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Moclobemid Real 300 Mg Filmtabletten

Document: 25.02.2010   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Moclobemidreal150 mg Filmtabletten

für Erwachsene


Moclobemidreal300 mg Filmtabletten

für Erwachsene


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Moclobemidreal150 mg: 1 Filmtablette enthält 150 mg Moclobemid

Moclobemidreal300 mg: 1 Filmtablette enthält 300 mg Moclobemid


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Filmtablette


Moclobemidreal150 mg: gelbe, runde, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchrille auf einer Seite, Durchmesser 10 mm.

Moclobemidreal300 mg: weiße bis gelbliche, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchrille auf einer Seite, 17 mm x 8,2 mm.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Moclobemidrealist angezeigt zur Behandlung von Episoden einer „Major Depression“.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene: Die Initialdosis beträgt im Allgemeinen 300 mg, verteilt auf mehrere Einzeldosen jeweils nach den Mahlzeiten.

Die Tabletten sind mit Flüssigkeit einzunehmen.


Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 600 mg täglich erhöht werden.

Dosissteigerungen sollten jedoch nicht vor Ablauf der ersten Behandlungswoche vorgenommen werden, da bis zu diesem Zeitpunkt die Bioverfügbarkeit von Moclobemid zunimmt und die klinische Wirkung möglicherweise erst nach 1 – 3 Wochen sichtbar wird. In Einzelfällen kann die therapeutisch wirksame Dosis in Abhängigkeit von der Wirkung allmählich bis auf 150 mg täglich reduziert werden.




Dauer der Behandlung:

Die Behandlung mit Moclobemid sollte mindestens für 4 – 6 Wochen beibehalten werden, um die Wirksamkeit von Moclobemid beurteilen zu können. Danach sollte die Behandlung mit Moclobemid möglichst über einen symptomfreien Zeitraum von 4‑6 Monaten fortgesetzt werden. Anschließend sollte die Behandlung allmählich abgesetzt werden.


Antidepressiva, insbesondere MAO-Hemmer, sollten allmählich abgesetzt werden, um das Risiko von Absetzsymptomen zu verringern.


Ältere Menschen:

Es ist keine besondere Anpassung der Dosierung erforderlich.


Kinder:

Angesichts der fehlenden klinischen Erfahrung bei Kindern wird die Anwendung von Moclobemid bei Kindern nicht empfohlen.


Eingeschränkte Nieren- / Leberfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine besondere Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit Einschränkungen der Leberfunktion sollte die Tagesdosis von Moclobemid auf die Hälfte oder ein Drittel verringert werden.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung


Depressive Patienten mit Erregtheit oder Agitiertheit als klinische Hauptsymptome sollten entweder nicht mit Moclobemid behandelt werden oder es sollte für einen Zeitraum von maximal 2 – 3 Wochen mit einem Sedativum (z.B. Benzodiazepine) kombiniert werden. Wird eine depressive Episode einer bipolaren Erkrankung behandelt, kann das Auftreten manischer Episoden provoziert werden; in solchen Fällen sollte die Behandlung mit Moclobemid beendet werden.


Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiven Erkrankungen sollten nicht ohne begleitende neuroleptische Behandlung mit Moclobemid behandelt werden.


Da einige Patienten besonders empfindlich gegenüber Tyramin reagieren, sollten alle Patienten angewiesen werden, auf die Aufnahme tyraminhaltiger Nahrungsmittel in größeren Mengen zu verzichten (z. B. reifer Käse oder Rotwein).


Wie bei allen psychotropen Arzneimitteln, sollte der gleichzeitige Konsum von Alkohol vermieden werden.


Patienten mit Hypertonie sollten während der Behandlung mit Moclobemid engmaschig überwacht werden. Theoretische Überlegungen lassen vermuten, dass MAO-Hemmer bei Patienten mit Thyreotoxikose hypertensive Reaktionen auslösen können. Da mit Moclobemidrealdiesbezüglich bisher keine Erfahrungen vorliegen, ist Vorsicht bei der Anwendung von Moclobemid bei diesen Patienten geboten.


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.



Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.


Patienten sollten angewiesen werden, die Einnahme von Sympathomimetika wie Ephedrin, Pseudoephedrin und Phenylpropanolamin zu vermeiden (in vielen Arzneimitteln zur Behandlung von Husten enthalten).


