gezeigt, dass es sich bei Metronidazol um einen kanzerogenen Stoff handelt, dessen kanzerogenes Potential schwach ausgeprägt ist.

Metronidazol zeigte in einer Reihe von Tests an Bakterien mit verschiedenen Aktivierungssystemen deutlich mutagene Wirkungen. Eine Anzahl weiterer in-vivo-Tests verlief negativ.

Reproduktionstoxizität:

Tierversuche haben bei Ratten bis zu Dosen von 200 mg/kg und bei Kaninchen bis zu 150 mg/kg pro Tag keine teratogenen Effekte oder andere embryotoxische Wirkungen ergeben.

Beobachtungen beim Menschen:

Wenn auch die bisherigen Verlaufsbeobachtungen beim Menschen keinen Beweis dafür erbracht haben, dass die Einnahme von Metronidazol zu einem erhöhten Tumorrisiko führt, bleibt doch das theoretische Risiko durch den Reduktionsmetaboliten, der auch durch die Bakterienflora gebildet wird und in sehr geringen Mengen im Urin nachweisbar ist.

Die Unbedenklichkeit einer Anwendung von Metronidazol in der Schwangerschaft ist nicht ausreichend belegt. Insbesondere für die Frühschwangerschaft liegen widersprüchliche Berichte vor. Einige Studien haben Hinweise auf eine erhöhte Fehlbildungsrate ergeben. Das Risiko möglicher Spätfolgen, einschließlich des kanzerogenen Risikos, ist bisher nicht geklärt.

In Lymphozyten von Patienten wurden nach längerer Therapie mit Metronidazol erhöhte Raten an Chromosomenmutationen gefunden.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.


6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Wasser für Injektionszwecke, Citronensäure-Monohydrat, Natriummonohydrogenphosphat-dodecahydrat, Natriumchlorid.

6.2    Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die Plastikflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Flaschen aus Polyethylen mit einem Gummistopfen und Plastikkappe mit Schlaufe.

Packungsgrößen: 10 x 100 ml,

Flaschen aus Polypropylen mit Kunststoffkappe, Gummidichtung und einer Aufreißlasche verpackt in einem metallisierten Plastikschutzbeutel.

Packungsgrößen: 10 x 100 ml,

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen verwenden.

Nur zur einmaligen Anwendung.

Metronidazol-Infusionslösung 0,5 % DEMO 100 ml kann auch als intravenöse Infusion zusammen mit 0,9%-iger Natriumchloridlösung, Glucose-Salz-Lösungen, 5 %iger Glucoselösung, Kaliumchloridlösungen (20 mmol, 40 mmol) und Ringerlösung verabreicht werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG DEMO S.A.,

21st km National Road Athens-Lamia,

14568 Kryoneri, Athen, Griechenland

Mitvertrieb

DEMO Pharmaceuticals GmbH Airport Business Center Am Söldnermoos 17 D-85399 Hallbergmoos Tel: 0811-555445-0

8.    ZULASSUNGSNUMMER(N)

2189.99.99

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

18-11-2009

10.    STAND DER INFORMATION

07/10/2016

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig