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Moclobemid Hexal 150 Mg Filmtabletten

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehen Angaben


Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL


Moclobemid HEXAL 150 mg Filmtabletten

Moclobemid HEXAL 300 mg Filmtabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Moclobemid HEXAL 150 mg Filmtabletten

1 Tablette enthält: 150 mg Moclobemid.


Moclobemid HEXAL 300 mg Filmtabletten

1 Tablette enthält: 300 mg Moclobemid.


Sonstige Bestandteile:

Moclobemid HEXAL 150 mg Filmtabletten:179 mg Lactose/Filmtablette

Moclobemid HEXAL 300 mg Filmtabletten:36 mg Lactose/Filmtablette


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Filmtablette


Moclobemid HEXAL 150 mg Filmtabletten

Beige, oblonge Filmtablette mit Bruchkerbe auf beiden Seiten

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Moclobemid HEXAL 300 mgFilmtabletten

Weiße, oblonge Filmtablette mit Bruchkerbe auf beiden Seiten

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Moclobemid ist angezeigt für die Behandlung von Episoden einer Major Depression.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene

Anfangsdosis in der Regel 300 mg, aufgeteilt auf mehrere Gaben nach den Mahlzeiten.


Die Tabletten werden oral verabreicht und sollten mit Flüssigkeit eingenommen werden.


Bei Bedarf kann die Tagesdosis auf 600 mg täglich gesteigert werden. Die Dosis sollte jedoch nicht innerhalb der 1. Woche der Behandlung erhöht werden, da die Bioverfügbarkeit in dieser Zeit ansteigt und in den ersten 1-3 Wochen möglicherweise noch keine klinische Wirkung erkennbar ist.


Je nach Wirkung kann die therapeutische Dosis in Einzelfällen schrittweise auf 150 mg pro Tag gesenkt werden.


Dauer der Behandlung

Die Behandlung mit Moclobemid sollte über mindestens 4-6 Wochen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit von Moclobemid beurteilen zu können.


Die Behandlung mit Moclobemid sollte vorzugsweise über einen symptomfreien Zeitraum von 4-6 Monaten weiter fortgesetzt werden. Danach kann die Behandlung schrittweise abgesetzt werden.


Um das Risiko von Absetzsymptomen zu verringern, sollten Antidepressiva, insbesondere MAO-Hemmer, schrittweise abgesetzt werden.


Ältere Patienten

Es ist keine besondere Dosisanpassung erforderlich.


Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Da keine klinischen Daten vorliegen, ist von der Anwendung von Moclobemid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren abzuraten.


Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine besondere Dosisanpassung erforderlich.

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Moclobemid-Tagesdosis auf die Hälfte oder ein Drittel gesenkt werden.


4.3 Gegenanzeigen


· Überempfindlichkeit gegen Moclobemid oder einen der sonstigen Bestandteile

· akute Verwirrtheitszustände

· Patienten mit einem Phäochromozytom

· Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

· gleichzeitige Behandlung mit Selegilin, 5-HT-Wiederaufnahme-Hemmern sowie anderen Antidepressiva (einschließlich trizyklische Antidepressiva) (siehe Abschnitt 4.5)

· gleichzeitige Behandlung mit Dextromethorphan, Pethidin, Tramadol und Triptanen (siehe Abschnitt 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.


Depressive Patienten, bei denen Erregung oder Agitiertheit die dominierenden klinischen Symptome darstellen, sollten entweder nicht mit Moclobemid behandelt werden, oder nur in Kombination mit einem Sedativum für einen Zeitraum von maximal 2-3 Wochen. Die Behandlung einer depressiven Episode bei bipolaren Störungen kann manische Episoden auslösen. In diesem Fall sollte die Behandlung mit Moclobemid beendet werden.


Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiven Störungen sollten nur bei gleichzeitiger Gabe von Neuroleptika mit Moclobemid behandelt werden.


Da einige Patienten besonders empfindlich auf Tyramin reagieren, sollte allen Patienten von dem Verzehr großer Mengen tyraminreicher Lebensmittel (wie z. B. reifem Käse oder Rotwein) abgeraten werden.


Wie bei allen Psychopharmaka sollte gleichzeitiger Alkoholgenuss vermieden werden.


Patienten mit Hypertonie sollen während der Behandlung mit Moclobemid engmaschig überwacht werden.

Theoretische Überlegungen weisen darauf hin, dass MAO-Hemmer auch bei Patienten mit Thyreotoxikose eine hypertensive Reaktion auslösen können. Da für diese Patientengruppe keine Erfahrungen vorliegen, ist vor der Verschreibung von Moclobemid Vorsicht geboten.


Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, sympathomimetische Stoffe wie Ephedrin, Pseudoephedrin und Phenylpropanolamin (in vielen Arzneimitteln gegen Husten enthalten) zu meiden.


Patienten sollten auch informiert werden, dass sie vor chirurgischen Eingriffen den Anästhesisten auf die Einnahme von Moclobemid hinweisen sollten.


Bei Patienten, die Moclobemid erhalten, ist bei der gleichzeitigen Gabe von Wirkstoffen, die die Wirkung von Serotonin verstärken, Vorsicht geboten, um die Auslösung eines serotonergen Syndroms zu verhindern, welches tödlich sein kann. Dies trifft insbesondere für trizyklische Antidepressiva (z. B. Clomipramin), selektive Serotonin (5-HT)-Wiederaufnahme-Hemmer, andere Antidepressiva oder Amphetamine zu (siehe Abschnitt 4.3 und 4.5). Zwischen der Therapie mit SSRIs und Moclobemid ist eine Auswaschphase notwendig (siehe Abschnitt 4.5).


Bei Patienten mit einem angeborenen langen QT-Syndrom oder mit Herzerkrankungen in der Vorgeschichte (einschließlich Leitungsstörungen, Arrhythmien) ist Vorsicht geboten.

Die gleichzeitige Gabe QT-verlängernder Arzneimittel sollte vermieden werden.


Diese Arzneimittel enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Moclobemid HEXAL daher nicht einnehmen.


Bei Leberfunktionsstörungen sollte die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Moclobemid verstärkt die Wirkung von Opiaten, wie z. B. Pethidin, Dextrometorphan und Tramadol (siehe Abschnitt 4.3). Die Kombination von Moclobemid mit diesen Opiaten ist kontraindiziert wegen des Risikos der Auslösung eines Serotonin-Syndroms.


Nach gleichzeitiger Gabe von Dextrometorphan wurden vereinzelt Fälle eines Serotonin-Syndroms mit schwerwiegenden Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem berichtet. Da Dextrometorphan in einigen Arzneimitteln gegen Husten und Erkältung enthalten ist, sollten solche Arzneimittel nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden, stattdessen sollten alternativ Dextrometorphan-freie Arzneimittel gegeben werden.


Morphin, Fentanyl und Kodein sollten nur mit Vorsicht angewendet werden. Bei diesen Arzneimitteln kann eine Anpassung der Dosierung erforderlich sein.


Die gleichzeitige Gabe von Triptanen (außer Naratriptan) und Moclobemid ist kontraindiziert aufgrund des Risikoseiner Hypertonie oder Vasokonstriktionen im Bereich der Koronararterien auftreten infolge der kombinierten serotonergen Wirkungen (siehe Abschnitt 4.3).


Cimetidin hemmt den Moclobemid-Stoffwechsel. Bei Patienten, die gleichzeitig Cimetidin einnehmen, muss daher die normale Moclobemid-Dosis auf die Hälfte bis ein Drittel reduziert werden.


Die gleichzeitige Anwendung von Moclobemid und trizyklischen Antidepressiva (wie z. B. Clomipramin), SSRI-Antidepressiva (wie z. B. Fluoxetin und Fluvoxamin) oder anderen Antidepressiva ist kontraindiziert. Die kombinierte Behandlung kann die Entwicklung eines Serotonin-Syndroms auslösen, das möglicherweise zum Tod führt. Symptome sind: Anstieg der Körpertemperatur, Verwirrtheit, Rigor, Reizbarkeit, Tachykardie, Anstieg des Blutdrucks und Tremor (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4). Beim Wechsel von einem anderenAntidepressivum auf Moclobemid wird eine Auswaschphase empfohlen, deren Dauer von der Halbwertszeit des Antidepressivums abhängt. Auf Grund der in der Regel langen Halbwertszeiten von SSRI wird eine Auswaschphase von 4-5facher Dauer der Halbwertszeit des Wirkstoffs oder dessen aktiver Metaboliten nach Beendigung der SSRI-Behandlung und vor Behandlungsbeginn mit Moclobemid empfohlen. Die Anfangsdosis von Moclobemid sollte in der ersten Woche eine tägliche Dosis von 300 mg nicht überschreiten. Dagegen kann eine Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern oder anderen Antidepressiva ohne Auswaschphase begonnen werden, wenn der Patient entsprechend überwacht wird. Falls Symptome eines Serotonin-Syndroms auftreten, sollte der Patient engmaschig ärztlich (bei Bedarf stationär) überwacht und entsprechend therapiert werden.


Die pharmakologische Wirkung systemisch verabreichter Sympathomimetika (Epinephrin und Norepinephrin) kann sich unter der Behandlung mit Moclobemid verstärken und verlängern. Daher kann bei diesen Wirkstoffen eine Dosisanpassung erforderlich sein.