Patienten sollten ebenfalls darauf hingewiesen werden, falls ein chirurgischer Eingriff erforderlich wird, den Anästhesisten über die Einnahme von Moclobemid zu informieren.


Bei Patienten, die mit Moclobemid behandelt werden, ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Wirkstoffen, die die Wirkung von Serotonin verstärken, Vorsicht geboten, um das Auftreten eines – möglicherweise fatalen - Serotonin-Syndroms zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Clomipramin sowie Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-(5-HT)-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Amphetamine (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“ sowie 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“). Zwischen der Verabreichung von SSRIs und einer Behandlung mit Moclobemid ist eine Auswaschphase erforderlich.

Moclobemid realdarf nicht gleichzeitig mit amphetamin-haltigen Mitteln (wie z.B. 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin, MDMA) eingenommen werden, da dabei die Gefahr eines möglicherweise lebensgefährlichen Serotonin-Syndroms besteht.


Moclobemidreal Filmtabletten enthalten Laktose. Patienten mit den seltenen angeborenen Formen von Galactoseintoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorbtion sollten Moclobemidreal Filmtabletten nicht einnehmen.


MoclobemidrealFilmtabletten enthalten Propylenglykol und können daher in seltenen Fällen schwere allergische Reaktionen hervorrufen.


Die Verabreichung von Moclobemid an Kinder wird nicht empfohlen (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).
Bei Vorliegen von Leberfunktionsstörungen sollte die Dosis reduziert werden (siehe 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Moclobemid potenziert die Wirkung von Opiaten wie Pethidin, Dextromethorphan und Tramadol (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).


Nach gleichzeitiger Verabreichung von Dextromethorphan wurde in Einzelfällen über das Auftreten schwerer Nebenwirkungen im Bereich des Zentralnervensystems berichtet. Da Arzneimittel zur Behandlung von Husten und Erkältungskrankheiten Dextromethorphan enthalten können, sollten sie nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Alternativ sollten Dextromethorpharn-freie Husten- und Erkältungsmittel verwendet werden.


Morphin, Fentanyl und Codein sollten vorsichtig angewendet werden. Eine Anpassung der Dosis kann bei diesen Wirkstoffen erforderlich werden.


Cimetidin hemmt den Metabolismus von Moclobemid. Die normale Dosis von Moclobemid sollte daher bei Patienten, die gleichzeitig Cimetidin einnehmen, auf die Hälfte oder auf ein Drittel reduziert werden.


Die gleichzeitige Gabe von Triptanen (mit Ausnahme von Naratriptan) und Moclobemid ist kontraindiziert, da durch eine Kombination der serotonergen Wirkungen ein Risiko für das Auftreten einer Hypertonie oder einer Vasokonstriktion der Koronararterien besteht (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).


Moclobemid sollte nicht zusammen mit anderen trizyklischen Antidepressiva (z.B. Clomipramin) oder Antidepressiva vom SSRI-Typ (z.B. Fluoxetin und Fluvoxamin) verabreicht werden.

Solche Kombinationsbehandlungen können zur Entwicklung eines Serotonin-Syndroms führen: Anstieg der Körpertemperatur, Verwirrtheit, Rigidität, Reizbarkeit, Tachykardie, Blutdruckanstieg und Tremor. Bei gleichzeitiger Anwendung wurde über Todesfälle berichtet (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“ und 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung“).

Umstellung von einem anderen Antidepressivum auf Moclobemid: In Abhängigkeit von der Halbwertszeit des Antidepressivums wird eine Auswaschphase empfohlen. Auf Grund der im Allgemeinen langen Halbwertszeiten von SSRIs wird nach Beendigung der Behandlung mit dem SSRI und vor Beginn der Behandlung mit Moclobemid eine Auswaschphase von 4‑5 Halbwertszeiten des Wirkstoffes oder aller aktiven Metaboliten empfohlen. Die Anfangsdosis von Moclobemid sollte während der ersten Woche 300 mg täglich nicht überschreiten. In besonderen Fällen, in denen der Patient streng überwacht wird, kann die Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern oder anderen Antidepressiva ohne Einhaltung eines therapiefreien Intervalls eingeleitet werden. Sollten Symptome eines Serotonin-Syndroms auftreten, muss der Patient engmaschig von einem Arzt überwacht, gegebenenfalls ins Krankenhaus eingewiesen und angemessen behandelt werden.


Die pharmakologische Wirkung systemisch verabreichter Sympathomimetika (Adrenalin und Noradrenalin) kann während einer Behandlung mit Moclobemid potenziert und verlängert werden, daher kann für diese Wirkstoffe eine Dosisanpassung erforderlich werden.


Eine Kombinationsbehandlung mit Selegilin ist kontraindiziert (siehe 4.3 Gegenanzeigen).


Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen keine Erfahrungen über die gleichzeitige Anwendung von Moclobemid und Buspiron beim Menschen vor. Jedoch wurde über Fälle einer hypertensiven Krise bei gleichzeitiger Anwendung von anderen MAO-Hemmern mit Buspiron berichtet. Daher wird die gleichzeitige Gabe von Buspiron und Moclobemid nicht empfohlen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Über die Anwendung von Moclobemid bei Frauen in der Schwangerschaft liegen keine Daten vor. Untersuchungen an Tieren haben keine Hinweise auf Reproduktionstoxizität ergeben. Jedoch ist bei Verordnung von Moclobemid während der Schwangerschaft Vorsicht geboten.


In die Muttermilch geht nur ein kleiner Anteil der Moclobemid Dosis über (1/30 der körpergewicht-korrigierten Erwachsenendosis).

Das Risiko für das gestillte Kind muss sorgfältig gegen den zu erwartenden Nutzen bei einer fortgeführten Behandlung während des Stillens abgewogen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien über die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.


Eine Beeinträchtigung der Leistung bei Aktivitäten, die volle geistige Aufmerksamkeit erfordern (z. B. das Führen eines Kraftfahrzeugs) ist im Allgemeinen unter Berücksichtigung des Nebenwirkungsprofils von Moclobemid nicht zu erwarten.

Insbesondere zu Beginn der Behandlung sollte jedoch aufmerksam auf die individuelle Reaktion geachtet werden.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Die während einer Behandlung mit Moclobemid beobachteten Nebenwirkungen treten hauptsächlich während den ersten Behandlungswochen auf und gehen mit dem Einsetzen der therapeutischen Wirkung zurück. Dies gilt insbesondere für einige Nebenwirkungen, die mit der Erkrankung selbst in Verbindung stehen, beispielsweise Ängstlichkeit, Agitiertheit oder Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen mit Manie oder Delirium.


Die folgenden Nebenwirkungen wurden häufig beobachtet : Schlafstörungen, Benommenheit, Übelkeit, Kopfschmerzen und Mundtrockenheit.


Zu den gelegentlich auftretenden Nebenwirkungen gehören: Hautreaktionen, einschließlich flüchtigem Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria und Erröten, Gefühle wie Ängstlichkeit, Agitiertheit oder Reizbarkeit.


Die folgenden Nebenwirkungen sind sehr selten: Störungen des Magen-Darm-Trakts (z. B. Diarrhoe, Verstopfung, Erbrechen), Sehstörungen, Parästhesien, Unruhe, Ödeme und Galaktorrhoe.


Es wurde über Verwirrtheit berichtet, die nach Absetzen der Behandlung rasch abklang.


Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Moclobemid oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


In klinischen Studien war eine geringe Inzidenz erhöhter Leberenzyme, ohne klinische Folgen, zu beobachten.


4.9 Überdosierung


Die Erfahrungen mit Überdosierungen beim Menschen sind bisher begrenzt. Symptome wie Agitiertheit, Aggressivität und Veränderungen des Verhaltens wurden beobachtet. Die Behandlung einer Überdosierung sollte in erster Linie auf die Erhaltung der Vitalfunktionen abzielen. Moclobemid führt bei alleiniger Anwendung, selbst in hohen Dosierungen, selten zu fatalen Nebenwirkungen; jedoch wurden tödliche Überdosierungen von Moclobemid als alleiniges Arzneimittel berichtet. Wie bei anderen Antidepressiva können kombinierte Überdosierungen von Moclobemidrealmit anderen Wirkstoffen (z. B. andere auf das ZNS wirkende Substanzen) lebensbedrohlich werden. Daher sollten die Patienten im Krankenhaus streng überwacht werden, so dass eine gegebenenfalls erforderlich werdende Behandlung sofort eingeleitet werden kann.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum

ATC-Code: N06 AG 02


Moclobemid ist ein Antidepressivum, welches das monoadrenerge Neurotransmittersystem im Gehirn beeinflusst. Seine Wirkung kommt durch eine reversible Hemmung der Monoaminoxidase – und zwar vorzugsweise der Moniaminoxidase A – zustande. Dadurch wird die Metabolisierung von Noradrenalin, Dopamin und Serotonin reduziert, was erhöhte extrazelluläre Konzentrationen dieser neuronalen Überträgerstoffe zur Folge hat.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Gabe wird Moclobemid vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt in den Pfortaderkreislauf resorbiert. Durch einen First-pass-Effekt in der Leber wird die systemisch verfügbare Dosisfraktion (Bioverfügbarkeit F) herabgesetzt. Diese Verminderung ist nach Einzeldosen (F: 60 %) ausgeprägter als nach Mehrfachverabreichungen (F: 80 %).

Auf Grund seiner lipophilen Eigenschaften erfolgt die Verteilung von Moclobemid im Körper mit einem Verteilungsvolumen (Vss) von etwa 1,2 l/kg. Die Bindung an Plasmaproteine – hauptsächlich an Albumin – ist relativ gering (50 %). Die Spitzenkonzentrationen des Präparates im Plasma stellen sich etwa eine Stunde nach Verabreichung ein. Nach mehrfachen Gaben nimmt die Plasmakonzentration von Moclobemid während der ersten Behandlungswoche zu und stabilisiert sich anschließend. Bei Erhöhung der Tagesdosis steigt die Konzentration im Fliessgleichgewicht überproportional an.


Moclobemid wird fast vollständig metabolisiert bevor es den Körper verlässt: Weniger als 1 % einer Dosis wird unverändert durch die Nieren ausgeschieden. Die Metabolisierung erfolgt weitgehend über oxidative Reaktionen am Morpholinteil des Moleküls. Die gebildeten Metaboliten werden renal eliminiert.

Pharmakologisch wirksame Abbauprodukte, die in vitrooder beim Tier festgestellt wurden, sind beim Menschen nur in sehr geringen Konzentrationen vorhanden.


Die Clearance (totale Blutclearance) beträgt etwa 20 bis 50 l/Std., die Eliminationshalbwertzeit beträgt 1 bis 4 Stunden. Dieser Wert erhöht sich bei höheren Dosen auf Grund einer Sättigung der Stoffwechselwege.


Bei etwa 2% der weißen Bevölkerung und 15% der asiatischen Bevölkerung ist eine langsame Metabolisierung mit Blick auf den oxidativen Leberstoffwechsel über das Cytochrom P450 2C19-Isoenzym zu beobachten. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) waren für die gleiche Dosis Moclobemid bei Menschen mit langsamer Metabolisierung etwa 1,5 mal höher verglichen mit Menschen mit extensivem Stoffwechsel.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität, Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine speziellen Risiken für die Anwendung von Moclobemid am Menschen erkennen.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Moclobemidreal150 mg Filmtabletten:

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat, Vorverkleisterte Stärke (aus Maisstärke), Povidon, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat.

Tablettenhülle:

Hypromellose, Macrogolstearat-400, Mikrokristalline Cellulose, Propylenglykol, Titandioxid (E171) und Eisenoxidhydrat (E172).


Moclobemidreal300 mg Filmtabletten:

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat, Vorverkleisterte Stärke (aus Maisstärke), Povidon, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat.

Tablettenhülle:

Hypromellose, Macrogolstearat-400, Mikrokristalline Cellulose, Propylenglykol, Titandioxid (E171).


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/Aluminium-Blisterpackungen.

HDPE-Flaschen mit LDPE-Verschluss.


Packungsgrössen 150 mg und 300 mg:

20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3)Filmtabletten.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine speziellen Hinweise.


7. Inhaber der Zulassung

Dolorgiet GmbH & Co. KG

Geschäftsbereich realpharma

Otto-von-Guericke-Str. 1

53757 Sankt Augustin/Bonn

Telefon: 02241/317-0

Telefax: 02241/317390

E-Mail: info@dolorgiet.de


8. ZULASSUNGSNUMMER

Moclobemid real150 mg Filmtabletten: 51938.00.00

Moclobemid real300 mg Filmtabletten: 51938.01.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


13.11.2001 / 17.02.2006


10. Stand der Information

Februar 2010


11. Verkaufsabgrenzung


verschreibungspflichtig