Eine Kombinationsbehandlung mit Selegilin ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Zur Zeit liegen keine Erfahrungen mit der gleichzeitigen Gabe von Moclobemid und Buspiron beim Menschen vor. Es wurde jedoch über Fälle von hypertensiven Krisen berichtet, wenn andere MAO-Hemmer gleichzeitig mit Buspiron angewendet wurden. Daher wird die gleichzeitige Gabe von Buspiron und Moclobemid nicht empfohlen.


Die Kombination mit Johanniskraut (Hypericum perforatum) kann das Risiko für das Auftreten eines Serotonin-Syndroms erhöhen. Eine regelmäßige klinische Überwachung wird daher empfohlen, wenn Moclobemid gleichzeitig angewendet wird.


Die Kombination mit anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen, sollte vermieden werden. Moclobemid sollte nicht zusammen mit Klasse Ia- und III-Antiarrhythmika, Cisaprid, Makrolid-Antibiotika, Antihistaminen, Arzneimitteln, die eine Hypokalämie verursachen (wie z. B. bestimmte Diuretika) oder den Abbau von Moclobemid in der Leber hemmen können (wie z. B. Cimetidin, Fluoxetin) verabreicht werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Über die Anwendung von Moclobemid bei Schwangeren liegen keine ausreichenden Daten vor. Aus Tierstudien ergeben sich keine Hinweise auf Reproduktionstoxizität. Dennoch sollte die Verschreibung von Moclobemid während der Schwangerschaft mit Vorsicht erfolgen.

Da nur eine geringe Menge Moclobemid in die Muttermilch übergeht (ca. 1/30 der körpergewichtskorrigierten maternalen Dosis) sollten die Vorteile einer fortgesetzten Behandlung während der Stillzeit sorgfältig gegen die möglichen Risiken für das Kind abgewogen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Untersuchungen auf die Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurden nicht durchgeführt.


In Anbetracht des Nebenwirkungsprofils sind unter Moclobemid in der Regel keine Beeinträchtigungen bei der Ausübung von Tätigkeiten zu erwarten, die volle geistige Aufmerksamkeit erfordern (z. B. das Führen eines Kraftfahrzeugs). Die Reaktionsfähigkeit des einzelnen Patienten sollte jedoch überwacht werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung.


4.8 Nebenwirkungen


Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Moclobemid werden hauptsächlich in den ersten Behandlungswochen beobachtet und nehmen anschließend parallel zur Verbesserung der depressiven Symptome ab. Dies gilt insbesondere für solche Nebenwirkungen, die mit der depressiven Erkrankung zusammenhängen, wie z. B. Angstgefühle, Erregung oder Reizbarkeit sowie Stimmungswechsel mit Manie oder Delirium.


Häufigkeiten gemäß MedDRA-Konvention:

Sehr häufig: (≥ 1/10)

Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten: (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten: (< 1/10.000)

Nicht bekannt: (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Herzerkrankungen

Moclobemid kann eine Verlängerung des QT-Intervalls verursachen. Eine QT-Verlängerung kann zu ventrikulären Arrhythmien vom Typ Torsade de pointes führen.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

· Sehr selten:Ödeme


Erkrankungen des Nervensystems

· Häufig:Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindelgefühl

· Sehr selten:Parästhesien


Augenerkrankungen

· Sehr selten:Sehstörungen


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

· Häufig:Übelkeit, Mundtrockenheit

· Sehr selten:gastrointestinale Störungen (z. B. Diarrhöe, Obstipation, Erbrechen)


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

· Gelegentlich:Hautreaktionen einschließlich Ausschlag, Pruritus, Urtikaria und Flush


Leber- und Gallenerkrankungen

Klinische Studien ergaben eine geringe Inzidenz erhöhter Leberenzymwerte ohne daraus resultierende klinische Folgen.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

· Sehr selten:Galaktorrhöe


Psychiatrische Erkrankungen

· Gelegentlich:Angstgefühle, Erregung oder Reizbarkeit

Häufigkeit nicht bekannt: Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Moclobemid oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).


Es wurde über Verwirrtheitszustände, die sich nach Absetzen der Behandlung rasch zurückbildeten, und über Ruhelosigkeit berichtet.


4.9 Überdosierung


Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit Überdosierungen beim Menschen vor. Es wurden Anzeichen von Agitiertheit, Aggressivität und Verhaltensänderungen beobachtet. Obwohl Moclobemid allein, selbst bei hohen Dosen, selten zu tödlichen Reaktionen führt, wurde über Todesfälle aufgrund einer Überdosierung mit Moclobemid als alleinigem Arzneimittel berichtet. Die Behandlung einer Überdosierung sollte primär die Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen zum Ziel haben.


Wie bei anderen Antidepressiva kann die kombinierte Überdosierung von Moclobemid mit anderen Wirkstoffen (wie z. B. anderen Mitteln mit Wirkung auf das Zentralnervensystem) lebensbedrohlich verlaufen.


Bei einer Überdosierung verlängert Moclobemid das QT- und QTc-Intervall; im Fall einer Überdosierung von Moclobemid sollte ein 12-Kanal EKG durchgeführt werden.

Diese Patienten sollten daher stationär aufgenommen und engmaschig überwacht werden, sodass eine angemessene Behandlung erfolgen kann.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum

ATC-Code: N06 AG02


Moclobemid ist ein Antidepressivum, welches das zerebrale monoaminerge Neurotransmittersystem über eine reversible Hemmung der Monoaminoxidase, und zwar hauptsächlich von Typ A (MAO-A), beeinflusst. Dadurch wird die Metabolisierung von Noradrenalin, Dopamin und Serotonin vermindert, was zu erhöhten extrazellulären Konzentrationen dieser Neurotransmitter führt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe wird Moclobemid vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt in die Vena portae resorbiert. Ein First-pass-Effekt in der Leber verringert die systemisch verfügbare Dosisfraktion (Bioverfügbarkeit F). Diese Verminderung ist nach Einzeldosen ausgeprägter
(F: 60 %) als nach Mehrfachgaben (F: 80 %). Aufgrund seiner lipophilen Eigenschaften wird Moclobemid im Körper mit einem Verteilungsvolumen (Vss) von ca. 1,2 l/kg verteilt.


Die Bindung an Plasmaproteine, hauptsächlich an Albumin, ist verhältnismäßig gering (50 %). Die Spitzenkonzentrationen im Plasma werden innerhalb von 1 Stunde nach der Verabreichung erreicht. Nach Mehrfachgaben nehmen die Plasmakonzentrationen von Moclobemid während der ersten Behandlungswoche zu und stabilisieren sich anschließend. Bei Erhöhung der Tagesdosis steigt die Steady-state-Konzentration überproportional an.


Moclobemid wird fast vollständig metabolisiert, bevor es eliminiert wird: weniger als 1 % einer Dosis wird unverändert über die Nieren ausgeschieden. Der Metabolismus erfolgt hauptsächlich über oxidative Reaktionen im Morpholinteil des Moleküls. Die gebildeten Metaboliten werden über die Nieren ausgeschieden. Pharmakologisch wirksame Abbauprodukte, die in vitrooder in Tierversuchen festgestellt wurden, sind beim Menschen nur in sehr geringen Konzentrationen vorhanden.


Die Plasma-Clearance beträgt ca. 20-50 l/Stunde und die Eliminationshalbwertzeit 1-4 Stunden. Diese erhöht sich bei höherer Dosierung infolge der Sättigung der Stoffwechselwege.


Es hat sich gezeigt, dass ca. 2 % der kaukasischen und 15 % der asiatischen Bevölkerung langsame Metabolisierer sind im Hinblick auf den oxidativen Leberstoffwechsel über das Zytochrom P450-2C19-Isoenzym.


Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) sind bei diesen langsamen Metabolisierern ca. 1,5-mal größer als bei schnellen Metabolisierern bei Gabe der gleichen Moclobemid-Dosis.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten auf der Grundlage der üblichen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität, dem karzinogenen Potential und Reproduktionstoxizität weisen darauf hin, dass im Zusammenhang mit Moclobemid keine besonderen Risiken für den Menschen bestehen.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Moclobemid HEXAL 150 mg

Copovidon

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke

mikrokristalline Cellulose

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

hochdisperses Siliciumdioxid


Filmüberzug:

Lactose-Monohydrat

Hypromellose

Macrogol 4000

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)


Moclobemid HEXAL 300 mg

Povidon

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke

mikrokristalline Cellulose

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

hochdisperses Siliciumdioxid


Filmüberzug:

Lactose-Monohydrat

Hypromellose

Macrogol 4000

Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/Aluminium-Blister


Packungsgrößen:

Moclobemid HEXAL 150 mg

20, 50 und 100 Filmtabletten

Klinikpackung mit 100 Filmtabletten


Moclobemid HEXAL 300 mg

20, 50und 100 Filmtabletten

Klinikpackung mit 50 Filmtabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


HEXAL AG

Industriestrasse 25

83607 Holzkirchen

Tel.: (08024) 908-0

Fax.: (08024) 908-1290

e-mail: medwiss@hexal.com


8. ZULASSUNGSNUMMERN


Moclobemid HEXAL 150 mg Filmtabletten

53011.00.00


Moclobemid HEXAL 300 mg Filmtabletten

53011.01.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Datum der Zulassung: 02. Mai 2002

Datum der Verlängerung: 13.02.2007


10. STAND DER INFORMATION


April 2008


Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


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